« Prei» strMrdari. Ein Monat . 40 kr. Vierteljährig I fl. 20 „ Halbjährig 2 „ 40 „ Ganzjährig 4 „ 30 „ Mit Aorresvondeni Ein Monat . 50 kr. Vierteljährig 1 „ 50 „ Halbjährig . 8 „ ^ „ Ganzjälirig. 6 „ — „ Einzelne Rummern 6 kr. ^ AA Sonntag den ÄsV. Jnli ' Zuskrtionziedihr- D.ie viermal gespal' tene Druckzeile wird bei einmaliger Einschaltung mit ü, bei zweinialiger mit 8, bei dreimaliger Mit 10 Krenzerli be-rechnet. jeden Sonn-und Donnerstag in je Einem halben Bogen ^ (die Beilag«« ungerechnet). tMKS Ueber Lebensversicherungen. I. V.' „Vereinigung der Kräfte" ist das Zau-berwort, wodurch in den letzten Jahren die großartigsten Resultate erzielt worden sind. Kreuzer-vereine haben Millionen gesammelt und damit nicht nur Hilfe in der Noth fiir 'einzelne Jndivi-duen oder Familien gebracht, sondern durch Grün-dung von allgemein nützlichen Unternehmungen den Grundstein zum künftigen Wohlstand ganzer Städte nnd Provinzen gelegt. In gerechter Würdigung dieses Grundsatzes hat auch Marburg eine ftgenl^ringende Anstalt: „die Spareasse" ins Leben gerufen; sie wird die kraftigste Stütze der Landwirthschaft und Industrie sein und unftre Enkel lverden noch dankbar der Gründer gedenken. Der ebenfalls auf dem ober-wähnten Grundsatze basirende, hier gegründete Krankenvcrein ist. leider nicht allgemein, sondern von blos localer Bedeutung. Eine in Marburg herrschende epidemische Krankheit kann den ganzen Fond verschlingen, so wie seine von Marburgs wegziehenden Mitglieder ihre Beiträge verlieren; dieser Berein ist also nur für die einheimische ^ ärmere Classe berechnet. Derselbe könnte jedoch! seine Bortheile vielfach vergrößern und gegen alle Zufälle sichern, wenn er sich dem Besten der ge-aenwärtig bestehenden allgemeinen inländischen Vereine anschließen würde. Was soll nun der besorgte Familienvater thun, um für außerordent-liche Fälle vorzusorgen? Es ist unstreitig für Jedermann gerathen, je nach Kräften sich vorerst in der einheimischen Spar-casse für augenblickliche Hilfe Einlagen zu machen. Dann soll aber' jeder an die Zukunft Denkende, arm oder reich, stlh beeilen, einem Vereine beizu-treten, der ihm gegen Leistung mäßiger Beiträge die Versicherung gewährt, in den mannigfachsten, unerwartet eintretenden Lagen des Lebens, wo die Sorge für den ferneren Lebensunterhalt Ein-zelne, ja ganze Familien niederbeugt, Unterstützung und Rettung zu finden. - Welcher unter den gegenwärtig bestehenden Bersicherungsvereinen ist nun am meisten geeignet, sowohl dem Wohlhabenden die beruhiaende Sicherheit für seine größeren Ein-lagen zu bieten, sowie dem Unbemittelten es möglich zu machen, selbst mit geringen Beiträgen, eine Pension, Erbschaft, Kinderausstattung oder Krank-heitöauShilfe zu versichern?- Alterspensionen. Mit diesem Zweige wird den Mitgliedern von einem bestimmten Lebensalter an-gefangen der Bezug einer beliebig hohen Rente bis zu ihrem Ableben gesichert. Die betreffende Einlage kann entweder durch den Erlag eines kapitales oder mittels periodischen Einzahlungen in jährlichen oder kürzeren, selbst monatlichen oder wöchentlichen Zwischenräumen gemacht werden. Man muß gestehen, jede Versicherungsanstalt wird zur Wohlthnterin des Versicherten, sobald sie nur den eingegangenen Vertrag unter allen Umständen halten kann. Um sich diese Ueberzeu-gung/leicht zu verschaffen und schon aus Patriotismus soll man einem inländischen Vereine beitreten. dessen Gebahrung vorzüglich von den Behörden überivacht - auch durch eigene Anschauung eontrollirt werden kann. Unter, den inländischen Versicherungsinstituten ist lveiters zu unterscheiden, ob dieselben durch eine Aetiengesellschast gebildet, also aus Gewinn berechnet, oder ob es ein auf Wechselseitigkeit gegründeter Verein ist, bei welchem durch die von den Mitgliedern gelvählte Verlvaltung die erziel-ten Vortheile wieder unter die Vereinsmitglieder im Verhältniß zu ihrer Betheiligung vertheilt wer-den, wie es bei der „Anstria" geschieht. Unter den in den deutschen Provinzen gegriindeten allgemeinen wechselseitigen Bersicherungsvereinen ist nun der Kranken- und Lebensversicherungsverein „Austria" vollständig organisirt, indem derselbe nach allen im Versicherungswesen möglichen Com-binationen Verträge tibschließen k,inn. Dieser Verein ist in Wien.von wohlwollenden uneigennützigen Männern zuerst hauptsächlich str Angestellte gegründet worden, mußte aber durch die rege TheilnalMe angespornt, iviederholt neue Versicherungszweige aufnehmen und kann nun allen diesbezüglich gestellten Anforderungen genügen. Nach seinem anderthalbjäljrigen Bestehen zählt der Verein gegenwärtig schon bei 36000 Mitglieder mit einem versicherten Capitale von nahezu fünf Millionen Gulden, was gewiß für die Vortrefflichkeit seiner Organisirung spricht. Nachdem Marburg selbst unter den Schlve-sterstädten Eilli und Pettau verhältnißmässig die geringste Betl)elligung nachweist, glaubt man dies nur dem Umstände zuschreiben zll müssen, daß der Verein im Interesse der Mitglieder mit jeder Regieauslage kargt, daher auch für Kundmachungen hier nichts verwendet werden konnte, wodurch aber das Publicum längere Zeit nicht zur Kennt-niß der Vortheile gelangte, die der Verein bietet. Diese Zeilen mögen nun dazu beitragen, die wohlthätigen und humanen Zwecke, welche der Verein „Austria" verfolgt, ebenso wie die Normen desselben zur Kenntniß des Publicums zu bringen. Die Generaldireetion der „Austria" in Wien hat im Einverständnisse mit dem Jnspeetorate in Graz ftr Marburg einen Loealansschuß zur Ueber-wachnng der Geschäfte gelvonnen, lvelcher aus den Herren: Josef Banealari, Dr. Ferdinand DominkuS, Heinrich Äalas, Mathias Löschnig, Finanzratlj Josef Ott und Franz Pichler besteht; Herr Dr. Streinz wurde zum Vereinsarzt gewählt. Diese Herren widmen unei-aennsltzig ihre Kräfte der Leitung der Vereillsge-schäfte^ Die Versicherungszweige sind: .