MITTHEILUNGEN AUS DEM GEBIETE DER STATISTIK. HERAUSGEGEBEN VON DEK K. K. STATISTISCHEN CENTRAL-COMMISSION. VIERZEHNTER JAHRGANG, III. HEFT. (Preis 1 II. 60 kr. O. W.) WIEN, 1868. AUS DER KAISERLICH-KONIGUCHEN HOK- UND STAATSDRUCKEREI IN COMMISSION BEI AUGOST PHANDEL. DER BERGWERKSBETRIEB IM KAISEETHIIME OESTEEKEICH. NACH DEN VEEWALTUNGSBEEICHTEN DEE K. K. UND K. UNGAEISCHEN BEEG-HAUPTMANNSCIIAETEN UND MITTHEILUNGEN ANDEEEE K. K. BEIIOEKDEN FUR DAS J A H R 186 6. WIEN, 1868. AUS DER KAISERLICH-KONIGLICHEN HOF- UND STAATSDRUCKEUEI. IN COMMISSION BEI AUGUST FRANDEl. INHALT. Seite A. Allgemeine Verhaltnisse des Bergwerksbetriebes.................................. 1 Raumliche Ausdehnung des Bergbaues: a) Freischiirfe........................................................ 12 bj Bergwerksmaassen..................................................... 20 C. Die wichtigsten Einrichtungen bei dem Bergwerksbetriebe................... 30 D' Arbeiterstand................................................................. 41 E' Verungliickungen der Arbeiter................................................. 49 & Bruderladen................................................................ s 7 G- Verhaltnisse und Ergebnisse der einzelnen Zweige der Bergwerks-Pro-duction: a) Gold und Silber, und mit diesen gleichzeitig vorkommende an-dere Metalle.............................. 68 b) Quecksilber......................... 74 c) Eisen............................... 75 d) Kupfer.............................. 90 e) Blei................................ 94 f) Nickel und Kobalt................... 97 gj Zinn................................ 97 h) Zink................................ 98 i) Wismuth..............................102 k) Antimon.............................102 Seite 102 103 104 104 l) Arsenik..................... m) Sclnvefel und Schwefelkies n) Uranerz und Urangelb . o) Cbromerz.................... p) Wolframerz..........................104 j) Braunstein..........................105 r) Graphit.............................105 s) Alaun...............................106 t) Steinkohlen.........................107 u) Braunkohlen ........................111 v) Asphalt.............................120 w) Bergohl.............................121 H' Verhaltnisse und Ergebnisse der gesammten Bergwerks-Production .... 122 !• Bergwerksabgaben......................................................................130 K. Anhang: Statutcu fiir das Elbogcner, Falkcnauer und Karlsbader Bergrevler..................139 Dieiistordiiungfur das Aufslchts- und Arhelterpersonalc im Ostrauer Steinkohlen-Bcrgreviere 155 !<• Tabellen: 1. Debersicht der Freischiirfe........................................................169 „ Bcrgwerksmaassen......................................................171 „ wichtlgsten Betricbscinrichlungcii....................................172 des Arbeiterstandes......................................................173 der Arbeitcr-Vcruiigliickungen...........................................174 des Bruderladen-Vcrmogens................................................175 II. , III. , IV. , V. , VI. „ VII. Productions-Uelicrsichten: Seite 1. Golderz................................179 2. Gold...................................179 3. Silbererz..............................180 Seite 4. Silber.............................180 5. (Juecksilbererz....................181 6. Queeksilber........................181 Seite 7. Eisenerz.........................182 8. Frisch- und Guss-Roheisen . 183 9. Kupfererz........................184 10. Kupfer...........................185 11. Kupfervitriol 185 12. Bleierz..........................186 13. Glatte...........................186 14. Blei.............................187 15. Nickel- und Kobalterz . . . 187 16. Nickel...........................188 17. Zinncrz..........................188 18. Zinn . . . . •...................188 19. Zinkerz..........................189 20. Zink.............................189 21. Wismuth..........................189 22. Antimoncrz.......................190 23. Antimon..........................190 24. Arsenikerz.......................191 VIII. llebcrslfkt der gesailiiuten Bergwcrks- IX. „ „ Bergwerksabgabcn . . X. „ des Sallnenbetrlebes Seite 25. Arsenik.........................191 26. Auripigment.....................191 27. Schuefelkies....................191 28. Schwefel........................192 29. Eisenvitriol....................192 30. Uranerz.........................193 31. Urangelb........................193 32. Chromerz........................193 33. IVolframerz.....................193 34. Braunstein......................194 35. Graphit.........................194 36. Alaun- und Vitriolschiefer . 195 37. Alaun...........................195 38. Steinkohlen ....... 196 39. Braunkohlen.....................197 40. Asphaltstein....................198 41. Bergohl.........................198 42. Mneralfarben....................198 200 201 202 V o r w o r t. Seit die statistische Central-Comraission es iibernahm, die berg-hauptmannschaftlichen Beriehte iiber die Ergebnisse des Bergwerks-betriebes zusammenzustellen und zu veroffentliehen, legte sie stets einen besonderen Werth auf die Rasc-hheit der Public-ation, so dass es ihr jedesmal gelang, das beziigliche Heft in den letzten Monaten eines Jahres fiir das Vorjahr an das Licbt treten zu sehen. Die Zusaminenstellung der Ergebnisse des Jahres 1866 aber konnte erst jetzt im Drueke beendet werden, weil zufolge der Aenderungen im VerwaltuDgs-Organismus der ostlichen Reichshalfte die Berichte der konigl. ungarischen Berghauptmannscliaften erst im Laufe der Monate Februar und Marz 1. J. nach und nach an die statistische Central-Commission gelangten. Um die Herausgabe dieser Mittheilungen, deren Werth zum grossen Theile in ihrer baldigen Verlautbarung beruht, nicht noch langer zu verzogern, wurden den Berichten der konigl. ungarischen Berghauptmannschaften nur die Daten fiir die Tabellen entnommen, da die Uebertragung des in ungariseher Sprache verfassten Textes m die deutsche Sprache einen neuen Aufschub veranlasst haben wiirde. Wien im Mai 1868. ( '■jb .* *.>*!• j*.-.II tinO. - > ; -■ , ; /7 - .i’:ji - !•.-> ■ ’/lU .nrJtf*» „i.N Ut/»<3,, - !>J -j »> ?US --jtl?!'1. '-Ul** - ' ' 01? -ni, a#, !>>m umn J. J >•.?,!.' {.;< { ',«1, j - . -.ir , >J ,m ti n- ;fS-, > ■!. •: ! . ii>>et iffas ,?! i*5 1 iiivibi! i i. / ■ ■:* ’ ; n»L w Irad.’! u-> «< U :/ !'■!:< '.jiU ,i !• . ; ■ ' ir. /■' , ' l: , .C . ' ■ *. }’■ ' * S" 1 I "M }•■•' 1' ' ‘r, V> f» ^ , l 'Si'/ M' < ' i' . i 't - '*■ • 11 f»>* > *f< £ ‘‘ ;• ' i , V ■ :t .. : f i k u 'i U - '/, A. Allgemeine Verhaltnisse und Ergebnisse des Bergwerks-. betriebes, Oesterreich unter der Enns. Berghauptmannschaft St. Polten. Bei der Fortdauer der bereits im vorjahrigen Berichte envahnten ungiinstigen Verhaltnisse, 'velclie anderwiirts nocli durcli das Daz\vischentreten der Kriegsereignisse ver-schlinimert wurden, vermochte sicli der Bergbaubetrieb dieses Landes auch im Jahre 1866 niclit zu wesentlich besseren Erfoigen aufzusclnvingen. Dennoch bat sicli die Production durchwegs et\vas geli obe n, \vobei liamentlicb den Koblen-'verken des V. U. W. W. der Umstaud zu Statten kam, dass die Siidbabn, derea ■ Kohlenzufuhr aus entfernteren Bezugsorten durcb die Militar-Transporte auf der Bahri ins Stocken gerathen war, eineZeit lang aut' den Kohlenbezug aus den nachst-liegenden Werken des genannten Viertels heschrankt blieb, so wie auch die griissere Erzeugung an Gussrolieisen auf Bechnung des damaligen Mebrbedarfes an Projec-tilen zu stellen sein diirfte. Der Gesammtgehhverth der Bergwerks-Production im Betrage von 640.368 tl. 8 kr. zeigt daher gegen jenen des Vorjahres eine Mehrung um 35.334 11. 25-5 kr. oder 6-5 Percent. Oesterreich Ob der Enns. Berghauptmannschaft St. Polten. Neben den wenigen iibrigen, gauz unbedeutenden Bergbauen sind fur den Gesammterfolg des oberosterreichischenBergbaubetriebes die Ergebnisse der Baue im Ilausruck-Kohlen-reviere und unter diesen insbesondere jene von den Bauen der Wol!segg-Traun-thaler Kohlenwerks- und Eisenbahngesellschaft fast ausschliesslich massgebend. Ha aber gerade diese Letzteren im Jahre 1866, wenngleich nur vorubergebend, unter jenen besonderen selir benacbtheiligenden Verhaltnissen litten, deren in dem nach-folgenden, den Erlauterungen uber den Betrieb auf Braunkohlen gewidmeten Abscbnitle dieses Berichtes Erwahnung gescbieht, so blieb auch die Summe der Bergwerks-Production sehr betrachtlich liinter jener des Vorjahres zuriick, dergestalt, dass deren Geld\vertli um 174.394 fl. 58 kr. oder um 44-9 Percent gegen jenen des Vorjahres sich niedriger stellte. Steiermark. Berghauptmannschaft Leoben. Die seit Jahren driickende allgemeine Stockung iinHandel und in der Industrie lastete unter den bekannten ungliick-lichen Ereignissen auch im Jahre 1866 ausserst emplindlich auf den allgemeinen Verhaltnissen und Ergebnissen des Bergwersbetriebes im oberen Theile der Steiermark. Statist. Mittheil. X1Y. Jahrg. 3. Heft. 1 Diese missliche Wahrnehmung zeigt sich am deutlichsten und leider auch am fiihlbarsten bei der Eisenerzeugung, dem vvichtigsten Productionszweige des Landes, ist aber auch beim Geldwerthe der Gesammt-Production, welcher — obsehon der nachst wichtigere Zweig der steierischen Montan-Industrie, die Mineralkohlen-gewinnung, sieb in ziemlich gesteigerter Hcilie erhielt, — auch im Jabre 1866 bedeutend zuriickging, unverkennbar. Die Menge der Eisen-Productio« (Friscb- und Gussroheisen zusammen genom-men), welche stetig bis zum Jalire 185S zugenommen hatte und damals 1,526.832 Centner betrug, venninderte sieb von da an, mit Ausnahme der Jalire 1862 und 1-863, in weleben eine Steigerung bis zu 1,523.575 Centnern eingetreten war. Diese Abnabme betrug seit letzterem Jalire und zwar — wie theihveise sebon in den fruheren Berichtcn bemerkt wurde — im Jalire 1864 15-5 Percent, im Jabre 1865 11‘4 Per-cent und im Jabre 1866 12-4 Percent des Vorjahres, so dass die Eisen-Production auf 998.084 Wiener Centner, oder naliezu so ticf herabging, a!s sie sich vor 15 Jahren bezifferte. Seit Jahren biieben aber auch nicht so viele Hochofen kalt, als in diesem Jahre; \vahrend von den 33 (namlich 13 ararischen und 20 Privat-(Eisenhochofen) dieses Amtsdistrictes im Jabre IStiS nur 3 (1 ararischer und 2 Privat-) Hochofen das ganze Jalir hindurcli kalt standen, vvaren im Jahre 1866 14 Hochofen (5 ararische und 9 Privat-Hochiifen) ausser Betrieb. Der Riickgang des G el d w e rt bes der Gesammt-Production, welcher sich im Jahre 1864 auf 1,360.787 11. 47 kr. oder 21-5 Percent, im Jahre 1865 auf 954.825 11. 56 kr. oder 19-2 Percent vom Werthe der Gesammt-Production des Vorjahres belief, betrug im Jahre 1866 — ungeachtet einigen Aufschwunges in der Nickel-, Kobalt-, in der ararischen Gussroheisen-, in der privaten Graphit-und Braunkohlen-Production — Jurcli die Betriebsreduction in allen iibrigen Z\veigen noch 425.871 11. 31 kr. oder 10-5 Percent; doch trat zu Ende dieses Jabres schon einiges Leben in die steiermarkische Montan-Industrie, \vornach zu erwarten war, dass der tiefste Sland bereits erreicht, und eine dauernde Wendung zum \veiteren Aufschwunge \vieder eingetreten \viire. Steiermark. Berghauptmannsehaft Cilli. Obivohl sich im Ganzen gegen das Vorjahr eine Vermehrung in der Erzeugung der Berg\verks-Producte ergab, so steht dieselhe doch mit der Erzeugungsfiihigkeit der in Untersteiermark vorkommenden Kohlenlager in keinem Verhiiltnisse. Wiirde zu dem seit dem Bestehen der Eisenbabnen vermebrten Absatze der Kohle noch ein Herabgehen der Frachtpreise, und die durcli ein Aufbliihen der Industrie vermehrte Venvendung der lvohle bei neu gescbalTenen griisseren Fabriks-Unternehmungen treten, so komite zur Woblfabrt des Landes die Nachfrage zur Lieferungsfiihigkeit in ein angemesseneres Verbaltniss gebracht, und viele an und fiir sich vverthvolle, zur Zeit kilmmerlich existirende Kohlenbaue derartig in Betrieb gesetzt werden, dass auch in Bezug des Einkommensteuer-Ertriignisses ergiebigere Summen auszmveisen kamen. In Betrell' der Ermittlung des Reineinkommens bei Bergwerken haben sich bisher mancherlei Schwierigkeiten ergeben, so dass sich die Ansicht aufdriingt, ilass im Wege der Pauschalirung sovvohl in Bezug desAusfalles der Steuer, als aucli inBezug der Geschaftsvereinfachung cin giinstigeres Resultat zu erzielen sein dfirfte, vvobei noch eine mindere, die Bergbaulust weniger beeintriichtigende Belastigung der Steuerpflichtigen eintreten wiirde. Hierbei kann nicht iibersehen werden, dass viele der bisher vorgekommenen Sclnvierigkeiteu melir subjectiver Natur vvaren, welehe iibrigens iramer selteuer wiederkehren werden, wenn zwischen den Bergbehiirden und den Bergbautreibenden jener regere Verkehr und innigere Contact allgemein bestelien wird, \velcher die Amtirung insbesondere in gedachter Bichtung so wesentlich erleichtert, das Ver-trauen liebt, und die Parteien gewijlint, in der vorgesetzten Bergbehorde nicht allein das Aufsichtsorgan, sondern auch das nach dem Wortlaute und insbesondere nach dem Geiste der Gesetze \virkende, scbutzende und fordernde Organ der Bergbau-Interessen, gegeiiiiber den dem Bergbaubetriebe abholden zum mindesten indifferenten Elementen, zu ersehen. Karnten. Berghauptmannschaft Klagenfurt. Das Jalir 1866 gestaltete sicli tur die Eisenindustrie noch v i e 1 ungunstiger als das Jalir 186o, weil der durcbsclinittliche Verschleisspreis pr. Centner Molzkohlen - Frischroheisen bester Qualitiit sicli im Jalire 1S65 nocli mit 2 tl. 53 kr. und fur Bessemermetall mit 7 fl. bereclmete, \viilirend derselbe im Jalire 1866 tiir ersteres nur mehr 2 tl. 23 S kr., tur letzteres S 11. betrug und die meisten Hochofen-Besitzer nothigte, das Frischroheisen unter dem eigenen Gestehungspreise abzugeben, um die nothigen Belriebsfonde zu beschaffen, und den ganzlichen Stillsland der Werke zu verhindern. Ungeachtet dieser geringen Preise verblieb mit Schluss des Jahres 1866 noch ein Vorrath von 64.S84 Centnern Frischroheisen und von 9.779 Centnern Bessemermetall unver-kauft am Lager. Die Ursachen dieser Calamitiit liegen in den politischen Verwicklungen des Jahres 1866, in den daraus hervorgegangenen t'olgenschweren Kriegen, in der Abtretung des lombardisch-venetianischen Konigreiches, wodurch ein grosses und reiches Absatzgebiet verloren ging, und insbesondere in dem Umstande, dass die Rails\verke wegen Mangels an Bestellung grosstentheils ausser Betrieb standen, an welebeinden Jahren 1855, 1856 und 1857jahrlich durchschnittlich 500.000Centner kiirntnersches Frischroheisen abgesetzt wurden, wahrend vondenselbenimJahre 1866 nur 110.112 Centner karntnerisches Bobeisen und 17.195 Centner 11 efter Bessemermetall auf Eisenbalinschienen und anderes Eisenbahnmateriale verarbeitet wurden. Die hart darnieder liegende Eisenindustrie Karntens envartet eine radikale Hille von dem A us ha u e der Kronprinz Budolphsbahn, insbesondere von der moglichst raschen Ausfiihrung der Fliigelbahnen Launsdorf-Mosl und St. Veit-Klagenfurt, um die Verbiiidung des Iliittenberger Erzberges und der Eisenhochofen mit der Sudbahn herzustellen, von der baldigenFortsetzung der Bahn von Villach, sei eš iiber Ponteba nachUdine, oder iiber den Predil nach G orz, um au Grund der nunmehr abgeschlosseneu Handels- undSchifffahrts-Vertrage den italieni-schen Markt wieder zu gewinnen, endlich von dem Ausbaue der Eisenbahn Funfkirchen-Kanisa, wodurch derBezug wohlfeiler Coaks aus derFunfkirchener Kohle ermogiicht wiire und die Hochofenbesitzer in die Lage versetzt wiirden, nebst i 0 dem theueren Holzkolilen-Roheisen auch billigeres Coaks-Roheisen in grossen Quan-titaten zu erzeugen. Wiirde im Laufe der Jahre die Verbindung der Kronprinz Rudolphsbahn mit der Tiroler Bahn von Villach in der Riclitung gegen Brixen hergestellt werden, so vviirde die karntnerische Eisenindustrie die Concurrenz am Tiroler Markte mit dem besten Erfolge bestehen konnen, \velcher jetzt die hohen Frachtkosten mehr oder weniger hinderlich im Wege stehen. Der Braunkohlenabsatz gebt Hand in Hand mit dem Gedeihen der Eisenindustrie, \veil der bei \veitem grbsste Tbeil der Braunkoblen-erzeugung bei den Eisenraffinirvverken in Prevali, Streiteben und Sclnvarzenbaeh verwendet wird. Nur hinsichtlicli der Bleiindustrie kanu das Jahr 1866 als ein gunstiges bezeicbnet werden, \vcil der Durcbscbnittspreis pr. Centner Blei, \velcher im Jahre 1866 nur 12 11. 1 b'5 kr. betrug, im Jabre 1866 auf 13 tl. 98-5 kr.—somit um 1 11. 83 kr. — gestiegen ist und auch die gesammte Erzeugung der Privatwerke von 47.614 Centnern abgeselzt wurde, so dass mit einziger Ausnabme der Aerariahverke am Sehlusse des Jahres 1866 kein Bleivorratb verblieb. Bei demAerarial-Bergbaue inRai bi verblieben mit Jabressclduss 7.668 Cenlner, bei jenem in ISleiberg 9.130 Centner Blei am Lager. Es baben demnacb im Jabre 1866 viele Privat-Bleibergvverke mit namhaften Ertragnissen abgeschlossen; diese kounten sich aber fiir das Bergrevier Bleiberg, welches mit Inbegriff des Aerarialvverkes eine Erzeugung von 40.088 Centnern Blei nachvveiset, nocb viel giinstiger gestalteu, wenn sicb die verschiedenen VVerkskiirper zur Bildung einer Union mit einer einheitlichen Leitung ernstlich entscbliessen \vurden, ivodurch die boben Regiekoslen um ein Bedeutendes berabgemindert wer-den konnten. Die \Verksbesitzer sehen die Vortheile einer solchen Union gar wohI ein, nehmen auch in gewissen Zeitabschnitten einen Anlauf zur Bildung derselben, aber die Durcbfiihrung scbeitert jedesmal an der Schiitzung und Be\vertbung der einzelnen Werkskbrper. ') Auch der Absatz von Zinkerzen war ein lebliatter, nachdem nur 1.960 Centner Zinkblende unverkauft blieben. An Graphit blieb mit Jabresschluss ein Vorrath von 200 Centnern. Tirol. Berghauptmannschaft Hall. Bei einem allgemeinen Ueberblick der Ergebnisse des Montan-Betriebes im Jabre 1866 stellen sich dieselben noch ungiinstiger dar, als e s im Jabre 1865 der Fali war, und bleiben nahmbaft gegen die friiheren Jabre zuriick. Dieser Riickschritt der Montan-I ndustrie des Jahres 1866 ist in beiden den Bezirk der Berghauptmannschaft bildenden Landern fast gleichmassig vvabrzunehmen, und in Tirol sovvobl, als in Salzburg zum bei weitem grossten Theile auf Recbnung der gesunkenen Eisen-Production zu setzen. Die fiir diesen Industrieziveig sclion in den Jaliren 1864 und 1865 bestandenen und in frfi- •) Die Verhandlungen wegen einer solchen Vereinigung sammtlicher Bleiberg-Gevverk-sehaften werden zur Zeit mit Aussicht auf baldigen giinsligen Erfolg ernstlich gepflogen. herenVenvaltungsberichten zur Spracbc gebrachten ungiinstigen Verbaltnisse baben sich im Laufe des Jahres 18(56 nicbt nur nicbt gebessert, sond er n nambaft v e r s c h 1 i m m e r t. Unmittelbare Folge davon war ein weiteres Riickgeben der schon im Jabre 1866 gesunkenen Roheisenpreise im Allgemeinen und die theilwei.se Unmiiglicbkeit fiir die mit verhaltnissmiissig tbeneren Eržen und nocli theuerercm Brennstoffe arbei-tenden Eisenwerke dieses Bezirkes, mit dem billigen Eisen des In- und Auslandes Concurrenz zu halten, ungeacbtet dieselben mit ibrcn Preisen bis aufs Aeusscrste b er alt g e ga n ge n sind. Dureb die im Jabre 1866 bei den tirolischen und salzlnirgisehen Eiseinvcrken eingetretenen Absatzstockungen erscbien die weitere Herabminderung der schon im Jabre 1866 und tbeilvveise scbon im Jahre 1864 reducirten Eiscn-Pro-duction dringend geboten, und dadurch kam es, dass die Productionswertbe bei der Eisenimlustrie gegen das gewiss nicbt giinstige Ergebniss des Jabres 1866 im Jahre 1866 nocli weiter, und zwar um die nambaite Summe von mebr als 200.000 II., zuriickgeblieben ist. Rei den iibrigen Zweigeu der Montan-Industrie —mit Ausnabmc des Eisens — sind die Ergelmisse des Jabres 1866 einige wenige und, wie oben auseinander gesetzt, mebr zufallige Sclnvankungen abgercehnet, last dieselben geblieben, wie sie im Jabre 1866 waren. B6hmen.BerghauptmannschaftPrag. DieFortdauer der ungiinstigen Industrie-und VerkehrsvcrhaltnissederVorjabre, dann diepreussiscbeOccupation baben nichtnur einen abermaligen Ausfall in den Haupt-Montanproductionsz\veigen des Prager Berg-bauptmannschaftsdistrictes — Silber, Eisen und Steinkohlen, — sondern aucli ein abermaliges Zuruckgehen der Preise des Eisens und der Kolilen zur Folge gehabt. Das Jabr 1866 muss demnacb als ein fiir die Montanproduction sehr ungiilisti ge s bezeichnet werden. DieseUngunst der Verbaltnisse traf vorziiglicb die Eiseninduslrie; denn von den 20 Eisenhocbofeu des Districtes waren nur 6 in štetem Betriebe mit einer dem Vor-jahre gleicbkommendeu Erzeugung, 3 waren ausser Gang und bei allen iibrigen war die Erzeugung eine geringere als selbst im Jabre 1866. Die Steinkohlen-Production wurde durch einen lebhaften Absatz im letzten Quartale des Gegenstandsjahres vor empfindlicherem Nachtbeile bevvabrt. Wenn, wie in den Vorjabren, auch im Jabre 1866 die fur den Bergbau verlie-beneFliiche einen Zuwachs erhielt, und aucb die Sehiirfungen sich wieder vermehrten, so geschah diess in der gerecbtfertigten Ueberzeugung der Bergbauunternehmer, dass die Ausfiihrung der im Prager Kreise projectirten Eisenbahnen einen hochst bedeutenden unmittelbaren und mittclbaren Eintluss auf einen gunstigeren Bergbau-betrieb ausiiben \verde, zumal diese Bahnen zvveifellos die Hebung verscbiedener Industriezweige zur Folge baben vverden. Einen Lichtpunct im Montanbetriebe bildet im Jahre 1866 die stattgefundene Cementkupfer- und Vitriol-Erzeugung des Reininger’scben Kupfenverkes bei C h r a s t. Bohmen. Berghauptmannschaft Elbogen. Die Erčignissc des Jalires 1866 konnten niclit olme nachtheiligen Einfluss auf ilen Berg\verksbetrieb bleiben. Sclion im Monate Marz 1866 begann sicli eine Geschiiftsstockung fuhlbar zu machen, welclie mit dem Wachsen der Kriegsgefabr z ima Inn mul beim Ausbruche des Krieges theils zur Beschrankung, theils zur giinzlichen Einstellung des Betriebes nothigte. Nacli Beendigung des Krieges nahmen, etwa vom Monate September an, die Geschiifte, raseher als man vermutbete, einen Aufschwung, welcber aber meist nur im boben Stande desAgio's, in den diirch das Auftreten der Cholera bedingten Massregeln und in andern abnormen Zustanden begriindet war, und daber \veder so ergiebig, noch so allgemein sein komite, um die Verluste der Vormonate zn deeken. Alle die gescliilderten Verluste wurden jedoch bald verschmerzt sein, wenn der Bergwerksbesitzer durch entsprechendere Verkebrsm ittel in den Staud gesetzt wiirde, die Vortheile, welehe ihm die Bedurfnisse der Nachbarliinder, die Handelsvertriige und die Beichbaltigkeit und Mannigfaltigkeit der Mineral-Lager-stiitten bieten, ausgiebiger beniitzen zu konnen. Das Veri a n ge n nacli Eisenbabnen aussert sicli daber in diesem Bezirke Iebbafter als je. Uebrigens ist die Thatsache zu envabnen, dass die Tbatigkeit derBergbehiirde, so wie jene der Reviersaussebiisse, durch die feindliche Invasion nicbt unterbroeben, und dass Revierstatuten tur das Elbogner, Falkenauer und Carls-bader Bergrevier mit 1. Juli 1866 in Wirksamkeit gesetzt wurden. ') Bohmen. Berghauptmannschaft Kommotau. Der eigentliche Berg\verksbetrieb imKommotauerBerghauptmannscbaftsbezirkebeschriinkt sicli lediglicb auf dieGewin-nung derBraunkoble und der Steinko lile, dann auf die Fiirderung von silber-, zinn-, wolfram- und kobaltbiiltigen Eržen, sowie von Eisensteine n. Von anderen Mineralien waren Lagerstiitten im Jalire 1866 niclit aufgescblos-sen, und es sind ebensowenig durcli dieBergbauunternebmungen besondere Mineral-vorkommen aufgescbiirft worden, so dass im grossen Ganzen aucli die dem Bergbaue erscblossenen Mineral-Lagerstatten analog jenen der Vorjalire geblieben sind. In diesem 15ezirke sind durcli das Institut der Reviersvorstiinde nicbt jene wohlthatigen Wirkungen erzielt worden, welche man biervon envarten konnte und auch erwartete. Die Grundursache dieser ungiinstigen Resultate muss tbeihveise in den gewiihlten Reviersausscbiissen, in dem beirrenden Eintlusse ein-zelner Bergbauunternelimer auf die Durcbfuhrnng der vom Ausschusse getroffenen Verfiigungen, endlicli vorziiglicb darin gesuclit werden, dass bisher dem Revicraus-scbusse kein entsprecliend er Wirku ngskreis eingeriiumt ist, iiberdiess aucli nocli keine entsprechendenReviersstatuten zur Geltung gebracht wurden; denn erst in den Monaten Miirz und Mai 186? wurden bei dem Reviers-Ge\verken-tage des Bilin-Duxer Bergrevieres derlei Statuten zur Berathung gebracht und werden diese erst nacli neuerlicher, von Faelimannern des Revieres gepflogener Revision zur definitiven Restiitigung vorgelegt \verden. *) Uiose Statuten sind im Anliange dicses Hcftcs vollinhalIlich abgedruckt. In so lange nicht bei allen Bcrgrevieren tlieses Rezirkes solche mit einander im Einklange stehende Statuten, in welchen selbstverstandlieh der Wirkungskreis dieser Institute klar und deutlich bezeichnet ist, eingefSbrt v erden, kann auf einen gedeihlichen Einfluss der Re.viersausschiisse zum Wohle der Montan-Industrie nicht gehofft werden; daher ersebeint cs angezeigt, seinerzeit die fiir das Bilin-Duxer Bergrevier angenommenen und behordlicb genehmigten Statuten den iibrigen Berg-revieren zur Beriicksicbtigung undAnnahme anzuempfehlen und im geeigneten Wege auf diese Annahme binzu\virken. Im Jahre 1806 sinil im unmittelbaren Berghauptmannschaf:sbezirke 5120 und im Teplitzer Bergcommissariatsbezirke 1703 Gesebaftsstiieke eingegangen und erle-digt \vorden; darunter waren : Commissionelle Verhandhmgen iiber unmittell>arer Berg'hau|*t- liiiimscharts- Lezirk mittelbnrer Bergcom- missariats- hezirk I Vcrleihungen auf ncuc Aufselilii se 27 6 „ als ErgSnzungen 21 4 Vermessungen von Gruhonmaasscn 43 Umlagerimgcn „ „ 9 Zusammensehlagiingen von Grubenmaassen 3 Wasserverleihungen 2 Grundentschadigungen und Expropriationen \Vassfii'losung durch frcmde Wasserhebungsmaschincn und Ililfs- 4 14 zinsleistung S . Ueberbaue 1 3 Revier- und Brudcrladenangelegenlieitcn 1 • Regelung gcwcrkschaftliclier Vcrhiiltnisse 1 S Bergpolizeiliehe Angelegenheiten 24 28 Betricbsvorschrcibungen bei Frcischurfen 2 3 Zusammenschlagungen von Freisehiirfen 6 • Nichtaufstellung von Schurf7.eichen 1 • Ueberlagerungen von Freischurfkreisen 2 ■ Beschriinkungen von Schurfanlagen aus iiffenllichen Riicksichten . 2 Ausser diesen commissionellen Erhebungen wurden im unmittelbaren Berghaupt-mannscbaftsbezirke 5S, im Bergcommmissariatsbezirke 62 Tagsatzungen abgebalten, endlicb wurden gegen bergbauptmannscbaftliche Erkenntnisse 6, und gegen Berg-commissariats-Erkenntnisse 4 Becurse im Laufe des Jahres 1866 eingebracht. Bohmen. Berghauptmannschaft Pilsen. Durcli die langjahrige Stockung im Ha n d el und in der Industrie, durch die unterbliebene Errichtung neuer Scliienen-strassen — u. z. der 1'iir den Pilsener Bergbezirk enviinschten Franz Josefsbalin — und durcli die Verarmung des Grundbesitzers, sowie durch den ganzlichen Mangel der Geldmittel ist auch im Jahre 1866 die erhoffte Belebung der Montan-Industrie im Pilsener Berghauptmannschaftsbezirke nicht erfolgt, wozu nocli der Umstand trat, ilass durch die feindliche Occupation and durck die dadnrck veranlasste Unfakrbarmackung der bohmiscben Westkakn von Prag bis Furtk sovvolil der Ver-keln- als auck die Production durck viele Wocken giiuzlick gelakmt \varen. Bohmen.BerghauptmannschaftKuttenberg. FmAllgemeinengingim Bereicke dieses Bergkauptmannsckaftsbezirkes die Muntan-Industrie aueli im .Tahre 18(56 z ur u ek, \vas sowokl in den ungunstigen industriellen und commerciellenVerhaltnissen als auck, und zwar vonviegend, in den Kriegsereignissen seinen Grund kat, wodureli last jede productive Tkatigkeit lakmgelegt wurde. Numentlick bemerkbar ist der RGckgang in derEisen-Production dieses Berghauptmannsckaftsbezirkes.berbeigefiibrt duicb die Ausserbetriebsetzung des furstlieh Rokan’seken Eisenwerkes zu Engen-tlial, so\vie durck den Umstand, dass auck von den im Bergcommissariatsbezirke bestebenden o Eisenwerken nur jenes zu Franzensthal und selbst dieses nur durck la Wocken in Betrieb erkalten wurde. Dass die Kohlenerzeugung um melir als eine knlbe Million Centner gegen (las Vorjahr zuruckblieb, liegt, abgesehen von den im Allgemeinen ungunstigen industriellen Verkaltnissen, hauptsachlick in dem Umstande, dass in Folge des Krieges im Jahre 186(5 die Beniitzung der Eisenbabnen dem Verkebre Monate lang entzogen war. Durch die er k o lite Gr a p h il-Pro d u c t i o 11 im Bergcommissariatsbezirke Bud-weis wurde z\var der Ausfall bei den iibrigen Berg\verksproducten einigermassen gedeckt, docb steht derWerth der Gesammt-Production des Jahres 1866 jenem des Vorjahres noch immer um die nicbt unbedeutende Zifler von 65.076 fl. 21 kr. nach. Jedenfalls muss das Jakr 1866, in \velobem der ffriisste Theil der Benrorte o O dieses Bergbauptmannscbaftsbezirkes geraume Zeit von dem Feinde occupirt war, als ein abnormes bezeicbnet werden. Die von den Mergvverksbesitzern dieses Bezirkes ausgesprocbenen W iinscbe lassen sicb in Nacbstebendem kurz zusammenfassen: Die von Rudolf Manger im Vorjabre angeregte Verbindung der siid-norddeutscben Verbindungsbakn bei Konigsbain mit den Koblemverkcn in Scbatzlar wird auck jetzt nocb von diesem sowolil, als aucb von Freiberrn von Silberstein neuerdings als Lebensfrage ftir das Schatzlarer Koblemverk dargestellt. Denn wahrend die Klad-noer Koklenwerke durck die Kralup-Turnauer Baku den Koklenbedarl' in Hobenelbe und Umgebung decken, und hierdurcb die Sebat^larer Koble aus dieser Gegend ganz zu verdrangen droben, liess sick die Beickenberger Eisenbahn-Direction unge-aclitet wiederkolter Vorstellungen noeli zu keiner entsprecbenden Einleitung berbei, um die bezeicbnete Eisenbaknverbindung iii’s Leben zu rufen und kierdurck den Sckatzlarer Koblenwerken neue Absatzorte zu versckalFen. Hingegen erklart die Leitung des Adollsthaler Eisenwerkes, dass die Franz Josefskalm billiges steirisches Eisen nack Biuhveis bringen und den Eisenvverken des siidlichen Biikmens jede Concurrenz unmoglich macken \verde, kanu aker nicbt umkin, kervorzukeben, dass durcli diese Eisenbahn der niedrige Fracbtsatz fiir billige Holzkolde aus entfernteu Wa!di:ngen sOAvie lur gute Eisensteine aus der Gegend von Wodnan und Proti\vin den Eiseinverken sebr zu Statlen kommen diirfte. Mahren. Berghauptmannschaft Olmutz. Die Vertheuerung und theilweise Zuriickziehung des der Montan-Industrie olinedies s eh ver zugiinglichen Capitals, sowie die Reduction aller BestelIungen auf den geringsten Bedarf, velche sicli b.Jd nach den ersten ernsten Kriegsgeriichten fiihlbar macbteii, dann die Einberufung sammtlicher bei den Berg- und Hiittenverken bescbiiftigten Militarurlauber und die vielfacben Besehrankungen des Frachtenverkehrs auf den Eisenbahnen, velche schon viihrend der Kriegsriistungen stattfanden, ferner das Kriegsgetiimmel und die feindlicbe Invasinn selbst, durch welche die industrielle und commerzielle Thiitig-keit in Miibren beinahe einen vollen Monat bindurcb vollstandig gelahint und durch liingere Zeit nocli selir erschvert war, endlich die verheerende Seucbe, velche die lange Reihe der im Laufe des vorigen Jahres iiber die Gefilde Mahrens einge-brocbenen Ungliicksfalle zu einem sn traurigen Abseblusse brachte, mussten auf alle Industriezweige und mithin mittelbar und unmittelbar auch auf die Montan-Industrie den n a c h t h e i I i g s t e n Einfluss iiben. Schlesien. Berghauptmannschaft Olmutz. Das Jahr 186(5 mit seinen un-gliickliclien Kriegsereignissen, welche die Oceupation des bei veitem grbssten Tbeiles von Schlesien durch feindlicbe Truppen \vahrend nabezu eines Quartals zur Folge batten, ist wobl kaum geeignet dem Statistiker ein Substrat zu liefern, nach velchem sich im Vergleiche zu dem Vorjahre das Maass des Fortschrittes oder desZuriickbleibens der Montan-Industrie richtig beurtheilen liesse, und ebenso venig 'verden die voraussichtlich giinstigen Ergebnisse des Jahres 1867 im Gegenballe zu jenen des Vorjahres 1866 derZiller nach lioch anzuscblagen seiu, weil in diesem letz-teren Jalire der oben envahnten Ursache wegen, namentlicli \vahrend z\veier Monate durcli die Unterbrecli ung des Verkelirs auf der Kaiser Ferdinands-Nordbahn jeder Kohlenabsatz unmbglicb gemacht und zum Theil auch durch den Mangel an Spreng-pulver der Bergbaubetrieb aufgebalten ar, abgeseben davon, dass schon vor der feindlichen Oceupation die Nachfrage nach mineralischem Brennstofte \vegen der unruhigen Zeitverhaltnisse sehr zuriickgegangen ist. Die Nachfrage hat sich zvar gegen Ende des Jahres 1866 in iiberraschend reger Weise wieder eingestellt; allein theils del’ Mangel an Transportmilteln theils der ungeniigende Kohleuvorrath liessen in der kurzen Zeit nicht mehr das einbringen, was wahrend der Occupationszeit unterlassen werden musste. West-Galizien. Berghauptmannschaft Krakau. Die Bergverksunter- , uelimungen im Gebiete dieser Berghauptmannschaft haben ftir den VVohlstand der Bevblkerung eine grosse Bedeutung, \velche durch entsprechende Massregelu ^och namhaft erhoht verden kanu. Das Substrat aller Bergbauunternebnningen sind die von der Natur gebotenen nutzbaren Mineralien, daher soli vorerst iiber die beziiglichen Lagerstatten ein iibersichlliches Bil d gegeben verden. Den Untergrund beinahe des ganzen Terrains im Krakauer Berghauptmann-schaftsbezirke bildet die Steinkohlen-Formation; entblosst und zu Tage tretend kbmmt sie jedoch nur in dem nordvestlichen Tbeile des Grossherzoglhums Krakau als Fortselzung der machtigen schlesischen Ablagerungen, dann bei Krzeszovice und Umgegend, beinahe in der Milte des Krakauer Gebietes vor. Weiter im Suden ist sie a n der Weichsel bereils erschiirft und wird darcli die Schilrfungen des k. k. Bergamtes Jaworzno hei Babice an der Weichsel aufge-schlossen. In Galizien ist diese Formation wahrscheinlich durch die machtigen jiin-gcren Formationen iiberdeckt, jedoch baben da bereits Sehurfungen deren Auf-treten angedeutet, und uamentlicb ist das Vorkommen derselben bei Grojee siidlich von Os\viecim constatirt. Von den die Steinkohlen-Formation uberlagernden Schichten nimmt der in montanistisch-technischer Beziehung uinvichtige bimte Standstein weuiger, um so-melir aber die Muschelkalt-Formation mit ihrer erzfiihrenden Dolomitbildung die Aufmerksamkeit der Bergbauunternebmer in Ansprucb. Letzteres Gestein, ebenfalls in der Fortsetzung der scblesiscben Gebilde, ist der Trager des Galmei's, der ein Hauptobject der Krakauer Montan-Industrie bildet. Diese wichtige Formation er-streckt sich im Krakauer Gebicte ebenfalls von Nordvvest an der russischen Griinze bis in die Gegend von Czerna, sudwestlich bis an die Weichsel gegen Alvernia. Die jungeren Jura- und Kreide-Formationen, welcbe den ostlicben und siid-licben Tlieil des Krakauer Gebietes einnehmen, sind in bergmannisclier Beziehung obne Interesse. Diese, sowie die Alluvionen, setzen gegen Suden nacli Galizien fort, wo tertiiire Gebilde die Sclnvefelerze bei Szwoszowice und die machtigen Salzablage-rungen von Wieliczka und Bocbnia, dann Eisenerze bei Kalvvaria und Umgegend fiihren, endlich im Tarno\ver Kreise Braunkohlenablagerungen enthalten; die Alluvionen in Galizien sind nur durch die Fiibrung der Sumpferze bei Oswiecim und Kety bemerkenswerth. Das Krakauer Gebiet, welcbes die Aufmerksamkeit des Bergmannes im Bezirke dieser Berghauptmannscbaft vorsviegend in Ansprucb nimmt, enthiilt Glieder aller vorenvabnten Formationen iibereinander gelagert, so dass, namentlicb im nordwest-lichen Tbeile, an derselben Stelle beide, sowobl die Steinkohlen- als Muschelkalk-Formation, bebufs der Gewinnung der Steinkobleu, des Galmei's und der Eisensteine abgebaut werden kbnnen. Die im Suden das ganze Berghauptmannschaftsgebiet abscbliessende Karpa-tben-Formation wird nur auf ihren Lagerstatten von machtigen und reichen Eisen-erzen, ferner von Erdtheer, der jetzt so bobe industrielle Wichtigkeit erlangt bat, im Sandecer Kreise nutzbringend durchortert. Es konnte nicbt die Aufgabe sein, liier cine streng vvissenscbaftlicbe geogno-stische Darstellung zu geben, dessbalb miige diesfalls auf die ausgezeicbnete Arbeit des verewigten Ilohenegger ver\viesen werden, deren Besultate in einer von C. Fallaux berausgegebenen geognostischen Karte (VVien, k. k. Hof- und Staats-druckerei 1S66) vorjiegen, welcbe an Delail, fachlicber Darstellung und Klarbeit uniibertroften ist. Aus der von der Berghauptmannscbaft in Krakau zusammengestellten Beviers-karte des Krakauer Gebietes kann iibrigens die Lagerung der nutzbaren Mineralien nacli der Darstellung der ertheilten Bergbauberechtigungen entnommen werden; diese Karte gibt jedenfalls ein ubersichtliches, fiir viele Z\vecke ausreichendes Bild der Krakauer Montan-Unternehmungen. Das k. k. Handelsministerium, welcbem tliese Karto gelegentlich vorgelegt wurde, hat mit Verordnung vom 21. J«ni 1866 Z. 10.190/413 sich uber dieselbe anerkennend ausgesprochen. Ost-Galizien. Berghauptmannschaft Lemberg. Im Allgcmeinen hat sich im Jahre 1866 gegen das Vorjahr eine Aenderung weder in deri Einriehtungen noch im Betriebe ergeben. Bukowina.BerghauptmannschaftLemberg. In Bezugauf die allgemeinenVerhiilt-nisse findet das oben fiirOstgalizien Bemerkte auch fiirdieBukowinavolleAnwendung. Kroatien und Slavonien. Berghauptmannschaft Agram. In diesen beideu Ackerbaulandern, in welchen Industrie und 6ewerbe so zu sagen erst neu geschaffen werden miissen, wo Mangel an geeigneten Communicationsmitteln herrscht, \vo es tfti billigem Capital feblt, wo es am Associationsgeiste gebricht, das Volk arm und noch auf primitive Bediirfnisse beschrankt ist, kann sich die Montan-Industrie nur allmiilig entfalten und nur langsam vorschreiten. Die kriegerischen Ereignisse desJahres 1S G (> haben iibrigens auf dieErgebnisse deš Berg\verksbetriebes in Kroatien und Slavonien keinen nachtheiligen Einfluss aus-geiibt, denn der Productionswerth ist sogar durch die Vermehrung der Zink-erzeugung, dann durch die erhohte Braunkohlenerzeugung und durch Hinzutritt eines neu e n Productionszvveiges, des Bleierzbergbaues, im Vergleiche mit dem Vorjahre um den bedeutenden Betrag von 47.140 fl. 94*/s kr. oder 61'2 »/o gestiegcn. Militargranze, kroat.-slavon.BerghauptmannschaftAgram. Die allgemeinen Ergebnisse desBergwerksbetriebes in dieser Militargranze weisen in Folge der allge-mein ungiinstigen Handelsconjuncturen und der niederen Boheisen- und Kupferpreise im Jahre 1866 einen Biickgang nach; denn die gesammte Werthssumme derBerg-uerksproducte mit 110.671 fl. 84 kr. ist nach Abschlag des VVerthes von 77.S00 H. des bammergaaren Kupfers, welches aussciiliesslich aus den vom Jahre 186o vor-rathigen und im Jahre 1866 auf Spleisskupfer verarbeiteten Kupferlechen erzeugt wurde um 11.316 tl 60 kr. oder 34-1 Percent niedriger als die Werthssumme der-selben Production aus dem Jahre 186o. Militargranze, banat. serb. Berghauptmannschaft Oravicza. Wie bereits in den friiberen Jahren wiederbolt hervorgehoben wurde, ist der Bergbau in der banater serbischen Militargranze (im romanisch- und serbiscb-banater Griinzregi-mentsbezirke) mit Ausnahme des Hiittenwerkes Buszkitza kaum iiber die ersten Enlwicklungsstadien liinausgekommen. Die Ursachen biervon lassen sich theihveise in den geognostischen Verbaltnissen, theihveise im Granzsystem und dem Communi-tatsvvesen erkennen. Krystallinisches Gebirge, alte Steinkohlen-Formation, rothes Todtliegende, Jura- und Lias-Formation, endlicb Tertiar-Formation sind die geolo-gischen Glieder, denen man hier begegnet, und \velche aus Gneiss, Glimmerscbiefer, Thonschiefer, Schieferthon, Kalk, Sandsteinen und anderen sedimentaren Gesteinen zusammengesetzt sind. wiihrend als Eruptivgesteine Granit, Gabl)ro, Porphyre, Griinsteine, Serpentine und Basalte auftreten. Der Scheidung zwiscben Glimmerschiefer und Kalk gehiiren die Eisenstein-bergbaue am Bnszkaberge desBuszkitzaer Eiscmverkes und die Buszkbei^gerBlei-bergbaue an. Die'Steinkohlen treten in zwei verschiedenen Formationen auf, in der alten Steinkohlen- und der Lias-Formation. Der ersteren Formation gehiirt das mulden-formige Kohlenvorkommen in Eibenthal an, welches in horizontaler Projection die Form eines sicli bedeutend ausbaucbenden Hufeisens bat; in dieser Ausbau-chung sind die Bergbaue des ogasu carbunari gelcgen. Der Lias-Formation gelio-ren die K o h 1 e nvo rk o m me n von Ogasu vrabčilor, Mrakonya, Scbnellersrube, Elesehova, Dragoselia, Rudina, Bania, endlicb Gerbovetz, Kamenitza, Kozla und Sirinia an, welche drei zu einander parallele, von Nordost nacb Siidwest streichende Zonen bilden. Tertiare Braunkohlenablagerungen finden sicli ausser der grosseren Ablagerung in dem Almasthale nocli vielfach zerstreut bei Weitzenried, Sikevitza* Dubova, Mebadia und an anderen Orten. Die Serpentine fubren das schone Cbromeisensteinvorkommen von Dubova, Plaviscbevitza und Eibenthal. Leider ersclnveren die Lagerungsverhiiltnisse vielfach den Abbau dieses grossen Reichthums a n nutzbaren Minerali e n, namentlich mit Bezug auf die Kohlenflotze; denn das Vorkommen derselben ist nicht nur meist ein linsenformiges , dem Streichen nacli oftmals unterbrochcnes, sondern der Bergmann hat nocli mit selir bedeutenden Venverfungen und anderen Stdrungen des Gebirges zu kampfen, welche Umstande an einzelnen Ocrtliehkeiten den Bergbau im Grossen nicht nur erschzveren, ja sogar ganz unmoglich machen diirften. Die Braunkohle erscheint ausserdem bei ihrer nur geringeren Qualitat, bei dem Abgange jedweder Industrie und der nachhaltigen Concurrenz der Steinkohle in den Donaufiirstenthiimern bislier als ein beinahe werthloses Fossil, und es sind daher nur selir wenige Belehnungen auf dieselbe erfolgt. Die Chromeisensteine kominen iiber Tags, stockfdrmig nach der Teufe sicli auskeilend, im Serpentinge-birge vor, ihre Erzeugung ist durcli mangelnden grosseren Absatz heschrankt. Wenn nun im Allgemeinen die Verhaltnisse in diesem Terrain fiir die Ent-vvickelung grosser Bergbaue nicht selir giinstig sind, so war insbesondere das rerflossene Kriegsjahr wenig geeignet, einen Aufsclnvung in der Montan-Industrie daselbst herbeizufuhren. B. Raumliche Ausdehnung des Bergbaues. a) Freischiirfe. (Hierzu Tabelle I.) Oesterreich unter der Enns. Berghauptmannschaft St. Polten. Bei Vergleichung des Standes der mit Schluss des Jalires 186G aufrecht verbliebenen Freischiirfe (1S5) gegen jenen zu Ende December 186S ergibt sich eine Vermeh-rung um 4 Freischiirfe oder 2-7 Percent. Zur Freifahrung gelangte nur ein Frei-schurf. Die Zalil der Schurfer (46) ist unverandert gebliehen. Oesterreich ob der Enns. Berghauptmannschaft St. Polten, Die Zalil der Freischiirfe (92 gegen 87 am Schlusse des Vorjahres) hat um S'4 Percent zugenommen. Hiervon sind 7 Freischiirfe im Laufe des Jalires 1867 freigefahren worden., Die Zahl der Schiirfer hat sich von 6 auf 7 vermehrt. Steiermark. Berghauptmannschaft Leoben. Die mit Beginn der zvveiten Halfte des Jalires 1866 eingetreteneErmassigung d erFreischurigeb iihr hatte schon in diesem Jahre eine regere Thatigkeit, eine niclit unbedeutende Zunahme bei den Schurfbauunternehmungen zur Folge. Am Schlusse des Jalires 1865 hatten in 52 Schurfgebieten 91 Freischiirfe auf- recht bestanden; da nun im Jahre 1866 33 Schurfgebiete und 47 Freischiirfe envorben, dagegen 24 Schurfgebiete und 33 Freischiirfe geloscht vvurden, von welchen letzteren nur einer zur Lehensverhandlung kam, so blieben am Schlusse des Jalires 1866, 61 Schurfgebiete mit 105 Freischiirfen aufrecht. Hiervon entfielen auf das Aerar 5 Schurfgebiete mit 11 Freischiirfen (d. i. eben so viele als im Jahre 1865) und auf 33 verschiedene Privatschiirfer (d. i. um 8 mehr als im Jahre 1865) 56 Schurfgebiete mit 94 Freischiirfen (d. i. um 14mehr als im Jahre 1865). Der Besitz eines Freischiirfers stellte sich im Durehsehnitte fiir die einzelnen politischen Bezirke auf I bis 7-6, im Durehsehnitte des ganzen berg-hauptmannschaftlicheii Amtsdistrictes auf 2-8 Freischiirfe. Steiermark. Berghauptmannschaft Cilli. Mit Schluss des Jahres 1865 bestanden im Amtsbezirke dieser Berghauptmannschaft...........................135 Freischiirfe, mit Schluss des Jahres 1866 ...................................... 115 daher sich die Zahl derselben um................................................. 20 verminderte, welche V e r m i n d e r u n g die in den Bezirken Voitsberg, Cilli und Eibiswald in der Niihe der verliehenen Kohlenbaue unternommenen Schiirfe betrifft, velche zu keinem Ergeboisse fiihrten. Es ist somit keine wesentliehe Veranderung in der Seburflust zu verzeichnen, woraus sich bei der neuerlichen Herabsetzung der Freischurfsteuer ergibt, dass der seit mehreren Jabren zu beobachtenden Abnahme der Schurfbaue nicht so sehr die Hohe der Freischurfsteuer, sondern vielinehr andere Ursachen, als die Unlust, Capi-talien auf Bergbauunternehmungen zu venvenden, und zum Theile wohl auch der Entzug hoffnungsvoller Terrains durch stattgefundene Verleihungeu zu Grunde liegen. Aufschliisse von ergiebigeren neuen Lagerstiitten oder Flotzen sind bei keinem Schurfbaue erzielt worden. Karaten. Berghauptmannschaft Klagenfurt. Die Anzahl der Freischiirfe war vom Jahre 1862 bis inclusive 1865 in fortvviihrender Abnahme begriffen und betrug im Jahre 1862 ................ 220 Freischiirfe „ 1863 .............. 190 „ „ 1864 .............. 175 „ n 1865 '...............138 Im Jahre 1866 hob sich die Anzahl derselben auf 165 und ist deren Vermehrung einzig und allein durch die Herabsetzung der Freischurfgebiihr von jahr-lich 20 fl. auf 4 tl. herbeigefuhrt worden, weil dieAnmeldung von Freischiirfen auch minder bemittelten Bergbauunternehmern miiglich gemacht wurde. Die Haupttendenz dei‘ Freiscliiirfer ist aufdie Aufscliliessung voa Blei-erzlagerstiitten in de n a m siidlic hen Drau-Ufer sicli hinziehenden Kalkgebirgen gerichtet, weil die Aufbereitung und Verschmelzung der Bleierze verhaltnissmassig mit deti geringsten Kosten verbunden ist und das gewonnene 151ei am leichtesten abgesetzt werden kann. Es ist demnacli auch die Vertheilung der Freiscliiirfe auf die einzeluen Gegenden eiue sehr ungleichmassige und es entfallen auf den sudlieb der Drau gelegenen Landestheil 127 Freiscliiirfe. Krain. Berghauptmannschaft Laibach. Die Freiscliiirfe liaben im Gegen-lialte zum Vorjahr um 9 abgeuominen. Diese Abnalime kann als ein nicht unnaturlicher Riickschlag betrachtet werden, welclier ungeachtet der mit Allerhoclister Entscbliessung vom 29. Marz 1866 ausgesprochenen Herabsetzung der Freischurfstaxe dem pliitzlichen Aufsclnvung des Vorjalires folgte; iibrigens ergibt sicli auch, dass, wenn siimmtliclie Freiscliiirfe, welclie walirend des Jahres 1866 durch liingere oder kiirzere Zeit im Betriebe waren, somit nicht bloss die mit Seliluss des Jahres vorgemerkten beriicksichtigt werden, die Zalil der Freiscliiirfe auf 96, und die der Freischurfunternehmer auf 27 sicli belief, so dass hiernach aul keine Abnalime der Bergbaulust der Bevolkerung geschlossen werden kann. Dass von der durch den Ministerial-Erlass vom 14. Juli 1862 geboteneii Erleichterung nocli kein Gebrauch gemacht wurde, erkliirt sicli aus dem sehr zer-streuten Besitzstande der Freischiirfer, was zum Tlieij auch aus der geringeiiAnzalil der Freiscliiirfe, die auf einen Unternehmer entfallen, hervorgeht. Es ist nur die adriatisclie Kohlengewerkschaft in Istrien und die franzosisebe Bergbaugesellschaft, deren Besitz sicli auf melir als je 20 Freiscliiirfe erstreekt, welche selbst wieder verschiedenen Verwaltungsbezirkea angehoren, wie diess beziiglich der letzteren der beiden obervviihnten Gesellschaften der Fali ist, welche 9 Freiscliiirfe innerhalb der krainerischen Laiidesgranzen, die anderen 12 dagegen auf kustenliindischem Gebiete angemeldet bat, fiir \velches, weil es die grosste Zalil der Freiscliiirfe der Gesellscliaft umfasst, in der beziiglichen Colonue diese Gesell-scliaft auch als einziger Schiirfer erscheint, wahrend dieselbe Rubrik fiir den Bezirk Senosetsch in Krain negativ lautet. Die alljahrliehe Veranderung in dem Stande der Freiscliiirfe von 1860 bis zum Gegenstandsjabre, wie er mit Schluss jeden Venvaltungsjahres sicli ergab, erhellet aus nachstehender Uebersicht: Schlusse des Jahres 1860 bestanden 563 Freiscliiirfe und 46 Freiscli 99 99 99 1861 99 543 »> 99 48 99 n 99 99 99 1862 99 116 >5 99 28 99 99 99 99 1863 99 94 99 99 23 99 99 99 99 1864 99 81 99 V 22 99 99 >9 99 99 1865 99 88 99 99 22 r> 99 99 99 99 1866 99 79 99 » 24 99 Klistenland. Berghauptmannschaft Laibach. Der Stand der Freischiirfe zu Ende des Jahres 1866 weist zwar ein Minus von 4 gegen jenen des Vorjalires aus, lasst man jedocli die Gesarnmtzahl der im Gegenstandsjahre zeitweise im Betriebe gestandenen Freischiirfe ins Auge, so ziiblte das Kiistenland 78 Freisciuirfe mit 7 Schiirfern (gegen 70 Freisciuirfe mit 5 Sehiirfern im Jahre 1865). Die jabrliche Veriinderung in dem Stande der Freisciuirfe mit Schluss der Jahre 1860 bis 186(5 ergibt sicb nachstehender Weise: ain Schlusse des Jahres O CD GO bestanden 18 Freischiirfe und 5 Freischiirfer 5» n n 99 1861 J' 24 99 99 5 99 51 3) y> 99 1862 99 21 • ' 99 99 4 99 3? J? y> 99 1863 99 16 99 99 2 99 n n V) 99 1864 99 12 99 99 1 n j> 99 99 99 1865 » 76 99 99 5 99 n n 99 99 1866 99 72 99 99 3 99 Hierbei kanil man denEinfluss, vveleben einerseits die Freiscburftaxe selbst, deren hoheres(1862) und geringeres(1866)Ausmass, andererseits das Aufhoren des ausschliesslichen Scburfrechtes der adriatischen Steinkohlen-Haupt-ge\verkschaft (1865) iibten, deutlicb bemerken. Tirol. Berghauptmannschaft Hall, Die Zalil der Freisciuirfe bat in Tirol gegen die mit Schluss des .labres 1865 bestandenen um 6 zugenommen; die Gesarnmtzahl derselben vertheilte sicb auf 13 politische Bezirke dieses Landes, und zwar auf 8 Bezirke Siid- und 5 Bezirke Nord-Tirols (in Vorarlberg besteht kein Freischurf), und auf 20 Privat-Unternehmer. Es betrug sobin die Zunabme der Freisciuirfe gegen das Jahr 1865 nahezu 11 Percent, gegen das Jahr 1864 aber 24 Percent, was nach dem Dafurhalten der Berghauptmannschaft theihveise dem Umstande zuzuschreiben ist, dass im Laufe des Jabres 1866 eine bedeutende Ermiissigung der Freischurfgeb uhr eintrat. Auch im Jahre 1866 hat sicb — gleichvvie in den Vorjahren — der Fali der Bauhafthaltung mehrerer Freischurfe im Sinne der Verordnung vom 14. Juni 1862 in diesem Berghauptmannschaftsbezirke nicht ergeben, so wenig als uberbaupt der Fali eingetreten ist, dass eine grossere Anzahl von Freischurfen (die bochste ist 6) in der Hand eines Besitzers sicb befande. Salzburg. Berghauptmannschaft Hall. Im Salzburgischen hat sicb die Zalil der in 6 politischen Bezirken (nach der friiherenEintheilung) zerstreuten, durchvveg in Privat-Handen befindlichen Freischurfe gegen das Vorjahr unverandert erhalten. Bohmen. Berghauptmannschaft Prag. Im Jahre 1866 sind 126 Freischurf-anmeldungen bestiitigt \vorden, und da nur 117 Freischurfe zur Loschung gelangten, resultirte ein Zinvachs von 9 Fr eischiirfen, \vornach am Schlusse des Jahres 756 Freischurfe, und zwar 10 des Aerars (um 5 weniger Sclilan . . . 103 „ 22 n Unhoscht 18 n Smichow . . . 36 „ 14 •n Welwarn . . . 31 , 10 99 Zbirow 11 V) Hofi>witz ... 20 „ 11 ri Karolinentlial • . . 18 „ 4 » Beraun . . - 15 „ 6 j* Bolim. Brod • . ■ 12 „ 5 Piirglitz ... 10 „ 4 r> Konigssaal ... s „ 2 « Sch\varzkosteletz .... 5 n Pfibram ... 4 „ 3 99 Brandeis (a. d. E.) . . . ... 1 „ 1 fi in Es bestanden demnach auch im Jahre 1866 in den Bezirken Eule, Dobriš und Melnik keine Freischurfe, ebenso im Bičaner Bezirke, wo die im Jahre 1863 unter-nommenen 2 Schiirfungen aufgegeben worden sind. Die Freischiirfe waren im Jahre 1866 in 155 Catastral-Gemeinden wie iolgt vertheilt: 1 Gemeinde (Lužna).......................................... 1 „ (Bakonitz)......................................... 1 „ (Lubna),...................................... 2 Gemeinden(Kaunowa und Lahna) je........................... 2 „ (Knobis und Gross-Dobra) je .................. 1 Gemeinde (Lischan)........................................ 4 Gemeinden (Binboletz, Buda, Stein/.ehrowitz und Senomat) 1 Gemeinde (Schano\va)................................. 1 „ (Welhotten)................................... 3 Gemeinden je.............................................. 1 Gemeinde ................................................ 4 Gemeinden je.............................................. ^ J» ........................................... 5 „ „............................................. 4 „ „............................................. 