Sonntag, dm IS. Kngust 1871. X. Jahrgaug. Die „Marbukger Zeitung" erscheint jeden Sonntag, Mittwoch und Freitag. Preise — filr Marburg: ganzjährig 6 fl., halbjährig 8 fi., vierteljährig 1 fl. S0 kr; für Zustellung _int Hau« monatlich 10 tr. — mit Postversendung: ganzjährig 8 sl., halbjährig 4 fl., vierteljährig 2 fl. InsertionSgebühr 6 kr. pr. Zeile. Schutfeste ats Grziehungsmittet. Marburg, 12. August. Mit Wehmuth gedenken wir, die jetzt als ernste Männer den Kampf umS Dasein sühren, der längst vergaulzenen Kinderzeit — der Zugend, die uns Melternith» Lehrplan geraubt. Staat und Schule befinden sich in ewiger, innigster Wechseltvirkung: beruht der erstcre auf dem Systeme der Prügel und der geistigen Unterdrückung,, so kann auch die Schllle nicht eine Ausnahme bilden. Gemeinsam geprügelt und ge-meinschasllich gehemmt in der geistigen Entwicklung! — das lst unsere mächtigste Erinnerung an dich, o du selige, o du sröhliche Kinderwelt. Liebevoll angeleitrt zu gemeinschaftlichem Streben nach dlM höchsten Ziele der Menschenbestim-mung! — mit diesem Velvußtsein kann einst die heutige Jugend zursickschaueu auf den Pfad, welchen sie als Schüler gewandelt. Ein gemeinsames Fest nach einem Jahre solchen Strebens — dies möge einst die liebste Erinnerung an die Freude s,in, welche die Gemeinde jetzt ihren Kindern bereitet — ein wohlverdienter Lohn für die fleißigen — und für Jene, die weniger geleistet, ein Sporn, künftig der Theilnahme würdiger zu sein. Glücklich die Kinder, tvelche sich ergötzen an Spiel und Scherz, an Sang und Klang und einfachem Mi, hl unter der Aufsicht ihrer Lehrer, und der Obhut der Eltern. ÄedeS Kind hat seinen Schutzengel l — pflegte eiu alteS Mütter-lein zu sagen; ja! gewiß! Der Vater ist's, die Mutter, der Lehrer, der Schulfreuild. Und der Jauchzer d,r Lust ist auch ein Gebet, sagte schön und wahr ein deutscher Dichter! — Steht also den Kindern schirmend zur Seite und lasset fte beten in dieser Weise. Die Erinnerung au Schulfefte prägt sich ties ein dem zarten, empfänglichen, dankbaren Herzen der Kinder. Aus jedem Genoffen eines Jubel-tages ertvüchst uns ein Kämpfer für die Schule, welche ihm solche Freuden gebracht — ersteht »in Rächer und ein Wiedereroberer. wenn es den -finsteren Mächten je gelänge, dieses Bollwerk u»S zu entreißen. Im Kreise der Kinder verjüngern auch wir uns tvieder. stärken unser Herz und stählen den Muth. erhellen das Auge — und »valirlich! eine unverzagte Seele und einen klaren, festen Blick werden wir brauchen, ivcnn die Freiheit auch die Freiheit der Schule ruft. Ohne diese Freiheit keine geistige Entwicklung des herantvachsenden Volkes — keine sittliche Wiedergeburt der ganzen Nation — kein Rechts staat — kein menschenlvürdiges Leben der Gesellschaft ! Ate Aurchforstung des Waldes. Die große Gefahr, welche die rücksichtslose Vrrfolgung „intensiver Wirthschaft" für gewisse Gegenden bring», stellt gegenivärtig die Wald und Weidekuitur in den Bordergrund der Land wirthschaft. Dieser Erwägung verdankt ein Schrift chen seine Entstehung, ivklcheS Dr. Reuning — einer der schärsften Denker in diesem Fache — veröffentlich». Der Verfasser legt darin seine Ansichten und Erfahrungen .über den Waldbau" wieder, welche wir in Folgendem kurz wieder geben! Die Produktion von Holz steht, die ausreichende Feuchtigkeit vorausgesetzt, im Verhältniß zu der Nahrung, tvelche der Boden durch die Wurzeln, die Blätter und Nadeln aits der Luft dem Baum zuführen. So gering dieMenge der Bestandtheile l)eS Bodens in dem Holze ist. jo tvichtig erscheint es doch, daß an solchen ein genügender Vorrath vorhanden sri; die Auslvahl der zu bauenden Holzarten richtet sich nach diesem. Die Wurzeln senden ihre Aeste. Zweige und Fasern weit auS, um dem Baume Nahrung zuzuführen; je mehr Waldpflanzen auf einer Fläche stehen, um so melir mindert sich die Nahrung für eine derselben; wie mis einem nbersäeten Felde die Halme schivach bleiben, der Gesamml-Ertrag sich mindert, so auch bei dem Walde. Jede Pflanze bedarf der Lust und der Sonne; erster? dringt überall ein. »vo sie nicht gänzlich abgeschlossen wird; diese allein ist aber nicht ausrei» chend. eS muß die Sonne zutreten. Der Kohlenstoff ist Bkstandtlieil der Luft, tvird aus dieser in überwiegendem Theile von den äußeren Organen der Pflanze aufgenommen, die Wurzeln führen denselben in geringerem Grade zu. Auch aus dem ärmsten nackten Sande kommt die Kiefer, wenn sie einmal den Boden bedeckt hat, zu einer freudigen Vegetation zu einer Zeit, tvo man den Humus nur sehr spärlich auffinden würde; die Nadeln und Blätter haben die Bestimmung, die Kohlensäure aus der Luft aufzu« nehmen, der Baum stirbt ab, wenn deffen Ath« mungS-Organe verschloffen werden, ebenso, wenn man sie ganz beseitigt. Die Aufnahme von Kohlensäure muß aber naturgemäß im Berhältnib zu der Menge