^.Krankenversicherung. k. Lebensversicherung. Alterspen-sionen. V. Erbgesellschaften. X. Es kann ein wöchentliches Krankengeld von 2 bis 20 fl. versichert lverden, welches während der Krankheit und der durch dieselbe verursachte Dienstesunfähigkeit ausbezahlt lvird. Auch für den Fall der Entbindung »vird eine Versicherung angenommen. k. Lebensversicherung. Für den Todes-fall des Versicherten kann ein Capital von 25 bis 5000 fl. versichert lverden. Für die Versicherungs-arten X. und'L. solgen nachstehend die Tabellen über die dafür geforoerten Beiträge.* Mona zur Versichernng eines wöchent.'. Krankengeldes. Kiir je ^ fl. Krankengeld entfallen: « «IS Z ^ T ^ q» L > o ^ 2? ^ r-«Z 18 19 20 21 22 29 25 24 2K 27 28 29 30 31 32 S3 34 35 36 37 38 39 24 24 25 25 26 26 27 27 28 28 29 29 30 31 32 32 33 34 35 36 37 ,8 l 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52 l 53 54 55 56 57 53 59 60 39 40 41 43 44 46 47 49 50 52 54 56 58 61 63 66 69 72 75 79 83 R. MonatSbeiträge zur ^ Versicherung eines Capitals. Für je 100 fl. Capital entfallen: .s -»lZ 10 0. Prämien zur Versicherung einer jährlichen Pension von fl. 100 öst. W. 18 j 19 ! 20 > 21 I 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 ^ SS 17 ! 40 17 I 41 18 j 42 18 j 43 44 45 46 ' 47 ! 48 i 49 50 >> 51 52 53 54 55 56 57 58 59 60 18 18 19 19 20 20 21 21 22 23 23 24 24 25 25 26 27 28 28 " 29 ! 30 ! 31 33 34 35 ! 37 ! 38 40 42 ! 44 I 45 ! 47 49 52 53 55 57 60 63 fllkr. 51279 36Ü 15 461 20 585 25'748 09.. 82^ 79 38 97 q. Itr.I 1V 38 st.Ikr. 4? Alter, von welchem SV an der Bezug der Rente beginnt: fi. jkr. ^ I s 22 30 43 66 960 86 110 ti 1.43.199 « 'i_ fl.'Ikr.Uskr. L ! 'ilTIkl.! st.lkr. L. fl.ikr « K ! L 'r: p! x: l fl. skr.'! ft. jkr. fl.jkr ii« Z ? -s fi.ikr.^fl.Ikr. S ff.jkr^ 0? Z >1 ^ r-r! j ! Q fl.ikr.-ifl.Ikr.l^st.Ikr. ^0 « ! K ! ^ V 'S Z 'L :2. L fl.ikr.>fl.Ikr.!fl.Ikr^ 16 66 39 36, 99I 1S4 2^68 3 8.') 5 80 9 69 261 330 413 539 687 864 56 23 53' 50 02 UM 15^02 20 27 28 40 61 102 99 138,08>j 7 180^92 9 228 38 13 289 49 17 3^52 370 34 24 1 32 1 77 2 46 5 34 8 81 475 18.35 611^42,54 785 82l!90 561 98> 23 96 89 81 39 93 — 66 —!88! 1 16 l!58 2'18 3^14 4^76 7 95 12012 151 62 192 15 245 81 315 42 405^^3^ 521 >54 670,22' ! ! 6l41! j 3 40 1.'. 33^ 21 32 ^30!77j 46173 ^78^75 >-l44 !—!56 — 74 —!99^ I >35 2! 70 4!08 6 88 3 05!. 3'99 - 15'— I 9 14 — 57>65j! 75^60! 95^34! 120 86, 6 83^— 154^67 193!4.5l!l2 50^ 255 26j17^43i 323 02^s25^31 42I..'',8!'38l75! 549^15 66.26 > 28 36 46 61 81 1'10 1^53 2 22 3 39 5 79 83 43 > . ! 70 89 115 148 190 244 318 501 39> 34 14 !78 1^79^ 231—121 2 94 —.27 3^.89 — 35 5^15—'46 6 93 — 61 9 56^ 84 l!l7 19! ^6! . 47 13 34 76 19 53i 68'S0!45 1 71 267 17>22I— 22l58 2846 36 02 46 10 59 12 76^02 97 76.^ 14 — 48 ^_ 2!63 — 3 47 — 4.73 — 6 51 — 125 58 9/^4 — 82 163.49 I3j76 lj2l v. Erbgesellschaften. Um auch den Ael-tern und Bormündern Gelegenheit ^ geben, für deren Kinder und Pfle^befohlenen Ausstattunaen und Capitalien zum Beginne eines Geschäftes oder zur Gründung einer gesicherten Eristenz mit geringen Opfem w erzielm, oder selbst älteren Personen eine rasche Vermehrung ihres kapitales zu ermöglichen, eröffnete die „Austria" mit dem 1. Juli 1862 Erbgesellschafte» auf 12 und 20 Jahre. Der Theilnehmer oder dessen Erbe erhält am 1. Juli 1874 respeet. 1882 seine geleisteten Beiträge sammt Zinsen und Zinseszinsen nebst seinem Antheil des von den früher verstorbenen Mitglicden! dieser Erbgesellschast an die Ueber. lebenden vererbten Kapitals sammt Zinsen. Die Erbgesellschaften stnd vorzüglich zur Versicherung von s^inderausstattungen geeignet; bei Knaben läßt sich durch geringe, ratenweise zu entrichtende Beiträge die Besreiungstaze vom Militärdienste erwerben. Schließlich sei aus den umfangreichen Nor-men nur noch im Allgemeinen für alle Versiche-rungszweige mitgetl)eilt, daß keine an die „Au-stria" geleistete Zahlung selbst bei Aufhebung des Versicherungsvertrages verloren, sondern statutenmäßig rückbezahlt tvird. Sowohl die Einzahlungen als Behebungen können in jedem größeren Orte stattfinden, wo eine Cast'e bestellt. Ze mehr sich der Verein vergrößert, desto günstiger ist der Er-folg und die zu leistenden Beiträge lverden dann herabgemindert. Klagenfurt Xl-. 