09 Freischurfe, 43 25 20 19 18 17 15 14 12 11 10 8 7 6 in S Gemeinden je.................................................... S Freischiirfe - 15 - 4 »15 „ 3 * ”36 „ 2 „ » 48 „ „................................................. t Im Vorjahre bestanden nur in 151 Katastral-Gemeinden Freischiirfe. In den politischen Bezirken Rakonitz, Neustraschitz und Schlan, in welchen die meisten Schiirfungen bestehen, fand im Jahre 1866, ungeachtet dersehr ungiin-stigenBergbauverhaltnisse dieses Jahres, abermals eine Vermehrung derSchiir-fungen St.att, und z\var im Rakonitzer Bezirke um 10, im Neustraschitzer um 11 und im Schlaner um 23 Freischiirfe. Bohmen. Berghauptmannschaft Elbogen. Die AnzahI der Freischiirfe hat gegen das Vorjahr um 122 zu-, dagegen jene der Schiirfer um einen abgenommen. Bohmen. Berghauptmannschaft Kommotau. Mit Schluss des Jahres 1866 bestanden im Ganzen 866 Freischiirfe aufrecht, wovon auf den Saazer Kreis, d. i. auf den unmittelbaren Berghauptmannschaftsbezirk 744 und auf den Leitmeritzer Kreis, namlich auf deji Teplitzer Bergcommissariatsbezirk 122 entfielen. Diese Freischiirfe wurden im Saazer Kreise von 94, und im Leitmeritzer Kreise von 52 Bergbauunternehmern angemeldet, so dass im unmittelbaren Berghauptmann-schaftsbezirke 743/47 Freischiirfe und im Bergcommissariatsbezirke 2»/a6 Freischiirfe auf einen Freischiirfer, dann im Durchschnitte im ganzen Berghauptmannschafts-bezirke 5#8/73 Freischiirfe auf einen Freischiirfer entfielen. Da nun mit Schluss des Jahres 1865 792 Freischiirfe bestanden hatten, so zeigt sich im Entgegenhalte zu den am Schlusse des Jahres 1866 verbliebenen 866 Freischiirfen im ganzen Bezirke eine Vermehrung von 74 Freischiirfen, welche jedenfalls in der Herabsetzung der Freischurfsteuer ihre Begriindung findet. Bohmen. Berghauptmannschaft Pilsen. Mit Schluss des Jahres 1866 sind 809 Freischiirfe aufrecht geblieben, welche sich auf 12 politische Bezirke des Pilsener und auf 4 politische Bezirke des Piseker Kreises vertheilten. Es ist somit gegen das Vorjahr, in welchem 648 Freischiirfe bestanden, eine Ver me hr u ng von 161 Freischiirfen eingetreten, welche durch die erfolgte Er-massigung der Freischurfgebiihr hervorgerufen vvorden ist. Im westlichen Theile der Pilsener Mulde, nachst Nurschan, wurde vom Berg-vverksbesitzer J. U. Dr. Pankraz die bereits durch mehrere Jahre im Betrieb erhal-tene, theilweise auch sistirte Bohrung wieder in Angriff genommen, und damit in der 206. Klafter Teufe das Hauptflotz er bo hrt. Die Machtigkeit des Kohlenflotzes vvurde unter Intervenirung eines bergbehiirdlichen Commissiirs in folgender Weise constatirt: 6 Zoll 7 Linien schiefrige Kohle, 6 n 10 „ Kohlenschiefer, 17 » 5 „ reine Kohle, 4 „ 11 * grauer Schieferthon, 20 „ 3 „ reine Kohle, 8 „ 2 » grauer Schieferthon, Statist. Mittheil. XIV. Jabrg. 3. Heft. 2 li Zoll 9 Linien reine Kohle, 25 „ 2 „ grauer Schieferthon mit Kohlenschmitzen, 6 „ — „ Brandschiefer, 11 ,, — „ grauer Schieferthon, 13 „ — „ reine Kohle, 17 „ 2 „ grauer Schieferthon. Durch diese Bohrung \vurde die Ueberzeugung gewonnen, dassdie Kohle unter dem rotil e n Gebilde <), welches in der Pilsener Mulde an mehreren Puncten iiher 60 Klafter machtig auftritt, nocli fortsetzt. Eine weitere Bohrung hat die furstlich Thurn-Taxis'sche Bergbau-Inspection ehenfalls unter bergbehordlicher Intervention in dem Schurfgebiete Lihn durch-gefiihrt, und damit das bekannte sogenannte Littitzer Hauptflotz in einer Teufe von 93 Klaftern mit einer Miichtigkeit von 6 Fuss reiner Kohle erbohrt. Von dem westbiihmischen Berghau- und Hfitten-Vereine wurde die Bohrung im Freischurfe Nr. 648 in der Gemeinde \Venussen, Bezirk Tuschkau, weiter fortgesetzt, und hat mit Ende des II. Semesters 1866 eine Tiefe von 167 Klaftern erreicht. Die im Freischurfkreise Nr. 2.222 in der Gemeinde NeudOrf, Bezirk Staab, im Betriebe stehende Bohrung erreichte bis Ende December 1866 eine Teufe von 172i/2 Klaftern, in vvelcher Teufe grobes Conglomerat und Sandstein anstehen. Das im nordlichen Theile der Pilsener Mulde im Bezirke Manetin, Gemeinde Kasnau, liber 100 Klafter niedergestossene Bohrloch hat bisher kein giinstiges Besultat erzielt, und wurde vvegen Meinungsverschiedenheit der Schurftheilnehmer einstweilen sistirt, indem die Erforschung des Flotzes durch Bohrungen an anderen Puncten des Schurfgebietes beabsichtigt wird, Bohmen. Berghauptmannschaft Kuttenberg. Mit Schluss des Jahres 1866 verblieben noch 199 Freischiirfe aufrecht, wovon auf den unmittelbaren Berghaupt-mannschaftsbezirk 99 und auf den Bergcommissariatsbezirk Bud\veis 100 Freischurfe entfielen. Mit Biicksicht auf das Vorjahr stellt sich somit eine Verminderung von o 1 Freischurfen heraus, \voran der unmittelbare Berghauptmannschaftsbezirk mit 49 und der Bergcommissariatsbezirk mit 2 Freischurfen Theil nimmt. Die im Vorjahre erwahnten Schiirfe im Wlaschimer Bezirke blieben ohne allen Erfolg und musste deshalb derSchurfbetrieb wieder eingestellt werden. AuchimBerg-commissariatsbezirke begann sich zeitweise eine regere Thiitigkeit in denSchurfarbei-ten anfGraphit zu zeigen, welche jedoch nach kurzem Bestande vviedersistirt wurde. Mahren. Berghauptmannschaft Olmlitz. Die im Jahre 186o ausgesprochene Vermuthung, dass sich in Folge der Gebuhrenermiissigung aucli die Zahl der Freischurfe vvieder vermehren werde, hat sich nicht realisirt, indem sich dieselbe aber-mals um 13 Freischurfe verringert hat. Schlesien. Berghauptmannschaft Olmiitz. Der Bestand der Freischurfe hat sich gegen jenen des Jahres 1865 um 52 erhoht. ') Es scheinen hiermit jene rothen Gebilde gemeint zu sein, welche im Bcrgwerks-belriebe fiir das Jahr 1862, Seite 90 als iiber der Kohlen-Formation liegend erwahnt werden, und nicht die diesen ahnlicben Liegendschichten. West-Galizien. Berghauptmannschaft Krakau. Ungeachtet d er Kriegs-ereignisse des Jahres 1866 hat sich «lie Anzahl der Schurfunternehmer, sowie der angemeldeten Freischiirfe um d ieHiilfte gehoben,—einerfreulicherBeweisder wachsenden Schurflust, daher aueli des wachseuden Interesses, das die inlandische Beviilkerung an Bergvverksunternehmungen zu nehmen fortfiihrt. Unleugbar hat auch die mit Allerhochster Entschliessung vom 29. Mai 1866 allergnadigst gewahrte Steuerermassigung auf den Bergbaubetrieb einen wohlthiitigen Einfluss ausgeiibt, ohne jedoch, wie es mit Befriedigung bestiitigt werden kann, der friiheren systema-tischen Feldsperre durch Seheinschiirfe, \velche vor Einfiihrung der Freischurf-steuer so bedenklich um sich gegriffen hat, die Schranken zu iiffnen. Die iirarischen Schiirfungen bei Babice, welche auf Steinkohle mittelst Schacht-abteufens im schwimmenden Gebirge betrieben werden, miissen, als in erfreulicher Weise fortschreitend, hier besonders hervorgehoben werden. Die durch Ministerial-Verordnung vom 14. Juni 1862 gestattete Concentrirung der Sehurfarbeiten in einem Haupteinbaue kam nur in einem Falle zur Anwendung. Ost-Galizien. Berghauptmannschaft Lemberg. Die Anzahl der Freischiirfe hat sich im Jahre 1866 ungeachtet der Auflassung des im Vorjahre noch bestan-denen iirarischen Freischurfes um S gehoben. Bukowina- Berghauptmannschaft Lemberg. Die ausgewiesene Vermehrung von 28 Freischiirfen ist der Entdeckung mehrerer ergiebiger Bergohlquellen zuzuschreiben, diirfte aber in Folge der mit Allerh. Entschliessung vom 12. September 1866 genehmigten Ausdehnung der kaiserlichen Entschliessung vom 22. Jiinner 1862 auf dieses Land vvieder auf die friihere Zahl zuriicksinken. Kroatien und Slavonien. Berghauptmannschaft Agram. Die zuversicht-lich gehegte und im vorjahrigen Verwaltungsberichte auch ausgesprochene Erwar-tung, dass die mit dem Gesetze vom 29. Marz 1866 eingefiihrte Ermiissigung der Freischurfgebiihr auf die Belebung der Schurfthatigkeit, daher auf die Vermehrung der Freischiirfe giinstig einwirken \verde, hat sich nicht bewiihrt, denn die Zahl der Freischiirfe hat sich gegen das Voi‘jahr um 10 vermindert; allerdings sind m dieser Zahl auch jene 7 Freischiirfe inbegrifFen, welche in Folge der Verleihung von Grubenmaassen auf die in denselben gemachten Aufschliisse geloscht wurden. Von den mit Ende des Jahres 1866 bestandenen 76 Freischiirfen bez\veckten: S8 die Aufschliessung der Lagerstat.ten von Mineralkohlen, 8 jene von Bleierzen, 2 von Schwefelerzen und 8 die Untersuchung von Bergohl fiihrendem Terrain. Von den auf Bleierze betriebenen Freischiirfen wurde ein Aufschluss zwar schon im Jahre 1866 freigefahren , wegen Recursverhandlungen fand aber erst im Jahre 1867 die Verleihung statt. In den letztverflossenen 5 Jahren betrug die Zahl der Freischurfe in Kroatien und Slavonien, und zwar: im Jahre 1862 . . . 234 Freischurfe. * * 1863 ... 206 „ „ 1864 ... 155 „ „ 1865 ... 86 „ „ 1866 ... 76 Z* Militargranze, kroat. slavon. Berghauptmannschaft Agram. Der Stand der Freischiirfe ist gegen das Vorjahr abermals um S gesunken. Die Ursachen dieser fortschreitenden Verminderungen wurden bereits im Verwaltungsberichte der vorhergegangenen Jahre, namentlich auf Seite 22 des Verwaltnngsberichtes fiir das Jahr 1863 angefiihrt. Von diesen Ursachen ist allerdings eine , die Hbhe der Freischurfgebiihr, seither d ur eh die im II. Semester 1860 eingetretene Ermassignng derselben von 20 auf 4 f). beseitigt worden. Der Betrieb der mit Schluss 1866 aufrecht bestandenen 49 Freischiirfe, davon 19 auf Mineralkohlen, 13 auf Eisenerze, 4 auf Kupfer- und Blcierze und 13 auf Bergobl fiihrendem Terraine angelegt simi, war ein so lassiger, dass kein einziger Aufschluss zur Freifabrung gelangte. In den letzten 3 Jahren ergab sich die Zalil der Freischiirfe in der kroatisch-sla-vonischen Militargranze, und zwar im Jahre 1862 mit 60 Freischiirfen. „ „ 1863 „ 62 „ „ 1864 „ 92 „ „ 1863 „ 54 „ .. 1866 „ 49 Militargranze, banat. serb. Berghauptmannschaft Oravicza. Der Stand der Freischiirfe bat sich gegen das Vorjahr abermals, und zvvar um 24 ge hube n; docli steht deinselben in nachsterZeit eine bedeutende Reduction bevor, da sich die Donau-DampfschiflTahrtsgesellschaft, welche in der Compagnie Bersaszka ein ausgedehntes Terrain mit Freischiirfen gedeckt hatte, von der bergmannischen Hoft-nungslosigkeit dieses Schurfterrains iiberzeugt hat, und ihre Freischiirfe somit zur Auflassung bringen diirfte. Die Auzahl der Privat-Freischiirfer reducirt sich bei dem Umstande, als einige derselben Freischiirfe in mehreren Compagnien besitzen, auf 13, wogegen die Durchschnittsziffer der auf einen Privat-Freischiirfer entfallenden Freischiirfe sich hierdurch auf 18-5 erhoht. b) Itergnerksniaassen. (Hierzu Tabelle II.) Oesterreich unter der Enns. Berghauptmannschaft St. Polten. Der zum Bergbaue verliehene Flaehenraum hat sich um 112.896 Quadrat-Klafter oder Ul Percent des vorjahrigen Standes verringert. Es sind zwar einerseits durch neue Verleihung 2 einfache Grubenmaassen auf Graphit bei Lichtenau (Bezirk Globi) zugewachsen, dagegen andererseits theils wegen bereits geschehener Aus-beutung, theils wegen andauernder Unbauvviirdigkeit 11 einfache Grubenmaassen durch Anheimsagung und Loschung hinvveggefallen, darunter 4 Grubenmaassen auf Eisensteine bei Kleinwolkersdorf (Bezirk Wr. Neustadt), 3 Grubenmaassen auf Braunkohlen in Jauling (Bezirk Pottenstein), endlich 4 Grubenmaassen auf Stein-koblen tbeils in Wiesenbach (Bezirk Hainfeld), theils nachst Lilienfehl im gleich-namigeii Bezirke. Die Zahl der Berg\verksbesitzer (49) hat sich um 2 vermehrt, wovou ubrigens nur einer durcli neue Verleihung, der zweite aber durcli Eintritt in den Besitz eines kauflich an sich gebracliten Complextheiles von eiuem schon bestandenen Bergbaue in Zuwaehs gekommen sind. Oesterreich ob der Enns. Berghauptmannschaft St. Polten. Die raum-liehe Ausdehnung der verlielienen Bei’gbaue dieses Landes hat im Jahre 1866 einen Zuwachs von 601.088 Quadrat-Klaftern (5-3 Percent des vorjahrigen Standes) erfahren, da auf Grund der im Hausruck-Kohlenreviere erzielten neuen Flotzauf-schliisse 21 Doppelmaassen und 5 Ueberscharren neu verliehen wurden, darunter 9 Doppelmaassen und 3 Ueberscharren in der Umgebung von Eberschwang (Bezirk Ried), 4 Doppelmaassen und 2 Ueberscharren in der Umgebung vonOltnang (Bezirk Schvvanenstadt) und 8 Doppelmaassen bei Hiutersteining im Bezirke Franken-markt. Die Zahl der Berg\verksbesitzer (9) hat sich ubrigens um einen vermindert, durcli den Ankauf eines bloss aus einem Doppelmaasse bestandenen Kleinbergbaues von Seite der denselben rings umgebenden Wolfsegg-Traunthaler Kohlenwerks-gesellschaft. Steiermark. Berghauptmannschaft Leoben. In der Ausdehnung des zum Bergbaue verlielienen Flachenraumes tralen im Jahre 1866 keine bedeutenden Aenderungen ein; sie bestanden nur in der Auflassung ausgebauter iirarischer Eisen-steinbergbaue, \vobei vom k. k. Eisengussvverks-Obervervvesamte nachst Mariazell 14, und vom k. k. Eisengussvverks-Vervvesamte zu St. Stephan 6 einfache Gruben-maassen zuriiekgelegt, und hiernach bergbehordlich geloscht wurdeu. Maasscnerwerbungen \vurden allerdings auf z\vei verschiedene Kolilenflotze von Bergvverksbesitzern zur iehensamtliclien Vei handlung gebracht, und zwar in Parschlug mittelst Schurfbaues ausserhalb den eigeni-u Maassengriinzen, dann in Gai bei Tro-faiach zur gesetzlichen Feldeserganzung, docli konnten diese Amtshandlungen bis zum Jahresende noch nicht zum Abschlusse gebracht werden. Die gesammte Bergvverksmaassenflache, \velche zu Ende des Jalires 1865 6,399.4SJJ-72 Wiener Quadrat-Klafter betrug, verminderte sich hiernach im Jahre 1866 um 2 Quadrat-Klafter. Steiermark. Berghauptmannschaft Cilli. Der im Jahre 1865 bestandene Fliichenraum verliehener Grubenmaassen von . 13,869.2404o6/10oo Quadrat-Klaftern hat sich auf......................................14,120.314«8®/1Ooo » erhoht und ist somit im Ganzen ein Zu vvachs von 251.074”y,000 Quadrat-Klaftern zu verzeichneu. Die Veraiiderungen entstanden durcli neue Verleihungen von 11 einfachen Grubenmaassen auf Braunkohle im Bezirke Gonobitz mit 137.984 Quadrat-Klaftern, wo das Anhalten des 3 bis 4 Fuss maclitigen Flotzes von vorziiglicher Glanzkohle zu Maassenergiinzuiigeu und neuen Verleihungen fiihrte, (erner von 9 einfachen Maas-sen und lUeberscharr mit 113.0908iyiooo Quadrat-Klaftern im Bezirke Voitsberg auf Braunkohle, u. zw. inFolge weiteren Aufschlusses eines imAbbaue stehenden Flotzes mittetst eines Tiefbaues, und durcli Verleihung von 4 einfachen Maassen mit SO. 176 Quadrat-Klaftern auf neu erschiirfte Kupfererze im Bezirke Mahrenberg, zusammen mit 301.256”4/looo Quadrat-Klaftern. Zur Loschung kamen 3 einfache Maassen mit 37.632 Quadrat-Klaftern auf minderhaltige, nicht reichhaltig eingelagerte Thon- und Brauneisenerze im Bezirke Umgebung Graz, dann 1 einfaches Maass mit 12.544 Quadrat-Klaftern auf Braun-kohlen im Bezirke Cilli, zusammen mit SO.176 Quadrat-Klafltern. Karnten. Berghauptmannschaft Klagenfurt. Der Flachenraum der verliehe-nen Gruben- und Tagmaassen betrug: im Jahre 1866 ............................. 11,930.815 Quadrat-KIafter, „ „ 1865 ............................. 11,911.359 hat sicli somit vergrossert um........................ 19.456 Quadrat-Klafter. Im Jahre 1866 wurden verliehen: im politischen Bezirke Paternion das Traginer Goldseitenwerk (Tagmaass) mit 32.000 Quadrat-Klaftern, im politischen Bezirke Bleiburg das Kupfer- und Silberbergvverk Schwabegg mit 4 einfachen Gruben-maassen; dagegen gelangten zur Auflassung und Loschung: im politischen Bezirke Winklern das Silberbergwerk Budenalpe, in den politischen Bezirken Hermagor und Paternion die Bleibergvverke Tschockl II, III, dann Mitterberg und Tschockl. Krain. Berghauptmannschaft Laibach. Der Stand der Berg\\erksmaassen hat im Gegenstandsjahre keine aussergewohnliche Veranderung erlitten. Die Verminderung in der Zalil der Gruben maassen betrug ein Maass, \vogegen die Zunahme bei den Tagmaassen auf 4 Maassen sich belief, so dass die Differenz dieses beiderseitigen Ergebnisses einem schliesslichen Zuwachs von 139.682-25 Quadrat-Klaftern oder 1-15 Percent der verliehenen Gesammtflache gleichkommt. Dagegen sind 22 Tagmaassen und ein einfaches Grubenmaass in der Auflassung begriffen mit einem Gesammtflacheninhalte von 366.303 Quadrat-Klaf-tern, deren Abschreibung vvahrscheinlich fiir das Jahr 1867 nachzmveisen sein wird. Sammtliche oberwiihnte Sclnvankungen beziehen sich auf die in den politischen Bezirken Badmannsdorf, Batschach, Treflen und Grosslaschitz gelegenen Eisenvverke; die Kohlenbergbaue und die Bergbauunternehmungeu auf andere Mineralien liaben im Jahre 1866 in ihrem Maassenbesitzstande keine Veranderung erlitten. Dagegen ist ungeachtet des Zuwaehses in der Bergwerksinaassentlache die Zalil der Berg\verks-besitzer von 42 auf 39 zuriickgegangen, u. z. weil die im Gegenstandsjahre erfolgten Liischungen 4 verschiedene Firmen trafen, namlich jene der FreifrauLudmillaSteiger-Montricher (1 einfaches Grubenmaass) im Bezirke Treflen, des Andreas Kaučič und Franz Lotrič (1 Tagmaass) im Bezirke Radmannsdorf, der Lucia Jellenz/schen Erben (1 Tagmaass) im gleichen Bezirke, und des Ludwig Kuschel (3 Sclnvestermaassen) im Bezirke Ratschach, wahrend die neu verliehenen 6 Tagmaassen im Bezirke Radmannsdorf nur an einen einzigen Bergvverksbesitzer (die freiherl. v. Zois'sche Eisenwerks-Direction) verliehen wurden, vvelclier bereits friiherBerg\verksbesitzer in diesem Berghauptmannscliaftsbezirke war. Ebenso muss bemerkt werden, dass die Liischung der Kuschel'schen 3 Sehwe-stermaassen in sofern olme Einfluss auf den schliesslichen Besitzstand geblieben sei, als in demselben Jahre erst die Verleihung dieser Maassen erfolgt ist. Zur Erleichterung der Uebersicht der Zu- und Abnahme in dem Stande der Bergvverksmaassen und ihrer Besitzer kann die nachfolgende Zusammenstellung der Resultate von 1860 bis einschliesslich 1866 dienen, nach welcher bestanden : im Zusammen mit einer Jahre Ausdehnung von: 1860 71S Grubenm. 24 Uebersch. 215 Tagm. von 41 Besitzern 13,628.838 Q.Klf. 1861 709 „ 26 „ 217 „ 37 „ 13,620.131 „ 1862 445 „ 25 „ 308 „ 45 „ 13,896.561 „ 1863 447 „ 25 „ 303 „ 43 „ 13,821.063 „ 1864 434 „ 30 „ 264 „ 41 „ 12,708.961 „ 1865 427 „ 28 „ 245 „ 42 „ 12,021.567 „ 1866 426 „ 28 „ 249 „ 39 „ 12,161.249 „ Hiervon entfielen fiir den ararischen Bergbau constant 22 Grubenmaassen mit 275.968 Quadrat-Klaftern Flacheninhalt. Kustenland. Berghauptmannschaft Laibach. Die Bergbauunternehmungen auf Kohlen und andere Mineralien liaben seit Schluss des Jahres 1865 in ihrem Grubenmaassenstande keine Veranderung erlitten. Selbst die vorhergegangenen Jalire liaben, mit einziger Ausnahme der Jahre 1864—1865, keine namhaften Sebwankungen aufzuweisen, wie diess aus der fol-genden Uebersicht fiir die Jahre 1860 bis 1866 erhellt, wornach bestanden: im Jahre 1860. 41 Grubenmaas. von 3 Besitzern mit 449.898 Quad.-Klaftern 1861. 41 3 „ 449.897 1862 .40 „ 4 „ 437.354 1863 . 40 „ 4 „ 449.898 1864 .41 „ 4 „ 449.898 1865 .33 „ 3 „ 349.546 1866 .33 „ 3 „ 349.546 Das Kustenland hat nurPrivatbergbaue, welehe ausschliesslich aufKohle betrie-ben werden, seit die Arbeiten auf Eisenvitriol und Alaun bei Sovignaco sistirt sind. Tirol. Berghauptmannschaft Hall. Bei der Gesammtflšiehe des in Tirol und Vorarlberg zum Bergbau verliehenen Terrains istgegen das Vorjahr die nicht unerhebliche Abnahme von 741.551 Quadrat-KIaftern zu verzeichnen. An dieser Abnahme beantheilte sich zuvorderst der Braunkohlenbergbau, von welchem im Jahre 1866 68 Grubenmaassen mit 852.992 Quadrat-Klaftern heimgesagt und geloscht wurden. Unter diesen 68 Maassen gehorten 66 Grubenmaassen zu dem auf Grund der Allerhochsten Entschliessungen vom 30. Juni 1842 und 19. Februar 1849 envorbenen ararischen Brauukohlenmaassen-Complexe bei Hiiring, welcher dadurch um mehr als die Halfte seines frtiheren Berghau-Terrains reducirt wurde. Ferner gelangten noch 6 Tagmaassen mit 130.439 Quadrat-KIaftern, welche der Gewerkschaft „Schwazer Bergwerksverein“ auf den Halden des ehemaligea Rerobichler Bergbaues bei Kitzbuhel verliehen wurden, zur Auflassung. Zugewachsen sind dagegen bloss 2 Grubenmaassen auf Fahlerze ftir den „Schwazer Bergwerks-Verein“ in seinem ausschliesslich privilegirten Schurf-felde am Falkenstein und Bingenwechsel, und 4 Grubenmaassen auf bituminosen Schiefer im Bezirke von Mezzolombardo, endlich 14 Asphalt-Grubenmaassen in Seefeld, letztere auf Grund der — durch langere rergebliche Verbandlungen wegen deren Umstaltung in Tagmaassen — verziigerten, erst im Jahre 1866 erfolgten Regu-lirung des subjectiven und objectiven Besitzstandes derselben. Sammtliches neu zugewachsenes Bergbau-Terrain im Ausmaasse von 250.880 Quadrat-Klaftern gehort der Privat-Industrie an. Salzburg. Berghauptmannschaft Hall. Eine, wenn auch geringere A b n a h m e des zum Bergbau verliehenen Terrains um 91.056 Quadrat-Klafter fand aucb in Salzburg statt, woeinzudem fiirstlich Schwarzenberg’schen Eisensteinmaassen-Com-plexe bei Kendlbruck gehoriges Grubenmaass, dann 6 Eisenstein-Grubenmaassen mit 3 Ueberscharren in der Gesammtausdehnung von 78.512 Quadrat-Klaftern von der k. k. Eisenwerksverwaltung Werfen, letztere iiber hohern Auftrag, heimgesagt und geloscht wurden. Bohmen. Berghauptmannschaft Prag. Auf Gold waren verliehen: in dem Pribramer und uneingetheilten Reviere . . . . 125.440 Quadrat-Klafter. auf Silber und Blei in dem Pribramer Reviere . . 2,158.352 „ „ auf Eisensteine in allen Revieren mit Ausnahme des Schlaner......................................... 6,262.952 * „ auf Eisensteine Tagmaassen in dem Schlaner und uneingetheilten Reviere............................ 131.525 auf Steinkohlen in allen Revieren mit Ausnahme des Pribramer....................................... 19,351.226 r „ auf andere Mineralien, u. zw. auf Kupfer (un- eingetheiltes Revier).................................. 301.196 „ „ aufVitriol- und Alaunschiefer in den Revieren Buschtehrad, Rakonitz und dem uneingetheilten Reviere................................................ 177.184 „ „ 28,507.875 Quadrat-Klafter. An dieser zum Bergbau verliehenen Flšiche waren die ararischen Werke auf Gold mit............................................. 112.896 Quadrat-Klaftern auf Silber und Blei mit................................. 2,133.264 „ „ auf Eisensteine mit.................................... 1,711.890 „ auf Steinkohlen mit....................................... 521.611 „ „ zusammen mit . 4,479.661 Quadrat-Klafter. also mit 15 Percent oder nahezu dem 6. Theile der oceupirten Gesammtfliiche betheiligt. Im Vergleiche mit dem Vorjahre ergibt sich im ganzen Berghauptmannschafts- districte eine Mehr-Occupation von......................... 430.843 Quadrat-Klafter», und zwar tur den Pribramer Silber- und Bleibergbau mit............................................ 100.352 und tur Steinkohlenbergbaue der Privaten mit . 577.025 677.377 hiervon ab die Minderung bei dem Eisen- steinbergbaue des Aerars ntit.................... 127.722 der Privaten mit..................................37.ti42 bei den Tagmaassen mit............................. 5.876 bei anderen Mineralien (Vitriol und Alaun-scbiefer) der Privat-Bergbau mit.................. 75.244 246.534 woraus sich die obige Mehr-Occupation ergibt mit . . . 430.843 Quadrat-Klaftern. Im Allgemeinen hat daher eine Mehr-Occupation so\vohl tur den Silber- und Bleibergbau, wie auch ffir den Steinkohlenbergbau, dagegen eine Verminderung fiir den Eisensteinbergbau und bei den Vitriol- und Alaunschieferzechen stattgefunden, 'vahrend die verliehenenFliichen aufGold undKupfer keine Aenderung erfahren haben. Im Jahre 1866 entfiel durchschnittlich auf einen der 189 Privat-Bergvverks-besitzer die Bergwerksmaassenflache von 150.835 Q n a d rat-K1 a fte r n, vvahrend im Vorjahre auf einen der 187 Privat-Bergwerksbesitzer die Flache von 150.144 Qua-drat-KIaftern entfiel; dieses Verhaltniss ist sich daher fast gleicli geblieben. Mit Ausnahme des Melniker Bezirkes, bestanden in allen Bezirken des Prager Kreises verliehene Bergvverke. Bohmen, Berghauptmannschaft Elbogen. Dass unter den friiher bereits (Seite 6) geschilderten Verhaltnissen die Bergbaulust dennoch nicht erlahmte, dass die raumliche Ausdehnung der zumBergbaue verliehenen Flache nicht ab-, son-dern um 434.740 Quadrat-Klafter zugenommen hat, diirfte mit Biicksicht auf die Schwierigkeiten beim Aufschliessen, auf die Neuheit und deu minderen Werth der aufgeschlossenen Lagerstatten als ein Bevveis anzusehen sein, dass die Zuver-sicht auf eine baldige Besserung derVerhaltnisse durcli die Wechselfiille des Krieges nicht erschiittert vvurde, und dass -die Herabsetzung der Berg\verksabgaben sofort einen ihrer Zwecke erreichte. Fiir die Marienbader H e i I q u e 11 e n vvurde ein Schutzraum gegen Bergbauunternehnningen ermittelt, und es sind daher jetzt sammtliche lleilquellen, mit Ausnahme der Kiinigsvvarter, mittelst solcher Schutzraume gegen Gefiihrdung durch deu Bergbau gesichert, Ein solcher Schutzraum wurde zwar auch fiir die Konigs\varter Quellen angesucht, das Gesuch jedoch wieder zuriickgezogen. Die Flachenrfiume dieser ausgenommeneu Gebiete betragen: a) fiir die Carlsbader Heilquellen......................0,516.470 Quadrat-Klafter, b) fiir die Rodisforter................................ 5,934.593 „ c) fiir die Franzensbader.............................. 7,065.000 „ n d) fiir die Marienbader............................... 23,928.355 „ „ zusaminen daher . . 46,444.418Quadrat-Klaftern oder 2'8 Quadratmeilen, und umfassen ein fiir den Bergbau grosstentheils unfrucht-bares Terrain. Bohmen. Berghauptmannschaft Kommotau. Der Flaclienraum der verliehenen Gruben- und Tagmaassen nebst Ueberscharren betrug mit Schluss des Jahres 1866 im Bergliauptmannschaftsbezirke........................46,512.497 Quadrat-Klafter im Bergcommissariatsbezirke............................. 16,776.814 „ „ daher im Ganzen........................................ 63,289.411 Quadrat-Klafter. und es entfielen hievon : auf Silber............................................. 444.724 „ „ aufEisenerze......................................... 1,072.936 „ „ auf andere Mineralien.................................. 666.560 „ „ auf Braun- und Schwarzkohlen........................ 60,925.457 „ „ Diese Gesammtflache wurde an 553 Privat-Bergbauunternehmer, beziehungs-weise einzelneBergbaubesitzer, Bergbaugesellschaften oder Gewerkschaften, verliehen, welche sich im unmittelbaren Bezirke mit 321 und im Teplitzer Bezirke mit 232 vertheilten, so dass auf einen Bergbauunternehmer, beziehungsvveise auf einen Eigenlohner, eine Bergbaugesellschalt oder Gewerkschaft, im unmittelbaren Bezirke 144.898 Quadrat-Klafter, im Teplitzer Bezirke 72.315 Quadrat-Klafter und durch-schnittlich im ganzen Berghauptmannschaftsbezirke 114.447 Quadrat-Klafter entfielen. Da mit Schluss des Jahres 1865 60,862.489 Quadrat-Klafter verliehener Flache nachgewiesen wurden, mit Schluss 1866 aber 63,289.411 Quadrat-Klafter ver-blieben, so entziffert sich hiernach eine griissere Maassen-Occupation von 2.426.922 Quadrat-Klaftern. Von dieser Vermehrung entfielen auf den unmittelbaren Bezirk 2,233.972 Quadrat-Klafter und auf den Commissariatsbezirk 192.950 Quadrat-Klafter. Nach den Bergwerkserzeugnissen vertheilte sich diese Flachenvermehrung auf Eisensteine mit 150.527 Quadrat-Klaftern „ Kohlen „ 2,203.875 „ andere Mineralien „ 97.608 „ 2,452.010 Quadrat-Klaftern, vv ogegen in der Flache der Grubenmaassenverleihung auf Silber eine Verminderung von 25.088 Quadrat-Klaftern sich ergab, welche von jener Flachenvermehrungssumme per 2,452.010 Quadrat-Klafter abgerechnet, nunmehr obige griissere Area von 2.426.922 Quadrat-Klaftern ergibt. So wie die Vermehrung der Freischiirfe muss auch die Vergrosserung der Grubenfeld-Occupation jedenfalls als Folge der herabgesetzten Freischurf-und Maassengebiihren betrachtet werden, da insbesondere im Jahre 1866 wahrend der feindlichen Invasion die montanistische Thatigkeit auf das geringste Maass reducirt wurde, dessen ungeachtet aber eine Ueberproduction an Bergvverks-erzeuguissen stattland. Der Grund fiir die Ervverbung von neuen Freischurf- oder Verleihungsrechten kann also nur in der Abminderung der Besteuerung gesucht werden. Bohmen. Berghauptmannschaft Pilsen. Der belehnte Grubenbesitz umfasste ein Tagmaass auf Gol d mit..................... 12.544 Qnadr.-Klaftern Grubenmaassen auf Steinkohlen mit .... 23,570.990 „ Eisensteine „ . . . . „ „ Bleierze „ . . . . „ A n t i m o n „ ... . „ Graphit „ . . . . „ „ Vitriol und Alaunscliie- fer mit .... „ „ Braunkohlen „ . . . . „ Zinkerze „ . . . . zusammen mit 28,160.760 Quadr.-Klaftern, wovon fiir das A er ar Maassen auf Eisensteine mit 82.397 Quadrat-Klaftern, auf Steinkohlen mit 37.632 Quadrat-Klaftern entfielen. Es bat sich somit im Vergleicbe des Vorjahres eine Verminderung der belehnten Fliiche von 357.193 Quadrat-Klaftern ergeben, da nur 921.303 Quadrat-Klafter als neu verlieheneMaassen zugewaclisen, dagegen 1,227.285 Quadrat-Klafter an belehnten Eisensteinzechen in Abfall gekommen sind. Bohmen. Berghauptmannschaft Kuttenberg. Die Gesammtflache der ver-liehenen Gruben- und Tagmaassen betrug im unmittelbaren Berghauptmannschafts- bezirke............................................. 13,188.506 Quadrat-Klafter und im Bergcommissariatsbezirke...................... 3,249.178 „ somit zusammen . 16,437.684Quadrat-Klafter. Mit Riicksicht auf das Vorjahr ergab sich also eine Abnahme um 350.686 Quadrat-Klafter, wovon allein auf den Bergcommissariatsbezirk 271.172 Quadrat-Klafter entfielen. Diese Verminderung hat ihren Grund in der Betriebseinstellung und beziehungsweise Einschrankung mehrerer Eisemverke, dann in der gleichzei-tigen Auflassung eines grossen Theiles der dazu gehiirigen Grubenmaassen. Mahren. Berghauptmannschaft Olmutz. Die Schlusssumme in dem Aus\veise liber die Flache der verliehenen Bergwerksmaassen zeigt gegen das Vorjahr einen Zuvvachs von 461.293 Quadrat-Klafteru. Dieser Zuwachs wiire aber im Jahre 1866 —insbesondere durch die fiir deu Kohlenbergbau in den Bezirken Mahr. Ostrau, Eibenschitz und Gaya mit der Gesammtflache von 702.464 Quadrat-Klaftern und durch die fiir den Eisensteinbergbau in den Bezirken Sternberg und Miiglitz mit der Gesammtflache von 150.528 Quadrat-Klaftern verliehenen Grubenfelder — noch viel bedeutender gevvorden, \venn nicht gleichzeitig 26 Eisensteinmaassen im Bezirke Neutitscbein und 10 Eisensteinmaassen in den Bezirken Gaya undSteinilz tlieils wegen vollendeten Ausbaues, tlieils wegen erwiesener Unbauvvurdigkeit zur Auflassung gelangt waren. Von der am Schlusse des Jalires 1866 verbliebenen Gesammtflache der verliehenen Bergvverksmaassen entfielen 511 Percent fiir den Kohlenbergbau, 43-8 Percent fiir den Eisensteinbergbau und 5-1 Percent fiir den Bergbau auf andere Mineralien, namentlich auf Graphit uud Alaun. 2,376.579 625.477 59.716 100.352 1,211.262 78.400 125.440 Schlesien. Berghauptmannschaft Olmiitz. Auf die fiir den Bergbau verlie-hene Flaehe hat die preussisehe Militiir-Occupation keinen nachtheiligen Einfluss iiben kimnen. Es ist zwar vviihrend des Jahres 1866 eine Vergriisserung der Bergbau-Area nicht erfolgt, aber der Bestand derselben vom Jahre 1865 blieb bei sammtlichen Bergbaubetrieben intact. West-Galizien. Berghauptmannschaft Krakau, Der Bergwerksmaassen-besitz bat sicb im Jabre 1866 nicht wesentlich gehoben. Die sclnvierigeren Auf-scblussarbeiten baben eben unterbleiben miissen. Immerhin muss aber die grosse Ausdehnung der im Bezirke der Krakauer Berghauptmannschaft verliehenen Flaehe hervorgehoben werden, beziiglich \velcher diese Berghauptmannschaft den zvveiten Bang unter allen Berghauptmannschafts-bezirken der Monarchie einnimmt. Insbesondere zeichnet sicb der nord\vestliche Theil des Krakauer Gebietes dureb die Zalil der verliehenen Berg\verksmaassen aus, vvoselbst im Bereiche des bestandenen Bezirkes Javvorzno die verliehene Flaehe 65 Percent jener des ganzen Berghauptmannschaftsbezirkes erreicht. Ost-Galizien. Berghauptmannschaft Lemberg. An Bergwerksmaassen ist in Ost-Galizien eine Vermebrung um 13 Grubeninaassen auf Braunkohle in Folge Beendigung des Lebnsstreites in der Gemeinde Miszvn, Bezirk Peczenyzyn, eingetreten, dagegen ein Grubenmaass im Bezirke Zabfotow geloscht worden. Bukowina. Berghauptmannschaft Lemberg. Der Stand der Grubenmaasseu hat durch die im Jahre 1866 erfolgte Verleihung eines Gnibenmaasses auf Eisensteine im Bezirke G ura liumora gegen das Vorjahr eine Vermebrung erfahren. Kroatien und Slavonien. Berghauptmannschaft Agram. Der verliehene Flaehenraum bat im Jahre 1866 durch die Verleihung von 41) Grubenmaassen auf Kohlen gegen das Vorjahr um 501.760 Quadrat-Klafter oder 13*S Percent zuge-n o mm e n. Von den neu verliehenen Grubenmaassen entfielen 16 mit 200.704 Ouadrat-Klaftern auf zwei im Jahre 1866 im Stuhlrichteramtsbezirke Bela und Ivanec freige-fahrene Kohlenaufschliisse, die anderen 24 Grubenmaassen mit 301-056 Quadrat-K!aftern betrafen aber bereits in den friiheren Jahren freigefabrene Baue. beziiglich deren die Verleihungsverhandlungen erst im Jabre 1866 zu Ende gefiihrl vvurden. In Folge der neuen Verleihungen hat sicb auch die Zalil der Privat-Berg\verks-besitzer um 4 vermehrt, ist also auf 25 gestiegen. Der Stand der an die Privat-Bergwerksbesitzer verliehenen Bergwerksmaassen, so auch die percentuale Vertheilung der Maassengebiihr in den letztverflossenen 8 Jahren, sind aus der nachstehendeu Tabelle ersichtlich, \velche die verschiedenen Sclnvankungen in der absoluten und relativen Ausdehnung der auf die verschiedenen Mineralien verliehenen Maassenrjiume andeutet. Im Jahre Ausdehnung der Maassenfliichenraume der Privat-Berghaue Ausdehnung des gesammten Privat-Berg-werkshesitzes OrubeiimaasHen auf auf Eisensteine ver-lleliene Ta^maassen Eisensteine Rrnnnkohlen andere .Mineralien Quad.-Kt't. % Qua2.112 13-2 1,955.447-56 53-9 3,548.535-56 t MOO 890.624 26 1 100.352 2-8 602.112 13 2 1,955.447-36 3.3-9 3,348.535-56 Militargranze, banat. serb. Berghauptmannschaft Oravicza. Der Stand der belehnten Flachen bat sich zwar um 385.083 Quadrat-Klafter oder 13’4 Percent ver meh rt, und z\var durch Austragung alterer Verleihungsverhandlungen In diese Smnme ist aueh ein auf andere Mineralien verliehenes Tagmaass von 7.760*78 Quadiat-Kiaftern einbezogeu. und durcli nen erfolgte Belehnungen aul' Kohlen im Gesammtflacheninhalte von 537.724 Quadrat-Klaftern, wiihrend die Belehnungen auf Eisen um 183.064 oder 33 Percent abgenommen haben; es diirfte jedoch die obangefiihrte Vermehrung des belehnten Flachenmaasses durcli voraussichtlieh eintretende Auflassungen dem-niichst ausgeglichen iverden. Der ausgeiviesene Besitz des Militsirarars belindet sicb insgesammt in Hiinden von Pacbtern. Da mehrere Privat-Bergiverksbesitzer an mebreren Orten belehnt sind, so ist die wahre Zalil der Prival-Berguerksbesitzer nur 18, und somit betragt die auf einen derselben im Durchschnitte entfallende belehnte Fliicbe eigeutlicb 221.890-64 Quadrat-Klafter. 0. Die wichtigsten Einrichtungen bei dem Bergwerksbetriebe. (Hierzu Tabelle III.) Oesterreich unter der Enns. Berghauptmannschaft St. Polten. Die Be- triebseinriebtungen der niederosterreichischen Bergbaue sind \vahrend des Jabres 1866 bis auf eine geringe Mebrung in der Liinge sowobl der Eisen-, als aucb der Holzforderbahnen fast unverandert geblieben. Die lur die Zwecke der Forderung und Wasserhebung bestebenden 13 Dampfmascbinen geben einen Effect von 179 Pferdekraften, wovon auf die grosste 30, auf die kleinste 2 entlallen. Oesterreich ob der Enns. Berghauptmannschaft St. Polten. In den Betriebseinrichtungen des oberbsterreichichen Bergbaues bat sicb wahrend des Jahres 1866 gar keine bemerkensivertbe Veranderung ergeben. Steiermark. Berghauptmannschaft Leoben. Die zu Anfang des Jahres 1866 bei den Kohlenbergbauen des Leobener Bergbauptmannscbaftsbezirkes bestandenen 7 Dampfmascbinen zur Forderung und AVasserhaltung wurden durcli eine, niimlich durcli die beim Sihveger Kohlenbergwerke der Carl Mayer v. Melnhofschen Erben aufgestellte und in Betrieb gesetzte Fiirder-, zugleicb Wasserbeb-Dampfmaschine vermehrt. Bei der zu Anfang des Jahres 1866 bestandenen Gesammtlange der Forder-balinen, namlich 29.232 Wiener Klafter Eisenbahnen und 14.406 Wiener Klafter Holzbahnen, trat vvahrend dieses Jahres, und z\var bei ersteren eine Zu-nahme von 1.121 Klaftern und gleicbzeitig eineAbnahme von 286 Wiener Klaftern, bei letzteren eine Zunabme von 3.418 Klaftern mit einer gleichzeitigen Abnahme von 839 Wiener Klaftern ein, so dass am Schlusse des Jabres 1866 eine Gesammtlange von 30.087 Klaftern Eisenbahnen und 16.965 Klaftern Holzbahnen resultirte. Die sonstigen bei den Betriebsanlagen eingetretenen und in der tabellarisehen Zusammenstellung ersichtlichen Aenderungen sind von geringer Bedeutung. Steiermark- Berghauptmannschaft Cilli. Von neuen Einrichtungen kommt nur die Aofstellung einer Dampfmaschine zur Forderung bei einem Braunkohlen-bergbaue im Bezirke Eibiswald zu verzeichnen. Die \veitere Ausdebnung der Forderbahnen, d. i. der Eisenbahnen auf 1.221 Klafter und der Holzbahnen auf 1.034 Klafter, entstand durch das Fortschreiten des 'les Abbaues, u. z. vorziiglich bei den in de« Bezirken Cilli und Tiitfer gelegenen Kohlenbauen, wahrend die 23 zugevvaehsenen, mit Menscheakraft betriebenen Wasserhebmas(*hinen auf die Lignitkohlenbergbaue im Bezirke Voitsberg, den Zink-bergbau im Bezirke Frohnleiten, dami auf den Braunkohlenbergbau im Bezirke Gonobitz entfallen. Die Verminderung der Erzaufbereitungs-Werkstiitten, u. z. um 56 Pocheisen und 3 Stossherde, sowie jene um einen Biistofen, ist eine Folge des ganzlichen Still-standes des Blei- und Zinkbergbaues in Schonstein im gleiehnamigen Bezirke, 'velcher seit langerer Zeit nach Abbau der aufgeschlossenen Erze nur im sclnvacben Betriebe stand und nunmehr executiv veriiussert wurde, wornaeh die theihveise im Verfalle gestandenen Aufbereitungsstatten zu andenveitiger Vervven-dung hergericbtet vvurden. . Der Lankovvitzer Bevierstollen bat jetzt mit grossen Sclnvierigkeiten und Geid-aufvvande das wider alles Ervvarten angefabrene sclnvimmende Gebirge durcbgesetzt, so dass die Wasseriosung bei dem dahinter belindlicben Tagbaue des Bevierstiillners bereits durcb selben erfolgt, und nunmehr in kiirzerer Zeit die scbon begonnene Ausmauerung derStrecke, vvelche im schvviinmenden Gebirge liegt, vollendet seinwird. Der Bau der von der Station Leibnitz der Sudbaha nach Wies und Eibis-'vald anzulegenden Eisenbahn ist nocli nicht begonnen worden, dalier die Kohlen-baue dieser Gegend, welche mit Ausnahme des ararischen Baues zu Eibis\vald und des an diesen angriinzenden Privatbaues auf den Verschleiss nach ausvviirts ange-wiesen sind, nur ein kiimmerliches Dasein fristen. Eine Wegstunde nordlich von Cilli vvurden im Jahre 1805 Manipulationsstatten zurErzeugung des unter demNamenHaloxylin bekanntenSprengmateriales von den in Cilli domicilirenden Erfindern, Gebruder Fehleisen, errichtet, welche hier be-sprochen werden sollen, weil das genannte Material nunmehr haufiger Amvendnng bei der bergmannischen Sprengarbeit findet, und bei seiner in Bezug auf den Berg-baubetrieb vorzuglichsten Eigenschaft, d. i. der geringen Bauchentwicklung und Rucklassung von Gašen, eine besondere Beachtung verdient. Das Haloxylin wurde zuerst in Oesterreich, u. z. im Jahre 1865, privilegirt uud angewendet. In der Folge gesehah die Privilegirung in allen Staaten, in denen iiberhaupt Privilegien ertheilt \verden. Die Zusammensetzung des Priiparates besteht aus Salpeter, Zellulose und Kohle, und es unterscheidet sieh dasselbe vom seither iiblichen Sprengpulver wesentlich durch die Nichtbeimengung vonSehwefel und Beigabe von reiner harzlreier Zellulose. Die Erzeugung geschieht auf ahnliche Weise wie die des Pulvers, indem die obigen Bestandtheile moglichst fein zertheilt und innig gemengt werden. Ist die Mengung vollkommen homogen, so wird die Mischung mit Wasser befeuchtet und zu einem Kuchen gestampft, der sehliesslich in Stiieke geschlagen und durch Siebe gedruckt wird, um das Praparat in Kornerform zu bringen. Die erhaltenen Korner werden getrocknet, derStaub abgesiebt und dasFabrikat entwederim gegliit-teten oder ungeglatteten Zustande in den Handel gebracht. Das Haloxylin brennt rasch oder langsam, je nachdem die Zertheilung mehr oder weniger fein und die Mischung inniger hergestellt wurde; in beiden Fallen ist das Priiparat viillig unempfindlich gegen Stoss und Reibung, wodurch es sich nebst jener, dass es auch durch die Flamme weniger leicht entziindbar ist, \vesentlich und zum Vortheile fiir die Sieherheit bei der Handhabung vom Pulver unterscheidet. Die Verbrennung des Haloxylins ist im geschlossenen Raume eine vollstiindige, im Freien eine unvollslandige. Die Verbrennungs-Producte bestehen wesentlich aus Kohlensiiure, VVasserdampf, Stickstoff etc. Die beim Verbrennen des Schwefels so lastigen Verbrennungsproducte fallen natiirlich weg, was fiir Sprengungen in Gru-benbauen und in Tunnells von besonderem Vortheile ist. In derFabrication ist gegenwartig die Verbesserung eingefuhrt \vorden, dass das Zerkleinern nicht mehi' in Poclnverken, sondern mittelst Trommeln, in welchen Kugeln aus Bessemennetall rotiren, vorgenommen wird, \vodurch das Zerkleinern und insbe-sondere die Misehung vollkommener werden, \velcher Umstand auf die Giite des Priiparates vom grossen Einflusse ist. Der gegemvširtige Leiter der Cillier Berghauptmannsehaft hat mit dem auf friihere Weise erzeugten Sprengmateriale in der compacten uud ausserst ziihen Braurikohle im Voitsberger Bergreviere Versuche abgefiihrt, welche kein ganz giin-stiges Resultat ergaben, indem bei der zwar grossen, aber langsamer erfolgenden Gasentwicklung die Schiisse auf sehr grosse Ausdehnungen rissen, jedoch die Kohle so wenig aufvvarfen, dass beim Wegriiumen der durch den Schuss gehobenen Masse ein zu grosser Auf\vand von Zeit und Arbeit in Anspruch genommen wurde. Das neuerlich erzeugte Priiparat entspricht jedoch bei Sprengarbeiten im compacten und ziihen Materiale bei der erzielten rascheren Verbrennung vollkommener. Die Amvendung im gegliitteten Zustande ist vortbeilhafter, da das geglattete IIaloxylin weniger leicht verstaubt; insbesondere aber ist das geglattete Haloxylin bei der Arbeit auf feuchtem Gesteine vorzuziehen, da das ungegllittete leichter Feuch-tigkeit an sich zieht. Die Fabrication des Haloxylins iindet in Oesterreich noch in Wintersberg (Biihmen) und in Arad (Ungarn) Statt. Im Grossen fand dasselbe die erste Auwendung bei der Brennerbahn, dann bei den Bergbauen zu Pribram, Idria, Bochnia, Vordernberg, Leoben, Reschitza, Witt-kowitz, Ostrau etc., sowie auch bei den griisseren Bergwerken im Amtsbezirke der Cillier Berghauptmannsehaft. In neuerer Zeit wird dasselbe auch haufig bei den Bauten der Franz Josefs- und Rudolfs-Bahn verwendet. Kamten. Berghauptmannsehaft Klagenfurt. In der Bessemerhiitte zu Heft, im politischenBezirke Althofen, wurde ein Dampfgeblase von 300 Pferdekraften aufgestellt, weil das Turbinen-Gebliise nur auf Roheiseneinsiitze von 30 Centnern perCharge berechnet war, und es sich herausstellte, dass diese Einsatze auf SO—60 Centner gesteigerl werden miissen, um ein den Betrieb lohnendes Ausbringen an Gussblticken zu erzielen. Gleichzeitig mit dem Dampfgeblase vvurde ein grosser schvvedischer Bes sem er-ofen fiir einen Roheiseneinsatz von 60 Centnern errichtet, dessen Inbetriebsetzung das Resultat gab, dass das Ausbringen an reinen Gussblocken von 72 Percent auf 82 Percent stieg. Eine grossere Bestellimg von Bessemermetall-Rails von Seite der ausschliesslich privil. Kaiser Ferdinands-Nordbahn veranlasste die Hefter Bergwerksgesellschaft (Rad\verks-Compagnie Rauscher) zur Aufstellung eines z wei ten gr os sen sclnvedisclien Bessemerofens, ebenfalls fiir einen Einsatz von 60 Centnern Roheisen, um sicli in die Lage zu setzen, mit moglichst geringem Zeitverluste und mit den kleinsten Kosten zur Massenprodnetion iibergehen zu kiinnen. Es wurde hierbei keineswegs verkannt, dass zur Erzielung eines gleichformi-gern Produetes die englischen Retortenofen vor den sclnvedisclien den Vorzug ver-ilienen, \veil es in dieser Hinsicht von grossem Belange ist, dass das fertig gefrischte Product ohne \veitere Einvvirkung der Geblaseluft und ohne merkbare Wiirmeentzie-luing geraume Zeit vor dem Abgiessen in die Cotjuillen ruhen kann, was alles nur durch den englischen Ofen erzielt wird; obenvahnte z\vei Momente (Zeit- undKosten-Ersparniss) vvaren indess maassgebend, dass sicli die Berg\verks-Gesellschaft fiir die Aufstellung der zwei grossen sclnvedisclien Bessemerofen entschied, es der Zukunft vorbehaltend, dieselben zur geeigneten Zeit durch englische Oefen zu ersetzen. Im Jahre 1866 \vurden 1.033Bessemer-Chargen ausgefuhrt und dabei 57.554 Zoll-Centner Roheisen verwendet, von welchem Quantum 56.446 Zoll-Centner dem Hochofen entnommen und dem Bessemern unterzogen, die iibrigen 1-108 Zoll-Centner aber in die Stahlpfanne nachgetragen \vurden. Die Erzeugung dieser Bessemerhiitte bestand: an Bessemermetal I in Blocken Nr. I................................................ ” r> n r> ii .... 99 » w 99 Nr. III 114-56 Zoll-Ctr. ” n y> 99 Nr. IV 2.612-38 99 » n 99 Nr. V 10.714-94 99 * n n 99 Nr. VI 31.255-35 99 » n n 99 Nr. VII 2.881-54 99 zusammen . 47.578-77 Zoll-Ctr. oder 82-67 an Stiicken von communicirenden Giissen 183-45 J9 n 0-32 n Pfanneni'iickstanden . . 1.715-22 99 99 2-98 „ Verzettlungen . . . . 213-34 99 99 0-37 n Auswurf 498-88 99 99 0-86 » Calo 7.364-71 99 99 12.80 erganzt sicli zu . S7.5S4 37 Zoll-Ctr. oder 100 Pereent. Die Qualitat des erlangten Produetes \var im Ganzen eine befriedigende, und wo einzelne Blocke in der Verarbeitung Ausschusswaare gaben, liess sich die Ursache zumeist auf die Beschaffenheit des in Venvendung gekommenen Roheisens zuriickfiihren. Statist. Mittheil. XIV. Jahrg. 3. Heff. » Nach den gemachten Erfahrungen ist ein nicht (ibergraues, aber liitzig erblasenes Roheisen dasjenige, bei dessen Venvendung die Bessemer-Char-gen am besten verlaufen, \veil dami ein sehr dimnfliissiger, darum in seiner innern Beschaffenheit gleichformiger und fiir die Verarbeitung gutartiger Stalil entfiillt. Kommt tiefgraues, aber mattes Roheisen in Venvendung, so dauern die Chargen iiberlange, der erzeugte Stalil \vird nicht diinnflussig nnd die einzelnen abgegossenen Blocke zeigen verscliiedene Harte, ja an einem und demselben Ingot werden ver-scbiedene Hartegrade beobachtet; ein Uebelstand, \velcher sicli bei der weiteren Bearbeitung der Blocke und in der seliliesslicli dargestellten Waare in schadliehster Weise zur Geltung bringt und ausscbliesslich nur bei den sclnvedischen Oefen ein-treten kann. Die Leitung des Hochofenganges ist darum tur das Gelingen des Bessemer-Processes von tief eingreifender Bedeutung, und es hat sich in dieser Beziehung eine ansehnliche Herabsetzung des Erzsatzes (von 380 Pfund per Schaff Kohlen, d. i. 15-6 Kubikfuss, fiir Puddlings-Roheisen auf 230Pfund fiir Bessemer-Roheisen) unter gleichzeitiger Absclnvachung der Geblšisekift in Ileft gut beviihrt; bierdurch ver-minderte sich die Tageserzeugung eines Hochofens von 450 Centnern Roheisen auf 240 Centner. Leider \vird auch dadurch das Bessemer-Roheisen, selbst direct dem Hochofen entnommen, sehr theuer und die Hoffnung, billiges Bessemermetall darzu-stellen, nichts weniger als gesteigerl. Ausserdem vvurde bei demEisenwerke inHeft aucli eine mechanische Werkstatte errichtet und in der Scluniede ein Frictionshammer aufgestellt. Beim Bergbaue des griiflich Christalnigg’schen Eisenwerkes Eberstein wurde eine Zeugschmiede erbaut, in welcher ein durch eine Turbine betriebener Rahmen-hammer in Venvendung stelit. Krain. Berghauptmannschaft Laibach. Seitilem von der Gewerkschaft Skofie, Bezirk Lack, das der Sterner Hiitte am Bhein nachgebildete Verfahren der Extraction kupferarmer Kiese und Malachite mit gutem Erfolge eingefiihrt ist, hat sich der Stand der vvichtigsten Betriebseinrichtungen wesentlich nicht verandert. Es ergibt sicli fiir das Jahr 1866 nur eine Zunahme in der Anzahl von Flamm-iifen, \velche griisstentheils auf den Bezirk Batschach entfallt, \vo in Folge der erhohten Zinkerzeugung der Johannestlialer Gewerkschaft 3 Flammofenzugewachsen sind. Ebenso hat auch die Gewerkschaft am Savestrome, Bezirk Littai, fur das Jahr 1866 2 Flammofen mehr nachgevviesen. Was die Zunahme der Destiilations-ofen (von 8 auf 13) anbelangt, so liegt derselben einfach eine andere Einreihung zu Grunde, indem die 5 belgischen Rohrenofen, welche die Gevverkschalt am Savestrome fiir das Jahr 1865 bei dem Zinkhiittenbetriebe nachgevviesen hatte, und die in der Rubrik „Retortenofen“ fur das genannte Jahr eingereiht vvurden, pro 1866 richtiger als Destillationsiifen aufgefiihrt sind, aus welchem Grunde sich auch ver-haltnissmiissig die Zalil der Retorteniifen verminderte. Desgleichen hat sich auch die Anzahl der Fordermaschinen, welche nicht durch Wasser oder Dampfkraft betrieben werden, von 5 des Jahres 1865 auf 27 im Jahre 1863 vermehrt, weil in diese Colonne auch die in den Betriebsausweiseu der einzelnen Montanvverke aufgefiihrten, mittelst Menschenkraften betriebenen Haspel-forderungen aufgenommen wurden. Die namhafte Abnahme in der Hubrik: „im Betrieb stehende Eisenhochofen und deren Betriebswoclien“ wird bei der Bespreehung der Eisenproduction eriirtert werden. Was die regelmassige Zunahme sovvohl der E is e n-, wie der Molzbahnen betrifft, so weiset das Werk in Sagor, Bezirk Littai, in ersterer Beziehung den meisten Aufsclnvung nach, indem sicli bei genanntem Montan\verke seit 1865 die Eisenbahnstrecken von (J. 160 Klafter auf 7.994-5, somit um 1.8345 Klafter ver-mebrten. Der griisste Theil der Zunahme an Holzforderbahnen kommt den Bezirken Batschach, Lack und Kronan, bezielningsvveise den Montanvverken J o ha n nest hal, S k o f i e und Jauerburg, wie auch dem Umstande zu Guten, dass die Holzfiirderbahn der Auersperg’schen Ge\verkschaft in Hof, Bezirk Seisenberg, und jene von St. Marein, Bezirk Laibach's Umgebung, — letztere \vegen Baufristung — im Jahre 1865 nicht in die Naclnveisung aufgenommen wurden. Die alljahrliche rasche Zuuahme in der Ausdehnuug der Eisenbahnstrecken seit dem Jahre 1860 im Gegenhalte zu den Holzbahnen ist aus nachstehender Uebersicht zu entnehmen: 1860 bestanden 7.797 Holzforderbahnen, 5.523 Eisenbahnen. 1861 99 7.471 99 6.212 99 1862 99 6.408 99 7.311 99 1863 99 5.961 ' 99 7.371 Y) 1864 99 5.877 99 8.804 99 1865 99 6.073 99 10.073 99 1866 99 7.334 55 11.682 99 Kiistenland. Berghauptmannschaft Laibach. Der ganze Zu\vachs anPor-derbahnen ist aufRechuung des im Bezirke Albona gelegenen Kohlenwerkes Carpano, Eigenthumder adriatischenSteinkohlengewerkschaft, zu setzen, welches im erfreulichen Aufsclnvung begriflene Montamverk nicht nur die im Jahre 1865 nachge\viesene Holzforderbahn von 320 Klafter Lange mit Schienen belegte, sondern ausserdem noch die Eisenbahnstrecken enveiterte, so dass im Gegenhalte zu 1865 im Jahre 1866 ein Zuwachs von 600 Klaftern resultirte. Die rasche Zunahme der Eisenforderbahnen ist aus nachstehender die Jahre 1860 bis einschliesslich 1866 umfassender Uebersicht ersichtlich: 1860 bestanden — Holzforderbahnen, 808 Eisenbahnen. 1861 99 99 915 99 1862 99 99 928 99 1863 99 250 99 2.024 99 1864 99 450 39 2.800 99 1865 99 413 99 2.820 99 1866 99 77 99 3.440 99 Bohmen. Berghauptmannschaft Prag, Die Betriebseinrichtungen haben im Jalire 1866 bedeutende Veranderungen nicht erfahren. Die Lange der Holzforderbahnen hat sicb nur um 4 Klafter, und jene der Eisenforderbahnen um 11 Klafter vermehrt, wornach erstere am Sclilusse des Jahres 1866 256 Klafter, letztere 68.232 Klafter betrugen. Einige wesentlicbe Veranderungen werden, als ausschliesslieh das Silber- und Bleiberg\verk zu Pribram betreffend, spiiter bei den Betriebsverhaltnissen des Silber- und Bleibergbaues hervorgehoben werden. Bohmen. Berghauptmannschaft Elbogen. Die Betriebseinschrankungen im Jalire 1866 hatten aucli Aenderungen im Stande der Betfiebseiurichtungen und det’ Arbeiter zur f^olge. Solcbe Veranderungen in den Einriehtungen, welche, wie die Ver mi n de run g derHoch-, Rost-und Flammofen, derLaugwerke, Abdampfkessel und Kristallisations-kasten, auf eiijen ungedeihlichen Zustand schliessen lassen, haben sicb nur bei jenen Bergwerken ergeben, welclie, wie die Eisen-, Zinn- und einzelne Mineral-werke scbon seit langerer Zeit keinen geniigenden Absatz fur ihre Producte fanden. Die Abnahme anderer Einriehtungen beruht dagegen entweder nur in oko-nomischen Riicksichten, wie jene der Eisenforderbahnen, indem ein Theil derselben in Holzbahnen mit.flachen Eisenschienen umgestaltet wurde, oder in der Aenderung des Zvveckes, \vie jene der Forderdampfmaschinen, deren eine jetzt unter die Wasserhebmaschinen eingereiht ist, und der Wasserhebmaschinen mit Wasserkraft, wovon 4 zum Betriebe von Aufbereitungswerkstatten verwen-det wurden, oder es ist endlich die Abnahme nur Folge der Einfuhrung zweck-massigerer Einriehtungen, wie jene der hierdurch iiberfliissig gevvordenen Poch-eisen. Der Zuvvachs an Holzbahnen um 3.550 Klafter fand theils durch die vorer-wahnte Umstaltung der Eisenforderbahnen, theils durch neue Anlagen bei Mineral- und Kohlernverken, der Zuwachs dec Fordermaschinen durch Aufstellung eines neuen Goppels bei einem Kohlenbergbau , und der Zmvachs der Dampf-maschinen zur VVasserhebung bei einem Kohlen- und etiiem Silberbergbaue Statt, so dass jetzt 16 Dampfmaschinen mt zusammen 161 Pferdekraften beim Kohlenbergbaue, und eine Dampfmaschine von 50 Pferdekraften beim Silberbergbaue bestehen. Bohmen. Berghauptmannschaft Kommotau. Mit Schluss des Jahres 1866 bestanden im ganzen Berghauptmannschaftsbezirke Fordereisenbahnen mit einer Gesammtlange von 29.868 Klaftern, dann Holzforderbahnen mit einer Gesammtlange von 7.312 Klaftern; iiberdiess 27 Forder-Dampfmaschinen, 46 Wasserhebungs-Dampfmaschinen, 2 Fordermaschinen mit thierischer Kraft, 4 VVasserhebmaschinen mit Wasserkraft und 208 Aufbereitungs-Maschinen und Vorrichtungen. Die fur den Bergbaubetrieb verwendeten Forder- und Wasserhebungs-Dampf-maschinen vertheilen sich auf die politischen Bezirke in nachstehender Weise: Politischer Bezirk Anzalil der Forder-Dampf-maschinen mit Pferde-kraffen Anzahl der NVasserliehungs-Dampf-maschinen mit Pferde-kriiften Aussig S 39 6 129 Bilin 3 40 Brux 7 103 Dux 3 46 7 248 Kaaden 2 11 Karbitz 11 143 10 356 Kominotau 1 10 S 74 Podersam 1 4 2 25 Teplitz 6 190 4 162 Summe . 