der Blätter und Nadeln stehen, welche der Baum trägt und diese stehen tvieder im Verhältniß zur Nahrung, welche der Boden gewährt, zu der Möglichkeit der Entwicklung derselben je nach dem Räume, welcher dem Baume gewährt ist. Darum hat man dafür Sorge zu tragen, daß diese Be« dingungen erfüllt werde«, auf einem gegebenen Boden also die ausreichende Menge von Nadeln und Blättein, vo» dem Sonnenlicht betroffen, sich erhält. Aus diesen Sätzen ergibt sich die Theorie der Durchsorstung. tvelche sich darauf stützt, fort dauernd den Schluß deS Waldes zu erhalten, aus diesem ober eine nicht größere Anzahl von Stämmchen oder Bäumen stehen zu lassen, als von dem Boden vollständig ernährt zu werden vermögen und die zur vollen Ausbildung erfor derliche Menge von Athmungs-Organen mit dem Sonnenlicht in Berührung zu bringen. Der Schluß deS WaldeS kann nur durch die Blätter und Nadeln erhalten iverden. tvelche an den Zweigen der Aeste sich bilden, der Gipfel des B'iumeS allein ist hierzu n>cht ausreichend. Blcibt nuil ein Wald länger uiidurchforstet, so stoßen sich die unteren der Sonne nicht zugäng Uchen Aeste ab und diese ivachsen bei Laubhölzern nur spärlich, bei Nadelhölzern nicht ivieder nach und wenn man dann zu spät daS unterdrückte und eine» Theil de» überwuchernden HolzeS weg nehmen muß. dann ist der Schluß drS Waldes Nicht mehr herzustellen, die Sonne bricht herein, dtt schlank geivachsenen, ivegen der Konkurrenz der übrigen, nicht iveit gewurzelten Bäume haben keine Widerstandskraft gegen den Wind, die Forst-Unki^äuter finden den geeigneten Boden und bei dem endlichen Abtriebe wird man zwar ein verhälnißmäßig langes Holz erlangen, das aber sür Nutzzivecke einen sehr untergeordneten Werth besitzt. Fragt man nun, warum in der zu späten und unauSreichenden Durchforstutig in der Praxis so große Fehler begangen tverden. so kann man nicht antworten, es geschehe dieses, um durch den dichten Stand lange schäftige Hölzer zu erzielen; man erreicht dieses, wie bemerkt, dadurch in eiitem Veit höheren Grade, alS zulässig ist; man erhält solche am sichersten in der nutzbarsten Stärke, wenn man bei der Durchforstung den Schluß des WaldeS Nicht unterbricht; man kann ferner nicht die höhere Rentabilität vorschützen, denn es wächst n einem richti,» durchforsteten Walde nicht allein die größte, sondern auch die werthvollste Holzmasse. Der einzige Beweggrund, tvelcher geltend gemacht »Verden mag. ist Ersparung an Kosten; man glaubt. Mit der Durchforstung so lange anstehen zu müssen. biS das durch solche gewonnene Holz die Kosten der Wegnahme deckt, noch einen kleinen Ueberschuß läßt. Diele Sparsamkeit ist derjenigen eines Zucker-fabrikanten gleich, der seine Rüben nicht verziehen möchte, bis er auS den weggenommenen einen der Arbeit entsprechenden Preis erhielte; der erste Abschliiß bei der Zuckerfabrik würde Aufschluß über den Erfolg dieser Sparsamkeit geben. Hiernach ist die Durchsorstung so zeitig und so lange geboten, wie auf einer Fläche mehr Holz steht, als aus solcher genügende Nahrung findet; die Grenze derselben ist gezogen in der Erhnltung deS Schlusses des WaldeS. Hierdurch tvird ein zitgleich schaftigeS und iverthvolles Holz getvonnen. Die erste Durchsorstung wird hiernach in nicht waldarmen oder von der Zufuhr billiger Kohlen nicht abgeschnittenen Gegenden als eine Kultur-Maßregel erscheinen, tvelche den Aufwand Nicht d'ckt; je rechtzeitiger sie ersolAt, um so sicherer geben die nachsolgenden Durchforstungen einen Ertrag, um so höher steigt die Produktion und die Rente deS Waldes. Im Geschichte des Jages. Die Auslösung deS Abgeordnetenhauses und der meisten Landtage — i>arunter auch deS steicrmtirkischen — ist das Ende von dem Liede. welches in verschiedener Tonart ge-sungrn worden. Die Landtage sind auf den 14. September einberufen, utu vor Allem die Mit-gliedtr des Abgeordnetenhauses zu »vählen. Der politischen Thätigkeit ist nun die weiteste Bahn geöffnet; ivird aber bei dem Reigen, ivelcher jetzt begiitn», liicht eine echt volksmäßige Weise ange-stimmt, so recht auS der tiefsten Brust heraus, dann geht das alte Litd. da» alte Leid wieder von vorne an und eine Auflösung folgt der änderet». bis die Auflösungen unrettbar zu der Auflösung sühren. DerKern des Ausgleiches soll in dti Aenderunp des Gesetzes über die Reichsver-trelung liegen und wird vom Berichterstatter der „Bohemia" Vei sichert, daß Hohenwart in Betreff dieses Punktes ivesentlich die Anschauung sich eigen gemacht, ivelche sich in der zu Köln 1869 jerschienenen Schrift: „Politische Zustände Oester- reichS^ findet; darin liest man unter dem Titel „Reform der Berfaffunq" Folgendes: „Zum BeHufe dieser, von dem Heile der Gescimmt-Monar. chie gebieterisch geforderten Befriedit^ung der deutschslavischen Länder ist eS unerläßlich, daß der legislative Wirkungskreis