I Nr. 63. Sonntag, den 7.. August 1881. VI. Jahrgang. d'illicr Zeitung. 'ränumerations-Bedingungen. Mit Post. Versendung i ?ur Eilli: »«!!>» . . . —.&& IBU1II&ÜJ . . l.ÄO ittiabti» ... » -ItaiiabtTj. . . £|U«n« . . . S.IO «»«ii-t»,, .. . n.u. n»m> Luftraum Einzeln» Rummern 7 kr. Erscheint jeden Donnerstag und Sonntag Morgens. Inserate werden angenommen i» >tx ?sy«d>li»i> bet „Siflirr Hn» trn»«||e Rt. « ton 3obnna Xililt). Iitoiitl ntbnt« Inlcr«l« II« ti< ,^'il»»," an: «. ®o<[< in um «Sei »«»«»lendt» Stätte» M üantintntt. Jo|. *un-tci<6 in it. OopcUt ml «oittL k imn« tu (Du*. K. lRIllt. Leitung*'litcillaT in » ■ — - ■ - —» Wird es vatd anders? ö« gibt ein gewisses Ahnen. da» den Menschen i:m öintritte entscheidender Ereignisse über» wt. Ein solche« erfüllt auch uns bereit« und die Friedens »len, daß die Position dc» Grasen «sse sester den» je sei, will uns dasselbe nicht kjcheulten. Da« Desaveu, da» sich der Finanzminister >:» von Dunajcwski bezüglich der tschechisirten ^zuldennoien ertheilt Hot. ist ein Symptom sieht zu unterschätzender Bedeutung. Hand in ut mit dem Leiter de» Justizministerium« wollte den braven Tschechen die Freude nicht verderben, öanknotcn durch tschechische Arabesken zu «Dien. Allein die Herren Ungarn wollten die« Nch ha»mlose Spiet sich nicht gefallen lassen. rcuQ, da« Bankstatut. das Minister DunajewSki so eigenthümlich interpretirte, kam wieder zur iGm Geltung. Den tätovirten Zehnguldennoten pe zwar bis )5. Sepiember von der Bank >VinlöjungSlermin zugestanden, von da ab jedoch i »n Befleckungssport eine Luxussteuer von K. pr. Stück fixirt. Doch abgesehen von dieser heileren Versöh» pisode erblicken wir gerade in dem halb» zanzosficiösen Bemühen, die Stellung de» mMpräsideolen al« unerschüttert hinzustellen, leise« tiennzeichen, daß doch nicht alle» so lernn« heiter am Horizonte unserer inneren litif strahle. Äeruchtc, die in Kreisen, denen man wohl !ipl»,sse Fühlung nicht absprechen kann, herum» utn, bezeichnen bereits einen hohen Beamten kiinfligca Minister des Innern. Möglich, daß da» Versöhnuogscabinet noch die nächste Landtag«» session abwarten will, um aus der Haltung der einzelnen Kronländer ihre Schlüsse zu ziehen. Wie man uns depeschirt, sind die Landtage bereits officiell einberufen. Da der Beginn des steirifchen auf den 14. September festgesetzt ist, andererseit» aber die Reich«rathS»tihandlungea schon am 10. Octoder beginnen sollen, und die beiden Verlretungskörper doch nicht zu gleicher Zeit tagen können, wird demselben allerdings wenig Zeit zur Erledigung seiner so mannigfache» Arbeiten übrig bleiben. Die Regierung mag hiebe« wohl nicht mit Unrecht der Ansicht sein, daß die Masse des ArbeitSmateriale», so manche Klagen, die in einer längeren SessionSdouer laut werden würden, e> sticken müsse. Ein Unerwähntseinlassen all de» Ungemachs, da» im Verlaufe des Jahre» den Deutschen zugefügt wurde, könn» jedoch sehr leicht als ein zustimmende» Schweigen gedeutet werden. Mögen daher unsere LandtagSabgeordneten im ? ronge der Geschäfte ja nicht vergessen, gerade jene Momente, welche das Deutschthum so offen bedrohen zu klarem entschiedenem Ausdruck» zu bringen. Deutsch und ehrlich möge e» ausgesprochen werden, daß von dem jetzigen Regime für die Wohlfahrt de» Staate» nicht» zu erwarten, wohl aber Vieles zu befürchten fei. Der entscheidende Moment ist vor der Thüre. Die Zeit, wo ein Atom die Wagschale sinken machen muß, ist, wenn gewißen Anzeichen irgendwie Rechnung getragen werden kaun, erschienen. Unerschrockenheit und Wahrheit werden ihre Wirkung nicht verfehlen. Eine markige Kundgebung au« der steirischen Laodstube wird nicht unerhört verhallen. Und sind einmal bis Versvhnungskünsteleien zu Ende, dann wird auch vor den volkSwirthschastlichen Interessen der ganze nationale Spuck, wie herbstliche Nebel» schleier vor der Sonne, zerstieben. Politische Rundschau. Eilli, ö. August. Was ist erlaubt und was ist verboten? Diese Frage muß sich Jedermann, der dir Zeitungecon» fiScationen ruhigen Blicke« verfolgt, vorlegen. So schrieb vor wenigen Tagen ein zu Budwei« erschei» nende« tschechifch-clericale« Organ in einem An.kel gegen die Deutschen: „Werdet nur nicht übermüthig, sonst könnte e» passiren, daß wir Euch ein zweite» Kuchelbad bereiten!" Das Blatt wurde nlut conftscirt. Die Resolution der deutschböhmischen Abgeordneten jedoch wurde, wie bekannt, vom Lande«gerichte in Prag wegen Vergehens nach tz 302 (Aufwiegelung zum Hasse gegen andere Rationalitäten), vom KreiSgerichle zu Budwei« wegen Verdrehen« der Störung der öffentlichen Rulle und Ordnung nach § 65 St.