15. Juli. (Das „Aloisi Blattl" und der ^andesausschuß. - Ein Filialco-mite der „Savigny Stiftung.'' - Ein Un-ajücksfall durch einen Blitzstrahl.) Aus den Spalten unseres geistvollen „Aloisi-Blattls" sind seit vierzel)n Tagen die Berichte über die Sitzungen des ^^andesausschusses verschwunden, um den Plaß anderweitigen Ergüssen der Langweile zu räumen, in denen sich dasselbe hartnäckig gefällt. Wahrscheinlich bot den Anlaß hiezu die Anregung, welche die Jneonvenienz der Publieation osficieller Acte des Organes der Landesvertretung durch ein Nähere Auskünfte wird die hierortigc Bezirkscasse der „Attstria" bereinvilligst ertheileni sie befindet sich in der Wohnung des CassierS Herrn Carl Fluch er, -Grazer Vorstadt, Mühlgasse Nr. 63. Localblättchen in Ihrem geschätzten, hier vielgelese-ncn „Corr. f. U." gefunden hat; denn daß die Redaetion desselben von freien Stücken zu der Erkenntniß einer von ihr begangenen Ungeschick' lichkeit sollte gekommen sein, ist bei der notorischen Selbstgefälligkeit, mit welcher sie sich wiederholt lächerlich gemacht hat, kaum anzunel)men. - Es erscheinen nunmehr die Auszüge aus de» Si« tzungsprotokollen des Landesaußschusses allein in der amtlichen „Klagenfurter Zeitung" (welche dieselben früher aus dem „Aloisi-Blattl" ejeerpirt reproducirte), aber in einer bnreau staubigen Ausführlichkeit uud Breite, welche denselben den zweifelhaften Werth einer Specialität verleihen. -Auch nicht die unbedeutendste Berwaltungs- oder Bnreausache, nicht der kleinste Schubverlag oder Ankauf eines Schotterhaufens wird in diesen Mittheilnngen der Oeffentlichkeit erspart, sondern in der langweiligen Form eines „Geschäftsactes" und eines darüber gefaßten „Beschlusses" aufge-tischt. Dabei streift die Fassung dieser Protokolle manchmal an das Gebiet des Humors; denn wer könnte sich B. wohl eines heiteren Eindruckes erwehren, wenn er in einem ernsthaften Blatte liest, daß „der Referent die Zuschrift eines Bezirksamtes vorträgt, womit dieses mittheilt, daß dersich verpflichtet habe, die rückständige GültenumschreibungS'Tare per 2 fl. 10 kr. binnen Monatsfrist zn bezahlen^' und daß hieranf der „Beschluß^' gefaßt worden sei: „Dient zur Wissenschaft und wird dem betreffenden Bezirksamte erwiedert. daß dem F nach Umständen noch eine längere Frist zugestanden werden könne." - Natürlich übt die öffentliche Meinung an solchen Publikationen des höchsten allgemeinen Interesses ihren kritisirenden Witz, ivelchem wohl eigentlich die Institntion der selbstgewählten Volksvertretung nicht zum Gegenstande dienen sollte. Es wäre daher in mehr als einer Richtung wünschenswerth, wenn die Verhandlungen des Landesausschusses in einer kürzeren und geschmackvoueren Form zur öffentlichen Kenntnih gelangten. Es hat sich auch bei uns auf Anregung des Herrn Staatsministers ein Filialcomit^ für eine „Savignlistiftuttg" unter dem Vorsitz'.' des Oberlandesgerichtsrathes Freiherrn von Longo-Liebenstei'n gebildet, für welche die hentiae Nummer der Landeszeitung bereits die ersten Beiträge namhaft macht. Vor vier Tagen wltvde unsere Stadt von einem furchtbaren Gewitter heimgesucht, welches leider auch ein Menschenleben zum Opfer forderte. Zwtt zweispännige Wägen fuhren nämlich, der erste mit Steinen, der zweite mit Ziegeln beladen, zur Zeit des Gewitters in die Allee am Biktrin-ger Thorgraben, als ein Blitzstrahl sie traf und den Kutscher des ersten Wagens, einen Klaaenfur-ter Bürgerssohn, NakMeils Wolfgang Tscharre, tödtete, den des zweiten Wagens aber betäubte und in den Graben schleuderte. Gleichzeitig erschlug der Blitz die Wei Pferde des ersten und ein Pfero des zweiten Wagens. - Der nur betäubte Fuhrmann kam bald wieder zu sich, schirrte die tobten Pferde auS und fuhr mit dem einzig übrig aeblie-benen davon. Der Blitz l)atte den Getöoteten unmittelbar an der Stirne getroffen und seinen Hut in kleine Fetzen zerissen; ein blanrother Streif an der Stirne des Mschlagenen und ein Riß in der Rinde eines nahe stehellden Baumes waren die einzigen sichtbaren Zeichen des entsetzlichen Unglücksfalles. -Z- Pettau, 18. Juli. Die in Nr. 32 Ihres Blattes bereits erwähnten, unter Leitung des Herrn k. k. Generalmajors Lenk vom 6. und 3. Artillerieregimente hier stattfindenden Schießübungen mit Schießbaumwolle werden von dem 3. Artillerieregimente derart fortgesetzt, daß vom 26. Juli bis 1. August die leichte 12pfün-dige Batterie Nr. 7, vom 27. Juli bis 2. August die gezogene 6pfündige Batterie Nr. 10, vom 31. Juli bis 7. August die ordinäre 12pfilndige Batterie Nr. 8, vom 1. bis 8. August die ordi-näre 12pfündlge Batterie Nr. 9, vom 6. bis 13. Augllst die gezogene 6pfündige Batterie Nr. 1, vom 7. bis 14. August die gezogene Kpsündige Batterie Nr. 2, somit von diesem Regimente 6 -und vom 6. Artillerieregimente 5 Batterien ihre llebungen vornehmen. Die Musikkapelle des 6. Artillerieregimentes erfreute uns am 16. d. M. bereits mit der ersten Platzmusik. -iö. Tt. Peter bei Königsberg, 15. Juli. In der Nacht vom 12. auf den i:;. d. M. besuchte ein 26jähriger Bursche, ein sehr braver Dienstknecht bei K..... in Deckmannsdorf, seine Geliebte, eine Bauernstochter in Sagai bei St. Peter, lvurde jedoch von dem Knechte des Hauses, das er besucht, wahrgenommen. Dieser weckte Sociale Spiegelbilder. IN. Aus--an der Save. Es gibt Leute, die steif und fest behaupten, daß in--der Zopf noch leibhaftig umgel)e. Ich habe mich fleißig umgeseheu, habe aber Zöpfe nur auf Damenköpfen entdeckt und selbst da fangen sie an sich schaml)aftig hinter ein „Netz" zu verbergen, so daß man hoffen kann, der Zopf werde aus--bald