des ReichsratheS auf die allen diesen Ländern gemeinsamen Ange» legenheiten beschränkt werde, welche in Wahrheit und Wirklichkeit denselben gemeinsnm sind" und es werden alS solche gemeinsame Ani^elegenheiten darauf namhaft gemacht: die auswärtigen Angelegenheiten, das Heer-und Kriegswesen. die ReichS' finanzen ^Verzinsung, Bedeckung und Kontrole der Reichsschuld. Aufnahme neuer ReichSanlehen. Bewilligung der ReichSsteuern und Gefälle. Feststellung der Aivilliste). Handcl und ReichSverkehr j^Regelung dcS Geld-, Münz- und Zcttclbank-Wesens, das Zoll-, Post-, Eisenbahn- und Tcle-graphenwesen) und Reichsvertretung. „AllcS An« dere" — heißt eS endlich — „sällt in den Kreis der LandtagS-Angelegenheiten, zu denen namentlich die LandcSverwaltung. die Justiz, KultuS und Unterricht, Polizei und Landesfinanzen gehören." Die Versa iller Kriegsgerichte sind nun in voller Arbeit begriffen und wir können da» Schicksal der Führer leicht vorauSseliea. wenn mittelbare Förderer des Kalnpses zu lebenslänglicher Zwangsarbeit verurtheilt iverden. Die Sprache ihrer Blätter ist ein Schandmal fiir die Partei der OrdnungSmacher. Mit Gehöhne und Gespötle und giftigen Angebereien verfolgen sie auch jetzt noch die Gefangenen, die angesichts deS vernichtenden Spruches doch gewiß auf Schwu-gen ringsherum Anspruch liaben. Nicht allein gegen die Angeklagten selber sprühen diese Blätter Rache — sie Hetzen auch fortwährend zu neuen Verfolgungen und Verhaftungen. Armes Frankreich, wenn die Saat, die jetzt ausgestreut wird, einst in Halme schießt! Bermischte Stachrichten. (Deutscher unte r richt in ameri-kanischen Schulen.) Der New-Norker Un-terrichtSrath hat mit Rücksicht auf die hohe Wichtigkeit der deutschen Sprache einstimmig beschlossen, „daß die deutsche Sprache in allen öffentl. Schulen von New-Kork gelernt werden muß!" Hiebri ist zu bemerken, daß von den zahllosen Privatschuien in Rew-Aork, Boston u. s. w. der größte Theil derselben die deutsche Sprache bereits alS verbindlichen Lehrgegknstand eingeführt, und ferner, daß ein gutes Drittel der gesammten Schulen in New'Aork bereits rein deutsch ist, in denen wieder das Englische gelernt werden muß. (Eine Stadt, welche die Arbeit eingestellt.) In Korogna (Spanien) sind alle Geschäfte geschlossen und eS ist nicht möglich, sich dort auch nur die unbedeutendste Waare zu verschaffen; Handel und Wandel scheint ausgestorben. Das Wundkr hat ein neuer Steucr-limnehmer verursacht, welcher den Kaufleuten und Händlern vorwars, sie halten seinen Vorgänger, indem sie ihn mit Geld bestachen, dazu verleitet, sie in niedrigere Steuerklassen, als die» den that-sächlichen Verhältnissen entsprach, einzureihen. Die Bürger bestreiten dieS, erwidern, cS sei Sache der Regierung, die Ehrenhaftigkeit ihrer Beamten zu überwachen und beschlossen in einer Versammlung^, daß alle Läden und GeschäftSstuben geschlossen bleiben, so lange, biS die Regierung den nezien Kolbert abberufen oder dessen Verordnungen für nichtig erklärt. (Die VolSschule in Galizien.) Der galizische VolkSbildungSverein hat dem neuen Stattljalter VoluchowSki eine Denkschrift über den jämmerlichen Austand deS VolkSschulwesenS in diesem Lande überreicht. Bon ö906 Gemeinden haben nur 2476 Schulen, so daß erst auf 2187 Einwohner je eine Schule kommt und daß von 800.000 schulpflichtigen Kindern nur 163 000 die Schule besuchen, daher 637.000 Kinder ohne allen Schulunterricht aufwachsen. Die Denkschrift verlangt, daß der galizische Landtag die Einl)ebung einer Schulsleuer beschließe, damit die nöthigen Schulen errichtet und die VolkSschullehrer besser besoldet werden können. Graf Goluchowski gab der Abordnung deS Vneins zur Antwort, es sei leider keine Aussicht vorhanden, daß dieser Wunsch erfüllt werde, denn dazu wäre eine halbe Million Gulden jährlich nothwendig. welche gänzlich fehle. GoluchorvSki und Genossen sind jederzeit bereit, dem Kriegsminister so viel Millionen zu bewilligen. als er verlangt; für den PeterSpfennig wird in Galizien eifrigst gesammelt und neue Klöster werden errichtet — für die Volksschule hat man aber kein Geld! (Auswanderung nach Deutschland.) Aus Pilsen wird gemeldet, daß sich dort seit dem Frühling ein sehr empfindlicher Mangel an ge-wt'rblichen Hilfs- und insbesondere an gewöhnlichen Lohnarbeitern geltend mache. Die Ursache ist darin zu suchen, daß Gehilfen jeder Art aus allen Gegenden Böhmens nach Deutschland auswandern, wo seit dem Kriege ein außerordentlicher Bedarf an Arbeitskräften herrscht. Da das Ausland besser zal)lt. so ist die Strömung der Arbeiter dahin erklärlich. (Wiener Gewerbe tag.) Der zweite allgemeine Wiener Gewerbetag war von 250 Be-rufsgenossen besucht. Ueber den ersten Punkt der Tagesordnung: „Unreelle Konkurrenz" sprach namentlich Kammerrath Schneider; er bezeichnete als unreelle Konkurrenzen: die Konkurrenz