-G. confi«cirt; dagegen gab wieder da» Kreisgericht von Brüx dieselbe frei. Polnische und tschechische Blätter wissen von einem Pair»schube zu melden, welcher beim Wieder« zusammentritt dc» ReichSrathc» erfolgen soll. Die preußische Regierung hat sich mit der Eurie wegen Besetzung des Bischofsstuhlcs in Trier geeinigt. Der Papst soll durch das Wahlrecht des Domkapitels in der Ernennung de» ivischof« nicht gehindert sein. Die Wahlperiode hat in Frankreich seit einigen Tagen begonnen. Die Royalisten und Bonapar» listen machen einander den Rang streitig. Die einzelnen Gruppen sind jedoch nicht einmal unter Feuilleton. )n den Gewittern der Zeit. Roman von Mix Boglcr. (»2. Fortsetzung.) Wr wissen, al« waS für Frauen sich diese ja entpuppen pflegen, wenn nur erst da« i zeschlossen ist, und Tausende von Schmerzen«» »ichirv langsam dahinsterbender Männerseelen l« uns eindringlich genug l . .. das Mäd-i, welche« aber doch ein Recht an fein Herz le, dem er schuldig war, sie zum Altar zu . hier da« schlichte, holdselige Sind, dem «lllicht um seinetwillen da« Herz brach, oder dem N«ch vitlleicht den treuen Glauben einer reinen »le geraubt; daneben der finstere Mann mit harten unersüllbaren Bedingung und da« «Gespenst der Schande vor der Welt, ein -n aus vornehmsten Stande verführt und verlassen zu habe», und zu dem Allen der tat noch leise nagende Schmerz über den Tod theueren Vaters: Bruno befand sich in einem chl der qualvollsten Gedanken und Empft»« yui, welches alle feine Kräfte aufzureiben im »de war und au« dem ihn nur ein rascher schlug erretten konnte. Es hätte sonderbar zugehen müssen, wenn der junge Graf einen solchen Entschluß nicht ge-faßt haben würde. Zuerst bemühte er sich mit allen Kräften, den bei seiner Individualität ganz natür» lichen und am nächsten liegenden Gedanken kestzu-halten, sich sobald wie nur möglich officiell mit Luzia zu verloben, um dadurch, wie er meinte, allen weiteren Ausschweifungen feiner Gedanken und Empfindungen einen festen Damm entgegen-zustellen; aber er schauderte jedes Mal bei diesem Gedanken zusammen, und eine innerste Abneigung, sich Luzia jemals wieder zu nähern, trat immer wieder vor seine Ueberlegungen; er vermochte diese Abneigung nicht niederzukämpfen. Gleichwohl stellte sich jener Gedanke immer deutlicher al« die einzige Möglichkeit dar, au« seiner üblen Lage, der Pflicht genügend und zu» gleich Ehre und Ansehen rettend, sich zu befreien. Wenn er auch in einer Verbindung mit Luzia da« Glück nicht fand: er mußte sie nehmen, wie es von Unzähligen feine» Stande« geschieht, wie man eine schöne Puppe nimmt, um mit ihr zu prangen und zu prunken .. . prangen und pruuken konnte er mit ihr. Er mußte sich ober mit der Ausführung diese» Gedanken«, diese« Entschlüsse« vertrauter machen, sich in ihn hineinleben, jenen Abscheu zu dämpfen suchen. Deshalb wollte sich der junge Graf ein Mol völlig losreißen von feiner Um» gebung, der süßen, verworren flüsternden Einsamkeit entsage» und die Welt aussuchen ... nicht wieder da» Häusermeer der Residenz mit seinem Geräusch und Prunk und Glanz . . . eine weite, weite Reise, über deren letzte» Ziel er noch nicht« Be-stimmte« be> sich festgesetzt hatte, sollte ih* während der Dauer seines dreimonatlichen Urlaubs oder vielmehr fo lange, als er es nöthig fand, in Be» rücksichtigung anderer Umstände womöglich viel kürzere Zeit in Ferne uud Fremde führen. Viel-leicht würde ihm dabei noch ein anderer Rath» schlag, seine Lage zu gestalten, eingegeben werden. Vorläufig beabsichtigte er, nach Süditalien zu gehen; dann würde sich der Reise schon ein weitere« Ziel stecken lassen, wenn er eines solchen überhaupt noch bedürfte . . . Rasch ordnete er noch einige kleine Ange» legenheiten und gab Befehle, die in Bezug auf die Verwaltung und Bewirtschaftung seines Besitz» thums während seiner Abwesenheit zu beobachten seien. Dann besuchte er noch ein Mal die Grad» statte seines Vaters und ging darauf an einem herrlichen Mai-Rachmittag den Hügel hinab, der kaum eine halbe Stunde vom Schlosse entfernten kleinen. Stadt zu, um sich hier von seinen Be» kannten, von allen den Offizieren der Garnison zu verabschieden. Er gedachte nicht mehr nach dem Schlosse zurückzukehren, sondern von der Eisen» bahnstation des Städtchen« aus entweder heute einander ein«. So weit die Action e« überblicken läßt, scheint e« sich mehr um einen Personen- al« um einen Parteistreit zu handeln. Die Bewegung gegen die Garantiegesetze wichst in Italien. Da« Eomit6 für da« große Meeting, welche« am 7. August in Rom stattfinden soll, entfaltet eine fieberhafte Thätigkeit. Alle, di« zur Zeit der päpstlichen Herrschaft wegen politischer Verbrechen bestraft worden und noch am Leben sind, hat man besonder« zur Theilnahme etnge-laden. Die Hinterbliebenen der damals politischer Umtriebt wegen Hingerichteten erhielten gleichfalls eine Einladung, und olle Arbeitervereine wurden aufgefordert, mit ihren Bannern zu erscheinen. Der Senior der römischen Patrioten, welche in den Kerkern des Papstes schmachteten, der alte Advocat Petroni, wird dem Meeting präsidiren. Die Irländer Mc. Grath und Mc. Kewill, welche am 10. Juni d. I. den Versuch machten, da« Siverpooler RathhauS in die Luft zu sprengen, sind — der Erstere zu lebenslänglicher, der Letz-tcre zu 15jähriger Strafarbeit — vcrurtheilt worden. Kaiser Alexander III. hat noch kurz vor seiner Abreise nach Moskau einen sehr bedeutenden Schritt gethan, und zwar insofern, al« man jede That de« Grafen Ignatieff mit Fug