gänzlich ve^chwunden sein. Wenn er nun anch nicht mehr hinten häl^gt, so spuckt er doch hie und da ßanz artig. So bei Einführung der Gewerbefreiheit. Damals glaubten die--er Industriellen dem Untergang der socialen Ordnung der Dinge sehr nahe gekommen zu sein und schrieen Zeter und Mordio über diese „Anarchie"; denn als Anarchie mußte ihnen eine Maßregel erscheinen, nach welcher die alte Zunftherrlichkeit gebrochen, der Lehrjung ohne Lehrbrief uud Freisprechung Geselle werden und die Meister ohne Rücksicht auf den „Ottsbedarf" wie Pilze aus der Erde wachsen konnten. Indessen haben sich diese Schrecken als bloßes Hirngespinnst erwiesen. Man sieht die gewerbfreien Meister nach wie vor im Gast- oder Eaföhause ihren Lebensgewohnheiten nachgeh'n und die Kundschaften müssen nach wie vor auf die Erledigung ihrer Eingaben monatelange warten. Die Concurrenz ist nicht bis nach--gedrungen. Dafür hat die Gewerbefreiheit für Sie Konsumenten den negativen Vottbeil gebracht, daß ihnen der Tarif von den Producenten beliebig oetroyirt wird. Unsere beiden Fleischermeister Hinz und Kuuz bilden die Scylla und Eharybdis, zwischen denen der fleischbedürftige Eonsument wie ein j,vrpetuuw rathlos hin- und herschwankt. Hinz uud Kunz nämlich sind gescheidte Leute; sie kratzen sich als Eoneurrenten gegenseitig kein Aug' aus, viel lieber würden sie schon den verehrlichen Eon-sumenten gemeinschaftlich die Haut über die Ohren ziehen, wie sie es bei den Ochsen gewohnt sind. Ochs und Publicum haben auch in der That das gemein, daß beide eine englische Geduld besitzen. Von der Uebervölkerung. über die hie und da geklagt wird, merkt man in-- noch gar nichts, denn arbeitende Hände und unter-nel)mende Köpfe würden bei uns die schönste Existenz finden. So lange der Arbeitsgeber dem Arbeitsnehmer mit einer wahren Supplicanten-miene sich nähern muß, um die Befriedigung ftineS Anliegens, welches in einem zu constrniren-den Beinkleid u. dgl. besteht, zu erwirken und so lange dcr letztere die Kundschaft mit einer Herablassung behandelt, die da zu sagen scheint: Ich werde mich bemühen, mich ihrer ^u gelegener Zeit zu erinnern, (obwohl er dies nicht thut. sondern die Kundschaft fein von Woche zu Woche warten läßt): so lange darf die Generation neu zur Welt kommender Staatsbürger nicht ver« zweifeln, denn die industrielle Welt, die Welt der Arbeit enthält für sie noch lehr viel un-entdecktes oder ooch unerobertes Land. Das blühendste Gewerbe bei uns sind übrigens Gasthäuser; man errichtet Gasthaus auf Gasthaus und wenn es so fortgeht, so wird ob lauter Gast-fteundlichkeit ein Gastwirth bei dem anderen zu Gaste sitzen müssen. Und dennoch ist Sonntags alles gesteckt voll. Es ist immerhin ein erfreu-liches nationalökonomisc^s Symptom, wenn das Volk so viel erspart, daß es sich über das Maß der gewöhnlichen Lebensbedürfnisse gütlich thun kann; nicht minder bekannt ist aber der etwaS paradox klingende Satz, daß das Leben desto „flotter" ist, je schlechter und ritcksichtsloser die Zeitverhältniffe sich gestalten, vong Muxe! - Bachersagen. Ii. VV^.- Der nördliche Vtbhang des Bachergebirges ist nicht arm an Volkssagen, von denen sich manche durch Originalität und Sinnigkeit auszeichnen und dadurch den Beweis liefern, daß es dem schlichten, urwüchsigen Bolksstamme der „Pohorjanzen" keineswegs an Phantasie mangle. Einige derselben wie z. B. die Sage vom schwarzen See und jene von „Maria am Stein" sind bereits in Zeitschristen veröffentlicht worden. Wir theilen hier einige bisher wenig bekannte kleinere Sagen mit, um sie der gänzlichen Bergchenheit zu entreißen nnd zwar in jener schlichten Darstel-lung, in welcher si? uns erzählt wurden. die beiden eben anwesenden Drescher, darunter einen Militärurlauber und kam mit ihnen überein, den Liebhaber ,:ach dem Stelldichein durchzubläuen. Beschlossen,'^gethan ; allein die Leetion fiel zu derb aus, denn der arme Bursche muhte seinen Liebesgang mit dem Leben bilßen und wurde am anderen Tage unweit St. Peter am Feistritzbache hewußtlos gefunden, worauf er bald leinen Geist aufgab. Ein unglücklicher Schlag über den Kopf, welcher die HirNMale verletzte, war die Ursache seines Todes. - Die 3 Burschen, im Alter von 19__24 Iahren, sind ihrer That geständig und befinden sich bereits im gerichtlichen Gewahrsam.-Die am Murfelde übliche Strafe in ähnlichen Fällen ist trotz ihrer Rohheit etwas glimpflicher; da wird der betretene Liebhaber von den Burschen in die nächste Mistjauche getaucht und dann entlassen. - -- ^ Maria-Reustift, 16. Juli. Vorgestern Rachmittags um 4 Uhr brannte das Dorf Sestersche (Pfarre Monsberg, Bezirk Pettau) gänzlich ab; IK Bauern- und 3 Keuschlerhäuser sammt den Wirtschaftsgebäuden sind ein Raub der Flammen geworden. Die Landlente haben bereits die Feldfrüchte (Korn und Weizen) eingeheimst, welche ebenfalls sammt den Einrichtungsstücken, Wägen und Bauernwerk' zeugen verbrannten. Da in dieser Jahreszeit die Brunnen wenig oder gar kein,Wasser hatten, so machte sich auch großer Wassermangel auf das peinlichste fülilbar und es konnte d''shalb auch nichts gerettet werden. Das Feuer soll beim Josef .Hör-vath vulao Kusuar im Stallgebände durch Kinder, dle mit Ändhölzchen spielten, entstanden sein und griff mit einer solchen Schnelligkeit um sich, daß binnen einer Stunde das ganze Dorf bis auf 3 Häuftr vernichtet war. Da nur 4 Bauern asse-eurirt sind, so sind die Uelirigen der größten Noth ausgesetzt und flehen das Mitleid edler Menschen-fteunde an.