mit unbezahlten Arbeitskräften, d.i. Lehrlingen, gegenüber der mit gezahlten; daS Offert- und LizitationS-wesen bei Vergebung von Arbeiten vom Staate sowol wie von Privaten an den Mindestfordern' den, wobei nur die Wte der Arbeil Einbuße erleiden muß; die Arbeiten aus Zwangsarbeite-An« stalten, Strafhäusern ze., mit ivelcher der Gelver-betreibende nicht konkurriren könne, da bei der Preisbestimmung für jene Arbeiten die Rücksicht-nalme auf Kost, Wohnung. Kleidung und Steuer entfällt; die Konkurrenz des Schwindels und die Konkurrenz der Maschinen in den Händen der Reichen. Gegen alle diese Konknrrenzen empfahl der Redner die Eriverbsgenossenschaften als das einzig wirksame Mittel. Folgende Erklärung ivurde einstilnniig angenommen: „Der zweite allgemeine Wiener Gelverbetag verkennt nicht die Wichtigkeit einer reellen Konkurrenz für Handel. Gewerbe und Industrie, verurtheilt aber jede unreelle Konkur-renz. lvelche in der jetzigen Gelveibe-Ordnung durch das Gesetz geschützt und bedingt ist; ver« dämmt ferner all« jene Schwmdel-Spekulationen, lvelche. systematisch geplant, nur die AuSbeutnllg der Staatsbürger bezwecken, und fordert von del hohen Regierung, gegen Letztere, lvi? sie immer l)e>ßen mögen, mit aller Entschiedenheit vorzu-gehen, da ein solches GeschäftSgebahren ein Diebstahl am Privat«Elgcnthume einzelner Personen ist." Die Verhlindlnng über den zweiten Punkt der Tagesordnung: Welche Berücksichtigung verdienen die Fordernngen der Arbeiter von den Kleingclverbetreibendcn?''lvar eine ettvaS verworrene, mdem die einen Redner die Forderungen der Ar lieiter an die Regierung inS Auge faßten, andere dieselben als innere Angelegenheit zwischta Kleingewerbetreibenden und Arbeitern betrachteten. Die iiezügliche Erklärnng lautet: „Der zllieite allgemeine Wiener Gewerbetag erkennt die Forderungen der Arbeiter an die Regierung und die Ge-lverbetreibenden als belechtigt an und erlvartet von der Regierung, daß sie denselben gerecht lverde." (Oesterreichs Sparkassen.) Ende 186S betrug das Vermögen aller Sparkassen in Oesterreich zweihundertsechzig Millionel», wovon nuf die Steiermark nennundzwanzig Millionen entfielen. Marbarger Berichte (Vom Cillier Gymnasium.) Der Jahresbericht deS Citlier Gymnasiums enthält einen Aussatz von Dr. G. A. Lindner, „DaS ABC der Anschauung als Grundlage eineS rationellen Elementarunterrichtes im Zeichnen" und die Uebersetzung deS ersten Gesanges der Odyssee ins Slovenische von V. Kermavner. An der Anpalt befanden sich 129 Schüler, worunter ein konfessionsloser (Arthur Kautschitsch). Der Nationalität nach waren 158 Slovenen, 68 Deutsche und drei Ungarn und Italiener. Der jüngste Schüler ist 11. der älteste 26 Jahre alt; die meisten (34) zählen 17 Jahre. WaS die Klassifikation betrifft, so erfolgten die günstigsten Zeugnisse über Religion und Geschichte, tljeilweise auch Mathematik; minder befriedigend waren l)ie Ergebnisse in Bezug auf die klassischen Sprachen, sowie auf Deutsch und die Naturwissenschaften. (Schadenfeuer.) Beim Grundbesitzer Anton Kralnz in Ober-Taubling entstand neulich in der Laubhütte Feuer und verbrannte daS WirthschaftSgebäude fammt allem Borrath au Feldfrüchten. Der Schaden beträgt 1400 fl. (G a n n e r b a n d e.) In Johannisberg bei Maria-Neustift haben vier Strolche den Sattler-schen Keller erbrochen, fünf Eimer Wein, zwei Hauen und ein Reifmeffer gestohlen. In derselben Nacht wurde auch beim Kaufmann I. Kolletnik in Neustist eiu kühner Diebstahl oerübt. Nachdem die Gauner die Balken eines Fensters aufgefprengt nnd das eiserne Gitter ansgehoben. entwendeten sie Schnittwaaren und Baargeld im Werthe von 410 fl. Hätte man die Thäter nicht verjagt, so lväre das ganze Gewölbe ausgeräumt worden. Zwei Hauen und ein Messer, welche die Gauner zurückgelassen, wurden alS jene erkannt, die im Sattler'schen Weingarten gestohlen worden. (Ertrunken.) Geo^ Holl. Dienftknecht in Limberg. GerichtSbezrrk Windisch-Graz, wollte in der Nähe drr Kleinbacher Klause den Feistritzbach überschreiten, wurde jedoch vom Wasser fortgerissen und ertrank. (Aufgefundene Leiche). Am 4. Aug. wurde in St. Marxen unter Pettau ein männ-licher Leichnam ans Drauufer geschwemmt — wahrscheinlich der Knecht ThomaS Bernauz, der am 27. Juli bei Wuchern ertrunken. (Tod t sch lag.) Auf der Straße von Frie-dau nach Großsonntag wurde kürzlich ein junger Mann aufgefunden, der mit eingeschlagenem Kopse in seinem Blute lag — eS war der Dienstknecht Andreas Petuar in Großsonntag. Nach Hause gebracht, verschied der Unglückliche. Petuar lvar von mehreren Burschen ohne die geringste Veranlassung überfallen und verletzt worden. Die GenSdarmerie verfolgte die Spuren der Thäter und traf diese, alS sie imGatcnleben gefiel ihnen , ... ste konnten nur sehr schiver von demselben getrennt werden. Aber lveder Mechaniker, noch