Kri I 1 i I I 1 1 PROLOG zum ausserordentlichen Concert der philh. Gesellschaft in Laibach zum Besten der Armen der Stadt am 2. December 1888. gier Kaiserhymne Töne sind verklungen, Verklungen ist ein dankerfüllt Gebet, Mit dem das Volk für seinen Kaiser lieht, Es ist zum Ewigen emporgedrungen. Dem Rufe werd’ Erhürung dort zu Theil: Gott geh’ dem Reiche Schutz, dem Kaiser Heil! Der Kaiser sprach: Zum festlichen Gedenken Des heut’gen Tags erinnert euch der Armen! Mit ihnen, ihrem Elend habt Erbarmen! Den Armen Hilfe in der Noth zu schenken, Ist für mein Herz der Gaben beste, Nicht will ich Prunk, nicht Jubelfeste. LJUBLJANA So hörten wir das edle Wort erklingen. Drum lasset ehren uns des Kaisers W illen Und heisse Segenswünsche nur im stillen Sie sollen heut’ zu Himmelshöhen dringen! Uns einet heute nur des Wohlthuns Glück, Das wiederstrahlt aus dankerfülltem Blick. Doch — ruh’n auch Prunk und Festgepränge, Was uns bewegt in unserm Innern, Des heut’sfen Tages froh Erinnern, O ö Wer ist so stark, dass er’s bezwange, Den Blick in die Vergangenheit nicht senke, Des Kaisers, seiner Thaten nicht gedenke? Des Tags nicht denke, als des Ostreichs Mark Dem Schiffe gleich im wildbewegten Meer o c* Ein Spiel der Wellen trieb umher r Da kam ein Jüngling kühn und stark, Der frohen Muth’s in ernsten Stunden Dem Sturm zu trotzen Kraft gefunden. Der alte Welttheil stand in lichtem Brand, Als er ergriffen einst das Steuerruder, Im Reiche kämpfte Bruder gegen Bruder, Des Aufruhrs Fackel zuckte durch das Land; Stand auch das Schiff an des Verderbens Rand, Er führt’ es durch den Sturm mit sich’rer Hand. 1 S Und was der Jüngling einst erstrebt, Es hat's mit reifem Sinn der Mann vollbracht; Er gab dem Reich' zurück die alte Macht, Er hat den Geist des Volkes neu belebt, J); Von seines hohen Thrones Stufen ^ In seinen Rath das Volk berufen Und die sie hassten einst, des Ostreichs Mark, Sie bieten ihre Hand zur Stunde Zum treuen, festen Bruderbunde. Gefestigt steht sie da und stark, Ein Fels, an dessen Grund die W ellen ^ In machtverlorner W’uth zerschellen. Und nun erblüh’n, dem alten Baume gleich, Der junge Triebe treibt mit frischem Saft, Die Künste und die Wissenschaft Aufs neu im schönen Oesterreich. Wohl Dir, mein theures Vaterland, Das einst in ernster Stunde solchen Herrscher fand! Mit Stolz, o Kaiser, blicke auf Dein Land, Auf Deines Volkes Glück, der Städte Pracht, Der Kunst Erblüh’n, des Handels Macht, Die segnend schützet Deine Vaterhand. Verlörst Du alles — doch das schönste bliebe: Zu Dir, o Kaiser, Deines Volkes Liebe. Gesegnet sei der l ag, an dem vor vierzig Jahren Du stiegst auf Deiner Väter Thron, Des grossen Rudolf echter Sohn! Und sind beschieden uns noch Sturmgefahren, So lang das Ruder lenket Deine Hand, Blickt froh auf Dich Dein Volk, Dein Land! Dr. Fr. Keesbacher. h tfuchdruckcrei von Ktcinmayr & Hamberg, 2830.