- -e- Lichtenwald, 15. Juli. Bor wenigen Tagen ist der hier stntionirte Fin^nz-Wichanfsehcr Josef Ehrenreich beim Baden in der Save ertrunken. * Milde Beiträge für die Abbrändler von Testersche werden in der Expedition des Corr. f. U. (Postgasse) entaeäengenommen und die Namen der Woylthäter veröffentlicht. I. j^kopelnik. Mit dem Namen ßkopelnik bezeichnet der Bolksmttnd ein gespensterartiges Wesen, das an heiligen Samstagsuächten in Gestalt eines feurigen Besens hoch in den Lüften umherschwirrend sein Unweftn treibt und oft von spät heimkehren-den Landleuten bemerkt werden soll, die es dann natürlicherweise nicht unter!lisseu dürfen, hurtig ein Kreuz zu schlagen und durch ein Gebet sich vor dem bösen Kobolde zu schilpen. Unglücklich das Haus, auf dessen Dachgiebel sich Äopelnik niederläßt; wehe der Mutter, die ihren Säugling vor dem Schlafengehen nicht mit dem schirmen-den Zeichen des Kreuzes^ versehen! Denn um Mitternacht stürzt der Lkopelnik ins Gemach und Morgens findet sie ihr Liebstes todt - mit den Füssen aufwärts an der Thüre angenagelt! Eigenthümlich erscheint seine Neigung, Wanderer, welche in finsterer Nacht durch den Wald ziehen, in Schrecken zu setzen. Ein winselnder Ton, wie das Jammern eines Kindes, der plötzlich die nachtliche Stille durchdringt, macht schon das Blut des unbesorgt Dahinschreitenden erstarren; der Ton wird klagender, wilder und wächst endlich zu einem grausen Geheule an, oder endigt mit einem durchdringenden Pfeifen. Da entsteyt ein Schwirren in der Luft und über dem Haupte des entsetzten Wanderers segelt der glühende Be-sen dahin und verschwindet im fernen Dunkel. - Ueber den Ursprung und die eigentliche Be-deutung des „ßkopelnik" konnte ich zu keinen -8. Friedau, 14. Juli. Vorgestern Nachmittag» wurde hier aus der Drau ein männlicher Leichnam gezoaen und in demselben jener HandlungScommi« erkannt, welcher tür^-lich in Pettau beim Baden in der Militärschwimmschule verunglückte. (*) Luttenberg, 16. Juli. Andreas Kop von Schweindorf (B^irk St. Leonhardt) hat kürzlich während eines Raufezcesses den KeuschlerS-söhn Josef Klobaßa von Vlagusch erschlagen, wurde deshalb zur Haft gebracht und dem hiesigen llntersuchungsgerichte übergeben. -I- Murek, 16. Juli. Im Nachhange zu meiner letzten Mittheilung gebe ich Ihnen bekannt, daß kürzlich bei dem von einem tollen Hunde ge-bissenen Schweine die Wutl? ausbrach, lvorauf selbes vertilgt wurde. In den Gemeinden Hainsdorf und Brunnsee, die zum hiesigen Bezirk gehören, ist unter den dort beschäftigten fremden Arbeitern die rothe Ruhr ausgebrochen. -- Arnfels, 15. Juli. Hier wurde vor Kurzem eine Zigeunerfamilie angehalten und bei derselben mehrere wahrscheinlich von Diebstählen l)errührettde Gegenstände, darunter eine silberne Ankernhr sammt Kette, auch bares Geld vorgefunden. Marburg, 20^ Juli. L.- Am 19. d. M. lvurde im biesigen öffentlichen ranken Hanse ^as Fest des heil. Bin-zenz von Paul, Gründer des (Konventes der Schwestern der christlichen Liebe, welchen die Krankenpflege in obiger Anstalt anvertraut ist, auf feierliche Weise begangen. In der festlich geschmückten Hanskapelle fand um 6 Uhr Morgens feierlicher Gottesdienst statt, ivelcher von dem hochtvürdigsten Herrn Fürstbischöfe Anton Martin !SlomSek abgehalten »ourde und welchem nebst dem Herrn Bürgermeister, dem hochwürd. Herrn Ortsseelsorger und den Herrn Ordinationsärzten eine große Anzahl Andächtiger beiwohnten. Nach gemeinschaftlicher Kommunion der ehrwürdigen Schlvestern, an lvelcher auch die Kranken theil-nahmen, hielt der hochwürdigste Herr Fürstbischof noch eine kurze erbauliche Predigt über die Bedeutung des Festtages un0 begab sich hierauf in Begleitung des Herrn Bürgermeisters und der ausführlicheren Aufklärungen gelangen; gleichlvohl »vurde mir angedeutet, er sei nichts Anderes, als die zum Umherirren verurtheilte Seele eines Kindes, das ohne Taufe aus dem Leben hatte scheiden müssen. II. Vonl ?^t^rat. Der ökrat ist ein kleiner böser Geist, - ein Teufelchen, - der von irgend einer Person gegen Zusicherung ihrer Seele llach dem Tode - in Dienste geuomnlen, derselben alle Wünsche zu erfüllen im Stande ist. Er verrichtet ungesel)ell jede ihnl aufgetragene Arbeit, vernlehrt auf Ge-he'.ß das Gelo und Beriniigen seines Herrn und erlaul't sich wol)l manchrnal bei besonders guter Laune den Leuten lose Streiche zn spielen; er verwandelt z. B. das abgedroschene Stroli auf einer Tenne plötzlich über Nacht in lauter Gold-stücke und ähnliches mehr. Diese seine Eigenschaften geben nicht selten Veranlassung, daß manche Bäuerin, deren Hauslpltung sich eines augenschein-lichen Gedeihens' erfreut, in den Ruf gelangt, sle bediene sich heimlich eines solchen Wesens, das ihren Bemühungen stets einen günstigen Erfolg sichere. Was die nähere Beschaffenheit dieses Unholds betrifft, so soll er von niedlicher, zwergartiger Gestalt nnd für jeden Andern, als seinen Besitzer, unsichtbar sein. Er verdingt sich bei einer Person zu Dienstleistungen bis zu ihrem Tode, nach wel chem er deren Seele zu besitzen beansprucht. I». Der Wolfsfprung. Eine schmale, von Felsen eingeengte Stelle der Drau unterhalb der Drtfchaft Wuchern besitzt Herrn Aerzte in die verschiedenen Krankenzimmer, wo er an viele einzelne Kranke Worte des Trostes richtete. Ii.