Schuster und Schneider bilden die Hauptfaktoren im großen Pariser Verkehr, der seine Verbindungen in allen zivili-strten Theilen der Erde hatte. Seiden- und Wollenwaaren, köstliche Blumen, Schmucksachen, Gold- und Silberarbeiten u. s. lv. haben eine viel größere Bedeutuug str den Welthandel von Paris. Die Fabrikation in diesen Branchen beschäftigt eine ungleich größere Zahl von Arbeitern und Arbeiterinnen und an diese reilien sich die Kanfieute, Zwischenhändler, Kleinverkänfer und Exporteure. Die Existenz dieser Kreise ist bedingt durch den Frieden und den flotten Gang des großen Handels. Ihrer wahrhaft chinesischen Thätigkeit machten die beiden Kriegsperioden ein gewaltsames Ende. Statt Arbeit zunehmende Verwirrung; Aus» zehrung der Ersparnisse; unbeschrribliche Noth zuletzt und Berziveiflung bei den Einzelnen und »n ganzen Familien. DaS waren die Bescheernugen, die ihnen der Doppelkrieg brachte. Tausende von diesen kleinen Handwerkern verloren ihren ganzen, in harter Arbeit erioorbe-neu Besitz. Der endlich errungene Friede brachte ihnen wiedernm keine Besserung. Kaum hatte sich ilinen die Aussicht auf Aufnahme der Arbeit eröffnet, da brach die „Frage der Wirthe" mit ihrer ganzen Schwere und Rücksichtslosigkeit herein. Es mußte der gesetzmäß g bestimmte Satz der Miethen bezahlt iverden. In wenigen Tagen wurden bei 40.000 Familien auf das Pflaster geworfen. Die Gerichtshöfe hatten nicht Hände genug zum Aufschreiben und Fortspediren. Was Wunder, daß da plötzlich daS Ans-wanderungSfieber unter der Pariser Arbeiterbevöl-kerung zu grassiren anfing. Zu den großen unfreiwilligen AuSivanderun-gen nach Versailles und nach den Hafen von Brest und Toulon gesellen sich die fast ebenso großen — über das Wasser. v—o. M einen wcrthen Gönnern, denen ich aus Manflkl an Zeit keine AufwlirtuNji machen kann, sowie allrn meinen Freunden und Beklinnten zeij^c ich hiermit meine Ankunft nn und begrüße sie liufs herzlichste. ^ieiisrifk» Zioseiiseld. 503) Thcaterdiriklvr. Im tissi^ten k^odmei i?» ß^eden äik Unter-seivtttieten Iiiomit im ki^onen urid im ^amon ükr lüo von 6em Dstilnsedkiden äes inmß^stAsliobtvn, unvki'^si'sllt^livn OllttLn unll Vaters joliann Itvp. Krsmmvi', vsiLksr Iiaoli lavKSm «ek>vsren l^oiäkii, vsr-«eksn mit äen Kkil. Sterdegakramenteu am N. ^uxu8t um 8 (Ikr I^>ük im ül). I^eiieus-^akre saokt im Herrn entseiiUst. Die KvoräixunK tinäet am IS.ä. N. um 4 Dkr ^aokmittaxs statt. Das kelzuivm viril Vr» 8i»lttn-I'«uki'Vv!'Iik «n« l^om pigtss»!» pz^rcdteliliikil kl^s, I^»»tmr,ttorium, Nakttw, Schwärmer, Kometen, Fallschirme, knststücke, Siiime« "tv. pr. «lücl- l. s. s. ». t». Sa. M l-r. vorlraut't tlie 4.''.0 Inöustriv-ttaltv _Uvrr«»«^a«»v KZZ sind 2 Mühlschifft, 3 Stück lani^e und m.hrere kurze Halttetten, ein 6^4' lan.ur Gründl ganz mit Eisen beschla.'.en. 4 Mühlstangen sammt Oberrisen und Pfanne, und diverse Eisen, ganz billig bei Heinrich Peer in Marburg,. Haus Nr. 3!^. (497 ^MWMD Bon dcr liolicii k. k. Statthalterei konzessionirte sKrivat-Agentie, Kentral-chefchäfts-Kanzrei des Anton Kowtgg in Z?I«>'!!»»»'ß5, Herrcugasic Är. N2. vis-il-vis Elis6 Pichs. llil V»ws>U't«il in St. Peter bei M^irburg mit IL Joch Re-bengrund unv Waldung ist sammt der heurigtN Fechsung zu verkaufen. Näheres im Comptoir dieses Blultes. 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Im Sinne des neuen VolköschnlgeseKes findet ein Kinderfest statt und hat sich in Folge Einladung dcs Stadtschulrathes ein Comits von Damen und Herren der Stadt gebildet, welche in liebevoller Fürsorge sür die Jugend die Mühe-tvaltung gemeins.im mit den Herren Borstehern uud Lehrern dcr öffentlichen und Privatschulen zur Durchführung der Feier übernommen. Das Glück und der Wohlstand der künstigen Generation hängt von dem eifrigen Zusammen-tvirken aller Faktoren mit den Bildnern der Jugend ab. und ditsc Harmonie findet gewiß ihren lebhaftesten Ausdruck durch eine zahlreiche Theil-nähme der Eltern und Schulfreunde an diesem Feste der Jugend. Es würde das Ji^teresse für die durch die neuen Schulgesetze eröffnete freie Bahn der Volksbildung in erfreulicher Weise zum Ausdruck kommen, wenn aus Nahe und Fern zahlkliche Gäste an diesem Schnlfeste theilitelimen. Die k. ?. priv. SüdbahwGesellschast hat mit Zuschrift vom 3. August 1871 Z. 3l97 die Ermäßigung der Fahrpreise auf die Hülste in der Art gestattet, daß die einfache Falirkarte (ohne Legitimationskarte) zwischen den Stationen Mürzzuschlag, Pettau, Klagenfurt, Laibach und Marburg für die Hieherreise am 12. oder 13. «nd die Nücksahrt am 13. oder 14. giltig ist. Im Falle ungünstiger Witterung findet das Fest am 15. Angnst stalt und gilt die Fahrpreis-Ermäßigung für den 14., 15. uud 16. August. In sicherer Erwartung, daß diese geziemeilde Einladung eine freundliche Aufnahme findet, weiden die gect»rten Gäste des Festes