27 438 46 1.148 Von Jen Fordermasehinen \vurden im Jahre 1866 die des Duxer Bezirkes zur Kohlenforderung niclit venvendet, weil in dem Katzendorfer Berg\verke der englischenBergbaugesellschaft Howne Brawne, dann in dem griiflich Waldstein'schen Grubenfelde, einerseits wegen zu grossem Wasserzudrange, andererseits wegen Abteufung eines neuen Forder- und Kunstschachtes eine Kohlengewinnung nicht stattgefunden hatte. Im Allgemeinen aber stehen diese Forderungsmaschinen mit der verliehenen Flaclte von 63,289.411 Quadrat-Klaftern in keinem Verhaltriisse, weil auf 2,344.052 Qua-drat-Klafter derselben nur eine Fordermaschine wirksam ist. Der gi-osste Theil der Kohlengewinnung \vird im unmittelbaren Berghaupt-mannschaftsbezirke hauptsachlich durcli llaspel und Menschenkraft gefordert, \velche selbstverstandlich immer bober zu stehen kommt, als jene mit Maschinen, und es bleibt der Zukunft vorbehalten, dass bei einem dem Umfange dieser Koblenablage-rung entsprechenden Absatze allmalig vvenigstens bei den grosseren Bergbauen die billigere Masehinenforderung sicli Balin breehe. Bohmen. Berghauptmannschaft Pilsen. Ausser den schon bestehenden Locomotiv-Bergwerksbahnen der Prager Eisenindustrie-Gesellschaft von Wilkischen bis Niirschan, des Dr. Pankraz von seinem Kohlemverke bis zur Balm-station Niirschan, dann der Mantauer Gewerkschaft von dem Kohlenbergbaue bei Mantau bis zur Bahnstation Staab wurde im Jahre 1866 noch von dem westboh-mischen Bergbau- und Hiittenvereine eine Bergwerks-Locomotivbabn von ihrem Humboldtschachte bis zur Bahnstation Niirschan mit einer Liinge von 842 Klaftern hergestellt und auch in Betrieb gesetzt : nebstdem ist die fiir die fiirstliche Thurn-Taxis'sche Bergbau-lnspection concessionirte Balin vomLittitzerKohlenwerke bis zum Anschlusse an die Bahnstation Niirschan mit einer Liinge von 4.030 Klaftern im Baue begrilVen und der Vollendung nahe. Ant’ der Reiehensegeu-Bleizeclie in Mies erfolgt (lit; Aufbereitung der Erze nocli in der altherkommliehen Weise mittelstHandseheiden, Siebsetzen und Waschen, wahrend auf der F r i s c h g I ii c k z e c h e derseiben Gewerkschaft vom Venvalter Anton Rttcker das Wascbhaus ne a eingerichtet wurde; diese Einrichtung besteht: aus i Erzquetsche mit einem Walzenpaare, „ 1 Doppelsetzpumpe, „ 1 Reibgitterwasche, „ 1 6zolligen Wasserbebpumpe, „ 1 Classificateur oder Siebkutte, „ 1 continuirlichen Stossherd mit einer Drehpumpe, „ S Handsetzsieben und 1 liegenden Wascliherd. Die Grubenvorrathe gelangen d ort zunachst auf die Reibgitterwasche, welehe das Klare in 4 Korngrossen separirt; das Grobe gelangt dann nach Ausklauben des Tauben auf die Scheidbanke, wo es bis auf eine Grosse von einem Zolle zerschlagen, und von der Quetsche weiter zerkleinert wird. Die Setzpumpe und die Handsetz-siebe besorgen die Concentrirung der groberen Sorten (Graupen), wiihrend aus der Ouetscbmiible das feine Wasehgut deu Classificateur passirt, \velclier dasselbe in 3 Korngrossen theilt; von diesen wird die grobste ebenfalls von der Setzpumpe verarbeitet, die mittlere am Liegendherd zu Schlieb vervvascben, und der Scblamm am Stossherde verarbeitet. Mit dieser Aufbereitung \vird ein Centner Erz mit kaum der Halfte der friiheren Wascbbauskosten erzeugt, und die ganze Anlage, welcbe 6.300 fl. kostete, vvird binnen 2 Jahren vollstandig amortisirt sein. Bohmen. Berghauptmannschaft Kuttenberg. Unter deiiBetriebseiiiriebtungen fand im Jahre 1866 abermals eine Vermelirung bei deu Eisenforderbahnen um 1.928 Current-Klafter Statt, wornaeb diese Balmen nun eine Gesammtlange von 32.891 Klaftern (liber 8 deutsclie Meilen) erreiclit liabeu. Diese Eisenlorderbabnen befinden sich hauptsaeblicb in den Kohlenrevieren Scbatzlar, Sclnvadowitz und Grottau, wabrend bei deu anderen Bergbauen dieselben nur sparlich vorkommen. [n deu ijbrigen Betriebseinriclitungen fand mit Ausnabme des Zuvvacbses einer D a m p fm a sc bi n e von 12 Pferdekraften eine wesentliche Aeuderung nicht Statt, und es mag nur nocli ervvahnt werden, dass ausser den unter deu Betriebseinriclitungen (Tabelle IH) verzeiehneten 23 Dampfmaschinen, mit zusammen 341 Pferdekraften, bei den Aufbereitungswerkstatteu nocli 6 Dampfmascbinen mit zusammen 62 Pferdekraften in Vervvendung stehen, so dass der Bergwei‘ksbetrieb dieses Berghaupt-mannschaftsbezirkes im Ganzen 2!) Dampfmaschinen mit zusammen 403 Pferdekraften zabit. Schlesien. Berghauptmannschaft Olmiitz. Die Eisenforderbahnen halien lediglich bei den Steinkohlenbergvverken in Folge der erlangten Querschlage und Strecken, und zwar im politisclien Bezirke Freistadt um 60S, im politischen Bezirke Oderberg um 2.919 Klafter zugenoinmen, wogegen die Holzforderbahnen im ersten Bezirke um 120 Klafter (wegen ihrer Umgestaltung in Eisenforderbahnen) und im Bezirke Jauernig, wegen Ausserbetriebsetzung der dortigen Segengottes-Silber-und Bleizeehe, um 910 Klafter abgenommen. Die Anzahl der Veutilation s-D a m p f in a s e h i n e n blieb im Ganzen dieselbe; denn wahrend im Freistiidter Bezirke ihre Anzahl von b auf 6 gestiegen ist, wurde im Odernberger Bezirke eine von den ffinf bestandenen abge\vorfVn. Uie Forde i--dampfmaschi n en erhielten im Bezirke Freistadt einen Zuwachs von 5, im Odernberger Bezirke von 3 Maschinen , so dass deren Gesammtzahl mit Ende des Jahres 1866 45 betragen bat. Von Wasserheb-I)ampfmaschinen ist in den vorerwabnten zwei Be-zirken je eine zugevvachscu, womit sicb deren Anzahl von 30 auf 32 gehoben bat. Die Zalil der Eisenhochofen und der Erzrostofen blieb unverandert. Die Coaksiifen liaben sich im Freistiidter Bezirke auf 22 reducirt; die Kohlenwii-schen aber sind in demselben Bezirke um 2 vermehrt, dagegen im Odernberger Bezirke, und z\var bei dem freiherrlich von Botbschildsehen Steinkoblenbergbaue ia Hruschau, um 8 vermindert worden, so zwar, dass ihre Gesammtzahl von 15 auf 9 herabgegangen ist. West-Galizien. Berghauptmannschaft Krakau. Beziiglich eines rationellen Bergbaubetriebes ragen im Bezirke der Krakauer Berghauptmannschaft die Bergbaue des k. k. Bergamtes Jauorzno, des F. C. Westenholz und andere hervor, welche selbst neben den wegen ibrer Grossartigkeit einen europaisehen Buf besitzenden Etablissements des nachbarlichen Preussen eine vviirdige Stellung einnehmen. In der Aufbereitung werden jedoeb in diesem Bezirke erst die ersten Vers uclie gemacht mit Zuhilfenabme der in der letzteu Zeit so sehr verbesserten Apparate und Maschinen. Nicht unervvahnt kanu man die interessanten Vers u c h e mit Nit rogi y ceri u lassen, welcbe die Dtugoszyner Gevverkschaft unter Leitung des Obersteigers Heckel bei Abteufungdes Hauptmaschinen- und Forderscbachtes unter grossem Was-serzudrange mit Gliick durchgefiihrt bat. Ueberhaupt hat nach den beziiglichen Berichten dieses Sprengmittel erst dieses Abteufen ermoglicht, wahrend es bei den stark zudringenden Wassern mit Pulver beinahe undurchfiibrbar erschien. Was insbesondere die Kosten anbelangt, so hat fruher bei geringen Wasserzufliissen sicb der Arbeitslolm per Klafter auf 600 tl. herausgestellt, \vabrend er jetzt bei viel starkerem Wasserzuflusse, welchen 2 Dampfmascbiuen — mit 100 und 50 Pferdekraften— kaum zu Sumpfe lialten kon-nen, nur 350 fl. betriigt. Als die Vortbeile des Nitroglyeerins werden angegeben: seine leichle Esplodir-barkeit, die unter VVasserkeinemAnstande unterliegt, und derEffect, \velcber bis jetzt uniibertroften ist, und uberdiess nach allen Seiten wirkt, daher dieses Sprengmittel keiner Verladung bedarf. Die Esplodirbarkeit, namentlich uuter Wasser, macht das Nitroglycerin bei Wasserscbachten nahezu unentbehrlich und uuersetzbar, uud die grossere Wirkung, leichtere Anbringbarkeit und geringeren Kosten desselben ge\vahren bei allen Sprengarbeiten Vortbeile, welcbe aus folgenden Erfahrungszifferu ersicbtlicb werden. Nacli deii aiigestellten Versuchen vervvendete man fur ein 10—12 zolliges Bohrloch eine s/4—1 zollige Patrone, „ „ IS—20 „ „ „ l‘/4—l‘A . * „ 20—30 „ „ „ 1 */•—2 „ „ 30 und mehrzolliges „ „ 2 —2'/» „ „ BeiPatronen mit einemDurclimesser von 3/4 Zoll und von 2ZollHohe, annahernd dem grossten Eftect — verbrauchte man y20 Pfund Nitroglycerin, oder erhielt man 20 Schuss vom Pfunde dieses Sprengmaterials; daher zu dem Preise von 2 tl. SO kr. gerechnet, sammt 30 kr. tur die Ziindschnur, sich der Schuss auf 14 kr. stellt. Beim Sprengen mit Pulver diirfte man bei entsprechender Tiefe der Bohrlocher und mit Bticksicht auf den Eftect des Materials hochstens 6 Patronen aus einem Pfunde erzeugen, die Kosten per Schuss, das Pfund a 45 kr. und 2 kr. sonstige Un-kosten gerechnet, ergeben sich daher mit 7-8 Kreuzer fur die Patrone, also etvvas iiber die Halfte jenermitNitroglycerin, ungerechnet jedoch die Bleikapseln, vvelche man auch zur Patrone bei Sprengung mit Pulver unter Wasser, wenn dieselbe uberhanpt moglich ist, verwenden musste, und ungerechnet die versagenden Pulverpatro-nen, die liier so oft vorkommen, dass man sie nicht unberiicksichtigt lassen kann. Im concreten Falle, wo ungeachtet der beschriebenen Maschinen der Sumpf stets 6—8 Fuss unter Wasser steht, kann man ganz gut 3 versagende Patronen aul' 1 Pfund Pulver annehmen, was die Kosten des wirksamen Schusses auf IS.(J Kreuzer erhoht. Was nun den Eftect iiberhaupt anbelangt, so hatte man im Schachte einen 40 Zoll tiefen Einbruch zu Gebote und nahm die Bank mit 32zolligem Bohrloch in Angriff, dem man probeweise einige 30 Zoll vorgab und das man mit 21/, zolliger Nitroglycerin-Patrone besetzte; der Etfect war ein glanzender, denn die Bank im Gevvichte von 8 Centnern loste sich in Einem Stiicke ab, ein Eftect, der unter gleichen Umstanden kaum durch 4 mit Pulver besetzten Bohrlochern hiitte erzielt vverden konnen. Ein wesentlicher Vortheil besteht auch im Verladen, welches in dem einfachen Einlegen der mit Nitroglycerin gefiillten Papierpatronen in das Bohrloch, auch wenn dieses unter Wasser liegt, besteht, da Nitroglycerin specifisch schwerer ist als dieses. Die Gefahrlichkeit der leichten Explodirbarkeit und der furchtbaren bei den preussischen Gruben in Erfahrung gebrachten Folgen erheischt andererseits die grosste Vorsicht bei der Amvendung und beim Transporte dieses Maferiales, um so mehr, als es vorzugsweise in Folge eines Stosses explodirt. Doch liefert der Umstand, dass bisher sowohl in der Dtugoszyner als in der Katyer Grube, vvo das Nitroglicerin ebenfalls in Venvendung steht, kein Unfall zu beklagen ist, den erfreuliclien Beweis, dass gute Leitung und Vorsicht die Abwendung von Katastrophen bei Ver-wendung dieses Materials im hoheren Grade moglich macben, als es bei sonstigen Stickstoft'-E\plosions-Priiparaten bisher beobachtet wurde. Kroatien und. Slavonien. Berghauptmannschaft Agram. In den Betriebs-einrichtungen sind einigeAenderungen eingetreten. DieGesammtlange der Forder-eisenbabnen hatdurch die Anlegung einer Zweigbahn bei dem Kohlenbaue in Ivanec und durch die Belegung der Holzbahn mit Eiseiischienen bei dem Kohlen-baue Straža nachst Rohitsch um 336 Klafter zugenommen. Als bemerkenswerth ist beziiglich der Wasserhebmaschinen zu erwahnen die Aufstellung einer zweiten; Dampfmaschine von 12 Pferdekraften mit horizontalen Cilindern bei dem Kohlenbaue der Ivaneeer Gewerkschaft in Ivanec, dann die Errichtung eines Pferdegoppels bei den Forder- und Fahrtmascbinen des Naphta-vverkes zu B o r i k nachst M o s 1 a v i n a. Bei der Zinkliutte in Ivanec ist auch noch ein funfter Muffelofen und ein zweiter Rostofen zugevvachsen. Militargranze, kroat. slavon. Berghauptmannschaft Agram. Beziigiicli der Betriebseinrichtungen ist bloss zu bemerken, dass bei der Hiitte des Tergoveer Kupferwerkes ein gedecktes Rosthaus gebaut wurde. Militargranze, banat. serb. Berghauptmannschaft Oravicza. Riiek-siehtlich der wichtigsten Betriebseinrichtungen ist nur der Ausbau eines neue;i Hochofens zu verzeiclmen. Es ist jener des Kronstadter Bergbau- und lliitten-Actienvereines zu L osna, 2 Stunden von Ruszkberg entfernt. Der Bau dessel-ben hatte im Monate September 1805 begonnen und wurde mit Ende November 1866 beeudet. Dieser Hochofen ist 4o Fuss lioch; sein Geblžise besteht aus z\vei doppeltwirkenden liegenden Cylindern nach dem Systeme Leyser und sein Motor ist eine 25pferdekr;iftige Turbine. Bei dem Umstande, als dieser Hochofen erst Mitte December 1866 mit Kohlen gefiillt, mit Beginn des Jahresl867 aber erst gespeist und productiv wurde, konnte derselbe auf die Betriebsergebnisse des Jahres 1866 noch keinen Einfluss iiben. D. Arbeiterstand. (Hierzu Tabeile IV.) Oesterreich unter der Enns. Berghauptmannschaft St. Polten. Die Zali! der Arbeiter bat gegen den Stand derselben zu Ende December 1805 einen Zu-vvachs um ungefahr 8 Percent erlangt, da sicli dieselbe zwar bei dem ararischen Eisenwerke in Reichenau um 6 Kiipfe verringert, dagegen bei sammtlichen Privat-bergbauen um 120 Kčipie vermehrt bat. Die durchschnittliche Leist uugs-tjuote des einzelnen Arbeiters berechnet sich nach dem Geld\verthe der Production vom Jalire 1806 auf 429 tl. gegen 439 tl. im Vorjahre, ist daher um 2 Percent gesunkeu, wovon jedoch die Ursache aus-schliesslich im Sinken der Verkaufspreise der beziiglichen Producte gelegen ist. Oesterreich. ob der Enns. In diesem Lande bat sich die Zalil der Arbeiter (491) gegen das Vorjahr um 26-7 Percent vermindert, was ausschliesslich auf Rechnung der Wolfsegg-Traunthaler Kohlenvverks- und Eisenbahn-Actiengesellschaft zu stellen ist, welche aus den in einem nachfolgenden Abschnitte bezeichneten Ursaclien im Jalne 1866 gezwungen war, ihre Kohlen-Production betrachtlich zu reduciren. Eben diese Reduction der Erzeugung, wornach bei dem gleichmassig verblie-benen Stande der nocli eiue fortsehreitende Ausdehnung erlangenden Baue ein ver-haltnissmassig grossererTheil der Mannsehaft fiir die Erhaltungsarbeiten und fin* den gar theils keine, theils weniger Producte liefernden Aufschluss- und Vorrichtungs-betrieb in Anspruch genommen war, hal die nacii dem Geldwerthe der Production berechnete durclisclmittliche Leistungs-Quote, welclie sich im Vorjahre nocli auf581 tl. bezifferte, auf 475 fl. also um 18-2 Percent herabgedriiekt, woraus sich ubrigens im Ganzen nocli immer eine gesteigerte Leistung ergibt, weil der Riickgang in der Zalil der Arbeiter nacli Percenten ausgedriickt, betritchtlicher \var. Steiermark. Berghauptmannschaft Leoben. Beim Arbeiterstande vou 4.354 Kopfen, oder 3,971 Mannern und 383 VVeiberu und Jungen, zu Anfang des Jahres 1866 ergab sicli im Laufe dieses Jahres bei den verschiedenen Werken zwar eine Zunahme von 384 Mannern und 33 Weibern und Jungen, aber aucli eine gleich-zeitlge Abnahme um 552 Mannern und 83 Weibern und Jungen; es verblieb sonacli mit Scbluss des Jahres ein verminderter Stand von 4.156 Kopfen, oder 3.803 Mannern und 353 Weibern und Jungen. Von diesem Arbeiterstande entfailen auf die ararisclien Montarnverke 1.204 Manner und 118 Weiber und Jungen, das sind zusaminen 1.322 Kiipfe, oder 31*8 Percent, wogegen auf diese Werke im Jahre 1865 34-2 Percent und im Jalire 1864 32-6 Percent entfielen. Steiermark. Berghauptmannschaft Cilli. Die Arbeiterzahl bat sich gegen das Vorjahr um 230 Mann vermehrt, welclie Vennehrung durch den regeren Betrieb beim Kohlenvverke im Bezirke Gonobitz, beim Zinkwerke im Bezirke Frohnleiten und bei einigen Kohlenbergbauen im Bezirke Voitsberg erlolgte. Zum grossen Theile, insbesondere bei den grosseren Mineralkohleinverken, ist der Gedingiohn iiblich, und betrug derselbe pr. Klafter 5—6 tl. Die theils eilf-, theils achtstundig zu verfahrenden Hauerschichten wurden mit 50 bis 80 kr. entlohnt. Ein das Verhaltniss der Bergarbeiter zu ihren Dienstgebern betrellender Uebel-stand \vurde wiederholt darin erkaunt, dassKlageu iiber Lohnsstreitigkeiten, in soferne selbe niclit im gutlichen Wege ausgetragen werden konnen, bei jenem Gerichte anzubringen sind, in dessen Sprengel der Dienstgeber wohnt, \vesshalb sich der Arbeiter, insbesondere kleinere Betrage betreffend, deren Verlust demselben doch schwer talit, haufig bemiissigt sieht, die Sache auf sich beruhen zu lassen. Der §. 188 des allgemeinen Berggesetzes normirt, dass nur die niclit im Bezirke der Bergbehorde wohnhaften Werksbesitzer verpflichtet sind, Bevollmiich-tigte, welche die Ver\valtung der Baue zu besorgen haben, zu bestellen, es kommt daher oft vor, dass die zwar im Bezirke der Bergbehorde, jedocli weit vom Berg-baue weg wohnhaften Werksbesitzer Aufseher bestellen, \velche die Vollmacht zur vollstandigen Leitung, somit aucli zur Ablohnung etc. niclit besitzen, daher beziig-liche Streitigkeiten, z. B. bei einem im Bezirke Cilli gelegenen Bergbaue, dessen Besitzer in Graz wohnt, dort ausgetragen werden sollen. Es ware daher wUnschenswerth, dass bezuglich dieser Lohnsstreitigkeiten Normen ergehen, welche jene Gerichte competent erklaren, in deren Amtsbezirke die Bergbau-Objecte, bei welcben der Streit entsteht, gelegen sind. Kitili den Werksbesitzern die Zureise beschwerlich, so ist es dueli billiger, die-selben zu nothigen, den Werksaufsebern, welche zu bestellen sie in den vorliegen-den Fallen verpflichtet siiul, da ein in Betriel) stebender Bau nicbt ohne Aufsicbt sein kanu, die nothigen Vollmacbten^u ertheilen, als die unbemittelten Arbeiter ausser Stand zu setzen, ihr Reebt zu sucben. Kamten. Berghauptmannschaft Klagenfurt. In den Jahren 1862 bis 1866 'varen die nachstehend verzeiebneten Arbeiter beim Bergbaubetriebe beschaftigt: fm Jabre 1862 \varen beschaftigt 8.005 Arbeiter, . „ 1863 „ „ 7.160 „ ' „ 1864 „ „ S.797 „ „ „ 1865 „ „ 5.579 „ „ „ 1866 „ „ 5.830 In den Jabren 1863,1864, i 865 bat demnach eine fortschreitende Verminderung der Arbeiterzahl stattgefunden, weil aucli die Production und deren Werthe znriick-gegangen sind. Im Jabre 1866 bat sich die Arbeiterzahl gegeii das Jahr 1865 um 251 Kiipfe vermebrt, \velclie sich ziemlicb gleichmassig auf die Eisen-, Blei- und Braunkohlen\verke vertheilen , da bei allen die Production namhaft gestiegen ist. In Betretl' der Dauer der Schicht, der Hiilie der Geding- und Schichtenlohne, der Zeit der Ablohnung bat sich seit deni Vorjabre niehts geandert, and wird sich diesfalls auf das im Vervvaltungsberichte pro 1865 Gesagte bezogen. Krain. Berghauptmannschaft Laibach. Die (iesammtzahl der Arbeiter bat in erfreulicher Weise um 124 zugenommen. Mit Ausnabme des Jahres 1862 \veiset das letzte Quinquennium keineu liohe-ren Arbeiterstand nacli, als den des Jahres 1866, wahrend in der niichst vorher-gegangenen 5jalirigen Betriebsperiode nur das Jalir 1857 dem Ergebnisse des Jahres 1866 nachsteht; die Jabre 1858 —1861 hiugegen weisen diesfalls giinstigere Zahlen nach, wie aus der folgenden Uebersicbt bervorgeht: Im Jabre 1857 vvaren beschaftigt 1.941 Arbeiter 99 99 1858 99 n 3.182 99 n 99 1859 99 99 2.525 99 r> 99 1860 99 99 2.640 99 99 n 1861 99 99 2.746 99 7? 99 1862 99 99 2.411 99 99 99 1863 n 99 2.053 » yt 99 1864 n r 2.108 99 v 99 1865 99 99 2.116 99 j. 99 1866 99 99 2.240 Wie in dem friilieren Abscbnitte beziiglich der vortheilhaften Enveiterung der Eorderung mittelst Eisenbahnen, ist es hauptsacblich das Kohlemverk in Sagor, welelies zur Vermehrung des Arbeiterstamles mit 103 Mann beigetragen bat. Kustenland. Berghauptmannschaft Laibach. i)ie Zalil der Arbeiter liat gegen das Vorjahr um 99 Kopfe zugenommen. Der Arbeiterstand war sonach im Jahre 186(3 einer der hochstenwahrend des letztenDeeenniums, denn derselbe ziihlte im Jahre 1857 Arbeiter 286 n n 1858 99 370 v v 1859 99 162 99 1860 V 296 v> 99 1861 99 318 r> n 1862 99 363 99 1863 99 417 rj 1864 99 476 v „ 1865 99 368 n 99 1866 99 467 Zur Vermehrung des Arbeiterstandes im Jahre 1866 h ut das Kohlemverk zu Carpano vorzugsvveise (mit 108Kopfeu) beigetragen, wodurch der Ausfall compensirt wurde, vvelcheu die Betriebseinstellung der Alaun- und Vitriolerzeugung im Bezirke Pin-quente herbeifiihrte. Tirol. Berghauptmannschaft Hall. Die Anžah! der bei den Berg- und Hiitten-werken (mit Ausschluss der Raffinirvverke) vemvendeten Arbeiter hat sich in Tirol gegen das Vorjahr um 65 Kopfe verrnindert. Der grosste Ausfall im Arbeiterpersonale hat sich bei den Aerarial-Eisen-werken in Jenbacli und Primor (mit 71 Kop fen) ergeben, und erklart sich aus der bei diesen 2 Werken im Jahre 1866 namhaft gesunkenen Production. Bei den ubrigen Aerarial-Werken, und bei der Privat-Montanindustrie Tirol's ist die Summe der verwendeten Arbeitskrafte so ziemlich stationar geblieben. Salzburg. Berghauptmannschaft Hall. Audi im S a 1 z h u r g i s c h e n zeigt sich bei den Aerarial-Eisenvverken in der Arbeiterzahl gegen das Vorjahr ein Ausfall v on 45 K op fen, vvahrend die dortige Privat-Montanindustrie eine, wenn auch nicht bedeutende Zunalime derselben nachweist. Die Production hat auch bei den salzburgischen Aerarial-Eisemverken im Jahre 1866 durclnvegs abge-nommen und ging mit derselben die Redueirung der Arbeitskrafte Hand in Hand. Bohmen. Berghauptmannschaft Prag. Die Arbeiterzahl hat gegen das Vorjahr um 938 Personen abge nommen, sie ist von 14.567 auf 13.629 herab-gesunken, und es waren 776 Manner, 34 VVeiber und 128 Kinder weniger beschaftigt. Der Arbeiterstand bei den 3. Hauptproduclionszveigen war folgender: bei den Pribramer Silber-, Bleiberg- und Hiittenwerken 4.334 Arbeiter bei den Eisen-, Berg- und Hiittemverken................ 3.656 „ bei den Steinkolilenbergbauen..........................5.612 „ sonach gegen das Vorjahr bei dem Pribramer Silber- und Bleiberg- und Hiittemverken 76 Personen melir, dagegen bei den Eisen-, Berg- und Hiittemverken 216 und bei den Steinkolilenbergbauen 778 Personen \veniger beschaftigt. Die Quote des Productionswerthes, \velche auf einen Arbeiter entfiillt, und welche schon im Jahre 1865 gegen das Vorjahr eine selir bedeutende Verminde-rung erfahren hat, ist bei den Pribramer Berg- and Hiittenwerken und bei den Eisen-, Berg- und Hiittemverken abermals geringer geworden und betrug bei ersteren nur 350 tl. 83 kr. —gegen 381 II. 65 kr. des Ja*hres 1865 — und bei den letzteren 456 tl. 36 kr. — gegen 517 tl. 63 kr. des Jabres 1865 — nur bei deu Steinkohlenbergbauen bat sich dieseQuote \vieder gehoben, und betrug 398 tl. 58 kr. — gegen 381 tl. 20 kr. des Jabres 1865. Bei diesen 3 Productionszueigen zusammen resultirte im Jahre 1866 die Quote vou 398 tl. 6 kr. — gegen 417 H. 71 kr. des Vorjalires. Die Calamitaten des Krieges und die Stockung der den Bergarbeiterstand beschaftigenden Industriezweige, sovvie die Cholera haben die Bergarbeiter s e h r kart betroffen. Dureh die humanenBiicksichten der bedeutenderen Werksbesitzer sind diese Calamitaten aut' eine anerkennungsuiirdige \Veise gelindert worden und der giinstige Stand der Bruderladen des Prager Berghauptmannsehaftsbezirkes, 'velche selir in das Mitleid gezogen nurden, bat ebenfalls viel zur Verminderung des Nothstandes beigetragen. Bohmen. Berghauptmannschaft Elbogen. Die Arbeiterzahi hatte in Polge der Betriebsbeschrankungen und der Einberufungen zum Militardienste um 169 Kopfe abgenommen; die Abnabme vertheilte sicb aber verhaltnissmassig auf alle Betriebz\veige. Bohmen. Berghauptmannschaft Kommotau. In dem Gegenstandsjahre wurden un unmittelbaren Bezirke der Berghauptmannschaft ................................1.131 Manner, 85 Weiber und Kinder, dann im Teplitzer Bergcommissariatsbezirke 2.331 „ 50 „ „ „ zusammen daher . 3.462 Manner, 135 Weiber und Kinder beim Bergbaue vervvendet, folglicli in Entgegenhaltung zu der Arbeiterzahi des Jabres 1865 um 119 Individuen \veniger; diese minder zahlreiche Venven-dung wurde dadurch hervorgerufen, dass wahrend der unheilvollen Kriegsperiode des Jabres 1866 beinahe alle Schurfbaue eingestellt waren. Was den Nutzeffect und die Arbeitsl eistu ng dieser Knappschaft betrilft, so \verden dieselben erst in dem Abschnitte iiber die Bergbau-Production dieser Berghauptmannschaft naher erortert \verden, jedoch erseheint es notlnvendig i'iicksichtlieh der Qualification des Arbeitspersonals hier noch einige Bemerkungen voraus zn schicken und zu ervvahnen, dass der Lohn eines Bergarbeiters mit durch-schnittlich tšiglicli 50 kr. angenommen werden kann, der Verdienst desselben daher tur 300 Arbeitstage sicli auf 150 fl. berechnet, folglicii der gesammte Arbeitslolm fiir 3.497 Arbeiter jahrlich auf 524.550 fl. veranschlagt werden kann. Der Bergbau, insbesondere im unmittelbaren Berghauptmannschaflsbezirke ist griisstentheils in den Handen der Kleingewerken, und wird wegen Mangel an Absatz nur in den Wintermonaten betrieben. Oefter ist der Bergvverksbesitzer selbst Mitarbeiter, dessen Weib oder Kinder Haspelzieher und Forderer; derselbe \vechselt mit dem iibrigen Arbeitspersonale, welches bloss aus tur die Zeit des Bedarfes aufgenommenen Taglohnerii besteht, continuirlich, weil auch diese, wenn ihnen irgend anderswo eine Lohnserhdhung iu Aussicht gestellt wird, ohne weitere Umstande aus der Bergarbeit treten. Da diese zeit\veilig aufgenommenen Arbeiter niclit als Bergarbeiter in die Matrikel der betreffenden Bergbruderlade eingetrageu sind, folglich auch keine Unterstiitzung aus derselben envarten konnen, die Freiziigigkeit des Bergmannes ohnediess niclit beschriinkt ist, so kann bei der bekannten Wanderlust, namentlich der der Koblenbergleute und bei dem steten Arbeitsvvechsel, dami bei der hiiufigen Einstellung der Bergarbeit von Seite der Kleingevverken auch eine beson-dere Anhanglichkeit des Arbeiters fiir seinen Dienstherrn und ebenso\venig fiir den Bergmannsstand envartet werden. Die Lockerung der Bergdi sciplin ist eine Folge dieser Verhaltnisse und in so larige niclit, entsprechende Dienstordnungen fiir einzelne oder mehrere Bergreviere angenommen werden, um eine gleichartige Behandlung der Bergmann-schaft zu erzielen, wird es aucli niclit moglicb, einen ordentlichen Bergmannsstand beran zu bilden, und den Arbeiter selbst Achtung fiir seinen sclnveren Berut' einzuflossen. Die Dringlichkeit und Notliwendigkeit der Eintulirung von Berg-arbeiter-Dienstordnungen wurden von Seite der im Monate August des Jahres 18G5 zu Kommotau abgehaltenen Versammlungen der Bergbauunternehmer der Kommotauer Berghauptmaunsclialt einstimmig anerkannt und eine solclie Dienst-ordnung aucli entvvorfen; dieselbe konnte jedoch wegen der mittlenveile eingetre-tenen Kriegsereignisse niclit weiter zur Berathung und Schlussfassung gebracht werden. Wurde diese den ortlichen Verliiiltnissen entsprechende Dienstordnung ein-gefuhrt, so konnte hierdurch wenigstens das Ziel erreicht werden, dass den Berg-bauunternehmern ver\vendbare, vertraute und anhangliche Arbeiter zur Verfiigung standen. Bohmen. Berghauptmannschaft Pilsen. Der Arbeiterstand, mit Einschluss der Weiber und Kinder, bezifferte sicli im Jahre 1866 auf 5.673 Individuen, worunter a.133 Manner, 196 Weiber, und 344 .lungen. Im Vergleiche mit dem Vorjahre waren weniger um 81 Manner, mehr um 28 Weiber und weniger um 100 Jungen beschiiftigt. Bohmen. Berghauptmannschaft Kuttenberg. Der Arbeiterstand hat sicli gegen das Vorjahr um 283 Kiipfe vermindert und es waren im unmittelbaren Berghauptmannschaftsbezirke...........................................2.589 und im Bergcommissariatsbezirke .......................................602 zusammen.................3.191 Mann beschiiftigt. Von dem Werthe der erzielten Gesamint-Production e n t f i e 1 e n a u f e i n e n Arbeiter im unmittelbaren Berghauptmannschaftsbezirke 259 fl., im Bergcommissariatsbezirke 313 tl. und im gesammten Berghauptmannschaftsbezirke 269 tl.; dieses letztere Ergebniss iibersteigt jenes des Vorjahres (266 tl.) um 3 fl. fiir den Kopf. Die im unmittelbaren Berghauptmannscliaftsbezirke gegen das Vorjahr einge-tretene Verminderung dieser Quote (von 270auf 259 tl. pr. Kopf) hat ihren Grund zumeist in dem Stillstande der Montanvverke wahrend der preussischen Invasion, vvahrend die Ursaclie der Erhohung dieser Quote im Bergcommissariatsbezirke (von 255 auf 313 tl. pr. Kopf) fast ausschliesslich in der vermelirten Graphit-Production zu suchen ist. Mahren. Berghauptmannschaft Olmiitz. Die Abnahme des Arbeiterpersonales um 1.439 Individuen ist die natiirlicheFolge der bei derErorterung der „allgemeinen \ erbaltnisse und Ergebnisse des Bergwerksbetriebes,“ Seite 8 u. 9, geschilderten Umstande. Schlesien. Berghauptmannschaft Olmiitz. Der mannliche Arbeiterstand bat in dem O st r a u er Steinkohlenreviere, scblesisclien Antlieils, abgenommen um 195 Mann, beim Eisensteinbergbaue aber um 30 Mann. Dagegen hat sicb derselbe bei den Bergbauen auf andere Metalle vermebrt um 39 Mann, wornach sicb im Ganzen ein Abgang von 186 Mann ergibt. Fiir das Ostrauer Bergrevier ist ara 19. April 1866 unter der Leitung des BergcommissarsJosephFIeischans eine allgemeineDienstordnung berathen und zu Stande gebracht worden, vvelche unterm 7. Mai 1866 die berghaupt-mannschaftliche Genehmigung erhalten hat und nunmehr in dem ganzen genannten Beviere wirksam ist. •) West-Galizien. Berghauptmannschaft Krakau. Die im Jalire 1866 nachge-wiesene V e r m e h r u n g des Arbeiterstandes diirfte eher eine scheinbare sein, verur-sacht durch den vvegen der Kriegsereignisse eingetretenen haufigen Wecbsel der Dienstplatze, so zwar, dass wolil derselbe Mann in den Ausvveisen mebrerer Berg-baubetriebsleitungen figurirt. Im Allgemeinen kanu das Urtheil iiber die Arbeiterverhiiltnisse dieses Berghauptmannschaftsbezirkes nur ein selir ungiinstiges sein. Der Arbeiter ist liier vorAllem ein Gruudwirth mit selir geringem Besitze und wenig Tbiitigkeit, und zwar in Folge der geringen Bediirfnisse, welcbe er fiihlt. Mit solchen Arbeitern und nebst-dem mit ge\vohnliehenTaglohnern oder Iierumziebendem Volke lasst sicb ein Arbeiterstand, \vie ihn der Bergbau notlnvendig braucht, von Jugend auf eingeiibt, kraftig, rastlos und unermiidet, in Gefahren kiihn und gefasst, kurz seinem Stande ergeben, nicht heranbilden, wenigstens nicbt oline besondere Begiinstigungen, welche man ihm gevvahrt. Der Bergarbeiter ist dem Feldarbeiter gegeniiber zu ungunstig gestellt, als dass der letztere sicb freiwillig zur Bergarbeit entschliessen solite. Die wohlthatige gesetzliche Einrichtung der Bruderladen verfangt zu wenig bei Leuten, vvelche geniigsam, bloss dem gegenwartigen Augenblicke lebend, sich mit der Sorge \vegen Krankbeit oder Zukunft, vvegen des Looses der Angehorigen nach ihrem Tode in der Hegel wenig kiimmern, und allen diesen eventuellen Zufallen viberhaupt durch ihren bescheidenenGrundbesitz vorgebeugt glauben, zudem sie diese irrige Voraussetzung erst dann fuhlen, wenn solcbe Ungliicksfalle eintreten. ') Diese Bergordnung ist im Anhange dieses Heftes vollinhaltlich abgedruckt. Wenn auch durch die Bemiihuiigen der Bergbehorde im Krakauer Berg-hauptmannschaftsbezirke das Bruderladen-Institut immer mehr sicli einbiirgert, so legen die Arbeiter vorliiufig nocli wenig Werth darauf, mul es ist daher uur selir schvvierig durch die eingefiihrten Dienstordnungen die Disciplin zu erhalten, da der Arbeiter niemals ansteht, die Arbeit zu wechseln oder zn verlassen, und \veil der Dienstgeber, welcher aut' solche Arbeiter ange\viesen ist, desshalb nothwendig schonend vorgehen muss, daher auch die Dienstordnungen nicht in ganzer Kraft ausfuhren kann. Die Leistung der Arbeiter ist aus diesen Ursachen auch eine auffallend geringe, und Lohnstreitigkeiten sind beinahe unausweichlich. Dass diese nicht ofter zur Sprache kommen, sondern im Vergleichswege grosstentheils zum Nachtheile des Dienstgebers und zur grossen Lockerung der Disciplin ausgeglichen \verden, liegt insbesondere am Gerichtsverfahren, bei \velchem, namentlich in geringfugigen Strei-tigkeiten, und in Disciplinarangelegenheiten, eine raschere und kraftigere Procedur sehr zu wiinschen ware. Ost-Galizien. Berghauptmannschaft Lemberg. Der Arbeit er stan d hat sicli gegen das Vorjahr umvesentlich vermindert, durfte aber im Jahre 1867 bedeutender sinken, zumal ein Eisenwerk seinen Betrieb eingestellt hat. Bukowina. Berghauptmannschaft Lemberg. Der Arbeiterstand weist im Jahre 1866 gegen das Vorjahr zwar die umvesentliche Vermehrung um 15 Kopfe auf, durfte sicli aber im Jahre 1867 wieder vermindern, da bei den von Manz'schen Werken eine grossere Betriebseinschrankung zu befiirchten steht. Kroatien und Slavonien. Berghauptmannschaft Agram. Im Verhiiltnisse zu dem starkeren Betriebe des Zinkhutten- und Braunkohlenwerkes der Ivanecer Gewerkschaft und des Braunkohlenbaues des Michael von Poschinger bei Straža nachst Rohitsch stieg auch die Zahl der Arbeiter gegen das Vorjahr um 118 oder 48-7 Percent. Der Stand der Arbeiter in den verflossenen 8 Jahren war in Kroatien und Slavonien wie folgt: im Jahre 1859 waren beschaftigt 196 Arbeiter n 1860 99 99 489 99 n 99 1861 99 99 356 99 n 99 1862 99 99 666 99 » 99 1863 99 V 384 99 r> 99 1864 99 99 306 99 99 99 1865 99 99 242 99 9i 99 1866 99 99 360 99 Als durchschnittliche Leistung eines Arbeiters entfallt aus den Geldwerthen der Gesammt-Production wahrend des verflossenen achtjiihrigen Zeitraumes auf jeden Arbeiter: im Jahre 1859 eine Quote mit...................190 tl. 28 kr. . „ 1860 „ „ ..............188 „ 96 „ . » 1861 „ , ,.............196 * 35 „ im Jahre 1862 eine Quote mit...................124 fl. 1 kr. „ „ 1863 „ „ „...............193 „ 48 „ * „ 1864 „ „ „.............. 268 „ 44 „ „ „ 1865 „ jy ...............318 „ 10 „ „ * 1866 * „ .............. 344 „ 78 „ Militargranze, kroat. slavon. Berghauptmannschaft A gram. Die Betriebs-einstellung des Eisenberg- und Hiittenwerkes Petrovagora, veranlasst durch die auf die Eisenindustrie driickenden Preis- und Absatzverhaltnisse, hatfe eine Ver-minderung des Arbeiterstandes im Jahre 1866 gegen das Vorjahr um 19 Mann oder 8-1 Pereent zur Folge. Der Arbeiterstand stellte sich in der kroatisch-slavonischen Militargranze: im Jahre 1859 auf........................... 356 Kiipfe. „ „ 1860 ........................... 440 „ - » 1861 „.............................. 490 „ „ „ 1862 „ . . . 854 „ » * 1863 ........................... 494 „ „ » 1864 „.............................. 369 „ „ „ 1865 ,...............................251 „ * * 1866 „.............................. 232 „ Von dem Geldwerthe der Gesammt-Production entfiel auf einen Arbeiter in den gleichen 8 Jahren eine Leistungs-Quote: im Jahre 1859 von .... 265 fl. 57 kr. 99 99 1860 n .... 395 „ 72 y> 99 99 1861 99 .... 450 „ 69 , 99 99 1862 99 .... 281 „ 61 „ 99 99 1863 99 .... 359 „ 84 „ 99 99 1864 99 .... 166 „ 35 „ 7) 99 1865 99 * * 177 „ 24 „ 99 99 1866 99 .... 477 „ 3 » Militargranze, banat. serb. Berghauptmannschaft Oravicza. Die Zahl der iiberhaupt bescbiiftigten Arbeiter hat sieh zwar im Ganzen um 191 Personen oder 24-3 Pereent vermindert, doch entfallt diese Abnahme nur auf die Rubrik »VVeiber und Kinder", die Anzahl der miinnlichen Bergarbeiter hat sich dagegen um 31 Kcipfe oder 7-2 Pereent gegen das Vorjahr gehoben. Von der gesammten Arbeiterzahl gehoren 346 Personen oder 58'3 Pereent dem Russkitzaer Eisenvverke allein an. E. Verungluckungen der Arbeiter. (Hierzu Tabelle V.) Oesterreich unter der Enns. Berghauptmannschaft St. Polten. Die Ver-ungliickungen in der Grube, zusammen 10 gegen 5 im Vorjahre, erscheinen zwar zahlreicher ausgewiesen, aber dennoch ist das Ergebniss insoferne ein giinstigeres, Statist. Mittheil. XIV. Jahrg. 3. Heft. 4 so weil im Jalire 1866 zwar an leichten Verungliickungen um 6 und an sclnveren um 2 Fiille mehr vorkamen, jedocli mit todtlich em Ausgange sicli um 3 Verun-gliickungen weniger ereigneten, als imVorjahre, so dass von der ganzen Ai*beiter-zahl im Jalire 1866 nur 0-07 Percent todtlich und 013 Percent sclnver, also zusammen nach diesen beiden Kathegorien der Unfalle nur 0-2 Percent verun-gluckten, wahrend im Jahre 1865 bloss durch die todtliehen Verungliickungen schon 0 29 Percent des ganzen Arbeiterstandes getroffen worden waren, Die todtliche Verletzung geschab durcb das plotzliche Losliisen eines Erz-trummes aus der First, und es \vurde durch die bezirksgericbtlicheUntersucbung das Selbstverscbulden des Verungliickten constatirt. Auch von den beiden scbweren Verletzungen ereignete sicli eine durch zufalliges Loslosen des Hangendgesteins und verursacbte einen Beinbruch, \vahrend im zvveiten Falle eine Explosion scblagendei' Wetter. dadurch herbeigefiihrt \vurde, dass von den zwei bei diesem Anlasse ver-letzten Arbeitern der scbwerer Betroffene die Sicherheitslampe in der Grube vor-schriftswidrig geiitfnet, zerlegt und den Drahtcylinder auszubrennen versucht hatte, wegen welchen Verschuldens derselbe nachtraglich von dem Gericbte zu einer Arreststrafe verurtheilt worden ist. Oesterreich ob der Enns. Berghauptmannschaft St. Polten. Auch bei den oberosterreichischen Bergbauen verlief das Jalir 1866 inBezug auf Unfalle derBerg-arbeiter giinstiger, als viele andere Vorjahre, indem nur eine einzige Verletzung voikam, welche jedoch todtlich war. Verursacht wurde dieselbe durch das Nieder-gehen der Firstenkohle, welcbe der Verungliickte ungeachtet der bestehenden Vor-schrift zu unterpolzen verabsaumt hatte. Die gerichtlicheUntersuchung stellte aussir diesem Selbstverscbulden keine andere strafbare Vernachlassigung heraus. Diese todtliche Verungliickung traf 0-2 Percent der ganzen Arbeiterzahl. Steiermark. Berghauptmannschaft Leoben. In Bezug auf die in diesem Arnts-districte vorgekommenen Arbeiterverungliickungen gehort das Jahr 1866 zu den gunstigeren; es waren in demselben nur 5 todtliche, 15 schvvere und 35 leichte Besehadigungen zu verzeichnen, \vovon 9 schwere und 6 leichte Verletzungen die Aerariahverke, und o todtliche, 6 schvvere und 29 leichte Verletzungen die Privat-werke treffen. Hierbei ist zu bemerken, dass unter die schvveren Verletzungen auch jene an sich „leicht“ scheinenden Besehadigungen einbezogen sind, welche eine mehr als 20tagige Arbeitsunfahigkeit zur Folge hatten. Die to dt li c h en Bes chadigu n g en erlitten: ein Mann durch das Abgehen eines sich zufallig von der First einer Abbaustrecke ablosendert Erzblattes; ein Mann aus eigener Unvorsichtigkeit im Kohlenverhaue durch Verschiittung mit dem herein-brechenden Versatze; ein Mann durch Brand\vunden bei unvorsichtiger Entzundung seines in einem Lederbeutel getragenen Pulvers mit dem eigenen Grubenlichte; und zvvei Mann in Folge des Seilbruches durch den Absturz in den Schacht sammt der sie tragenden Forderschale, \voran sie zum Theile selbst durch das verbotene Be-treten der Forderschale, zum Theile die Unachtsamkeit des beim Fiillorte aufgestell-ten, die Schachtoffnung zu friih absperrenden Arbeiters Schuld trugen. DerLetztere wurde zur gerichtlichen Verant\vortung und Strafe gezogen. Die schveren Verletzungen sind erfolgt: 7 durch liereinbreeheude Erz-blatter, Gesteinsknauer, Kohlenblatter oder Versatzberge; 1 beim Erzscheiden durch einen ins Auge eingedrungenen Gesteinssplitter; 1 am Kohlenscheide- und Verla-dungsplatze durch die abstiirzenden Kolilen in Folge selbst verschuldeten Ueber-lio rens des Zeichens beim Oeffnen der Kohlenschiitze; 2 durch Brandwuuden, — diese erlitt eiu Mann durch unvorsichtige Annaherung seines Lichtes an die vor Ort der Kohlen-Abbaustrecke ausstromenden, mit Kohlenoxyd gesiittigten Gase, und ein zvveiter durch das Schlagen des in die Form gegossenen Eisens —; 2 durch das aus Unvorsichtigkeit erfolgte Abstiirzen von Geriisten beimKohlenbergbaue ; 1 durch eigene Unvorsichtigkeit beim Um\verfen des Forderhundes; und 1 durch das Aus-gleiten und Fallen auf dem Bremsberge wahrend des Einrichtens des zufiillig ent-gleisten Hundes, welcher Fali unter den vorstehenden die empfindlichste Folge, niimlich die Amputation des Beines, nach sicli zog. Aus den vorgenommenen behordlichenErhebungen ergab sieh, dass ausser dem bemerkten einen Fali, welcher der gerichtlichen Verhandlung zugefiihrt wurde, keine schuldbare Vernachlassigung bergpolizeilicher Sicherheitsmassregeln, sondern theils die Unvorsichtigkeit der Beschadigten, theils blosser Zufall die veranlassenden Ursachen der Verungliickungen waren. Da sicli das Ver hal tnis s der Verungliickungen zur Anzahl der beim Bergwerksbetriebe beschaftigten Arbeiter beim Ueberblicke eines mehrere Jahre umfassenden Zeitabschnittes rerlasslicher beurtheilen lasst, so folgen hier die betref-fendenZahlen aus den Jaliren 1857 bis 186ti: im Jahre beschaftigte Arbeiter leichte Beschadigungen sclnvere todtliche 1857 . . . . 5.739 50 26 24 1858 . . . . . . 6.174 19 32 8 1859 . . . . 4.962 27 25 4 1860 . 4.988 33 13 8 1861 . . . . 5.194 9 12 9 1862 . . . . 5.254 42 10 34 1863 . . . . 4.640 17 3 9 1864 . . . 4.353 13 10 10 1865 . . . . 4.354 48 27 12 1866 . . . . 4.156 35 15 5 Steiermark.Berghauptmannschaft Cilli. Von den Verungliickungen entfielen: 2 todtliche, 1 sclnvere und 2 leichte auf Stiirze in die Sehachte; 5 todtliche, 4 sclnvere und 1 leichte aul’ Erdruckungen durch Verbriiche; 2 sclnvere aufUnlalle aufBremsbergen; weiters sind noch 2 leichte Verungliickungen, und z\var eine durch einen Fali, und eine bei der Zimmerarbeit vorgekommen. Es ergeben sich somit 7 todtliche, 7 sclnvere, 5 leichte, imGanzen 19 Arbeiter-Verungliickungen. Ueber 5 todtliche Verletzungen wurden von der Berghauptmannschaft die Erhebungen gepflogen, nach welchen eigene Unvorsichtigkeit diese Unfalle herbei-fiihrten. Hinsichtlich der nicht bei der Berghauptmannschaft zur Anzeige gebrachten weiteren 2 todtlichen Verungliickungen, welche im Bezirke Eibis\vald, u. z. eine beim Steinkohienbergbaue der Gebriider Badiniski in Brunn, und eine beim aera-rialen Baue zu Eibiswald vorkamen, bat das k. k. Bezirksamt Eibis\vald nunmehr iiber ergangene Aufforderung mit Note vom 8. Juli 1867, Z. 1324 anher mit-getheilt, dass beide Falle dortamts angezeigt wurden, und nach den gepflogenen Erhebungen bezuglieh des ersteren Falles ein Verschulden nicht zu Grunde liege. Beziiglich des letzteren Falles zeigte der nunmehr vom k. k. Bezirksamte Leibnitz als Strafgericht eingesendete Act, dass die Verungltickung durch das Niedergehen eines Hangendblatttrumes bei der vom Verungluckten unvorsichtig vorgenom-menen Abkeilung stattfand, fremde Schuld nicht constatirt wurde, und die Unter-suchung daher eingestellt wurde. Karnten. Berghauptmannschaft Klagenfurt. Im Jahre 1866 ereigneten sich 16 loichte, 6 schvvere und 2 todtliche Verungliickungen, gegen 12 leichte, 6 schwere und I todtliche des Jahres 1865. Die leichten Verungliickungen bestanden in kleinen Quetschungen bei der Forderung oder in unbedeutenden Verwundungen durch die VVerkzeuge, und hatten in der Begel keineUnterbreclning der Arbeit zur Folge. Von den sch\veren Verungliickungen entfielen 5 auf die Bleibergvverke und eiue auf die Kohlenwerke; die 2 todtlichen ereigneten sich bei den Bleibergwer-ken, \vahrend bei den Eisenwerken veder eine schvvere noch eine todtliche Verun-gliickung vorgefallen ist. Von den schweren Verungliickungen erfolgten 5 bei der Pulversprengarbeit, eine durch Sturz in einen Schacht; von den todtlichen eine durch Niedergehen einer Felswand bei der Bleierzscheidearbeit iiber Tags und eine durch Sturz m einen Schacht. Die abgefiihrtenUntersuchungen lieferten das Besnltat, dass weder den Werks-leitungen noch dem Aufsichtspersonale ein Verschulden zur Last falle, dass demnach die Verungliickungen entweder dem Zufalle oder dem Mangel an Vorsicht Seitens der Vernngliickten zuzuschreiben seien. Krain. Berghauptmannschaft Laibach. In dem Gegenstandsjahre kamen 3 todtliche, 13 selnvere und S2 leichte Verungliickungen vor, zusammen 68. Dieses Ergebniss ist ein ungiinstigeres, als im Vorjahre, und steht aucli nicht im Verhiiltnisse zur erhohten Arbeiterzahl, welche nur o-8 Percent betrug, wah-rend dieAnzahl der Verungliickungen imJahre 1866 jene von 1865 um 41-6Percent iiberstieg; es sind jedoch vorziiglich nur die leichten Verungliickungen, \velche aut die grossere Gesammlzahi Einfluss genommen haben, da die todtlichen im Gegen-halt zu 1865 sich gleich geblieben, und die schvveren im Jahre 1866 nur um einen einzigen Fali zugenommen haben, \vas auf Bechnung der grosseren Arbeiterzahl gfi-setzt werden kann. Dass die ervvahnten todtliclien umi sehweren Verungluckungen inelir dure h Zufall uud ungeniigende Vorsicht der betheiligten Arbeiter selbst, als dureh ein geringeres Maass von Umsieht der Werksleiter herbeigefiihrt wurden, ist z um Theil dureh den an Ort und Stelle autgenommenen Augenschein constatirt worden, zum Theil geht es aus den von den Werksdirectionen dariiber vorgelegten Bericliten hervor. In Idria ist eiu Hauer in Folge eines Sturzes von einem Taggebaude, wo er mit Dachdecken beschaftigt war, gestorben. Von den 3 schweren Verungluckungen sind 2 beim Berge, und 1 bei der Hiitle vorgefallen, ein Hauer \vurde niimlicb im Gesenke Nr. 4 dureh das Herabfallen eines Ieeren Kiibels an Hals und Brust gequetseht, und ein anderer Hauer brach sich beim Einscbmieren der Wasserhaltungsmasehine das rechte Scbliisselbein, da er von der Mascliine erfasst wurde; beide genassen nacli einer 3monatlieben Bebandluug vollstandig. Bei der Hiitte dagegen wurde ein Hauer an der Hiittenthiire von einem beladenen Holz\vagen ain linken Unterscbenkel so sebr gequetscbt, dass er in Folge Entziindung der Bein-liaut und Anschvvellung der Wadenmuskeln vom 30. October 1866 bis 7. Februar 1867 in Bebandlung verbleiben musste, und erst im April 1867 \vieder zur Scheid-arbeit venvendet werden komite. In Sagor fand ein Arbeiter in der Grube seinen augenbliekliehen Tod dadureh, uass er in hiiehst uuvorsichtiger Weise denKopfin denBremssehacht steekte, und dureh das herabfallendeGerippe zerquetseht wurde. Die zehn bei demselben Werke vorge-gekommenen schweren Verletzungen beziehen sich auf zufalliges Abioseu von Koh-lenblattern und dadureh herbeigeftthrte Quetschungen, auf iiussere Verwundungen dureh Schneidwerkzeuge bei der Zimmerung und aut' Besehadigungen dureh Absturz im Schachte. Nur eine Verletzung hat sich dureh Entziindung des Pulvers ergebeu. Die langste Dauer der Arbeitsunfahigkeit erstreekte sich aut' 4 Monate, eine andere aut 1 a/4 Monate, die iibrigen variirten von 1 bis 4 Wochen. Die eine todtliche Verungliickung, welche bei der JohannesthalerGewerksehaft stattfand, wurde durehZusammenlasseneinesAbbauortes indemBergbaueOkorelka herbeigefuhrt, welclies dem dort besehiiftigten Hauer, welcher sich nicht reehtzeitig tluehtete, den Tod brachte. Vergleieht man die Ergebnisse der einzeluen Jahre von 1860 bis zuin Gegenstandsjahre, so erhalt man nachfolgende Uebersieht: Verwundungen 1860 tielen vor 29 leichte, 4 schwere, 1 todtliche, zusammen 34 1861 n 99 33 14 99 — 99 99 47 1862 n 99 36 99 7 99 1 99 99 44 1863 » 26 99 6 99 3 99 J9 35 1.864 » 99 47 99 13 „ 4 99 99 64 186S n 99 33 99 12 99 3 99 99 48 1866 99 99 32 99 13 n 3 99 99 68 Das ararische Montanwerk Idria ist dabei nach dem Ergebnisse der letzten 3 Jahre mit 38 2—47-9 Percent betheiligt, wahrend im Verhaltnisse zur Arbeiter- zalil es nui' 28-2—30'7 Percent treffen solllen. Dieses ungiiiistigere Resultat liat seinen Grunti jedocli niclit bloss in der grossen Ausdehimug, Tiefe und Gefalirlicli-keit des Grubenbetriebes, sondern aucli in der genaueren Registrirung der einzelnen Verungluckungen, besonders jener leichferer Art, vou denen beiPrivat-Bergbauunter-nehmungeu ein grosser Tlieil nieht verzeichnet wird. Halt man die Gesammtzabl der Verungluckungen obiger Jalire der Gesammt-zalil der Arbeiter entgegen, so entfallen aul' 100 Arbeiter im Jalire 1860 ............l-3 Verungluckungen. 1861 1-7 59 y> 1862 . . ... 1-8 7) 1863 . . ... 1-6 59 n 1864 , ... 3-0 55 n 1865 . . .2-2 ;; n 1866 . . ... 30 55 Es stellen sich demzufolge das Gegenstandsjahr und das Jalir 1864 als die ungunstigsten heraus, was jedoch wie oben bemerkt, mehr die Folge der ausser-gewohnlicben Anzalil geringerer Verletzungen ist. Kustenland. Berghauptmannschaft Laibach. Im Jalire 1866 kamen 2 todt-liche und 2 leicbte Verungluckungen vor, und ist sicli das Ergebniss ungeachtet der vermehrten Arbeiterzabl, abgesehen davon, dass an die Stelle der 2 schweren Verletzungen des Vorjabres im Gegenstandsjabre 2 todtlicbe getreten sind, constant geblieben. Naclistehend sind die Ergebnisse der Jalire 1860 bis 1866 bezuglieb der Ar-beiterverungliickungen zusammengestellt. Es entfielen auf je 100 Arbeiter: im Jalire 1860 ........................ 0-69 Verungluckungen, 1861 0-00 1862 ......................... 1-93 1863 ......................... 0-95 1864 .........................1-05 186 5...........................108 1866 ..................... 0 85 wornach das Gegenstandsjahr sich als eines der gunstigsten dieser siebenjalirigen Periode ergibt. Bohmen. Berghauptmannschaft Prag. Im Jalire 1866 haben 121 leicbte, 55 sclnvere und 16 todtlicbe Verungluckungen stattgefunden, demnach gegen das Vorjahr 1 todtlicbe und 36 leicbte weniger, dagegen 17 sclnvere mehr. Es entfiel eine todtliche Verungluckung auf 851, eine sclnvere auf 248, und eine leichte auf 112 Arbeiter. Von den t o d 11 i c h e n Ve r u n g 1 u c ku n g e n haben sich bei dem P f i b r a m e r Silber- und Bleibergwerke 4 Falle ereignet, und zwar: 2 durch Sturz in den Scbacht; ein Arbeiter \vurde vom Zahnrade des Stossherd-NVasserrades an den Kleidern ergriffen, und starb iti Folge der Verletzungen, und einer wurde von einem ’ Schwungrade erdriickt. Bei deti Steinkohlenbergvver keu kamen 12 todtliche Fiille, und zvvar wurde ein Arbeiter in dert Mautlier Reviere beim Wei\vanower ararischen Berg\verke, vom Kunstgestange erfasst und erdriickt; in dem H u s c lite lir a d er Reviere 6 Todesfalle, davon 3 durch das Niedergelien der Firstenkohle, 1 durch das Herabfallen eines Schieferthonstiickes, 1 dureh Ablosung eines Sand-steinstiickes, 1 durch Erfasstvverden von der flaupt-Transmissionsscheibe bei der Auslochung von Kesselblechen; in dem Schlauer Reviere 4 Todesfaile, davon 2 durch das Niedergelien der Firstenkohle, 1 durch das Niedergelien eines Letten-stiickes, 1 durch Herabfallen von der Fahrt in den Schacht; in dem Rakonitzer Reviere endlich ein Todesfall durch Verwundung bei einem Feldsprunge zwischen der Forderschale und Fallthiire. Die vorgenommenen Erhebungen liaben sichergestellt, dass alle dieseUngliicks-falle theils durch unvermeidliche Zufalle, tlieils durch die Unvorsichtigkeit der Ver-ungliickten herbeigefuhrt worden sind, und dass keine dieser Verungluckungen einer strafbaren Nachlassigkeit der Werksleitungen zuzuschreiben \var. Bohmen. Berghauptmannschaft Elbogen, Auflallig ist derZmvachs der todtlichen Verletzungen, und insbesondere die vonvaltende Ursache der erheb-licheren Ungl u e k s fiille, indem von 5 todtlichen Verungliickungen 3, und von 3 schweren 2 durch Herabstiirzen in den Schacht erfolgten. Die Ursache der iibrigen todtlichen und sclnveren Verungiiickungen waren iu Fallen Firstenhruch und in einem Falle das Zerspringen eines Dampfleitungsrohres '.m der, in einem iirarischen Schachte zu Joachimsthal stehenden,Dampfmaschine. Alle diese Ungliicksfaile waren aber durch Unvorsichtigkeit der Verungluckten selbst veranlasst. Bohmen. Berghauptmannschaft Kommotau. ImJahre l866 liaben sicli im un-mittelbaren Berghauptmannschaftsbezirke . . 3 todtliche, 2 sclnvere, 3 leichte, im Teplitzer Bergcommissariatsbezirke . . 5 „ 10 „ 32 „ zusammen daher.................................. 