^"iZ/O^im 29. ^/' Gedruckt mit Edlen von Kleinmayer'schen Schriften. Dienstag den ". April lZlF« k a i b ach. v^onntaqs, am y. d Abends um 8. Uhr, brach, eine halbe Grunde von hier/ in dem Dorfe beym heil. Grab. Feuer aus, wodurch in Zeit von einer Stunde, bey einem z'emlich kkstlgen Winde, 9 Häuser (beynahe das ganze Dorf) ein Raub der Flammen wurden. Wien. 5 Der an dem konigl. Französischen Hofe be, gla lbigte k k. Gelandle, Baron Ot. Vincent ist vo«, Paris kommend, am Z, d V allhier eingctrossel, (W. Z.) Der König v. Baiern hat dem Hrn. Pro» sessor Kern eine goldene prächtig emaillitte Ta-batiere überschickt. (S. Z.) Italien. Nom. Aus Neapel kommen viele Cnglän» ver und andere Fremde zurück, die ihre Reise gleich wieder fortsetzen. Die feindseligen Maß« kegeln, welche von Neapel her drohten, haben «ußer bereits benannten königlichen Personen, auch den Pabsi selbst bewogen, am 22. März von hier abzureisen, und sich über Viterbo nach Florenz, und von da nach Bologna und Ve> "edlg zu begeben. Die Sardiniscken Truppen s»nd sämmtlich nach der Gränze beordert. (W. 3.) Nacb Berichten aus Livorno vom 8. März sind Bonapartes Fahrzeuge am H. März wie. der im Hafen von Porto »Ferajo eingetrof. fen. Ein von diesen Hasen seither eingelaufenes Schiff, welches das Gefolge und die Habschaf' ten von Madame Pauline, Bonapartes Schwe« ster. an Bord hatte, ist auf dem Wege nach Viaregio, im Fürstenthmn Lucca, verschla« gen, nnd im Hasen von Livorno einzulaufen ge> nöchiget worden, hat bald daraufaber die Fahrt an seinen Bestimmungsort fortgesetzt, wo kurz vorher auch Madame Pautin? eingetroffen war. Die Prinzesin von Waliis und viele Eng» länder sind von Neapel nach Nom zurückgekehrt. Erstere schiffte sich zu Elvita-Vecchia nach Ll. varno, ein von wo sie sich über Basel m ni der Schweitz weiter begeben bat. Seither haben auch der König KarlIV. von Spanien , die Königinn von Etrurien, und der vorige König vo Sardinien, die Stadt Nom verlassen, und haben den Weg von Viterbo, nach dem Toskamschen Gebiethe eingeschlagen. Der 'König v- Neapel hat die Frist zur Ruckkehr der aus den Neapolitanischen Gebürtigen und in Sieilien sich befindenden Land. und See» Sol« daten bls aus den ersten May l, I. verlängert, und besondere Vortheile noch angebothen. Äer eng« tische Gesandte zu Palermo hat den König von S'citien eröfnet, daß sein Hof die monath.Sub' sidlengelder nicht mehr bezahlen werde. (W Z.) Ankon ss Am ly. März sind Se. M>ij. der 5<ö>iig von Neapel hier angeko.nmei;, nachdem voiher zwey Fregatten der köingl. 2.'al'l!ie mit Leben 'mitttl» gelandet hatten. Äl,ch Se Ex . der Freyherr von Lattermann sind am lg. zu Heiledtg angetroffen. (G. Z) z r a n k r e l ch. Die Ze-tung von Genua enthalt folgenden Ausruf des Marschalls Massena an die Bewohner von Marseille:, „Bewohner von Marseille! Se. königliche Hoheit der Herzog von Angouleme hat mich zu benachrichtigen geruht, daß er zu Nismcs eingetroffen sey, lind in wenigen Tagen die treue Stadt Marslille besuchen werde. Die Gesinnungen, welche ihr mit so vielem Eifer für dc» besten der Könige zu erkennen gäbet, werden sich auch bey dem Anblick seines er» tauchten Nessen. des Sohns jenes geliebten Prinzen, dessen Gegenwart noch vor Kurzem so großen Jubel unter uns erregte, an den Tag legen. Er wird von euch das Unterpfand und die unbezweifelbaren Bcweise der Ergeben, heit u»d Treue empfanden, welche die Um« stände erheischen, und wovon eure Herzen stets durchdrungen waren. Euer Zutrauen zu euren Cliess und euren Obrigkeiten, welche alle