^ — >^—^ ^—' Freytag den Zo. März 1827. Der Kampf zwischen iI Italienern und iZ Franzosen am i3. Februar i5c>3. (Beschluß v on Nr. ,c>). sowohl von dem Herzog von Ü^mons« als auch von ihrem Anführer t^l,ailc!5 V'nur^usz Moi^i^ur^e I2 ^l«Ul? wurden kräftige Anreden gehatteu, die ih, ren Muth ^urch die E'inner^ng an ihre eigene und ihrer Vorältern gllinzeode Wl,ffelithaten auf llalient» schem Boden befeuern soNten. ?luch sie verrichteten unfern« des Kampfplatzes noch ein Mahl kniend ihre Gebethe, umritte,, hierauf das Viereck u„d stell-ten sich außerhalb desselben auf der deu Italienern entgegengesetzten Seile in Schlachtordnung auf. Schon war die Mittags Stunde nahe, Ilector I^l-am08ca reitet auf die Franzosen zu, und ladet ^sle ein, zuerst in die Schranken zu treten. Es ge» schieht; die Italiener thun hierauf ein Gleiches. Die beyden Partheyen nähern sich in kurzem Trab bis auf 5)0 Schrille, und fallen sodann iu Galopp ein; die französischen Ritter theilen sich zu 6 und 7 in zwey Linien und greifen mit verhängtem Zügel die Italic-ner an, von denen sogleich 5 dem kleinern Haufen begegnen, die übrigen aber sich auf die Linie der 7 Franzosen werfen, und mit üingelegter Lanze den Kampf beginnen. Der Raum war zu beengt, die Lanzen zerspUner,, ohne Erfolg; doch bleiben die Italie. ner beysammen, wabrend die französischen Linien schon «twag in Unordnung gerathen. Gleichzeitig werden die Stoßdegen und die Streitäxte ergriffen und auf beyden Seile» mit eben so diel Much als Hartnactig. keit gefochten. Die Franzosen sehen sich in eine Ecke zurückgedrängt, von wo sie nun geordnet mit Unge. stüm hervorbrechen. Nach einer Viertelstunde dieses Kampfes fällt ^>an ä'^5ti mit Wunlen bedeckt vom Pferde. Einige seiner Cameladen eile» ihm zu Hülfe, drey Italiener diesen nach; während der Kampf zwi. schen den übrigen fortdauert, werden Masie^In 6e I^ml)l-i3 und I<','2nr,uik c^e I?ii>55 n« Boden ciestreckt und ergeben sich gefangen. Wie Il^ioi'oie Seinl'gen zur Ausd«uer ermähn, te, so oettueilen c!^ I.i Mntw'» Worte die Franzosen zur hartnäckigsten Tapferkeit. Mit verdoppeltem Muthe wild gegenseitig ge-kampfl, M?8^ ?V'5i und (^iov»nni lirancZIeune sind gezwungen von ihren schwer verwundeten Pferden zu steigen. Mil aufgerafften Lanzen vertheidigen sie sich gegen die auf sie eindringenden Gegner, werben aber in dieser großen Gefahr von den Ihrigen nach. drücklichst unterstützt. Bis jeht Haltern 6'^gu immer noch mit Ta. pferkeit um Leben und Freyheit gekmnpft, aNein die Kräfte verlasse» ihn und er ergibt sich. Drey Ritter hat nun bereitS die französische Parthey verloren, die Schale des SiegeS hing mchr mehr zweifelhaft für oie Italiener. Ilecwr vereinigt alle die Seinigen, und greift die ,0 Franzosen mit solcher Heftigkeit an, daß zwep derselben: ^uso äe Ia I>25ce und (^!> r»rtt. cls I^or505 aus dem Sattel gehoben werden, «nd sich als Gefangene ankünden, < Ein neuer Angriff folgt von Seite der Italie- ^ «er; verzweifelt kämpft gegen sie die geschwächte Zahl , er Feinde, allein ve,gebens gegen die Ubeimachs. dliIi-1e5 clo I^oui-Fucs fällt vom Pferhe, setzt aber den Kampf zu Fuße fort und wird von den Seinigen wit der verzweifeltesten Tapferkeit vertheidig«. In die» s«m blutigen Gedränge wird äacci > Pierre den Zng; italienische Z,iß' Rechte führten die Zügel ihrer Nosse. Ihnen folgte lileowr in vollkommener Rüstung, und so fort einer nach dem andern der Sieger, Paar und Pa^c k^men die italienischen Kampfrichter, hinter diesen je drey uno drey die übrigen anweslnben Kriegsofficiere und Ruie»'. Der Nnterfeloherr 1'ro5pesa (>l>I<>lina und de» Herzog von IVemoli's^apuli ruten dem Zuge vo» der vor ^n6i^H aufgestellten Heeresabcheilung entge» gen, die Vistre werden gelüftet und unter freudenbe» rauschten 1lm>»rmungen der frühere Jubel erneuert. Jetzt kam auch 1). Diego Wfenc!u2XH mit viele» spanischen Eolen herangeritten, und bald darauf O>n-52lvo selbst, und in seinem