8 todtliche, 12 sclnvere, 34 leichte Verungliickungen ergeben , folglich in Entgegenhaltung mit dem Ergebnisse des Jahres 1865 um 4 todtliche, 2 sclnvere, 9 leichte Verungluckungen weniger. Die leichten Verletzungen sind im Jalire 1866 durch Unvorsichtigkeit der Bergarbeiter und durch Nichtbeachtung der vorgeschriebenen Sicherheitsmassregehi veranlasst worden. Die sclnvere n Verletzungen wurden bei 5 Arbeitern durch schlagende Wetter, ferner durch das Herabfallen eines Kohlenstiickes bei der Forderung und durch einen Sturz von der Kesselmauer herbeigefuhrt. Die todtlichen Verungluckungen fanden Statt: im Mariahilfzecher Abraume des F. Buchner bei Dux, indem 2 Bergarbeiter die Kohlemvand zu tief unter-schrammten und verschiittet wurden, dann im graflich Czernin'schen A d alb er ti Grubenbaue bei Fiinfhunden durch Einathmen von mit Kohlenoxydgas gesclnvanger-ten Wettern, weiters durch die Erdriickung eines Arbeiters beim Niedergelien der Forderschale im Elbegrubenfelder Bergbaue beiSchiinfeld und durch das Einbrechen der Firstenkolile im Wenzelgrubenfelde bei Tep lit/, und im Mariascheiner Gruben-felde des G. R. Griffith bei Soborten. Im Verhaltnisse zur Arbeiterzahl (3.597) ergaben sich auf 100 Arbeiter 11S/S5 der verschiedenen Cnglucksfalle. Bohmen. Berghauptmannschaft Pilsen. An Verungluckungen haben sich 11 todtliche, 1 schvvere und 30 leichte ergeben; daher gegen das Vorjahr mehi' 1 todtliche und 2 leichte Verletzungen vorgekommen sind, dagegen um 6 seh\vere Verletzungen sich vveniger ereigneten. T o d 11 i c h verungliickten: 3 Arbeiter bei den von Star k'scheu VVerken in Bras und T r e m o š n a, und zwar einer bei der unvorsichtigen Unterschrammung der Firsten-kohle durcli Erdriickung, der zweite dureh die Beschadigung am Kopfe beim Her-ausschlagen eines Stempels und der dritte beim Reissen des Drahtseils durch Pressung an den Ulm von der herabgegangenen Forderschale; 2 Arbeiter bei der Prage r Eisenindustriegesellschaft durcli Erdriickung von einem plotzlich und unvermuthet losgelosten Schieferblocke; 4 Arbeiter beim Bergbaue des J. U. Ur. Franz Pank raz, und zwar zwei durch Erdriickung beim Herabgehen der Firstenkolile in Folge ver-nachlassigter Aufstellung der nothigen Zimmerung, und z\vei durch Sturz in den Schacht; 1 Arbeiter beim graflich Sternberg'schen Bergbaue durch Verschiittung im Abraume beim Herabrutschen eines 8 Fuss hohen Theils einer Saudsteinvvand; 1 Arbeiter beim Kohlenwerke des Franz J ah ul niichst Mir oseh a u durch das Hereinbrechen der First wegen vernachlassigter Aufstellung der nothigen Hilfs-stempel. Durch die hieriiber abgefiihrten Erhebungen wurde constatirt, dass bei allen diesen Verungluckungen weder den Werksleitungen, nocli sonst Jemanden ein Ver-schulden zur Last fiel, und die Verungliickten ihren Tod nur durch ihre eigeue Un-vorsichtigkeit sich zugezogen haben. Bohmen. Berghauptmannschaft Kuttenberg. Verungluckungen kamen nur 21 leichte und 4 schwere, zusammen also 25 vor; sie bestanden lediglich in Quetschun-gen, dann in 2 Arm- und Beinbriichen und sonstigen Venvundungen, verursacht durch Herabfallen von Kohlenstiicken beim Haspeln und beim Abbaue, und wurden samintliche Beschadigten wieder arbeitsfahig. Eine todtliche Verletzung ist dagegen im Jahre 1860 gar nicht vorgekommen. Mit Biicksicht auf die ausgevviesene Arbeiterzahl stellen sich die Verungluckungen im Jahre 1866 auf 0-77 Percent gegen 0-51 Percent des Vorjalires, in welchem auch uoch 6 todtliche Verletzungen zu verzeichnen waren. Ungeachtet dieser schein-har ungunstigen, jedoch nur durch die 21 leichten Verletzungen bedingten Ziffer muss das diesjahrige Besu 1 tat ein ausserst giinstiges genannt werden, da derartige geringe Beschadigungen selbst bei ganz gefahrlosen Gewerben oft nicht zu verhindern und somit kaum auf Rechnung der besonderen Gefahrlichkeit des Monfaubetriebes zu setzen sind. Schlesien. Berghauptmannschaft Olmtitz. Uit; Zalil der todtlichen Verungluckungen bat im Vergleiche zum Vorjahre um einenFall zugenommen, wahrend von schweren Verletzungen nur 10 Arbeiter, also um 8 weniger als im Vorjahre, betroffen vvurden. Eine strafgerichtliche Verurtheilung bat hei keinem der im Ver-zeichnisse angefiihrten Falle stattgefunden. Ost-Galizien. Berghauptmannschaft Lemberg. Die verzeichneten zwei Un-gliicksfalle sind bei den K 1 obassa'schen Bergolgruben eingetreten; die schvvere Verungluckung ist durch eine Gasentziindung beim Schacbtabteufen erfolgt. Kroatien und Slavonien. Berghauptmannschaft Agram. Im Jabre 186(5 haben sieh eine leiehte, eine sehwere und eine todtliche Verunglflckung, demnach gegen das Jahr 1865 um eine leicbte und eine sehwere mehr ergeben. Die s c h w ere Verletzung erfolgte durcli das Ausgleiten eines Arbeiters ant' der Fahrt und Hinabstiirzen in einen 10 Klafter tiefen Tagschacht bei dem Kohlen-baue der Ivanecer Ge\verkschaft. Die todtliche Verungluckung ereignete sicli in der Weise, dass ein abgelbstes Stiick Haldenberg einen Arbeiter niedenvarf, wobei dieser mit der Schlafe auf das Rad eines daneben gestandenen VVagens aufschlug. Bei der vonSeite der politiscben Beborde geptlogenen Erhebung vvurde constatirt, dass diese Verungluckung durch das eigene Verschuldeu des Verungliickten berbeigefuhrt vvurde. Militargranze, kroat. slavon. Berghauptmannschaft Agram. lmJahre 1866 bat sicli keine Verungluckung beim Bergbaue ergeben. Militargranze, banat. serb. Berghauptmannschaft Oravicza. An vorgefalle-nen Verungltickungen war im Jabre 1866 eine einzige schvvere Verletzung zu ver-zeicbnen, welcbe durcli den Bruch des Hangenden berbeigefuhrt vvurde. F. Bruderladen. (Hierzu Tabelle VI.) Oesterreich unter der Enns. Berghauptmannschaft St. Polten, Sammt-licbe Bruderladen erreichten mit Ende des Jahres 1866 einen Vermogensstand von 127.451 tl. 04 kr., vvovon 45.426 tl. 56 kr. auf die Bruderlade des ararischeuEisen-vverkes in Beiehenau, zu vvelcher iibrigens aucb die Arbeiter der mit dem Bergbaue und der Schmelzhutte vereinigten Raffininverke einverleibt sind, entfielen. Es zeigt sieh daher gegen dasVorjabrim Gesammtvermogen der Bruderladen eine IVI e lir ung um 9.893 II. 98-5 kr. oder 8-4 Percent. Da mit Ausnabme einiger vvenigeu ganz unbedeutenden, daber aucb z ur Griin-dung und Erhaltung eines eigenen Bruderladen-Fondes niebt geeigneten Bergbaue, wel-eben zugleieb vvegen ibrer ganz isolirten und weit entfernten Lage derAnscbluss an eine andere selbststandige Bruderlade niebt moglicb vvird, bei allen ubrigen Privat-vverken tbeils eigene, tbeils vereinigte Bruderladen besteheri, so vvaren aucb mit Ausscbluss der niebt einzableuden VVeiber und Kinder von der auf 1.308 Kiipfe sicli belaufenden Gesammtzabl mannlicber Arbeiter 1.264 Manner oder 96-6 Percent als Mitgliedcr an den Bruderladen beantheilt, und entliel bei denselben auf jedes Mit-glied eine Vermogensquote von 66 tl., gegen 58 tl. im Vorjahre. Die auf jeden cinzelncii Kopf entfallemle Verm6gensquote fiir die Mitglieder der oberwahnten ararischen Bruderlade liisst sicli hier niclit angeben, vveil.die Zalil der Arbeiter bei den einbezogenen Raffininverken der Bergbauptmannschaft niclit aus-gewiesen wird. Oesterreich ob der Enns. Berghauptmannschaft St. Polten. Bei den zwei hier, wie im vorjalirigen Berichte bereits envahnt, bloss im Hausruck-Kohlenrevier vorkommenden Bergwerks-Bruderladen erreichte die Vermogenssumme mit Schluss December 1866 die Hohe von 37.943 fl. 37 kr. und zeigt sicli dalier gegen das Vorjabr eine Mehrung des gesammten Bruderladenvermogens um 2.218 fl. 6 kr. oder 6-2 Percent. Von den 475 Mannern des gesammten oberosterreichischen Bergarbeiter-Per-sonales vvaren 457 oder 96 Percent an jenen Bruderladen beantbeilt, und es berech-net sicli auf jedes einzelne Mitglied eine durchschnittliche Vermogensquote von 83 fl., gegen 57 fl. im Vorjahre. Diese rascbe Zunalime der Bruderladen-Ver-mogensquote beruht ubrigens grosstentheils auf der bereits bei dem Arbeiterstande (S. 41) bemerkten betrachtlichen Reduction des Arbeiterpersonales der WoIfsegg-Trauntlialer Ko lil e n v/ e rksges e 11 scb aft, wodurcli eine Anzalil activer Mitglieder zur Ausscbeidung kam, welcben wohl, sobald sicli giinstigere Betriebsverlialtnisse eiu-stellen, der Wiedereintritt in die Arbeit sowohl, als auch in die Mitgliedscbaft der Bruderlade offen gelialten sein wird. Steiermark. Berghauptmannschaft Leoben. Der Vermogensstand der Bruderladen zeigte im Jahre 1866 eine Zunalime bei siimmtliclieu Aerariahverken dieses Bergbauptmannschaftsbezirkes um 27.9S6 fl. 12 kr., bei last allen Privat-werken zusammen genommen um 8.003 fl. 46 kr., sohin im Ganzen um 35.9i>9 fl. b8 ki-., dagegen bei einem Privatwerke sicli die geringe Abnalime von 47 fl. 1 kr. ergab, so dass sicli der Bruderladen-Vermogensstand mit Schluss dieses Jalires bei den ararischen Werken auf ... .............. 273.300 fl. 32 kr. Bei Montanvverken, mit denen einsclilagige Industriezvveige (wie Baffininverke, Holzkohlereien und sonstige Werkstatten) verbunden sind, participiren auch die Arbeiter der letzteren an diesen Bruderladen, dalier die Quote des auf einen Arbeiter entfallenden Bruderladenvermogens niclit aus den obigen Summen zu entnehmen ist. Auf die graflich Henckel’schen Montanvverke in Steiermark entfallt ein niclit uiibedeutender Bruderladen-Vermogensantlieil; derselbe ist jedoch hier nicht einbe-zogen und wird bei der k. k. Berghauplmannschaft in Kh.genfurt ausgevviesen, weil fiir diese Werke und jene desselben Werksbesitzers in Karaten eine gemeinscliaft' liclie Bruderlade besteht, und die Antheile der steierischen und karntnerischen Werke von der Werksdirecfion nicht angegeben werden koniiten. Steieimaik. Berghauptmannschaft Cilli. Der Vtmogenssfand der Biuder- Privatwerken 160.531 „ 17 „ das ist im Ganzen auf . . 433.831 fl. 49 kr. beziflerte. laden im Jahre 1866 mit.......... wurde gegen jenem des Vorjahres mit z\var eine Vermelirung von . . 125.277 fl. 49 kr. 114.394 „ 84 „ 10.882 fl. 65 kr- naclnveisen; ilie wirkliche Vermehrung betragt im Ganzen jedoch mu* 1.735 11, da beim Steinkohlenbergbaue zu Hrastnigg, im Bezirke Tiiffer, von der fruheren Werksleitung nur der Bargeld-Vermogensstand angegeben vvurde, wahrend im Gegenstandsjahre aucli der NominaUverth der dort erliegendeu Obligationen einbe-zogen Avurde, welcher Umstand daher nur die obigen 1.735 11. als eine Vermehrung erscheinen lassf. Neu entstanden sind vier Bruderladen, und zwar liei den Kohlenvverken in den Bezirken Voitsberg, Gonobitz und Friedau, dann beim Ziukbergbaue im Bezirke Liebteinvald. Von Reviersbruderladen besteht nur eine im Voitsberger Bergreviere, deren \veiterer Bestand jedoch bei dem Mangel an Gemeinsinn, welcher sich bei den Werksbesitzern dieses Revieres schon wiederholt bemerkbar gemacht bat, sehr in Frage gestellt erseheint. Karnten. Eerghauptmannsehaft Klagenfurt. Der Vermogensstand der Bruderladen betrug im Jahre 1866...........................313.135 fl. 27 kr. im Jahre 1865 ........................................... 313.759 „ 87*5 'veiset somit eine Verminderung aus um....................... 624 fl. 60-5 kr. Die Be\vegung im Stande des Vermogens der einzelnen Bruderladen \var eine sehr veranderliche; vvahrend z. B. die Bruderladen der Braunkohlen- und Bleiberg-werke im politischen Bezirke BI e ib ur g eine Vermogens vermehrung von 5.626 fl. 16 kr., jene der Privatwerke des Bleiberger Bergreviers von 1.694 11. 94 kr., jene der Eisenwerke des Huttenberger Bergreviers von 3.330 fl. 12-5 kr* ausvviesen, hatten andere Bruderladen grosse Vermogensverminderungen erlitten, so z. B. jene der aerarialen Bleibergvverke in Raibl und Bleiberg von 3.503 fl. 20 kr. in Folge Erhohung der Provisionen und Krankengelder jene der graflieh Henckel von Donnersmark'schen liisen-und Kohlenvverke in Karnten und Steiermark von 6.101 fl. 98 kr., vveil bei den andauernden ungiiristigen Con-juncturen im Eisengeschafte und demdadurch bedingten Mangel an Arbeit die notli-vvendige Folge eintreten musste, dass die Bruderladenbeitrage (Buphsengelder) sowohl vvegen der geringeren Anzabl der beschaftigten Arbeiter, als aucli vvegen des geringeren Verdienstes des einzelnen Mannes gegen friiher bedeutend zuriick-gingen, vvahrend andererseits durch die vielen arbeitslosen Bruderladenmitglieder, vvelchen Unterstiitzungen und Provisionen be\villigt werden mussten, die Ausgaben unverhaltnissmassig gesteigert \vurden. Da Ziffern am besten sprechen, so wird diesbeziiglich bemerkt, dass, vvahrend im Jahre 1862 in runder Ziffer noeli 26.700 II. an Biiehsengeldern einflossen, diese Einnabmen in den folgenden Jahren auf 15.300 11., 12.400 11., 13.800 11. und im Jahre 1866 noch tiefer sanken, dagegen die Provisionen, \\ elche im Jahre 1862 nur 4.060 11. betrugen, in den darauf folgenden Jahren auf 6.000 fl.. 7.600 11., 8.600 11. stiegen und mit Jahresschluss 1866 eine Hiihe von 9.000 11. erreichten. Dass aberungeachtetaller vvidrigen Verhiiltnisse naehMoglichkeitgespart wui*de, gelit aus der Verminderung der Auslagen 1'iir Medicamente und Verpflegung in den Spitiilern hervor; denn wahrend diese Ausgaben im Jahre 1862 noch S.400 11. be- trugen, sanken dieselben in den folgenden Jahren auf 4.750 fl., 3.300 fl., 2.940 fl., eine Verminderung, welche um so melir Beachtung verdient, weim in Erwagung gezugen wird, dass die Werksinhabungen bei Betriebsbeschrankungen immer die liinger dienenden Arbeiter aus Humanitatsriicksichten zuriickbehielten, sodasseigent-licli die Medicamentenkosten bei gleicli bleibendem Venvaltungsmodus in einem \veit geringeren Maasse abnelimen sollten, als die die Grosse des Mannschaftsstandes reprasentirenden Biicbsengelder. Naebdem die Biicbsengelder die Haupteinnahmsquelle, die Auslagen auf Provi-sionen und Medicameute aber die Hauptausgaben der Bruderladen bilden, und alle iibrigen Ausgaben entweder nur gering, oder, wie bei fisen Bestallungen der Aerzte und Spitahvarter, niclit veranderlich sind, so folgt von sellist, dass die Bruderladen in den letzteren Jahren uuter dem Drucke der allgemeinen Drangsale der Eisen-industrie nicht prosperiren konnten. Das Jahr 1862 \veiset gegen das Jahr 1801 noeli eine Vermogensvermehrung von 6.600 fl. aus, wahrend die folgenden Jahre 1862—1865 nachstehende Vermo-gensverminderungen zeigen: 1.760 fl., 3.740 fl., 3.490 11. und 6.102 fl. An der oben ausgevviesenen Vermogensvermehrung von 3.330 fl. 12-5 kr. bei den Bruderladen der Eisemverke des H ii ttenberger Bergreviers participirt die Bruderlade desEiseinverkes Lolling mit 2.690 fl. 35 kr., \veil die humane Werks-inhabung, wie in den friiheren Jahren, auch im Jahre 1866, alle Ausgaben der Bruderlade aus der Werkscasse bestritten bat, daher die Biicbsengelder ohne jeden Abzug zur fruelitbringenden Anlage gelangen konnten, so dass diese erst im Jahre 1861 in Wirksamkeit getretene Bruderlade mit Schluss des Jahres 1866 schon einen Vermogensstand von 16.800 fl. besass. Krain. Berghauptmannschaft Laibach. Das Bruderladenvermogeu der Privat-Montanwerke in Krain zeigt dem Ergebnisse des Vorjahres gegeniiber wieder einen erfreulichen Aufselnvung in der Vermogensvermehrung von 2.905 fl. 5-5 kr., wahrend bei dem ararischen Montanwerke Idria eine kleine Verminderung im Betrage von lla fl. 66 5 kr. bemerkbar ist. Fasst man jedoch die Gesammtsummen der krainerischen Bruderladen seit dem Jahre 1861 ins Auge, so ergibt sich eine stetige Zunahme, wie aus folgender Ucbersicht hervorgeht: im Jahre 1860 bestand das Bruderladenvermogeu in 111.417 fl. 95 kr. „ „ 1861 „ „ „ 115.987 „ 36 . „ „ 1862 „ „ „ 118.336 „ 29 „ „ „ 1863 „ „ „ 123.353 „ 45 „ „ „ 1864 „ „ „ 123.987 „ 3 „ „ „ 1865 „ „ „ 140.900 „ 25 „ „ „ 1866 „ „ „ 143.689 „ 64 „ Die letztjalirige Zunahme ist in erster Linie dem Entstehen einer neuen Bruderlade bei der Johannesthaler Gewerkschaft, Bezirk Batschach, zuzuschreiben, welche im Jahre 1866 das erste Mal und zwar mit dem ansehnlichen Betrage von 1.435 fl. 33 kr. eingestellt wurde. Der nachstbedeutendste Zuwachs mit 880 fl. 73 kr. kommt demKohlenwerke Sagor im Bezirke Littai zu, vvorauf Knappousche, Be- zirk LaibaclTs Umgebung, mit 625 tl. 36 kr. und das furstlich Auersperg sche Montainverk Hof mit 437 tl. 86'5 kr. folgen. Dass die Bruderladencassa des ararischen Quecksilber\verkes in Idria keine Zunahme nach\veiset, sondern nahezu stationar geblieben ist, liat seinen Grund darin, dass es bei dem grossenStande des Vermogens dieserBruderlade mit 97.252 tl. 61-5 kr., nicbt in der Absieht der Bruderladenverwaltung liegen kann, eine weitere Vermogensvermehrung besonders anzustreben. Kustenland. Berghauptmannschaft Laibaeli. Die verhaltnissmassig sehr bedeutende Zunahme des Bruderladenvermogens um 1.828 fl. 41 kr. kommt ganz aut Rechnung des schwunghaft betriebenen Kohlemverkes Carpano, Bezirk Albona; diese Zunahme vvar seit dem Entstehen der Brnderlade (im Jahre 1862) mit A u s -nahme des Vorjahres eine stetige und sehr rasche, wie aus der nachstehendenUeber-sicbt ersichtlich ist: im Jahre 1862 bestand das Bruderladenvermogen in 14 tl. 37 kr. „ „ 1863 „ „ 1«3 „ 89-5 „ „ „ 1864 „ „ „ „ 1.440 „56 * „ „ 1865 ,. ' .. ,, „ 1.394 „ 10 „ „ „ 1866 „ „ „ 3.222 „ 51 * Eine neue Brnderlade ist im Kiistenlande nicht zugewachsen, es ist eiu solcher Zuwachs auch nicht wohl zu erwarten, da die iibrigen M o ii t. a n - U n t e r n e h i n u n g e n da-selbst mehr in der Ab- als Zunahme begriffen sind. Tirol. Berghauptmannschaft Hall. Das aut 173.196 tl. sich belaufende 86-5 39 10. bei dem Sc hi a u er Kohlenbergbaue des Grafen Clam-Martinitz mit 627 n 76 11. bei dem Kohlenbergbaue des Baron Puteany mit . 1.774 99 54 99 12. bei dem Koblen\verke des Mitsch und Stiidl mit . 1.240 99 71 99 13. bei dem Kohlemverke des Grafen Hugo Nostitz, (Rakonitzer Revier) mit 2.120 99 61 99 14. bei dem Kohlenvverke des Josef Ju na mit .... 503 n 28 „ 15. bei dem Kohlemverke der Lubnaer Gesellschaft mit 788 39 42-5 93 16. bei dem Kohlemverke der Ilfedler Ge\verkschaft 1.937 99 17 ,, 17. bei dem Kohlemverke des Eduard Beyer mit . . . 40 99 78 18. bei dem Kupferbergbaue des Friedrich Beininger 1.187 99 62 99 19. bei dem Kupferbergbaue des Friedrich Schafer mit 684 99 3 99 zusammen . 716.476 tl. 48'5 kr. Zu diesen Bruderiaden kommt noch das Provisions-und Unterstutzungs-Institut der k. k. priv. osterreichischen Staatseisenbalin-Gesellschaft beziiglich der Kohlen-'verke dieser Gesellschaft bei Brandeisel. Das friihere Bruderladenvermogen bei diesen Berg\verken ist vor inehreren Jahren dem genannten allgemeinenlnstitute eiiiverleibt worden, uud durfte nunmehr uach der hauptsachlich auf den veroftentlichten Jahresbericliten der Gesellschaft gegriindeten Berechnung, wenn diese Einverleibung nicht geschehen \vare, am Schlusse des Jahres 1860 die Summe von 42.000 tl. erreiebt liaben. Der Vermogensstand sammtlicher Bergbruderladen-Institute dieses Berghaupt-mannschaftsbezirkes am Schlusse des Jahres 1866 erreichte sonach die Summe von 758.476 fl. 48-5 kr., ubersteigt jedoch jene des Vorjahres nur um 336 tl. 78-o kr. Diese abnorm geringe Zunahme wird noch aulTallender, wenn in Rechn ung gebraclit wird, dass im Jahre 1866 zwei neue Bruderiaden in das Leben ge-treten sind, welche (oben unter Zalil 16 et 17) mit einem schliesslichen Vermiigen von 1.977 fl. 95 kr. an der Gesammtsumme participirten; sie findet jedoch ihre hinreichende Erkliirung in der stattgefundenen geringeren Production und in dem Auftreten der Cholera-Epidemie w;ihrend des Jahres 1866. DasBruderladen-lnstitut hal aber, wie schon friiher beim Arbeiterstande ange-tuhrt, seine wohlthatigen Wirkungen im Jahre 1866 ganz beson-d er s bewahrt. Noch muss angefiihrt werden, dass auch Arheiter mehrerer Rerg\verke des Prager Berghauptmannschaftsbezirkes bei vier Bruderiaden betheiligt sind, welche im Bcreiche der Berghauptmannschaften Pilsen, Elbogen und Kommotau verwaltet 'verden. Bohmen. Berghauptmannschaft Elbogen. Die sammlichen stabilen Arheiter sind an 3 Beviers-, 3 ararischen, 16 Werks- und 2 aus\varts des Berghauptmann-schaftsbezirkes bestehenden, sonach an 24 Bruderiaden betheiligt. Die Reviersbruderladen hatten................................... 662 Mitglieder, die ararischen Bruderiaden............................................ 790 „ und die Werksbruderladen............................................ 1.020 „ alle zusammen daher................. 2.472 Mitglieder. Die Mitgliederzahl bat sich daher gegen das Jahr 1865 bei den Reviersbruderladen mn 78 und bei den ararischen um 145 vermehrt, dagegen bei den Werksbruder-laden um 50 vermindert. Das Vermogen der Beviersbruderladen bestand in................ 10.656 fl. der ararischen Bruderiaden in............................................. 136.204 „ und der Werksbruderladen in................................................20.914 zusammen daher in 167.774 fl. und hat sonach gegen das Vorjahr bei den Reviersbraderlad.en um . . 579 tl. bei den ararischen Bruderladen um.................................... 10.334 „ bei den Werksbruderladen um ........................................ 769 „ zusammen daher um................. 11.682 fl. zugenommen. Aus den Ertragnissen dieses Vermogens wurden in 307 Fali en zeitvveilige und in 598 Fallen dauernde Unterstiitzungen theils an Bruderladenmitglieder, theils an deren Angehiirige vertheilt. Die Zalil der zeitweiligen Unterstiitzungen (fiir arzt-liche Behandlung, Medicamente, Krankengelder, Begrabnisskosten, Ausbilfen) bat daher gegen das Vorjahr um 132 ah-, und die Zalil der dauernden Unterstiitzungen (Provisionen, Gnadengaben) um 125 zugenommen. Die Abnahme der zeitvveiligen Unterstiitzungen diirfte in den Betriebsbeschrankungen, und dieZunahme der dauernden Unterstiitzungen in den, aus Anlass der Einstellung der ararischen Bergbaue in S chlaggen wald und Bleistadt, notlnvendig gewordenen Pro-visionirungen ihren Gr und liaben. Alle Bruderladen, mit Ausnahme einer ararischen und einer Werksbruderlade besitzen bergbebordlich genehmigte Statuten. Die Rechnungen der Reviers- und einiger Werksbruderladeri werden statutenmassig in jedem Jahre, die Rechnungen der ubrigen Privat-Bruderladen nach Triennien von der Berghauptmannschaft gepriift. Diese Priifung bat sich bisber als z\veckmassig erwiesen. Bohmen- Berghauptmannschaft Kommotau. Bruderladen-Institute wurden im Jahre 1866 nicht weiter errichtet, dagegen sind aber auch keine derselben einge-gangen, so dass derBestand derselben sich seit dem Jahre 1865 nicht geandert hat, folglich immer noch Reviersbruderladen im unmittelbaren Berghauptmann- schaftsbezirke............................................•.................... 5 und im Teplitzer Bergcommissariatsbezirke...................................... 5 Privat-Bruderladen im unmittelbaren Berghauptmannschaftsbezirke . . 11 und im Teplitzer Bergcommissariatsbezirke......................................16 sohin in Summe..................37 Bruderladeu verblieben sind. Das Gesammtvermogen dieser Institute betrug mit Schluss 1866 . 125.462 tl. und zeigt sich daher in Entgegenhaltung zu dem mit Schluss des Jahres 1865 verbliebenen Vermiigen von............................... 118.826 „ eine Vermogensvermehrung von......................... 6.636 fl. Von diesem Vermogen entfiel aut' einen der betheiligten 3.597 Bergarbeiter einAntheil von 34 fl. 87'75 kr. Eine entsprechende Uebersicht iiber die Vertheilung der Bruderladen und des diesfalligen Vermogensstandes nach den einzelnen Bezirken gewahrt nachstehende Tabelle: Politischer Bezirk Kreis Zah! der Vermogenstand Reviers- Privat- der Reviers- der Privat- der sammt-licheo B r n d e r 1 a c e n fl. kr. II. kr. fl. kr. Bilin Saaz i 292 292 Brux 9) 3 . 3.223 76 . . 3.223 76 Dux 99 1 i 4.33o 59 266 53 4.602 12 Kommotau 99 i i 9.101 159 75 9.260 75 Katharinaberg 99 i 8.507 78 8.507 78 Postelberg 99 i 16.459 97 16.459 97 Pressnitz 99 1 14.948 6S 14.948 65 Aussig Leitmeritz 3 20.521 41-5 20.521 41-5 Bensen 99 i S38 . . 538 . Karbitz 99 2 4 6.484 01 30.544 69 37.028 70 Leitmeritz 99 . 1 1.584 46 1.584 46 Teplitz 99 1 4 1.086 10-5 7.408 90-5 8.495 01 Summe . 10 17 39.717 11-5 85.745 50 125.462 61-5 Nach dem bisherigen Umfange der Bergbau-Occupation sind alle Montau-'verke, beziehungsweise derenArbeiter in einen oder den anderen Bruderladen-verband getreten, und geniessen diese Arbeiter nacli den statutenmassigen Be-stimmungen Unterstiitzungen aus diesen Instituten. Obwohl fur alle diese Bruderladen bergbehiirdiich genehmigte Statuten beste-hen, und bisher hiernach vorgegangen wurde, so sind doch bereits vielfache An-stiinde und Bedenken gegen die weitere Aufrechtlialtung von einzelnen Stipulatio-nen dieser Statuten voi^gekommen, und es wurde diesfalls bei den Versammlungen der Bergbauunternehmer des Bruxer, dann des Dux-Biliner Bergreviers am 3. und 8. Mai 1867 einstimmig beschlossen, die Be visi o n der alteren Bruder-ladenstatuten einem Comite anzuvertrauen, hieriiber in der Reviers-versammlung zu berathen und den Revisionsantrag der k. k. Bergbauptmannsebaft zur Bestatigung, beziehungsweise zur Ergiinzung und Abiinderung der friiheren Statuten zu unterlegen. Immerhin ist die Aufmerksamkeit der k. k. Berghauptmannschaft dahin gerich-tet, diese fur den Bergarbeiter und selbst fur den Berg\\ erksbesitzer liochst wich-tigen und woblthatigen Institute, so wie deren Ver\valtungsorgaue in geeigneter Art, zu unterstiitzen, auf die Vermelirung dieser Fonde hinzuwirken und vor unniitzen niclit uninittelbar dem Zweck entsprechenden Ausgaben zu wahren, endlich aber aueh auf die Sicherheit ibres Vermogens Bedaeht zu nelimen. Statist. Mittheil. XIV. Jahrg. 3. Heft. 5 Bohmen. Berghauptmannschaft Pilsen. bas Verin o ge n d e r bei den Berg-und Hiittenwerken bestehenden 28 Bruderladen dieses BerghauptmannschafU- bezirkes beziffert sich mit....................................... 248.321 fl. 89 kr. und hat sich souaeh gegen jenes im Vorjahre mit................. 238.222 „ 61 „ um................... 10.099 fl. 28 kr. vermehrt. Unter diesen Bruderladen-Instituten besteht jenes zu Mies fiir das ganze Blei-erz-Revier und das zu Wittuna fiir die Kohlenwerke des ganzen Koblengebietes gleichen Namens. EineVermehrungdieser Institute ist nicht eingetreten, weil, wie scbon imvorigen Jahresberichte bemerkt wurde, bei den zerstreut liegenden Bergbauunternehmungen kein stabiles Arbeiterpersonale besteht, und diese Bergbaue nicht ununterbroehen in Betrieb erhalten werden, daher die Arbeiter selbst fiir die monatlichen Abziige nicht geneigt sind, und eine Controle beziiglich der letztern schwer erzielt werden kann. Ausserdem gelien mehrere dieser Baue der ganzlichen Auflassung entgegen. Bohmen. Berghauptmannschaft Kuttenberg. Die Bruderladenfonde, welche mit Schluss des Jalires 1865 in................................ 167.941 tl. 96 kr. bestanden, erreichten zu Ende des Jalires 1866 die Ziffer von . 177.893 ,, 57 „ und es ergab sich bei denselben sonach gegen das Vorjahr ein Zuwachs von......................................................... 9.951 fl. 61 kr. ungeachtet der Rest der Peli e s er Bruderlade mit 364 fl. 26 kr. und die Bruder-lade des Eisenverkes Gabriela mit 1.604 fl. 13 kr. zur Vertheilung gelangten. Im Laufe des Jalires wurden aus den Bruderladen, und zvvar im unmittelbaren Berghauptmannschaftsbezirke 439 Individuen mit.................. 8.029 fl. 6-5 kr. und im Bergcommissariatsbezirke 189 Individuen mit . , . 3.730 „71 „ somit in Summe 658 Individuen mit................. 11.759 fl. 775 kr. betheilt. Mit Riicksicht auf den Arbeiterstand entfallen perKopf 55 fl. 75 kr. anBruder-ladenvermogen, sonach um 7 fl. 44 kr. melir als im Vorjahre, in \velchem diese Quote nur 48 fl. 31 kr. betrug. An den verabreichten Unterstutzungen, welche im Ganzen 45 Percent des Gesammt-Bruderladenvermogens erreichten, nahmen 44-4 Percent des Arbeiterstandes Antheil. Dieses Verhaltniss wird von der Berghauptmannschaft als ein sehr giinstiges bezeichnet; dieselbe ist nocli immer bemuht, auf Verbesserung der bereits beste-henden Bruderladen-Institute einzuwirken, da sie d a fiir liiilt, dass kraftige Bruderladen dieGrundursache eines tiichtigen Arbeiterstandes sind, ohne welchen die Mon-tan-Industrie nie kriiftig gedeihen kann. Mahren. Berghauptmannschaft Olmtitz. Das Bruderladenvermogen hat sicli im Jahre 1866 um den Betrag von 4.038 fl. 10 kr. gegen das Vorjahr vermindert und liisst sich dieser Ausfall auf die bereits (Seite 8—9) bei der Besprechung der aligemeinen Verhitltnisse und Ergebnisse des Bergwerksbetriebes erorterten Ursachen zuruckfuhren. Schlesien. Berghauptmannschaft Olmtitz. Das V e r m o g e n sammtlicher Bergbruderladen in Schlesien ist im Laufe des Jahres 1866 um 17.886 fl. 11 kr. gr o sser geworden. Man befasst sich mit dem Gedanken, die Bruderladen der niichst Mahrisch-Ostrau gelegenen Kohlemverke in eine Reviersbruderlade zu vereinigen. Ost-Galizien. Berghauptmannschaft Lemberg. Das Bruderladenvermogen \veist gegen das Vorjahr eine Vermehrung um 782 fl. 15 kr. aus. Ein nachahmungswiirdiger Act von humaner Fiirsorge fiir das materielle Wohl der Arbeiter ist in der Griindung einer Bruderlade bei der Klobassa'schenBergohl-unternehmung zu verzeichnen. Der Unternehmer K.Klobassa hat zu diesemZwecke 200fl. und derMitbesitzer Titus Trzecieski 50 fl. gespendet, und der jetzige Stand des Vermogens, vermehrt durch weitere milde Gaben, betriigt nunmehr 600 fl. in galizischen Grundentlastungs-Obligationen, so dass die Vermogenssteigerung der anderen im Vorjahre bereits bestandenen Bruderladen sich sonach auf 182 fl 15 kr. reducirt. Kroatien und Slavonien. Berghauptmannschaft Agram. Die ganzliche Einstellung des Betriebes beim Eisenberg- und Hiittemverke in Rude und die Ent-lassung der sammtlichen dortigen Arbeiter brachte die schon im Jahre 1865 wenig ergiebig gewesene Haupteinnahmsquelle der dortigen Bruderlade nun gitnzlich zum Versiegen; in Folge dessen hat sich das fiir Kroatien ausgewiesene Bruderladenvermogen im Jahre 1866 gegen das Vorjahr um 16 fl. 58 kr. vermindert. Der Vermogensstand der Bruderladen betrug: Bei den Aerarial-Werken Bei den Privat-Werken im Jahre 1859 . . . . 7.565 fl. - kr. . . . . 5.550 tl. — y> 99 1860 . . . . 8.173 „ 99 . . . . 5.758 „ 73 99 99 1861 . . . . 8.785 „ 99 . . . . 6.354 „ 4 99 99 1862 . . . . 9.697 „ 47 „ . . . . . 6.726 „ 68 99 99 1863 . . . . 10.207 „ 66 „ . ... 6.982 „ 54 99 99 1864 . . . . 10.967 „ 44 „ . . . . 7.113 „ 85 r> 99 1865 . 99 99 1866 . . . . . 6.120 „ 42 Dass das Bruderladenvermogen des vorbestandenen iirarischen Sclnvefeluerke s in Radoboj im Jahre 1865 der iirarischen Bruderlade inldria einverleibt \vorden ist, \vurde bereits im vorjiihrigen Ver\valtungsberichte enviihnt. Militargranze, kroat.-slavon. Berghauptmannschaft Agram. Dadurch, dass bei dem Tergove"er Kupfenverke der Arbeiterstand bereits im Jahre 1865 namhaft erhoht, und im Jahre 1866 constant auf derselben Hiihe erhalten wurde, dann durch die richtige und genauere Naclnveisung des Bruderladenvermogens bei dem Tergo ve’er Eisenwerke, hat sich das Bruderladenvermogen im Jahre 1866 gegen das Vorjahr um 1.842 fl. 72 kr. oder 12-4 Percent gehoben. S* Der Vermogensstaud der in der kroatisch-slavonischen Militargranze bestehen-den drei Bruderladen bezifferte sicli in den letztverflossenen acbt Jahren, wie folgt: im Jahre 18S9 mit . . . S.738 fl. 81 kr 99 * 1860 „ . . . 8.112 „ 13 „ 99 » 1861 „ . . . 11.806 „ 56 „ 99 » 1862 „ . . • • • • . . 13.173 „ 67 „ 99 * 1863 „ . . 99 „ 1864 „ . . . 13.881 93 „ 99 , 1868 „ • . 99 „ 1866 „ . . Militargranze, banat. serb. Berghauptmannschaft Oravicza. An Bruder-laden besteht als selbststiindig nur jene des Ruszkberger Werkes mit einem Vermogensstande von 8.203 fl. 60 kr. mit Schluss des Jahres 1865, weldier aus demGrunde aucli fiir das Jalir 1866 eingestellt werden musste, weil derBechnungs-abschluss der Bruderladenvenvaltung fiir das letztere Jalir nocli niclit zu Stande gebracht worden war. G. Verhaltnisse und Ergebnisse der einzelnen Zweige der Bergwerks-Production. a) Gold und Silber und mit diesen gleichzeitig vorkonimende anderc Metaile. (Hierzu Tabellen VII. i, 2, 3 und 4.) Karnten. Berghauptmannschaft Klagenfurt. Im politischen Bezirke Pater-nion v urde in einer machtigen Aluvial-Ablagerung zu verschiedenen Zeiten Bergbau auf Gol d betrieben, wie diess die zahlreicben, theils verbrochenen, theils nocli oifenen Einbaue, letztere theihveise mit bedeutenden Stollenstrecken, nachweisen; derselbe kam aber jederzeit alsbald wieder zum Erliegen, weil das Gold nur spiir-licii in kleinen diinnen Blatteben auftritt und demnacli die Kosten des theuern Gruben-betriebes, sowie der im kleinen Maassstabe vorgenommenen Wascherei unmoglich decken homite. Im Jahre 1866 wurde auf Grund der bei der Freifahrung vorgenom-menen Probewascherei und des dabei constatirten Goldvorkommens dem A. Haini-burger, Grossliandler zu Willmannstraut in Finnlaud, ein Tagmaass von 32.000 Quadrat-Klaftern verliehen. Das Ailuvium besteht aus einem Geschiebevon Schiefer, Kalk, Tlion, Sandstein, Quarz und Sienit, und soli in 100 Centnern 1 Gramm Gold enthalten. Zur Vermin-derung der Kosten wird bei dem Umstande, als das ganze Alluvial-Gebilde gold-fuhrend ist, unter Vermeidung des kostspieligen Grubenbaues lediglicb Tagbau getrieben, und wurden bei der im Jahre 1866 im kleinen Maassstabe vorgenommenen Wascherei 7b Gramme Wascligold in diinnen Bliittchen gewonnen. Um moglichst rasch und vollkommen zu waschen und um menschliche Arbeits-kriifte zu sparen, werden nach Mittheilung des Bevollmachtigten, Hermann Baron von Gersheim, entsprechende Vorrichtungen getroffen und Maschinen gebaut, um taglich 4.000—S.000 Ctr. Sand zu verwaschen und daraus 40—SO Gramme Gold zu gewinnen. Tirol. Berghauptmannschaft Hall. Die M e h r e r z e u g u n g von 472 Miinzpfund Silber, welche in der Aerarialhiitte zu Bmlegg stattfand, kommt mindestens zur Hiilfte auf Rechnung des Vorjahres, indem zum grossten Theile nur die endliche Aufarbeitung der im Jahre 1865 wegen Umbaues und beziehungsweise Neuherstel-lung des Rinnwerkes und Geblases bereits als Halbproducte vorrathig verbliebenen Gefiille im Jahre 1866 erfolgte. Salzburg. Berghauptmannschaft Hall. Eine, wenn auch nicht bedeutende Mindererzeugung gegen das Vorjahr fand bei den edlen Metallen Stati, was sicli daraus erklart, weil die Gewinnung des Goldes und goldischen Silbers aus den Gefiillen des — bereits im Jahre 1865 aufgelassenen — Goldbergwerkes am Rathhausberge bei Bockstein nunmehr ganzlich aufgehcirt hat, und nur mehr auf jene des Rauriser Erzvorkommens beschriinkt ist. Bohmen. Berghauptmannschaft Prag. Auch im Jahre 1866 war von Gold-bergbauen nur der iirarische Eule’r Bau im Betriebe. Derselbe beschrankte sich, ausser dem Betriebe einiger Ausrichtungsorte auf Giingen, in derHauptsache auf den St. Wenzels-Stolienhieb, um die nocb vorliegenden sogenannten „Kalfengrunder Giinge“ zu verqueren. Die AulTahrung im Stollen hal 18 Klftr. 2 Fuss betragen, sonach erreiehte die Gesammtlange des Stollens vom Mundloehe bis vor Ort 794 Klftr. 525 Fuss. Die Gesammt-AufTahrung auf den zur Prufung der Giinge getriebenen Feldortern betrug im Jahre 1866 41 Klftr. 1-75 Fuss. Da die im Betriebe gestandenen Feldorter nocli zu wenig vorgeruckt waren, um einen Abbau darauf einleiten zu konnen, mitunter aber auch sehr sparlichen Adel, ja unbamvurdige Hiilte nachwiesen, so konnte auch keine Golderzeugung erzielt \verden. Die Erzeugung desPribramerHaupt\verkes hat im Jahre 1866 22.756-461 Miinzpfund Silber, 16.425-74 Ctr. Blei und 24.130-5 Ctr. Gliitte im Gesammtwerthe von 1,520.480 11. 10-5 kr, betragen; um 5.815-748 Miinzplund Silber, und um 5.436-38 Ctr. Gliitte weniger, dagegen um 9.824 86 Ctr. Blei mehr als im Jahre 1865. Die Differenz des Geld\verthes der Erzeugung dieser zwei Jahre betragt 104.562 fl. 78 5 kr. Mit Beriicksichtigung der preussischen Occupation erscheint auch die Erzeu-gung des Pfibramer Silber- und Bleiberg\verkes im Jahre 1866 als eine grossartige. Die Betriebsverhiiltnisse waren im Allgemeinen f(dgende: a) Grubenbetrieb. Die Abbaumethode war iiberwiegend Firstenstrassen-Abbau. Die Forderung in den 10 Hauptschachten war eine Schalenfiirderung mit mittleren Fiihrungslatten und mit Scheeren-Fangvorrichtung durch Federkraft. Drahtseile von entsprechender Starke, meist 36 drathig, wurden in allen Schachten zur Forderung vervvendet, vvelche die friiher mit Menschenkraft, spiiter mit einer 2pferdekriiftigen Dampfmascliine in Betrieb gesetzte, dem Werke gehorige Drath-seilspinnerei lieferte. Die vergleichenden Versuche mit Bohrern, geluirtet mit steierischem Stalil, gegeniiber den Bohrern, geluirtet mit Bhonitzer Giirbstahl, sowie die griindlich durchgefiihrten Versuche mit den patentirten Biha’schen Sicherheitsziindern gegen-iiber den beim Werke venvendeten Strohhalmziindern, haben zu keiuem, namentlich in bkonomischer Beziehung, giinstigen Besultaten gefiihrt. Dagegen wurden eingehende Versuche mit dem neuen Sprengmittel „Haloxylin“ aus der Haloxylin-Fabrik von Fehleisen und Antlers in Winterberg ab-gefiihrt; dieselben haben so befriedigende Resultate sowohl in sanitarer und berg-polizeilicher, wie auch ia okonomischer Beziehung geliefert, dass bereits eine ganze Grubenabtheilung mit diesem neuen Sprengmateriale in Betrieb gesetzt wurde. b) Kunstwesen. Als Betriebsmotoren standen in ununterbrochener Ver-\vendung an Fordermaschinen: am Lillschachte eine 35pferdekriiftige Dampfmascliine, „ Annaschachte „ 3o „ „ „ Adalbertschachte „ 30 „ „ „ Mariaschachte „ 60 „ „ „ Franzschachte „ 16 „ „ welche Ietztere zugleicli als Wasserhebmaschine ausgeniitzt wird; im Procopschachte ein ISpferdekriiftiges VVasserrad, „ Augustschachte „16 „ „ „ Stephanschaclite eine lJJpferdekriiftige Turbine, „ Segengottes-Schaelite ein Pferdegiippel. Neu aufgestellt wurden als Fordermaschinen: am Ferdinandsehachte eine lopferdekriiftige, „ Sclnvarzenbergschachte „16 „ Dampfmascliine, die liier zugleicli als Wasserhebmaschine dient. Als Wasserhaltungsmaschinen, welche die gesammten Grubemvasser auf den Horizont des Kaiser Joseph II.-Erbstollens, beziehungsweise auf den Sclnvarzgriihner- und Florentinstollen heben, arbeiteten: im Lillschachte eine 30pferdekriiftige Dampfmascliine, „ Adalbertschachte „22 „ Wassersaulenmaschine, „ Stephanschachte „ 30 „ „ „ Annaschachte ein lGpferdekriiftiges Kunstrad, „ Procopschachte „16 „ „ „ Augustschachte „16 „ „ „ Segengottes-Schachte eine Stosskunst. Neu eingebaut wurde imFerdinandschachte eine 18pferdekr;iftige Wasser-hebmaschine. Ausserdem bestand im „Mariaschachte“ eine, bis auf eine saigere Teufe von 280 Klaftern eingehiingte Fahrkunst, welche durch eine 45pferdekraftige, direct wirkende Dampfmaschine in Bewegung gesetzt wird, und deren practische Bedeu-tung allgemein anerkannt ist. Noch ist zu erwahnen, dass zur Deckung des Bedarfes an Holz-Schnittmateriale zwei demVVerke gehorige Brettsiigen aufgestellt sind, wovon jene im Pilka-Thale durch eine 4pferdekraftige Turbine und die im Podi eser-Thale bei der Silber-liiitte durch eine 8pferdekraftige Locomobile in Betrieb gesetzt werden. c) Erzaufbereitung. Damit die Aufbereitung der Erze auf nassem Wege dem sclnvungbaften Betriebe entspreche, aber auch mit den in diesem Fache ge-machten wichtigsten Erfahrungen gleichen Schritt lialte, \vurde in weiterer VViirdi-gung des Umstandes, dass die Gegend bei Prib ram so haufig und empfindlich mit Wassernoth zu kiimpfen bat, in Folge dessen es beim Werke oft an dem nothigen Betriebs-, ja sogar an Aufschlagswasser mangelt, einerseits das neu auf-gebaute Stepliansehacbter VVasclnverk in Bohutin mit einer einfachenBeibgitter-vvasche, 24 Pocheisen, 2 Walzenpaaren, 6 continuirlichen Stossherden, 7 Setz-mascbinen und 2 Spitzlutten-Apparateu je nacb zureicbender Wassennenge durcb eine neu eingebaute Turbine in Betrieb gesetzt; andererseits wurden zur Sicherung der Betriebskraft in den einzelnen Aufbereitungsstiitten und zwar: im Annawaschwerke eine 12pferdekriiftige Condensationsdampfmascbine, „ Adalbertwaschwerke „ 12 „ „ „ Stephanwascbwerke „10 „ Dampfmaschine, „ Adalbertquetschwerke „ 6 „ „ vorlaufig als Beserve-Motoren aufgestellt. Das sogenannte Stadtwaschwerk stand nur eine ganz kurze Zeit im Betriebe. Der continuirliche Stossherd wurde, nachdem die abgefuhrten Versucbe zu den giinstigstenHollhungen berecbtigten, in currenten Betrieb genommen, zugleich werden je naeli Zulass der disponiblen Wasserkraft die Versucbe mit der stetig wir-kenden Setzpumpe und mit dem continuirlichen Setzrade, beide nacb Bit ti nger’s Princip construirt, fortgesetzt. Im Jahre 1866 wurden 78.818 Centner 4o Pfund Trockengewichts an Eržen und Schlichen erzeugt. In diesem Gefiille befand sicli ein Silbergebalt von 23.250-308 Miinzpfund, und ein Bleibalt von 32.621-275 Ctrn., wofur ein Ge-stehungs\verth, beziebungsweise Huttenzahlung, fur Silber von....................................... 760.771 tl. o kr., und „ Blei „............................................... 264.304 „ 22'o „ im Ganzen von.................1,025.075 tl. 27-5 kr. vergiltet wurden. d) Auffahrungen sind im Jahre 1866 folgende erfolgt: beim Absinken der Hauptschachte............................... 63 Klftr. 3 Fuss. Ausbrechen von Fiillortern und Sturztiefen . 19 „ 3 Aussprengen von Kunstsiimpfen ...... . . 21 „ 4 Treiben von Zubauschlagen . . 253 „ 4»/* Hilfsschachte-Abteufeu und Sčhurfbauen . . . 4 „ 0 — beim Erlangen der Feldorter auf Giingen..................... 2.250 Klftr. s/4 Fuss „ Abteufen.............................................. 268 „ 2y4 „ „ Ueberhdhen............................................... 52 „ 2 „ „ Erzabbaue............................................. 7.760 „ 4s/4 „ „ First-und Sohlennehmen................................... 28 „ l*/a „ im Ganzen................ 10.723 Klftr. ls/4Fuss e) Hiittenbetrieb. Verscbmolzen wurden 75.858-21 Centner Erze und Schliche im Geldwerthe von 935.310 fl. 88-5 kr., und hieraus erzeugt: 22.756-461 Miinzpfund Feinsilber, 12.734"22 Ctr. ordinarer Glatte, 11.396-28 Ctr. rother Glatte, 12.172-23 Ctr. Weicbblei und 4.253-51 Ctr. Hartblei im Gesammt-werthe von 1,520.480 fl. 10-5 kr. An ordinarer Glatte vvurden eigentlich 15.820 51 Ctr. und an Hartblei 7.383-67 Ctr. erzeugt; es wurden jedoch 3.086-29 Ctr. ordinarer Glatte und 3.130-16 Ctr. Hartblei zu Weichblei reducirt, der iibrige Theil des Weichbleies aber aus der vom fruheren Jahre in Vorrath verbliebenen ordinaren Glatte erzeugt. Der Durchschnittsbalt der verscbmolzenen Erze und Schliche betrug 0-284 Miinzpfund in Silber und 39-9 Pfund in Blei. Zum gesammten Hiittenbetriebe vvurden beniitzt: 6 Rostflammbfen, 8 Ilocb-und 3 Halbhochofen, 4 Treibherde, 1 Silberfeinbrennofen, 1 Mergelpochvverk mit 15, ein'Gestubepochwerk mit 9 und ein Erzpochwerk mit 12 Eisen, eineHiitten-schmiede mit 4 Feuern und eine Zimmermannswerkstatte. Zur Erzeugung des nothigen VVindes dienten: 11)oppel-Cylindergebliise, betrie-ben durch ein oberschliichtiges Wasserrad, 1 einfaehes Cylindergebliise, betrieben durch eine 8pferdekraftige Dampfmaschine und 1 Ventilator, betrieben durch eine 6pferdekraftige Dampfmaschine. Der vervvendete Brennstoff bestand in Holz, Holzkolden und Steinkohlen. f) Der Personalstand des Pfibramer Bergbaues betrug: beim Grubenbetriebe Aufsichtspersonale.......................................... 08 Kopfe Teiclnviirter................................................ 2 „ Kunstvvarter, Maschinenvvarter und Heizer................... 54 „ Hiiuer................................................... 1.863 „ Grubenzimmerlinge...........................................215 „ Grubenmaurer................................................ 43 Erzscheider sammt Gehilfen.................................. 23 „ Forderungspersonale...................................... 1.007 „ Drahtseilvorspinner.......................................... 1 n sonstige stabile Hilfsarbeiter..............................131 „ nicht stabile Arbeiter..................................... 33 „ 3.430KSpfe< bei der Aufbereitung Aufseher.................................................... 12 Kopfe Manipulationspersonale......................................510 „ bei der Bergschmiede Aufsichtspersonale .... Eisendreher................... stabile Schmiedgesellen . . nicht stabile Schmiedgesellen S Kopfe 93 Kopfe 4.045 Kopfe. zusammen Unter diesen Arbeitern waren 2.263 verelilicht, und diese liatten 6.078 Kinder. Bei der Hiitte waren: 7 Aufseher, 2 Kohlermeister, 211 stabile und 69 nicht stabile Arbeiter, zusammen . 289 Personen beschaftigt. Von denselben \varen 172 stabile und Sl nicht stabile Arbeiter verheiratet, erstere hatten 41 S, letztere 98 Kinder. Bohmen. Berghauptmannschaft Elbogen. Der Zuwachs bei der Silber-erzeugung im Jahre 1866 ist nebst den reicheren Anbriichen dem hoheren Curs-werthe dieses Productes zuzuschreiben. Bohmen. Berghauptmannschaft Kommotau. Im Jahre 1866 \vurden aus der nMildehandgotteszeche" des William Trager bei Weipert 455 Centner Silbererze gefiirdert, folglich ergiht sich, da im Jahre 1865 53-95 Centner solcher Erze ge-wonnen worden sind, fiir das Gegenstandsjahr ein geringeres Forder-Quantum von 8-45 Centnern, welcher ungiinstige Ausfall sich durch die zeitvveilige Einstellung des Bergbaubetriebes in dieser Periode ergeben bat. Jene 45-5 Centner Erze aus der „MiIdehandgotteszeche“ sind bei der Joachims-thaler Aerarial-Silberhutte zu Gute gebracht und bieraus an Silber 14-106 Miinz-pfund im Geldvverthe von 634 tl. 77 kr., an Kobalt 0-83 Centner im Geldwerthe von 162 fl. 18 kr. gevvonnen vvorden, \vornach sich derWerth der geforderten 45-5 Centner Silbererze auf 796 fl. 95 kr. berechnet. In Entgegenhaltung dieser pecuniaren Betriebsresultate per 969 fl. 13 kr. zu jenen des Vorjahres per 1.022 fl. 6 kr., ergiht sich ein Biickgang um 52 fl. 93 kr. Bohmen. Berghauptmannschaft Kuttenberg. In der Silber-Production ist im Jahre 1866 ein Stillstand eingetreten, weil der Betrieb der Kupfervverke, welche sonst Silber erzeugten, zum grossten Theil eingeschrankt oder ganz sistirt wurde, und bei demfurstlichSchwarzenberg’schenSilberbergbaue zu Bergstadt.l, Ba-tibofic, dann bei der Kuttenberger ge\verkschaftlichen „14 Nothhelferzeche" lediglich Ausrichtungs- und HofTnungsbaue stattfanden. Die iibrigen noch bestehen-den Silberbergvverke, namlich die „Johanu Nepomuck-Gewerkschaft“ in Deutschbrod und die „Dreifaltigkeits-Gewerkschaft“ in Tabor waren und sind noclnvegen der ge-ringenAnzahl'derKuxenbesitzer, \velche iiberdiess zumeist in nicht glanzenden Verhalt-nissen sich hefinden, nicht in der Lage, den Betrieb aufzunehmen. Die im Budvvei-s e r Bergcommissariatshezirke gelegene gewerkschaftliche „St. Eliaszeche“ endlich stand zwar im Jahre 1866 im Betriebe, jedoch \var dieser lediglicb aut' die Wieder-gewiiltiguiig der in Folge melirjahriger Betriebssistirung zuBruche gegangenen Gru-benstreeken beschrankt. Schlesien. Berghauptmannschaft Olmiitz. In der Gemeinde Diirrseifen niiclist dem Curorte Carlsbrunn, im Bezirke Freudenthal, ist eine Goldsand-wasche in grosseren Proportionen in der Errichtung begriffen, von welcber sicli der Unternehmer E\vald Wollanky, gewesener Bergmeister in Preussisch-Sehlesien, gute Besultate verspricbt. b) (luecksilber. (Hierzu Tabellen VII, 3 und 6.) Krain. Berghauptmannschaft Laibach. DieErzeugung des Jahres 1866 iibertrifft jene des Vorjabres im Gewicbte um 253-75 Ctr. und — ungeachtet des niedrigeren Preises zu 140 fl.73kr. —aucb imWerthe um 25.925 fl. 21 kr., wie aus der folgenden bis ins Jabr 1861 zuriickgreifenden Uebersicbt bervorgebt: im Jahre 1861 Quecksi]bererzeugung 4.006 59 Ctr. imWerthe von 605.193-28 tl. „ „ 1862 „ 2.891-28 „ „ „ 448.218-34 „ „ „ 1863 „ 3.621-80 „ „ „ 445.742-70 „ „ „ 1864 * 4.475-73 „ „ „ 638.466-52 „ „ „ 1865 „ 3.024-34 „ „ „ 435-401 10 „ „ „ 1866 „ 3.278-09 „ „ „ 461.326-31 M Die Mittelpreise stellten sich in diesem Zeitraume fiir den Centner: im Jahre 1861 zu 157 tl. — kr. „ „ 1862 „ 155 „ 2-4 M „ „ 1863 „ 126 „ 51 „ 1864 „ 142 „65 „ „ „ 1865 „ 143 „ 96-56 „ „ . 1866 „ 140,, 73 „ Das nicht unbedeutende Sehwanken in der Venverthung desProductes, welches seine Buck\virkung bisher aueh auf die Erzeugung ausserte, fiillt fiir das naehste Deeennium weg, da der von Seite des Aerars im Jahre 1866 ahgeschlossene Ver-trag den Verkaufspreis fiir diese Zeitperiode fixirt. Die Erzeugung an Quecksilbererzen belief sich im Jahre 18(56 auf die bobe Ziffer von 365.724 62 Ctrn., iibertrifft somit jene desVorjahres um 85.271-62 Ctr.; demungeachtet erreichte der Metallhalt nur 5.089 Ctr. 47-75 Pfd.; also weniger als im Jahre 1865, da mehr arme Mittel (besonders viel Grubenklein) gefordert wur-den. Die niedrigere Verwerthung des Bergproduetes bat zum Theile auch in dem geringeren Halte seinen Grund, mehr jedoch nocli in dem Hutten-Calo von n ah e 40 Percent und in den immer hoher sich stellenden llolz- und Materialpreisen. c) Eisen. (Hierzu Tabellen VII, 7 und 8.) Oesterreich unter derEnns. Berghauptmannschaft St. Polten. Die Pro-ductions-Erfolge der drei niederosterreichisehen Eisemverke, von welchen eines der beiden Privatwerke wegen Fortdauer misslieher Betriebsverhaltnisse auch im Jahre 1866 ganzlich ausser Betrieb geblieben war, haben sich, ungeachtet die Eisenpreise durch die Concurrenz des billigeren auslandischen Eisens nocli \veiter herabgedriickt 'vurden, als diess nun schon seit einigen Jahren der Fali gewesen ist, im Ganzen doeh wieder et\vas giinstiger gestaltet, seit das zweite Privatwerk in andere Hande iibergegangen und es dem ararischen Eisemverke in Reiehenau gelungen ist, die Gusseisenerzeugung zu erhohen. Schon an Eisenstein en wurden um 34.894 Ctr. mehr als im Vorjahre gefordert. Von der ganzen Forderung (122.348 Ctr.) wurden 1.992 Ctr. zur Ver-schmelzung nach Franzensthal in Bohmen verfiibrt. Verschmolzen wurden in Niederosterreieli nur 75.339 Ctr. Eisensteine — ubrigens auch nocli mehr als 9.000 Ctr. Bruch- und Wascheisen, dann Sinter — mit einem Holzkohlenaufwande von 477.784 Cubik-Fuss. Die Erzeugung an Fris chroheisen (27.336 Ctr.) ist wohl etwas, namlich um 762 Ctr. oder 2-7 Percent, gegen das Vorjahr zuriickgeblieben, und verhaltniss-miissig noch mehr dessen Geldwerth pr. 72.611 fl. 28 kr., bei welchem der Riick-gang 9.842 fl. 41 kr. oder 12 Percent betrug, weil auch der Durchschnittspreis um 27 8 kr., namlich bis auf 2 fl. 65*5 kr. herabgesunken war. Dagegen iibersteigt die Gussroheisenerzeugung von 10.122Ctrn., an welcher sich neben dem ararischen Eisemverke zu Reiehenau nunmehr auch jenes zu Pitten wieder etwas lebhafter zu betheiligen begonnen hat, jene des Vorjahres um 5.417 Ctr. oder um 115 Percent, wahrend der beziigliche Geldwerth (76.549 fl. 3 kr.) gegen jenen des Vorjahres nur eine Steigerung um 36.180 fl. 71 kr. oder 89 Percent zeigt, weil der erzielte Durchschnittspreis von 7 fl. 56-2 kr. ftir den Ctr. Gussroheisen sich bei dem Umstande, als im Jahre 1866 nicht durchwegs so werthvolle Gussstiicke wie im Vorjahre erzeugt wurden, um 1 fl. 17 kr. niederer gestellt hat. Fasst man die vorstehend angegebene Friseli- und Gussroheisen-Pro-duction zusammen, so ergibt sich, dass im Ganzen um 4.655 Ctr. Eisen oder 14-2 Percent mehr erzeugt wurden, und dass der ganze Geldwerth um 26.338 fl. 30 kr. oder 21-5 Percent mehr betrug, als im Vorjahre. Endlich ist auch in Niederosterreieli, wenn gleich nicht in unmittelbarer Ver-bindang mit einem Eisen-, Berg- und Schmelzwerke, die Errichtung einer Bessemer-Hiitte nebst Tyres-Fabrik und Blechwalzwerk zu Ternitz von einer Gesellschaft unter der bereits protokollirien Firma „Ternitzer Walzwerks-und Bessemer-Stahlfabrikations-Actiengesellschaft in Wien“ in Angriff genommen worden, und war die Vollendung sowie die Inbetriebsetzung dieses Etablissements noch vor Ablauf des Jahres 1867 beabsichtigt. Oesterreich ob der Enns. Berghauptmannschaft St. Polten. Der einzige Eisensteinbau bei Wendbach ist wegen Fortdauer der allgemein fur ilie Eisen-\verke bestandenen ungiinstigen Conjuncturen aucli im Jalire 1866 ausser Betrieb geblieben. Steiermark. Berghauptmannschaft Leoben. Die Eisensteingewinnung bat im Jahre 1866 bedeutend abgenommen, denn sie betrug: bei den ararischen Werken.................................... 1,286.435 Wr. Centner „ „ Privatvrerken .................................... 1,342.919 „ „ im Ganzen . . 2,629.354 Wr. Centner und verminderte sich sohin gegen das im Jalire 1865 zu Tage geforderte Erzquan-tum von 3,244.990 Wr. Centnern um 615.636 Centner. Da bei den Eisensteinbergbauen dieses Amtsdistrictes die Erze durchgehends nur nach den jeweiligcn einjahrigen, mitunter aucli nacli mehrjahrigen durehscbnitt-lielien Gestehungskosten bewertbet werden, so stiegen diese natiirlich mit der ver-minderten Productionsmenge, namlich vom vorjahrigen Durchschnittspreise eines Centners von 14 8 kr. auf 16 8 kr. Bei der Fr i s c h r ob e i s e n -Pr o d u c t i o n trat — vi e sehon Eingangs (Seite 2) im Allgemeinen bemerkt wurde— selbst nacli bedeutenden Verminderungen in den Vorjahren im Jalire 1866 noch eine bedeutende Abnabme ein. Sie hatte im Jalire 1865 betragen: bei den Aerarial-Werken . 537.755 Ctr. im Werthe von . 1,512.926 fl. 63 kr. „ „ Privatwerken . . 575.899 „ „ „ „ 1,532.504 „ 50 „ daher im Ganzen . 1,113.654 Ctr. im Werthe von . 3,045 431 tl. 13 kr. im Jahre 1866: bei den Aerarial-Werken . 385.345 Ctr. im Werthe von . 1,027.275 11. 64 kr. „ „ Privatvverken . . 575.649 „ „ „ „ . 1,508,244 „ 07 ,, sohin im Ganzen 960.994 Ctr. im Wertlie von . 2,535.519 fl. 71 kr. die Abnabme in letzterem Jalire bezitlert sicli daher: bei den Aerarial-Werken beziiglieh der Menge auf......................152.410 Ctr. im Werthe um 485.650 fl. 99 kr. bei den Privatwerken bezuglicli der Menge auf............................ 250 „ „ „ „ 24.260 „ 43 „ bei der ganzen Frischroheisen- menge sonach auf . . . 152.660 Ctr. im Gesammtwerthe auf 509.911 11. 42 kr. Der Gesammt\verth sank dess\vegen in griisserem Verhaltnisse als die Pro-ductionsmenge, weil dieFrischroheisen-Verschleisspreise nocli \veiter zurfickgingen; denn \vahrend sicli fur das Jalir 1865 der Gesammt-Durcbsclmittspreis auf 2 fl. 73-4 kr. stellte, ergab sicli derselbe fur duš Jabr 1866 mit 2 fl. 63-8 kr. Dieser Umstand ist um so misslicher, als schon im Vorjahre bei vielen Eisen-vverken geklagt wurde, dass die Ver seli leisspreise unter die G e steli u n gs-kosten gesunken seien. Die Gussroheiseu-Production, welche im Jahre 1865 : bei den Aerarial-Werke» .... 18.263 Ctr. im VVerthe von 109.747 fl. 18 kr. „ „ Privatvverken .... 7.588 „ „ „ „ 32.824 „ 72 „ zusammen . . 25.851 Ctr. im Werthe von 142.571 fl. 90 kr. und im Jahre 1866: bei deu Aerarial-Werkeu..................... 32.874 Ctr. im Werthe von 203.480 fl. 50 kr. „ „ Privatwerken ..4.216 „ „ „ „ 17.929 „ 10 „ zusammen . 