und Recht auf den Ezaren selbst zurückführen darf. In voriger Woche traf nämlich in Petersburg eine Deputation de« Adel« der Ostsee-Provinzen ein, um beim Kaiser dahin zu wirken, daß sechs russische Zei-tungen, zum größeren Theile in Moskau erscheinend, welche die Interessen der Ostsee-Provinzen am heftigsten angreifen, einer Maßregelung unterworfen werden möchten. Der Kaiser, welcher al« Oder-Haupt de« baltischen Adel» gilt und zum Empfange von Deputationen au» den Ostfeeprovinzen der Ueberlieferung gemäß verpflichtet ist, ertheilte der Deputation die gewünschte Audienz, verwies sie aber im Uebrigea an den Grafen Ignatieff. Letz-terer antwortete der Deputation kurz und bündig: Er begreife wohl ihre Wünsche, jedoch er, Ignatieff, sei russischer Minister und könne separatistischen Bestrebungen unmöglich Vorschub leisten. Vettaa, 2. August. Am 2. August l. I. fand in Pettau die Schlußfeier und die Ausstellung der Kinderarbeiten des städt. öffentlichen Kindergartens im Saale des Herrn G. Murschetz statt. Die junge «-chaar wurde von ihrer Vorsteherin in den Saal geführt, wo sie ihre kindlichen Lieder sang und die zahlreichen Gäste aus da» herzlichste begrüßte. Hierauf fand die Beschäftigung derselben aus den hiezu für sie bestimmten Tischen statt, welche dem anwesenden Publieum viel Schöne» und Interessantes b?t. Run kamen die Spiele, welche von Seite der Kinder eclatant ausgesührt wurden. Räch der Ausführung des so reichhaltigen Programmes hielt Herr Franz Löschnigg, Ober-leiter des Kindergarten», eine der Jugend angemessene herzliche Ansprache, in welcher er der großen Wohlthäter des Kindergartens gedachte und brachte schließlich aus und Fenster hell im warmen Sonnenschein er-glänzten. Wie e« so stolz und majestätisch auf dem Felsenberge dastand, vom dunklen Wald umgeben, vom Schnee der Blüthen leicht umflort und von den silberhellen Wellen de» lustig hüpfenden Flusse« ring« umschlossen! E« siel Bruno schwer, seinem Anblick zu entsagen, und er wandle sich immer und immer wieder um, und wie tiefe Wehmuch erfaßte e« ihn, als jetzt auch die letzte Spitze desselben, der dicke Hauptthurm, der ihm d>« jetzt immer noch nachgeblickt, hinter dem Berge versank. Sinnend schlenderte er tiefer hinab und blieb drunten, wo ein klarer Ouell munter au« einer kühlen, duftigen WaloeSkluft hervorsprudelt, lange stehen und sah hinab auf da« in ausgelassenem Spiel zum Fluß hinuntereilenve Wasser. So wie Diese silberhell glänzenden Perlen da drunten spielten jetzt seine Gedanken auch, in bunter Gestaltung durch einander wallend . . . freilich, so fröhlich und sorglos nicht. In der Stadt angekommen, besuchte er eine große Anzahl seiner Bekannten. Man suchte ihn für den Abend noch festzuhalten, indeß bestand er mit Entschiedenheit daraus, um zehn Uhr abzu-reisen. Er gefiel sich nicht mehr in frölicher Ge-fellschaft. Zudem erinnerte ihn in der kleinen Se. Majestät den Kaiser Franz Joses I. ein dreimalig« ..Hoch" aus, in welches die Kleinen einstimmten, worauf die Volkshymne vom Herrn 35. Schulfink begleitet, ge sangen wurde. Die einzelnen Leistungen haben umsomch« ein allgemeine« Eistaunen erregt, als die Leitung diese* Institutes erst seit 2l. August 1880 in di« Hände ei« hier allgemein beliebten und tüchtigen Kindergärtnerin Fräulein Therese Gassner. gelegt wurde. Der große Nutzen und da» Weien dieses Institutes scheint doch sch« unter der hiesigen Bevölkerung die allgemeine Beachtiuiß und Werthschätzung gefunden zu haben, da doch l« meisten Eltern ihre Kinder in diese nützliche Anfl^> schicken, jedoch gibt es wohl noch viele Eltern, welch» nicht nur den wichtigsten Theil de» Erziehungsmomente« bei ihren Kindern verabsäumten, sondern dieselben oh« Aussicht, der lieben sreien Natur sich selbst überlasse» und was darnach die Volksschule von solchen JndividM zu erwarten hat, bedarf hier keine» wetteren Hinweife»! Daß die Errichtung solcher Institute in den Märkte, und Städten sich aus vielen Gründen nothwendig erweisen, ist Jedermann bekannt. Möge die Gemeinde, Vertretung von Pettau. welche sich so warm um da« obig« Institut angenommen hat, auch ihre fernere Hilsi und Unterstützung dem,Üben angedeihen und der Mädche» schule zum Weiterbaue einen Gauen im Schulhaick zukommen lassen. Tackseufeld, den 30. Juli. svrig.-Corr.) Uns« sreundliii er zu beiden Seiten der da» Eannihal durch, »iebenden Reichsstraße gelegen« Markt, würbe nicht IM feine» Gleichen finden, wenn er in unmittelbarer Üifyl ein schattiges Wäldchen besäße, wo .die Einwohner ai heißen Sommertagen Erfrischung finden könnten. M die Verschönerung de» Marktes selbst wurde so manche! geleistet. Es ist dies um so mehr hervorzuheben, da bej solchen Anläßen sich im One immer Gegner finden. Große Verdienste erwarb sich in dieser Beziehung dq verstorbene Bürgermeister Herr A. Schuscha vulgo Slare. Gleiches Lob gebührt auch dem gegenwärtigen Bürger, meister Herrn Carl Schuscha, während dessen Amtssllß, r^ng die Pflasterung und Nw.llirung des Marktplatz,« vorgenommen wurde. — Seit einiger Zeit kommen jedoch, ich weiß nicht ob auf Grund von Gegenconcessioneu ®5rt durch schlau!