gebeten, sich um 2 Uhr im Speisesaale des Easino'S einzufinden. von wo das Comitv sich auf den Festplatz begibt. ^^^ersammlung der Schulkinder in ihren Schulhäusern, Ivo dieselben festlich geschmückt lveri>en, um 1'/.2 Uhr Nachmittag — AuSmarsch der Schulen des linken Drauusers zur Ausstellung aus dem Hautplatze etivas vor 2 Uhr — Abmarsch unter kling'ndem Spiele Schlag 2 Uhr — Anschluß der Magdalena-Schule bei dem Gasthause „zur Birne", jener der Werkstätten-Schule bei der AuSmündung der Koloaiestraße — Ankunft am Feslplatze ungesähr 2'/« Uhr — Eröffnungsansprache des Flftausschuß-Obmannes — Absingung dcr Bolkshymne von Seite der Kinder Männergcsang — Anweisung der Spielplätze — Promenade iin Wäldchen — Darreichung einer Erfrischung — Äinderspiele durch beiläusig IV, Stunde — Bewirlhung der Kinder — Männer^ gelang — Ansprache von Seit^eines Mit^t^edes des Lehrkörpers — Schülcrchöee mit DrchWter-begleitung — Spiele durch 1 Stui^ — Rück-marft) um 7'/« Uhr — Entlassuug^A'er Kinder am Hauptplatze um 8 Uhr ,/lbcndS. Wäl)rend des Spiels und der i^^elvirthung pro- dnzireu sich abwechselnd zwei MusikkapeUen. Jene?. I. Eltern der Schüler der beiden Pli-vatschulen. welche sich nicht korporativ am Schul-feste belheiligen. sind höflichst geladen, die Kinder zu der ihrer Wohnung zunächst liegenden Schule zu schicken, von wo selbe zur gemeinsamen Bc- theiligung an dem Feste geführt werden. Freiwillige Beiträ>;e werden in der Buch-handinng des Her-n Friedr. Leyi^er, in der Handlung des Herrn Ant. Hohl und irn Eomptoir des Herrn E. Janschitz bereitlvil-UB iw«».» Eilt Concipiellt mit mehrjähriger Praxis wird sogleich vom Gefertigten aufgenommen. (499 Dr. Sernetz, _Advokat in Frohn leiten. Mit einer Beilage. «srnn»»vr»>«h» »nd Nnla» vo» tdu«id Zaolchih II >I>>rd>>r>. li. 8t. S. Beilage zu Rr. 97 der „Marbmfter Zeitung." (1871). Marburg, 12. Aug. lWochenmorktSbericht.j veizen fl. 5.30. 5torn «. S.2S. Gerste fl. S.SV. Hafer si.2.50, «ukuruKfl.4.20, Hirse fl.S.70, Hirsebrem fl. 6.40, Heiden fl. 3.15, Erdäpfel N. 2.—. Bohne,, fl. 4.50 pr.Mep. Weizengrieö fi. 13.—, Mundmehl fl. 11.—, Semmelmehl fl. 9.—, Weißpohlmehl fl. 8.—, Schwarzpohlmehl fl. 6.—. Kukurutzmehl fl. 7.— pr. Cut. Heu fl. 1.— . Lagcrstroh A. I.Sb, Auttechroh fl. 0.90, Streustroh fl. 1.80 pr. Cent. Rindfleisch 24—28, Kalbfleisch 28. Söttveuifleisch i»ng 28, Lammfleisch 22,Speck, frisch 35. Rindschmalz 56. Schwein, schmalz 44,Schmeer4^, Butter 44. Topfenkiise 10.Ziviebel 8, Knoblauch 2^ Krenn 15, Kümmel 32 tr. pr. Pf. Eier pr. Stück 2 tr. «ilch frische 12 tr. pr. Maß. Holz, liart 16" fl. 5.80, dto. weich fl. 4.l0 pr. Klafter. Holzkohlen hart fl. 0.54, dto. »veich fl. 0.34 pr. Mehen. Hrrr> Alois Schrafl! Wir erlauben uns Sie c.ufmerkstml zu machen, sich keinesfalls einzubilden, dcß Sic die Herren irrtführten — obgleich Eie It)ren Zll»rck, den Sie verfolgten, erreicht haben. Sie müssen sich nur angenehm suhlen und die t^anze Blamage allein tragen, da nur Sie der Urheber der Opposition waren und uns gar nicht eingefallen wäre, über solche Punkte die Debatte zu ergreifen. (498 __Mehrere „Nvrour^^-M ittNieder. Vezen KesedM- uns I^okillverZittleruiiz ^usvsrkM lulter Ä««» boi .7. KupÄH, W»iiuf»ltt«r-kssMft Loll« iloi' gMiok vntiiilis'soli«» kufi N K K E V K E. pos DtschästiglligMarburg sucht ein tautionsfähiger pensionirter k k. Beamte im Schreib' und Rechnungsfache und in der Korrespondenz gegen billiges Honorar. Antrage unter N. übernimmt die Redakljc>n dieses Blatte» bis Ende d. M. (4!)t> «r. 1S2. S>> Sch. R. M Lehrerin-Tteke. An der sechsklassigen Kommunal-Mdchen-schule zu Marbur»^ kommt mit Bc^iinn des Schuljahres 1871/72 die Stelle einer Lebrerin mit dem Jahresgehalte von 600 fl. ;n best Ken. Bewerberinnen haben die gsseßliche Lelube. fähignng und die abqrlegte Priifung siir allgemeine Volts- oder Bürgerschulen uut» iil'el lveib-liche Handarbeiten nachzuweisen. Jene hoben den Borzug. lvelche der sranzö-fischen und englischen Sprache vollkommen machtij^ und des Zeichnens kundig sind. Die Gesuche um Verleihung dieser Stelle sind bis 31. August l. I. beim Stadtschulrathe Marburg einzureichen. Stadtschulrath Marbur»,. 1. August 1871. Der VorsiKende: Dr. M. Reiser. Be»pachtu«g. Wegen gamilienverliältnissen lverden bei 12 Joch von mir gepachtete und gut gedünl^te Aecker nächst der Pickardie nur für daS Jahr 1872 entweder im Ganzen oder thcilweise in Afterpacht gegeben. Es kann noch Heller Winier-gttreide gebaut werden. Anzufraz^en bei Jgnaz Fischer in der Grazervorstadt. Auch wird im Mscher'schen Tabak- und Stempel-Bcrschleiß ein routinirtes kautionssähiges Ladenmädchen und eine verrechnende Kellnerin gegen gute Bedingnisse sogleich ausgenommen.