- (Das Turnen in Marburg.) Wir besas-sen zwar in unserer Draustadt vor zwei Iahren durch die dankenswerthen Bemühungen des Herrn Gymnasialdireetors Lang für die Studirenden^ eine Turnschule, welche aber im Räume beengt und ohne Winterloeale war. Das Bedürfniß, den Tnrnnnterrlcht Jedermann zugänglich zu ulachen, regte in einigen Herren, unter welchen .Herr Dr. Matth. Reiser und Herr Franz Wundsam die Thätigften waren, den Entschluß an, eine eigene öffentliche Turnanstalt in s Leben zu rufen. Durch Subseriptiouen deckten sie die ersten Kosten der Anstalt uud dadurch ward es dann möglich, den Doetoranden der Rechte Herrn Markl als Tnrn-lehrer zu berufen, der auch behördlich aiitho-risirt wurde. Für diefe eifrige Wirksamkeit, durch welche auch der Gymnasialjugend die Möl^Iichkeit geboten lvurde, am Turnunterrichte theilzunehnien, »vurde den genannten Herren, so wie den: nicht minder verdienten Herrn Gemeindeauss6)uß ^l^karko und Herrn Dr. Duchatsch jun. von der Statt-halterei die volle Anerkennung ausgespr^^chen. Gegenlvärtig besteht die Turnerschaft aus 52 Ettvachsenen, 70 Schülern des Gymnauumö, 40 Schülern der Real- und Hauptschule und 28 Viädchen. Die Anstalt hat eine Winter- nnd eine Sommer Turnschule. Erstere besiudet sich iln Kartin'schen Hause, ist jedoch für den Tnrnziveck nicht recht passend, da nicht allein der Beschrankt-lieit des Raumes wegen viele l.nterrichtsstunt -:! blos kleineren Partien von Schülern ertheilt wer-den können (eine für den Tnrnlehrer äußerst lei^ dige Ealamität^', sondern auch deshalb, weil ge-lviße Uebuugen eben wegen Raummangels nnter-bleiben müssen. Der Bau einer Turnhalle wäre daher eine der ersten Aufgaben, welche der im Entstehen begriffene Marburger Turnverein zu lösen Hütte, wenn die Geldmittel desselben dazu ausreichen werden. Das Sommerloeale im Garten der Frau Hansner ist in der That einzig in seiner Art, lvie bei Gelegenheit des Sängerfestes viele der Grazer Gäste versicherten und unsere Turnerschaft darum beneideten. Die Errichtung der beiden Loeale kostet bisher an 500 Gulden. - Damit sich die Mitglieder der Turnerschaft bei il)ren Turnerfahrten auch des Gesanges erfrenen, hat sich aus der Mitte diesen sonderbaren Namen, der sich ans langst verstoßenen Zeiten datirt und seine Erklärung in der Erzählung findet, es habe sich einst hier ein Wolf durch einen Sprung iiber die schmale Wasserfläche der Drave auf das gegenüberliegende Ii i ei.-seinen Versolgern entzogen. Greise Draufaü'.er erzählen, daß „vor vielen, vielen Jahren'' die Schiffe diese Dranenge nlir auf Rollen und Warzen gefahrlos Passiren tonnten. ?ie eigenliiche Sage jedoch, die üch ^in diesen knüpfr, isl folgende: Der Ban der naln'n.sNrche des heiligen Ioliannes hatte s?ine Vollendung erreicht nüd es lvurde llnr noch die bereits in '^ilagensner gegossene große Gloet'e envartet. Ein leichtes '^)Ioß, das rnhig den ?rave'tl0ln l^erabgesch'.ronnnen kam, sollte sie enolich an den !)rt il^rer Besum-niung abliefern, aber ein Anprall des einsachen Fal)i^euges an den Felsen des Volfssvrnnges, eine Neignllg ^es Floßes - nnd die iveriiivolle Glocke, die erseljen lvar, von: liolien Thnnue init kräftigem Klange die Gläubigeil zue Andacht ein-zuladen, rollte 'in 0en bodenlosen Abgrnnd l)inab! Doch il)rer Aufgabe scheint ne nicht vergessen zu haben; denn Leute, welche an schönen Sonn-abenden sich zufällig ill der Nabe dieses ^ttes befinden, versichern, sanfte nnd rührende Zone aus der Tiefe heraus vernomnien zu baben und sind der festen Ueiierzeugung. selbe rühren von der Verseni^ten Glocke her, tvelche hier ibrer Erlösung harre. -— derselben ein Gesangskränzchen gebildet, das den deutschen Turnersang unter der tüchtigen Leitung des Herrn C. Prohaska pflegt. k. k. Staatstelegraphen Amt befindet sich seit 16. Juli im Girstmayr'schen Hause dem Bal)nhofe gegenüber. Aus Sauerbrunn wird uns geschrieben, daß sich dort F. M......i, k. k. Hofsecretär aus Wien, in der Nacht vom 13. aus den 14. entleibt ljabe. -n- Am 15. d. M. schickte der hiesige Gastwirth Herr A. Sch. seine beide» Knechte, nachdem er Eiscnsracht für die Kärntner Bahn geladen hatte, nach Kärnten an den BestilnlnilngSort ab. Der Eine der Knechte, welcher erst einige Tage liei ihm im Dienste stand, fand wahrscheinlich das Fllhriverken ans der steilen Strasse zu beschwerlich nnd meinte, das, sich der Weg in einer Kalesche jedenfalls be-Piemer zurücklc,^cn ließe, weshalb er gleich in der ersten Xacbtitation beim „Stnrm" in Wurmath ober Zellnij) Eines der ihm anvertrantei« Pferde anS dem Stalle zog, selbes Nil einen den»Wirthe gehörigen Steirerwagen spannte und - nachdein cr noch sriiher seinem Kameraden das Zehr-geld pr. 8 fl. lind das mitgenommene Fntter entwendet -davonfuhr, ttcbcr die sogleich nach der Entdecknng des Diebstal»ls vom ^>'rrn A. Lch. gemachte Anzeige wurde die Vcrfosgiiug des ZhäterS auf telegraphischem Wege eingelei' tet nnd derselbe richtig am 