«be nSwürbigen Tameneinfluß haarsträubende Resultat« der Gemeinderathssitzungen zum Vorschein. Ich glaube im Interesse des Markte» einiges dieser eig« thümlichen Wirthschaft anführen zu müssen, um d« Einwohnerschaft einigermaßen die Augen zu öffnen ich ihr zu zeigen, wie sie gegenwärtig vertreten wird. W vor einem Jahre der erste Gemeinderath gegen di« Ueberwölbung einer öffentlichen Straße proteftirte, rührn» man allgemein feinen Gerechtigkeitssinn. In Kürze jeddf ließ derselbe Herr gegen all« Lauregeln, in dem durch ander« feuergefährlich« Object«, sehr beengten Ho flaun» seines Haufe» ein hölzernes Riesengebäude aufstellen ur> sodann aus gemüthlichstem Wege eine Baucommissi»» kommen, welch« verabredeter Weise den Bau bewilligt«. Die Commission bestand aus einigen gesicherten (Se* 3s Fortsetzung im Einlageblatt. Stadt jeder Schrill und Tritt, den er durch di« engen Gassen that, an frühere Tage. Hier war er einst mit Margarethe gewindelt, in jenem Saale dort hatten die flammende»» dunklen Augen wieder ihr verzehrende« Feuer ii sein Herz gesandt, und dort war der Weg, aus dem er in jener finsteren, kalten Winternacht hinausgegangen, um in den Armen des verlock» endsten Mädchen« auf'« Reue die Rahe feint« Herzen«, vielleicht fein Glück für immer zu de« graben . . . Ein tieffchmerzlichc« Erinnern an jenem Taj und an jene Rächt halte seine Seele umfange», al« er langsam in einer der schmalen Straß» hinschritt, um noch einen letzten, lieben Freut» aufzusuchen. Vom Kirchlhurm de» Städtchen» ver« kündete die Glocke schon die achte Stunde . ..», er kannte den Ton dieser Glocke, und er hallte ihm entgegen, nicht, wie durch die milde, duflze» schwängerte Luft de» Lenze« sondern wie von de» schneidend kalten Windzug einer finsteren Winter-nacht getrogen, begleitet vom Knattern de« Eise«, vom Knarren de« Schnee«. D«« Abend« sanfter Dämmer begann die Straßen de« Städtchen« leise zu durchweden, und die vollen Blüthenzweige in den Gärten hi'r und da erschienen wie ein zauberhafter, sanslvewegter Schleier, der sich über die saftquellenden Bäume ausgespannt. keilaqe ;nr Nr. K3 der ..Cillier Zeitnnq". «uideräthen, ohne irgend einen Sachverständigen oder noen der Nachbarn, die doch auch ein Wort mitzureden gehabt hätten. Selbstredend lies die Commission bei einer plni Jause ganz glatt ab. Die Consequenz dieses Fal-M war, daß jener Gesuchsteller, welcher vor einem Jahre die Ueberwölbung der zwischen seinen Häusern ziehenden Straße beabsichtigte, seinem Wunsche keine Lpfer zu bringen brauchte, da der erste Gemeinderath, da Tonangeber, schon gesichert war. Sogeschah es, daß tei der kürzlich aus Auall und Fall einberufenen Sitzung bet unsinnige Bau bewilliget wurde, welcher gegen die laieren Bauregeln, nach denen man die öffentlichen Eossen oder Straßen von Ueberwölbungen befreien soll, honet, und welcher nach reiflicher Ueberlegnng von den tilienvähllen Sachsenfelds vor einem Jahre einstimmig «bzewirsen wurde. Die gedachte Straße aber, welche »m dem Gesuchsteller durch verschiedene Bauten will-lildrlich beengt wurde, wird namentlich zu Ernte-Zeiten länzlich verbarricadirt und halbe Tage Inicht paffirbar. L« geht der SchönheitS« und Gerechtigkeitssinn Sachsen-seid- und mit ihn das Ansehen abwärts und man be pimt nachgerade besorgt zu werden, in welch Händen sich andere Institute und Unternehmungen befinden. Aus dem Oemeinderatye. In der Sitzung des Gemeinde-Ausschusses »om 3. d. beantragte Dr. Higersperger im Na-vcn der RechtSsection folgende Beschlüsse dem La»deSauSschuffe zur Borlage an den Landtag zu unterbreiten: 1. Die der Gemeinde der Stadt Cilli mit dem Gesetze vom 7. Mai 1863 zur EinHebung bewilligte Auslage auf den Besitz von Hunden auf jthrlich Vier Gulden zu erhöhen. 2. Die mit d^m Gesetze vom 1. December 1872 LGB. Nr. 47 bewilligte Gebühr für die ««driickliche Aufnahme in den HeimatSoerdand dieser Stadtgemeinde betrügt für jede Aufnahme höchstens 200 fl. 3. Die nach dem Gcweindestatute für die Eladl Cilli vom 21. Januar 1867, LGB. Nr. 7 § 5 jur Abnahme b>willigte Gebühr für die Ber-leihung des Bürgerrechte« dieser Stadtgemeinde l«s den Betrag von 2CD fl. nicht übersteigen. 4 Der «tadtgemeinde wird zur Bestreitung Kr Gemeindebedürfnisse die Einhebung einer Ab-gäbe von jedem im Gemeindegedietc der HauSzin»-sleocr unterliegendem Objecte für die Jihre 1881 \'\t irclufios 1889 bewilligt. Die Abgabe betrügt 2 fr. von jedem Gulden de« eindekannten und tätlich festgestellten G«däudezinSerträgniffeS. Ausgenommen von dieser Abgabe sind jene Wohnpar-lheien, welche einen gesetzlichen Befreiungsgrund haben oder solche, die eine Armenbelheiligung ge-ließen. Die näheren Bestimmungen über die Vmchsührung, sowie über die Befreiung von dieser Abgabe in einzelnen Fällen werden der Stadtge« neinde Cilli überlassen. Sämmtlich« Anträge der Rechtssection wurden einstimmig angenommen. Hierauf referlrte der Obmann der Finanz-feclion, GR. Stiger über da« Mauthprivilegium. Qx beantragte bei der