__^90 Nr Gutsbefitzer! Ein verheiratheter Penfionist. der theoretisch und praktische Kenntnisse in der Oekonomie besißt. tvünscht, ohne Gkhalt, nur gegen entsprechendes Deputat, die Berwt^ltung eineS Gutes zu übernehmen. Offerten »ud 1811 an die Annoncen-Expedition von Rudolf in Wien. (504 Lntv öffvntüoko köl,oi-v gavdelö- Lehranstalt, XVi«», Leopoldstadt, Praterstraßc!i2, k»rl Diroictor. __Die absoltiirtctt Hörer flmicßen die Begünstigung des einjährigen Arclivilligeu-diensteS IN der k. k. ?lrmee. ohne sich der Freiwilligen-Prüfung nnterzielien zn miissen. sind im Instituts-Lokale und in der Beet'schen llttiversit«itölittchl)und. lung. Wien, Rothenthurmstraße ?ir. 15, /.u t»nkvn Das Institut zerfällt in zwei Abtheilnngen: sie Tchule, b) die Specialturse. Die Schule umfaßt drei Jahrgänge: I. Das VorbereitungS-jahr; II. Den Schuluuterricht; III. Die praktische Thätigkeit. — ä^ie Tveeialkurse: I. Die Separat-Abtheilunq', II. Der Eisen-dahukurS'. III. DerVerficherunflSkurS' IV. Der WiederholungökttrS siir die absolvirten Hörer (Einjährig-Kreiwillige). V. DerAbeudkurS. Der Schulnuterricht beginnt Anfangs Oktol»er. In'der mit dem Institute vt.rbn«deneu Separat-Abtheilung: Untvmokts-Vomptoii' füi' ttanljvIsv^i8svnsvkAstvn, fiir Jeuc. die durch Alter. Stellung, Vorbildung uud Beschäftijvmg der Schule entrückt sind, siudcn fortwahrende Aufuahmeu statt. Anl 3. Oktol'er beginnt ein in der Dauer 0on drei Monaten über einfache und doppelte Buchfiihruutt. daS kaufmäunische Rechne«, die HandelSkorrefpondeuz und Wechsellehre'. Dir. PorgeS. Ferner treten Borbereitnngskurse sur den cvmmerziellen tkiseudatitl, Betriebs- nnd TelegraptDendienst für Jene ins Lebeu, die sich un, Anstellungen bei Eisenbahnen be-werben wollen. Der Lehrkörper ilt ans bewährten Beamten der k. k. a. priv. NtZrdbal)n gebildet. Ferner wird ein Specialkurö ülier das Gefammtaediet des AersicherungSwesenS eröffnet. Die Anstalt wurde vou Seite des hohen MiuisteriumS für Kultus und lluterricht de» ii» Oesterreich besteheudeu Akiidemien ^gleichgestellt und diese AuSzeichuuu^ auf die vorziigliche Eiurich-tung der Lehraustalt uud der erzielteu llnterrichtS - Erfolge zuriickgefiihrt. Durch die erzielten Unterrichtserfolge und rastlosen Bestrebungen der Direktion l)at diese eine so erfolgreiche Konkurrenz geschaffen, daß die übrigen Lehranstalten die musterhafte Organisation des Instituts nachzuahmen sich bestreben. — Eiuschreibnngeu ftuden vom 2tt. i^vptruibvr «» statt. 494 Kaiserl. tönigl. pri»>iligirte Rechnunsts - Abschluß für das Vi rmattnugsjahr l870. Oest. Währuug. fl. 1.617.607 .90 „ !40.926 .92 „ 2.643.629 .92 „ 43.228 .l5 st. 4.445.394 .8 ) fl. l,161.6! I .92 Einnahmen. Au Prämien llebertrag vom lehten RechnuugSjalire für noch uicht verfallene Berstcherungeu . „ zurückgestellter Reserve für noch nicht liqnidirt geivesene Schäden nach Abzug der Riick-versicheruugS Antheile ......... „ geschlossene« l0»j.4ZÄ Versicherungen im Betrage von fl. 458,654.7.''>2 BersicherungS-Summe gegen Keuer-, Spiegelglas-. See-, Fiuß-, Landtransport- und Hagelschaden nach Abzng allerStornirnngen uud Annulatiouen mit einer Prämien Eiunahme sammt Gebiihreu von „ Juteressen und Ziuseuertriiguisjen ....... Ausgaben Für Schade» Zahlnugelt laut gedrucktem Verzeichuisse an 5283 Parteien in, gegenwärtigen RechnuugSjalire . fl. 2,04»i.4I I .60 „ RettungSkosteu. Belohnuiigen uud sämmtliche Regu- lirnngS-Spejen ..... „ ki1..846 .5V hievott st. 2,080.258 .18 weuiger des Ersaj^eS aus den Rückltersicherungcn . .. 913.646 .26 hiezn kommt «och die zurückgestellte Schadeu-Reserve nach Abzng des Ersatzes ans den Rückversicherungen . . „ 214.064.76 fl. 1,375.676 .68 Für RückversichernngS-Prämien „ 934.538 .22 „ Provisionen, Gelialte, Reisespcse«, Druckkosten und sümmtliche Verwaltungs- kosten sammt Miethe und sonstige Rückverg'itullgeu „ zuriickgestellte Prämien-Reserve der noch nicht abgelaufenen Versicheruugeu 5"/^jge Zinseuvergiitung auf st. 60N.000 für 2000 Actien mit 30"/., Einzahlung Super-Dividende auf 2000 Aetieu fl. 15 Für Nebertrag ans den Eapital-Reservesond ..... Zlim Penfionsfoud ........ Wie«, den 1. Jänner 1871. Der Vtrwaltvngsrath: Der Präsident: Hugo Altgras zu Kalm-Ntisterichtid- Der Vice-Präsideiit: JosesNitter Wajlma»»»^' Die Verwaltungsrätlie: Ernj! Zohann Freiherr v. Herring, Ferdinand HWl, Franz Ältiu Tdl. o. Witstuderg, Vtto Karl Gundacker Freiherr v. Zuttuer, Friedrich Fuliu» Ichiilcr. Der Direktor: Christian Heim. Gesehen von den Nevisoreil: Aernhard Herzmaullky, vr. Adolf Weiß, Alois Mnner. Die gedruckten Schadenausweise sind bei der Generalagentschaft Graz, Hmlptplatz Nr. 3, sowie bei allen Haupt- und Bezirksagenten einzusehen. ^474 „ 442.l66 .79 „ 1.626.172 .66 Ü0.000 „ 30.000 „ 5.735 .32 l.105 .22 fl. 4.445.394 .89^fl. 4.445.394^89 xz « kZ ^ VI ^ ^ " « m O S >«ß-? Z L ! Z« L-Z ' s Z c- a t ^ ^ Sui ^ « oo ^ ^ > 2^ O s Iv I . v cz ! Z u ^ Z-Z ^ ^ ^ ^ V) vL a'T « e <1> ^ rz s L.s tO I ^ Z ^ (v . > P cz cz ..2 ^ ^ ^ ^ «a Ä - Z ^ »» cz « .