eure ^esüble the,len. und bereit sind, sich mit euch zur Vertheidigung des Tkroneb und der Sa<5e des rechtmäßigen Monarcken zu orfern, wlrd unsere Kraft vermehren und die öffemliäe Ruhe sichern. Ihr werdet gewiß die treulosen Ränke einiger Unruhestifter von euch weisen, die durch ilire Vorspiegelungen die Eintracht gern stören mochten, we che zwischen den tuckern Nazionalgarden und den Lin entruppen besteht. Ihre strafbaren Wünsche weiden vereitelt wcr« den; Niemand wild Zwietracht unt'r euch stif» ten können; der Bürger und der Soldat ken» nen nur ein Gefühl, nur ein Feldgeschrey: Mit Gefahr unseres Lebens den Thron unsers guten Kön-gs Ludwig XVUI. zu vertheidigen! Es lebe der Kömg! Marseille, den >F. März 1815. Der Marsckall Massena. Der Präfett des Departements. Marquis d'^lbertas. Der Naire v n Marseille, Marquis de Montgrand. Am 2,. März hat Bonaparte den Truppen bey der Musterung laut verkündiget, haß er "üt ihnen aufbrechen wolle »m den König und die königliche Familie zu verfolgen, und selbe vom franz. Ocbltte zu versreihrls. (W. Z) Der Kö-ng war in Me eingetroffen, Hit sich aber nur kurze Zc>t dsselbli verheilet, und dann sich nach Brü^e begeben. Del Fürst Berlhier , der Narscha'l Rudo« nald, und mehrere Generale, nnt ^iüer ^n.« zahl getreuer Truppen, waren in Sr. Maj. Begleitung. - Joseph Vonaparte ist am 23. März aus der Schweih zu Paris ankommen Der Gen. üamarque ist Befchlshabn- zu Paris , und der Gen. Graf v. Lcbau führt das Kommando über die daselbst befindliche Truppen« Abthei« lung. Die beyden Generale Lallemand, die zu Laon, wegen Verrä^herey verhaftet waren, sind am 22. N är,z zu Paris eingetroffen. Der General Ercelmanns ist schon am 2l. mit einem Corps von Reiterey von Paris» in der Rchtuug von Veauvais (gegen Flindern) aufgebrochen. (W. Z.) Das System der Militär-Gewntt, durch irelchcs Bonaparte nach Frankrech zurückgc-kommen, und bis Paris vorgedrungen ist, wo er die oberste Macht, die er durch feyerli, che Verträge nach dem laut gewordenen Wun» sche der Nazion, und für das wahre Beste Frankreichs, förmlich entsagt hatte, wieder an sich gerissen bat, scheint sich immer mehr zu entwickeln. Nur der Soldat handelt und gibt nun den Ton an, lind wenn auch wirk» lich die Bauern der Gegenden, durch we che Vonapartc zog, wie sein Reisebericht meldet, in den Iubelruf der treulosen Truppenborden einstimmten, so machen doch sicher, so laühe die bürgerliche Gesellschaft besteht, die Paueril eben so wenig ais die Soldaten die Nazion odcr derselben Vertreter aus. Die wirkliche Nazion, die Gütcrbesitzer, der Handelsstand, die Gewerbstreibende Klasse, die Gelehrten und Künstler, sind in Frankreich wie betäubt; sie schweigen und geben damit genug zu erkennen, wie wenig die n?u aufgedrungene Ordnung der Dinge, und die fetzige Herrschaft Her Nazw« nal.Wille sind, aufden sich Bonaparte so oft beruft. Diese Betrachtungen biethen sich von selbl bar, wenn man einige Berichte des Moniteurö liest, in welchen die öffentliche Moralität nuc den einzigen Trost findet, daß dock einige der Französischen Heerführer ihrer beschwornen vflicsf treu aebl'eben, »nd ^ie Sache des K», nigs, ohne weitere Rücksicht redlich vsl'lochten zu habe» schcmeu. D e Herzogin von Angouleme hat Bordeaux verlassen, und sich auf dem Flusje emgcichl,,c. Den -'o g,ng der Herzog v Ängoulcüie von Leimes ab. Mehrere Truppenkorps waren auf. gebrochen, uin denselben von den Küstcn abzu» schneiden. Nach und nach sind 4^,000 Mann von ParlS nach dem Nord?» aufgebrochen. Der Bortrab dieses Heeres .. unter den Be fehlen des Generals Edelmanns, wird den 26. die Thore von Lille erregen. Gerüchte ver. lauten diesen Abend, daß der Graf v.