Statthaltern einzuschreiten, daß die Mautheinhedungsbefugniß auf weitere sechs Jahre mit dem derzeitigen Tarife bewilliget werde. Räch den vorliegenden Ausweisen betragen die Maulheinnahmen seit dem Jahre 1873 di« inklusive 1880 fl. 47.059 83. Dagegen betragen die Ausgaben in derselben Zeit, u. zw. für Straßen-reinigung fl. 4223 15, Schotter und Einbettung fl. 179638. SicherheitSgelÜnder und WarnungS-tafeln fl. 14 98, Wagen, Werkzeuge und Gerälhe fl. 923 80. Pflasterung fl. 19.028 46. Mauthge-bührtn-Eindebunzsregie und Gebüudeerhaltung fl. 9821 15, Z>7«entgang der Mauthhäuser fl. 1540, Trottoirlegung fl. 6620, Banaler Haltung, Neubau und Reinigung fl 3507'31, landesfürstliche Steuern und Umlagen fl. 2210°54, zusammen fl. 49.585 77. Hiezu kommt noch die Ausgabe der Brückenerhai« tung mit fl. 6929 65. Es zeigt sich somit gegen-über den Einnahmen ein Mehraufwand von fl. 9455 59. Der Kostenvoranschlag über die von 1882 bis inclusive 1887 nothwendigen Pflasterung»« LanalisirungS- und Brückenerhalnings-ilrbeitln be-trügt für Würfelpflaster fl. 17°685, für gewöhnliche« Pflaster mit geköpften Flußsleinen fl. 2093. für Pflaster mit geköpften Steinen aus Feistritz fl. 7560, für Schlägelschotter fl. 47ü, für einen Kanal am Hauptplatze fl. 700, für einen solchen in der Graben- und Brunngasse fl. 1955 und für Erhaltung der Sannbiücke fl. 6000. Zusammen fl. 36.468. Der Antrag der Sektion fand einstimmige Annahme. Bezüglich Unificirung ber Gemeindeschulden berichtet GR. Stiger, daß om 9. August da« Schuldverhältniß zur Sparkasse geregelt und die Schulduriundcn ausgestellt werden. Schließlich berichtete GR. Rüpschl über die Landwehrkasernbau-Rechnung. Die Rechnung wurde von ihm und dem gleichzeitig gewählten Rechnung«» revifor GR PoSpichal geprüft und sammt Belegen al« vollkommen richtig besnnven. Die Gesammt-empfängt betragen fl. 17.583'36, bic Ausgaben fl. 17.561 48. ö« verbleibt daher ein Cassarest von fl. 21.88. Er beantragte daher, dtm Baucomilo da« Avsolutorium zu ertheilen. Nach einhelliger Annahmt de« Antrage« wurde die öffentliche Sitzung geschlossen. E« folgte nun-mehr tint vtrtraulicht Besprechung. kleine Chronik. üilli. 6. August. (Baron Lübeck,) der in lttzttr Zeit witderholt nach Wien btruftn wurde, soll tintm Gerüchte zufolge zum Minister dt« Ianeren ausersehen fein. (P e r s o » a l n a ch r i ch t.) Der k. k. Staats-anwalt, OberlondeSgerichtSrath Duller, ist gestern zum Curgebrauche nach Rohitsch - Sauerbrunn abgereist. (Ehrenbürger.) Der Gemeindeausschuß von Pettau hat den scheidenden Gymnasialdirector Anton Fichna zum Ehrenbürger ernannt. (Städtische Bauten.) Die deutsche Kirche deren Adaptirung am 21. Mai v. I. begann, wird Ende Octvbtr vollkommt» fertig gestellt sein. Gegenwärtig wird an dem letzten Gewölbe im Thurme gearbeitet. Die im romani-schtn Stylt durchzuführende Malerei im Innern schrtittt stetig vorwärts. Dit Facadt wird in 14 Tagen vollendet stin. Erwähnt fei hier, daß das schöoe Altarbitb (Himmilfahrt Maria) im Jahre 1817 vom renommirten sttirischtn Kunstler M. Schiffer gemalt wurde, und er dafür von den Cillier Bürgern 700 Silbergulden als Honorar erhielt. — Die Arbeiten am Theaterge« bäude sind beendet, der neue Platz repräftntirt sich recht gut, und t« thut dem Passanten wirklich wohl, nicht mehr die unsaubere Kehrseite unstrtS MusentewptlS schauen zu müssen; wärt tr nur stldst schon in tiner unsertr Stadt würdigen Weise hergestellt! Die beiden vom Baumeister Tscher-nischek ausgeführten gegenüberliegenden Gebäude sind recht hübsch, namentlich ist durch seine Villa hoffentlich dtr Ansang zur Anwtndung tint« besseren Baustyle« in Cilli gemacht, zu bedauern ist t« nur, vaß der gute Gesammleindruck den die Klosterschule machen könnte, durch die plump au«-geführten Ziegelsaulen de« Borgartengitters bcein» trächtigt wird; auch die beiden geschmacklosen Aloenaufsätze sind ziemlich überflüssig. Die Arbtittn am Gymnasialgedäuoe sind im vollen Ganze, die'alten schmalen Treppen werden abge-rissen und dadurch dit sehc noihwendigt Erweiterung dtr Gänge (die jetzt wunderbar blau angestrichen sind) erzielt; an Stellt deS abgerissenen Häuschen« in der Sanngasst kommt eint Gartenmauer mit dtm Eiufahrtsthore. — Dtr Haupisicktrschlitz am städtischen Friedhofe ist durch die ganze Längt desselben gezogen worden, und eS unterliegt keinem Zweifel, daß die wenigen unteren Partien, die feucht waren, nunmehr vollkommen trocken gelegt werden, da es gelungen ist die bewässernden Quellen aufzufangen. (S o i r 61.) Morgen Sonntag findet im Gartensalon deS Hotels ,zum weißen Ochsen* eine Soiröe der Cillier MusikoereiuS-Eapellt statt. Bti dem Umstände, als an diesem Abende da« Streichorchister verstärkt ist und auch mehrere neue Pieren zur Aufführung gelangt», machen wir unsere Ltser darauf ganz besonder« aufmerksam. (Gewerbliche Fachschulen.) Mit dem nächsten Berwaltungsjahre übernimmt ba« Unterrichtsministerium die Administration aller dtr gtwtrblichtn Bildung gewidmettn Lehranstalten, Museen und Btrsuchsstationen. Es wird daher Var das niit