Gefolge das versammelte Peer zu Roß und zu Fuß. Der große Feldherrbea/üß« te unsere Helden mit dem Zurufe : „Heute halt Ihr die Franzosen, und zugleich uns Spanier überwun» den!" Die Umarmung, mit welcher (^lir>5a!vs> die 2ie, g«r beehrt«, galt fül den kiaftigsten Bew.is seiner Zu« fliedenheit. Jeder der Anwesenden Ritter und Haupt, leüte brangte sich herbey, um an der Brust unsere» Helden die seinige zu gleichem Ruhme zu stärken. „Vi-va Iwli»! VivH^pagriÄ!" riefen tausend und tausend Zungen. In ununterbrochenem Triumphe war Varl^lla erreicht, als schon die Nacht ihren Schleyer über die Gegend geworfen hatte. Doch unzählige Fackeln uno Lichter erhellten den Einzug der Sieger- „Viva II^ Ua! Viv2 spÄZn^!" hallte es wieder in tausendstim' migem Ruf durch alle Straßen. Alle Glocken tönten, und die Salven des Geschützes donnerten ihren Bey, fall zu der allgemeinen Freude. Vsr der Hauptknche erwartete der CleruS im fest» lichen Ornat und mit vorgetragenem Bilde der Gebe. nedeyten den stattlichen Zug, der nun in den Tempel des Herrn sich begab, und Dank und Gebeth für den verliehenen Veystsnd nach Oben sandte. Noch in spater Mitternachtstunde dauerte der Jubel auf den Strsßen fort. Wer dachte in dieser Nacht in seliger Trunkenheit deö erfochtenen Nationalluhm«< an Ruhe und Schlaf?! Di, Franzose,,, des Allsgangs dieses Kampfes >"'cht gewärtig, halten di? jedem Sieger auSbedungenen 's»o Scudi nicht bey sich. <ünr,8a!vc, ließ diese Summe "us seiüem Schatze herbtyschaff,n, und steltte sie nebst Waffe» und Pferden der Besiegten mit angemessenem Pompe den würdigen Kämpfern zu. Der mol.n Scepter Ferdinand des III., nili dem alleinigen' ^usschi„ß (^2l>t,Ä"5, wohin sich eine beträchtliche Zohl ^r Feinde geworff« hatte und diesen Wassenplatz mit Sündhaftigkeit vertheidigte. Ein überellter Ausfall lockte sie im Jänner l5a4 d>s zu den llfern des Qai-^Ii«nc,, wo sie gänziich zersprengt wmoei, und eine solche Niederlage erlitten, daß gleich darauf Spanienä Fahne auch auf diesen Mauern Ferdinands alleinige Herrscher verkündete. Philipp Weickl'rörcuter. Leben und Gesundheit. ^«rhaltung sregeln bey a u ste ck e n de n K r a nk-heiten, ilach Dr. M 0 st. ' Bey de„ als Folge der im vorigen Jahre außer. sewöhnlichen Sommerivittelung sich häusig einstellenden beigen Nerven-, Fleck« und Faulsieber», dürfte es iweckmäßig seyn , unfein Lesern die von Dr. Most 'n seinem neuen populären diätetisch . medicinischen Werke: „Noth. und Hülfsbüchlein für den Bürger und Sandmann.« angegebenen Verhaltungsregeln bey an< steckenden Krankheiten mitzutheilen und zu empfehlen. . ^' ^ ° ^ sagt m dem Capitel über a n st e- "de Krankheiten unter andern sehr treffend: „Herrsch?,, in einer oder der andern Gfg?nd ansse. ckende K^nkheiten, so si.-d für Gesunde die besten Praservat.omittel: fr.sch^ufi, tägliche Erneuerungen der,?Iben in den Zimmern, Verbesserung derselben in den Krankenzimmern durch salzsaure Raucherungen, große Reinlichkeit in K,eidung. Wäsche und Wohnung, täglich« Köipe^ewegnüg i„ freyer Luft, regelmäßige Lebensart im ^,stn und Trinken, Ordnung im Wa« chen und Schlafen, teine Nachtschwarmerey, Vermei« düng schwachenderEinMe durch viele geistige Getränke, durch übermäßige Geistesanstrengung, Vermeidung aller Leidenschaften, besonders der Furcht, Vermeidung des Umganges mit den schon angesteckten Kranken, und solchen Dingen, welche den Krankheitsstoff weiter schlep. pen. Dahin gehören vorzüglich alle thierische Substan. zen: Wolle, Haare, Feder», auch leinene Kleider, Wäsche, Betten. Man vermeide, was Ansteckung befördern kann, und sey daher vorsichtig; aber man fürchte sich nicht, sonder» bedenke, daß nicht jede berrschnide Krankheit ansteckend ist, baß nur solche Krankheiten anstecken, wobey sich ein thierisches Gift (Contagium) im Körper deS Kranke,, entwickelt, sobald dieses Gift einem em, pflinglichen gesMden Körper mitgetheilt wirb. Ist keine Empfänglichkeit des KörperS