37.090 Ctr. imWerthe von 221.409 fl. 60 kr. betragen bat, zeigte eine Zunahme bei den Aerarial-Werken in derMenge um 14.611 Ctr., itn Werthe um 93.733 fl. 32 kr. dagegen eine Abnahme bei den Privat- Werken in der Menge um............... 3.372 Ctr. im Werthe um 14.895 fl. 62 kr. so dass im Ganzen eine Zunahme bei der Menge mit 11.239 Ctrn. und beimWerthe mit 78.837 fl. 70 krn. resultirt, \velcbe hauptsachlich dadurcli herbeigefuhrt wurde, dass das ararische Gusswerk nachst Mariazell in diesem Jahre tur Kriegsz\vecke mehr beschaftigt war. Eben dadurcli stellte sich der Durchschnittspreis des Jabres 1865 von 5 fl. 51-5 kr. im Jahre 1866 auf' 5 fl. 96 9 kr. Wird nun die ungewohnliche grosse Abnahme beirn Frischroheisen mit der letztangefiihrten Zunahme zusammeugefasst, so ergibt sieli tur die gesammte Eisenproduction im Jahre 1866 eine Verminderung, riicksichtlich der Menge um 141.421 Ctr. und rucksichtlich des Werthes um 431.073 fl. 72 kr. Steiermark. Berghauptmannschaft Cilli. An Ei s e n c ržen wurden erzeugt 56.096 Ctr., wonach sich gegen dieErzeugung im Jahre 1865 von41.447Ctrn. eine Mehrerzeugung von 14.649 Ctrn. ergibt. Von dieser Vermebrung falleu 8.000 Ctr. auf den Magnet- und Brauneisen-steinbergbau im Bezirke Birkfeld, welche beim Bergbaue, an welchem sich kein Schmelz\verk befindet, a!s Vorrath erliegen. Der Mittelpreis der Erze am Erzeugungsorte, welcher 30 03 kr. betrug, bat sich gegen dasVorjahr um 13*6kr. erhoht. DieGestebungskosten betrugen 165kr.pr.Ctr. Bei den beiden im Amtsbezirke bestehenden Eisenschmelzvverken zuEdels-bach im Bezirke Drachenburg und zu Mi s sl ing im Bezirke VVindisch-Lands-berg, wird bis auf einige Centner Gussroheisen nur Frischroheisen erbla-sen, u. zw. wurden im Gegenstandsjahre erzeugt 30.593 Ctr., demnach sich gegen die imVorjahre erblasenen 22.327 Ctr. eine Vermehrung von 8.266 Ctrn. ergab. Der durchschnittliche Mittelpreis am Erzeugungsorte (3 tl. 5 kr. per Centner) ist gegen das Vorjahr um 22 kr. zuruckgegangen. Die Gestehungskoster betrugen 2 fl. S1-5 kr. per Centner. Die Roheisenerzeugung ist derzeit im Amtsbezirke dieser Berghauptmannschaft von untergeordneter Bedeutung. Wenn auch das Auffinden von so reichen Erz-lagerstiitten, wie am Erzberge zwischen Vordernberg und Eisenerz, in Untersteier nicht anzuhoffen ist, so diirften doeh durch eine rege Schurfthatigkeit Eisenerze iiber-liaupt auf minder machtigen und haltigen Erzgangen in solcherMenge aufgeschlossen werden, welche moglicher Weise eine wohlfeilere Verhiittung mit Venvendung des in Miltel- und Untersteiermark so reichlich abgelagerten mineralischen Brennstoffes (Braunkohlen) erreichen lassen wiirden. Leider sind die allge-meinen industriellen Verhaltnisse nicht darnaeh angetlian, zur Thatigkeit in dieser Richtung anzuspornen, und so ist es in Bezug der Ainvendung des envahnten Brennmateriales auf den Hochofen-Process bei einigen unl)edeutenden Versuchen geblieben. Im Gegenstandsjahre sind beira Eisenraffininverke in Gradenberg, nachst Kiiflach, in einen neu erbauten Versuehsofen derartige Versuche mit Venvendung der auf der Stubalpe bei Aufschlussbauten erbauten Spalheisensteine durchgefiihrt worden, \velche ein giinstiges Resultat anhoffen lassen. Wenn diese Versuche gelangen, kiinnten in der Niihe der reiclihaltigen Braun-kohlenwerke, wie insbesondere zu Voitsberg und Eibisvald, Eisenschmelzwerke er-richtet vverden, vvelehe durch die Verwendung eines billigen Brennstoffes, und durcli den bei Heruntersetzung der einschlagigen Eisenbahnfraclitpreise ermoglichten Bezug von Eisenerzen aus grosserer Entfernung in den Stand gesetzt \viirden, wenn aucli minder gutes, doch billigeres Roheisen in den Handel zu bringen. Dadurch wiirde aber jenem Conilicte begegnet werden, welcher sich zwischen den 1'roducenten des vorzuglicheren steirischen Eisens und jenen Consumenten, welche bei der Verwen-dung des anzukaufenden Eisens auf die bessere Qualitat weniger zu reflectiren brau-chen, bemerkbar macht, wahrend gleichzeitig zum eigenen Nutzen der Producenten uud im allgemeinen lnteresse das vorziiglicbere Roheisen seiner eigentlichen Ver-wendung, das ist der Stahlerzeugung und nunmehr der Bessemer-Manipulation, nicht entzogen wiirde. Im Jahre 1864 wurde bei dem Schienen\valzwerke der k. k. priv. Siidbahn-gesellschaft am Bahnhofe zu G raz eine Bessemer-Hutte erbaut und vorliiufig auf eine jahrliche Erzeugung von 60.000 Ctrn. Bessemermetall eingerichtet. Im Janner 1865 war die Erzeugung von Eisenbalmschienen aus Bessemermetall bereits im besten Gange, und wird seither diese Hutte sehr schwunghaft belrieben. Das Roheisen zur Erzeugung des Bessemermetalls wird aus Mariazell, Pitten und Heft bezogen, und nebst den Rails auch mit der Anfertigung anderer Eisenbahn-bestandtheile begonnen; endlicli werden auch Waggonriider olme Schweissung (die ersten in Oesterreich) hergestellt. Im Jahre 1866 wurden dort bei 1.110 Chargen durch Umsckmelzung von 72.793 Zoll-Ctrn. grauen und von 4.S58 Zoll-Ctrn. Spiegelroheisens erzeugt: 57.609 Zoll-Ctr. ordinarer Gussblocke, 512 Zoll-Ctr. Modellguss, 5.285 Zoll-Ctr. Abfiille. Hiernach wurden erhalten 75-14 Percent Rlocke und Modellguss, 6-83 Per-cent Abfalle, und resultirten an Calo 18-03 Percent. Verbraucht \vurden hierbei 18.789 Zoll-Ctr. Ostrauer Steinkohle, 66.375 Zoll-Ctr. Leobener und 2.612 Zoll-Ctr. Koflacher Braunkohle. Ebenfalls im Jahre 1864 \vurden bei dem, damals dem Paul v. Putzer, nunmehr einer Berg- und Huttenwerks-Actiengesellschaft gehorigen Eisenraftlnirwerke zu Store, an der gleichnamigen Station der Sudbahn, eine halbe Meile von Cilli auf\varts, die Einrichtungen getroffen, um Bessemermetall zu weiteren Handels-artikeln zu verarbeiten. Es wurde sicli vvegen Lieferung des Bessemermetalles mit der Compagnie Rauscher, als Besitzerin der Bessemer-Hiitte zu Heft, ins Einverneh-men gesetzt, und seit dem bezeichneten Jahre werden beim Eisenwerke zu Store die mannigfalligsten Artikel aus Bessemermetall erzeugt und in Handel gebracbt. Im Jalire 1866 \vurden in Store aus Bessemermetall erzeugt: Schmiedestueke............................................................... 2.839 Ctr. Walzwaare................................................................... 6.493 „ Bleehe..................................................»..................1.611 „ Zwischenmaterial, respective Halbfabrikate.................................2.218 „ zusammen . . 13.161 Ctr. Ausserdem wurden dort noeli 7.367 Ctr. Eišemvaarenfabrikate, worunter 869 Ctr. Panzerplatten erzeugt. Die gesammten Erzeugnisse dieses Werkes reprasen-tirten im Jahre 1866 einen VVerth von 230.000 fl. Hierbei kamen in Venveudung: 182.215 Ctr. Braunkolile aus den eigenen Gruben zu Gouze und Bresno, und 4.972 Ctr. Sclnvarzkohlen aus dem Werke zu Stranitzen im Bezirke Gonobitz. Der Geschiiftsgang war im Ganzen im Jahre 1866 ein minder giinstiger, da die Preise niedrig, die Erzeugungskosten aber wegen der geringeren Production hoch standen. Kamten. Berghauptmannschaft Klagenfurt. An Eisensteinen wurden erzeugt: im Jahre 1863 ........................................................ 1,968.926 Ctr. 1864 .................................................... 1,422.338 „ 1865 . .................................................. 1,402.142 „ 1866 .................................................... 1,462.471 „ wornach sich im letzten Jahre gegen das Vorjahr in runder Ziffer eine Mehrerzeu-gung von 60.000 Ctrn. ergab. Von der Erzeugung dcs Jahres 1866 entfielen auf den politisclien Bezirk Althofen (Hiittenberger Bergrevier).............................1,125.942 Ctr. „ Friesach........................................................ 135.630 „ „ St. Leonhard.................................................... 100.995 „ „ Gmund............................................................ 62.444 „ „ Wolfsberg........................................................ 37.460 „ Von der gesammten Erzerzeugung wurden nur 9.015 Ctr. nacli Salzburg zum Hoehofen in Bundsehuh (Lungau) ausgefiihrt, das iibrige Quantum gelangte im Lande selbst zur Riistung und Verhiittung. An Fr i s c h r ohe is e n wurden erzeugt: im Jahre 1862 .......................................................... 941.131 Ctr. 1863 ...................................................... 789.223 „ 1864 ...................................................... 494.878 „ 1865 ...................................................... 542.989 „ 1866 ...................................................... 683.504 B Obgleieli im Jahre 1866 im Vergleiche mit dem Jahre 1865 eine Mehr-erzeugung von 140.515 Ctrn. erzielt wurde, so liisst dieser Umstand aus denfriiher bei Bespreehung der „allgemeinen Verhaltnisse und Ergebnisse des Bergwerks-betriebes“ entwiekelten Grunden keineswegs auf einen gunstigen Umschwung in diesem Productionszweige schliessen; diese Mehrerzeugung erklart sich vielmehr daraus, dass die Hocliofenbesitzer genothigt waren, die in besserer Zeit abge-schlossenen Abstoekungsvertrage einzuhalten, das Holz zu verkolilen und, um die Kohlen niclit demVerderben auszusetzen, mit denselben die Eisensteine zu verhiitten und das Friscbroheisen am Lager liegen zu lassen, in der Hoffnung, dass denn doch gunstige Conjuncturen eintreten werden, eine Voraussetzung, die leider im Jahre 1866 noch niclit zutraf, Die fiir das Jahr 1866 ausgewiesene Erzeugung an Friscbroheisen vertheilte sicli auf die Eisenwerke: in Lolling mit 163.381 Ctrn. „ Heft 135.868 n „ Treibach n 127.272 99 „ Eberstein 106.390 99 „ Olsa 41.363 99 „ Waldenstein r> 24.865 99 „ Hirt 23.031 n „ St. Leonhard M 21.675 9t „ Gmiind 20.565 99 „ St. Gertraud n 12.390 99 „ Waidisch n Die Erzeugung an Gussroheisen (llochofenguss) betrug im Jahre 1866 zusammen 7.476 Ctr. gegen 4.987 Ctr. des Jahres 1865 und jene des Bessemer-metalls bei dem Eisenwerke Heft 42.481 Ctr. gegen 12.910 Ctr. des Jahres 1865. DasFrisch- und Gussroheisen, zusammen 690.980 Ctr., \vurden in 13, griissten-theils nur durch einen Theil des Jahres im Betriebe gestandenen Hochofen in 471 Betriebswochen mit einem Brennstoft'aufwande von 8,945.366 Cubik-Fuss Holz-kohlen erzeugt; es entfiel demnach auf eine Beti'iebs\voche eine Production von 1.467 Ctrn. Boheisen und zur Erzeugung einesCentners im Jahresdurchschnitte ein Quantum von 12‘9 Cubik-Fuss Holzkohlen. Nur zwei Hochofen, niimlich der Johanna-Ofen des Eisenwerkes zu Lolling und ein Hochofen des Eisemverkes zu Heft, sind durch 52 NVochen im Betriebe gestan-den; 11 Hochofen standen das ganze Jahr hindurch kalt. Bei dem Eisenwerke zu Lolling arbeiteten beim Bergbaue durchsclmittlieh 130 Mann und 2 Kinder, davon 72 Percent im Gedinge-, 28 Percent im Schichten-lolme. Die Gedingarbeiter beim Abbaue auf den Erzstrassen eroberten an 90 Percent Erz in der Ganze und 10 Percent im alten Manne. Die Streckenhauer gewannen 33 Percent Erz und 67 Percent Stein. Erliaut wurden dem Volumen nacli 1.340 Cubik-Klafter Erz. Die Leistung eines Mannes bestand in 10‘13 Ctrn. fiir die 12stiindige Schicht; die Gedingschicht wurde durchschnittlich mit 85 krn., die Herrenschicht mit 60 krn. gezahlt. Vom Juni 1866 angefungen wird alles brauchbare Erzkleiu zur Hiitte geliefert und in einem iieu construirten Flammofen niittelst Staubkohle »ud Torfkleiu gerostet, vvelche Abfalle friiher keine Vervvenduug fanden. Der Zuschlagkalk, welcher friiher aus der Stelzing p er Achse mit hedeutenden Kosten zugefiihrt wurde, wird jetzt beim Bergbaue gewonnen und auf der Eisenbahn zur Hiitte herabgefordert. Im Jahre 1866 wurden 284.871 Ctr. Eisensteine der Bostung unterzogen und hierzu 186.170 Cubik-Fuss Praschenkohlen und Losche vervvendet, somit 0‘65 Cubik-Fuss per Centner. In dem Flammofen wurden in 12 Stunden 20 Ctr. Erzklein gerostet, mit einem Brennstoffaufvvande von 3 Cubik-Fuss Staubkohle und Torfklein, und mit einem Kostenaufwande von 12 krn. fiir den Centner. Zur Verschmelzung gelangten 321.800 Ctr. gerosteter Erze, mit einem Aus-hringen von KO-8 Percent; der Verbrauch an reinen Sehinelzkohlen (ohne Rostung und Einrieb) berechnete sieb auf 1 Ctr. Roheisen mit 9-43 Cubik-Fuss. Um die Verrechnuug mit der Eisenbahn zu erleichtern, und iiberhaupt um den Zeitverhaltnissen Bechnung zu tragen, wurde vom 1. Jiinner 1867 an in Lolling das Zollgevvicht eingefiihrt. Der Bergbau bei dem EisenwerkeEberstein ist grossentheils auf unvervvitter-ten Spatheisenstein (Weisserz) angewiesen und besteht die Beschiekung derzeit aus 70 Percent Weisserz und 30 Percent Braunerz; zur Erzeugung eines guten Roh-eisens ist es daher nothweudig, dass die Weisserze gut gerostet und erst nach ein-jiihrigein Abwassern und Abliegen verhiittet vverden. Bei den griiflich Henkel von Donnersmarkschen Eisenwerken im Lavant-tliale schwankte der Holzkohleuverbraueh beim Hochofenbetriebe zwischen 10-ii bis 14 Cubik-Fuss Gichtenkohle per Centner Boheisen, das Ausbringen aber zwi-scheu 33—48 Percent der gerosteten Erze; 1 Ctr. Erz brauchte circa 0 4 Cubik-Fuss Kohle zurRostung; die kiesigen Glanze von Waldenstein vvurden in Flammofen mit Scheitholz — 50 Ctr. mit 1 Klafter — gerostet. In St. Leonhard vvurde der Hoehofen auf 40 Fuss erhoht, eiu VVassertonneu-iiufzug errichtet und eine d rit te Hoehofenform angebracht; auch vvurden auf der Hiittensohle Gasrostofen gebaut. In Waldenstein vvurde eine Verbesserung in der Gattirung und Beschickuug der Erze vorgeuommen, vvodurch der reiehe und billige Eisenglanz, vvelcher friiher seiner Strengfliissigkeit \vegen nur in kleinen Quantitaten den theueren Braun- und Weisserzen zugesetzt werden konute, jetzt beinaheaussehliesslieh verschmolzenvvird. Bei dem graflich Lodron'scheu Ei se rnv er k e in Gmiind bestehen die gefor-, derten Erze aus Braun- und Spatheisensteinen, theilvveise gemengt mit Magneteisen-steinen, dann aus Boheisensteinen, von velchen nur etwa ein Viertheil der ganzen Erhauung Stufferze sind, vviibrend 3 Vierttheile aus ganz pulverformigem Erkzlein »Tom“ genanut, bestehen; diese Erze hahen mauehmal einen starken Blei- und Zinkhalt, jedocb sind diese Nebenbestandtheile uicht als ausbringbar in Anschlag zu bringen und haben nur die nachtheilige Folge, dass bei deren Verschmelzung ein starker Bleiverbrand stattfmdet und sich aus Ursache der Sublimation Ofenansatze bilden, \veiche wahrend einer Campague mehrmals beseitigt vverden mUssen, u. zw. Statist. Mittheil. XIV. Jahrg. 3. Heft. 6 um dem Hochofen im gutenGangezu erlialten, in Zwischenraumen yoii vierWochen, wobei jedesmal 12—20 Ctr. dieser Ofenansatze beseitigt \verden. In Bezug der Gattirung der Erze wird bemerkt, dass jeder Ersatz im Durch-schnitte mit 407 Pfund zur Hiilfte aus gerosteten Stufferzen, zur andern Hiilfte aus ungerostetem „Tom“ bestelit. In den zwei durch (J Monate im Betriebe gestandenen Schachtriistofen wurden 19.283 Ctr. Erze mit einem AulVande von 7.740 Cubik-Fuss Ratterprasche gerostet, daher auf 100.Ctr. Erze 40-1 Cubik-Fuss Riistkoble entfallen. Das Ausbringen be-rechnet sicb mit 36 3 Percent bei einer Schmelzkohlenvenvendung von 14-4 Cubik-Fuss per Centner Roheisen. Bei dem Eisenwerke Olsa der Karl v Mayer’schen Erben ist der zugehorige, am Biirgerberge nacbstFriesaehgelegene Bergbau schon stark verhaut und es musste im Jahre 1866 cin besonderes Augenmerk auf das ebenfalls zugehorige aber nalie-zu zwei Meilenostlich von Friesach gelegene WaitsehacherBergwerk, \velclies Spatli-eisensleine und Glaskopfe fiihrt, gerichtet werden. Die Erze werden am letzteren Orte, so\veit es das Terrain zulasst, mittelst Tag-baues gewonnen, sodann mit Anwendung einer einfachen Bremsscheibe auf dem 52 Klafter langen, unter 32 Grad geneigten Bremsberge bis zur Strasse herabge-fordert und nach Olsa zur Rostung und Verhuttung verfrachtet. Das beim Eisenwerke Waidisch des Julius Freiherrn Yon Silbernagel erblasene Roheisen vvurde lediglich aus Frischschlaken mit dem erforderlichen Kalkzusclilage erzeugt, und nach durchgefuhrter Frischung zu Riichsenflammen fii>' die Ferlacher Gewehrfabrikanten. dann zu Zain- und Drahteisen verarbeitet. Um die Holzkohlenlosche zu verwerthen, wird dieselbe dort in einem bolzernen Kasten mit gebranntem Kalke und mit Wasser zu einem dicken Brei abgemacht, zu Ziegeln geformt, getrocknet und aufgegichtet; hierdurch wird eine Kohlenersparung erzielt, und auch der als Zusatz nothwendige Kalk gleichzeitig in den Ilochofen gebracht. Krain. Berghauptmannschaft Laibach. Die in den letzten Jahren ohnehin tief gesunkene Eisenindustrie Krains bat in dem Gegenstandsjahre noch einen wei-teren Riick-gaiig erlitten, was aus nachslehenden Ziffern ersichtlicli ist. Eisenstein-Production Gewicht Werth Mittelpreis im Jahre 1862 . 235.250 Ctr. 64.520 fl. 41 kr. 36 fl. 45 kr. n 1863 . 283.346 „ 70.666 » 69 99 24 99 9 99 99 1864 . 205.518 „ 57.040 n 31 99 27 , 99 8 99 n 1865 . 224.650 „ 62.878 r> 93 n 27 n 99 n n 1866 . 175.656 „ 49.024 T) 8 99 27 99 90-97 „ Frischrohei sen-Pro du cti on im Jahre 1862 . 112.729 Ctr. 383.977 fl. — kr. 3 fl. 40-6 kr. • r> 1863 . 92.497 „ 315.474 99 85 99 3 99 41 99 n 1864 . 89.023 „ 288.642 99 50 99 3 99 24 99 im Jahre 186S . 67.196 Ctr. 205.751 fl. 23 kr. 3 fl. 6-17 kr. 1866 . 44.091 „ 129.863 „ 12-5 „ 2 „ 94-53 „ Gussroheisen-Production im Jahre 1862 . 7.705 Ctr. 41.749 fl. — kr. 5 fl. 41-8 kr. 1863 . 9.261 „ 49.466 „ 40 „ 5 „ 34 „ 1864 . 6.113 „ 41.14S „ - „ 6 „ 73 1865 . 6.700 „ 44.223 „ 79 „ 6 „ 60-05 „ 1866 . 5.672 „ 38.857 * 54 „ 6 „ 85 05 „ Zu der Ungunst der Zeitverhžiltnisse, den hoheren Kohlenpreisen und dem durch Zollvertrage begunstigten Import fremdlandischer Waare, gesellte sicli im Jahre 1866 noch der Krieg, so dass in diesem Jahre von den 13 Hochofen Krains 6 kalt standen und die Anzahl der Schmelzvvochen, \velche imVorjahre noch 142'/4 betragen hatten, bis auf die noch nie erreichte geringe Zalil von 96'/j. Schmelz-wochen zuriickging. Nur die Eisenwerke Hof, Sava und Jauerburg in den Bezirken Seisenberg und Radmannsdorf kampften durch den Localmarkt begiinstigt mit einigen Erfolg gegen die obenviilmte allgemeine Calamitšit und Hof war es, \velches beziiglich des Guss-roheisens im Vergleiche zu den Vorjahren am vvenigsten zuriicklilieb, da es fiir den Kriegsmaterialbedarf auch einigermaassen beschiiftigt war. Als ein kleiner Fortschritt kann nur die Errichtung eines ganz zweckmassigen Puddelofens beim Victor Ruard’schen Werke in Sava bezeichnet vverden. Von der Einfuhrung des Bessemer-Verfahrens kann, vvie in friiheren Berichten bereits dargethan vvurde, tlieils wegen der geringeren Ausdehnung der krainerischen Eisenwerke selbst, theils wegen der Beschaffenheit derErze und des grosseren Plios-phorhaltes der Rasen- und Rotheisensteine vorlauflg keine Rede sein. Tirol. Berghauptmannschaft Hall. Die schon im Jahre 1865 gegen 1864 stattgehabte Verrninderung der Eisenproduction bei den Eisemverken Tirols h at im Jahre 1866 vveitere und leider noch bedeutendere Fortschritte ge-macht. Die Eisenhochofen in Jenbach und Piliersee waren jeder kaum ein lialbes Jahr im Gange, jener in Primor aber gar nicht in Betrieb. Jenbach ist mit seiner Erzeugung gegen 1865 um 10.700 Ctr. Roheisen, Piliersee um 5.000 Ctr. endlicli Primor um 13.400 Ctr. zju r ii c k g e b 1 i e b e n. Wird aber die Production an Frisch- und Gussroheisen des Jahres 1866 mit jener des Jahres 1864, in welchem Jahre dieselbe noch so ziemlich auf der Normal-hiihe stand, verglichen, so ergibt sicli hieraus fiir die 2 Jahre 1865 und 1866 bei der Gesammterzeugung von Frisch- und Gussroheisen in Tirol eine Abnalime von 47.100 Ctrn., welche einen Productions\verth von 236.000 fl. repriisentiren, und es ist mit anderen Worten in Tirol die Eisenproduction des Jahres 1864 in denJahren 1865 und 1866 bis auf 35 Percent ihres Productionswerthes herabgesunken. Wie bereits in dem vorjithrigen Verwaltungsberichte erwahnt wurde, waren die Productenvorratlie, ungeachtet der namhaften Reducirung der Erzeugung wahrend des Jahres 1865, mit Schluss dieses Jahres sowohl beim Eisenwerke in 6° Jenbach, als bei jenem in Pillersee angewachsen. lin Jahre 1866 musste jedoch die Erzeugung bei diesen Werken noch weiter und in noch griisserein Maasse einge-schrankt werden; und ungeachtet dieser Productionseiuschrankung, ungeachtet der im Jahre 1866 stattgefundenen weiteren und knapp bis auf die Selbstkosten berab-gegangeneu Reducirung der Eisenpreise zeigten die Vorratke mit Scbluss 1866 keine erhebliche Verminderung. Bei dem Eisenwerke in Primor endlicb, vvelches seine Erzeugung im Jahre 1866 ganz eingestellt bat, tritt iilierdiess noch der bedauerliche Umstand hinzu, dass dessen fast ausschliessliehe Absatzquelle, das Kupfenverk in Agordo, im Laufe des Jahres Eigenthum der italienischen Regierung wurde; und wenn aucli bezuglich der Abnahme von Primorer Roheisen flir Agordo mit der italienischen Montan-Administration bereits Verhandlungen eingeleitet wurden, sobleibtein giin-stiges Resultat derselben immerhin noch problematisch. Salzburg. Berghauptmannschaft Hall. Gleichwie in Tirol zeigt sich auch im Salzburgischen ein gr os s er Ausfall in der Erzeugung des Eisens und in seinem Productiousvverthe, wovon gleichfalls in erster Linie die ararischen Eisenvverke betroffen wurden. Wahrend das Privat-Eisenwerk zu Bundschuli nachst Mauterndorf (Bezirk St. Michael) seinen im Jahre 186S ganz eingestellten Hochofenbetrieb im Jahre 1866 wenigstens theilweise \vieder aufgenommen bat, und eine Erzeugung von melir als 21.000 Ctrn. Roheisen im Werthe von S1.S00 fl. nach\veist, bat die Roheisenpro-duction bei den salzburgischen Aerarial-Eiseuwerken im Jahre 1866 noch bedeu-tendere Riickschritte gemacht, als in Tirol. Es betriigt der Ausfall gegen das Jahr 186S in runden Ziffern: beim Eiseinverke Werfen 7.000 Ctr., mit einent Productionswerthe von 37.800 fl- „ Flachau 12.000 „ „ „ „ „ 44.800 „ „ „ Dienten 13.200 „ „ „ „ „ 33.200 „ in Summe . . . . 32.200 Ctr., mit einem Productionswerthe von 1 IS.800 fl- Riicksichtlich der zwei letztgenannten Werke Flachau und D i e n t e n ist dieses Zuriickbleiben lediglicli eine notliwendige 1'olge der, wie in den fruheren Ver\val-tungsberichten bereitserwahnt wurde, vordrei Jahrenangeordneten Auflassung des-selben. I)a nunmehr die mit dieser Auflassung zugleich angeordnete Aufarbeitungder noch vorhandenenerhautenErzealliiialichihrEndeerreicht —was bei Dienten bereits der Fali, bei Flachau demniichst zu gewiirtigen ist— so beschrankt sich fur die Zu-kunft der einst so ausgedehnte iirarische Eisenhiittenbetrieb im Salzburgischen lediglich auf dasEisen\verk inWerfen, bei welchemnuninVerbindungmit dem ararischen Raffinirwerke in Ebenau die gesammte iirarische Eisenproduction stattfindet. Auch in Werfen ist imJahrel866 ein namhaflerRiickschritt in derErzeugung an Frisch- und Gussroheisen gegen das Jahr 186lj, und zwar um 7.000 Ctr. mit einemProductionswerthe von 37.800 fl., eingetreten. VVenn derselbe auch theilweise in dem Umstande seine Erklarung lindet, dass im Laufe des Jahres 1866 die drin-gend notlnvendig gewordene Hochofenzustellung vorgenommen, und demnach der Betrieb auf einige Wochen suspendirt werden masste, so ist gleichvvohl nicht zu verkennen, dass der im Allgemeinen auf der Eisenindustrie lastende Druck auch be‘ dem Eisenvverke in Werfen sich geltend machte. Bohmert. Berghauptmannschaft Prag. Die Eisenerzgevvinnung hat nur die verhaltnissmiissig geringe Summe von 1,243.405 Ctrn. erreicht, was gegen das Vorjahreinen abermaligen Riickgangvon 405.789 Ctrn. ergibt. Wenn in Betracht gezogen wird, dass im Jahre 1865 gegen das Jalir 1864 eine Verminderung um 414.797 Ctr., und im Jahre 1864 gegen das Jalir 1863 eine Verminderung um 559.399 Ctr. stattfand, so ist diese Erscheinung um so bemerkenswerther. Von der Minder-Production des Jahres 1866 fiel allein aufKladno die Summe von 335.378 Ctrn., auf Neujoachimsthal 72.108 Ctr., auf Komorau 26.612 Ctr. Von den 3 ararischen VVerken steigerte das Franzensthaler die Erzproduction gegen das Vorjahr um 72.440 Cfr., vvjihrendbei den2anderen eine Verminderung um 23.280 Ctr. stattgefunden bat. Ausser dem Franzensthaler Eisemverke haben noch die Privat-eisenvverke zu Althiitten und Obecnic gegen das Vorjahr mehr Eisenerze erzeugt. In den Jahren 1864 und 1865 fand auch eine Eisenerzgevvinnung in den klei-»en Kohlenmulden der Bezirke Bohmisch-Brod, Unhoscht, Schlan und Neustraschitz 8falt, im Jahre 1866 entfiel auch diese Eisenerz-Production. Von Eisenstein-Berg-bauunternehmern, welehe nichtzugleich Huttenbesitzer sind, wurden bloss 2.600 Ctr. Eisenerze, und zwar von der Auwal’er Gewerkschaft, gevvonnen. Im Jahre 1866 sind 60.124 Ctr. Fri schroheisen und 10.837 Ctr. Gussroheisen w en iger als im Vorjahre erzeugt worden. Dieser abermalige Riickgang fiel fast ganz auf das Kladno’er Eisenwerk, denn dasselbe producirte im Jahre 1866 um 62.913 Ctr. Roheisen \veniger als im Jahre 1865, da von den 6 Hoehofen aber-mals nur 3 verhaltnissmiissig kurze Zeit, uamlich zusammen nur 68 Wochen (gegen 130 im Vorjahre), im Betriebe vvaren. Bei den 3 ararischen Eisenwerken betrug die Mindererzeugung 4.919 Ctr. Frisch- und 4.600 Ctr. Gussroheisen, welche Minder-Production die Eisenwerke Straschitz und Franzensthal mit um so grosserenZifferntraf, als bei demHoloubkauer Eisenwerke gegen das Jalir 1865 eine Mehrerzeugung von 6.563 Ctrn. Frisch- und 1.215 Ctrn. Gussroheisen stattfand. Unter den Privat-Eisenvverken erzeugte das Neu-joachiinsthaler in 4 Hoehofen 2.603 Ctr. Boh- und 4.027 Ctr. Gusseisen mehr, als im Vorjahre; im Komorauer Eisenvverke wurden 2.658 Ctr. Boheisen, im Obecnicer 1.970 Ctr. Gusseisen mehr erzeugt als im Jahre 1865. Mit dem Bessemer-Processe sind im Jahre 1866 keine Versuche ausgefiihrt worden. Bohmen. Berghauptmannschaft Kommotau. Im Jahre 1866 redueirte sich die Eisensteinforderung auf 5.266 Ctr., blieb demuach abermals gegen die Eisen-steingewinnung des Jahres 1865 um 11.779 Ctr. zuriiek, indem der ohnediess be-schrankte Betrieb des Kallicher Eisenwerkes wegen der kriegerischen Ereignisse und der Absatzstockung im Auslande noch mehr reducirt werden musste. Aus den Eisenerzen vvurden im Jahre 1866 4.101 Ctr. Frischroheisen und 678 Ctr. Gussroheisen im Gesammtvverthe von 24.912 11. dargestellt, daher gegen das Jahr 1865 mehr um 95 Ctr. Frischroheisen und weniger um 325 Ctr. Gussroheisen, woraus ein geringerer Geldvverth dieser Eisensorten von 1.637 11. 50 kr. resultirte. Bohmen. Berghauptmannschaft Pilsen. Bei der Eisenproduction haben sich im Jahre 1866 naclistehende Resultate ergeben. Es wurden erzeugt: von Frischroheisen.................................................... 67.034 Ctr. „ Gussroheisen........................................................56.212 „ Zusammen.................. 123.246 Ctr. daher gegen das Vorjahr um 19.556 Ctr. weniger Frischroheisen und um 15.646 Ctr. mehr Gussroheisen. Mit der Bessemerschen Eisenfrischmethode \vurde bisher bei den Eisenhutten dieses Berghauptmannschattsbezirkes kein Versuch gemacht, da die Qualitat des Eisens hierzu nicht fiir geeignet gehalten wird. Die Eisenindustrie lag iibrigens im ganzen Bezirke wegen den ungiinstigen Absatzverhaltnissen stark dar-nieder, wesshalb von den bestehenden Hochdfen mehrere durch das ganze Jahr nicht in Betrieb gesetzt wurden. Die Eisenstein er z eugung der Privatwerke (mit 245.307 Ctrn.) ist gegen das Vorjahr um 61.778 Ctr. zuruckgewichen, wahrend die gleiche Erzeugung bei den Aerarial-Bergbauen (mit 39.800 Ctrn.) gegen das Vorjahr sich um 11.140 Ctr. vermehrt hat. Bohmen. Berghauptmannschaft Kuttenberg. Die Eisenerzeugung ging vvegeii der schon im Vorjahre hervorgehobenen Ursachen abermals zuriick, da nicht n ur die Eisensteinerzeugung bei einem hoheren Durchschnitts-Erzeugungspreise von2I krn. perCentner (gegen 18-9 kr. des Vorjahres) imWerthe um8.185tl.26 kr., sondern aucli die Frisch- und Gussroheisenerzeugung bei nahezu gleichen Durch-schnitts-Verkaufspreisen um 50.195 Ctr. zuriickblieb, was einen Ausfall von 82.288 tl. 99 kr. zur Folge hatte. Mahren. Berghauptmannschaft Olmiitz. Die Frisch- und Gussroheisen-Pro-duction ist um 66.869 Ctr. in der Menge und um 172.427 tl. 16 kr. im VVerthe zu-riickgegangen. Auf die Frisch- und Gussroheisen-Production vvirkte insbeson-dere der im Jahre 1866 fast auf ein Minimum reducirte Bedarf der inlandischen Eisenbahnen. Der Bessemer-Proc.ess hat in Mahren noch keiue besonderen Fortschritte gemacht. Er wird einzig und allein auf dem freiherrlieh von Rothschild’schen Eisenwerke in Witkowitz, und zwar nacli englischer Methode und mit oberungari-schen Roheisen, welchem das zu dem beabsichtigtenHartegrade erforderlicheQuantum oberungarischen Spiegeleisens zugesetzt wird, betrieben, lieferte aber, da die Bes-semer-Hiitte in jeder \Yoche nur einen Tag im Betriebe stand, im Jahre 1866 nicht mehr als 10.000 Ctr. Bessemermetall, welches bis jetzt meist zu Achsen, VVelleu, Feilen und anderen kleinen Stalil waaren weiter verarbeitet wurde. Die auf dem Ziiptauer Eisemverke beabsichtigte Einfiihrung des Bessemerver-fahrens scheint bereits ganzlich aufgegeben zu sein. Die Allerhochste Verfiigung iiber d i e Ermassigung d er Bergvverks-Abgabe n vom 29. Slarz 1866 \vurde vou ulien Bergbauunternehmern Mahrens und Schlesiens, vorziiglich aber von den Eisenwerksbesitzern, welche wegen des zer-streuten und absiitzigen Vorkommens der mahrischen Eisenerzlagerstatten und deren oft wenige ZoIIe beschrankter Machtigkeit zu fortdauernden Schiirfungen und Massen-Occupationen gedrangt sind und durcli 1'remde Concurrenz am meisten leiden, mit Freuden begriisst und als eine \vesentliche Unterstiitzung ilires sclnvierigen Kam p fes gegen die in allen Grundbedingungen bei vveitem gtinstiger gestellte Eisenindustrie des Auslandes dankbar anerkannt. Eine entschiedene Besserung in den Verhalt-nissen der mahrischen Eisenindustrie, so wie der bedeutendeAufsclnvung, dessen die mahrischen Kohlenbergbaue bei ihrer Ausdehnung fahig sind, lassen sichaber jeden-falls erst dann mit Zuversicht ervvarten, wenn die Communicationsmittel den Bediirfnissen entsprechend vermebrt sein und die privilegirten Eisen-bahnen durch eine ausgiebige Herabsetzuug der Prachtsatze das Missver-haltniss beseitigt haben vverden, vvelches einerseits zwischen dem In- und Auslande und andererseits zwischen den Frachtlohnen und den Preisen der verfrachteten Pro-'lucte faktisch noch besteht. Schlesien. Berghauptmannschaft Olmiitz. Bei den Eisensteinbergbaueu er-gab sidi im Jahre 1866 eineMindererzeugung von 1 Ji.447 Ctrn.Erz, was durch die geringe Eisenproduction des Jahres 1865 hiiireichend erklart wird. Die Eisenproduction ist im Jahre 1866 gegen dasVorjahr zwar um SOOCtr. ge-stiegen, allein bei naherer Betrachtung muss dieses Plus eh er fiir eineu Buck-schritt gehalten werden. Denn wahrenddas .ialir 1865gegeniiber dem Jahre 1864 eine Melir-Production vonGussroheisenmit 7049 Ctrn.,dagegen andem minder werth-vollen Frischroheisen einen Ausfall von 1.728 Ctrn. ergab, ist im Jahre 1866 das Verhaltniss gerade umgekehrt; es wurden namlich um 4.468 Ctr. Frischroheisen mehr und um 3.968 Ctr. Gussroheisen \veniger erzeugt, wovon der Grund eben-falls in den kriegerischen Zeitverhaltnissen gesucht werden muss, indem beim Mange] an hinreichenden Bestellungen die Gusswaaren-Production eingescliraukt wurde, und die Eisenhiitten, um nicht ganz zu feiern, auf dieErzeugung von Frischroheisen angewiesen waren. Ueberdiess muss das Jalir 1866 als eines der ungiinstigsten 1'iir die schlesische Eisenindustrie bezeichnet werden. Der Bessemer-Frischprocess ist bis jetzt in Schlesien nicht zur Einfuhrung gelangt. West-Galizien. Berghauptmannschaft Krakau. Ueber das Vorkommen jener Eisenerze, welche im Krakauer Gebiete mit den Zink- und Bleierzen gleichzeitig auftreten, wird spater bei den Zinkerzen gesprochen werden. Die im tertiiiren Gebiete, dann in den Karpathengebilden Galiziens vorkommen-den Eisensteine werden in den Eisen\verken Sr. kais. Hoheit des Erzherzogs Albrecht in Wegierska-gorka, des Grafen B ranic ki in Sucha und des Eisen-industriellenH omolacz in Zakopane verhiittet, wo iiberdiesssowohl ungarischeErze als uugarisches Boheisen vervvendet werden. Da bei keinem dieser Werke der Puddlings-Process eingefiihrt ist, so hat der Absatz der iibrigens vortrefflichen Frischproducte mit derConcurrenz des bil- ligerenPuddeleisensaus den nachbarlichen osterreichisehenLfmdern und aus Preussen zu kampfen und diirfte dieser Concurrenz auf die Liinge nicht gewachsen sein. VVenn dasselbe Verhaltniss bei dem Gusseisen sich allerdings etwas giinstiger gestaltet, so wirdnach HerstellungderEisenbahnverbindungGaliziens mitUngarn derVortheil sich sebr auf Seite des letzteren Landes ueigen, da in Ungarn das Roheisen um den Mittelpreis bis zu 1 fl. 80 kr. per Centner zu erzeugen ist, vvahrend dieser Preis unter den giinstigsten Umstiinden in Galizien nicht unter 2 fl. SO kr. sinken diirfte. Der geringe Halt der Erze, theueres Brennmaterial, schwierigere Bergbau- und Transport-Verhšiltnisse sind vorziiglich die Ursachen dieses ungfinstigeren Standes der galizischen Unternehmungen, welche iiberdiess, seitdem der Zoll fiir Eisen er-massigt wurde, sich nur mit Anstrengung erhalten konnen. Wird durch Eisenbahnen dem ungarischen Eisen der Weg geofTnet sein, dann diirfte der Aufkauf des dortigen Erzes und Roheisens in grossen Massen und deren Verarbeitung in Galizien im Grossen sich als das Rentabelste ersveisen und wahr-scheinlieh neue, vielleicht grossartige Unternehmungen ins Leben rufen. Ost-Galizien. Berghauptmannschaft Lemberg. Die Eisenerz- und Rohseisen-production ist imJahre 186t> durch die Einschrankung des Hiittenbetriebes bedeu-tend gesunken; demnvahrend im Vorjahre an Eisenerzen 94.4)1 Ctr. imWerthe von 14.734 tl. 96 kr. gefordert und 2.733 Ctr. Frischroheisen im Werthe von 7.892 fl. 39 kr. nebst 12.279 Ctr. Gussroheisen im VVerthe von 74.934 fl. 04 kr. er-zeugt wnrden, belief sich im ,lahre1866 die Ausbeute an Eisenerzen auf 77.400 Ctr. im Werthe von 12.334 fl. 77 kr., an Frischroheisen auf 939 Ctr. im VVerthe von 3.195 tl. 5 kr. und an Gussroheisen auf 8.593 Ctr. im Werthe von 40.534 fl. 30 kr. und beziffert sich sonach derAusfall bei den Eisenerzen mit 17.005 Ctrn. im VVerthe von 2.400 fl. 19 kr., bei Frischroheisen mit 1.794 Ctrn. im Werthe von 4.697 fl-34 kr. und bei Gusseisen mit 3.686 Ctrn. im VVerthe von 34.400 fl. 34 kr. In Per-centen ausgedriickt betragt diese Productions-Abnahme gegen das Vorjahr der Menge nach bei den Eisenerzen 18 0, beim Frischroheisen 65-6 und bei dem Gussroheisen 30'5Percent. Bukowina. Berghauptmannschaft Lemberg. Die Eisenproduction hat im Jahre1866 zugenommen. u. z. bei den Eisenerzen um 18.779 Ctr., beim Frischroheisen um 1.460 Ctr., und bei dem Gussroheisen um 1.282 Ctr. in einem Gesammtvverthe von 17.946 fl. 12 kr., und z\var in Folge der Anlassung des Hoch-ofens in Stulpikany, welcher durch Kauf von den von Manz'schen Huttenetablis-sements an Simon Amster iiberging. Dagegen kann von dem Zustande der von Manz'schen Werke noch immer nichts Erfreuliches gemeldet werden. Mange! an Absatz in Folge geloster Handelsverbindungen, dabei hochst gedriickte Verkaufs-preise bei allen Producten und Mange! am nothigen Betriebscapital lassen einen schvvunghaften VVerksbetrieb nicht zu, iiberdiessvermehren die liohenFruchtpreise das Elend der Arbeiter, welche nur inFriichten und entwerthetenEisenproductenent!ohnt werden, aufs Hochste. Durch den schleppenden Gang des Ausgleichsverfahrens ist 'der Ruin dieser VVerke nur zu gewiss, wenn nicht durch die, bereits zur Ausschrei-bung des executiven Verkaufes gediehene, Esecutionsfiihrung des Buko\vinaer Reli -gionsfondes noch rechtzeitig ein Uebergang der VVerke in andereHande erzielt \vird. Kroatien und Slavonien. Berghauptmannschaft Agram. Das ein/ige in Kroatien bestehende Eisenvverk zu Rude blieb »us den im vorjahrigen Vervvaltungs-berichte angedeuteten Ursachen eingestellt und diirfte nur tinter anderen Besitzver-haltnissen und erst dann wieder in Betrieb gesetzt werden, wenn zugleich auch der tiefer aufzuschliessende Kupferbau wieder aufgenommen wiirde. Die fiir das Cylindergeblase aufgestellteDampfmaschine wiirde aucli fiir die For-derung und Wasserhebung bei dem zu diesem Zwecke anzulegenden Hauptschachte ganz gut verwendet werden konnen, weil der geeignetste Punct fiir die Anlage eines solcben Hauptschaclites in der niichsten Niihe der fraglichen Maschine liegt. Das nothige Brennmateriale zur Speisung der Dampfkessel wiirde aus dem von Rude 4‘/, Stunde entfernten Braunkohlenvverke bei Bregana bezogen werden konnen. Militargranze, kroat.-slavon. Berghauptmannschaft Agram. Die fort-dauernd ungiinstigen Absatz- und Verschleisspreis-Verhaltnisse bewirkten bei dem Eisenberg- und Hiittenwerke der Gewerkschaft Petrovagora in Topusko im I. Banal-Griinzregimente, deren Hochofen nun seli 011 se it 2 J a lire n kal t steli t, auch die ganzliehe Sistirung des Giesserei- und Maschinenwerkstatten-Betriebes. Audi die Gewinnung der Eisenerze ist bei sammtliehen Tag- und Grubenbauen eingestellt worden. Bei dem Teregove'er Eisenvverke im U. Banal-Granzregimente \var der Eisensteinbergbau nur im sclnvacben Betriebe, und der Hochofen bloss 24 Wochen im Gange. Die Eisensteingewinnung blieb im Jalire 1866 bei diesem VVerke gegen das Vorjahr um 25.241 Ctr. zuriick; die Roheisenerzeugung hat sich aber im Jalire 1866 um 2.616 Ctr. gehoben. Ein regelmassiger Verschleiss des Rolieisens von diesem Werke nach dem einzigen Markte desselben, nach Steiermark, konnte wegen der hohen Land- und Eisenbahnfrachten und des billigen Preises des steiermarkisclien Roheisens nicht erreicht werden. Die Einfiihrung des Bessemer-Processes bei dem Teregove’erEisenwerke, dessen Roheisen zum Bessemern als geeignet erkannt wurde, hiingt vorzuglich davon ab, dass eine billige Mineralkohle aufgesehiirft werde, die zum Betriebe eines Dampf-cylinder-Geblases und der ubrigen (las Bessemermetall verarbeitendenEtablissements nothwendig ware. DieEisensteinbaue bei demTeregove'er Kupferwerke vverden bloss aufrecht er-halten, weil die seit Jahren im Allgemeinen herrschendeEisenkrisis es nicht gestattete, zur Errichtung von Etablissements fiir die Verarbeitung des Roheisens zu schreiten. Militargranze, banat. serb. Berghauptmannschaft Oravicza. Zunachst ist eine ansehnliche Vermehrung der Frischroheisen-Production um 77 Pereent her-vorzuheben, welche sich im Jalire 1867 durch die erfolgte Inbetriebsetzung des Losnaer Hochofens noch bedeutend erhohen diirfte. Der Bau des Losnaer Hoch-ofens hatte den Z\veck, durch Ersparung bei der Zufuhr der Erze und des Brenn-materiales die Gestehungskosten des fertigen Productes herabzudriicken. DieThiitigkeit des RuszkbergerWerkes beschrankte sich nur auf die Erzeu-gung von Mercantileisen, der Absatz des fertigen Stabeisens blieb auch im Gegen- standsjahre ein beschrankter; das gehiimmerte Stabeisen (meist als sogenanntes bosnisches in Handel gebracht) konnte nur mit sehr bescheidenem Nutzen, das Walzeisen nur mit Verlust verkauft vverden. I)ie Gusswaaren-Production hingegen ist bei diesem VVerke um 31-6 Percent zuriickgegangen; die erzeugten Gusswaaren wurden zum grossten Theile fiir den eigenen Werksbedarf (beim Losnaer Eisenwerke) vervvendet und der Rest konnte nach Angabe der Werksleitung bei der durch die Nachbarswerke hervorgerulenen Concurrenz nur. mit Noth an Mann gebraclit werden. d) Kiipler. (Hierzu Tabellen VII, 9, 10 und 11.) Steiermark. Berghauptmannschaft Leoben. Bekanntlieh besteben in diesem Amtsdistricte fiir diesen Industriezvveig nur zweiWerke; das der VordernbergerRad-meister-Communitat in Kalwang, vvelches in sehr beschranktem Betriebe jahrlich nur ein geringes Quantum von Eržen aufbringt, und diese nach einer unbestimmten Anzahl von Jahren — wie diess im Jahre 1865 eintrat — verschmilzt, dann das im Jahre 1865 in Betrieb gesetzte Ludwig Kusehel’sche Werk zu Unzdorf bei Knittelfeld. Bei letzterem nahm die Erzgevvinnung zwar zu, doch ist diese Produc-tion nocli keine bedeutende und trat auch bei der Gewinnung metallischen Rupfers eine Verminderung gegen das Vorjalir ein. Steiermark. Berghauptmannschaft Cilli. Die gewonnenen 100 Ctr. Kupfererze wurden beim schonfriiher(Seite22) ervvahnten neu verliehenen Kupferberg-baue imBezirke Mahrenberg erhaut. Die Erze treten im sogenanntenFeistritzgraben, eine VVegstunde nordwestlieh von dem nahe bei derStationSaldenhoten(derKarntner Hahn) gelegenen Markte Hohenmauthen in Cliloritschiefer auf, und zwar aui zwei 30 — 40 Grad iistlich einfallenden Gangen von 3 Fuss Machtigkeit. Das Erzvor-kommen ist kalkhaltiger Kupferkies, welcher theils derb, tlieils fein eingesprengt ist. Der Bau ist erst im Eutstehen und wird tiber denselben, wenn die Aufschlussbaue vveiter vorgeschritten sind, berichtet vverden. Im Allgemeinen lasst sich iiber das im Amtsbezirkeauftretende Kuptererzvorkom-men bemerken, dass hiiufig reichhaltige Findlinge getroflen vverden, hieraut unternom-tnene Schurfbaue in Bezug des Anhaltens minder giinstige Ergebnisse lielern, wess-halb die Bergbautreihenden vvenig geneigt sind, die Anlage kostspieligerer Unter-suchungsbaue zu unternehmen. Karnten. Berghauptmannschaft Klagenfurt. Bei Schvvabegg am rechten Drauufer, im politischen Bezirke Bleiburg, ist vor unvordenklichen Zeiten ein Kupferbergbau im Betriebe gestanden, vvie diess die vollig verrasten Halden von Kupferschlaeken, vvelche eine bedeutende Flache einnehmen, nachvveisen; in neuestei Zeit vvurden diese Schlacken nach Unzdorf in Steiermark verfrachtet, um bei dem dortigen L. Kuschcls’chen Kupferschmelzvverke als Zuschlag vervvendet zu vverden. Bei den durch Anton von Webern vorgenommenen Schiirfungen wurde der alte Bau gewaltigt, wobei drei parallele im Glimmerschiefer aufsitzende Gange an-gefahren wurden; das Ganggestein bestelit aus einem innigen Gemenge von Feld-spath und Quarz mit einem vollig trachytischen Aussehen. Die gesammte Maehtig-keit der Gange betragt bei 2 Klafter. Die Erze (Fahlerze mit untergeordneten Beimengungen von Kupferkiesen und spiirlichen Malachit-Anfliigen) kommeu tbeils eingesprengt, tlieils in derben Mitteln bis zu 1 '/3z6]liger Starke vor und enthalten nacli der vom k. k. General-Probiramte in Wien abgefiihrten Probe im Centner Erz 3 i/3 Pfd. Kupfer und 1 */a Loth Silber mit Spuren von Gold. In Folge dessen erfolgte die Verleihung eines Grubenleldes von vier einfachen Maassen unter der Benennung „Kupfer- und Silberbergbau Schwabegg.“ Die Metallgewinnung wird seinerzeit mittelst Extraction vorgenommen werden, da die im Kleinen abgefiihrten Versucbe die Zweekm;tssigkeit dieser Mani-pulation dargethan baben. Krain. Berghauptmannschaft Laibach. Befriedigend gestaltete sicb im Jahre 1866 die Kupfererzeugung — im Gewicbte von 934 Ctrn. Bosetten und im Werthe von 49.502 tl. — bei dem gewerkschaftlichen, noch niclit lange bestehenden Kupferwerke Scofie, \velches sicb einer strebsamen Leitung erfreut. Ein Vergleich der Erzeugung dieses Werkes in den Jahren 1860—1866 kann zur noch besseren Begrundung des Gesagten dienen. 1860 Kupfererzeugung Geldwerth Mittelpreis 1861 46 Ctr. 3.220 00 tl. 70-00 n. 1862 7o „ 3.333-53 „ 44-63 „ 1863 155 „ 4.822-62 „ 31-16 „ 1864 65 M 2.915-38 „ 44-85 „ 1865 398 „ 20.696-00 „ 52-00 „ 1866 934 „ 49.502 00 „ 53-00 „ 3 anliinglichen Sclnvierigkeiten des nassen Processes seheinen : uberwunden und ein geregelter Betrieb bei der Hiitte hergestellt zu sein, welcbem aucli eine nachhaltige Erzgewinnung zur Seite stelit, \vie aus der folgenden Zusam-menstellung der Erzerzeugung in den Jahren 1860—1866 hervorgeht: E r z g e w i n n u n g Geldwertb Mittelpreis 1860 — 1861 45.000 Ctr. 6.975-00 tl. 15-5 kr. 1862 16.565 „ 2.568-00 „ 15 5 „ 1863 11.854 „ 1.837-37 „ 15-5 „ 1864 — 1865 53.127 „ 6.925-19 „ 13-03 „ 1866 89.100 „ 10.932 17 „ 12-27 „ Die Erze sind im Durchschnitte kaum 13/i Percent haltig, daher der niedrige Mittelpreis. Was das Sclnvanken der Kupferpreise selbst anbelangt, so sind die Valutaveranderungen die hauptsachliche Ursache davon, theilweise auch die aus den anfanglichen Versuchen hervorgegangene mindere QualitiU des Kupfers. Tirol. Berghauptmannschaft Hall. Bei nicht nennenswerthen Unterschieden in der Erzielung von Productionsvverthen ari Gold, Blei und Asphaltsteinen in den Jahren 1865 und 1866 ergibt sicli fiir das Jahr 1866 zuforderst eine Zunahme derselben beim Kupfer und Silber im Eutgegenhalte zu der im Jahre 1865 stattgefundenen Production. Bei nalierer Betrachtung verliert aber auch diese Zunahme an Bedeutung. Von den drei Kupferwerken in Tirol ist bei dem Aerarial-Kupfenverke in Kitzbuhel die Erzeugung an metallischem Kupfer gegen das Vorjahr dieselbe geblieben, bei dem Privat-Kupferwerke in Ahrn (Taufers) um die nicht bedeutende Ziffer von circa 100 Ctr. gestiegen, und bat die einzig nennensvverthe Vermehrung der Kupfererzeu-gung (nahezu 1000 Ctr.) im Jahre 1866 bei der Aerarial-Hiitfe in Bmlegg stattge-funden; dieselbe ist aber vvenigstens znr Hiilfte anf Rechnung des Vorjahres zn setzen, da wie schon im vorjahrigen Vervvaltungsberichte angefiihrt wurde, die Verhiittung der tlieils selbst erzeugten, theils eingeiosten Kupfer- und Silbererze wegen Umbaues, beziehungsweise Neuherstelluiig des Rinn\verkes und Geblases durch einen Theil des Jahres hindurch sistirt blieb, und die endliche Aufarbeitung dieser mit Schluss 1865 grosstentheils als Halbproducte vorhandenen Gefalle erst im Jahre 1866 erfolgt. ist. Bohmen. Berghauptmannschaft Prag. Das Kupfenverk „G]iiekhilf“ bei Tismitz war im Jahre 1866 nicht im Betriebe; bei dem ehemalsTher’schen Kupfer-vverke bei Chrast vvurderi jedocli 60 Ctr. Cemeutkupfer im Geldwerthe von 900 fl. und 23 Ctr. Kupfervitriol im Geldwerthe von 460 tl. erzeugt; dieser Erfolg lasst unter der jetzigen Leitung, und wenn die Besitzverhaltnisse sich consolidirt baben vverden, eine giinstige Ausbeutung der dortigen Kupfererzablagerung erwarten. Bohmen. Berghauptmannschaft Kuttenberg. Die Kupfererzeugung beliel sich im Jahre 1866 mir auf 56 Ctr. und erfuhr gfgen das Vorjahr, in welchem dieselbe noch 194 Ctr. hetrug, die verhaltnissmassig abnorme Verminderung von 138 Ctrn. oder 73-2 Pereent. Der Grund dieser Productionsabnahme liegt in dem Umstande, dass die kleinen Werke des Josef Mohr und Eduard Erdmeager inOber-Kalna wahrend der preussisehen luvasion ausser Betrieb standen, das Rochlitzer Ktipfervverk des Johann Freiherrn v. Liebig aber in Folge ungiinstig ausgefallener Versuche ganzlich sistirt und endlich d 31-5 „ r> r> 1863 375.394 „ . . . 118.193 * 91 91 31*4 „ r> n 1864 478.065 „ . . . 150.583 „ — n 31-5 * n 35 1865 389.586 „ . . . 122.719 „ 59 n 31-5 „ r> »9 1866 396.148 „ . . . 124.786 „ 62 n 31-5 „ Seit der Betriebseinstellung in den der franzosischen Bergbaugesellschaft auf kustenlandischem Gebiete zugehorigen Kohlengruben wird der Braunkohlenbergbau dort ausschliesslich voa der adriatischen Steinkohlengewerkschaft aufrecht erhalten, und der hohe Mittelpreis desProductes (31-5 kr.) sprichf fiir die lebhafteNacIifrage und die vortheilhafte Lage des Bergbaues vielleicht mehr, als fiir die gute Qualitat der Kohle selbst. Tirol. Berghauptmannschaft Hall. Eine Ver m eh run g der Erzeugung und ihres Productionswerthes fand hei den Braunkohlen, und zwar hei dem arari-schen Bergbaue in Ha ring statt; dieselbe steht im Zusammenhange mit dem gesteigerten Salinenbetriebe und der im Jahre 1866 stattgehabten grosseren Salz-erzeugung bei der Saline in Hall, welche der fast ausschliessliche Consument der Haringer Kohle ist. Bohmen. Berghauptmannschaft Kommotau. Die Braunkohlen-Production ergab im Jahre 1866 13,949.111 Ctr. im Werthe von 1,046.309 fl. 21 kr., also gegen das Jahr 1865 eine Vermehrung der Kohlengewinnung um 234.143 Ctr., dagegen eine Verminderung des Werthes dieses Bergwerks-productes um 5.872 fl. 56 kr. Diese widersprechenden Betriebs- und Venverthungsresultate erklaren sich nur dadurch, dass beim Beginne des Jahres 1866 die Nachfrage fiir Kohle, besonders bei den Kohlenwerken an derTeplitz-Aussiger Eisenbahn eine lebhaftere war, daher einen grosseren Kohlenabsatz hoifen liess, welcher auch bis April 1866 den geheg-ten Erwartungen entsprach; — allein schon Anfangs Mai bestimmte das drohende Herannahen der Kriegsgefahr und die plotzlich eingetretene Verkehrsstockung eine grosse Anzahl von Grubenbesitzern die Forderung zu reduciren, und als nach er-folgter Kriegserklarung die sammtlichen Betriebsmittel der koniglich sachsischen Staatsbahn, der k, k. priv. osterreichischen Staatseisenbahngesellschaft und der Teplitz-Aussiger Eisenbahn schon am 17. Juni beseitigt werden mussten, trat eine giinzliche Verkehrsstockung auf den Eisenbahnen, Sistirung der Koh-lenforderung und Arbeitslosigkeit auf dem grossten Tlieile der Kohlenwerke des Aussig-Teplitzer Kohlenbeckens ein, welche bis 12. September desselben Jahres anhielt, an welchem Tage die erste Locomotive wieder den Bahnverkehr erofl-nete. Mit dem Beginne des Eisenbahnverkehrs fing auf sammtlichen Kohlenvverken dieses Bezirkes sich neue Thatigkeit zu entfalten an, die Nachfrage um Kohle wurde immer grosser, der Absatz immer lebhafter, und erreichte in den Monaten November und December, wo die Elbe auch gehiirig scbiffbar war, ihren Hiihepunkt, und zwar in einem solchen Grade, wie er seit der Eroflhung der Aussig-Teplitzer Eisenbahn noch nicht dagewesen war. Hierdurch kam es, dass trotz der Sistirung des Kohlenwerksbetriebes durch beinahe 5 Monate das Forder-Quantum des Jahres 1866 jenes des Jahres 1865 um 234.143 Ctr. iiberholt bat. Was die Werthsverminderung der Kohlenerzeugung des Jahres 1866 betritft, so ist diese dadurch entstanden, dass die in dem Monate April 1866 in Folge bedeu-tender Bestellungen geforderten grosseren Kohlenmengen, deren Export im Monate Mai nicht mehr moglich wurde, um niedere Verkaufspreise anManngebracht werden mussten, weil diese Braunkohle wegen geringer Cohaesion bei liingerem Zutageliegen zerfiillt und dann nur zu niederen Verschleisspreisen verwerthet werden kann. 8* Beriicksichtigt man die fiir den Kohlenbergbau verliehene Maassenflache von 60,925.457 Quadrat-Klaftrfrn und die jahrliche Kohlenforderung vondurcliselinittlich 13 bis 14 Millionen Centner, endlieh die mittlere Machtigkeit der Braun-kohlenflotze des Berghauptmannschaftsbezirkes von 5 Klaftern, dann das Ausfordern von 105 Ctrn. Kohle aus einer Cubik-Klafter der Kohlenpfeiler, so geht klar hervor, dass die Kohlenproduction mit dem Umfange der Verleihung nicht im Ver-haltnisse steht, und dass die Productionsfahigkeit weit hinter der Wirklichkeit zu-riickgeblieben ist, dass folglich noch neue Factoren ins Leben gerufen werden miissen, um den Braunkohlenbergbau des Kommotauer Berghauptmannschaftsbezirkes zu jener Geltung zu bringen, zu welcher derselbe nicht allein im lnteresse der einzelnen Berguerksbesitzer, sondern auch im allgemeiuen lnteresse berufen erscheint. Im Teplitzer Bergcommissariatsbezirke sind z\var tlieilweise durch die Teplitz-Aussiger und Aussig-Diesdener Eisenbahn, dann durch die Beniitzung der Elbe von Aussig nach Sachsen und gegen PragMittel geboten, einen erweiterten Absatz der Braunkohle a ut' grossere Entferuung zu erzielen, — allein die hohen Frachtsatze auf den osterreichischen (im gegenwartigen Falle auf den Teplitz-Aussiger und Aussig-Bodenbacher oder Aussig-Prager) Eisenbabnen sind bisher zu lioch gehalten, um einen umfangreichern Absatz dieses Brennmaterials in das Aus-land (Konigreich Sachseu) oder in die entfernteren Theile Bohmens mitVortheil er-reichen zu konnen. In so lange nicht auf den osterreichischen Eisenbahnen der Pfen-nigtarif (namlich per Centner und Meile einen Pfennig) ins Leben tritt, ist auch im Teplitzer Kohlenbecken auf einen entsprechenden Aufschwung des Ab-satzes nicht zu rechnen. Das weiter nordvvestlich vorgeschobeneKohlenterrainzvvischenLadung, Ossegg, Dux, Schwaz und Bilin kann aber um so weniger auf einen Absatz bei Beniitzung der von Dux nach Teplitz demuachst zu eroffnenden Bahnstrecke gegen Teplitz, Aussig und weiter biu rechnen, weil die Eisenbahnfraeht von Dux nach Teplitz zu den Transportkosten von Teplitz nach den aus\vartigen Absatzortenzugeschlagen wer-den muss, folglich eine Concurrenz aus dem Bilin-Duxer Bergreviere gegenuber dem Teplitzer Bergreviere nicht denkbar wird. Fiir die Kohlenablagerung des ersteren Bevieres kann nur die Durchfiihrung der projectirten Eisenbahn von Lobositz-Dux-Klostergrab-Klingenberg nach Sachsen von Nutzen sein. Nur hiervon hiingt die Existenz der vielen Kolilemverke des Bilin-Duxer Bergrevieres ab, vveil diese, wenn auch die projectirte Eisenbahn von Dux iiber Briix nach Kommotau und Annaberg im Konigreiche Sachsen gebaut \vird, — wegen der liingeren Transportstrecke und der machtigen Kolilemverke bei Briix, Tschausch, Triebschitz, Kunnersdorf, Gor-kau und Kommotau, — mit diesen Kohlenwerken nur unter grosserer Belastung durch Begie- und Transportkosten eine Concurrenz eingehen und Kohlenfrachten von griisserem Umfange auf dieser Strecke ins Ausland werfen konnen. EineLebensfrage fiir die Kolilemverke des unmittelbaren Berghauptmannschaftsbezirkes zvvischenBriix, Saaz und Kommotau ist die Herstellung einer Eisenbahn- verbindung von Kommotau tiber Sonnenberg, Pressnitz, Weipert undAnnaberg nach Sachs en, welche Eisenbahnroute selbstverstiindlich nicht etwa als ein isolirtes Object bestehen kann, sondern iiber Saaz in einer oder der andern Richtung mit der Hauptstadt Prag, dann iiber Brux mit der Duxer Eisenbahnroute in Verbindung gebracht werden muss. Allein, wenn aueh diese Eisenbahnprojeete wirklich zur Durchfiihrung gelangen sollten, so vviirde es zur dringenden Nothvvendigkeit vverden, dass bei Conces-sionirung dieser Bahnunternehmungen von Seite der StaatsTervvaltung auf die Ermassigung der hohen Fraehtsatze hingewirkt und hierbei auf die Ein-fiihrung des Pfennigtarifes (nitmlich pr. Centner und Meile mit 1 Pfennig) gedrun-gen \verde. Denn obwohl es einleuchtend ist, dass ein Eisenbahnunternehmen sieh nur durch grosse Massenbewegungen rentiren kann, so wiirden doch, insbesondere wo die Interessen anderer Montanwerke der Eisenbabngesellschaften selbst be-theiligt sind, jene Grundsatze nicht beachtet, sondorn durch erhiihte Fraehtsatze einerseits die verminderte Einnahme bei geringerem Frachtenverkebre ergiinzt, andererseits aber dieBergbauunternehmungen derEisenbahngesellschaften begiinstigt vverden. Wiirde ein entsprechender Frachtentarif fiir die Braunkohle beiBeniitzung der Eisenbahn z\vischen Saaz-Kommotau, Brii.v-Kommotau und Kommotau-Weipert fest-gestellt, so kiinnte mit voller Beruhigung angenommen werden, dass bei dem gros-sen Bedarfe an Mineralbrennstoffen im Konigreiche Sachsen zvvischen den industriel-len Orten Annaberg, Chemnitz bis Leipzig das zehnfache der gegemviirtigen Braun-koblenproduction im Saazer Kreise verwerthet vverden vviirde. Die massenhaften Aufschlusse a\if den Braunkohlenflotzen sind im Stande, auch den griissten Anforderungen Geniige zu leisten, undes ware sehr zu bedauern, vvenn derMontan-Industriedes Kommotaucr Berghauptmannschaftsbezirkes nicht bald durch derlei Verkehrsmittel unter dieArme gegriffeinvurde, weil der derzeitige Betrieb, vor-zuglich in den Kohlenvverken