auch ein feiner, dusliger Ctleitr. der dort wallte? Und umfloß er nicht m schönes, edle« Mädchenanllitz? War denn viuno dit schlankt. schmitgsamt Gtstalt. dit ltichten Echrillt« vor ihm hinschwebte, ganz unbekannt? O nein durchau« nicht! Er kanute sie uur zur zu gut: Da« Zucken seiner Lippen, da« Er-Mkv seiner Wangen sogen e« un«. Und wie sie d»rt um die Ecke biegt und k« Profil ihre« Gesichte« sich zeigt... ja, da« ist da« ätherische, zartt Antlitz Margarethen« mit dtm feinen Duft der Wangtn. den knoSptndtn kippen und dtm sanfttn Glanz der blauen Augen, diese« Antlitz, umrahmt von dem gewundenen, Kichen, blonden Haar: eine Raphaelszestalt, ein lebendiges G.'ticht t Und diese« Mädchen hatte Bruno von Pahl» st« dtrlasftn! C« war ihm, als habt er einen sanften Echmerz in den sonst fast immer kindlich htittren Aüzm gelesen, al« habe tiefinnere Trauer au« den schönen Augen gesprochen, unb al« habe ein stille«, geheime« Leib die Wangen Margarethen« Weicher gefärbt. Und eS quoll in seinem Herzen und glühte in (einen Schläfen, und er machte sich wieder festige vorwürfe, diesen Engel, diesen Himmels-reinen Engel beleidigt, das Gemüth ditstS Mädchens vn duften, diese zarten Knospe vielleicht im Innersten geknickt zu habt, und wie von einer gewiffen geheimen Macht an ihre Spur gebannt, schritt er in einiger Entfernung hinter ihr her ... eS war eine andere Richtung als die, weicht tr in jtntr verhängnißoollen Winlernacht eingeschlagen ganz die entgegengesetzte Richtung. Margarethe von Waldsteöt batte in einem Piitztnaaunlagtr dtr Stadt einigt kleine Einkäufe besorgt und ging nun, von ihrer, fast in gleichem Alter wit fit steheoden Gesellschafterin begleitet, dem Bahnhof zu. Der Schienenwez, an dessen Fertigstellung man seit längtrtr Zeit gearbeitet, führte nun nach einer in der Nähe de« Ritter-gutes Lindenschtag gelegenen Station, und man brauchte nicht mehr, um nach letzterem zu ge-langen, auf der Landstraße dahinzufahren, an dem Exerzierplatz vorbei, den Hügel hinauf und dann wieder hinab, durch den stillen, dunklen Wald... Man legt jetzt den Weg auf viel bequemere Weife zurück. . . Die beiden Mädchen hatten den in nur ge-ringer Entfernung von dem Städtchen gelegenen Bahnhof erreicht. Sie hatten sich auf dem Wege dahin niemals umgesehen und schienen den hinter ihnen her Schreitenden nicht bemerkt zu haben. Einige Minuten nach ihrer Ankunft auf dem Bahn-Hofe mußte dtr Zug abzthen. Der junge Graf, Anfang« willenlos und unbewußt schon dit Stufen am Eingang de« Bahn- hofgebäude« überschreitend, hemmte plötzlich den Schritt. Er zögerte, in dasselbe einzutreten, und ging langsam an der Front dt« Haust« hin, dtr Straße zu, welche von dem Bohnhofgeleife über« schritten wird. Man sieht hier in ein kleine« Thal, durch welche« sich der Schienenweg immer läng« de« helldlinkenden, flöhlich rauschenden Flusse« hin-schlangelt, und Bruno stand still und blickte in die von den Schleiern de« Adend« sanft verhüllten den Fluß säumenden Hügel hinein. I.tzt brauste der Zug heran, welcher Marga-reihe dem väterlichen Hause zuführen sollte. Die Locomotive schnaubte und pustete an Bruno vorüber, und der junge Mann heftete den Blick starr auf alle Waggon« und CoupeS, die vorbei-kamen. Ader er vemochte sie in keinem derselben der zahlreichen Fenster heraus zu finden. Und eS war ihm doch, als hätte sie au« einem derselben herausschauen müssen! WaS sie wohl jetzt denken mochte, welche Ge-fühle wohl jetzt ihr Herz durchwehten? Er hätte eS gar zu gerne wiffen mögen, und wie, als ob er ihr nacheilen und sie einholen wollte, um sie zu fragen, was sie denke, was sie empfinde, ging er weittr, dtm Bahnhofgeleise nach, in der Richtung nach Lindenschlag, am Flusse hin, immer da« Thal entlang. auch die Einstellung sämmtlicher solchen Zwecken dienenden Credite im UnterrichtSetat erfolgen. (Preisausschreibung von 50 Du-raten in Gold.) Die Redaction der illustrirten Zeitschrift „Neue Welt" in Wien (E. Czaki's Verlag) schreibt bei der Eröffnung ihres neuen Jahrgange« einen Preis von 50 Ducaten in Gold für die beste Novelle auS. An der internationalen PreiSdewerbung können sich Schriftsteller be» In-und Auslandes bethätigen, doch muß die Novelle Originalarbeit und in deutscher Sprache abgefaßt sein. Der EinreichungStermin läuft mit 15. No» vemder d. I. ad. — Die preisgekrönte Novelle wird im neuen Jahrgange zum Abdrucke gelangen und werden die Concurrenzbedingungen von der Redaction der Zeitschrift .Neue Welt" in Wien, IX. Maximilianplatz Nr. 3 (nächst der Votivkirche) auf Verlangen jedem Interessenten gratis und franco eingesendet. (La n d e » f ilr st l i ch e Bezirk» Thier» a r z t st e l l e n.) An den Amtssitzen in Marburg. RadkerSburg und Pettau sind drei neu systemisute landeSfürstliche BezirkS-THIerarzlstelle» zu besetzen. Mit diesen Stellen ist die Rangsclasse mit einem JahreSgehalte von 600 fl. und entsprechenden ActivitätSzulagen verbunden. Für Marburg und Pettau ist die Kenntniß der slovenischen Sprache erforderlich. BewerdungSgesuche sind bis 15. Scp-tember d. I. bei dem