''-^ : Gedreckt mit Edlen von Kleinmayer'schen Schriften. Frey tag den 27. December 13,4. W i e n. ^)ie Könige von Sachsen, und Sardinien sollen ehestens lner eintreffen. Ibrc Vnkunst soll den Kongreß auf 6 Wochen verlängern. — In der kalkarinenredoute , welche zum Vonbeile des Pcnsions'nstilutcs der bildenden Künstler geqeben wurde, machte die Volizey einen guttn Fang. Sems Veutelsckneid r,^ alle in der Kunst, die Brieftaschen aus den Röcken herauszuschncid?'?, n'obl bewandert, wurden auf dei selben verhaftet Emer dicOr Gauner tr lizey bereits verdächtig. Eme dazu besiellte Person lockte ibn düh«.r unter dem Worwande, daß er eine Dame beleidigt habe . von dem Valle weg in ein Setteuzimmer; hier wurde er anttirt, und es fanden sich bey lhm eilf Brieftaschen. (Äugst,. Z.) Unter u fi. Pel'^on erholten haben. > Mau sl-eut sich hier aus ein noch vor 'c?r M, reise der Monarchen zu feycrubes ^riedensfest, welches den Tag nack Uinerzeichluing der Haupt-puütte, d:c den weitern Kongreßverhandlungen Xlan Grunde legen wrrten, ^tatt haben soll. V^an behauptet, daß d,e Basis des künftigen Weltfriedens von Bühnen, die eigens anfalle« H.'üptplä.^en der Stadt errichtet werden, durch angesl'l'ene Sprecher verkündet; auf den Slra. ßen von Herolden ansgerüfcn, und durch den Druck ,n Umlauf gebracht, und endlich durch das erwähnte Hriedensfest gefeyert werden. Hiermis nst werden die Monarchen abreisen , und die zurückgebl.ebenen Minister Alles ausgleichen. (Augsb. Z.) . , Seit dem 8. Dezember sind allhier ange, kommen: Hr. Krazonke, k. franz. Oberlieut., aus Nußland; Feodoroff, ruß. Fähnrich, ans Petersburg; Franz Rosier, Theatertänzer, aus Paris; Herr Flury und Hr. Nullmann, Dok» toren der Arzney, aus Wiesbaden; Baron Hebenstreit v. Sonneburg, aus Kostanz; Graf r. FontaMi/ Ital. Dlvillons'Gennal/ auß Mailand ; Baron Flzsse und Chevalier de Gameiro, Portng. Gesandschafts » Sekretär, ans London; Hr. Glas, k. Sän. Lieut., aus Koppenhageu; Hr. v. PlNilct, Professor, ans Gcns, Baronin v. Ionnni, ru^' Ge,:. Gattin, ans Arau in der Sckwei,;; Hr. August Forster, Dokto',' Juris aus Vreölau; Sir' Alexander James Smih, Engl Edelmann, aus Florenz; Hr. v. Hagedorn , Dänischer Oberkriegskom» missär, aus Altona; Hr. Nazuakow, rußis. Fähnrich, aus Krakau; Hr. Viaper, fürstlich. Otting. Wallenstein. Rath, ausMüuchen; Herr Moritz Mayer, preuß. Hütten' Inspecktor und Hr. Greiner, pr?uß. Lieut., aus Berlin; Hr. Timeriafe, ruß. Rittmeister, aus Warschau; Hr. Bernhard Huber, gewcsterfran; Minister, «us Lemberg; Karl Freyh. v. Hohenfels, und Hr. Karl Ferdmand v. Numpcinhal, Dcputirte, aus Kreuzenach. (W. Z,) Am !Z. d M. «erstarb allhier, Herr Karl Fürst von Ligne, Ritter des goldenen Vließes, Commandeur des militärischen Marien Theresiens Ordens, Sr. k. k. Maj. wirklicher qehenner Rath, Kämmerer und Feldmarschall, Haliptmann l>er k. k. Trabanten Leibgarde und der Hofburg, wache, auch Inhaber eines" k. k. Infanterie. Regiments, im neun und siebenzigsien Fahre sel/ies Alters In zwey ganz verschiedenen Ve. ziebv'»gen,als muthvoller Krieger und geistreicher Schrt/lsteller, gleich berühmt, hat der Hochselige eine seltene Heiterkeit des Geistes, verbunden mir einer e5/en Offenheit des Gemüths und einer unerschöpflichen Güte des Herzens bis an seine Sterbestunde erhalten. Der Regent und der Staat verloren an ihm eineu ber treuesten Diener, seine Familie emen zärtlichen Vater, seine Umgebung den liebenswürdigsten Gesell» schafter. , ^. Gestcrn um Mittagszeit, ward des Hochse. liqen Leiche, unt allen seinem 3iange gebührenden Ehren, von