für den Ansteckungsstoff da, so steckt selbst die Pest nicht an. Man vermeide auch die Berührung mit den Leichen der an solchen Krank, heiten verstorbenen Personen, und man beerdige sie in der Stille und an einem abgelegenen Ort. — Alle schwä. chende Mittel: Aderlässen, Laxanzen :c., welche manche Menschen aus Unwissenheit zur Verhüchung anstecken, der Krankheiten nehmen, sind schädlich und gefährlich, indem sie gerade dadurch, baß sie den Körper empfang, licher machen, die Ansteckung befördern." Obstbaumzucht. Zubereitung eines v orzügliche n Düng«r« für Obstbaume. (Aus Dr. Hermbstädt's gemeinnützigem Rachgeb»r, 1. Band, S. 179 ff.) Dieser, von dem bekannten Pomologen Hrn. Obee« Pfarrer Christ zu Kronberg beschrieben« Dünger f«t Obstbaume ist dazu bestimmt, schwächeren Obst« bäumen nachzuhelfen, alte Bäume zu starken, und beym Setzen junger Bäume einen auffallenden Nutzen zu stiften. Um gedachten Dünger zu bereiten, wirb ein Schef« fel Knochen von Hämmeln, von Schafen oder auch von andern Thieren, welche jedoch nicht über ein Jahr alt seyn dürfen, in tleine Stücke zerschlagen, und hierauf in einem Kessel mit 2«c> Quart (5oo Pfund) Wasser so lange gekocht, bis solche weich geworden sind, wor. aus man eine Brühe gewinnt, die beym Erkalten zu Gallerte erstarrt. Von jener gallertartigen Brühe werben für jeden Baum sechs O.uart gerechnet. Soll sie angewendet werden, bann wird sie mit wenigem Wasser verdünnet, und dann auf die Wurzel deS Baums gegossen. Wird diese Düngung alle zweyIahre wiederhohlt, so wachsen die Bäume üppiger, als beym Gebrauch eines jeden andern Düngers , und man gewinnt den Vortheil, daß diese Knochendüngung die Baumwur« zeln niemahls erhitzt. Man sieht leicht ein , daß ein solcher Dünger nichts anoerS ist, als animalische Gallerte; daher sich auch mit Zuversicht urtheilen laßt, daß eine mit Was» ser gemachte Auflösung von bloßem Tischlerleim, oder eine Abkochung voi L'derschnitzelu, so wie solche in den Weißgarbereyen abfallen, ganz dieselbe Wirkung her« Vordringen muß. Eine gleiche Wirkung laßt sich auch von dem Blute erwarten. M l s c e l l e n. Als den grüßten Geschäftsmann in Deutschland nennt man jetzt Herrn Nathusius in Magdeburg. Er hat i) eine Großhandlung, 2) eine Landesproducten» Handlung, 2) eine Rauch, und Schnupftabaks - Handlung , 4) eine Liqueuc« Handlung, 5) eine Brannt-weinbrennerey, 6) eine Bierbräuerey, 7) eine Desttllir. Anstalt, 3) eine Essigfabrik, 9) eine Maschinenfabrik, 10) eine Mehl., GrieS- und Graupenfabrik, 11) ei» ne Nudelfabrik,' 12) eine Oh!. Nassmer,«', ,3) eine Porzellanfabrik, 14) eine Schweitzerkäse« Fabrik, ,5) eine Sleingutfablik, 16) eine Ziegelbrennerey und 17) eine Zuckerraffinerie. Vor Kurzem bettelte in einem Hause in War» schau eine arme alie aber noch ziemlich rüstige Frau. Der Bediente fragte sie, warum sie nicht arbeite, si« . antwortete, daß sie nicht für sich sondern für ihr altes Mütterchen bitte. Der Bediente fragte verwundert, also lebt ihre Mutter noch? Ach nein, sagte die Frau, nicht meine Mutter, die ist schon lauge todt, aber meine hilfsbedürftige Großmutter. Der Bediente ging ^ mit der Alten, um sich von der Wahrheit zu überzeu« ^ gen und fand eine 107jährige Greisinn; ihr Nahme ist Franzisca Modecka. Die Eleganz bey den Ballen der vornehmen Leu« te in Paris erstreckst sich heuer selbst bis auf die Mar, ten, welche man für Mäntel, Pelze u. s. w. erhielt, die man den, daselst aufgestellten Domestiken übergibt. Sie sind von Ebenholz, worauf die Nummer von Sil'< der eingelegt ist. ^. n X «2 i ^ e ,l)a,i,n,6,'5iciF' ^'//^l«ei- ein AVO5505 ° Vocal- un6 Il!3!l'iiM6n!^I"(iun< c?rt, Äti/n üss/sn, s Die van A^dlic'l.itcl' s>c!3cÜ5<',!i2lt g<'^>'ii.nclew von nacll i»Hc^, als Huc:!l lin-<1,^ ^tlN-2e ??ovin2 K,i-air!, 5<^I»0N i«. 211 c1«n 5c!lui)3tLN 1a55<3n, 6ie ?. ^l?. I5<^vH<'Ii«, wl-Ic^^e ktc:^ läul^Z Äusmerlisain 211 machen. / Gedruckt bey Ignaz Aloys Edlen von Kleinmayr.