^Lilie, aus Furcht in dieser Stadt eingeschlossen zu werden, blos durchgezogen ist, und sich nach Vienin (in Flandern) begeben habe. (W Z.) Es werden zu Paris noch immer große Ver» brechen begangen. Her Ärmimalhof besckästi« get sich dermahlen mit der Untersllchung einer Blutschande, deren eine gewisse Madame de Montarchcr, ihren Mann und ihre Tochter an. geklagt hat, und deshalb auf Ehescheidung dringt. Die Pariser Blatter machen hiebey die Bemerkung, daß Vonapartes peinliches Gesetz, buch keine Gtrafe für dieses Verbrechen e-thait. .Prinz Eugru befugte bey der Nachricht der Unternehmung Vonaparte's tiefen Unwillen, u>ld eilte Sr. Maj. Ludwig XVM zu schrei, ben, um Sr. Maj. seinen Eld der Treue zu erneuern, und erklärte beym Kongreß, er wer, de am Ersten gegen Bonaparte marschiren. Bonaparte soll zu Lyon versichert haben, baß er vielleicht nur deßhalb im Laufe seiner Negleruug Unglück erlebt hatte, weil er Frank« Ntch zu viel Gutes erwiesen.! ! '. (G. Z.) Der zu Lille verhaftete General Drouet (Graf Erlon) ist, der Sohn des Postmeisters zu Varenncs, Drouet. der Ludwig XVI. bey seiner Entweichung verhaftete. Der General > kieutenamt, Gras Erlon, wurde nicht erschos, sen, wie die Pariser Blätter sagten, sondern sitzt zu L-iie gefangen. Das Journal de Paris erzählt, daß am 22. an dem Thore der Juristen Facultät (Lcol^ i Waffen zu rufen. Jetzt stehen ,20,000 Mann dort unter den Waffen, worunter 40,000 in der Handha» buxg derselben vollkommen geübt und erfahren sind. Am UiterrHeine ist alles wohl bewehrt, so daß der Gtrom vo»i Schwaben bis nach Hol» land hernieder vollkommen gepanzert ist. Auch die Engländer eilen schon herbei, und binnen 44 Tagen werden 180000 Mann im Lande vou den Vogefen bis zum Meere vereiniget fie« hen und diese werden nicht muffig harren. ^ Großbritanien London, ,5. Mirz Die Times drückt sich in Betren der b?y der Wiedererscheinung Bona« partes h>i^nlg rn sckwunge gehender, und w.ch sche nl^ nur ;u oft von seinen Agenten ausgestreuter falscher Gerüchte also aus: Er versuchtes, uns glauben zu machen, daß wir kein Interesse bei seinem Glück oder Unglück hatten daß es bloß die häusliche Politik Frank« reichs angeht, und eine gleichgütige sache sey, ob A oder B auf den, Throne Frankreichs si.^t und seine Sache leite, 'Soüten wir aber das glauben, dann muß en wir wirklich bis zur höchsten Schwachheit herab gesunken seyn; u"d selbst alle schreckliche und wundervolle Begeben« heilen, die seit Jahren um uns vorgiengen, vergessen haben. Konnte Frankreichs Lage seit 25 IahrenEnropa einen 'Ausblick lang gleichgültig seyn, besonders als es von einem De» ipoten regiert wnrde? War in ftinen verheeren« den Kriegen, und in seinen noch verderblicher" Fricdenstrakt^ten nichts, das die Sicherheit an< derer Nationen gefährdete? Bonapartes Eitel« keit selbst, verrieth die eingefleischte Grau» samkelt seines Herzens, unb die Neugierde jener Schwachen, welche nach Elba wanderten um den Würger zu sehen, war wenigstens von ' emem ^ Nutzen. Sie verleitete ih", ein?" Theil seiner Gelieimnisse auszuplaudern, frey« willig die unbirncherzigen Vergiftungen, die M'ssacre von Jaffa zn bekennen, aüeln dieß. war nicht alles., er erzählte ihne», warum er in England einzufallen gewünscht h, d. ?' im 8». Fahre seines Alters zu Mörsburg am Bodensee gestorben. Wechsel. Cours in Wien. am 5. April, :8>H, Conventiottsmünze/ vo» huuherr 404 Hft st'