steiermärk. Statthalterei-Präsidium einzureichen. (U n t e r st e i r i s ch e Bäder.) Im land-schaftlichen Curorte N e u h a u S sind bis zum 5. d. 720 Curgäste eingetroffen. —Ja Römerbad sind bis zum 5. d. 618 Personen zum Curgebrauche eingetroffen. (Zur Hundecontumaz.) Mit dem heutigen Tage wird den Hundebesitzern gestattet, ihre Hunle, wenn dieselben mit einem Beißkörbe versehen sind, frei laufen zu lassen. Der Beißkorb muß jedoch ein sicherer und wo möglich nach dem beimStadtamte erliegcndenMustcr angefertigter fein. (Das Mitnehmen der Hunde in öffentliche Locale.) Auf Grund des GemeintestattttcS vom 21. Januar 1867 ergeht das Verbot. Hunde in öffentliche Locale, wie Gast-und Kaffeehäuser :c. mitzunehmen. Die Uebertre-tung di'scs BerboieS wird mit Geldbuße bis zum Betrage von 10 fl. oder, im Falle der ZahlongS-Unfähigkeit, mit Arrest bis zu 48 Stunden bestraft. (Schie nenlieferung.) Die Baudi-rection für die österreichischen StaatSbahnen hat eine Concurrenz wegen Lieferung des für den Arlbergbahnbau benölhigten Schicnenmatoiales ausgeschrieben. Die vorläufig zu bestellende Quan-tität beträgt 11.000 Tonnen. Die Lieferfrist erstreck! sich bis in das Jähr 1883. (Todtschlag.) Der Schuhmacher M. Pergrad bei W.-Landsbe-g hat bei einem Streite fein Weib mit einem Leisten erschlagen. Die lichten, grünen Maien wügten sich zur Seite, die Vögel sangen süßlockend im Gebüsch, und frischt Blüthen neigten sich in seligem Traume auf und ab uud flüsterten sich die goldenen Märchen des Frühlings zu. Sanft anschwebende roch glühende Wolken zogen über den bewaldeten, felsigen Hügelu am Himmel hin und gössen einen flammenden Widerschein in die murmelnden Wellen des Flus-seS, und würziger Wohlgeruch entströmte all' den bunten Blumen am Strande und dem saftigen Glün dt» Waldes, aus welchem, scheu aushorchend und mit den klugen Augen um sich hcrspähend, ein schlanke», glattes Reh trat, um über den weichen Wiescnteppich an den Fluß zum Trunke zu gehen . . . Bruno wußte kaum noch, wo er war, noch viel weniger, warum er jetzt seine Schritte durch diese» verborgene, dämmernde Thal lenkte. Mit verzaubertem Siun ging er weiter: was kümmerte ihn das Woher, Warum Wohin? Und wie er lange schon da» Thal verlassen und im milden Schimmer de» Mondlichte» über die würzig duftenden Wiesen ging; da tauchten sie ihm wie ein Märchengebilde aus dem leuchten-den Blüthenschnee der ring» umher stehenden Bäume empor, die Giebel und Dächer, die er so oft geschaut, nach den,» er so oft mit wehmüthiger Seele und sehnsüchtigem Blick zulückgesehen, die Giebel und Dächer de» Rittergutes Lindenschlag. Er befand sich in keinem andern Zustand, al» in Buntes. (Große Nachkommenschaft.) Am 30. Juli verstarb zu Graßlitz ein Metzger in feinem 87. Lebensjahre. Derselbe hinterließ 8 Linder. 24 Enkel und 9 Urenkel, somit 41 Nachkommen. (Schlagfertig.) Ein Bamberger Frau-lein machte sich neulich da» Vergnügen, höchst eigenhäadig einen Krug frischen Wasser» am Brunnen zu holen. Einige junge Herren blieben vor dem „seltenen Bilde" stehen und erlaubten sich die Ansprache: „Nun, schöne Rebekka?" Sehr resolut aber war die Bibelscstigkeit verrathende Ant» wort: „Soll ich vielleicht Kameele tränken?" (In der Provinz Reggio dell' E m i l i a) in Mittelitalien ist ei» dort befindlicher kleiner Vulkan „Salsa di Querzola" bei dem Ort Regnano-Viano seit einigen Tagen zum Ausbruch gekommen. Alle zwei bi» drei Tag: vernimmt man ein starkes Dröhnen, dann erfolgt die AuS-Weisung von Koth und Mineralien, welche unter großem Geräusch bi« 20 Meter hoch in die Luft geschleudert werden. Gleichzeitig pflegt die Erde zu erbeben in einem Umkreise von 200 Metern. Verzeichnis der im Monate Juli in Cilli getauften Linder. Bader Peter. Rojc Heinrich. Obreza Anna. JUobo-öoonit Carl Ludwig. Refar Heinrich Anion. Cimperman Anna. 8ojc Anna. Schmidt Guliav, Anton Richard. Svetel Anna Her,mann Franz. Koar Franz Scheuch?«-baun Friedrich August Mittel Franz. Rajni» Anna. Sev^ek at G-ora. Winzer, 75 I., Altersschwäche. udu>al Theresia, Näherin, 17 I., Ausjehiuug Personal Franz, Inwohner, 71 %, Gehirnerweichung. Schwitz Gottfrieb, Zinkschmelzerssohn, 4 I.. Divhtheriti». Jo»t Antonia, Winzerstochier. 13 I., T«bertulose. Zupanc Maria, Jnwohnenn, 70 I., Altersschwäche. Zupanc Pauline, Schuhmacherskind. 10 M-. Tarmkatarrh. Schneid« Äatbarina. Gastwirthswitw«, 71 I., Schlaq. fluß. Schmiy Maria, Zintichmeljerslochter, I I., Tlph tberitis. Groß Ferdinand, Magazinsarbeiterskino, 4 M, Schwäche i,imnjat Maria, Schmidmeistersgattin, 36 I, Tuderkulose. Im Giselaspitale: Baumkircher Anna. Taglöhnerin, 49 I., Lunge n-ödem. Pe'wvnit Theresia, Jnwohnerstochter 13 I-, Wasiersucht. Gunaj Josef, Bergknappe, 39 I.. Leber-atrophie Bodep Johann, Hausknecht, öS I, Starr-krawvs. Stomol Maria, DienslmStchen, 15 I, Unter-leibstrankheit. Belcc Jikob, Taglöhner, 22 I.. Tuber-kulose. Äranjciö Johann, gabritsarbeiter. 