17. d. M. zu Villach in Kärnten sannnt seiner Veute ertappt nnd festgenommen. Zur TageSgefchichte In Wien wird daS Verschicken von Expreßbrie-fen cingt.'fiil)rt werden, welche gegen Entrichtung eines höhe, ren Porto's augenlilicklich nach ihrer Abgabe dnrch eigene Boten erpedirt merdc»,. Auch können die Adressaten sogleick) das Antwortschreiben dem Boten einhändigen. ^ Die Lchiiler des Briinner Gynmasiums veranstalte-ten kürzlich eine Geldsammlung für die „verwundeten Brii-der in Montenegro." Nur in einer Classe, deren Vorstand es mit Recht betonte, daß sich Gt)mnasiasten nm politische Dinge nicht zli kümmern hätten, unterblieb die Sammlung. (Auch eine Proklamation.) Der Bürgermei' ster einer kleinen Stadt erließ die folgende Bekanntmachung, deren Autl)enticität verbürgt werden kann: „Die Einwohner dieser (<^enieinde werden liiednrch in Keinitniß gesetzt, daß es allen Besitzern von Hunden befohlen ist, Manlkörtie zn tragen, an die Kette gelegt zu werden oder anf der Strasse ein Halsband zu tnu^eli. Die Zuwiderhandelnden werden von den Schinderknechten eingefangen." Laudlvirthschaftliches. "'(Butter aus gekochter Milch.) JmWin» ter und bei altmelken Kühen macht man häufig die Erfahrung, daß das Ausbuttern sehr schwierig und langsam von Statten geht, indem der Rahm oft so stark aufschäumt, daß er aus dem Gefäße zu springen scheint und trotz mehrstüudiger Arbeit kein Butterkeim WN Borschein kommt. Als ein sehr practisches Mittel, diesem Uebelstande abzu» helfen und schnell eine feste wolMmeckende Butter ju erhalten, hat sich die Abkochllng des frischen Rahms und eine nachträgliche Säuerung desselben durch Stehenlassen bewährt. Der gekochte Rahm schäumt nicht und seine Butterkügelchen vereinigen sich schnell zum gewünschten Butterklumpen, wie im Sommer und bei neumelken Kühen. Es scheint, daß in der Wintermilch mehr Eiweiß und Ertractivstoffe vorhanden find, als in der Sommer-milch, welche dnrch ihr Schäumen die Sprengung der Butterzellen hindern. Durch die Abkochung gerinnen diese, verlieren ihre ursprünglichen Eigen-schaften und so können sich die Butterkügelchen leichter vereinigen; anderntheils diirfen auch die Zellen der Butterkügelchen durch das Kochen leichter löslich oder schon gesprengt werden, waS alles ein schnelles AuSbuttern ermöglicht. Vierter Jahresbericht über die Gebahrung und Wirksamkeit des Vereines zur Un-terstichung dürftiger Schüler des k. k. TymnafiumS in Marburg. An deu letzten AuSweiS über die Empfänge und Ausgaben des Vereines zur Unterstützung dürftiger Schüler des k. k. Marburger Gymnasiums hat die unterfertigte Direction uachfolgendes Verzeichniß weiterer, den Vereinszwecken gütigst zugewendeter Gaben anzureihen. CS spendeten: a) in Marbnrg: Hr. Kranz Böhm, GutSbes. 5 fl., Hr. Franz Oehm, Bürger uud Realitätenbes. 2 fl., Frau Anna Burkhard, Bürgerin u. Realitäteubes. 2 fl., Hr. Alois Edler v. Feyrer, GutSbes. ü fl.. Hochw. Hr. Franz Loren-tschitsch, Provisor der Vorstadtpfarre 2 fl., Hr. Joh. Girst-maier, Bürger u. Realitätenbes. 5 fl., Hr. Alois Edler v. Kriehuber, GutSbes. 5 fl. 25 kr., Hr. Fried. Edler v. Krie-huber, Eiseubahn AmtSofficial 2 fl. 10 kr., Hr. Anton Fohr, k. k. Postftalll)alter 2 fl., Herr Ednard Janschitz, KreiSbuch-drucker 2 fl., Hr. Joh. Delago, HandelSm. n. Realitätenbes. 5 fl., Frau Aloisia Altmann, Realitätenbes. 2 fl., Hr. Joh. Roß, Apotheker n. HanSbes. 2 fl., Hr. Josef AlbenSberg, HandelSm. n. Realitätenbes. 5 fl., Hr. Othmar Reiser, k. k. Notar, emerit. Bürgermeister der Stadt Marburg 5 fl., Hr. Dr. Matthäus Reiser, AdvoeaturS-Candidat 2 fl., Hr. Franz Raisp, emerit. Bürgermeister der Stadt Pettan 5 fl., Hochw. Hr. Mathias Modrinjak, fürftb. Hofkaplan u. Consistorial-Secretär 2 fl.. Hr. Dr. Josef Röckenzaun, Realitätenbes. 2 fl. 10 kr., Hochw. Hr. Nekrepp, Pens. Pfarrer 2 fl. 50 kr., Fran Maria Schmiderer, Bürgerin u. Realitätenbes. 5 fl., Herr Anton Wutt, k. k. Bezirkshanptmann 5 fl., Hr. Dr. Jakob Trann, Hof- und GerichtSadvoeat 5 fl., Hochw. Hr. Andreas Schocher, Dom- nnd Stadtpfarrkaplan, Katechet an der k. k. Hanptschnle 2 fl., Hochw. Hr. Franz Trafönik, Lhorvikar 2 fl., Hochw. Hr. Nikolaus Bratuscha, Dom- nnd Stadtpfarrvikar 2 fl., Hochw. Hr. Carl Wellebil, Dom- llnd Stadtpfarrkaplan 2 fl., Hochw. Hr. Josef Kostanjovetz, Ca-nonitllS, fürstb. Consistorialrath, Dom- u. Stadtpfarrer, De-chant des DecanateS Marburg S fl., Hr. Josef Wundsam, HandelSm. und Realitätenbes. 5 fl., Hr. Friedrich Leyrer, Buchhändler u. Realitäteubes. 2 fl., Hr. Franz Straschill, Bürger n. Realitätenbes. 2 fl., Hr. Carl Bitterl Edler v. Tesftnberg, k. k. Hauptmann 4 fl., Hochgeb. Hr. Graf Ferd. ti. Brandis 5 fl., Hr. Alois Kolleger, k. k. Notar n. Reali. tätenbes. 2 fl., Hr. Kranz Tscheligi, Bürger u. Realitäteu-besitzer 5 fl., Hochw. Hr. CauouieuS Michael Pikl, Priester-hauSdirector 10 fl., Hochw. Hr. Kranz Kossar, fürstb. Confi-storialrath und Spiritual im Priesterhause 5 fl., Hr. Dr. Kranz Duchatsch, Hof- u. GerichtSadvokat 5 fl., Fräul. Josefa u. Aloisia Stachel 5 fl., Hr. Joh. Majciger, l". k. Gym-uasialprosefsor 2 fl. (Schluß folgt.) Wien, 19. Juli. (Aemtl. Depesche der Fruchtbörse^ Weizen, Perjamoscher loeo Raab l88 pfd.) fl. 5.45 — 5.60, Maroscher loeo Raav (87 pfd.) fl. 5.10 — 515, Banater loeo Raab (86/87 pfd.) fl. 4.95 — 5 (86 Pfd.), fl. 5.30 (87 Pfd.); Korn Ungar, loeo Pest (76/77 pfd.) fl. 3.40 neue Waare. Umsatz in Weizen 30000 Metzen. Marburg, 19. Juli. (Wo che umarktS-P reise.) Weizen fl. 5.40. Korn fl. 4.15, Gerste fl.