einem seyerlick)en Militärzüge begleitet, bxrch einen Theil der Stadt nach der Schotten, Pfarrkirche geführt, daselbst eingesegnet, und dann nach dem Kahlenberge gebracht, wo der Hochse. lige der Fröhlichkeit und den Musen ein Haus erbauet, nnd wo er begraben zu werden den Wunsch erklärt hatte. (WZ.) ,l Vom l2. Dezember. Ueber die Abreise der fremden Monarchen hat man durchaus nichts anders als Verm«. thungen. — Die Fleischer wollten den Preis des Rindfleisches nm 2 Kreutzer erhöht wissen, ftuch fehlte wenig, daß sie durchgedrungen wären; «llein auf ausdrücklichen Beseht Sr. Majestät des Kaisers kam es nicht n»r von dieser Preiserhöhung wieder ab, sondern das Rindfleisch muß sogar noch um Einen Kreuycr wohlfeiler als bisher gegeben werden. Der Kaiser Alexander hat das Pcstcr Filias. Invalldenhaus mit »ooo st. W.W beschenkt. Hievon erhielten ein Korporol und ein Gefreyter, die vom vormals Hlllerschen , nun Kaiser Alexanders Regimente waren, jeder ,s>u st. Die übrigen 800 st. wurden zu gleichen Theilen an die andern 675 Invaliden verthcilr, (WZ ) Ein zwar unverbürgtes Gerücht belMipter, der sachsischeKommandant vomKönigstei», welker frühern Nachrichten zufolge, zu kapltul?rcn begehrte, verweigere ictzt dle Uebcrgabe seiner Festung. (Augsb. Z.) Deutschland. Von der Dona« ». De;en>ber. Wahrscheinlich wurde zu Wie» von einer Broschüre: „Der Wiener Kongreß, Erlan, gen l8>4," eine türkische Nebcrsetzung gc. macht, und nach Konstantinopel geschickt. Dort glaubte man nun, d.e Schrift sey ein Werk Oesterreichs; der Oivan wu'de versammelt, lind dle auf die Türkey bezügliche Stelle ab» gelesen Hlera.es«!idten, Baron von Slür« mer, Aufklärung zu verlangen. Dieser be« t'eucrte, von allem nichts zu wissen, ent» schuldigte seinen Hof, und erhielt ruhig zur Autwort: „Gut wir erwarten unsere Feinde, und werden sie zu empfangen wissen.^ Oeffentlichen Nachrichten zufolge suchen die beyden Großherzoge (Baden und Oarmstabt) in die Kathegorie der bisher anerkannten 5 deutschen Hauptmächte zu kommen. Es würden dann Deutschlands Mächte sich in 2 Kammern theilen, in die der Könige und der Großher« zöge, denen schon nach der rheinischen Bun« desakte königl Ehre zukam, und in jene der Herzoge, Fürsten und freyen Städte, gleich, sam ein Ober. und Unterhaus. (Augsb. Z.) Preußen. Der König von Preussen läßt dem tapfer,, Vertheidiger von Graudenz, Feldmarschall voil Courbiere> ein Denkmal setzen, das zu Berlin uebst andern Kunstarbeiten in der königl. Ei« sengießerey ausgestellt war. Wir rufen hier, in das Gedächtniß unserer Leser folgende Anekdote aus dem französisch > preussischen Kriege (»zob) lurück: Courbiere wurde von den Franzosen, die Graudenz blokirttn, auf das dr»!lge>,dste. und mit der Bemerkung: „Es gibe keinen König von Preussen mchr^' aufgefordert, ihnen die Festung zu überliefern.»—Nun erwiederte er: „Wenn es keinen König von Preussen mehr gibt, dem Granden; gehört, so bin ich König von Grandenz, und will diese Würde so lange als möglich behaupten." Und er hielt redlich Wort. (P 3) G r o ß b r i t r a n: e n. Die meisten Offiziere des >oten leichten Dragoner (Hussaren) Regiments, dessen Obrister der Prinz Regent ist, hatten eme Klarschrift gegen ihren Oberstlieutenant Ouentin eingereicht, worin sie ihn mehrerer Punkte beschuldigten-Der Prozeß beschäftigte das Kriegs - Gericht mehrere Tage und alles wurde mit größer Strenge unterwcht.Am iu, Nov wurde das Urlheil hem in seiner Kaserne zu Rumford in Parade versam, melten Regimcnte, von dem Generaladjutantcn Harey Calvert bekannt, gemacht. Es lautete