der Eigenlohner mit bRschriinktenGeldmitteln, griiss-tentheils zur Vergeudung dieses so hoch wichtigen Brennstoffes fiihrt, demnach schon aus staatsvvirthschaftlichen Riicksichten AUes aufgeboten vverden muss, um solehen Uebelstiinden kriiftig entgegen zu treten. ZurErhiirtungdieserThatsachemiige dasnachfolgende treue Bil d desBerg-baubetriebes in diesemBerghau])tmannschaftsbezirke dienen, weildaraus ersehen werden kann, \vie hiichst unzvveckmiissig dieser Bergbaubetrieb gefiihrt wird. Die Bergbau-Occupation des gesammten Berghauptmannschaftsbezirkes ist an 353 Bergwerksbesitzer, Bergwei‘ksgesellschaften und Gewerkschaften ver-theilt und von diesen vverden boe h ste n s 35 selbststiindigegrossere M o n-tanvverke in einem regelmassigen Betriebe er h alte n. Die iibrigen Bergbauunternehmungen fallen auf solehe Eigenthiimcr, denen nur daran gelegen ist, in der Gegeinvart und mit dem geringsten Auf\vande sich eine Ausbeute zu versebaffen, ohne Rucksichtnahme darauf, ob in der Folge durch die Betriebsvveise den Montanwerken, beziehungs\veise deren Besitzern, ein Nachtheil zugefiigt werde. Bei dem karglichen Absatze tur Kohle uud den massenhaften Aufschliissen auf derselben, \verden die V e r s c h 1 e i s s p r e i s e au f e in Minimum herabgesetzt; benachbarte Kohlemverke rivalisiren im Ermassigen dieser Verkaufspreise, so dass manchem Bergbauunternehmer vielleicht pr. Centner Kohle nur ein Gewinn von */* bis hochstens von einem Kreuzer bleibt. Dieses \vechselseitige Herabdriicken des Verkaufspreises vvare bloss die Saehe des Besitzers selbst, wurde den Consumenten zu Gute kommen, und an und fiir sicli die allgemeinen Interessen nicht sehadigen, wenn nicht zur Erzielung von billigen. dureli obiges Verhaltniss bedingten Forderungs- und Kohlengewinnungs-Auslagen beim Bergbaubetriebe dahin getrachtet \viirde, die reiclisten Kohlenmittel heraus-zuhauen, zur Ersparung von Zimmerung eine Menge Kohlenpfeiler stehen zu las-sen und im Grubengebaude, \vegen dessen kostspieliger Forderung, das Kohlen-klein sammt brandgefahrlichen Kohlensehiefern zuriiekzulassen. Die rerhauten Baume gelien darnach zu Bruche, die zuriickgelassenen Kohlen-pfeiler sind fiir eine kiinftige Beniitzung verloren, und der Ausbruch von Kohlen-branden liefert endlich den Schlussstein zu diesem Baubbau-Systeme, und es sind beiGelegenheit von lnspeetionsreisen der bergbehordliehen Organe in den letzten Jahren hieriiber so beunruhigende Erfahrungen gemacht worden, dass man oline Uebertreibung annehmen kann, es werde nur ein Theil des Kohlenflotzes durch den Abbau gewonnen, dagegen vverden z\veiTheile desselben in den Gruben zuriickgelassen, welche nur in ausserst seltenenFiillen spaterhin, und zwar mit verhaltnissmassig grossem Aufwande, dem allgemeinen Verkehre zugefiihrt werden konnen. Die k. k. Berghauptmannschaft hat allerdiags die Verpflichtung, in bergpoli-zeilieher Beziehung auf eine ordentliche Bauliihrung zu sehen, und aueh mijg-lichst dahin gevvirkt, um diese Uebelstiinde zu beseitigen, allein abgesehen, dass eine solehe Ueberwachung ob Man gel eines zureichenden Amtsper-sonales und auch wegen der Unzuliingliehkeit des Beisepauschales nicht in einem solchen Umfange und nicht so continuirlich stattfinden kann, \vie es die Notlnven-digkeit erfordert, tritt nocli der Uebelstand hervor, dass auch den Beviersaus-schiissen oder Beviersvorstanden eine solehe Ueberwaehung nur in wenigen Fiil-len zugewiesen \verden kann, weil diese, aus der freien Wahl der iibrigen Berg-werksbesitzer hervorgegangen, grossentheils die erforderlichen Fachkenntnisse nicht besitzen, bei dem Verbande, dann bei den wechselseitigen Beziehungen der Montan\verke unter einander in ihrer Wirksamkeit gehemmt sind, und \veil desshalb eine unparteiliche Uebenvachung von denselben nicht zu erwarten ist; mit einer nur zeitweiligen oder nicht mit iiusserster Strenge durchgefuhrten Beaufsichtigung des Bergbaubetriebes kann aber das beabsichtigte Ziel, namlich die Einfiihrung eines ordentlichen Bergbaubetriebes, keineswegs erreicht werden. Aus diesen thatsachlichen Verhaltnissen erscheint fiir diesen Berghauptmann-schaftsbezirk die Notlnvendigkeit einer strengeren Beaufsichtigung des Privat-Bergbaues hervorzuleuehten. Bohmen. Berghauptmannschaft Kuttenberg. Die Braunkohlenforderuug weist gegen das Vorjahr ein Minderergebniss von 110.489 Ctrn. der Menge und von4.69t fl. 95 krn. dem VVerthe nach aus, und \vird dieser Mindera usfal I gleicli jenem der Steinkohlenproduction von der Berghauptmannschaft als eine Folge der (Seite 8) bei der Besprechung der „allgemeinen Verhiiltnisse und Ergebnisse des Bergwerksbetriebes“ erorterten, dem Bergbaue ungiinstigen Ereignisse ge-schildert. Mahren. Berghauptmannschaft Olmiitz. Die Ausbeute an Braunkohlen ist im Jalire 1866 der Menge nach um 800.106 Ctr. und dem Werthe nach, bei gleich-zeitigem Sinken des Durchschnittspreises, um 97.519 fl. 82 kr. gegen das Vorjahr zuriickgeblieben. Die fur den Minderausfall der Steinkohlenproduction geltend gemachten Ursachen wirkten in gleichem Maasse auch auf die Braunkohlen-erzeugung naclitheilig ein, und es mag mir nocli Envahnung finden, dass von dem Minderergebnisse pr. 97.519 fl. 82 kr. an dem Werthe der Braunkohlenforderung 5.264 fl. 77*6 kr. ausschliesslich auf Bechnung der Herabminderung des Durchschnittspreises um 0-4 kr. pr. Ctr. zu setzen kommen. West-Galizien. Berghauptmannschaft Krakau. Fiir den Braunkohlenbeigbau ist im Bezirke dieser Berghauptmannschaft bloss eine V e rleihung von zwei Grubenmaassen bei Grudna dolna, drei Meilen von der Bahnstation Dembica, erfolgf, welche jedoch wegen schwieriger Transportverhaltnisse nicht in Betrieb stehen. Die Kohle kommt iibrigens nesterweise bis zu drei Klafter Machtigkeit vor. Eine Schiirfung bei Gd6w ist gegenwiirtig bis auf 25 Klafter Teufe nieder-gegangen und vvurden mit diesem Schurfschachte z\vei Lager durchfahren, deren geringe Machtigkeit jedoch einen Abbau bis jetzt nicht zuliissig erscheinen liess. Es ist jedoch zu erwarten, dass die anerkennens\verthe Beharrlichkeit des Schiirfers, des dortigen Gutsbesitzers Feill, welcher die Abteufung bis zur Durchfahrung der tertiaren Gebilde fortsetzen will, mit einem giinstigen Erfolge gekriint werden wird. Auf Grund von Ausbissen wurde auch in Tai-ndw, Kobierzvn und Debica, bis jetzt leider mit zweifelhaftem Erfolge, auf Braunkohle geschurft. Ost-Galizien. Berghauptmannschaft Lemberg. Der volle Aufschwung der Braunkohlenwerke bleibt, wie bereitsim Vorjabre erwahnt wurde, bei dem Abgange grosserer Industrie-Etablissements und bei den niedrigen Holzpreisen der fernern Zukunft vorbehalten. Im JSlire 1866 ist vielmehr eine Productions-Abnahme von 33.840 Ctrn., oder 627 Percent der Menge nach, gegen das Vorjahr zu verzeichnen. Der auf 4.737 fl. 60 kr. sich beziffernde Ausfall am Productionswerthe steht bei un-veranderten Durchschnittspreisen in gleichem Percentual-Verhaltnisse. Kroatien und Slavonien. Berghauptmannschaft Agram. Die Braunkohlen-erzeugung ist im Jahre 1866 gegen das Vorjahr um 68.023 Ctr. oder 38-7 Percent g e s t i e g e n. Diese Vermehrung vertheilt sich vorziiglichaufdieGlanzkohlenbaue indenStuhl-richteramtsbezirken Bela und Pregrada, dann auf den Lignitbau im Stuhlrichter-amtsbezirke Ivan ec; sie \vurde durch den schwunghaften Betrieb der Zinkliiitte in Ivanec, dann durch die Verwendung der Glanzkohlen bei der Glashiitte in Straža herbeigefuhrt. Der mittlere V e r s c h 1 e i s s p r e i s berechnete sich im Jahre 1805 pr. Centner auf 12-87 kr., im Jahre 1866 dagegen pr. Centner auf 11-30 kr., es ist somit derselbe um 1-57 kr. pr. Ctr. zuriickgegangen. Der im Stuhlrichteramtsbezirke Bela situirte, der Ivanecer Gewerkschaft und Consorten gehorige Glanzkohlenbau wurdi im Jahre 1866 freigefahren und verliehen; das in Tertiarschichten (alterer Abla-gerung) eingelagerte, miter einem Winkel von 42 bis 47 Grad nach Siiden ein-fallende und durchschnittlich 4 Fuss machtige Gl anzkohlenflotz ist eine Fortsetzung des sehr ausgedehnten, mehr minder machtigen, bei Straža nachst Rohitsch auftretenden, und von da nach Osten bis Kis-Tabor, Klenovec, Krapina, Radoboj, Golubovec und iiber Podbela streichenden nordlichen Glanzkolilen-zuges. Diese Glanzkohle wird ausschliesslich zur Beschickung der Zinkerze, und zwar 80 Pfund fiir den Centner Erz, kei der Zinkhiitte in Ivanec verwendet. Der Braunkohlenbau (Lignit) im Samoborer Bezirke wurde in schwachem Betriebe erhalten, und die Kohlen desselben werden gegenwiirtig grosstentheils zum Kalkbrennen an der Grube venvendet. Militargranze, kroat.-slavon. DieBraunkohlenerzeugungin dieser Militar-griinze (3.580 Ctr.) blieb im Jahre 1866 gegen das Vorjahr um 19.920 Ctr. oder um 556-4 Percent zuriick, erreichte daher nicht einmal den sechsten Theil der vorjahrigen Erzeugung. Die Ursache dieses bedeutenden Riickganges liegtdarin, dass beim Petrova-gorer Eisenwerke in Topusko aueh die Giesserei und die Maschinenwerkstatte, \velehe im Jahre 1865 zeitweise nocli betrieben wurden, im Jahre 1866 ausser Be-trieb standen. Von den erzeugten 3.580 Ctrn. Lignitkohlen wurde das geringe Quantum von 630 Ctrn. an die Dampfmiihle in Glina abgeliefert, der Rest zur Zimmerheizung bei dem Werke selbst verwendet. Dalmatien. Berghauptmannschaft Zara. Die kriegerischen Ereignisse dieses Jahres waren Ursache, dass die Production der Braunkohlen sich nicht vermehrte. Der Absatz dieses fossillen Brennstoffes nach Italien unterblieb ganzlich, und hin-derte einen schwunghafteren Betrieb auf dieses Mineral. v) Asplinlt. (Hierzu Tabelle VII, 40.) Dalmatien. Berghauptmannschaft Zara. Die Ergelinisse der Asphaltstein-Production stellten sich in diesem Jahre als hochst klagliche dar; noch immer litt. dieser Bergbau an einem fuhlbaren Mangel an Absatz, und obgleicli keine Heimsa-gungen verliehener Grubenmaassen stattfanden, so beschriinkte sich die Thiitigkeit der Besitzer lediglich nur auf die Bauhafthaltung ihrer Grubenmaassen. tv) Rergohl. (Hierzu Tabelle VII, 41.) West-Galizien. Berghauptmannschaft Krakau. Wenu auch das Bergohl in Folge Allerhochster Entscliliessung vom 22. Janner 1862 dem Bergregale that-sachlich entzogen ist, daher bei der Berghauptmannschaft nicht mehr in Evidenz steht, so miigen doch hier der Vollstandigkeit wegen die Unternehmungen auf Bergohlge\vinnung beiGorlice, Kleczany, Scary, Sekowaund Meczinaenvahnt werden, welche ihre Producte bei sonst nicht sehr ausgedehntem Betriebe sovvohl im Inlande verwerthen, als auch in das Ausland absetzen. Bei dem Umstande, als auf das Substrat dieser Unternehmungen, den Bergtheer, die Ausschliesslichkeit des Bergregals nichtangewendet wird und der Unternehmer an den guten Willen des Grundeigenthiimers gebunden ist, konnen sich diese Unternehmungen nicht in dem Maasse ausdehnen, als es bei ihrer natiorndokonomischen Bedeutung zu \vttn-schen ware. Ost-Galizien. Berghauptmannschaft Lemberg. Die Bergiihl-Production im Bezirke Krosno bei der friiher (Seite 67) erwahnten einzigen behordlich ver-liehenen Unternehmung des K. Klobassa, erfreut sicli noch immer einer weiter-gehenden Ausdehnung. Gegemviirtig wird das Bergiilil daselbst aus 20 Schachten, wovon der tiefste sammt. Bohrloch 258 Fuss und der seichteste 138 Fuss betriigt, mittels eiserner, 3 bis 4zolIiger Pumpen gewonnen. Der Menge nacb betrug die Zunahme der Bergiihlgevvinnung gegen das Jahr 1865 621 Ctr. oder 11-7 Percent, welche betrachtliche Zunahme ihren Grund in der Erhohung des Durchschnittspreises auf das Doppelte findet. Kroatien und Slavonien. Berghauptmannschaft Agram. Der Erdharz-und Naphtabau Bori k in Mo sla vin a wurde durch \veiteres Abteufen des imJahre 1865 auf 36 Khifter abgesunkenen Franzisca-Schachtes fortgesetzt. Mit Ende des Jahres 1866 wurde mit dem benannten Schachte eine Teufe von 49 Klaftern 1 1/a Fuss erreicht. Die bis zur 36. Klafter durchfahrenen Gesteinschichten sind bereits im Ver-waltungsberiehte fiir d;is Jahr 1865 angefiihrt worden. Die iibrigen mit dem Franzisca-Schachte durchfahrenen Schicliten, von der 36. Klafter an, sind folgende: Von der 36. bis zur 43. Klafter vvechselt Granit, Gneiss und Glimmerschiefer; in der 43. Klafter wurde ein aus Granit und Gneiss bestehendes mit Naphta stark impragnirtes 4 Fuss miichtiges Trummergestein angefahren; dann trat wieder ab-wechselnd Granit und Gneiss auf, und hielt bis zur 49. Klafter und 1 '/3 Fuss, bis zur Sohle des Schachtes, an. Eine ergiebige Naphtaquelle ist mit diesem nahezu o0 Klafter tiefen Schachte noch nicht angefahren worden. In diesem Naphta fuhrendeu Terrain ware es, wie diess schon im Ver-vvaltungsberichte fiir das Jahr 1864 angedeutet wurde, wohl weit angezeigter, mehrere Bohrlijcher niederzustossen, als den mit ausserordentlich grossen Kosten vorbundenen Schaclitbetrieb noch weiter fortzusetzen. Die gewonnenen t70Centner Bergohl wurden nach Triest abgesetzt. Im Bergtheerbaue in Bačindol des Cerneker Bezirkes wurden imJahre 1866 die Naphta fiihrenden Scbichten in der Tiefe niclit weiter untersucht; der Betrieb beschrankte sich bloss auf die Aufrechthaltung der Strecken und auf das Abscho-pfen des Bergohls aus den in den Strecken befindlichen Naphtasumpfen. Die Gewinnung an Bergtheer blieb im Jalire 1866 gegen das Vorjahr um 89 Centner zuriick. Militar-Granze, kroat.-slavon. Berghauptmannschaft Agram. Bei dem Petrovoseloer Naphtawerke im Gradiskaner Griinzregimente wurde ein weiterer Bau zum Zvvecke des Aufschlusses der Naphta fiihrenden Scbichten aus dem Grunde noch niclit vorgenommen, weil die Eigenthumer dieses Werkes noch friiher ein giinstiges Resultat von dem, denselben Besitzern gehorigen, obenervvalmten Bo-riker Naphtawerke abwarten wollen, ehe sie sich beim Werke in Petrovoselo in grossere Auslagen einlassen. Mit einigen, auf keine besonders bedeutende Tiefe niederzustossenden Bolir-lochern konnten in der dortigen naphtareichen Gegend, wahrscheinlich schnell, giinstige Resultate erlangt vverden. H, Verhaltnisse und Ergebnisse der gesammten Bergwerks-Production. (Hierzu Tabelle VIII.) Steiermark. Berghauptmannschaft Leoben. Das bei den einzelnen Produc-tionszweigen Angefiihrte zusammen gefasst, ergibt sich, dass — wenn gleicli bei einzelnen Zweigen der Montanproduction riicksichtlich der Menge und mit dieser auch riicksichtlich des Werthes eine Productions-Zuriahme sich ergab — diese doch durch die Productions-Abnahme in anderen Z\veigen sowohl beziiglich der Menge, als auch beziiglich des Production<\verthes reichlich iibertroffen \vird. Denn die Werthszunahme betrug bei einzelnen Z\veigen im Jahre 1866 1 OS.020 tl. II kr., die Werthsabnahme dagegen bei anderen Zweigen 530.891 tl. 42 kr., so dass sich im Ganzen eine Abnahme um 42o.871 tl. 31 kr. ergibt. Nach dem gesammten fiir das Jahr 1866 ausgewiesenen Berg\verks-Produc-tionswerthe mit 3,S81.611 tl. 6S kr. entfallen auf die Aerariahverke 1,377.420 tl. 20 kr. oder 38-o Percent und auf die Privatwerke 2,204.191 tl. 4o kr. oder 61'S Percent. Karaten. Berghauptmannschaft Klagenfurt. Der Werth der Gesammt-Pro-duction des Jahres 1866 betrug 2,879.47ofl. 92 kr. und vertheilte sich auf die einzelnen Berg\verksproducte nachstehend: auf Gold mit................ 100 tl. SO kr. „ Frischroheisen mit . . 1,528.910 „ 28 „ „ Gussroheisen „ . . 23.891 „ 82 „ auf Bessemermetall mit . . 212.40» fl. 20 kr. „ Kupfererze „ . . 30 „ — „ „ Blei „ . . 922.974 „ 83 „ „ Zinkerze „ . . 42.394 „ 57 „ „ Graphit „ . . 1.310 „ 40 „ „ Braunkohlen „ . . 147.458 „ 32 „ Wird der Werth der Production des Jahres 1862 pr. 4,338.015 fl. 16 kr. mit dem Werthe des Jahres 1866 verglichen, so ergibt sicli fiir das Gegenstandsjahr eine Verminderung um 1,458,539 tl. 24 kr., von vvelcher der bei \veiten grosste Theil, und zvvar mit 1,431.949 fl. 59 kr., auf die Frischroheisen-Production entfallt und einen richtigen Maassstab zur Beurtheilung liefert, wie iiart die Eisenindustrie im Jahre 1866 darnieder gelegeii ist, welche in fruheren giinstigeren Jahren die Land- und Forstwirthschaft, Handel und Gewerbe in allen Tbeilen des Landes befruchtete und belebte. Krain. Berghauptmannschaft Laibach. Der Gesammtvverth aller im Jahre 1866 gewonnenen Bergvverksproduete betrug 1,428.340 fl. 7 kr. An dieser Summe vvaren die Hiittenproducte mit . . . 871.483 fl. 11 kr. Mineralkohlen „ ... 244.929 „ 60 „ Erze mit.................... 311.927 „ 36 „ beantheilt, \vornach sicli mit Ausschluss der Erze, deren Werth sich in jenem derHiitten-producte so zu sagen wiederholt, ein Productionswerth von 1,116.412 fl. 71 kr. ergab. Vergleicht man diese Summe mit der fiir das Jahr 1866 nachgevviesenen Arbeiterzahl von 2.240 Kopfen, so entfiillt auf einen Arbeiter eine Quote von 498.398 fl., und im Vergleiche zu den nachst vorhergegangenen Jahren erhalt man folgende Reihen dieser Quoten: im Jahre 1861 Erzeugungswerths-Quote auf einen Arbeiter 482*3 fl. * * 1862 „ „ „ 473-4 „ „ w 1863 „ „ „ 527 1 „ „ * 1864 „ „ „ 613 4 „ n „ 1865 „ „ „ 490-0 „ „ „ 1866 „ „ „ 498-4 „ Der Unterschied zwischen den letzten zwei Betriebsjahren ist also ein ver-selnvindend kleiner. Mit Beziehung auf die friiher erorterten Verhaltnisse der Bergwerks-Production dieses Landes und ohne in eine Wiederholung der in fruheren Berichten bereits enthaltenen, auf das Gedeihender krainerischenMontan-Indusfrie abzielenden Aeusse-rungen sich einzulassen, muss doch Angesichts der im Jahre 1866 vor sich ge-gangenen Territorial-Veranderungen ein die inlandischen Handelsinteressen thun-lichst berucksichtigender Vertrag mit Italien als Gegenstand von grosster Wich-tigkeit und Dringlichkeit fiir Krain bezeichnet werden '). ‘) Der unterm 23. April 1867 mit Italien abgesehlossene Handelsvertrag ist mittlervveile ain 23. August (lesselben Jahres in \Virksamkeit getreten. Ausser den Leiden Alpenliindern Tirol und Kiirnlen ist Krain in unmittelbarer Beriihrung mit Italien, und daher in erster Linie berufen, die Absatzcjuellen beson-ders fur die Eisenindustrie, sich wieder zu offnen, welche durch die ungliicklichen Kriegsereignisse des Jahres 1866 sich fast ganz geschlossen haben. Zwar wird der so sehnliclist und von so vielen Seiten herbeigewiinschte Handelsvertrag mit Italien nicht vermogend sein, das Leben der kleineren Etablissements auf langere Zeit zu fristen, dafiir aber diirften die grosseren Eisenvverke, wie Hof, Sava, Jauerburg und Feistritz, sich mehr consolidiren, und ihren Absatz auch iiber den Localbedarf hin-. aus dauernd zu enveitern in die Lage kommen. Kiistenland. Berghauptmannschaft Laibach. Im Kiistenlande beziffert sich der gesammte Productionsvverth der Montan-Industrie auf 124.786 fl. 62 kr., nahezu in derselhen Hohe wie im Vorjahre mit 124.707 fl. S9 kr., wo aber noch ein geringes Quantum Alaun und Eisenvitriol in Sovignaco erzeugt worden war, vvahrend im Gegenstandsjahre die Production ausschliesslich auf die Braunkohle von Carpano sich beschriinkte. Wenn man fur den einzelnen Arbeiter hieraus die Werthsquote ermittelt, so stellt sichdieselbe auf267 fl. 21 kr-, somit um fast die Hiilfte niedriger als in Krain.— Dieser auffallende Unterschied ist aber weniger in den schvvierigeren Abbau- und Localverhiiltnissen zu suchen, als in dem Umstande, dass bei der analogen Berech-nung fur Krain dieHiittenproducte mit ihrem, des Materialauf\vandes vvegen u. s. w. sich hoher stellenden, Metallwerthe mitzu Grunde liegen, und dass insbesondere bei der Johannesthaler Gewerkschaft und bei Sugor wohl die Huttenarbeiter, nicht aber auch dicBergarbeiter in dieGesammt-Arbeiterzahl aufgenommen vverden konnten, da die Gevvinnung des Galmeis und derZinkblendebei auswartigenBergbauen erfolgt, die Quote daher bei erhohterZinkerzeugung, wiediess im Gegenstandsjahre und zumTheil im Vorjahre der Fali war, unverhaltnissmassig sich erhoht. Tirol. Berghauptmannschaft Hall. Die Montanproduction Tirol's mit ihrem Gesammtwerthe von 526.068 fl. 95-o kr. ist gegen das Vorjahr in runder Summe um 43.800 fl. zuruekgeblieben, welche Abnahme an Productionsweithen beim Frischroheisen.............................. 133.600 fl. „ Gussroheisen............................... 12.900 „ sohin . . 146.500 fl. hetrug, wahrend gegen das Vorjahr sich eine Mehrerzeugung an Productions-vverthen beim Gold um...................................... 1.300 fl. „ Silber ................................... 21.200 „ „ Kupfer„................................... 62.400 „ „ Blei und bei der Gliitte um................... 700 „ „ Zink um..................................... 6.400 „ bei der Braunkohle um.......................... 9.200 „ beim bituminosen Sehiefer um...................... 1.500 „ zusammen um . . 102,700 fl. herausstellte, wornach sich die oben erwahnte runde Summe der Gesanuntabiiatime an Productionswerthen von 43.800 fl. ergab. Salzburg. Berghauptmannschaft Hall. Die Montanproduction im Herzogthume Salzburg zeigt in ihrem Gesammtwerthe von 368.482 fl. 99-5 kr. eine Abnahme an Productionswerthen gegen das Vorjahr in runder Surame um 61.000 fl., welche Abnahme beim Frisch- und Gussroheisen..................... 64.300 fl. „ Gold.......................................... 5.000 „ „ Silber....................................... 2.300 „ sohin zusammen . . 71.600 fl. betrug, vviihrend gegen das Vorjahr eine Mehrerzeugung an Productions-werthen beim Kupfer um............................... 2.750 fl. bei der Nikelspeise um.................... 1.400 „ beim Arsen um................................ 6.450 „ sohin um . . 10.600 fl. stattfand, wodurch sich obige Abnahme an Productiouswerthen in runder Summe von 61.000 fl. ergab. Bohmen. Berghauptmannschaft Prag. Die Gesammt-Pruduction vvar im Jahre 1866 folgende: Silber 22.756-461 Miinzpfunde im Werthe von 1,024.040 fl. 47-5 krn. Blei . . . 164.25-74 Ctr. im Werthe von 213.240 „47 „ Glatte . . 24.130-50 „ „ „ 283.198 „ 89 „ Frischroheisen 378.753 „ „ „ 1,062.267 „ — „ Gussroheisen 122.870 „ „ „ „ 604.834 „ — „ Steinkohlen . 14,331.498 „ „ „ 2,236.875 „ 26 „ Cementkupfer 60 „ » » „ 900 „ — „ Kupfervitriol 23 „ „ „ 460 „ — Gesammtwerth . . 5,425.816 fl. 36 5 kr. Davon liel aut' die ararische Erzeugung des Pfibramer Hauptwerkes, der Zbirovver Eisenwerke und des Weiwanower Steinkohleinverkes die sammtliche Silber-, Blei- und Gliitteerzeugung im VVerthe von 1,520.480 fl. 10-5 kr. von Frischroheisen . 59.504 Ctr. . . 194.499 „ — Gussroheisen . 24.422 „ . . 131.339 Steinkohlen . . 155.843 „ . . 30.454 „ 25 7) zusammen . 1,876.772 fl. 35-5 kr. Gegen das Vorjahr resultirt hiernach bei der ararischen Production ein Minus im Geldwerthe von 129.649 fl. 21-5 kr., und zwar: bei der Silber-, Blei- und Glatteerzeugung um 104.562 fl. 78-5 kr. „ dem Frischroheisen um ........................... 4.919 „ — „ „ „ Grussroheisen „ 4.600 „ — „ „ den Steinkohlen um................................ 15.567 „43 „ Dieser Ruckgang im Werthe der ararischen Production hatte in der gerin- geren Production von 5.815-748 Miinzpfund Silber, 5.436-38 Ctrn. Glatte, 2.703 „ Frischrolieisen, 2.526 „ Gussroheisen, und 76.582 „ Steinkohlen seinen Grund; an Blei wurde um 9.824-85 Ctr. mehr erzeugt. Was die Gesammt-Production betrifft, so fand gegen das Vorjahr z\var eine Vermehrung statt: beim Blei um................................. 9.824-85 Ctr. „ Cementkupfer um.............................. 60 „ „ Kupfervitriol um............................. 23 „ dagegen eine Verminderung: beim Silber um................... 5.815-745 Miinzpfund, bei der Glatte um................ 5.436-38 Ctr., beim Frischrolieisen um ... 60.124 „ „ Gussroheisen „ ... 10.837 „ bei den Mineralkohlen „ ... 574.738 „ beim Kupfererz „ . . . 44 „ im Gesammtvverthe um 639.396 fl. 45‘5 kr. Diegeringere Silber er zeugung hatte ihren Grund in der preussischen Occu-pation; die iibrige Verminderung hatte theils dieselhe Veranlassung, theils war sie eineFolge der noch gesteigerten ungiinstigen allgemeinen Industrie- undVerkehrsver-hiiltnisse. Nur die Eisenhochofen in Neu-,loachimsthal und Obecnic waren im stetigen Betriebe, alle iibrigen waren nur zeitweise im Gange; so sind bei dem Kladno'er Eisenwerke, welches im Jahre 1864 257.229 Ctr. und im Jahrel865 214.883 Ctr. Roheisen erzeugte, im Jahre 1866 nur 151.970 Ctr. Roheisen erzeugt worden. An der Minderproduction der Steinkohlen participirten, mit Ausnahme der Bezirke Schlan und Neutraschitz, in welchen eine Mehrerzeugung beziehungsweise von 280.000 und 30.000, zusammen von310.000Ctrn. stattfand, alle iibrigen Bezirke, und zwar: Unhoscht mit.................................. 503.000 Ctrn. Zbirow „................................... 143.000 „ Rakonitz .................................... 85.000 „ Welwarn .................................... 79.000 ,, Purglitz .................................... 15.000 „ Die Durchs chnittspreise vvaren in den Jahren 1865 und 1866 folgende: 1865 1866 fiir Blei................'lČTiTl^lTkr „ Glatte.......................9 „ 21-40 „ 11 „ 73-61 „ „ Frischrolieisen . . . 3 „ 04-47 „ 2 „ 80 46 „ fiir Gussroheisen .... 4 fl. 99-61 kr. 4 fl. 92-25 kr. „ Steinkohlen Kupfererze . Cementkupfer Kupfervitriol 16-34 „ 1S'61 2 „ „ n - * - , is, - - - - „ 20 „ — Es ist sonach nur der Preis des Bleies und der Gliitte gestiegen, und zwar um 12s/4 Percent, wahrend die Preise des Eisens und der Steinkohlen abermals einen Riickgang erfahren haben. Bohmen. Berghauptmannschaft Elbogen. Die Jahresbilanz zeigt einen nam-haften Ausfall sowolil in derMenge, als in dem Werthe der meisten Bergvverks-producte. Ec trifft die KohIengewinnung mit...................... 90.644 fl. „ Eisenproduction mit....................... 30.722 „ „ Produetion der anderen Bergbaue mit . . 17.041 „ „ Minerahverke mit.......................... 17.898 „ „ Mineralfarbvverke (Urangelb) mit ... . 37.605 „ zusammen mit . . 193.910 fl. und beziffert sicli auch nacli Abzug des beim Silber, der Gliitte, dem Nikel und dem Eisenvitriol erzielten Mehr-werthes pr..................................................... 78.867 „ noch mit . . 11 S.043 fl., sonach mit einem Verluste, welcher mit Riicksicht auf den, scbon auch mit Ende des Jahres 1865 bestandenen Ausfall von 230.275 fl. und auf den Umstand, dass diessmal auch die Kohlenproduction von demselben betroffen wurde, immerhin als ein sehr fuhlbarer bezeichnet werden muss. Bohmen. Berghauptmannschaft Kommotau. Der Werth der Gesamint-Pro-duction des Jahres 1866 beziffert sich fiir den unmittelharen Berghauptmannschafts- bezirk mit................................................... 302.689 fl. 19 kr. dann tur den Bergcommissariatsbezirk mit.................. 789.371 „ 42 „ zusammen mit . . 1,092.060 fl. 61 kr. und zeigt in Entgegenhaltung zu den gleichnamigen Resultaten des Jahres 1865 von....................................... 1,095.542 fl. 61 kr. einen Werthszuruckgang von..................................... 3.482 fl.—kr. Derselbe ist insbesondere durch die niedrigeren Verkaufspreise der Braunkohle entstanden. Bohmen. Berghauptmannschaft Pilsen. Der Geldwerth der Gesammt- Pro dueti on berechnet sich mit............................ 2,158.202 fl. 9 kr. und hat sich sonach gegen das Vorjahr mit.................. 2,083.862 „ 3G „ um............................................................ 74.339 fl. 73 kr. vergrossert. Der Grund dieser Steigerung beruht in den, obwohl nur vvenig. gestiegenen Absatzpreisen aller Berg- and Hiittenproducte. Bohmen. Berghauptmannschaft Kuttenberg. Die gesammte Montanproduc-tion des Jahres 1866 reprasentirt einen Wertb von 858.281 fl. 25 kr., somit um 65.076 fl. 21 kr. weniger alsimVorjahre, undes bat nurvonKupfervitriol, Schwe-felkies, Eisenvitriol und Graphit eine Melirerzeugung stattgefunden, vvahrend von den iibrigen Metallen und Mineralien die Erzeugung hinter jener des Vorjahres zu-riiekgeblieben ist. 1'eberdiess wurden hei dem Lukawitzer Schvvefehverke ausser den in den beziiglichen Uebersichten nachgewiesenen Metallen und Mineralien noch: 7.000 Ctr. Schwefelsaure im VVerthe von .... 28.000 fl, 1.205 „ Salpetersaure „ „ „ . . . . 14.400 „ und 900 „ Glaubersalz „ „ „ . . . . 1.800 „ im Gesammtwertbe von . . 44.200 fl. gewonnen , \vornaeh sicb somit die Gesammt-Production auf einen Werth von 902.481 fl. 25 kr. belief. West-Galizien. Berghauptmannschaft Krakau. Beziiglicli der allgemeinen Verhaltnisse der Montan-Industrie im Jahre 1866 kann nur auf das traurige Bild hingewiesen werden, \velches dieselbe unlaugbar in ihren Productionszifferu dar-stellt, und zwar in Folge des verderblichen Biickschlages, welchen die Kriegsereig-nisse dieses Jahres auf die Montan-Industrie des dem Kriegsschauplatze so nahe gelegeneu Bezirkes der Krakauer Berghauptmannschaft ausgeubt haben. Es trat hierbei der besonders nachtheilige Umstand ein, dass die preussischen Unternehmer, in deren Handen ein grosser Theil der Galmeigewinnung dieses Bezirkes liegt, ihre Baue vollstandig einstellten, oder in Weilarbeit erhielten. Was speciell die Eisenindustrie anbelangt, so sind die auchunter normalen Verhaltnissen sicb geltend machenden Schwierigkeiten bereits fruher (Seite 87) erortert worden. In Folge derselben haufen sicb die Vorrathe an, und die Arbeit muss eingeschrankt werdeu, vvorunter ebensowohl der Unternehmer, als die Be-wohner der Umgegend leiden. Ob eine bessere Zukunft diesen Werken nach direc-ter Verbindung Galiziens mit Ungarn mittelst einer Eisenbahn in Aussicht gestellt werden kann, bleibt, da sieh die Verhaltnisse ganz neu gestalten miissen, eine offene Frage. Die nacbgevviesene Melirerzeugung an Bleierzen bedeutet eigentlich einen Melirgewinn, welchen die Bergbauunternehmungen dureh die fruher (Seite 101) er-vvahnte Vereinbarung mittelst Uebernahme dieser Erze aus der Grube erzielt baben. Die nachgewiesene Erzeugung ist aber nicht die wirkliche, da noch bedeutende Mengen auf Schleiclnvegen der Evidenz der Betriebsleituugen entzogen und unbe-fugt in den Handel gebracht wurden. Die Thatsache, dass der Ausfall am VVerthe der Bergvverksproducte gegen das Vorjahr die Ziffer von 152.635 fl. 45 kr. erreicht hat, liefert den sprechend-sten Bevveis, wie empflndlich die Bergindustrie gelitten hat. Aber auch unter ge-wohnlichen Verhaltnissen ist das allgemeine Ergebniss kein giinstiges; vvahrend namlich nach den statistischen Uebersichten tiber (len Bergvverksbetrieb im oster-relchischen Kaiserstaate fQr (las Jahr 18*i5 auf 100 Quadrat - Klafter verlie-hener Fliiche der mittlere Werth der Bergwerksproducte im AUgemeinen mit 10-8 tl. entfiillt, und im gunstigsten Verhaltnisse im Bereiehe der Berghauptmann-schaft zu Leoben auf 100 Quadrat-Klafter verliehener Fiiiche sich mit 66 tl. be-ziffert, entfallen im Bezirke der Krakauer Berghauptmannschaft fiir die gleicbe Flache ltloss 3 tl. an Bergwerks-l’roductionswerth. Die Ursacbe hiervon liegt zu-meist dariu, dass das liier iiberhaupt sparlicbe Capital sicb vorzugsweise dem Land-baue zu\vendet und erst inneuerer Zeit. vvenngleich bescbeidene, Capitalien neu dem Bergbaue zuwachsen. Es \viire allerdings zu \viinscben, dassdieserUebelstand nacb und nachdurch 'vacbsenden Woblstand und gereiftere Einsicbt sieb werde bebeben lassen, indessen tritt dem auch noeli die Selnvierigkeit entgegen, dass der Grubenfeldbesitz in Handen \veniger Unternehmer und insbesondere des Montaniirars concentrirt ist, was nieht nur fremde Bergbaulustige zuriieklnilt, sondern aucb Monopole sebafTt, vvelche dem AUgemeinen nicht niitzen und zudemnicbt einmalvon denBesitzern aus-giebig ausgeniitzt werden konnen. Kroatien und Slavonien. Berghauptmannschaft Agram. Die Berg-'verks-Production des Jabres 1866 bat sowobl in Hinsicht ant' deren Hohe, als wie auch auf deren Geldwertb gegen das Vorjabr eine Steigerung, bezie-hungsweise von 394Percent und 61-2 Percent, erfahren. Eine Produ ctions-Vermehrung trat vorzuglicb bei der Braunkoble, beim Zink und bei den Bleierzen, als neu zugewaebsenen Producten, dagegen eine Verminderung bei dem Bergtbeere ein. An Eisenerzen, Frisch-, und Gussrobeisen, fand vvegen Einstellung des Bude'er Eisenwerkes keine Erzeugung Statt. Von dem Ge!d\verthe der Bergwerks-Produetion des Jabres 1866 pr. 124.122 tl. 75 kr. entfielen: Die Mittelpreise der Bergwerksproducte haben sieb im Jabre 1866 fiir den Zink um 1 fl. pr. Centner erhiibt, dagegen sind dieselben bei den Braunkohlen um 1'5 kr. und bei dem Bergtheer um 94 kr. fiir den Centner zuriickgegangen; der Verschleisspreis des Sehwefels blieb unverandert. Militargranze, kroat.-slavon. Berghauptmannschaft Agram. Die Quanti-tiit der Production ist im Jahrel866 gegen das Vorjabr um 126 2Percent zuriick-gegangen, dagegen aber der Werth derselben um 66.183 fl. 40 kr. oder um 148-7 Percent gestiegen. Stat. Mittheil, XIV. Jahrg. 3, Heft, 9 auf die Braunkohlen . „ „ Bleierze „ den Zink „ „ Schwefel „ „ Bergtheer 22-20 Percent 5-28 „ 67-48 „ 4-20 „ 0-84 „ zusammen . 100.00 Percent. Die Wei'thsyemehrung entstand vorziiglich durch das hammergare Kupfer, welehes aber, wie bereits erwahnt wurde, aiis dein vorrathigen Rohproducte (Kupferlech) des friiheren Jahres erzeugt wurde. Von dem GeKUverthe der Bergwerks-Production von 110.671 tl. 84 kr. entfielen: auf das Frischroheisen ....................... 16 02 Percent „ die Braunkohlen........................... 0-45 „ „ „ Eisenerze.............................. 1-98 „ „ „ Kupfererze .........................11-17 „ „ „ Fahlerze................................0.36 „ „ das hammergare Kupfer ................... 70-02 „ zusammen . 100-00 Percent. Die Mittelpreise der Bergwerksproilucte sind im Jahre 1866 gegen das Vor-jahr zuruckgevvichen fiir das Frischroheisen um 17 kr. und fur die Eisenerze um 4-2 kr, pr. Centner, dagegen gestiegen fiir die Braunkohlen um 4 kr., fiir die Kupfererze im Verhaltnisse des Kupfergehaltes um 57-9 kr. pr. Centner. Im Ganzen fand im Jahre 1866 gegen das Vorjahr in Kroatien, Slavonien und in der kroatisch-slavonischen Militargrenze eine Zunahme des Produetionswerthes beim Berg\verksbetriebe im Betrage von 113.324 H. 34-5 kr. oder um 93-29 Percent Statt. Militargranze, banat. serb. Mit Ausnahme des Frischroheisens und der Steinkohle ist in allen Productionszweigen im Jahre 1866 eine Abnahme gegen das Vorjahr eingetreten und in Folge dessen auch der Werth der Gesammt-Produc-tion um 2.005 fl. oder 1 Percent gesunken. J. Bergwerksabgaben. (Hierzu Tabelle IX.) Oesterreich unter der Enns. Berghauptmannschaft St. Polten. F(ir die niederosterreichischen Bergbaue vurden im Jahre 1866 an Maassengebiihren...................... 3.702 fl. 19 kr. „ Freischurfgebuhren....................1-812 „ — „ also an Bergwerksabgaben zusammen . . 5.514 fl. 19 kr. bemessen; es vvurden demnach gegen das Vorjahr an Maassengebiihren um 845 fl. 35-5 kr. oder 18-6 Percent, an Freischurfgebuhren um 1.798 fl. oder 49 6 Percent und im Ganzen um 2.643 tl. 35-5 kr. oder 32 4 Percent weniger bemessen. Dieser Unterschied riihrt, nachdem der zum Bergbaue verliehene Flachenraum, sowie die Anzahl der Freischiirfe fast unverandert geblieben sind, ausschliesslich daher, weil vom II. Semester 1866 angefangen, nach den Bestimmungen der Aller-hochsten Entschliessung vom 29. Marz 1866 (B. G. BI. Nr. 42) zur Erleichterung der gedriickten Lage des Bergbaues die vormals fiir jeden Freischurf mit jahrliehen 20 fl, festgestellt gewesene Freisehurfgebiihr auf 4 fl. und die Maassengebiihr fiir jedes einfache Bergwerksmaass von jahrliehen 6 fl. 30 kr. gleichfalls auf 4 fl. ermiissigt worden sind. Cesterreich ob der Enns. Im Jahre 1866 betrugen die bemessenen Maassengebiihren.................................................. 4.066 fl. 79-5 kr. die bemessenen Freischurfgebiihren................................ 1.049 „ — „ somit die gesammten bemessenen Bergwerksabgabe» . 5.1 IS fl. 79-5kr., also an Maassengebiihren um 588 fl. 86 kr. oder 12'8 Percent, an Freischurfgebiihren um Sli fl. oder 32’7 Percent, und im Ganzen an Bergwerksabgaben um 1.099 fl. 86 kr. oder 17-7 Percent weniger als im Vorjahre. Wiihrend der Grund dieses Minderergebnisses im Wesentlichen derselbe ist, 'vie bei den niederiisterreichischen Bergbauen, liegt die Ursache, warum das Percentausmaass dieses geringeren Ergebnisses in Oberosterreich nicht so gross erscheint, \vie in Niederosterreich, darin, weil im ersteren Lande der zum Bergbaue verliehene und besteuerte Fliichenraum durch neue Verlei-hungen zugleich an Ausdehnung gewonnen liat, dann weil im Lande ob der Enns die Zahl der Freischiirfe, fiir welche die eingetretene Gebiihrenermassigung eine verhaltnissmassig bedeutendere ist, geringer war, als im Lande unter der Enns. * Steiermark. Berghauptmannschaft Cilli. An Bergwerksabgaben wurden bemessen: Maassengebiihren mit..................6.102 fl. 4-5 kr. Freischurfgebiihren mit...............1.S69 „ — „ Einkommensteuer sammt Zuschlagen . 1.629 „85 „ zusammen . 9.300 „ 89-5 „ An Einkommensteuer wurde nur der obige geringe Betrag vorgeschrieben, da bei vielen Werken noch Verhandlungen iiber Steuerbemessungen im Zuge sind. Gegen das Jahr 1865 zeigt sieh eine Ver mi n d e run g bei den Maassengebiihren um.................................. 1.220 fl. „ „ Freischurfgebiihren um .................................1.221 „ im Ganzen um . 2.441 fl. Dieselbe entstand zum Theile durch die im II. Semester 1866 erfolgte Herab-setzung der Gebiihren, und zum Theile durch die minder haufige Anmeldung vou Freischiirfen. An Einkommensteuer sammt Zuschliigen wurden im Jahre 1865 bemessen 3.075 fl. 85-5 kr., woriiber fur das Gegenstandsjahr wegen der friiher angefiihrten Verhaltnisse dieses Jahres eine Vergleichung nicht angestellt vverden kann. Im Ganzen ist in denJahren 1863 bis 1866 gegen die Vorjahre 1862 bis 1864 ein Biickgang im Ausfalle dieser Steuer zu bemerken. !)* Karnten. Berghauptmannschaft Klagenfurt. Die Bevvegung im Slanile der bemessenen Bergwerksabgaben iu deri letzten Jaliren zeigt die nachstehende Uebersicht: 1803 18«4 1805 1860 fl. kr. fl. kr. fl. kr. fl. kr. Maassongebiiliren 5.812 53-5 5.880 4i 5.173 070 4.047 70-5 Freischurfgehiihren 4.280 3.680 3.430 1.080 Einkommensteuer sammt Zu-sehlagen 35.504 94-5 25.C3(i 9.33!! 01-5 6.339 13 Ziisaiimien . 45,597 48 35.196 44 17.942 O 00 tre 12.006 83-5 Hieraus ist ersichtlich, dass alle drei Kategorien der Bergvverkssteuern in einer stetigen Abnabme begriflen situl; liinsicbtlicb der Maassen- und Freiscburfgebiibren ist diese Abnabme durch die mit Allerhochster Entscbliessung vom 29. Marz 1866 (B. G. Blatt Nr. 42^ zugestandene Ermassigung vollkommen aufgekliirt, worin — jedocb mir theihveise — aucb die Verminderung der Einkonimensteuer ibre Begriin-dung findet. In der im Jabre 1866 bemessenen Einkommensteuer von 0.339 fl. 13 kr. ist iiberdiess aucb ein Betrag von 2.999 fl, 85 kr. pro 1865 enthalten, daber die fiir 1866 bemessene diesfallige Steuer eigentlich nur 3.339 fl. 28 kr. betršigt und von den geringen Ertragnissen der Bergwerke Zeugniss gibt. Krain. Berghauptmannschaft Laibach. Die Gesammtsumme der im Gegen-standsjabre fiir Krain bemessenen Bergwerksabgaben belrug 3.484 fl. 8 kr., \vo-von 2.428(1. 8 kr. auf die Maassengebiibren und 1.056 tl. auf dieFreischurfgebuhren entfielen. Im Vergleicbe zum Vorjahre zeigt sicb somit tur die erstere Steuer eine Verminderung um 473-38 fl., fiir letztere um 494 fl., vvovon einestbeils die durch Finanzministerial-Erlass vom 30. September 1859, Zabl 38.151 gebotene Erleicbterung, zuFolge vvelcher nahe vierFunftbeile derverliebenenGrubenmaassen die Nacbsicht der balben Maassengebiihr geniessen, amlerntlieils wieder die durch Allerhochste Entscbliessung vom 29. Marz 1866 ausgesprochene Steuerermassigung als Ursachen sicb darstellen. Welchen Einfluss die vermittelst des letzt envalmten Gesetzes der Eisen- und Bleiproduction gewahrte weitere Begiinstigung der 3percentigen anstatt der 5per-centigen Besteuerung des Beinertrages auf die Zifler der Einkommensteuer babe, liisst sich weniger genau bestimmen; jedenfalls kann der Ausfall kein grosser sein, da wie friiher ervvahnt wurde, sovvobl die Eisen- als Bleiproducenten nur mit Miihe ihre Existenz fristeten, und somit der Beinertrag selbst, als die Basis der Einkommensteuer, auf ein Minimum zusammengeschrumpft war. Wieviel von der Summe der Bergwerkssteuer vvirklich eingehoben, und vvieviel noch im Biickstande verblieben ist, kann ebenfalls liier nicht angegeben werden, da dieser Gegenstand seit derAuf-hebung der Montau-Cassen durch den Abfall der Riickstandsnachweisungen derCon-trole der Berghaiiptmannschafteii entzogen ist. Um, wie bei den Freischiirfen und Bergwerksmaassen, auch bei der darauf beziiglichen Besteueruug den Einfluss der erflossenen Gesetzesvorschriften etvvas naher zu betrachten, diirfte die nachstehende Uebersicht vom Jahre 1861 an , dem letzten Jahre, in welebem die friiher bestandene Bergfrohne nocb fiir das ganze Jahr eingehoben wurde, dienen. Bergfrohne. Maassengebiihren. Freisehurfgebiihren. 1861 24.603-595 11. 3.685-005 fl. — fl. 1862 19.586 025 „ 3.175-84 „ 1.380 „ 1863 - „ 4.479-54 „ 2.720 „ 1864 — „ 3.230-94 „ 1.970 „ 1865 — „ 3.077-02 „ 2.430 „ • 1866 — „ 2.566-45 „ 1.962 „ Hierzu muss bemerkt werden, dass in obigenZalilen auch der kiistenlandischeAntheil enthalten ist, wesshalb pro 1865 wegen dem Erloschen des Privilegiums der adria-tischen SteinkohIen-Hauptgewerkschaft sicli auch die Summe der Freischurfgebiih-ren hoher stellte. Kustenland. Berghauptmannschaft Laibach. Vergleicht man das Steuer-ergebniss fiir das Kustenland pro 1866, wo die Maassengebiihren 138-37 fl., die Freisehurfgebiihren 906 fl. betrugen, mit den analogen ZilFern des Jaln-es 1861, so ergibt sich fiir das Gegenstandsjahr bei den Freisehurfgebiihren ein Mehrbetrag von 26 fl.; diese Differenz bat nur darin ihren Grund, dass erst im Verlaufe des Jahres 1865 das Privilegium der adriatischen Steinkohlen - Hauptgewerkschaft erloschen ist, somit im genannten Jahre nicht die ganze Taxe fiir die grossere Zalil der kustenlandischen Freischurfe zur Verrechnung gekommen ist, und darum unge-achtet der spšiteren Ermassigung der Freischurftaxe im Jahre 1866 der Gesammt-betrag dieser Steuer sich hoher stellen konnte, als im Vorjahre. Bohmen. Berghauptmannschaft Prag. Die im Jahre 1866 vorgeschriebenen Bergvverksabgaben haben an Maassengebiihren......................... 11.478 fl. 11 -5 kr. Freisehurfgebiihren...................... 9.023 „ — „ zusammen . 20.501 fl. 11-5 kr. betragen, erstere daher gegen das Vorjahr eine M i n d e r u n g um................................................ 2.442 fl. 32-6 kr. letztere um........................................... 5.637 „ — „ zusammen um . 8.079 fl. 32-5 kr. erfahren. Die Ursache liegt in der im Jahre 1866 erfolgten Herabsetzung beider G«-biihren. Hiitte diese Herabsetzung nicht stattgefunden, so wiirden sieli die Maassengebuhren mit..............................14.061 fl. 1 krn. und die Freischurfgebiihren mit......................15.235 „ — „ zusammen mit . 20.29(5 fl. 1 krn. bezitle; t. demiiach Zunahmea von.................................140 fl. 57 krn. und . 575 „ — „ zusammen von . 715 fl. 57 krn. ergeben haben. Beziiglich dec Einkommensteuer \vird nur die Bemerkung beigefiigt, dass die Einkommensteuer der Prager Eisenindustrie-Geseilschaft (Bezirk Unhosclit) nach ihrer Umwandlung in eine Actien-Gesellschaft — mit dem Sitze in Wien — die cumulative Steuerbemessung ftir ihre im Bereiche der Berghauptmannschaften Prag. Pil sen und Elbogen gelegenen Montamverke bei der Wiener k. k. Steueradministra-tion beanspruclit. Bohmen. Berghauptmannschaft Elbogen. Der Ausfall in den Einnahmen der Bergwerksbesitzer, die Storungen im Geschaftsverkebre, und die allgemeine Biick-sichtsnahme auf die Lage der Steuerpfliehtigen niusste endlich auch einen ungiin-s ti ge n Einfluss auf das Eingehen der Bergvverksabgaben iiben. Statt der im Jabre 1866 fallig gewesenen: Maassengebuhren von...........................17.315 fl. und der Freischurfgebiihren von.................. 4,203 „ zusammen von . 21.518 fl. wurden an: Maassengebuhren....................11.134 fl. Freischurfgebiihren................ 2.788 „ zusammen.................... 13.922 „ eingezaldt, und sind daher.................................... 7.596 fl. in Riickstand verblieben. Bohmen. Berghauptmannschaft Kommotau. Im Jahre 1866 betrugen die gesammten Berg\verksabgaben: n) iin unmittelbaren Berghauptmannschaftsbezirke an Maassengebuhren..................... 14.820 fl. 66 kr. „ Freischurfgebuhren.................... 2.976 „ — „ b) im Teplitzer Bergcommissariatsbezirke an Maassengebuhren...................... 5.347 fl. 59 kr. und „ Freischurfgebiihren..................... 488 „ — „ daher zusammen . 23.632 fl. 25 kr. und zeigt sich folglich in Entgegenhaltung zu dem diessfalligen Resultate des Jahres 1865 mit........................................... 46.352 fl. 27 „ eine Verminderung um...........................22.720 „ 02 kr. Dieser Ausfall findet durch die im II. Semester des Jalires 1860 einge-tretene Ilerabsetzung der Freischurfgebiihr von jahrliehen 20 fl. auf 4 fl. und der Maassengebiihr voa 6 fl. 30 kr. auf 4 fl. seine Begriindung. Nach den Ausweisen der einzelnen Steueramter hat sich nur bei den Kohlen-werken des Kommotauer Berghauptmaiinscbaftsbezirkes ein reines Einkommen er-geben, und z\var: im Saazer Kreise mit.......................110.519 fl. — kr. „ Leitmeritzer Kreise mit.................193.135 „ 66 „ wofiir die 3pereentige Einkommensteuer im ganzen Berghauptmannschafts-bezirke auf 9.109 fl. 64 kr. bereehnet wurde. Wird obiges Einkommen von 303.654 fl. 66 kr. mit der Kohlenforderung von 13,949.111 Centnern verglichen, so ergibt sicli lediglich pr. Centner ein Gevvinn von 2-18 kr. o. W. oline dass beim Berechnen des Einkommens auf die Amorti-sirung und Verinteressirung des Anlagecapitals Biicksiclit genommen wurde, \vor-nach bei Biicksichtnahme auf diese zur Darstellung des eigentlichen Ertragnisses ge-horige Abrechnung, jener Gevvinn von 2-18 kr. pr. Centner sieli noch niedriger eut-zifTern vviirde, und der grossteTheil dieser Kohlenvverke mitEinbusse arbeiten musste. Aus dem mit dem Montanbetriebe des Jalires 1866 hervorgehenden Einkommen von 303.654 fl. 66 kr. gelit mit Biicksichtnahme auf die hierbei vervven-deten 3.462 Bergarbeiter hervor, dass ein Arbeiter im Jalire 1866 durchschnittlich ein Einkommen von 87 fl. 71 kr. geschafFen hat, und dass er bei der Vermehrung des Nationalreichthums durch die Montanvverks-Production im Geld\verthe von 1,093.757 fl. 88 kr. durch Venvendung seiner Arbeitskraft mit 315 fl. 61 kr. participirt hat. Da nun ein Arbeiter in einer 12stiiudigen Schicht durchschnittlich 50 kr. ver-dient, so \vurde der Gesammtverdienst eines solchen fur 300 Arbeitstage gerechnet jahrlich 150 fl. betragen, und hat derselbe in Entgegenhaltung mit dem berechneten Nutzeffecte pr. 315 fl. 66 kr. immer noch mit 165 fl. 66 kr., ausser seinem eigenen Lebensbedarfsaufvvande, zur allgemeinen Vermehrung des Nationalreichthumes bei-getragen. Die Vorstehung der Kommotauer Berghauptmannschaft hebt iibrigens noch hervor, dass, wegen der gegeinvartigenStempelpflichtigkeit den Verschleissbolletten, namentlich bei den Kohlemverken gar keine Verschleissbolletten ausgegeben vverden, dass daher die Staatsfinanzen durch die Bevvilligung der Stempelfreiheit dieser Verschleissbolletten keinen Nachtheil erleiden vviirden. ») Bohnaen. Berghauptmannschaft Pilsen. An Maassengebiihren wurden 1.106 fl. 89 kr. und an Freischurfgebiihr en 774 fl. vorgeschrieben, wobei gegen das Vorjahr eine Verminderung der Maassengebiihren um 3.506 fl. 94 kr. und der Freischurfgebiihren um 3.706 fl. eingetreten ist, \velche Verminderung durch die im II. Semester 1866 eingetretene Ermšissigung der Maassen- und Frei-schurfgebuhren begrundet ist. i) In diesem Falle wiirden aber die KohIenwerksbesitzer iin eigenen Interesse beslimmt die Ausgabe solcher Verschleissbolletten einfiihren, weil sie hierdurch in die Lage kamen) ihre Versehleissbesorger gehorig iiberwachen zu konnen. Mahren. Berghauptmannschaft Olmiitz. Dass zu Folge der Allerhochstea Ent-schliessung vom 29. Miirz 1866 die Staatseinnalimen an Berg\verksabgaben um einen nanihaften Betrag sinken werden, war wnhl vorauszusetzen. In Mahren bezifferte sich der diessfallige Entgang im Jahre 1866 auf 7.067 fl. 6-5 kr. Schlesien Berghauptmannschaft Olmiitz. In Folge dei' vom II. Semester an eingetretenen Ermassigung der Maassen- und Freischurfgebiihren liat sich der Ertrag bei den erstereu um 644 fl. 7Okr., bei den letzteren um 2.422 fl., daher liei beiden Gebuhren um 3.066 fl. 70'/4 kr. vermindert. Kroatien und Slavonien. Berghauptmannschaft Agram. Im Jahre 1866 betrugen die vorgesehriebenen Bergwerksabgaben: an Maassengebiihren....................1.117 fl. 25 'S kr. „ Freischurfgebiihren..................1.019 „ — „ zusammen . . 2.136 fl. 25-5 kr. Werden obige Berg\verksabgaben mit jenen des Jahres 1865 verglichen, so ergibt sich fiir das Jahr 1866 an Maassengebiihren eine Mehrung um 175 fl. 7 kr. und an Freischurfgebiihren eine Minderung von 1.611 fl. Die Mehrung der Maassengebiihren beruht auf dem friiher (Seite 28) erorterten Zuwachse von 40 Grubenmaassen. Die Verminderung der Freischurfgebiihren bat ihren Grund hauptsachlich in der mit dem Gesetze vom 29. Marz 1866 eingefiihrten Ermassigung der Freischurf-gebiihr, und zum geringsten Theile in der Verleihuug und Zuriicklegung von FreischOrfen. Militargranze, kroat.-slavon. Berghauptmannschaft Agram. Da der ver-liehene Flachenraum in der Militargranze im .lahre 1866 gegen das Vorjalir unver-iindert geltlieben ist, und das Tergove’er Kupfervverk die Nachsicht der halben Maassengebiihr, wie im Jahre 1865, auch fiir das Jahr 1866 genossen hat, so hat sich die Summe der fiir das Jahr 1866 bemessenen Maassengebiihren nur im Verhiiltnisse der mit dem Gesetze vom 29. Miirz 1866 zugestandenen Bergwerks-abgaben-Ermassigung vermindert; dieselbe belrug im Jahre 1866 dennoch 737 fl. 4 kr., demnach um 146 fl. 96 5 kr. mehr als im Vorjahre, aus dem Grunde, weil Ende 1865 eine griissere Anzahl von Maassen verliehen worden ist. Die Summe der Freischurfgebiihren verminderte sich in Folge der Freischuifgebiihr-Ermassigung, und wegen Loschung von 5 Freischiirfen gegen das Vorjahr um 962 fl., und betrug im Jahre 1866 nur 648 fl. Riicksiehtlich der E i n k o m m e n st e u e r ist anzufiihren, dass bei keinem einzigen Berg- und Hiittemverke Kroatiens und der kroatisch-slavonischen Militargranze, fiir das Jahr 1865 ein reiner Ertrag nachgeviesen \vurde, daher auch pro 1866 keine Einkommensteuer bemessen werden konnte. Die im Ministerial-Iirlasse vom 14. .Tuni 1862 entbaltcuen erliiuternden Bestim-mungen iiber die Bauhafthaltung der Freischiirle, danu Uber Verleihuug und Verei-uignug von Grubenfeldern (B. (J. BI. ex 1862, pag. 88. Nr. 38) sind im Bereiche der Agramer Berghauptmannschaft nocli nicht zur Anwendung gekommen. K. A N H A M. Statuten fiir das Elbogener, Falkenauer und Karlsbader Bergrevier. I. Hauptstiick. Vom Revier. §• 1-Umfang. Die von der hochloblichen k. k. bohmisehen Stattlialterei als Ober-Bergbehiirde mit dem Erlasse vom 9. November 1855, Nr. 50581, genehmigten Bergreviere: Elbogen, Falkenau und Karlsbad, umfassen alle, in den gleichnumigen politischen Bezirken, dann in der Gemeinde Trossau im politischen Bezirke Petschau, und in der Gemeinde Bergles, im politischen Bezirke Bucliau befindliehen Bergwerke, welche die Gewinnung tertiarer Mineralien anstreben. §. 2. Zweck. Reviersgewerken. Der Zvveck dieser Beviersbildung ist die Vereinigung der Eigenlhiimer dieser Berg\verke (der Reviersgewerken) zur Wahrnehmung und Forderung gemeinsamer Berghau - Interessen und zur Unterstutzung der Berggesetzgebung und Ver-waltung. §. 3. Aeiulerung der Graiizen. Die Cranzen dieser Reviere konnen nur mit Bevvilligung der k. k. Olier-Ber^behorde geandert werden, und einer Zertheilung des Reviers oder der Verei-nigung mit einem andern Reviere muss ein Uebereinkommen iiber den Besitz und Genuss der et\va vorhandenen Reviersanstalten und Fonde vorausgehen. §• 4. Eintritt in den Reviers-Verband a) der Reviersgewerken. Der Besitz eines Bergbaues der im §. 1 bezeichneten Art berechtiget und verpflichtet den Besitzer zum Eintritt in den Reviersverband, ohne dass hierzu ein Aufnahmsact oder eine behordliche Weisung erforderlich ist. b) anderer Bergwerksbesitzer. Die Besitzer isolirter, ausserhalb des Reviers gelegener Bergwerke der vorge-dachten Art konnen mit Bewilligung der k. k. Ober-Bergbehorde in den Reviersverband aufgenommen vverden. §. 5. Rechte und Pflichten der Reviersgewerken a) im Allgemeinen. Mit dem Eintritte in den Reviersverband ist das Recht und die Pflicht ver-bunden, an den Rechten und Vortheilen, sowie an den Pflichten und Lasten des Reviers nach Maassgabe des Berggesetzes und dieser Statuten theilzunehmen. b) Betreffs der Reviersanatalten. Diess gilt insbesondere riicksichtlich der zur Erreichung gemeinschaftlicher Zwecke bestimmten Reviersanstalten, z. B. Reviersstollen, Reviershiitten, Reviers-cassen, Reviers-Bruderladen, Bergschulen u. dgl. Die Besitzer anderer, als der im 1 bezeichneten Berg\verke, konnen an den Reviersanstalten uberhaupt, und die Besitzer der im §. 4 bezeichneten isolirten Bergbaue an den, schon vor ihrem Eintritte in den Reviersverband bestandenen Reviersanstalten nur auf Grund und nach Maassgabe eines vorgangigen Uebereinkom-niens mit der Vertretung des Reviers oder der etwa hierzu autorisirten Verwaltung der betreffenden Anstalt theilnehmen. §. 6. Zur Errichtung neuer Reviersanstalten ist die Zustimmung der Reviersge-werken erforderlich. §• In allen, von der Zustimmung der Reviersgewerken abhangigen Reviersange-legenheiten entscheidet die absolute Stimmeninehrheit derselben. Von denjenigen Reviersgewerken, welche sich der Abstimmung enthalten, wird angenommen, dass sie mit dem von den Abstimmcnden gefassten Beschlusse einverstanden sind. II. Hauptstiick. Von der Reviersvertretung. 