-L doa O s -? mos tn PL > d0«>U2^ v ir el ^ «'s ^ »» o ^ L O ^ o L do «v ^ ui: ^ 'L v ^ cz L ca ai O >1) v ^ ^ cz .S-» Z L >v O o Iv '7' IN Z .0 ^ u? k^ ^ .Q c/z . Angust 1871. A. 117N. (478 Vom k. k. Bezirksgericht Marburg als Ncr-laßabljandlungS Instanz wird bekannt gl!macht: Es sei die sreilviUige öffentliche Versteigkrung dkr zum Nachlasse der am 26. Februar 1871 in Rohbach verstorbenen GrundbcsiKcrin Theresia Kramberger gehörigen Weine und anderen Ver-laß-Faljrnisse bewilliget und die Togsaj^nng aus den 14. August 1871 Vormittag 9 Uhr an Ort und Stelle angeordnet worden, lvozn Knus-lnstige mit dem Bemerken eingeladen lverden. daß der Verkauf nicht uutcr dem Schätzwert') stattfindet und der Erlös baar zil.Händen dlS LizitationskommissärS zu erlegen ist. K. 7. Bez.-Gericht Marburg am 17. Juli 1871. Wohnungen, Patterre: 2 Zimmer, Küche n. Nebenlirstlikidtheile. 2 Stock: 1 Zimmer, Küche u. ?kebenbkstandtheile. lverden vermiethet: Tegetthoffstrahe Nr. 104. Anfrage im 1. Stock. (483 6sr atnvrlkanlsvliei» Onzili»! ^lieeier L Vilm UMMÄTEkWGN iui Untsfgtvivi'msi'k viniig unö alloin m dei Manlia liallkr, HerrengÄLse 112, 1. Ltoelc. von 324 Klias Kowe Mfimaschinen l?!' Selluster unä Selineiiler. 2virn uull Ikaävill dester (jualität. Eine Wohnung, gassenseitig, mit 2 großen Zimmern. Sparherdküche und Holzlege, ist viK-Ä-vis Pichs Casv in der Hcrrengasse zu vergeben. Nähere Auskunft wird bei der HauSeigenthümerin ertheilt. (484 »-> s r: ^ ^ ^ Q Zltaszrrtrakt- Chokolade, «ach dtn Pros Vppokvr u. UvIIvr a« der Wiener Klinik ein ausgezeichnetes Priivarat. MM dt« iiittr allen jrtzt i« Iiiidt! M M der Borraug nkjoriimtn und dos »lii der Ilatr slhen «icht ji «er- wichst!» ist. — AlsAxisttlliige» — Sehr »ahrhaft und nicht verstopfend, sm solcht, dic den zchrrnden Kaffce, Thec und er>ii»rndi Chokoladkn nicht vcrlragcn> bes. Bmfileidtnde. - Zu o S-rIc« z» 127,^ »», 40, S» u«d 7i> kr. pr. '/^-Paquet u 4 Zelteln. — 378 Anerkennung: „Da ich dnrch Ihr Malzextrakt." „sowie Ihre Bonbon« und Choko laden eine be«" „deutende l!rleichterung an meinem Lungen-" „leiden verspiire, so le. Schinko in Kossolan, Ungarn." Depot für ltiei k'. Xollotniz, VeKettliotvir»!»««; in dem übrigkn Steiermark, Kärnten und Krain auch bei den Kausleuten und Apothekern. Wilhtlm,»«rftr MtjprodxUl» /«bril» von joi. Kümslv » Lo. (Wien). Mehrere Fuhren Dünger zu haben im Hause Nr. 7, Burgplaß. (507 KMsMlÄ Ä 0° SI, unä Verkauf von KtaatZpapiervu' Xn1e1ien8-I^008eu, Lisvvbakv-, öaulc- UQÄ Iväustris-^etien, (ZoupouL, (Zlolä- uvä Lilbsr-Mnüvn. /^uftrSgv fllr illv lt. l(. kvrsv -»» verÄeu Ztetg IivLteus ASZen daar o^sr entspreelieväe ^uZade ausxsiudrt. »uk 20 Ii. II. iiÄerr. Ztsits lxiose au liatsn a 8 A. monatlieli. 5 !5iv1iull^su Kdrlioli: 1. Mr--, 15. ^pril, 1. 5um, 1. Sex-temder, 1. ve^emder. Haupt^ovmii ii. Icleivster ti. l7l) a ü. 20l). Itieilnekmer erliält vaok vollstäli-äiZer ^aliluvA 1 Ic. 1c. österr. 1864vr Orixinal-I^oog ttus 2k kilnixl. imxsf. I87ker Rakts-l^oosv auf ILaten a ii. K monatlieli. 4 ^iekulixsn Klirlieli: 15. t'ekruar, 15. Mi, 15. ./^u^8t, 15. I^ovemder. HauptKsvinn ü. 28V.l)VV, Icleivster Keviun ü. ll)4 a A. 2VV. .leäer Itivjlaeliwer erkält uaek vollZtäu-6iKer Xaltluux 1 köiuZI. uuxar. 1870sr Orixiual.I^yos «Iis Llj kaisl. lürliisvlie l87ilerR««t8-I/008e aut Katen a il. K mouatliek. 6 ^ieliuuxeu ^iilulieln 1. k'edruai', 1. I.Iiilai, 1. ^u-Zust, 1. Okwder, 1. vez^smder. Hauptesviuu tr. KVO.OVO, lcleivster (Fsviuii fr. 4VV. .leäer "tlieiluekmer vrliält navll V0ll8täu-lliAer ^alilunZ Icaisvri. ti1rlej8l:ke8 1878sr Vriziual-I^oos »us W Ilr/xl. kr»«iseIlvelMr8l»»ls.l^«! auf I^aten Ä il. 8 mouatlieli. 4 ^isliullßsvi» jädriiel): 1. k'edr., 1. liilai. 1. .^uKU8t. 1. Iis-vember. Ilaupt^evinn Ikr., L1eiv8tsr clixer!^ak1unA 2 kerxo^l. örauu8ellvelg. ()ri8iva1-I^008e. Zkl« ür »l!k /ivliunx«» xiltix ^ JOtel ^ntlloil8elieine auf 1864er 08tvrr. I^oo8S a ü. Z olme weitere 20te1 ^nt1ieil3elieiue auf 1839vr 5te1 ii. 1^008« a il. ll) oliue veitere ^adlunK. 2l)tel ^utlieil8vl^eiue auf 1870 uußxar. 1^008« a it. 7 ollne weitere ö^alilunx. ?i'omo88«n II» »lisn lisliuagsii. ^11s (Fattunßeu I^008e veräe u auott eiu-üelu auf monatlielie liaten vericauft. ^186 -!ZZ "KU M s v . - «» « ü l »Ü: .1 " z ^ L ^ V Ii» r» -ZV 85 W F» Ä ^ ! W «>«, Eisenbahn-Fahrordnung. Marburg. Personenzüge. Von Trieft nach Wien: Ankuuft v N. Ll M. Früh und « ll. 45» M. Abend». Abfahrt 0 U. 33 M. Kral, nud 0 N. b7 M. Abend». Bon Wien nach Trieft: Ankunft 8 ll. 13 M. Ml, uud 9 N. — M. Abend». Abfahrt 8 U. 25 M. Früh und 9 U. 12 M. Abend». Gemischte Züge. Von Miirzznschlag nach Adel»berg: Ankunft 1!^ Uhr bv Min. Rachmittag. Alisalirt 1 Uhr 15 Min. Rachmittag. Von Adel»berg nach MÜr»zuschlag: Ankunft 12 Ukr 22 Min. Rachmittag. Abfahrt 12 Uhr 41 Min. Rachmittag.