daher; daß der Oberstlieutenant, weil er bey einer vorgenommen Fouragirung nicht die ge> hörrgen Dispositionen getroffen habe, einen Verweis bekommen solle, in den übrigen Klagpunkten aber gänzlich freigesprochen sey Den unterzeichneten Offizieren wurde das Allerhöchste Mißfallen und Fehlerhafte ihres Betragens angekündiget, und nachdem ihre Namen abgelesen wordeu, wußten sie vor die Fronte ihrer Trup-yen vortreten und ihre Säbel abgebe«. Dann ward ihnen der Befehl des Oberbefehlshabers gemeldet, daß sie nicht mehr bey diesem Re. gmiente bleiben, sondern zu andern Kavallerie» Regimenter^ versetzt werden sollten. Dem Ma> jor Howard, der die Anklage nicht unterzeichnet hatte, ward das Kommando übergeben, bis es Oberst Quenti'.: wieder übernehmen würde. (P. 3) Sowohl der Prinz,. Negent als der Herzog von Pork haben von dem Könige von Spanien das Großkreuz des Karls. Ordens erhalten uud angenommen. Der König hatte ihnen früher seinen Orden des goldenen Vliesses übcrfandt-, es traf sich aber, daß der Prinz Negent wenige Tage vorher das Ocsterreickische goldene Vließ erhalten hatte. das Spanische also nicht mehr annehmen konnte Italien. Es ist merkwürdig, daß unter allen aus» wärngen Höfen der englische fast den größten Emfiuß in Rom hat. Bei einem neuUchen Feste, dem dle Eardinäle die Gesandten und die Ir. ländlschen zu Nom anwesenden Prälaten bei» wohnten/wurde das bekannte englische Volkslied: QocI 86ve tke 5nnx, vom Orchester gespielt-Als die Musik anfing, standen sämmtliche CardinH« le aus Achtung für den König von Engkind auß und setzten sich nicht eher nieder, als bis die Arie zu Ende war. (P Z.) Seit Herstellung des Friedens sind im Ko, nigreiche Neapel im Ganzen die Abgaben des Volks um F,2 2F,oc»o Lire vermindert worden. Die für das nächste Jahr beschlossene und angeordnete Verminderung ist zu i2,267,o,ao Lire angeschlagen. (W. 3 ) Frankreich. In der Deputirten «Kammer erstattete der Marechal de Camp Augier, einen Bericht, über die Beschwerde, des Hrn. Lesterpt, Maire der Gemeinde Darnae, im Departemente de la Haute Vienne, gegen den zurückkommenden Ausge» wanderten, Hrn Blons, der bey einer öffentli» chcn Andacht, als das heilige Sakrament des Altares ausgetheilt wurde, vor dem Maire de» Vorrang forderte, durch Gewaltsamkeit bchaup« tete, die Andacht störte/ und alle Anwesenden mit Aergerniß erfüllte. Es wurde bey dieser Gelegenheit angeführt, daß an mehreren Orten sich die zurückkehrenden Ausgewanderten Anmassun« gen gegen die Behörden erlauben, und mit Ge« walttbätigkciten drohen (W 3>) R.m erzählt hier folgende Anekdote: Zwey Offiziere führten vor einige,, Tazen ein Paar Frauenzimmer auf die erste Gallerte des i'j^H-ti6 t'iÄii',Äi6 und verlangten, daß man ihnent .vorne neben zwey Engländern Platz machen sollte. Da sich diese aber lncht wollten inkommodiren lassen, so kam es zu einem Wortwechsel, der einen Zweykampf zur Folge hatte, bey welche« einer der Engländer schwer verwundet wurde. Lord Wellington beklagte sich hierüber beym Herzog von Berry, welcher sogleich den Major des Regiments, worunter die beyden Offiziere dienten, kommen ließ und ihn um die Nomen derselben fragte. Dieser weigerte sich sie zu nenuen, und wurde dafür in Arrest gesetzt. Allein da man dem Könige vorstellte, daß dieses Lärm unter den Soldaten verursachen würde so wurde er wieder seiner Haft entlassen. Seit einige» Tagen sind indessen alle Offlztere dieses Korps aufgezeichnet worden. Spanien. Der Kriegs-Minisier hat eine Verordnung bekannt gemacht, worin die Art bestimmt wtieu» tenant O Donojhu, der