1. Abschnitt. Allgemeine Bestimmungen. §. 8. Reviersvorstand. Das Revier wird durrh einen Reviersvorstand vertreten. Derselbe besteht aus dem Reviersausschusse und dem Reviersvorsteher. f 9. Reviersausschuss. Der Ausscliuss eines jeden Reviers besteht aus sieben Mitgliedern mit einem aus deren Mitte gewahlten Obmanne, welcher ein Mitglied des Aussehusses bleibt. Ersatzmanner. Zur Vertretung der verhinderten, und zum Ersatze der abgangigen Mitglieder \verden drei Ersatzmanner gew;ihlt. §. 10. Reviersvopsteher. Der Obmann des Aussehusses ist zugleich Reviersvorsteher. Sein Stellver-treter wird von ihm aus der Mitte der Aussehussmitglieder bestimmt. §. 11. Wahl der Reviers vertretung. Der Reviersausschuss wird von den Reviersgewerken aus deren Mitte gewahlt. Den Reviersvorsteher wahlt der Aussehuss aus seiner Mitte. Die naheren Hestimmungen hieriiber sind in der Wahlordnung t nlhalten. §• 12- Standort der Reviersvertretung. Der Reviersvorsteher muss seinen Wohnsitz im Reviere haben. Der Wohnort des Reviersvorstehers ist auch der Standort der Reviersvertretung. Der Reviersaussehuss karm jedoeh auch einen andern, geeigneteren Ort im Reviere hierzu bestimmen. Von dieser Bestimmung iniissen tlie Bergbehorde und dieReviersge\verken ver-standiget werden. §. 13. Amtsdauer der Reviersvertretnng. Die Reviersvertretung wird auf drei Jahre gewahlt. Die Gewahlten bleiben aucfi nach Ablauf dieser Zeit bis zur erfolgten Wahl des neuen Reviersvorstehers im Amte. §. 14. Entlohnung. Das Amt des Reviersvorstandes und der Ersatzmanner ist unentgeltlich. Dem Reviersvorsteher gebiihrt aber der Ersatz fiir die mit der Gesehaftsfiibrung verbun-denen nothvvendigen und erweislichen Auslagen. §. 15. Verlust (les Amtes. Ein Mitglied des Reviersvorstandes, sowie auch ein Ersatzmann wird seines Amtes verlustig, wenn ein Umstand bekannt wird, welcher dessen Wahl unzulassig gemacbt hatte. Verfallt ein Ausschuss oder Ersatzmann in eine strafgerichtliche Untersucbung, so kann derselbe, so lange das Strafverfahren dauert, sein Amt nicbt ausiiben. §• 16- Erganzung (les Reviersvorstandes. Wird wahrend der Wablperiode die Stelle des Reviersvorstehers erledigt, so bat der Ausschuss binnen 14 Tagen eine neue Wahl fiir die noch ttbrige Zeit zu treffen. Die Ersatzmanner sind eintretenden Falles (§. 9) nach der Reihentolge, in vvelcher sie gewahlt wurden, in den Ausschuss zu berufen. Solite der Abgang an Ausschussmitgliedern selbst durch die Einberufung aller Ersatzmanner nicht erganzt werden konnen, so ist fiir alle abgangigen Ausschuss-mitglieder auf die noch iibrige Dauer der Wahlperiode eine Ergiinzungs\vahl nach Vorschrift der Wahlordnung vorzunehmen. 2, Abschnitt. Von dem VVirkungskreise der Reviersvertretung. §• n. Wirkungskreis des Ausschusses. Der Reviersausschuss ist das beschliessende und iibenvachende Organ der Reviersvertretung. £ 18. Obliegenheiten des Aussclmsses. Dem Reviersausschusse liegt ob: a) sich in steter Kenntniss der Verhaltnisse und Zustiinde des Bergwesens im Reviere zu erhalten; b) die ihrn von der Bergbehorde abverlangten Auskiinfte und Gutachten iiber Augelegenheiten, welche das Bergwcsen uberhaupt, oder das Bergrevier oder ein-zelne Berg\verke betreffen, zu erstatten; c) iiber Aufforderung der Bergbehorde bei deren Verhandlungen, so\vie bei Durchfuhrung von Maassregeln, welche das ganze Bergrevier betreffen, mitzuwirken; d) jahrlich im Monate Marz der Bergbehorde einen Hauptbericht iiber die Verhaltnisse und Zustiinde des Reviers-Bergwesens im nachstverflossenen Sonnen-jahre zu erstatten. Ihm obliegt ferner e) die Sorge fiir die Errichtung und Erhaltung der Reviersanstalten, die Eut-werfung ihrer Slatuten, die Aufsicht iiber deren Venvaltung, und falls die Statuten nicht eine andere Vorschrift enthalten, auch die jahrliche Priifung und Erledigung ihrer Jahresrechnungen; f) die Entwerfung der Reviers-Dienstordnung und die Aufsicht iiber die Hand-habung derselben; g) der Versuch der Ausgleichung von Streitigkeiten zwischen Bergbau-Unter-nehmern sovvohl, als zwischen diesen und ihren Aufsehein und Arbeitern. Befugnisse des Reviersausschusses. Dagegen ist der Ausschuss berechtiget: 1. Von allen Reviersgewerken und von den Venvaltungs-Organen der Reviersanstalten die zur Erfiillung seiner Obliegenheiten nothigen Auskiinfte zu verlangen, und die Genannten sind verpflichtet, ihm dieselben zu ertheilen. 2. Alle zum Reviere gehorigen Privatbergbaue durch seine sachkundigen Mit-glieder besichtigen, und sich hieriiber Bericht erstatten zu lassen. 3. Die Mannschaftsbiicher einzusehen, und deren Richtigkeit prufen zu lassen. 4. Maassregeln zur Beforderung des Bergvvesens und zur Beseitigung der Miingel und Hindernisse bei demselben, der Bergbehorde vorzuschlageu. 5. Aenderungen der fur das Revier und fur die Reviersanstalten bestehenden Statuten, sowie auch der Reviers-Dienstordnung zu beantragen. 6. Die Gebarung der Reviersanstalten zu untersuehen, und die zur Beseitigung der vorgefundenen Mangel geeigneten Maassregeln nach Maassgabe ihrer Statuten entweder selbst zu verfugen, oder bei der Bergbehorde zu beantragen. 7. Die Geschšiftsfiihrung des Beviersvorstehers zu iiberwachen, und gegen Ausschuss und Ersatzmanner, welche ihre Pflichten vernachlassigen, Ordnungs-strafen von 1 fl. bis 10 fl. zu verliangen. 8. Die Vertheilung der liquid befundenen Kosten der Reviersvertretung auf die Reviersgewerken zu bewilligen. 9. Mit Genehmigung und Intervention der Bergbehorde, mit den Ausschiissen anderer Reviere z ur Berathung gemeinsamer Angelegenheiten zusammenzutreten, §• 19- >Virkungskreis des Reviemorstebers. a) Verwaltendes Organ. Der Reviersvorsteher vertritt das Revier nach Aussen und ist das vervvaltende und vollziehende Organ der Reviersvertretung. Er leitet die Geschafte, vertheilt dieselben unter die Ausschussmitglieder, besorgt die Correspondenz, liat die Vormerkung iiber alle Berg\verke im Reviere und iiber deren Eigenthiimer, sowie iiber alle Reviersanstalten zu tiihren, er er-theilt den Parteien Auskiinfte iiber Reviersangelegenheiten, und bat bergbehordliche Anordnungen iiber Weisung der Berghauptmannschaft den Reviersgewerken bekannt zu machen. Er beruft den Ausschuss zu Berathungen, und die Ersatzmanner zur Stellvertretung, bestimmt die Berathungsgegenstiinde und deren Reihenfolge, fiibrt in den Ausschussversammlungen den Vorsitz, leitet die Abstimmung, ohne sich an derselben, ausser im Falle des §. 26 zu betheiligen. Er bat die Reviersacten, das Revierssiegel umi die Hauptcasseu aller Reviersanstalten aufzubevvahren, falls die Statuten der Anstalten in letzterer Beziebung nicht eine andere Vorschrift entbalten, und bat selbe auch im geordneten Zustande an seinen Nachfolger zu iibergeben. Der Reviersvorsteher ist zugleich Vorsteber der Verwaltungen aller Reviersanstalten. Er darf daher solche Functionen, welche mit dieser Stellung unver-einbarlicb sind, nicht iibernehmen. b) Vollziehendes Organ. Der Reviersvorsteher bat die Beschlusse des Reviersausschusses zu vollziehen, und falls dieselben von einer Genehmigung abhangig sind, diese vorher einzuholen. Glaubt jedoch der Reviersvorsteher, dass ein gefasster Beschluss den Wir-kungskreis des Ausschusses Oberschreite, oder gegen dieses Statut oder bestehende Gesetze verstosse, so ist er verpflichtet, mit dem Vollzuge inne zu halten, und sofort die Entscheidung der Frage, ob der Besehluss vollzogen werden kann, von der Berghauptmannschait einzuholen. Urkunden, durch welche Verbindlicbkeiten des Reviers gegen dritte Personen begrundet werden sollen, sind unter Berufung auf den diessfalligen Beschluss des Reviersausschusses, vom Reviersvorsteher und von zwei Ausschussmitgliedern zu unterfertigen. §. 20. Yerantwortlichkeit der Reviersvorsteher. Der Reviersvorsteher ist fiir seine Amtsfiihrung sowohl dem Reviersausschusse, als der Bergbehorde verantv ortlich. 3. Abschnitt. Von der Geschaftsordnung. & 21. Einberufnng (les Ausschusses. Der Ausschuss ist zur Erledigung der ihm zugewiesenen Angelegenheiteii vom Reviersvorsteher nacli Maassgabe des Bedurfnisses zu versammeln. Einmal im Jahre, oder wenn die Mehrheit der Ausschussmitglieder oder die Berghauptmannschaft es verlangt, muss der Ausschuss zusammenberufen werden. Die Einberufung bat stets unter Bekanntgel)ung der Berathungsgegenstande, und — dringende Falle ausgenommen — mindestens acht Tage vor Abhaltung der Versammlung zu erfolgen. §. 22. Ordnungsstrafen. Jeder einberufeue Ausschuss- oder Ersatzmann ist verpflichtet, der Versammlung beizuvvohnen, oder sein Ausbleiben bei dem Reviersvorsteher genugend zu entschuldigen. Wird die Entschuldigung unterlassen oder ungeniigend befunden, so ist der Saumige vom Reviersausschusse in eine Ordnungsstrafe von 2 tl. bis 10 fl. zu verfallen. Alle Ordnungsstrafen haben in die Reviersbruderlade einzufliessen, und die Bruderladenverwa!tung ist verpflichtet, dieselben einzutreiben. §. 23. Einberufung der Ersatzmanner. Zur Stellvertretung jener Mitglieder, welcbe ihr Ausbleiben angezeigt haben, bat der Reviersvorsteher, \venn es noch rechtzeitig geschehen kanu, sofort die Ersatzmanner einzuberufen. §. 24. Beschlussfahigkeit. Der Ausschuss ist beschlussfahig, wenn die Mehrheit seiner Mitglieder anvve-send ist. Koinmt die beschlussfahige Anzabl nicht zusammen, so bat der Reviersvorsteher die Beiathung nochmals auszuschreiben, und die Erschienenen sind sodami, ohne Riicksicht auf ihre Anzahi, zur Beschlussfassung bercchtiget. Solit en zu einer anberamnten Berathung weder die Ausschuss- noch die einbe-rufenen Ersatzmanner erscheinen, so bat der Reviersvorsteher diess sofort unter Bekanntgebung der etvva vorgebrachten Entschuldigungsgrunde mit seinem Gut-achten der Berghauptmannschaft anzuzeigen. Statist. Mittheil. XIV. Jahrg. 3. Heft. 10 §. 2a. Befangenheitsgrimcle. Wenn die Gebarung eines Ausschussmitgliedes, oder sein privatrechtliches Interesse, oder jenes seiner Eliegattin oder seiiier Vervvandten oder Versch\vagerten bis einschliesslich zum z\veiten Grade, den Gegenstand der Verhandlung bildet, so hat dasselbe nacli Abgabe der demselben etwa abgeforderten Aulkliirungen, von dieser Verhandlung abzutreten, und darf auch der Schlussfassung uber einen solchen Gegenstand nicht beiwohnen. §. 26. Zu eineni giltigen Beschlusse ist die absolute Stimmenmehrheit dei' amvesenden Aussehussmitglieder nothig. Bei gleich getheilten Stimmen gibt die Stimme des Vorsitzenden den Ausschlag. Die Abstimmung hat miindlieh zu erfolgen. §. 27. Protokoli. Ueber die Berathungen ist eiu Protokoli zu fiihren und vom Vorsitzenden, einem Aussehussmitgliede und dem Schriftfiihrer zu unterfertigen. Jedes Ausschussmitglied kann seine, vom Beschlusse alnveichende Meinung und seine Einwendungen gegen die Richtigkeit des Protokolls in Letzteres vor dessen Unterfertigung aufnehmen lassen. §. 28. Oeifentliclikeit. Jeder Reviersgewerke kann den Ausschuss-Sitzungen als Zuhorer beiwohnen. In einzelnen Fallen kann jedoch vom Ausschusse die Ausschliessung der Oeffentlichkeit beschlossen werden. Zuhorer, welche die Berathung storen, kann der Vorsitzende nach fruchtloser Ermahnung sogleich entfernen lassen. Die Protokolle konnen veroffentlicht werden, es ist jedoch hieruber von Fali zu Fali vom.Ausschusse zu beschliessen. Vertrauliche Erlasse der Behorden und die hieruber gefassten Beschlusse diirfen nicht veroffentlicht werden. 4. Abschnitt. Von den Kosten der Reviersvertretung. §. 29. Ausgabeu der Reviersvorsteher. Der Reviersvorsteher liat periodisch dem Reviersausschusse die, mit seiner Geschaftsfiihrung verbundenen Kosten (§. 14 und §. 18) bekannt zu geben und den vom Ausschusse genehmigten Kostenbetrag, insolange, als kein besonderer Fond zur Deckung dieser Auslagen besteht, auf alle Reviersgewerken nach Ver-haltniss der von ihnen zu entrichtenden Maassengebiihr zu vertheilen und einzuheben. Vervveigert ein Reviersgewerke den Kostenbeitrag, so bat hieruber die Berg-behorde zu entscheiden und nothigenfalls die Einbebung zu bewirken. In Fallen der Execution und des Concurses geniessen diese Forderungen das, den Beitragen zu Reviersanstalten im §. 268, Absatz 4 und im §. 269 a. B. G. eingeraumte Pfand- und Vorrecht. III. Hauptstuck. Von der Aufsicht iibcr die ReviersTertretung. %. 30. Unterordmmg. Die Staatsverwaltung vibt das ihr zustehende Aufsichtsrecht iiber die Reviers-vertretung durch die Berghauptmannschaft dahin, dass die Reviersvertretung ihren Wirkungskreis nicht uberschreite, oder gegen die bestehenden Gesetze und diese Statuten vorgehe. ♦ Die Berghauptmannschaft kann daher auch die Vorlage eines jeden Berathungs-protokolls verlangen und vorgefallene Unregelmassigkeiten rugen und abstellen. §. 31. Entscheidung der Beschwerden. Beschvverden gegen Beschliisse des Reviersausschusses und gegen Verfiigungen des Reviersvorstehers hat die Berghauptmannschaft zu entscheiden. §. 32. Disciplinargewalt. Der Reviersvorsteher kann wegen grober Verletzung oder fortdauernder Ver-nachlassigung seiner Pflichten von der Ober-Bergbehiirde des Amtes entsetzt werden. f 33. Aulldsung der Reviersvertretiuig. Die Reviersvertretung kanu durch die Ober-Bergbehijrde aufgelost werden. Walilordnung. I. Hauptsttick. Von der Walil (les Reviersaiisschiisses. 1. Abschnitt, Von dem VVahlrechte und von der Verpflichtung zur Annahme der Wahl. §• 1. TVahlberechtigung. Wahlberechtigt sind nur die Reviersgewerken. £ 2. Ausubung des Wahlrechtes. Das Wahlrecht muss in der Regel personlich ausgeiibt werden. Reviersgewerken, die nicht eigenberechtigt sind, iiben durch ihre Vertreter, eigenberechtigte Frauenspersonen durch einen Bevollma.chtigten, Gevverkschaften durch ihren Director, und Gesellschaften durch ihren bei der Berghauptmannschaft beglaubigten Bevollmachtigten das Wahlrecht aus. Beviersgewerken, welche nicht in dem Bezirke der Berghauptmannschaft wohnen, konnen ihr Wahlrecht entweder personlich oder durch ihren, bei der Berghauptmannschaft im Sinne des §. 188 a. B. G. beglaubigten Bevollmachtigten ausuben. Ausserdem ist die Ausubung des Wahlrechtes durch einen Bevollmachtigten nur dann zulassig, wenn der Wahlberechtigte zugleich nachvveiset, dass er an dem persiinlichen Erscheinen verhindert ist. §. 3. Bedingimgeii der Bevolhnachtigung. Der Bevollmachtigte muss eine eigenberechtigte mannliche Person sein, darf nur Einen Wahlberechtigten vertreten, und muss, \venn er nicht bei der Berg- liauptmaniischaft als Bevollmachtigter des zu vertretenden Wahlberechtigten sclion beglaubigt ist, eine in gesetzlicher Form ausgestellte Vollmacht vorvveisen. Die melirfache Vertretung eines Reviersge\verken ist unzuliissig. §• 4. Wahlbar als Ausschuss- oder Ersatzmann sind nur die eigenberechtigten Re-viersgewerken mannlichen Geschlecbtes oder, statt derselben, die nach Vorschrift des §. 188 a. B. G. bei der Berghauptmannschaft angezeigten Bevollmaclitigten. Ausgeschlossen von der Wahlbarkeit sind Personen: 1. welehe einer entehrenden Handlung schuldig erkannt wurden, 2. welche \vegen eines Verbrechens in Untersuchung stelien, 3. tiber deren Vermogen der Concurs oder das Ausgleichsverfahren eroffnet ist, 4. welclien ein Bergwerkseigenthutn wegen Pflichtvernachlassigung entzogen (§§. 240, 243 und 244 a. B. G.) wurde. §. 5. Verpllichtung zur Annahme der Walil. Jeder Wahlbare und ordnungsmassig Gewahlte ist verpflichtet die Wahl zum Ausschuss oder Ersatzmann anzunehmen. Das Reclit, die Wahl abzulehnen, haben: 1. Geistliche, Militarpersonen und Staatsbeamte. 2. Personen, die iiber (iO Jahre alt sind. 3. Diejenigen, wplche wegen eines korperiichea Gebrechens den Obliegen-heiten niclit entsprechen konnten. 4. Jene, welclie in der letztverflossenen VVahlperiode die Stelle eines Aus-schussmitgliedes bekleidet haben. Die unter 2 und 4 angefuhrten Entschuldigungs-griinde miissen aber in der VN ahlversanimlung vorgebraeht vverden, widrigens aul' selbe keine Rucksicht zu nelnnen ist. §• 6. Folgen der unberechtigten Ablelinung der Wahl. Wer ohne einen der, unter 1 bis 4 angefuhrten Entschuldigungsgrund die Wahl anzunehmen, oder das angenommene Amt fortzufiihren sich weigert, bat eine, von der Berghauptmannschaft zu verhangende Geldstrafe von SO fl. zur Beviers-Bruderlade zu entrichten. 2. Abschnitt. Von der Anordnung und von der Vornahme der Wahl. Anordnung der Wahl. Die Wahl wird von der Berghauptmannschaft in der Art ausgeschrieben, dass jeder Beviersgewerke wenigstens 14 Tage zuvor, unter Bekanutgebung der Zeit und Oertlichkeit, zur Vornalime derselben eingeladen wird. Vornahme der Wahl. Wahlcommission. Die Wahlhandlung \vird durch eine Wahlcommission geleitet. Diese besteht aus dem, den Vorsitz fuhrenden Berghauptmanne oder dessen Stellvertreter, und aus zwei von ihm als Vertrauensmanner beigezogenen, unbezweifelt wahlberechtigten Reviersgewerken. §■ 9- Vorerinnerung und Torarbeiten der Wahlcommission. Vor Beginn der Abstimmung wird von dem Vorsitzenden die Wichtigkeit des Reviersausschusses erlautert, die §§. 4, 5, 6 der WahIordnung und der Liste der Beviersgewerken verlesen, sodann von der Wahlcommission die an\vesenden Wahler verzeichnet, die etwa beigebrachten Vollmachten gepriift, und iiber die hierbei vorkommenden Anstande sogleich, und zwar bei getbeilten Stimmen, durch Stimmenmehrheit erkannt. f io. Walil der Ausschuss- und Ersatzmanner. Die hierauf folgende Wahl der Ausschuss- und Ersatzmanner geschieht schriftlich, indem jeder Abstimmende auf einem Zettel jene Reviersge\verken, \velche er zu Ausschuss-, und jene, welche er zu Ersatzmannern wiihlt, in der zu vvahlenden Anzahl verzeichnet. Bei Ueberschreitung dieser Zalil sind die iiberziihligen, auf dem Stimmzettel zuletzt angesetzten Namen unheriicksichtiget zu lassen. §.11. Abstimmung. Jeder Wahler hat seinen Stimmzettel iiber Aufruf seines Namens der Wahl-commission persčinlich zu iihergeben, und die Wahlcommission hat jede Stimmab-gabe in dem Verzeichnisse iiber die anwesenden Wahler anzumerken. §. 12. Folgen der verspateten oder unterlassenen Betheiligung. Wahlberechtigte, vvelcbe erst wahrend der Abstimmung in die Wahlverhand-lung kommen, liaben sich sogleich bei dem Vorsitzenden wegen der Stimmabgabe zu melden, kiinnen aber ihren Stimmzettel (§. 11) erst dann abgeben, wenn die ganze Wahlerliste durchgelesen ist, und ihr Name wieder aufgerufen wird. Diejenigen Walilberechtigten dagegen, welche in der Wahlversammlung vor beendigter Abstimmung weder erschienen nocli vertreten sind, werden als dem Er-gebnisse der Wahl beistimmend geachtet, und konnen die etwa auf sie gefallene VVahl niir aus den, im §. 5 unter 1 und 3 angefiihrten Griinden ablehnen. §. 13. Stimmzahluug. Nach beendigtem Namensaufrufe vvird die Stimmgebung vom Vorsitzenden fiir gesclilossen erklart, die Anzalil der Stimmzettel mit jener der Abstimmenden ver-glichen, und die Stimmzahlung von den Vertrauensmannern mittelst Stimm- und Gegenliste vorgenommen. §. 14. Ausmittlung des Ergebnisses. Als gewiihlt sind, in der zur Vollzahligkeit der Ausschuss- oder Ersatzmanner erforderlichen Anzalil, diejenigen anzusehen, welehe die meisten Stimmen erhielten. §. 15. Engere Walil. Haben mehr Personen, als erforderlich sind, eine gleiche StimmanzahI erhalten, so ist unter denselben die engere Wahl vorzunehmen. Ergibt sich aueh hierbei Stimmengleichheit, so entscheidet das Los. §. 16. Erklarung iiber die VValilaiiiialime. Jeder Gewahlte hat sich iiber Aufforderung des Vorsitzenden zu erklaren, ob er die Wahl annimmt. Abwesende erhalten hierzu von der Berghauptmannschaft eine Praclusivfrist yon aclit Tagen. §• 17. Ersatz erfolglos Grewahlter. Ist die Wahl auf Jemanden gefallen, der nicht wahlbar ist, oder einen Ent-schuldigungsgrund (§. 5) geltend macht, oder ohne solchen die Annahme der Wahl verweigert, so ist fiir denselben sogleich eine neue Wahl vorzunehmen. §. 18. Wird von einem Abwesenden nachtriiglich die Wahl aus einem der, im §. 5 unter 1 und 3 angefiihrten Grunden abgelehnt, so hat derjenige als Ausschuss-oder beziehungsweise Ersatzmann einzutreten, welcher nach den Ausschuss- oder beziehungsweise Ersatzmannern die meisten Stimmen erhalten hat. §. 19. Eimvendungen. Einwendungen geg^u das Wahlverfahren miissen in der Wahlversammlung vorgebracht werden. f 20. Scliluss des Wahlactes. Ueber die Wahlordnung ist ein Protokoli aufzunehmen, und sammt den Stinmi-listen von der Wahlcommission zu unterfertigen. §. 21. Bestatigungsrecht der Ober-Bergbehorde. Der geschlossene Wah1act ist im Wege der Uerghauptmaunschaft der Ober-Bergbehurde vorzulegen, \velcher es zusteht, denselben zu bestatigen oder die An-orduung einer neuen Wahl zu verordnen. II. Hauptstiick. Voh der Wahl des Reviersvorstehers. §. 22. Anordniing der Wahl. Die Walil des Reviersvorstehers kanil, wenn alle gewahlteu Ausschussmiinner in der Wablversammlung anwesend simi, gleieh uacli Beendigung der Ausscluiss-wahlen stattfinden. Im Gegenfalle bat die Berghauptmaiinscbaft, nach erfolgter Bestatigung des Actes iiber die Ausscbusswabl, die neugewahlten Ausschussmanner zur Walil des Reviersvorstehers zu versammeln. $. 23. Wahlrecht und Wahlbarkeit. + k VValilberechtigt und \vahlbar sind nur die Mitglieder des Ausschusses. Ausgenommen von der Wahlbarkeit sind .lene, \velche ihren Wohnsitz nicbt im Reviere baben. §. 24. Leitiuig der Wahl, Art der Abstimmung. Die Wahl \vird dureh das au Jabren iilteste Mitglied des Ausschusses geleitet und ist mittelst Stimmzettel (§. 11) vorzunehmen. §. 25. Als gevvahlt ist zu betrachten, \ver die absolut meisten Stimmen erhielt. Kommt auch bei wiederholter Abstimmung eine absolute Stimmeiimehrheit nicbt zu Stande, so ist zur engeren Wabl zu schreiteii, wobei sich die Wahler auf jene z\vei Personen zu beschranken haben, \velche im z\veiten Wahtgange die meisten Stimmen erhielten. In Fallen der Stimmengleicbheit entseheidet ilas Los. §. 26. Ablehmmg der Walil. Die Wablannabme kann nur aus den im §. 5 angegebenen Griinden abgelehnt werden. Die unberecbtigte Ablehnung bat die im §. 6 angegebene Folge. §. 27. Wahlprotokoll und Anzeige (les Wahlergebnisses. Ueber die Wablbandlung ist ein von alien erscbienenen Wahlern zu unterfer-tigendes Protukoll aufzunebmen, und das Wahlergebniss der Bergbauptmannschaft anzuzeigen. %. 28. Kundmachung der Wahlen. Das Ergebniss der Wali!en ist von der Bergbauptmannschaft im Reviere kund zu machen. Elbogen, am 8. October 1865. Die Obmanner der Reviersausschtisse: R. Haidinger jun. m. p. Ludwig Mieg m. p., Vorsteher des Karlsbader Bergrevieres. Johann Tott m. p., Schichtmeister und Vorstand des Falkenauer Bergrevieres. Nr. 91 de 1866. Vorstebende Reviersstatuten Averden nach Maassgabe der Bevvilligung der h. Statthalterei als Ober-Bergbehorde ddo. Prag, am 30. December 1865, Nr. 68399, , mit dem Beifugen genehmigt, dass dieselben gemass des am 4. Februar 1. J. von den Ausscliussen des Elbogner, Falkenauer und Karlsbader Reviers gefassten Be-schlusses mit 1. Juli 1866 in VVirksamkeit zu treten haben. Von der k. k. Berghauptmannschaft Elbogen. am 5. Februar 1866. Lindner m. p., k. k. Berglnuiptmann. Mit dem ungestempelten Originale vollkommen gleichlautend. K. K. Berghauptmannsehafts-Kanzlei Elbogen, am 24. Mai 1866. J. Hammer m. p. k. k. Offizial. S18 k r ' ■ . ’ ' - - ■ * ■ Dienstordnung fiir das Aufsichts- und Arbeiter-Personale im Ostrauer Steinkohlen-Bergreviere. k A. Allgemeine Bestimmungen. §. 1. Gegenwartige Dienstordnung hat fiir sammtliche innerhalb des mit dem Erlasse vom 14. Juni 1856, Z. 8326/113, der hochloblichen k. k. schlesischen Landesregierung zu Troppau genehmigten Ostrauer Steinkohlen-Bergreviers situirten Steinkohlen-Bergbaue Giltigkeit. Ihre Wirksamkeit tritt am 1. August 1866 ein. §. 2. Die Handhabung der Dienstordnung stebt nebst den betreffenden Werks-vorstanden auch den Betriebsleitern zu. §. 3. Gegen Verfugungen der Werksvorstande, \velche mit dieser Dienstordnung im Widerspruche stehen, konnen die Betroffenen bei der vorgesetzten k. k. Berghauptmannschaft Besclnverde fiihren. §. 4. Die Werksvorstiinde liaben dafiir Sorge zu tragen, dass die Dienstordnung dem unterstehenden Aufsichts- und Arbeitspersonale wenigstens einmal des Jahres in den bier iiblichen Landessprachen (deutsch, bohmisch und polnisch) vor-gelesen und in der Anstaltstube je ein Exemplar zur Einsiclit aufgelegt werde. B. Besondere Bestimmungen. I. Eintheilnng des WerkspersonaIes. §. 5. Das gesammte Werkspersonale wird eingetheilt: a) in das Aufsichts- und b) in das eigentliche Arbeiterpersonale. a d a) Zu dem ersteren gehoren: Die Grubenobersteiger, Maschinen- und Kunstobersteiger und Oberpoiiere, die Grubensteiger, Kunststeiger, Tagsteiger, Wagmeister, Schlosser- und Schmiedmei-ster, Maurer- und Zimmerpoliere, die Kohlenmesser, Coaks- und Platzaufseher, Zimmeriingsmeister, Oberhauer und Oberschmiede. ad b) Zu den Ietzteren gehoren die Hauer, Lehrhauer, Sehlepper, Zimmer-linge, Kunst- und Mascliinwarter, Heizer, Coaksarbeiter, Schlosser, Schmiede und andere Tagarbeiter. §. 6. Das Wei’kspersonale zerfallt \veiter in „stiindiges“ und ,nicht stiindiges“. Zum standigen Werksper^pnale werden diejenigen gerechnet, welche nach Zu-lass der Statuten in den Knappschaftsverein(Bruderlade)aufgenommen worden sind. Alle andern werden zu dem nicht standigen gezahlt. II. Aufnahme des Aufsichts- imd Arbeiter-Pcrsonales. §. 7. Die Aufnahme oder die Ernennung dei- in §. S angefiihrten Aufsichts-organe gescliieht entweder unmittelbar von dem Werksinhaber oder von dem Werksvorstande. Die Aufnahme der Arbeiter als standige oder unstandige stelit mit Riicksicht auf die einschlagigen Bestimmungen der Bruderladestatuten dem Werksvorstande oder aucli dem Leiter eines einzelnen Betriebszweiges zu. §. 8. Hinsichtlich des Verhaltnisses der Aufsichtsorgane, der standigen und unstiindigen Arbeiter zur Bruderlade sind die Statuten der letzteren maassgebend. §. 9. Zur Grubenarbeit konuen nur jene mannlichen Individuen aufgenommen verden, \velche bereits das 14. Altersjahr erreicht baben. Weiber und Kinder unter 14 Jaliren, die aber nicht schulpflichtig sind, diirfen , nur zu Tagarbeiten verwendet vverden. §. 10. Jeder Dienst- oder Arbeitswerber bat seine Legitimationsurkunde, und falls derselbe bereits irgend einmal auf einem osterreicbischen Bergwerke im Dienst oder Arbeit gevvesen ist, das letztere Dienstzeugniss oder den lelzten Abkehrschein; Schlosser, Sclnniede oder andere Handvverksgesellen aber liaben gemass §. 74 der Gevverbeordnung vom 20. December 1859 ihre Arbeitsbucher, und, \vo es im In-teresse der Bergbruderlade gefordert wird, aucli den Tauf- oder Geburtsscliein und ein Gesundheitszeugniss von dem l)etre(fenden Bergphvsikus dem Werksvorstande oder dem zur Aufnahme ermachtigten Betriebsleiter zu iiberreichen, wogegen ilinen tiber die deponirten Urkunden ein Certificat ausgestellt und iibergeben wird. §.11. Der naeli §-10 ailfgenommene Aufseher oder Arbeiter bat dieses Cer-tifieat sorglaltig zu verwaiiren, bei dessen allfalligem Verluste sich um die Ausstel-lung eines Duplicates zu bevverben, und mit Bedachtnahme auf die in dem Certificate angesetzte Dauer seiner Legitimations-Urkunde rechtzeitig um die Verlangerung derselben Sorge zu tragen. §. 12. Von dem Erlage der Legitimationspapiere sind nur die Eliegattinen und die noch unter vaterlicher Gewalt stehenden Angehorigen der bei demselben Kohlenvverke bereits beschaftigten Aufseher oder Arbeiter enthoben. ■§. 13. Da nach §. 208 allg. B. G. Aufseher oder Arbeiter, \velche irgend einmal auf einem osterreicbischen Bergwerke gedient liaben, ohne Entlassschein (Abkehrschein) von keinem Bergvverksbesitzer in Dienst oder Arbeit aufgenommen wer-den diirfen, so miissen solche vorschriftswidrig aufgenommene Individuen, im Falle dieselben von ihrem frflheren Werksbesitzer oder Werksvorstande auf Grund des §. 201 allg. B. G. reclamirt werden, auf ihrea fruheren Dienst- oder Arbeitsposten wegen Einhaltung der gesetzlichen oder dienstordnungsmassig bedungenen Kiindi-gungsfrist zuriickkehren. III. Pflichten des Aulsichts-Personales. §. 14. Nebst den allgemeinen, dem Aufsichts^ersonale zustehenden gesetzlichen Pflichten der Treue und Strebsamkeit im allseitigen Werksinteresse liegt liamentlich den Obersteigern, Steigern, Oberhauern etc. vor Allem ob: a) die specielle Beaufsichtigung aller Gruben- und nach Umstanden auch aller Tagarbeiten bei dem ihrer Obsorge zuge\viesenen Grubenbaue, so wie die genaue und punctliche Ausfiihrung der ihnen ertheilten sonstigen Auftrage und Weisungen; b) die Aufsicht iiber das ihnen untergeordnete Arbeitspersonale, und c) die Sorge fiir die Bewahrung und Erhaltung aller zur Grube gehorigen Mate-rialvorrathe, Werkzeuge und Geriitlie. §. 15. Insbesondere haben sie auf die genaue Ausfiihrung aller Querschlags-uad Streckenbetriebe und Abbaue, so wie auf den z\veckmassigen und sicheren Ver-bau derselben, die gehorige Reinseheidung der Kohle, entsprechende Instandhaltung der Wetterfuhrungs-Vorrichtungen und die genaue Einhaltung der Schichtenzeit zu sehen, fiir die Siclierlieit der Arbeiter gegen jede Lebensgefahr zu sorgen, daher ihnen bei gefahrlichen Arbeiteu mit Batli und That beizustehen, — die Gebarung mit dem Sprengpulver zu uberwachen, hierbei strenge darauf zu achten, dass das Pulver vorsichtig aufbewahrt, und nur in Patronen zum Laden der Bohrlocher ver\vendet, ferner zur ersten Besetzung quarzfreies Material, fiir Sprenglocher im Gestein iiberdies nur kupferne Raumnadeln gebraucht werden. Sie diirfen ferner nicht gestatten, dass ein versagter Schuss ausgebohrt und ein solcher Ort vor Ablauf einer Viertelstunde betreten werde. §. 16. Bei Arbeiten in mit schlagenden Wettern behafteten Grubentheilen haben sie stets die grosste Vorsicht zu beobachten und darauf zu sehen, dass die gefahrlichen Orte nur mit Sicherheitslampen betreten werden. Zu diesem Behufc haben sie die Gasentvvicklung genau zu beobachten und jede \vahrgenommene grossere Gasausstromung, die eine Gefahr fiir die Arbeiter nach sich ziehen kiinnte, sogleich dem Betriebsvorstande zu melden. §. 17. Nach jeder Feierschicht bat der aufsichtfiihrende Obersteiger, Steiger, Oberhauer oder die sonst mit der Aufsicht betrauten Individuen siimmlliche im Be-triebe stehende Baue zu befahren, in Bezug auf ilire Siclierlieit zu untersuchen, die nothigen Vorkehrungen zur Beseitigung vorhandener Miingel zu trefTen und namentlich bei Anwendung von Sprengpulver jene Orte, wo sieli Gase gesammelt haben, nicht friiher betreten zu lassen, bis sie oline voraussichtliche Gefahr beleg-bar gemaeht worden sind. Das sogenannte Ausbrennen der Gase mittelst Baketten wird \vegen er\viesener Gefahr!ichkeit auf das strengste verboten. Ingleichen haben die Aufseher den Bergarbeiteru einen geeigneten Fluchtort anzugeben. ■ 18. Ueber alle in der Grube vorgekommenen Veranderungen und besonde-ren Vorfalle, so wie iiber Disciplinarvergehen der Arbeiter haben die Aufsichtsorgane bei der Ausfahrt oder in dringlichen Fallen sogleich dem Betriebsleiter die Meldutig zu machen, ebenso ihre Nachfolger fiir die niichste Schicht von den Veranderungen, namentlich in den Wetterverhaltnissen zu verstandigen, ferner dieselben zu instrui-ren, wenn Beparaturen im Schachte, in den Strecken oder Versicherungen im Abbaue vorzunehmen sind. §. 19. Gegen das Arbeiterpersonale haben die Aufsichtsorgane z\var ein ernstes, aber humanes Betragen zu beobachten und selbst den Schein einer Partei-lichkeit fiir oder gegen Einzelne zu vermeiden. Dessbalb haben sie bei der Uebenvachung des pflichtscliuldigen Verbaltens der Arbeiter alle vvahrgenommenen Unzukommlichkeiten, Missbriiuche und Ueber-tretungen ohne Riicksicht auf die Person, die es betrifft, sogleich zur Kenntniss des Betriebsbeamten oder des Werksvorstandes wegen Abstellung und Abstrafung zu bringen. §. 20. Wegen ungebubrlicher Behandlung von Seite der Aufsiehtsorgane kon-nen die Arbeiter beim Betriebs-oder Werksvorstande Beschwerde fiihren. IV. Pflichten der Arbeiter. §. 21. Jeder aufgenommene Arbeiter ist verpflicbtet: a) Den Vorgesetzten, sowobl Beamten als Steigern, Meistern und Aufsehern piinktlichen Gehorsam zu leisten und achtungsvoll zu begegnen ; b) sicb gegeniiber seinen Mitarbeitern und dem iibrigen Werkspersonale ver-triiglicb und anstiindig zu benehmen; c) einen ordentlichen Lebenswandel zu fiihren und insbesondere stets nuchtern und zur festgesetzten Zeit bei der Anstalt und Arbeit zu erscheinen; d) die zugewiesene Arbeit jeder Art und zu jeder Zeit ohne Widerspruch anzu-treten und nach der erhaltenen Weisung punctlieh auszufiihren; e) vvahrend der Schichtdauer fleissig zu arbeiten, die Ablosung in mit schlagen-den Wettern behafteten Grubentheilen, oder, was vom Betriebsleiter eigens angeordnet wird, vor Ort abzuwarten und die ablosende Mannschaft auf jede Gefahr und etwaige besondere Erscheinungen aufmerksam zu machen; f) wo das Ein- und Ausfahren auf der Schale nicht gestattet ist, zur Fahrung keine andere als die bestehende Fahrvorrichtung zu benutzen; g) nach verfahrener Schicht \vieder beim Verlesen zu erscheinen und daselbst alle wahrend der Arbeit oder Fahrt wahrgenommenen Gebrechen oder Unzukommlichkeiten zu melden; h) in der Grube nur das angewiesene Arbeitsort zu betreten, sich des vorge-schriebenen Geleuchts zu bedienen uiul jede Verunreinigung, so vvie Bescha-digung sorgsam zu vermeiden; i) beim Gebrauche der Sicherheitslampen die anbefohlene Vorsicht zu beobach-dieselben bei der Uebernahme auf ihren Zustand, namentlich des Korbes und Verschlusses zu untersuchen und in der Grube ja nicht zu ofTuen; k) die bei der Anstalt erhaltenen Weisungen und angerathenen Vorsichtsmass-regeln genau und piinctlich auszufiihren und anzuvvenden; in Gruben, wo die Sicherheitslampen in An\vendung stehen, zu keiner Zeit an anderen Orten aber auch nicht wahrend der Arbeit und nie ohne besondere Erlaubniss Tabak zu rauchen und geistige Getranke zu geniessen; t) das anvertraute Geziihe und sonstiges Material sorgsam zu iibenvachen, Ge-dingstufen vor Verletzung zn be\vahren, und uberhaupt Alles -zu vermeiden und zu verhindern suchen, was dem Werke Schaden bringen konnte; m) jeden Zank oder gar Thatlichkeiten zu vermeiden und vorkommende Streitig-keiten dem Vorgesetzten zur Schlichtung oder Entscheidung vorzutragen; n) bei vorkommendenVerungliickungen ohne Riicksicht auf dieArbeitsdauer nach ausserster Mo&lichkeit Hilfe zu leisten, insbesondere, wo es sich um Rettung von Menschenleben oder um die Erhaltung der Grube handelt; endlich o) sich nach Bedarf auch Arbeiten der minderen Kategorie zu unterziehen. 22. Sammtliche standige Bergarbeiter sollen sich nach Thunlichkeit zumUn-terschiede der bergmannischen Kleidung bedienen; an dem jahrlichen bergmanni-schen Feste aber habeli sammtliche Arbeiter in Sonntagstracht theilzunehmen. V. Arbeitsdauer. (Schichten.) §. 23. Die Arbeitsschichten sind nach Beschaffenheit der Arbeit entvveder *wolf- oder achtstiindige, und zerfallen wieder in Tag- und Nachschichten. Bei acht-stiindigen Schichten findet der Wechsel um G Uhr Morgens, 2 Uhr Mittags und um 10 Uhr Abends, bei zwoIfstiindigen um 6 Uhr Frtth und 6 Uhr Abends Statt. Die Arbeiter haben wegen des voranzugehenden Vorlesens und des zu verrich-tenden Gebetes eine halbe Stunde friiher bei der Anstalt zu erscheinen. §. 24. Jeder Arbeiter ist verpflichtet, seine zugewiesenen Schichten vollzahlig und vollstgndig zu verfahren, bei wichtigen Vorfallen, unaufschiebbaren Reparatu-ren und Grubenbetrieben muss er auch iiber die Schichtzeit arbeiten und selbst an Sonn- und Feiertagen anfahren. §. 2S. Bei achtstiindigen Schichten miissen die Arbeiter, wenn es erforderlich ist, auch langer als acht Stunden, d. i. in Zustand arbeiten; eine solche Zuarbeit darf aber in einer Woche nicht mehr als 3 achtstiindige Schichten betragen. §. 26. Solite ein Arbeiter wahrend der Schichtdauer \vegen eingetretenen Un-wohlseins oder erlittener Beschadigung seinen Arbeitsort verlassen miissen, so h at er sogleich, er mag im Schicht- oder Gedinglohue stehen, davon dem Vorgesetzten entweder personlich oder in Verhinderung durch seinen Cameraden Meldung zu machen. Das Abkiirzen der Schichten ist ausserdem blos mit Be\villigung des Betriebs-leiters gestattet. §. 27. Nur in Folge eingetretener Erkrankung oder besonderer nachweislicher Hindernisse oder aber nach eingeholter Bewilligung des Betriebsleiters ist das Ausbleiben von der Arbeit, d. i. das Verfeiern der Schichten, zulassig. In den beiden ersten Fallen hat er dies durch seine Angehongen oder einen Cameraden geziemend und rechtzeitig zu melden, und sich beziiglieh der arztlichen Behandlung nach den in denBruderladestatuten enthaltenen Vorschriften zu benehmen. §. 28. Das verspiitete Eintreffen in die Arbeit ist besonders zu rechtfertigen. VI. Aiislohnnng. §. 29. Jedem Arbeiter wird sein Lohn nach seiner wirklichen Leistung oder Vervvendung, und zwar dem Wochenliihner nach seiner vollen Wochenanzahl, dem Gedingarbeiter nach dem testgesetzten Gedinge, dem Schichtenarbeiter nacli der Anžah! der geleisteten ganzen Schichten und dem seiner Arbeitskategorie entspre-chenden Normallnhne berechnet und naeh Abzug des Ptilvers und Oehlgeldes, des Beitrags zur Bruderlade, sonstiger vereinbarter Abziige, des allenfnlls erbaltenen Vorschusses und der etwaigen Strafbetrage, auf die Hand ausgezablt. §. 30. Die Gedingsetzung und Gedingabnahme findet nacb allen vier bis fiinf Wochen, die Gedingrevision vierzehn Tage nach der Gedingstellung und die Aus-lohnung acht bis sechzehn Tage nach der Gedingabnahme Statt. Nur zeitwei!ig aufgenommene Taglohner oder Hand\verker konnen ausser die-ser Zeit acht- oder vierzehntiigig ausgelohnt werden. Audi jene Bergarbeiter, welche im Laufe eines Betriebsmonates austreten oder entlassen werden, haben ihren Lohn erst bei der niichsten Monatslohnung zu beheben. Eine Ausnahme findet nur beiMilitarurlaubern Statt, \velche sich mit dem Ein-ruckungsauftrage ausweisen. §. 32. Bei der Auslohnung ist das ausbezahlte Geld nacli dem ausgerufenen Betrage zu libernehmen und allenfallige Irrungen sind noch am Zahltische zur Be-richtigung zu bringen. Dagegen sind vermeintliche Unrichtigkeiten in der Lohnsberechnung erst nach der Auslohnung und zwar langstens zwei Tage nach derselben bei demWerks- oder Betriebsvorstande anzumelden, von \velcliem die entsprechende Aufklarung und all-tsillige Berichtigung zu erfolgen bat. §. 33. Lohnvorschiisse \verden nicht verabfolgt, nur in besonderen riick-sichtswurdigen Fiillen, wie bei Sterbefallen, langwierigen Krankheiten in der Fami-lie, oder bei sonst unverschuldeten hauslichen Ungliicksfallen werden ausnahms\veise altgediente und tadellose Arbeiter mit einem Vorschusse bis zur Halfte des aus-stohenden Lohnes betbeilt. VII. Disciplinarstrafeu. §.34. Auf die Vernachlassigung der in dieser Dienstordnung enthaltenen Ptlich-ten und Vorschriften werden Disciplinarstrafeu gesetzt. Diese bestehen theils in Vervveisen, Strafarbeiten oder Lohnsabziigen, theils in Degradation oder in ganzlicher Entlassung. Unter erschwerenden Umstiinden kanu eine solche Vernachlassigung uberdiess noch die strafgerichtliche Anzeige zur Folge haben. §. 35. Die vom Lohne abzuziehenden Strafgelder diirfen fur einzelne Straffalle beim Aufsichtspersonale nicht zehn Gulden, beim Arbeitspersonale nicht sechs Straf-schiehten iibersteigen. Die ersteren diirfen nur von dem Werksvorstande verhangt \verden. Unter Strafschichten ist derjenige Normalschichtenlohn verstanden, welcher nach dem jeveiligen Lohnsnormale der Arbeitskategorie des Betraften zukommt. §. 36. Die Art und Hiihe der iiber Arbeiter zu verhangenden Disciplinarstrafeu wird im Allgemeinen von dem Werksvorstande oder aueh von dem Betriebsleiter nach Maassgabe der obwaltenden Verhiiltnisse festgestellt. §. 37. Insbesondere haben folgende Strafbestimmungen zu gelten: a) rolies imd iiberhaupt unaustandiges Betragen gegeniiber dem Werksvoi,staude oderBetriebsbeamten oderAutseher, sotvobl in derGrube als in demAmtslocale, oder in der Zechenstube, dann das Erscheinen im berausebten Zustande vor dem Werksvorstande oder Betriebsbeamten wird nach dem Grade der Aus-schreitung entvveder aa) mit zwei bis seclis Strafschichten, bb) mit Stratarbeit oder Degradation; bei besonders ersehwerenden Um-stitnden, cc) mit sogleieber Entlassung geahndet, bj Ziinkerei oder gar Rauferei auf der Grube wird aa) an den Radelsfuhrern oder Anstiftern mit drei Strafschichten, bb) an jedem anderen Tbeilnehmer mit einer Strafschiclite bestraft. Rei erheblichen Folgen einer solchen Rauferei wird ausserdem die An-zeige dem Strafgerichte erstattet. c) Das verspatete Eintreffen zur Anstalt ohne Nacbweisnng eines thatsachlichen Hindernisses wird aa) das ersteMal mit einem Verweise unter Himveisung auf dasStrafnormale, bb) das z\veite Mal mit einer balben Strafsehicht, c,c) in ferneren Fallen mit einer bis drei Strafschichten und endlich mitEnt-I assung bestraft. d) Das Schichtenfeiern obne vorher erlialtene Erlaubniss, dann das Schichtenkiir-zen, d. i. das vorzeitige Verlassen der Arbeit und das Scblafen wiibrend der Arbeitschicht, wird aa) das erste Mal mit einem Venveise unter Hinweisung auf das Straf-normale, bb) in VViederholuugsfallen mit einer balben Schicht fiir eine jede verfeierte, verkiirzte oder verschlafene Arbeitsscbicbt, und cc) wenn von einem Arbeiter im Laufe eines Monates zwolf Arbeitsschiclit.cn eigenmaehtig verfeiert werden, mit sogleieber Entlassung gestraft. e) Weigert sich ein Arbeiter die ihm zugewiesene Arbeit zu verrichten. oiine hieran durch ein arztlieb eonstatirtes oder sichtbares korperliches Gebrecben verbindert zn sein, so wird derselbe mit zwei bis vier Schicbten gestraft oder tur drei bis seclis Wochen degradirt und bei weiterer Verweigerung derselbeu Arbeit sogleicb eutlassen. f) Findet eine Arbeitsverweigerung oder sonstige VVidersetzlichkeit im Dienste von mehrereu Arbeitern zugleich in der Absicht Statt, um einen bdbereu Lobu oder andere Bedingungen zu erzwingen, so werden die Betreffenden nicbt nur aus der Arbeit eutlassen, souderu aucli dem coinpetenteu Geriebte zur Re-strafung naeli 481 des Strafgesetzes angezeigt. g) Arbeitern, welche in berauschtem Zustande auf die (frube koimnen, wird die Anfabrt verweigert und iilterdies eine Strafscbicbt auferlegt. In Wieder-bolungsfallen kanu die Strafe bis auf sechs Scbichten und selbst auf sogleicbe Entlassung erboht vverden. Stat. Mittheil. XIV. Jalirg 3. Heft * H li) Der Genuss oder die Herbeischaffung geistiger Getršinke wahrend der Arbeit-schicht ober Tags wird mit einer bis zwei Strafscliicbten; wahrend der Ar-beitssehiclil in der Grubc aber mit drei Schichten, bei Hauern iiberdiess mit ein- bis zweimonatIicher Degradation zum Scblepper, bei wiederlioltem Be-treten aber mit ganzlicher Entlassung bestraft. i) Das uuerlaubte Ein- und Ausfahren auf der Scbale wird das erste Mal mit zwei Schichten, im Wiederholungsfalle bis mit sechs Schichten bestraft. k) Die Verunreinigung der Grube wird mit einer, im WiederhoIungsfalle mit zwei bis vier Schichten bestraft. I) Das unbefugte Betreten ausser Betrieb gesetzter Orte, der Gebraucb offener Lampen dort, vvo Sicherheitslampen angeordnet sind, sowie das Oeffnen der Sicherheitslampe in der Grube wird an dem betx‘eflfenden Arbeiter mit drei bis sechs Schichten oder mit Degradation auf ein bis vier Monate bestraft. Bei er-schwerenden Umstiinden ist ein solcher Arbeiter zu entlasseu und auf Grund des 431 des Strafgesetzes dem Gerichte zur Bestrafung anzuzeigen. m) Wer olme ausdriickliche Erlaubniss in der Grube wahrend der Arbeit Tabak raucht, wird das erste Mal unter Confiscation der- Rauchrequisiten mit einer Strafschicht, im Wiederholungsfaile mit drei bis fiinf Strafschichten, und vvenn dies nicht fruchten solite, mit ganzlicher Entlassung bestraft. Solite aber Jemand an solchen Orten, welche \vegen Vorhandenseins schlagender Wetter oder die sonst besonders feuergefahrlich sind, Iteim Tabakrauchen betreten werden, so wird derselbe sofort entlassen und iiberdiess auf Grund des §. 431 des Strafgesetzes vom 27. Mai 1852 unnachsichtlich dem Gerichte zur Bestrafung angezeigt. n) Nachlassige, den Anordnungen zuvviderlaufende Arbeit, Unfolgsamkeit, sowie die Ausserachtlassung der gewohnlichen oder besonders aufgetragenen Vor-sichtsmaassregeln bat nach dem Ermessen des Werks- oder Betriebsvor-standes cia) entweder den Verlust des Lohnes tur die geleistete Arbeit, oder bb) eine Geldstrafe von ein bis fiinf Arbeitsschichten, oder ec) die Degradation in die nachst niedrigere Arbeitsclasse auf ein bis vier Wochen zur Folge. Zieht eine solclie Nachlassigkeit oder Ausserachtlassung iiberdiess Gefahr fiir Menschenleben und die Grube nach sich, sei dies nun durch Zubruche-gehen, Explosion schlagender Wetter, Grubenbrand oder plotzlichen Durch-bruch angestauter Wasser — so wird der Schuldtragende entlassen und ausserdem zur weiteren gesetzlichen Abstrafung dem Gerichte angezeigt. o) VVer die Meldung liber vor Ort oder bei der Falirt wahrgenommene Ge-brechen zu maclien unterlasst, zieht sich eine halbe Strafschicht zu. p) VVer die Gedingstufe verriickt oder sich einer Veruntreuung welch’ immer Art (worunter aucli der sogenannte Cameradschaftsdiebstahl an Gezahe, Kleidung, Lebensmitteln etc. mitverstanden ist) schuldig macht, hat den Schadenersatz zu leisten und wird sogleich aus der Arbeit entlassen. q) Bevortheilungen anderer Art, als: an) Kohlenrauben au fremden Gevvinnungspuncten, hb) falsche Angabe der Forderung, cc) absichtliche Falschung der Forderzeichen, dd) schlechte Fiillung der Fordergefasse, ee) ungebiilirlicli verunreinigte KohIengewinnung und Forderung werdeu an d en Betroffenen nach Maassgabe des entstandenen Nachtheiles mit einem Geldbetrage von ein bis seclis Schichten oder mit Degradation, bei dem sub an) angefuhrten Falle auch mit sogleioher Entlassung bestraft. Ergibt sieli bei diesen Bevortheilungen ein Einverstandniss einer Belegschaft, so verfallen alle zu derselben Gehorige der gleichen ganzen Bestrafung. r) Das Verkaufen des zur Grubenarbeit abgefassten Geleuchtsohles oder Pulvers wird mit dem doppelten Geldvvertbe des verkauften Quautums und, wenn sicli dasselbe nielit ermitteln liisst, mit drei bis seclis Schichten. im VViederholungs-falle aber mit Entlassung gestraft. s) Vorsatzliche Bescliadigung des Materiales, Gezahes, der Gerathschaften etc. wird nach der M obe des zugefugten Schadens entweder mit Degradation oder mit ganzlicher Entlassung geahndet und der Betreffende tiberdiess zur Schaden-ersatzleistung verhalten. Geschehen jedocli solche Beschadigungen an Ma-schinen, Fahr- und Wettervorriehtungen unter gefahrlichen Umstanden, so haben diese nicht nur die Dienstesentlassung, sondern auch die fJeberlieferung des Thaters an das Strafgericht zur Folge. Beschadigungen an derlei Gegenstanden aus blosser Unwissenheit oder Naclilassigkeit werdeu entweder mit einem, dem verursachten Schaden ent-sprechenden Lohnabzuge oder mit Degradation, im Wiederholungsfalle aber mit Entlassung geahndet. 38. Jede auf Grund dieser Dienstordnung von dem Werksvorstande oder Betriebsleiter verhangte Disciplinarstrafe wird dem straffalligen Arbeiter oder Auf-seher angekiindigt, und in einem eigenen Strafprotokolle vorgemerkt. §. 39. Wer sicli einer verhangten Disciplinarstrafe durch Ausbleiben aus der Arbeit entzieht, verliert seinen riickstandigen Lobu zu Gunsten der Werksbruder-lade, und erhalt insolauge keinen Abkehrschein, bis er sich der verhangten Disciplinarstrafe unterzogen hat. Erstreckt sich aber eine Disciplinarstrafe, wie z. B. Degradation, iiber die Dauer von vierzehn Tageu hinaus. so steht es dem Straffalligen wold frei, die Arbeil nach §. 201 allg. Berg-G. vierzehntagig zu kundigen, allein in dem ihm auszufol-genden Abkelirscheine vvird derselbe als jener Arbeiterkategorie angehorig bezeich-net, zu welcher er degradirt worden ist. §. 40. Alle Geldstrafen tliessen, insolerne sie nicht als Ersatz (ur den dem Werke zugefugten Schaden zu gelten haben, in die Werksbruderlade. 11* VIII. Arbeitsanstritt iiiid Entlassung. 41. Jedem Arbeiter steht es frei, nach einer vierzehntagigen Kiindigungs-frist aus der Arbeit zu treten. Aufsichtsorgane sind an eine vierwochentliche Kiindigungsfrist gebunden. Eine Ausnabme findet in jenen Fiillen Statt, wenri sicli der Arbeiter oder Auf-seher zu einer langeren, von besonderen Gegenleistungen abhangigen Arbeitsdauer verbindlicb erklart bat. 42. Wahrend der Kiindigungsfrist hat der Arbeiter alle regelmassigen Schichten ordentlich zu verfahren. Dawiderhandelnden wird der ruckstandige Lolin und der Abkehrschein bis zur Erfiillung der gesetzlichen Pflieht vorenthalten. $. 43. Zur vierzehntagigen Kiindigung sind auch solehe Arbeiter verptlichtet, \velche, olnvohl sclion aufgenommen, ihre Arbeit noch nicht angetreten baben. Audi diese miissen dureb vierzehn Tage regelmassig und ordentlich ihre Schichten verfahren. 44. Hingegen sind auch die Werksleitungen verhalten, Arbeiter erst nach vierzebntagiger Kiindigungsfrist aus dem Dienste zu entlassen.' Nur in Folge eines strafbaren Verschuldens kann der betreffende Arbeiter nach Maassgabe dieser Dienstordnung, oder, falls derselbe bei seinem Dienstantritte seine letzte Bergarbeit verheimlicht hat, auch sogleich entlassen werden. §. 4o. Als entlassen ohne vorangegangene Kiindigung wird ferner jeder betracbtet: a) der durch vierzehn Tage, ohne vorherige Anmeldung von der Arbeit aus was immer fiir einem Grunde weggeblieben ist; b) auch derjenige, welcher z\var krank gemeldet wurde, auch mit arztlicher An-weisung versehen war, jedoch durch sechs VVochen keine arztliche Hilfe ange-wendet hat, oder ohne arztliche Behandlung gehlieben ist, und diess letztere dem Werksvorstande oder dem Betriebsleiter nicht gemeldet hat. c) Jeder Militarurlauber, der sicli nach seiner Ruckkehr vom Militar binnen vierzehn Tagen ohne hinreichenden Grund nicht in die Arbeit gemeldet bat. 46. Sowohl der ordentlich abkehrende, als auch der auf Grund gegemviir-tiger Dienstordnung entlassene Arbeiter erhalt seine hinterlegten Documente gegen Abgabe des Certificates und iiberdiess nach Anordnung des §. 208 allg. B. G. auch einen Abkehrschein, worin nebst den iibrigen gesetzlichen Angaben die Be-merkung aufzunehmen ist, ob der Inhaber nach vorheriger Kiindigung ausgetreten, nder ob er entlassen worden sei. 47. Austretende oder auf Grund der 202 und 203 des allg. B. G. entlassene Aufsichtsorgane erhalten ein entsprechendes Dienstzeugniss. §. 48. Mag der Austritt aus der Arbeit oder dem Dienst auf welche Art immer erfolgen, so erloschen mit demselben alle Anspriiche auf Ersatz der in die Bruder-lade geleisteten Betrage oder auf eine sonstige Unterstiitzung. Ausnahmen hiervon enthalten die betreffenden Bruderladestatuten. Mah risch-Ostrau, den 19. April 1866 Andree m. p., freiherrlich v. Rothschild’scher Bergdirector. Anton Mladek m. p., Fiirst Salm'scher Berg-Oberingenieur. Menzel m. p., Bergmeister, in Vertretung (les Herrn Grafen Eugen v. Larisch. Wilhelm Hiibner m. p., Schichtmeister, in Vertretung Sr. Eseellenz des Herrn Grafen Joh. v. Larisch-Monnich. Leopold Piedler m. p., Berginspector der a. p. Kaiser Ferdinands-Nordbahn. Cornelius Fallaux m. p., als Bevollmaehtigter fiir das erah. Stemkohlen-Bergnrerk Gabrielen-Zeehc bei Karwin. A Pata m- p., , / Bergmeister und Bevollmaehtigter des Herrn Joh. Nep. Grafen v. Wilczek. Franz Loos m. p., Bergmeister, in Vertretung des Herrn Ge\verken Hermann Zwierzina. Wolfgang'Fuchs m. p., fiirsterzbisehoflioher Bergmeister. In Gegenwart des berghauptmannsehaftlichen Abgeordneten Josef Fleischans m. p., k. k. Bergeommissiir. Nr. Exh. 646. Gegemvartige aus 48 Paragraphen bestehende Dienstordnung tur das »Ostrauer Steinkohlen-Revier“ wird genehmigt. Von der k. k. mahrisch-schlesischen Berghauptmannschaft zu Olmiitz, den 7. Mai 1866. (1^- S.) Der k. k. Berghauptmann Hiibl m. p. L, Tabeli en. Erlauterungen. 1. In (len Taliellen simi die Gewicbte hei (len edlen Metallcn (Gold und Silber) in Wiener Miinzplunden zu 500 Gramin oder 1 '781 (!16ji Wiener Mark und die Geldwerthe in oster-reichischen Gulden Silbermiinze (gleich 2-5 Franes), bei allen anderen Bergwerkspro-ducten die Gewichte in AVienor Centnern zu iilrOOl Kilogramm und die Gcldwerthe in osterreichisehen Gulden Bank-Valuta eingestellt. Die in einzelnen Taliellen vorkommen-dcn Maasse sind in Wiener Litngen- und Quadrat-Klaftern ausgedriiekt. wozu bemerkt wird, dass die AViener Klafter 1'896 Meter entspricht. 2. LTm fiir die Vergleicliung der Ergebnisse des Jalires 1S (j tj mit jenen des Vorjalires eine richtige Basis zu gewinnen, wurde bei dem Umstande, als die Resultate des Bergwerks-betriebes des nunmehr aus der osterreichischen Monarchie ausgeschiedenen lombardisch-veftetianischen Konigreiebes iiii' das Jabr 1806 niclit mehr zur Daistellung gelangten. in den einzelnen Tabellen von dem Gesammt - Ergebnisse des Jahres 186S jene Ziffer. welche das lombardisch-venetianische Konigreieb betraf, vorweg in Absehlag gebraebt. I. Uebersiclit der zii tirnic (les Jahres 1866 bestandeneu Freischurfe. L a n d Berghauptmannschaft A n z a h 1 der Frcischiirie Anžah) der Privat- frei- schiir- fer Durch-schnitt der auf einen Privat-frei-schiirfer entfal-lenden Frei-schurfe Aerar Pri val Zu- sammen Oesterreich unter der Enns St. Polten 155 155 40 3-4 Oesterreich ob der Enns . » » 92 92 7 13*1 Steiermark < Leoben 11 94 105 33 2-8 Cilli * 113 115 01 1-8 Karnten Klagenfurt 105 105 70 2-2 Krain 79 79 23 3-5 Kiistenland „ 72 72 3 24-0 Tirol Hall 5 34 39 20 1-9 Salzburg 15 15 10 1-5 T h e i 1 s 11 m m e . 