52 I.. Wasiersucht. Correspondenz der Redaction. Herrn Dr. LGregorec in Marburg. § 19 des Prebgesetzes schreibt Berichtigungen von dem eincS Träumenden, den die Erinnerung zu schönen, vergangenen Tagen und vertranten, lieben Stättrn führt. Er schriet, allein von seinen tief drinnen heimlich quellenden Gefühlen geleitet, die lang-gedehnte Welle deS breiten von Wiesen und Feldern bekleideten Hügcl» hinab, in die frucht-bare Niedcrung hinunter, wo die hellen Wasser eine» kleinen, friedlich zwischen den Fluren ruhen-den Weiher» blinkten, dicht an diesem vorüber und wieder eine kleine Höhe hinan . . . und da dehnte sich zur Seite der große Park von Linden-schlag au», und da» Gut lag, vom sanften Glanz deS Mondlichts umwoben, ganz von schimmernden Blüthen umwallt, in voller Ausdehnung vor ihm da. Er hatte lange Zeit gebraucht, um den nicht viel über eine Stunde weiten Weg noch Linden-schlag zurückzultgen, fast zwei Stunden lang war er gegangen, langsam und in Gedanken verloren dahinschländernd. E« fehlten nur noch wenige Minuten an zehn Uhr. Bruno war an einem der lauge» Gebäude dahingegangen und bog nun zur linken Hand um die Ecke. Dort stand er vor dem großen Thor, das in den Hof führte. Hinter Bruno dehnte sich weithin die Landstraße, auf der er so oft dieser Häusergruppe zugeeilt. In der Ferne dämmerte sanft der dunkle Wald. Thatsachen, nicht aber von Anschauungen vor. Die > Aufnahme von Reclanvartikeln aber werden bei uns mit 10 kr. pr. Zeile berechnet. Sriv.-Ielegr. d. „tzissier Zeitung." Wien, den 6. August. Die Landtage sind officiell einberufen. Die Session de» stcirischea beginnt am 14. September. Wien, den 6. August. Abgeordneter Dr. Herbst wird am 15. in Bensen und am 17. August in Tetschen zu seinen Wählern sprechen. Rom, den 6. Aagust. Italienische Blätter . veröffentlichen eine päpstliche Allocution, worin : der Papst erklärt, daß er angesichts der letzten i Excesse nur al« Gefangener in Rom bleiben ■ könne. Ettenöakn Kakrordnung. Richtung W i e n - T r i e st. Ankunft Abfahrt Taaes>Cilzug................3.40 3 42 Nachm. Nachi-Eilzug................. 3.34 3.36 Nacht». Postzug.....................11.32 11.42 Mitwg. Poitzilg.....................11.42 11.47 Nacht». Gemischter Zug..............5.S2 5.30 Nachm. Richtung T r i e st - W i e n. Ankunft Abfahrt rj Tages Eiljug................ 1.12 1.14 Nachm. Nacht-(!il;ug.................12-24 12.2« Nacht«. Postzug..................... »LS 4.01 Ftüb. Postjua..................... 4.26 4.32 Nachm. Gemischter Zug..............9.11 9.19 Porm. Secundärzug ab Cilli 6 Uhr Früh Ank. Laidach 9 Uhr 24 M Vorm. ab Laibach 5 Uhr 4b M Abds. Ant. Cilli 9 Uhr 4 M. AbdS. Aösaört der Wollen von Cilli nach: Sachsensetd, st. Peter. St. Paul, Fr«»z, Mittnig, Trojan«. Luknwes, Bir, Laidach um 5 Uhr Frtih. Fravlau, Prißberz, Laufen, Lberburg um 5 Uhr Früh. Wöltill, Schönstcia, Mißliaz, Wiadischaraz um 5 Uhr Früh. Neuhan» um 7 Uhr Früh. 12 Uhr Mittags. H-deaegg. Weitenkein um 12 Uhr Mittags. Hourse der Wiener Börse vom k. 'August 1881. Goldiente...........94.05 Einheitliche Staatsschuld in Noten . 78.05 „ „in Silber . 78.85 1860er Staat» Aalehenslose .... 132.25 Bankacticn........... 833.— Creditactien.......... 368.20 London............117.55 Napoleond'or.......... 9.32 k. k. Münzducaten........ 5.50 100 Reichsmark.........57.35 Das Thor war verschlossen : mußte denn Bruno durch dasselbe in den Hof hinein? Zu dem Hasen feiner Rahe und dc» süßesten Frieden», zu der Stätte seiner reinsten Seligkeit? Er streckte die Hand nach der großen Thüre au». Er sah empor und zuckte zusammen, und der Athem stand ihm einen Augenblick still. Oer ein« same Wanderer wußte, wohin ihn seine Schritte unfreiwillig geführt. Uud halte er sich für heute nicht einen ganz andern Weg vorgesetzt, sollte ihn nicht der Bahnzug in die gerne führen, in die weite, weite Ferne? Freilich, zehn Uhr war nun schon vorüber . . . Der Irrende gelangte plötzlich, indem seine Hand da» Thor streifte, wieder zum Bewußtsein seiner Lage. Einige Secunden lang ging ein hcftige» Beben durch feine Glieder. Dann wandelte er vor dem Gute hin und her. Die Nacht war süß und zanberfelig, von taufend blühenden Märchen durchwebt, wie nur eine Mainacht e» sein kann. Kein Laut, kein Hauch ring», al» da» leise Flüstern der duftenden Blumen und Bäume, al« da» verworrene Ziipen der Heimchen, da» seltsame Stimmengewirr aus dem feuchten Grund, al« au« der Blätter- und Blüthenfülle eine« vereinsamten Böglein« sehnsüchtiger >vang. Sonst kein Hauch, kein Laut. (gortsetzung folgt.) r Nuttler Iterrettffanfte 2Vr. ii7 400—3 CILLI. Empfiehlt «ich zur Uebernahme aller in nein Fach einschlagenden Arbeiten uud versichert reelle Bedienung und billigste Preis«. X>aelizicg,el, gut gebrannt, bester Qualität. sowie auch Hohl-, Mauer-ond Pflasterziegel, empfiehlt zur geneigten Abnahme Ergebunst f>'N*f«r CofNfirA, Ziegelei-Besitzer, Cilli. 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Mein Eheweib Maria Ha as litt schon mehrere Jahre an Magenkrämpfen derart, dass sie fast nichts mehr essen konnte und grosse Schmerzen erleiden musste, auch durch fortwährendes Erbrechen so von Kräften kam. dass sie bettlägerig wur