merkwürdigste, welcher in ein Schloß, auf die Insel Majorka, aus 4 Jahre verwiesen ist, nach deren Verlauf er we« der am Hofe, noch in der Hauptstadt erscheinen tarf- Ucbertnes ist derselbe zu jeder Art von An. siellu»g unfähig erklart, muß die Prozeß . Kosten bezahlen, und soll sehr strenge behandelt werden, wofern er sich wieder etwas zu Schulden kommen lassen sollte ^ Noch mehr als dieses Urtheil und andere HnMschen erfolgte Verhaftungen, hat es grosses Aussehen gemacht, daß am 7. Nov. der König in Person zu dem Minister der Justiz und des Innern, Macanaz, gefahren ist, alle Papiere desselben unter Siegel legen, und den Minister in has Gefängniß Hot abführen lassen. Die Ge, schäste dieses Ministers sind sogleich dem Staats« rathe, Thomas von Mojano übertragen worden. Man ist über die Beweggründe zu diesem Schrit» te in gänzlicher Unwissenheit, und überläßt sich darüber zn Madrit vielerley Vermuthungen. Für z>as wahrscheinlichste hält man, daß eine von Amoros zu Paris erschienene Schrift, welche lehauptet, daß Macanaz, der Herzog von San karlos und Ezcoiquiz, bey dem Könige Joseph »viederhvhlt um Anstellungen nachgesucht hätten, ^ie Ursache dieser ausgezeichneten Ungnade sey. Macanaz hatte den Konig nach Frankreich begleitet, und war um seinetwillen lauge in Vin, «ennes gefangen gesessen; er war damahls Se« Rretär des Königs, der zu Valencay lebte. Mäh« rend der kurzen Zeit, da er die Minisier.Würde bekleidete, unterzeichnete er die Befehle vom 4. tlnd Z«. May, durch welche eine grosse Anzahl Familien unglücklich gemacht worden sind. Ber Vizekönig von Navarra: Graf von Ezpelata, fährt mit der größten Strenge fort, die Anhänger des Mina zu verfolgen. Mehrere Offiziere, welche unter selbigen dienten, wurden ibrer Dienste entlassen, verbannt, oder in feste Schlösse gesperrt. (W. Z) > us Berichten vom l6. Nov. ist zu ersehen, daß die Ungnade des Ministers sein ganzes Hans betrifft. Er selbst und seine siebenzehnjahrige Tochter haben blos Hausarrest, doch also, daß sie einzeln bewacht werden, und nicht zusam, men kommen , sich nicht sprechen köunen; aber, seine Drenstleule, und ein Staatsbeamter, der bey dem Minister arbeitete, sind in die Stadt« gefangn,sse abgeführt worden, Man sagt es sey eine Kommission ernannt, um das Betragen des Ministers zu untersuchen. Aus dem la Plata »Strohme hatte man durch die Englische Fregatte Nereus und einige Handelsschiffe Nachrichten bis zum 24. August erhalten. Denselben zu Folge hatte der Spam« sche General Vigodet, Gouverneur von Monte» Video, nachdem er mit dem Insurgenten Gene» rale von Vuenosslyres, eine K.ip'ettr Offizier von der Il'.sm'gentenMrmee, Nahmens Alvear, Hoffnung machte, mit 15a« Manp. zu ihm über zu gchen. Der Ober General der Trup« pen von Buenos,Ayres erstürmte also d»e Stadt, und machte den Gouverneur mit seiner ganzen Besatzung gefangen. Die Einwohner waren durch Hunger auf das Aeussersie gebracht. Der General Vigodet erhi?lt bcrnach dennoch Er» laubniß, nach Europa zurückzukehren. (Er ist auch bereits in Cadix angekommen.) '' Nach Berichten aus ^ ex.co haben dort die Angelegenheiten cil.e einscheidende Wendung ge, nommen, indem die Royalisten, als sie vernäh, men, daß der König Ferdinand IV. dte Konsti« tuzion und die Cortes verworfen bat, zu den In, surgentcn Übergängen sind, und mit ihnen seither gemeinschaftliche Sache machen Die erste Folqe davon war, daß Mexico sich für einen freyen und unabhängigen Staat erkläret hat. (W. Z.) Wechsel , Cours in Wien am 2,. Dezember lsl4. Au««bfür.°°si.cm..ft,Z°Z'ft^ Conventionsmünze von hundert 264 si.