—.—, Hafer fl. 2.30, Kukurutz fl. 4.80, Heideu fl. 3.85, Erdäpfel fl. 1.83 pr. Metzeii, Riudfleisch 26 kr., Kalbfleisch 24 kr., Schweinfleisch jung. 32 kr. pr. Pfnnd', H.'l; 18" hart fl. 5.4, detto weich fl. 4.35 pr. Klafter; Holzkohlen hart 60 kr., detto weiä) 48 kr. pr. Metzen ; Heu fl. 1.80, Stroh, Lager-fl. 1.40, detto Streu- fl. 1.— pr. Ceutuer. Pettan, 18. Juli. (Wocheumarkts-Preise.) Weitzeu fl. 5.—, Koru fl. 3.60, Gerste fl. 3.—. Hafer fl. 2.30, Kukurutz fl. 4.50, Heiden fl. 3.80, Erdäpfel fl.—.—, pr. Metzen; Rindfleisch 24 kr., Kalbfleisch 24 kr., Schwein-fleisch jung. 28 kr. pr. Pfnnd; Holz 18" hart fl. 9.50, detto weich fl. 6.80 pr. Klafter; Holzkohlen liart 60 kr.^ detto weich 50 kr. pr. Metzen; Heu fl. 1.30, Stroh, Lagerst. 1.15, detto Streu- fl. 15 pr. Centuer. Angekommene in Marburg. Vom 10. bis 19. Juli. Erzherzog Johann. Die Herren: Graf v. Hagenau t,. Hamburg. NiöoschinSky, GtSb. v. Kroatien. Sterle, Bau-untern, v. Pettau. Gottscheber, Bauuntern, v. St. Lorenzen. Bolfoni, Bannntern. v. Wildon. Harburger, Optiker v. Stuttgart. Rieß, Priv. v. Pettau. Kirschhof, Kbrk. v. Gablenz. SeitS, Kfm. v. Wien. v. Docteur, k. k. Generalmajor v. Laibach. Bela v. Schieg k. k. Major v. Genie-Stab v. Gra». Prager, Kfm. v. Wien. Tichatzek, Bauuntern, v. Mahrenberg. v. Blankenheim, Priv. v. Baaden. Winter, Limberger, Michely, Mittler, Kauflente v. Wien. Münsche, Kfm. v. Hamburg. Reiniöeg, GutSbes. v. Klagenfnrt. Hufmann, Rltb. v. ,Graz, und Frau Elise Jelnßig, Beamtens-Gattiu v. Trieft. Stadt Wien. Die Herren: D. C-Thnrin, Professor v. Graz. Mandler, Antiquar v. Wie«. Schlafranek, Antiquar v. Wie«. Kolletuigg, HdlSm. o. Reustift. Förster, v. Haida in Böhmen. Grögl, Dr. d. R. v. Graz. Dr. Ulbing, k. k. Corvettenarzt v. Wien. RuSca, Architekt v. Trieft. Hell, Rltb. v. Wien. Berner, Rltb. v. Wien. Huht, GschftSieis. v. Wien. Stadt Meran. Die Herren: Bar. v. Gabe, GtSb. v. Wie«. Sauden v. Preßburg. Wüd, Obergespann v. Agram. Kabel, Kfm. v. Nendorf. C. Mitterdorfer, Jurist v. Graz. ScheleSny, Steuereiunehmer v. Ungarn. Weldraufch, Beamt. v. Grichenland. Joh. Scbwarz, Priv. v. Neustadt. Jos. Schwarz, Weltpriester v. Stockerau. Ant. Schwarz, Pfarrer v. Lichtenwald, dann die Damen: Ear. Referenda, und Xavere Referenda, GroßhändlerStöchter v. Wien. Verstorbene in Cilli. Vom 1. bis 16. Juli. Maria Nretschar, 18 Jahre alt, Tochter einer Taglöhnerin, an der Ruhr. KaSpar Korent, 37 I. alt, lediger Zimmermann, an Verei- ternng des BlnteS. Dem Hrn. Kranz Sartori, k. k. BezirkSamtökanzellisten, sein Sohn Panl, 1 I. alt, an der Rnlir. Dem Herrn Gnstav Frölich, Maler, sein Sohn Hermann, 6 M. alt, an der Ruhr. Agnes Koschctz, 57 I. alt, ledige Haudarbeiterin, am Mut-terkrebs. Jakob Bartschitsch, 10 T. alt, GrundbesitzerSsohn, an Schwäche. Johann Mirnig, 3J. alt, GrnndbesttzerSsohn, an der Ruhr. Max Kerschanz, 10 M. alt, Sohn einer Magd, a. d. Ruhr. Ailtou Kodella, 12 I. alt, GrundbesitzerSsohn, an der Ruhr. Ferd. Mirnig, 3 M. alt, GrltndbesitzerSsohn, an Schwäche. Martin DrachSler, 14 M. alt, Sohn einer Nähterin, am Brechdurchfall. Auton Nretschar, 6 M. alt. KenschlerSsohn, an der Rnhr. Angekommene in Pettnu. Zum Lamm. Die Herren: Graf Schaffgotsch, Privat v. Triest. Graf Huuyady, k. k. Kämmerer v. Ungarn. Ritter v. Frank, k. k. Feldmarschall Lieut. u. geh. Rath v. Rohitsch. Adolf de Pott. k. k. Hptm. v. Schloß Ottersbach. C. Dietz, Güterdir. v. Slavonien. I. Pokomändy, GutSbes. v. Gut Junsovez. Haninger, Weinhdl. v. Graz. Gotscheber, Priv. v. Polstrau. Hudabinnig, Assecuranzbeamter v. Graz. RoSke, Lithograph v. Schlesien. Leyer, Kbkt. v. Wien. Toniutti, Negoziant v. Laibach. Büchner, Kfm. v. Leipzig. Lang, Kfm. v. Wien. Rurge, Dir. v. Brünn. Schloß, Kfm. v. WaraSdin. Neißer, Ingen, v. Marburg. Portngall, Müllerm. v. Graz. Pichler Bodeg, Privat v. Kiiufkircheu. Burian, Kfm. v. Wien. Schwarz. Kaplan v. Straden, dann Frau BnSbach, Gastgeberin v. Agram. Verstorbene in Pettan. Vom 26. Juni diS 7. Juli. Elisabeth Ekin, ArmeuinstitutS-Pfründnerin, 62 3. alt, an Wassersucht. Gertraud Roßmann, ledige Dienstmagd, 33 Jahre alt, am Stickfluß. Robert MatthanS, ehelicher Sohn des Herrn Dr. Matthans, 6 I. alt, am Gedärmbrand. Hedwm Weber, LoeomotivführerS-Tochter, 20 Tage alt, an Schwäche. Eduard Ogrisek, lediger Bäckergeselle, 24 J. alt, au Wassersucht. " Gin arrondirter Acker, in der -Borstadr gelegen, 3 Joch 500 Ouladratklafter verbürgtes Maß, von besrer (^leba in gutem (^ulturzustdnd ist aus sreier Hand mit oder oline ,^'echsttng zu verkaufen. Dürste auch tvegell der Nähe des Kärntner Bal?ttlwses und der in Ausfi'llirung begriffenen Berbindungs-Strassen zu Baustellen empfolilen werden. — Auskunft ertl)eilt der Eigen-tlulnier, HnuoNr. Mas^dalena-Borstadt zu Marburg. In (124 tlittivt «liv üku«^ «l» ZI. 1. «tiltt. Visp vmkslb Luiävn der Ttarti« friscbgebrannteo Kalk, vorzüglichster Qua» lität, franeo Bahnhof Marburg. 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