18 819 837 279 3-0 ( Prag 1« 740 750 81 9-2 \ KI ho " en 1 410 411 HO 3-4 Bohinen Kommotau 80« 800 140 5-9 / Pilsen 811 811 83 9-8 \ Kuttenherg 199 199 38 5*2 Miihren Olmiitz 522 522 40 11-3 Schlesicn ' 321 32 100 West-G»lizien und K raka 11 Krakati 58 324 382 42 9-1 Ost-Galizien Lemberg- 51 14 3-0 Bnkovvina 39 30 8 37 T h e i 1 s u ni m e . 09 4.280 4.349 000 7-2 ( Ofeu 170 170 19 9*3 1 Neusohl 11 53 04 20 2-0 Ungarn < Kaschau 8 330 344 235 1-4 / Nagybanya 140 15< 130 M \ Oravicza 00 00 17 3-3 Siebenbiirgen Zalathna 20 300 320 148 2-1 Kroatien und Slavonien Agram 70 70 20 3-8 Militiir-Granzland: Kroatisch-slavonisches . 49 49 7 7-0 Banator serbisches . . Oravicza 1 241 242 19 12.7 T h e i 1 s n m m e . 44 1.449 1.493 621 2-3 1 1 1 10 ITauptsuiiiiiic . 131 0.549 6.680 1.507 4-3 Im Jahre 186a . . . 147 5.823 5.970 1.399 4-2 Daher im Jahre 1866 i nleh.r • • .... 726 710 208 01 ( weniger . 16 If. Ilebersicht der bis Ende des Jahres 1866 znm Bergbane verliehenen Bergwerksmaasseu. L a n d Berghauptinannschaft G r n h e n m n s s e n auf Gold und Silber Aerar Prirat Eisensteine Aerar Kohlen Andere Mineralien Aerar Zusammen | Aerar ! Privat T a g ni a a s s e n auf Gold und Silber Eisensteine Aerar Andere Mineralien Aerar Privat Zusammen Gesammtftache der verliehenen Bergwerksmaassen Aerar Privat Zusammen Anzahl der Privat- Bergwerks- besitzer Wiener Quadrat-Klafter Durchschnitt der auf einen Privat-Berg-werksbesitzer entfallenden Bergwerksmaas-sen-Flachen Qnadrat-Klafter Oesterreich unter der Enns Oesterreich ob der Enns . Steiermark..................< Karaten . . Krain . . . Kiistenland Tirol . . Salzburg Bohinen Mahren.................... Sehlesien................ West-Galizien und Krakau Ost-Galizien............. Bukowina.................. Ungarn Siebenbiirgen .... Kroatienund Slavonien , MilitSr-Granzland: Kroatisch-slavonisches Banater serbisches Dalmatien St. Polten n Leoben Cilli . . Klagenfurt Laibach Hall Theilsumme Prag . . Elbogen . Kommotau Pilsen . . Kuttenberg Olmiitz . . Krakau . Lemberg Theilsumme Ofen . . Neusohl . Kaschau . Nagybj(nya Oravieza • Zalathna . Agram . . Oravieza TheiUumme . Zara Im Jahre 1865 Daher im Jalire 1866 | me^r ( weniger flauptsuinme . 288.51! 2,246.160 2,645.690 4,891.850 9,252.460 105.053 1,682.771 460.972 11,501.256 16,681.618 15,705.139 976.479 12.544 175.616 307.328 75.264 37.632 829.062 444.724 50.176 1,675.194 163.072 1,058.546 815.360 139.374 2,176.352 1,711.890 82.397 388.864 62.720 1,765.497 435.624 2,384.372 2,043.591 37.632 149.1 7,267.369 4,551.062 1,278.614 1,072.936 2,294.182 1,862.024 9,180.012 2,791.944 4,181.197 426.496 131.192 615.040 947.072 2,027.360 1,919.727 573.164 5,633.731 1,093.213 3,177.581 2,288.103 1,571.011 148.568 14,485.371 16,731.317 12,331.047 i) 4,400.270 128.978 238.656 162.877 302.362 468.234 1,301.107 5,397.186 5,915.939 518.753 27,769.659 25.088 810.534 2,722.660 1,091.472 2,147.328 809.088 150.528 890.624 325.752 8,973.074 44,010.102 46,249.601 2,239.499 521.611 37.632 23,216.607 9,440.815 11,715.668 1,837.045 13,258.195 1,768.463 2,512.743 326.144 439.040 41,298.113 23,775.850 1,906.688 829.615 778.03: 925.458 611.758 ,292.339 ,783.599 ,928.304 ,040.992 ,514.208 125.440 25.088 517.973 275.968 1,596.757 449.156 25.088 802.816 250.880 6,713.963 238.336 23.402 929.229 250.880 9,683.750 2,145 754 164,829.745 213.248 2,119.936 27,923.146 28,751.050 827.904 9,727.007 1,621.726 100.352 112.896 5,465.264 2,032.128 2,395.904 100.352 1,616.508 23,172.137 150.528 229,450.523 222,610.248 6,840.275 2,504.544 286.260 50.176 336.436 4,437.737 5,184.155 746.418 478.380 1,087.943 666.560 2,122.247 2,969.794 1,107.120 200.704 8,303.969 87.808 75.264 163.072 1,698.674 947.072 517.973 275.968 2,058.336 427.886 6,088.981 17,099.789 150.528 470.662 360.595 211.126 16.464 132.758 200.704 602.112 1,012.505 4,479.661 3,004.480 25,362.361 125.440 10,278.835 11,803.476 4,417.902 14,120.315 11,174.126 4,794.670 349.546 1,481. 399.949 58,819.984 23,896.689 28,973.651 63,109.678 28,028.187 16,412.669 21,070.731 9,971.128 17,526. 2,028.512 356.984 33,091.971 211,374.387 3,157.454 238.336 30,179.329 34,390.081 4,210.752 2,035.666 9,777.376 267.930 1,985.133 979.382 15,258.735 54,439.687 55,556.283 1,116.596 10,475, 8,536.653 4,276.820 4,593 9,917.159 4,544.985 2,747.136 1,593.088 3,103.333 49,788.036 388.864 320,371.271 315,580.977 ») 4,790.294 32.000 12.544 24.449 5.931 32.000 11.876 7,090.611 32.000 7,166.487 63.280 35.765 131.560 496.000 96.000 759.325 143.795 56.800 35.231 43.922 3.136 160.000 160.000 269.013 | 160.000 227.369 41.644 143.795 96.818 192.000 131.525 289.176 176.733 680.315 225.139 90.650 1,595.266 14.358 288.818 464.613 464.613 133.515 64.000 248.000 96.000 1,444.646 1,955.448 3,941.609 12,703.362 12,557.012 146.350 269.638 269.638 165.762 3.000 32.000 63.280 287.280 566 140 285.121 454.589 8.655 2.798 299.557 7.761 318.771 155.864 160.000 96.818 192.000 448.818 1,532.685 1,412.565 120.120 894.251 894.251 64.000 35.765 175.436 7,090.611 496.000 128.000 7,989.812 131.525 454.938 179.733 12.544 25.015 1.868 28.931 965.436 225.139 90.650 2,115.779 163.072 1,730.674 947.072 581.253 275.968 2,250.336 427.886 6,376.261 4,479.661 3,006.769 120.029 25,362.361 281.304 33,250.124 65.455 136.313 398.788 248.000 139.922 1,452.407 1,955.448 3.136 4,399.469 14,505.060 14,196.946 308.114 2,035.666 9,937.376 364.748 2,177.133 979.38 213.248 15,707.553 55,333.938 56,450.534 1,116.596 10,342.835 11,803.476 4,417.902 14,156.080 11,349.562 11,885.281 349.546 1,977.165 527.949 66,809.796 24,028.214 29,428.589 63,289.411 28,040.731 16,437.684 21,072.599 10,000.059 18,491.594 2,253.651 447.634 213,490.166 10,475.787 8,602.108 4,413.133 4,991.863 10,165.159 4,684.907 4,199.543 3,548.536 3,106.469 10,505.907 11,803.476 6,148.576 15,103.152 11,930.815 12,161.249 349.546 4,227.501 955.835 73,186.057 28,507.875 32,435.358 63,289.411 28,160.760 16,437.684 21,072.599 10,000.059 43,853.955 2,534.955 447.634 54,187.505 388.864 334,876.331 329,777.923 5,098.408 246,740.290 12,511.453 18,539.484 4,777.881 7,168.996 10,165.159 5,664.: 4,199.543 3,548.536 3,319.717 69,895.058 388.864 390,210.269 386,228.457 3,981.812 49 9 27 111 105 39 3 27 16 386 189 280 553 150 68 53 20 40 14 4 40 53 456 171 51 524 25 3.109 3.081 28 211.078 1,311.497 227.725 127.532 113.636 304.751 116.515 73.228 32 997 173.082 150.835 115.840 114.447 186.938 241.731 397.596 500.003 1,096.349 181.068 111.908 155.719 261.894 162.304 9.678 29.192 199.317 8.941 176.941 887.134 141.203 64.811 107.712 107.036 676 *) Hiervon sind 129.376 Quadrat-KIafter ararial-mitgevrerkschaftlich. 2) Gold-, Silber-, Kupfer- und Bleierze vereint, da eine Ausscheidung der Grubenmaassen auf silberhaltige Kupfer- und Bleierze, gleich jener des Vorjahres, in den Nachvreisungen fur das Jahr 1866 nicht durchgefiihrt wurde. 3) Diese Differem erklart sich insbesondere aus dem Umstande, dass von der Kaschauer, theilwei*e auch von der Neusohler Berghauptinannschaft im Jahre 1866 die Ausscheidung der Grubenmaassen auf Gold- und Silbererze nicht so durchgefiihrt wurde, wie diess in dem Vorjahre geschah. III. Uebersieht der wichtigsten im Jahre 1860 liei dem ltergwerksbetriebe bestandeuen Einriclitungen. L a n d Oesterreich unter der Enns Oestcrreich ob der Enns Steiermark Karaten . Krain . . Kustenland Tirol . . Salzburg . Bohmen Miihren.................... Schlesien.................. West-Galizien und Krakau Ost-Galizien............... Bukowina................... Ungarn Siebenburgen.............. Kroatien und Slavonien . Militar-Granzland: Kroatisch-slavonisches Banater serbisches . . Im Jahre 18GS Berghauptmannsehait St. Polten Leoben . Ciili . . Klagenfurt Laibaeh . n • Hall . . Prag . . Elbogen Kommotau Pilsen Kuttenberg Olmiitz . » Krakau . Lemberg Ofen . . Neusohl . Kasehau . Nagybanya Oravicza Zalathna A gram Oravicza Th e i 1 s umn T h e i 1 s u m m e T h e i I s u m m e llauptsiiiiime Daher im Jahre 1866 mehr . weniger Forderbahnen Eisen- Holz- Wiener Klaftei* 9.462 6.000 30.087 13.218 13.169 11.682 3.440 6.341 2.294 97.693 68.23 5.23 29.868 «5)42.220 32.891 43.064 51.575 15.729 206 289.020 28.646 15.081 7.951 8.680 18.929 12.365 896 485 2.200 95.233 481.946 458.874 23.072 23.645 4.771 16.965 14.271 84.296 7.334 77 17.361 1.740 170.460 256 3.550 7.312 9.572 4.610 6.058 164 133 2.105 9.183 99.039 50.955 3.425 28.242 1.553 197.140 399.516 389.998 9.518 Forder- und Fahrl-maschinen mit Dampf- kraft VVasser- kraft thie- rischer Kraft \Vnsseih(*l>maschinen mit Dampf- kraft NVasser- kralt thie— riseber Kr alt Men- schen- kraft Aufbereitungsmaschinen Poeh- eisen NValzen- paare Miibl- lauler Stoss- herde Sieb- setz- maschi- uen Eisen- Hoch- ofen Andere Hoch- ofen Halb- Hoeh- ofcn Krum- ofen Saiger- und Hos- settir— herde Treib- herde Subli- ma- tions- iifen Destil— lations- ofon Host- ofen Flamm' ofen Betor- tenofen Amal- gamir- werke Laug- werke Ab- dampt'- kessel Ex- Ce- Kristal- trac- menta- lisa- tions- tions- tions- Appa- Ein- Kiisten rate rich- tungen i) 17 4 48 33 9 >) 24 *-) M 9 S) 276 237 39 42 !0 251 245 3 33 204 19 1 463 294 249 19 471 60 312 136 17 185 173 72 50 132 36 2.965 170 1.792 96 11.744 16.841 19.049 19.225 124 116 *)■ 2 30 W) 377 4 134 40 640 657 9 3 78 10 120 45 6 33S 39 211 12 90 696 1.117 1.208 2 701 16 1 47 4 115 31) 998 935 63 32) 282 291 49 *) 38 22 13 34 107 77 141 44 348 156 610 622 103 46 187 187 112 4 129 135 134 246 254 111 11 9 192 178 35 189 83 22 140 649 628 M) und 92 107 95 10 Viulilations-Dampfmaschinen. 23) 9 KohIenwasehen. 24) Ausserdem 135 Coaksofen. 25) Nebstdem 2 Locoraotire. 2«) Hiervon dienen 12 gleichzeitig ervon dienten 10 zugleich zur Wasserlosnng. 7) Darunter 10 Bremamaschinen. 8) Darunter 3 Rosie’sche Oefen. 9) Ausserdem 2 Bessemer-Oefen. **) Kohleninuhlen. ,J) Darunter 4 Liegendherde, 1 Kehrherd und 7 Drehherde. chen und 1 Siebtrommel. 13) Darunter 6 Bostflammofen. Ausserdem bestehen noeh 180 Coaksofen, 1 Feinirofen, 3 Tiegelofen und 1 Silberfeinbrennofen. 14) Darunter 2 Kehrherde. >5) Ueberdiess 10.092 Wr. Klafter Loeomotiv-_ Hierzu noeh 4 Troekenofen. «9) Darunter 4 Ventilationsmascbinen. 20) Ueberdiess 2 Kohlenwaschen, 1 Kohlenquetsehe, 7 Schlemmvrerke, 4 Separationstrommeln und 2 Briquettes-Fabriken. Sl) Nebstdeoi 201 Coaksofen. &) Ilierunter Is Wasserhebiuasobinen. 27) Davon dienen 8 gleichzeitig zum Wasserbeben. 28) Ilierunter 3 Saigerofen. 2») Darunter 3 Drehherde. 30) Hierunter 2 Drehherde. 3*) Ueberdiess 1 Schraubentrommel. 3-) Ausserdem 13 Wolfsofen. IV. Arbeiterstand bei dem Itergwerksbetriebe zn Ende des Jalires 1866. Bei den Aerarial- Bei den P r i v a t- Zusammen Samiut- L a n d Berghauptmann- W e r k e n lichc Ar- beiter schaft Manner Weiber und Kinder Manner Weiber und Kinder Manner Weiber und Kinder A n z a h 1 Oesterreich unter der Enns Oesterreich ob der Enns . Steiermark j Karnten Krain Kiistenland Tirol Salzburg St. Polten . . Leoben .... Cilli .... Klagenfnrt . . Laibach . . . Hall 08 1.204 108 591 633 1.008 215 118 1 386 1 6 1.308 475 2.599 3.029 3.943 1.399 467 540 366 117 16 235 294 910 208 64 11 1.376 475 3.803 3.137 4.534 2.032 467 1.548 581 117 16 353 295 1.296 208 65 17 1.493 491 4.156 3.432 5.830 2.240 467 1.613 598 T h e i 1 s u m m e . 3.827 512 14.126 1.855 17.953 2.367 20.320 Bohmen ^ Miihren Sclilesien VVest-Gaiizien und Krakau Ost-Galizien Bukowina Prag Elbogen . . . Kommotau . . Pilsen .... Kuttenberg . . Olmiitz .... Krakau .... Lemberg1 . . . 5.147 494 39 833 83 64 2 7.947 1.780 3.462 5.094 3.040 7.097 3.159 298 536 535 301 135 540 151 487 438 270 14 43 13.094 2.274 3.462 5.133 3.040 4.913 7.097 3.992 381 536 535 301 135 540 151 487 438 334 16 43 13.629 2.575 3.597 5.673 3.191 5.400 7.535 4.326 397 579 T h e i 1 s ii m m e . 6.596 66 37.326 2.914 43.922 2.980 46.902 i llngarn j Siebenbiirgen Kroatien und Slavonien Militar-GrSnzIand: Kroatisch-slavonisches . Banater serbisches . . Ofen Neusobl . . . Kaschau . , . Nagybanya . . Zalathna . . . Agram .... Oravicza . . . 51 1)5.009 898 1.627 1.669 54 ») 1.121 158 265 204 8 2.932 2.511 6.336 2.456 6.929 341 188 406 382 409 1.642 662 450 841 19 44 126 2.983 8.120 7.234 4.083 3.140 8.598 341 188 460 382 1.530 1.800 927 450 1.045 19 44 134 3.365 9.650 9.034 5.010 3.590 9.643 360 232 594 T h e i 1 s u m m e . 9.908 1.756 25.239 4.575 35.147 6.331 41.478 Dalmatien Zara 17 50 17 50 67 Haiiptsuiiiiue . 20.331 2.334 76.708 9.394 97.039 11.728 108.767 Im Jahre 186K . . 21.011 2.361 74.720 9.934 95.731 12.295 108.026 Daher im Jahre 1866 | me*\r ' ’ \ weniger . 680 27 1.988 540 1.308 567 741 ’) Einscbliesslicli der arariiil-uiitgevverkscliartlichea Arheiter. V. Veimigliickiingeu iler Arbeiter bci dem Bergwerksbetriebe im Jabre 1800. V e r u n g (i C k u n g e n leichte schwere todtliche Zusammen 1, a n d Berghau|itmann- b i — schalt Aera- rial- Pri— vat- Aera- rial- Pri- vat- Aera- rial- Pri- vat- Aera- rial- Pri- vat- :eS W e r k e 11 A u z a h 1 Oesterreich unter der Enns St. Polten . . . 7 2 1 10 10 Oesterrcich ob der Enns . 1 1 1 Steiermark j Leoben .... 29 1) 9 4(1 55 Cilli 5 7 1 6 1 IS 19 Kiirnten Klageufurt . . 16 1 5 1 1 2 22 24 Krain Laibacb . . . 22 30 3 Id 1 2 26 42 68 Kiistenland 2 2 4 4 Tirol 2 2 2 2 4 Salzburg „ ..... 27 3 30 30 Th e i 1 s u m ni e . 28 118 15 33 3 18 46 169 215 Prag 3i) 91 13 42 5 11 48 144 192 i Elbogen . . . 2 2 1 1 4 3 7 10 Bolmien ■ Koiuinotau . . 34 12 S 54 54 Pilsen .... 30 1 U 42 42 ! Mahren Kuttenberg . . Olmiitz .... 21 10 4 s 4 28 25 28 Schlesien „ .... 27 10 0 46 46 West-Galizien und Krakau Krakau .... 17 8 1 2 5 18 15 33 Ost-Galizien , Lemberg . . . 1 1 2 2 T h e i 1 s u m m e . 47 230 16 81 6 52 69 363 432 Ofen 11 0 8 25 25 \ Neusohl . . . • 30 0 13 4 1 47 7 54 Uns>arii Kaschau . . . »5 4 4 1 8 96 16 112 ) Nagvbsmva . . 14 t 8 1 5 2 27 8 35 j Oravicza . . . 97 16 8 121 121 Siebenbiirgen ...... Zalathna . . . 1 1 1 3 1 3 4 7 Kroatien und Slavonien . . 1 1 1 3 3 Militiir-Granzland: Banater serbisclies . . Oravicza . . . 1 1 1 T h e i 1 s u m 111 e . 140 125 22 32 11 28 173 185 358 llaiiptsumuie . 213 473 33 146 20 98 288 717 1.005 Im Jahre 1865 . . . 389 400 58 163 17 119 464 742 1.206 _ . ( mehr . . Daher im Jahre 1866 < ( vveniger . 174 13 5 17 3 21 176 25 201 Unter diese sind auch jene zwar scheinbar leichteu Verletzungen eiubezogen, welcbe eine inehr als ZNvanzigtiigige Arbeitsunfahigkeit z ur Folge hatten. VI. Vcrmogenssland der Brnderladcn zn Hilde des Jahres 1806. Berghauptmann- schaft B r u il e r a d e n 1. a n d Aerarial- Privat Zusammen fl. kr. fl. kr. kr. Oesterreich untei' der Enns St. Polten . . . 45.426 56 82.025 38 127.451 94 Oesterreich ol> der E-uis . 37.943 37 37.943 37 j 273.300 32 160.531 17 433.831 49 Steiermark < Cilli 43.023 27 82.254 22 125.277 49 Kiirnten Klagenfurt . . . 28.900 20 284.235 52 313.135 72 Krain Laibach .... 97.252 68 46.436 96 143.6S9 64 Kiistenland 3.222 51 3.222 51 Tirol Hall 131.804 42 41.392 3 173.196 45 Salzburg 202.510 91 43.469 53 245.980 44 T h e i 1 s u m m e . 822.218 36 781.510 69 1,603.729 5 1 Prag 332.599 14 383.877 31 716.476 48 Elbogen .... 136.204 31.571 87 167.775 87 Bohmen < 125.462 78 125.462 78 Pilsen .... 248.321 89 248.321 89 f Kuttenberg . . 177.893 57 177.893 57 Mahren 499.488 15 499.488 15 Schlesien „ .... 346.998 31 346.998 31/ West-Ga]izien und Krakau Krakau .... 13.519 17 60.851 98 74.371 15 Ost-Galizien 3.442 66 3.442 66 Bukowina „ ... 139.644 51 139.644 51 T h e i 1 s u in ui e . 482.3*2 31 2,017.553 6 2,499.875 37 < Ofen 38.633 139.195 32 177.828 32 Neusohl . . . i) 1,126.233 21 44.405 24 1,170.638 45 Ungarn < Kaschau .... 114.338 55 172.343 27 286.681 82 Nagvhanva . . . 257.077 44 46.869 9 303.946 53 ( Oravicza . . . -) 52.253 75 52.253 75 Siebenbiirgen Zalathna . . . 278.01« 22 203.615 9 481.633 31 Kroatien und Slavonien . . Agrani .... 6.120 42 6.120 42 Militar-GrSnzland: Kroatisch-slavonisehes . 16.665 66 16.665 66 Banater serbisches . . Oravicza .... 3) 8.203 60 8.203 60 T h <* i 1 s u ni in e . 1,814.300 42 689.671 44 2,503.971 86 ilaiipisiiiiuiie . 3,118.841 9 3,488.735 19 6,607.576 28 Im Jalire 186S . . 2,857.174 48 3,350.413 53 6,207.588 1 Daber im Jalire 1866 mehr . . . 261.666 Ul 138.321 66 399.988 27 ') Mit Einschluss des Verinogens der iirarial-milgewerkscliaftlichen Uruderladeu. 2) Einschlicsslich des liruderladenfondes des in der hau^t. serli. Militargranie gelegenen Werkes Schuellersruhe. 3) Diesr Ziffer stellt nur das Vermogen der Ruszkberger Bruderlade und zvar nacli deni Stande des Jahres 1865 dar, da zur Zeit der Vorlage der beziiglichen Kachweisung dic Rechnungen tur das Jahr 1806 uoch nicht rum Ahschlusse gebracht wareo; die Bruderlade des der k. k. pr. osterr. Donau-Daiupfschifffahrtsgesellsehaft ^ehSrigen Werkes Sehnellersruhe ist mit der Fiinfkirehner Bruderlade derselben GeselUchaft vereinigl. VII. Productions-Uebersichteii fiir d as J a h r 1866. VII. 1. Golderz. P r o duet o n Mittelpreis d er Gewichtsein-lieit am Erzeugungs- L a n (1 Bcrghauptmann- schaft Aerar Privat Zusammen GeUhverth W i e n er C e n n e r fl. | kr. orte Tirol .... Hall 28.244 28.244 9.602 96 34 kr. Salzburg . . 16-562 16.562 17.721 34 1 fl. 7 kr. T h e i l s u m m e . 16.562 28.244 44.806 27.324 30 61-4 kr. Ungarn ... j Siebenbiirgen. Nagyba'nya . . Oravicza . . . . Zalathna . . . 82.43‘J 3.370 17.104 47.730 14.383 «) 99.543 47.750 17.935 273.318 9.645 316.920 33 20 2 11. 73-5 kr. 20-2 kr. 1711. 63 kr. (811. 50 kr. — 78 fl. T h e i 1 s u m m e . 85.809 79.439 165.248 599.883 35 80 kr.) 3 11. 69-1 kr. Ilaiiplsiiiiiinc . Im Jahre 1865 102.371 21.788 107.683 40.513 210.054 62.303 627.207 320.264 83 85 2 11. 98-6 kr. 5 fl. 14 kr. ( mehr . . Daber im Jahre 18(if> < / weniger . 80.583 67.168 . 147.731 306.943 2 fl. 15-4 kr/ VII. 2. Golil • W i e n r M ii h t p f u n fl i Kiirnten . . . Klagenfurt . . 01500 0-1300 100 30 675 fl. Tirol .... Hall 18-4804 18-4804 12.474 27 Salzburg . . » 28*7796 0-6360 29-4156 19.853 53 , , T h e i 1 s u ni m e . 28-7796 19-2664 48-0460 32.430 30 „ n • f Neusohl . . . 329-0982 175-5516 704-6498 473.638 61 . * » Ungarn . . < Kascliau . . . Nagybanya . . 24-4070 432-5038 333-3636 24-4070 765-8694 16.474 316.959 72 84 Oravicza . . . 15-2410 15-2410 10.236 la Siebenbiirgen . Zalatliua . . . 598-4070 1.120-4671 1.718-8741 1,160.239 92 T li e i 1 s u m m e . 1.384-4160 1.644-6253 3.229-0413 2,179.5*9 2i Bauptsiimme . 1.6131956 1.663-8917 3.277-0873 ■2,211 -97£ 3 Im Jahre i86S 2.040-8903 3.647-8870 2,462.05( 9 r n (mehr. . Daher im Jahre i8G(> < ( weniger . 6-1989 376-9986 370-7997 1 250.07 i 4 4 — *) Scliliche. Statist. Mittheil. XIV. .Tahi-g. 3. Heft. 12 VII. 3. Silbererz. P r o duet o n Mittelpreis der Gewichtsein-heit am Erzeugungs- I. a n d Berghauptinann- schaft Aerar Privat Zusammen Geldvverth W i e e r Cen t n e r fl. kr. orte Bohnien . . j Prag; .... Elbogen ... Kommotau . . 78.818 1.165 60 45 i) 78.818 1.225 45 1,025.075 63.898 457 27 49 13 fl. 52 fl. 16-3 kr. 10 fl. 5 kr. Theilsumme . 79.983 105 80.088 1,089.430 76 13 fl. 60-3 kr. / Ungarn . . | Neusohl . . . Kaschau . . . Nagybanya . . Oravicza . . . 1,462.735 24.683 52.908 634.459 4.347 17.544 23.672 2) 2,097.194 29.030 ») 70.452 i) 23.672 1,260.897 127.270 266.150 37.853 29 29 76 53 60-1 kr. (0-06kr. — 1.519 fl. 17 kr.) 4 fl. 38-4 kr. (1 fl. 26-7 kr. — 6 fl. 8-5 kr.) 3 fl. 77*8 kr. (ifl. 56*5 kr. — 8 fl. 66 kr.) 1 fl. 60 kr. (1 fl. 18 kr. — 4 fl. 3 kr.) 76-2 kr. Theilsumme . 1,540.326 680.022 2,220.348 1,692.171 87 Im Jahre 1868 flauptsumme . 1,620.309 1,710.659 680.127 833.191 2,300.436 2,543.850 2,781.602 3,092.385 63 87 1 fl. 20-9 kr. 1 fl. 21*5 kr. Daher im Jahre 1866 weniger . . 90.350 153.064 243.414 310.783 24 0-6 kr. VII. [. Silber. W i e n r M u n z p f u n d Tirol .... Salzburg . . Hall S72-6780 731570 0-3170 872-9950 73-1570 39.284 3.292 77 6 45 fl. T h e i 1 s u m m e . 945-8350 0-3170 946 1520 42.576 83 » » Bohnien . . j Prag: .... Elbogen . . . Kommotau . . Kuttenberg . . 1.088*4900 60-5230 14-1060 20 0937 22.756-4610 1.149-0130 14-1060 20-0937 1,024.040 51.693 634 904 74 90 » - T h e i 1 s u m m e . 23.844*9510 94-7227 23.939*6737 1,077.273 41 „ » Ungarn . . j Siebenhiirgcn . Neusohl . . . Kaschau . . . Nagybanya . . Oravicza . . . Zalathna . . . 3.174*6986 11.993*4760 3.794*2000 5.067*5120 4.436 23 :4 2.248-1680 660.9690 477-3060 26.870-7140 7.610-9320 14.241*6440 660-9690 4.271*5060 1,209.182 342.491 640.873 29.300 192.217 13 94 98 75 77 T h e i 1 s u m m e . 40.765-5766 12.890-1884 :i3.655*7650 2,414.066 57 n „ Im Jahre 186!» . Hauptsmniiic . 65.556*3626 12.985-2281 13.412-1475 78.541-5907 81.700-3169 3,533.916 3,677.854 81 47 n n Daher im Jahre 1866 weniger • 2.731-8068 426*9194 3.158*7262 143.937 66 1) Mit lileigehalt. 2) Mit Gold-, Blei- uud Kupfergehalt. 3) Darunter 23.515 Ctr. goldische Silbererzc. 4) Silbcr-haltige Blei- uad Kupfererze. VII. 5. (liiecksilberer/. P r o duet 0 11 Mittelpreis der Gewichtsein-heit am Erzeugungs- L a n d Bcrghauptmaim- schaft Aerar Privat Zusammen Geldwerth W i e n e r Cen t n e r a. | kr. orte Krain .... Laibacli . . . 365.725 365.725 225.107 59 61-6 kr. Ungarn . . . Kaschau . . . 2.400 2.400 2.760 1 fl. 15 kr. S u m ra e . 365.721» 2.400 368.125 227.867 59 61-9 kr. Lm Jahre 1865 . 280.453 242 280.695 315.340 49 1 fl. 12-3 kr. | mehr . . Daher im Jahre 1866 < 35.272 2.158 87.430 ( weniger . 87.472 90 50-4 kr. ' / VII. 6. ftuecksilber. Krain .... Laibacli . . . • 3.278 09 3.278-09 461.324 54 140 fl. 73-3 kr. Ungarn . . . Kaschau . . . 996-01 996-01 119.581 22 120 fl. 6 kr. ( 120 fl.-—122 fl- 50 kr.) Siebenhiirgcn . Zalatlina . . . 0.28 0-28 34 72 124 fl. S u in m e . >.278-37 996-01 4.274-3S 580.940 48 135 fl. 91-2 kr. Im Juliro 186ii 3.024 34 763-00 3.787-34 527 106 K 139 11. 17-6 kr. (mehr . . Daher im .lahre 1866 } 254-03 233-01 487-04 53.83* 3ft v. weniger . VII. 7. Eisenerz. P r o duet i o n Mittelpreis der Gevvichtseinheit am Erzeugungs-orte L a n d Berghauptmann- schaft Aerar Privat Zu- sammen Geldvverth W i e n e r C e n t n e r fl. | kr. Oesterreich unter der Enns . . . St. Polten . . 73.664 48.684 122.348 32.509 84 26-6kr. (21-5—40 kr.) Steiermark . j Leoben . . . Cilli .... 1,286.435 1,342.919 56.096 2,629.354 56.096 443.680 16.846 21 8 16-8 kr. (2-75—52 kr.) 30 kr. (15—34 kr.) Karnteu .... Klagenfurt . . 1,462-471 1,462.471 302.142 80 20-5 kr.(18-9-34-3 kr.) Krain ..... Laibach . . . 175.656 175.656 49.024 1 27-9kr.(25-2-44-6 kr.) Tirol Hall 146.613 146.613 52.108 72 35-5 kr. (18—46-5 kr.) Salzburg . . . » 53.024 12.830 65.854 11.528 96 17-5 kr. (14—32 kr.) T h e i 1 s u m m e . 1,559.736 3,098.656 4,658.392 907.840 62 19-3 kr. Prag .... 286.485 956.921 1,243.406 165.212 99 13-3 kr. (8-1—20-8 kr.) \ Elbogen . . . 5.173 5.173 762 87 14-7 kr. (7—35 kr.) Bbhmen ... J Kommotau . . 5.266 5.266 1.239 78 23-5 kr. j Pilsen .... 39.800 245.307 285.107 36.536 93 12-8 kr. (9-5—21-2kr.) ( Kuttenberg . . .... 65.591 65.591 13.754 16 21 kr. (8-2—30 kr.) Mahren .... Olmiitz . . . 869.743 869.743 121.119 13-9kr. (10—37-6 kr.) Schlesien . . . j, ... 304.460 304.460 91.756 90 30-1 kr. (12—45 kr.) West-Galizien u. Krakau . . . Krakau .... 125.602 125.602 30.108 60 24kr. (15-65 kr.) Ost-Galizien . . Lemberg . . . 35.220 42.186 77.406 12.334 77 15-9 kr. (9-1—18-1 kr.) Buko\vina . . . n ... .... 108.020 108.020 16.608 12-6kr. (9-2—17kr.) T h e i 1 a u m m e . 361.505 2,728.269 3,089.774 489.434 15-8 kr. t \ Ofen .... 8.660 8.660 1.039 20 12 kr. Neusohl . . . 92.201 64.841 157.042 25-240 10 16-1 kr. (12—33 kr.) Ungarn . . . / Kaschau . . . 213.153 2,366.447 2,579.600 258.422 45 10 kr. (6—42 kr.) ) Nagvbanja . . 38.660 187.098 225.758 32.472 87 14 kr. Oravicza . . . .... 508.224 508.224 92.077 74 IS kr. Mililiirgranzland: Kroatisch-slavon. A gram .... 18.247 18.247 2.189 64 12 kr. Banater serb. . Oravicza . . . 211.970 211.970 31.795 50 15 kr. T h e i 1 s u m m e . 352.674 3,156.827 3,509.501 443.237 50 12-6 kr. llauptsftiuiue . 2,273.915 8,983.752 11,257.667 1,840.512 12 16-3 kr. Im Jahre 186S . 2,685.576 10,828.519 13,514.095 2,071.261 64 15-3 kr. j ( iDgJu* Daher im Jahre 18(i(i i < \veniger . 411.661 1,844.767 2,256.428 230.749 52 i kr. VII. 8. Priseli- imd Gnss-Itoheiscn. E i s e n 1) o c h i) fen Productions - M e n £ e Produ c t i o n s - W e r t h L a n d Berghauptmannschatt im Jetriebs- des Frisch-Roheisens des Guss-Roheisens lin des Frisch- des Guss- Betriebe (iauzen Aerar Privat 1 Znsammen Aerar i 1 Privat JI Zusammen Roheisens Roheisens Frisch-Roheisen Guss-Roheisen n z a h 1 W i e n e r O* e n t n e r fl. 1 kr. fl. kr. 1 fl. kr. Oesterreicli unter der Enns . . . St. Polten .... 1 2 74 18.712 8.624 27.336 8.311 1.811 10.122 37.458 72.611 28 76.549 3 149.160 31 2 fl. 65-6 kr. (2 fl. 59 kr. — 2 fl. 80 kr.) 7 fl. 56 2 kr. (4 fl. 50 kr. — 8 fl. 23 kr.) C Leoben 14 19 808 385.345 575.649 960.994 32.874 4.216 37.090 998.084 2.535.519 71 221.409 60 2,756.929 31 2 fl. 63-8 kr. (2 fl. 25 kr. — 4 fl. 50 kr.) 5 fl. 96-9 kr. (4 fl. 10 kr. — 6 fl. 30 kr.) 3 fl. 40 kr. Steiermark < Cilli 2 79 30.593 30.593 28 28 30.621 91.029 10 96 56 91.125 66 2 fl. 97-9 kr. (2 fl. 70 kr. — 3 fl. 40 kr.) Kiirnten Klagenfurt .... 11 13 471 683.504 i) 683.504 7.477 7.477 690.981 1,528.910 28 23.891 82 1,552.802 10 2 fl. 23-5 kr. (2 fl. 20 kr. — 2 fl. 74 kr.) 3 fl. 19-5 kr. (2 fl. 41-6kr. — 3 fl. 53*8kr.) Krain Laibach 6 7 96 .... 44.091 44.091 5.672 5.672 49.763 129.863 12 38.857 54 168.720 66 2 fl. 94*5 kr. (2 fl. 73-5 kr. — 3 fl. 50 kr.) 6 fl. 85 kr. (3 fl. 50 kr. — 7 fl. 50 kr.) Tirol Hall 2 2 53 23.593 23.593 6.912 6.912 30.505 81.392 40 47.389 24 128.781 64 3 fl. 45 kr. (3 fl. — 3 fl. 70 kr.) 6 fl. 85-6 kr. (3 fl. 68-8 kr. — 7 fl. 15 kr.) Salzburg »••••••• 1 8 84 24.741 20.882 45.623 3.345 483 3.828 49.451 133.216 20 24.864 . • 158.080 20 2 fl. 92 kr. (2 fl. 40 kr. — 3 fl. 40 kr.) 2 fl. 92 kr. (3 fl. — 7 fl.) Theilsumme . 35 48 1.665 452.391 1,363.343 1,815.734 51.442 19.687 71.129 1,886.863 4,572.542 9 433.057 79 5,005.599 88 2 fl. 51-8 kr. 6 fl. 8-8 kr. / Prag 3 17 672 58.504 320.249 378.753 21.422 9S.448 122.8/0 501.623 1,062.267 604.834 1,667.101 2 fl. 80-5 kr. (2 fl. 18-5 kr. — 4 fl.) 4 fl. 92*3 kr. (4 fl. 10-6 kr. — 6 fl.) \ Elbogen 5 2 82 26.594 26.594 4.325 4.325 30.919 85.635 65 21.132 74 106.768 39 3 fl. 22 kr. (3 fl. 18-8 kr. — 3 fl. 33*3 kr.) 4 fl. 88-6 kr. (4 fl. 50 kr. — 5 fl. 50 kr.) Bohmen < Kommotau .... 2 1 30 4.101 4.101 678 678 4.779 20.505 4.407 24.912 5 fl. 6 fl. 50 kr. j Pilsen 4 6 241 67.034 67.034 56.211 56.211 123.245 203.607 47 237.308 17 440.915 64 3 fl. 3-7 kr. (2 fl. 40 kr. — 4 fl.) 4 fl. 22-2 kr. (3 fl. 62 kr. — 6 fl.) Kuttenberg .... 6 6 174 10.314 10.314 18.665 18.665 28.979 38.792 7 107.853 20 146.645 27 3 fl. 76-1 kr. (3 fl. — 4 fl. 90 kr.) 5 fl. 77-8 kr. (4 fl. 75 kr. —.6 fl. 44 kr.) Miihren Olmiitz 9 14 608 294.512 294.512 120.328 120.328 414.840 824.479 55 597.851 74 1,422.331 29 2 fl. 80 kr. (2 fl. 50 kr. — 3 fl.) 4 fl. 97 kr. (4 fl. 50 kr. — 6 fl.) Schlcsien » 1 6 290 71.743 71.743 32.088 32.088 103.831 215.339 92 181.373 84 396.713 76 3 fl. 0*1 kr. (2 fl. 50 kr. — 3 fl. 50 kr.) 5 fl. 65*2 kr. (4 fl. 25 kr. — 7 fl.) West-Galizien und Krakau . . . Krakau 5 3 76 25.835 25.835 23.113 23.113 48.948 82.982 123.652 10 206.634 10 3 fl. 21-2 kr. (2 fl. 80 kr. — 3 fl. 50 kr.) 5 fl. 35 kr. (4 fl. 60 kr. — 5 fl. 50 kr.) Ost-Galizien Lemberg 2 5 118 385 554 939 3.010 5.583 8.593 9.532 3.195 5 40.534 30 43.729 35 3 fl. 40-3 kr. (3 fl. — 3 fl. 93 kr.) 4 fl. 71-7 kr. (4 fl. 66-8 kr. — 4 fl. 82*5 kr.) Bukowina Y> ..... 1 4 138 21.137 21.137 2.434 2.434 23.571 79.911 50 19.472 99.383 50 3 fl. 78 kr. (3 fl. 21 kr. — 4 fl.) 8 fl. Theilsumme . 38 64 2.429 58.889 842.073 900.962 27.432 361.873 389.305 1,290.267 2,616.715 21 1,938.419 9 4,555.134 30 2 fl. 90-4 kr. 4 fl. 97-9 kr. , Ofen 1 15 3.939 3.939 843 843 4.782 11.817 4.215 16.032 3 fl. 5 fl. \ Neusohl 1 8 344 76.771 80.888 157.659 10.030 5.815 15.845 173.504 331.398 32 68.395 399.793 32 2 fl. 10-2 kr. (1 fl. 60 kr. — 3 fl.) 4 fl. 31-6 kr. (4 fl. — 4 fl. 50 kr.) llngarn Kaschau 11 38 1.508 73.023 931.037 1,004.060 318 78.106 78.424 1,082.484 1,930.601 57 317.655 20 2,248.256 77 1 fl. 92-3 kr. (1 fl. 50 kr. — 3 fl. 80 kr.) 4 fl. 5 kr. (1 fl. 90 kr. — 5 fl. 11 kr.) Nagybanya .... 2 9 222 11.694 48.638 60.332 2.034 2.224 4.258 64.590 143.873 12 21.048 34 164.921 46 2 fl. 38 kr. 4 fl. 94 kr. ! Oravicza 7 7 364 375.636 375.636 41.370 41.370 417.006 764.421 68 206.166 41 970.588 9 2 fl. 3-5 kr. (1 fl. 60 kr. — 2 fl. 70 kr.) 4 fl. 98-3 kr. (4 fl. 84 kr. — 5 fl.) Siebenbiirgen Zalathna 2) 3 2) 15 261 59.230 25.821 85.051 2.169 8.608 10.777 95.828 205 742 80 65.469 60 271.212 40 2 fl. 41-9 kr. (1 fl. 70 kr. — 3 fl. 50 kr.) 6 fl. 7-5 kr. (4 fl. 20 kr — 7 fl. 60 kr.) Kroatien und Slavonien .... Militar-Granzland: Kroatisch-slavonisches .... Agram 1 1 1 24 9.845 9.845 9.845 17.721 17.721 1 fl. 80 kr. Banater serbisches Oravicza 1 4 161 .... 43.336 I 43.336 14.333 14.333 57.669 99.672 80 71.665 171.337 80 2 fl. 30 kr. 5 fl. Theilsumme . 27 83 2.899 224.657 1,515.201 | 1,739.858 15.394 150.456 165.850 1,905.708 3,505.248 29 754.614 55 4,259.862 84 2 fl. 1*5 kr. 4 fl. 55-2 kr. Ilauplsuitnne . 100 195 6.993 735.937 3,720.617 4,456.554 94.268 532.016 626.284 5,082.838 10,694.50b 59 3,126.091 43 13,820.597 2 2 fl. 40-2 kr. 4 fl. 991 kr. Im Jahre 1865 . . 71 221 8.528 924.483 3,699.034 4,623.517 87.076 510.178 597.254 5,220.771 12,018.063 1 3,097.441 13 15,115.504 14 2 fl. 59-7 kr. 5 fl. 20-4 kr. ( mehr . . Daher im Jahre 1866 { wenjge(. 29 26 1.535 188.546 21.583 166.963 7.192 21.838 29.030 137.933 1,323.557 42 28.650 30 1,294.907 12 19-5 kr. 21-3 kr. 1) Ausserdem wurde noch roa dem Schmelzwerke in Heft die Erzeugung von 42.481 Ctru. B«sseinergot im Werlhe von 212.405 11. 20 kr. angegeben. 2) In diesc itifTern sind auch die Wolfsofen einbezogen, von welchen, wie im Vorjahre, 13 hestanden. P r o duet i o n Mittelpreis L a n d Berghauptmann- schaft Aerar Privat Zu- sammen Geldvverth der Gewichtseinheit am Erzeugungs- W i e n er Cer t n e r n. kr. orte Sleiermark . j Leoben . • . Cilli 9.319 100 9.319 100 29.737 200 40 3 fl. 191 kr. (2 11.60 kr. —8 fl.) 2 fl. Karnten .... Klagenfurt . . 15 15 30 2 fl. Krain Laibach . . . 89.100 89 100 10.932 17 12-3 kr. Ti rol Salzburg . . . Hall 22.185 «) 68.225 2) 115.132 90.410 115.132 130.887 121.846 83 77 lfl.44-8 kr. (38 kr. — 7 fl. 49 kr.) 1 fl. 13 kr. T.heilsumme . 22.185 281.891 304.076 293.634 17 96*6 kr. Bohmen .... Kuttenberg . . 32.527 32.527 3.903 24 12 kr. Miihren .... Olmiitz .... 1.180 1.180 367 53 311 kr. Bukowina . . . Lemberg . . . 22.406 22.406 21.352 91 95-3 kr. T h e i I s u nun e . 56.113 56.113 i 25.623 68 45'6 kr. Ofen .... 4.072 4.072 12.000 2 fl. 94 kr. Ungarn . . . < Kaschau . . . Nagybanya . . Oravicza . . . 37.242 226.952 36.526 53.718 ’-) 264.194 36.526 53.718 889.430 82.309 32.973 53 18 bO 3 fl. 36*6 kr. (41*8 kr. — 17 fl. 32-1 kr.) 1 fl. 29-6kr. (87 kr. — 1 11. 30 kr.) 61 -4 kr. Siebenbiirgon . Mil itargriinzl and: Zalathna . . . 30.491 262.735 293.226 175.143 74 59-7 kr. (30-7 kr. — 2 fl. 96 kr.) Kroatisch-slav. A gram .... ’•) 4.578 4.578 12.760 2 fl. 78-7 kr. T h e i I s u m m e . 67.733 588.581 656.314 1,204.616 95 1 fl. 83*5 kr. • Hauptsumiue . 89.918 926.585 1,016.503 1,523.874 80 1 fl. 50 kr. Im Jahre 1865 . 111.763 783.492 895.255 1,560.444 93 1 fl. 74-3 kr. . ( mehr . . Daher im Jahre 1866 < I weniger . 21.845 143.093 121.248 36.570 13 24 3 kr. !) Darunter 700 Ctr., als nicht verhiittet, ohne "VVerthangahe. 2) Darunter 7.403 Ctr., als nicht verhiittet, ohne \Verthang-ahe. 3) Darunter 34.744 Ctr. silberhiiltige und 42.465 Ctr. quecksilherhaltige Kupfererze. 4) Darunter 50 Ctr. Fahlerze (lOlothig). P 1* 0 d u C t i o n Mittelpreis 1, a n d Berghauptiiiann- schaft . Aerar Pri vat Zu- sammen Geld\verth der Gewichtseinheit am Erzeugungs- W i e n er Cen t n e r n. kr. orte Steiermark . . Leoben . . . 100 100 9.280 58 fl. Krain Laibacli . . . 934 934 49.502 53 fl. Tirol Salzburg . . . Hall 3.492 22 »65 2.088 4.357 2.710 24J.484 145.377 20 50 fl. 34-3 kr. (53 fl. — GO fl.) 53 fl. 04-5 kr. (53 fl. — 53 fl. 05 kr.) T h e i 1 s u m 111 e . 3. “,14 4.047 8.101 449.043 20 55 fl. 88-1 kr. Bohmen . . . j Prag . ... Kuttenberg . . 1) 00 50 00 50 900 3.130 40 15 fl. 55 fl. 90 kr. . Bukowina . . . Lemberg- . . . 673 073 32.458 50 48 fl. 18-5 kr. T h e i 1 s u m m e . 789 789 30.488 9J> 40 fl. -24-5 kr. Neusobl . . . 3.099 000 3.705 192.020 01 51 fl. Ungarn . . . < Kasehau . . . Nagybanya . . 5.212 210 19.120 1.189 24.338 1.399 1,130.199 00.500 44 24 40 fl. 43-8 kr. 47 fl. Gl-5 kr. Siebenbiirgen Militargriinzland: Kroalisch-slav. Oravicza . . . Zalatluia . . . Agraili .... 1.547 2.543 3.042 1.549 2.543 5.189 1.549 130.332 279.044 77.500 75 00 51 fl. 25-2 kr. (40 fl. 50 kr. — 52 fl. 8 kr.) 53 fl. 77*5 kr. (45 fl. 41 *0 kr. — 55 fl.) 50 fl. 3 kr. T h e i 1 s ii ni m e . 10.068 28.715 38.783 1,875.003 04 48 fl. 30-3 kr. Ilaiiptsiiiniiie . 13.582 34.151 47.733 2,301.795 74 49 fl. 47-9 kr. Im Jahre 186» 15.730 31.874 47.010 2,418.970 18 50 11. 88 kr. 1 mehr . . Daber im Jahre 1860 < 1 vveniger . 2.154 2.277 123 57.174 44 1 fl. 40 1 kr. Vil, il. Kupfervilrioi. Bolimeu . . . j Prag: .... Kuttenberg . . / 23 800 800 400 5.000 20 fl. 7 fl Ungarn .... Oravicza . . . 3.794 3.794 74.985 32 19 fl. 78 kr. S u m m e . 4.017 4.017 81.045 32 17 fl. 55-3 kr. lin Jahre 1865 3.543 3.543 01.140 73 17 fl. 25-8 kr. Daher im Jalire 1866 mehr . . . 1.074 I 1.074 19.898 59 29-5-kr. *) Cemenlknpfer. P r o d u c t i o n Mittelpieis L a n d Berghauptmann- sohaft Aerar Pri vat Zu- sammen Gel(lwerth d er Gewichtseinheit n m W i e n e r C e n t n e r n. kr. Erzeugungsorte Steiermark . . . Kiirnten .... Krain Tirol Cilli .... Kiagenfurt . . Laibach . . . Hall 27.248 1.303 17 71.507 4.093 3.254 17 98.755 4.093 4.557 i 778.390 26.863 24.977 75 48 59 60 9 10 kr. 7fl.SS-2kr. (511. — 8 fl. 36-3 kr.) 6 fl. 56 kr. 5 A.4S-1 kr. (311. 50 kr. — 10 fl. 77 kr.) 7 fl. 72-9 kr. T h e i 1 s u m m e . 28.551 78.871 107.422 S30.233 42 Bohmen . . . j Mahren .... Krakau .... Elbogen . . . Pil.s on .... Olmiitz .... Krakau .... 267 i) 13.895 4.147 672 267 .13.895 4.147 672 2.241 119.481 16.000 2.954 25 11 51 8 fl. 39-4 kr. 8 fl. 59-9 kr. (411. - 10 fl.) 3 fl. 85*8 kr. v 4 fl. 40 kr. T h e i ls um in e . 18.981 18.984 140.676 87 7 fl 41 1 kr. Ungarn .... Siebenlmrgen . . Kroatien,Slavonien Zaiathna . . . Agram .... 5.077 3.848 639 4.000 5.716 3.848 4.000 30.532 24.253 6.560 17 5 fl. 34 1 kr. 6 fl. 30 kr. 1 fl. 64 kr. T h e i 1 s u m m e . 8.925 4.639 13.564 61.345 17 4 fl. 58-2 kr. Hauptsumine . 37.476 102.491 139.967 1,032.255 46 7 fl. 37-5 kr. Im Jahre 1865 ..... 32.183 93.459 125.642 804.769 20 6 fl. 40-5 kr. Daher im Jahre 1866 mehr . . . 5.293 9.032 14.325 227.486 26 97 kr. VII. 13. Glatte. Tirol Bohmen . . . j Ungarn . . . j Siebenhiirgen . . Hall Prag .... Elbogen . . . Neusohl . . . Oravicza . . . Zaiathna . . . 38 24.130 120 9.605 1.282 1.343 38 24.130 120 9.605 1.343 1.282 430 283.198 1.083 117.661 19.975 16.025 92 89 25 52 11 fl. 34 kr. 11 11. 73-6 kr. 9 fl. 12 fl. 25 kr. 12 fl 60 kr. 12 fl. 50 kr. S u m m e . 35.175 1.343 36.518 438.374 5S 12 fl. 0-4 kr. Im Jahre 186i> 11.271 1.715 12.986 137.507 48 10 fl. 58-9 kr. Daher im Jahre 1866 { ' 23.904 372 23.532 300.S67 10 1 fl. 41*5 kr. ') Ein Theil dieser Erze worde naeh Suddeutschlaud ausgefiihrt, ilie beziigliche Menge aber nicht angejeben. Vlf. 14. Blei. P 1’ 0 d u e t i 0 11 Mittelpreis L a n d Berghauptmann- schaft A er ar Privat Zu- sammen Gelthverth d er Ge\vichtseinheit am VV i e n er C e n t n e r n. kr. Erzeugungsorte Karaten .... Krnili Klagenfurt . . Laibach . . . 18.47G 47.814 2.011 08.990 2.011 922.974 32.018 83 51 13 11. 98-8 kr. (12 fl. 82-2 kr.-1411.92-0 kr.) 12 fl. 49 kr. Tirol 1.090 1.090 17.808 10 fl. 80 kr. T h e i I s u m m o . 18.470 81.821 70.297 973.398 34 13 fl. 84.8 kr. Bohmen ... j Prag .... Elbogen . . . Pilsen .... 10.420 400 3 1.498 10.420 409 1.495 213.240 8.304 10.227 47 03 00 12 11. 98-2 kr. 12 fl. 97-1 kr. (8 fl. 75 kr. — 13 fl.) 10 fl. 85-8 kr. (10 fl. T h e i 1 s u m m e . 10.832 1.498 18.330 234.772 70 28 kr. — 12 fl. 00 kr.) 12 fl. 80-8 kr. Neusolil . . . 0.120 1.900 8.020 108.209 40 13 fl. 80 kr. Ungarn . < . < Nagybanya . . 11.874 317 11.891 91-881 59 7 fl. 70 kr. ( Oravicza . . . 99 99 1.138 50 U 11. 80 kr. Siebenbiirgen . , ZahiMina . . . 2.124 44 2.108 28.999 07 13 fl. 30-7 kr. (8 fl. ... 50 kr. — 13 fl. 50 kr.) T h e i 1 s u m m e . 19.818 2.300 22.178 229.989 22 10 fl. 37-8 kr. ilaiiptsumine .. 88.120 88.079 110.808 1,438.100 20 12 11. 97-9 kr. Im Jalire I8fia 38.418 82.034 90.482 1,014.971 -48 11 fl. 22-1 kr. Daher im Jahre 1866 mehr . . . 10.708 3.045 • 20.383 423.188 78 1 fl. 78-8 kr. Vil. 15. i\iekcl- iiimI Kobalterz. Steiermark , . . Leoben . . 480 480 9.000 20 H. Salzburg . . . Hall 8.990 8.990 10.788 1 11. 20 kr. Ungarn .... Kasehau . . . 7.803 »j 7.502 249.944 70 33 fl. 4-7 kr. (7 11. — 41 11. 52 kr.) 15 11. 87-1 kr. Sum ni e . 17.033 17.033 270.332 70 (m Jahre 186S . . . 172 18.283 18.488 357.070 09 19 11. 38 kr. Daher im Jahre 1866 \veniger . . 172 1.280 1.422 87.337 93 3 fl. 50-9 kr. ') ,li‘'rv“'1 "irden 1.008 Ctr. im W«rthe von 159.867 fl. 35 kr. ia das Auslaml (Enjland umi Deutachlaml), der Rest in .len Oftiier Bcrghauptmannschaftsljezirk aligesetit; das aus dom letztcrpn Er* erzeugtf Nickclroclall ist jedorh unfor d<*n Herg\vpiksproducfen nicht aufg-efiilirt. Til. 16. Nickel. P r o (1 11 c t i o n Mittelpreis L a n d Bcrghauptmann- schaft Aerar Pri vat Zu- sammen Ge]dwerth der Gewichtseinheit am W i e n e r C e n t d e r fl. kr. Erzeugungsorte Steiermark . . . Leoben . . . i) 64-80 64-80 17.779 82 274 fl. 38 kr. Metali. Salzburg . . . Hall 372*00 372-00 15.060 40 fl. 50 kr. Speise. Bohmen .... Elhogen . . j 43-43 455-83 30-00 43*43 485-83 9.241 30.289 90 10 212 fl. 80 kr. Metali. 1 62 fl. 34-2 kr. (30 fl.— 64 fl. 59 kr.) Speise. Ungarn .... Kaschau . . . 191*00 191*00 9.427 32 49 11. 35-8 kr. Speise. S n m m e j 43-43 435*83 04-80 '■) 593-00 108-23 1.048-83 27.021 54.782 72 42 249 fl. 66*9 kr. Metali. 52 fl. 23-1 kr. Speise. Im Jahre 1865 .... j 4-91 57-39 380*33 62*30 380*33 IG.306 13.047 57 262 fl. 70-6 kr. Metali. 39 fl. 56*3 kr. Speise. ( mehr . j Daher im Jalire 1866 < ' 38*52 455-83 7-41 212*67 45*93 008*52 10.055 39.735 15 42 Metali. 12 fl. 66-8 kr. Speise. ( vvemger . VII. 17. Ziimerz. • Bohmen .... Elbogen . . 3 b. 5 4 o 35.545 3) Im Jahre 1865 44.24« 44.240 Daher im Jalire 1866 weniger . . 8.695 8.095 . VII. 18. Zimi. Bohmen . . . j Elhogttn . . . 159*57 159-57 9.009 02 56 fl. 46*2 kr. (45 fl.— 61 fl. 14*5 kr. ( Koimnotaii . . 300-65 300-05 15.900 53 fl. 8 u m m e . 460-22 400-22 24.909 02 54 fl. 12-5 kr. Im Jahre 1868 372-04 372-04 22.190 59 fl. 64-4 kr. Daher im Jalire 1866 j mehr ' • ‘ \veniger . 88-18 88*18 2.719 02 5 11. 51*9 kr. ') Aussenlem vurden 13 Clr. Kobaltspeise im Werthe vmi 2.621 11. 83 kr. umi 2-34 Ctr. Koh»Hiixydul im Werthe von 1.577 fl. 16 kr. erzeugt. -j Uebenliess wurrien im Berg^hauptmannscliaflshp/.irke Kommotau 0.83 Ctr. KohalUpeise im Werthe von 102 fl. 08 kr. producirt. {) Ohne Werthaiigabe. P r o d u c t i o n Mittelpreis L a n d Berghauptmann- schaft Aerar Privat Zu- sammen Geldwerth der Gewiehtseinheit am W i e n er C e n t n e r n. kr. Erzeugungsorte Steiermark . . . CilM 13.030 13.030 20.575 3 1 fl. 57 kr. (1 fl. 50kr.— 1 fl. 63 kr.) Kiirnten .... KJagenfurt . . 19.851 53.321 73.172 42.394 57 58 kr. (15—82-4kr.) Tirol 4.869 4.869 3.651 75 75 kr. Bohmen .... Elbogen . . . 500 500 0 . . . Miihren .... Olmiitz .... -) 10.280 10.280 12.000 1 fl. 16 kr. Krakau .... Krakau .... 3)279.482 279.482 132.711 34 47-5 kr. (40 kr.—i fl.) Utigarn .... Nagybanya . . 4) 19.429 504 19.933 149.351 20 7 fl. 49-5 kr. S u m m e , 39.280 361.986 401.266 360.683 89 89-9 kr. Im Jahre I86S .... 17.280 314.618 331.89S 183.231 62 55-2 kr. Daher im Jahre 1866 mehr . . . 22.000 47.368 69.368 177.452 27 34-7 kr. VII. 20. Zink. Krain Laibach . . . 12.493 12.493 159.320 40 12 fl. 75 2 kr. (12 fl. 50 kr.—13 fl. 48 kr.) Tirol 1.338 1.338 20.906 25 15 fl. 62*5 kr. Krakau .... Krakau . . .. 5) 13.916 13.916 122.460 80 8 fl. 80 kr. Kroatien und Sla- vomcn .... Agram .... 6.701 6.701 83.762 50 12 fl. 50 kr. S u m m e . 34.448 34.448 386.449 95 11 fl. 21*8 kr. Im Jalire 1863 33.461 33.461 326.692 18 9 fl. 76-3 kr. Dalier im Jahre 1866 mehr . . . 987 987 59.757 77 1 fl. 45-5 kr. VII. 21. Wismiit!i. • 41-52 17-65 59-07 33.637 85 569 fl. 45-7 kr. (50011.— Bohmen .... Elbogen . . ) 671 fl.) Metali. l 175-00 i) 110*95 285-95 12.183 69fl.61-7kr.Erz. Im Jahre 186a . . . . j 56-72 225*43 5-11 2-10 61-83 227*53 36.256 28.416 586 fl. 38-2 kr. Metali. 12411.88-8 kr. Erz. l mehr . < Daher im Jahre 1866 < 15-20 12-44 108-85 58*42 2-76 2.618 15 Metali. Erz. 16 fl. 92-5 kr. Metali. f wemger | 50.43 16.233 55 fl. 27-1 kr. Erz. 1) Ohne Werthang-abe. -) Zinkblende. 3) Hiervon wurden 166.973 Ctr. in das Ausland verkauft. 4) Zinkhlendesehliche. 5) Davon wurden 5.119 Ctr. in ilas Ausland abgesetzt. P r o (1 u c t i o n MitteJpreis I, a n <1 Rerghauptmann- schaft A er ar Privat Za- sammen Geldwerth der Gewichtseinheit am W i e n e r C e n t a e r fl. kr. Erzeugungsorte Bohmcn .... Pilsen .... 0 5.000 3.000 25.000 5 fl. ( Ofen .... 13.171 40.007 43 2 fl. 63*7 kr. Ungarn . . . \ Neusohl . . . Kaschau . . . 2.918 813 1.380 3.731 1.380 17.989 3.637 60 98 4fl.S2-2kr.(3 fl.30kr.— 5 fl.) 2 fl. 63-7 kr. (2 fl.—4fl.) S u m m e . 2.918 22.364 25.282 86.635 3 3 fl. 42-7 kr. Im Jalire 186S 4.345 11.993 16.538 36.818 78 3 fl. 43-6 kr. Daherim .Jahre 1866 j ( weniger . 1.027 10.371 8.744 29.816 25 VII. 23. Antimon. Bohmen .... Pilsen .... 2.035 2 633 24.315 9 fl. 30-3 kr. crudum. i Ofen ... | 324 * 3.037 324 3.037 8.968 35.760 95 92 17 fl. 10 kr. regal us. 7 fl. 10 kr. crudum. 0 Ungarn ... 1 Nensohl . . j j 1.445 1.200 138 1.200 1.443 138 20.400 16.039 2.553 50 17 fl. regulus. , 11 fl. 10 kr. crudum 18 11. 50 kr. regulus. ( v Kaschau . . ( 267 267 2.403 9 fl. crudum. i Siebenbiirgen ( Zalathna . . . 877 54 877 54 5.700 405 30 6 fl. 30 kr. Speise. 7 fl. 30 kr. cruduiu ( 1.862 1.862 31.921 95 17 11. 14-4 kr. regulus. S u m in e < 1.445 7.993 9.438 79.123 42 S 11. 38-3 kr. crudum. ( 877 8 77 5.700 30 6 fl. 30 kr Speise. 797 797 15.511 28 19 fl. 46-2 kr. rejrulus. Im Jalire 186r> .... j J. 195 4.516 5.711 51.497 71 9 fl. 1 ‘7 kr. crudum. 584 584 3.737 60 6 fl. 40 kr. Speise. ( 1.065 1.065 16.410 67 regulus. 250 3.477 3.727 27.625 71 crudum. Daher im Jahrc 1866 ' ^ weniger j 293 293 1.962 90 10 kr. Speise. 63-4kr. crudum. -o O c O t i o n Mittelpreis I, a n d Berghauptmann- sohaft Aerar Privat Zu- sammen Geldwerth der Gewichtseinheit am W i e e r C e n t n e r fl. kr. Erzeugungsorte Salzburg . . . Bohmen .... Ungarn .... Hall Kuttenberg . . Kaschau . . . 9.871 4.769 80 9.871 4.769 80 7.896 1.001 30 80 49 80 kr. 21 kr. 37‘3 kr. Im Jabre S u m m e . 1865 14.720 13.984 14.720 13.984 8.928 8.761 29 16 60-7 kr. 62 6 kr. Daber im Jahre 1866 j me^' j wemger 736 736 167 13 1-9 kr. Vil. 25. Arsenik. Salzburg .... Bohmen .... Hall Kuttenberg . . 3.816 171 3.816 171 26.712 1.932 80 7 fl. 11 fl. 27 kr. Im Jahre S u m m e . 1865 3.987 3.779 3.987 3.779 28.644 30.578 80 55 7 fl. 18-5 kr. 8 fl. 9-2 kr. Daber im Jahre 1866 I e . ' ( \veniger . 208 208 1.933 75 90-7 kr. VH . 26. Aiiripigmcnt. • Ungarn .... Neusohl . . . 10) 10 150 15 11. Im Jahre 1865 ..... 8 8 160 20 fl. Daber im Jahre 1866 J meh.r ' ' ( wemger . 2 j 2 10 5 fl. VII 27. 8ehwefelkies« Salzburg . . . Bohmen ... j Schlesien . . . West-Galizien . Ungarn . . . j Hall Elbogen . . . Pilsen .... Kuttenberg . . Olmiitz .... Krakau .... Ofen .... Neusohl . . . Oravieza . . . 1)202.537 l 2.586 45.639 2.400 32.000 6.360 30.000 19.679 2.586 45.639 2.400 32.000 6.360 202.537 35.000 30.000 19.679 1.034 19.602 408 6.400 1.608 90.198 19.250 11.400 6.103 40 84 92 90 40 kr. 42*9 kr. (40-5 kr.— 52-5 kr.) 17 kr. (2—20 kr.) 20 kr. 25*3 kr. 44-5 kr. 55 kr. 38 kr. 31 kr. S u in m e . Im Jabre 1863 202.537 198.121 173.664 173.885 376.201 372.006 156.006 166.349 6 56 41*5 kr. 44-7 kr. Daber im Jahre 1866 l meh.r • ’ ( weniger . 4.416 221 4.195 10.343 50 3-2 kr. *) Schvvefelerze . P 1’ 0 d 11 C t i o n Mittelpreis L a n d Berghauptinann- schait Aerar Pri vat Zu- sammen Geldwerth der Gevviehtseinheit a m | W i e n e r C e n t n e r a. kr. Erzeugungsorte Elbogen . . . 7.590 7.590 38.990 5 fl. 13*7 kr. (4 fl. 50 kr. —6fl.) Bohmen . . . < Pilsen .... 476 476 2.926 6fl. 14-7 kr. (5 fl.—7 fl.) Kuttenberg . . 800 800 4.800 6 fl. \Vest-Galizien Krakau .... 25.222 25.222 132.248 97 5 fl. 24-4 kr. Ungarn . . . Nagvbanva . . 154 154 1.136 44 7 fl. 37-5 kr. Kroatien und Sla vonien . . Agram .... 700 700 5.250 7 fl. 50 kr. S u m ni e . 25.222 9.720 34.942 iSS.Sal 41 5 fl. 30*4 kr. Im Jahre 186S 22.987 9.466 32.453 171.736 73 5 fl. 29-2 kr. Oaher im Jahre 1866 mehr . . . 2.235 254 2.489 13.614 68 1*2 kr. VII. 29. Eisenvitriol. Salzburg . . Hall 10 10 100 10 fl. Elbogen . . . 35.730 35.730 37.170 lfl. 4 kr. (lfl. —lfl. 7kr.) Bohmen . . . Pilsen . . . • 2.307 2.307 3.601 50 1 fl. 56-1 kr. (1 fl. 50kr. — 1 fl. 75 kr.) Kuttenberg . • 8.000 8.000 12.000 1 fl. 50 kr. Ungarn . . . Oravicza . . . 531 531 1.784 16 3 fl. 36 kr. S u m m e . 46.578 46.578 54.655 66 1 fl. 17-3 kr. Im Jahre 1865 39.750 39.750 47.662 75 1 fl. 19-9 kr. ( mehr . . Daher im Jahre 1866 { ( vvcmger . 6.828 6.828 6.992 91 2*6 kr. P r o duet i o n Mittelpreis L a n d Berghauptinann- schaft Aerar Privat Zu- sammen Geldwerth der Gewichtseinheit a m W i e n er Cen t n e r fi. kr. hrzeugungsorte Bohmen .... Elbogen . . . 79-00 72-25 151-25 21.693 143 fl. 42-5 kr. (13511. 62 kr.-150 11. 55 kr.) Im Jahre 1865 ..... 92-00 44-00 136-00 27.941 205 fl. 44 kr. Daher im Jahre 1866 j me^ir ( weniger . 13-00 28-25 15-25 6.248 62 fl. 1-5 kr. VII. 31. trangelb. Bohmen .... Elbogen . . . 45-91 45-91 55.092 1.200 fl. Im Jahre 1865 73-08 73-08 92.697 1.268 fl. 43-2 kr. Daher im Jahre 1866 weniger . . 27-17 27-17 37.605 68 fl. 43-2 kr. VII. 32. Ckroinerz. Steiermark . . Leobeu . . . 574 574 2.009 3 fl. 50 kr. Militiirgranzland: Banater serb. Oravicza . . . 1.300 1.300 780 60 kr. S u m m e . 1.874 1.874 2.789 1 fl. 4S-8 kr. Im Jahre 1865 .... 17.238 17.238 17.592 80 1 fl. 2-1 kr Daher im Jahre 1866 j mel'1 ! \vemger . 15.364 15.364 14.803 80 46-7 kr. VII. 33. VVolfianierz. Bohmen .... [ Konunotau . . 261 261 2.08S 8 fl. Im Jahre 1865 170 . 170 1.419 20 8 fl. 32 kr. Daher im Jahre 1866 | 'ue*11 ( wemger . .... 91 91 668 SO 32 kr. P r o duel i o n Mittelprois [, a n d Berghauptinann- schaft Aerar Pri vat Zu- sammen Geldwerth der Gewichtseinheit aru W i e n e r C e i t n e r fl. kr. Erzeugungsorte Ocsterreich oh der Enns . . . St. Polten . . 100 100 80 80 kr. Bohmen .... Elbogen . . . 1.405 1.405 2.214 75 1 fl. 57-6 kr. (lfl. 50 his 1 fl. 66 kr.) Ungarn .... Nagyb6nya . . 2.2S6 2.286 3.082 50 1 fl. 34-7 kr. S u m m e . 3.7‘Jl 3.791 5.377 25 1 fl. 41-8 kr. Im Jahre 1S6S 112 6.990 7.102 9.708 76 1 fl. 36-7 kr. ( mehr . . Daher im Jahre 1866 < 51 kr. ' weniger . 112 3.199 3.311 4.331 51 VII. 35. Grapliit. Oesterreiehunler der Enns . . Steiermark . . St. Polten . . Leoben . . . 300 100 9.296 7.850 9.596 7.950 15.541 7.029 42 70 i fl. 61*9 kr. (40 kr. — 2 fl. 68 kr.) SS-4 kr. (40 kr.—2 fl.) Karnten . . . Klagenfurt . . 944 944 1.310 40 1 fl. 38-7 kr. Biihmen .... Miihren .... Knttenberg - . Olmiitz . . . 144.730 i) 25.716 144.750 25.716 177.873 30.300 5 20 i fl. 22-9 kr. (20 kr.— 6 fl. 30 kr.) 1 fl. 17-S kr. (20 kr. — 1 fl. 40 kr. 2) 1 fl. 22-8 kr. 8 u m m e . 400 188.556 188.956 232.054 77 Im Jahre 1865 GOO 125.875 126.475 133.689 34 1 fl. 5-6 kr. ! ( mehr . Dahcrim Jahre 1866 < 62.681 62.481 98.365 43 17-2 kr. * weniger . 200 ')Boli, gq>ocht uqi1 geschleinmt. !) Roher20kr., eepochter7S-5 kr. und geschlemmter Graphil 1 0. 40 kr. fiir en einbeiogen. *) Auiterdem orurden noch 42.481 Ctr. Bes,emerffut im Werthe »on 212.403 fl. 20 kr. eneugt. ■>) Ueherdi«« garden 1.800 Ctr. bituminoser Sehiefer im Werlhe von 1 503 il ecvvonnen M Hicrbei aucb der h pr. 162 fl. t>8 kr. von 0-83 Ctr. erieugter Kobaltipe.se. 5) Mit Em«chlu«s i9.3ti n. 17 kr. aU Erlos for 1(16.9,3 Clr. m ila« Auslaud verkaufle Zinkerie. «) H.erbei aueh der VVerlh det »imutlichen im Benrke dieser Berghauptmann.chaft gewonnenen Niekel- und Kobalterie. >) Ueber.liens » urden im IH-rghauptmaniuehaflsbeiirke Oratieia 320.800 Or. Oehl.ehiefer im Werthe von 48.120 J.Bewounen. i IX. Uebcrsicht der im Jaltre 1860 eingcholieiien Bergwerksahgaben. L a n d Berghauptmannschatt Einkommen- steuer a a s s e n g e I) ii h r e n Aerar H. | kr Privat Summe Freischurfgebiihren Aerar (1. | kr. Privat Summe Ziisaiuinen Frohn- Riickstande Privat | kr. Oesterrcich untcr der Enns Oesterreich ob der Enns . Steiermark.................. Kiirnten................ Krain und Kiistenland Tirol.................... Salzburg................. Bohmen , Miihren und Schlesien . . West-Galizien und Krakau Ost-Galizien und Bukowina Ungarn Siebenbiirgen.............. Kroatien und Slavonien . MilitSr-Granzland: Kroatisch-slavonisches Banater serbisches . . Dalmatien St. Polten n Leoben Cilli . . Klagenfurt Laibach Hall . . , Prag . . Elbogen . Kommotau Pilsen . . Kuttenberg Olmiitz . . Krakau • . Lemberg . Ofen . . Neusohl • Kaschau . Nagibanja Oravicza • Zalathna . Agra m . . Oravicza Zara Im Jahre 1805 5.758 328 27.012 1.609 7.098 34.897 1.053 2.423 7-5 84 92 45 54 52-5 9-5 41-5 958 60 178 1.025 207 T h e i 1 s u m m e . 80.181 86 19.257 8.886 9.752 6.986 8.380 36.805 5.381 56 99 79 69-5 6.006 482 11 95-5 26 9-5 10.416 61 T h e i 1 s u m m e . 12.365 7.878 44.341 17.841 49 18-5 9*5 94 4.615 592 964 T h e i I s u m m e 277 26-5 Hauptsumme 258.393 359.912 18.267 Daher im Jahre 1866 !mehr . . weniger . 7.630 i) 101.519 69-5 4.270 3.954 1.411 5.726 3.852 2.326 673 184 98 62-5 78 97-5 1.071 9.148 19.997 8.854 5.840 9.424 5.278 558 5.062 1.450 8.483 1.743 3.932 644 1.829 23.147 40 137.769 31.853 89-5 7-5 86.5 7 26-5 22 1-5 86 95-5 59 46-5 91 12*5 57-5 49-5 74-5 34-3 83 40-5 73 92-5 89-5 17 4.296 3.954 2.370 5.786 4.030 2.326 1.698 392 7.078 9.631 19.997 8.854 5.840 9.424 15.695 620 ^7.143 5.314 6.065 9.075 2.708 3.93: 694 1.S29 19; 131.814 156.037 89-5 7-5 56 7 54 22 1*5 76 121 6 93 21-5 46*3 91 12-5 57-Ii 27-5 72 696 34*5 98 78 11 92 62-5 17 120 48 235 10 119 33.5 13 46-5 18 2.079 715 816 1.231 1.616 1.845 311 219 8.833 140 4 7.951 7.138 2.010 7.852 1.900 380 2.982 539 2.957 1.072 1.554 1.365 4.049 121.669 70.915 2-5 62*5 60-5 16 99-5 43-5 7 67 94 60 46 2.091 715 937 1.237 1.616 1.845 317 229 4.292 2.572 7.951 7.138 2.010 7.852 2.596 390 34.803 2.892 659 3.005 1.307 1.564 1.485 4.049 15.054 123.852 64.984 12.145 4.997 30.320 8.632 12.745 39.069 3.068 3.045 114.025 82 23 2-5 62-5 ♦>0*5 16 99-5 43*5 40-5 67 7 60 33*5 43-5 12.5 30.629 21.090 37.701 22.980 16.230 54.082 23.672 1.066 207.454 21.661 14.604 56.422 21.857 5.497 2.179 5.878 449.075 190.726 98 91-5 48 52 75 41-5 11 17*5 74-5 23 18-5 5-5 84 53 98 Sl-5 38-5 99-5 16 31 45-5 59-5 69-5 77 26*5 977 354 5.018 18.846 13.827 18*5 2 12 28-5 54 24 Das bei der Einkommenstcuer mit 101.519 fl. tiffenniissig ausgewieaene ungiinstigore Krgebaiss hat seinen Grund in dem Uinstande, dass ron den 438 Steueramtern, iu deren Bezirkcn steuerjiflichtige Berg- und Hiittcnwcrke bestanden, mir 114 die Eiakt>mtn«*n»teuer nachge-wiesen hatten. L . . . , » . *;• • - ; -s H fin i * X. Uebersicht des Salinen-ltetriches im Jahre 1806. Bruderladen- Vermogen Geldwerth Industriji- salz Steinsalz Seesalz Sudsalz Miinner Weiber Kinder lei elite 8chwere tudtliche Zusammen Zusammen kr. Oesterreich ob der Enns Steiermark................ 1.630 183 4.617 30-5 264 296 171.392 384 1,378.110 22 404 13.265 38 Tirol 214.677 405 429 5.029 38 Salzburg 4.639 1,360.242 346 71*! 346 71.486 T h e i 1 s u m 111 e 7.225 2.765 229 144.315 311 355 \Vest-Galizien 1.347 1.433 114.192 205 214 Ost-Galizien 17.570 557 100.840 4,162.956 557 30.675 Bukowina 13.352 122.001 3.452 T h e i 1 s u ui in e . 1,123.373 1.953 2.039 230 148.319 220 Ungarn . . Siebenbiirgen 1.034 117.152 60 154 1.198 63.515 25-5 808 2,369.001 48 124.715 T h e i 1 s u tu m e . 1.842 346.795 224 2.124 188.231 Kiistenland DaJmatien 4) 667.259 4) 387.949 1.850 1.410 488 488 536 Theilsuniine . 387.949 2.338 1.410 547.973 1.245 4.993 536 735.711 8) 1,123.233 1.532 1.802 12.232 593 666 481.402 Im Jahre 1865 ,689.598 977.078 1.559 1.851 12.466 509 455.678 mehr 106 Daber im Jahre 1866 118.115 72.840 158 ) Liegen keine Nachvveisungen vor. ) Stanci mit Ende des Jahres 1864. Ausserdem vrurden noch 41.285*^ Cubik-Puss Salzsoole im Werthe von 15.630 11. 93 kr. verkauft. Im Jahre 1866 wurden vom Aerar 582.249 Centner durch Private erzeugtes Seesalz ubernomraen. ) e’ len kiisttnlandischtn Salinen ist der Ge!d\verth mu nach den I reisen bereebnet, zu welchen das erzeugte Salz von Seite des Aerars eingelost wird, \vahrend diese Berechnung bei allen iibrigeu Salinen nacb dem Monopols-Verkaufswerthe geschah. Ueberdiess vvurden noch zeitweise 50 Manner und 30 VVeiber beschiiftigt. 7) Aussei den standigeu Arbeitern fanden zeitweilig noch 194 Weiber und 90 Kinder Beschaftigung. 8) Von dem erzeugten Industriaisalze vvurden 898.615 Centner als Viehlecksalz ausgevriesen, und es entfielen hiervon tuf Oesterreich ob der Enns 44.100 Centner, auf Steiermark 14.832 Centner, auf Salzburg 4.131 Centner. auf West-Galizien 72.179 Centner. auf Ost-Galizien 35.119 Centner, auf Ungarn 190.992 Centner, auf Siebenbfirgeu 155.803 Centner und auf das Ku.tenland 381.459 Centner.