Erscheint wöchentlich sechsmal (mit Ausnahme dev Feiertage). Schrilt-Eitung, Verwaltung und Buchdruckerei Tel. 25-67, 25-68 und 25-69. Maribor. Kopališka ul. 6. Manuskripte werden nicht retourniert. — Anfragen Rückporto beilegen. Inseraten- und Abonnements-Annahme in Maribor, Kopališka ulica 6 (Verwaltung). Bezugspreise: Abholen monatlich 23 Dm, zustellen 24 um, durch die Post monatlich 23 Din, für das Ausland monatlich 3o Dm, Einzelnummer 1.50 und 2 Din. Preis Din TSO int OHittelmeer FRANZÖSISCHER DAMPFER VON FRANCO-EINHEITEN ANGEHALTEN VON FRANZÖSISCHEM ZERSTÖRER WIEDER BEFREIT. UND Delbos im Kreuzfeuer Die Streikwelle, die augenblicklich uber Paris und Frankreich fegt und die gewissermaßen das ganze Land beunruhigt, ist nunmehr als eine offene politische Provokation der äußersten französischen Linken erkannt worden, die den um den Frieden Europas so verdienten Außenminister Yvon Delbos stürzen Möchte, und zwar über Auftrag der Drahtzieher in Moskau. In diesem Zusammenhänge ist es sehr interessant, die Meinung zu hören, die die Moskauer -P r a w d a« über die Stidosteuropa-Reise des französischen Außenministers ausgesprochen hat. Frankreich — so schrieb die genannte Moskauer Zeitung habe sich in das S c-h 1 ep p t au .der Londoner Außenpolitik begeben und Herr Delbos habe dem polnischen Außenminister Beck, diesem »offe Ren Agenten des deutschen Faschismus«, die Rolle eines Vermittlers zwischen Frankreich und Deutschland wesentlich erleichtert. Die Begegnung Delbos-Neu-fatli sei ein beredtes' Symptom für das Uigleiten Frankreichs aus der Verteidi-"üngsnosition der kollektiven Sicherheit Und des Völkerbundes.« In Berlin war Man nicht umsonst zufrieden mit dem Warschauer Gespräch. Die Verhandlungen über das sogenannte Kulturabkommen zwischen Deutschland und Frankreich sprechen dafür — schließt die »Prawda« — daß Beck den Auftrag Hit krs nicht übel ausgeführt hat.« Die Moskauer Kreise mäkelten auch an den Bukarester, Beograder und Pra rer Besprechungen des französischen Außenministers, und die Tatsache, daß Moskau mit Herrn Delbos unzufrieden ist. beweist nur. daß die Sache des Frie dens vortrefflich steht. Frankreich macht seine eigene Politik. Wenn nun Frankreichs verantwort liehe Kreise die Ueberzeugung erlangt haben, daß freundschaftliche Beziehungen zu den beiden autoritären Großmächten möglich und nützlich sind, so ist damit der Befriedung Europas im engeren Sinne ein großer Dienst erwiesen. denn ein wirkliches Interesse an internationalen Spannungen und Konflikt stoffen hat nur Moskau, welches aus etwaigen Zusammenstößen Profit zu erlangen hofft. Aus diesem Grunde ist die Kontermine gegen Delbos in Form von Streiks vollkommen verständlich.Nun ist aber Yvon Delbos eine Persönlichkeit, deren Charakter und Sauberkeit auch in der französischen Kammer niemand anzugreifen wagt. Delbos ist im Weltkriege mehrmals verwundet worden, der französische Heeresbericht hatte ihn seinerzeit wegen seiner persönlichen Tapferkeit zweimal genannt. Als er das Ministerium des Innern übernahm, dachte er nicht im entferntesten daran, die Interessen etwa der Zweiten oder Dritten Internationale zu wahren, denn Delbos 'st zuerst Franzose und als solcher ist er Nur Wahrer der Gesamtinteressen Frankreichs welches den Frieden ebenso dringend benötigt wie das übrige Europa. Niemand kann dem französischen Außenminister ehrliches Wollen abspre Pari s, 28. Dezember. Der französische Dampfer »Jolandey« wurde auf der Fahrt von Marseille nach Barcelona auf der Höhe des Kaps Rossa von mehreren nationalspanischen Kriegsschiffen durch Granaten vor dem Bug angehalten. Der Dampfer begann sofort durch Funkspruch französische Kriegsschiffe anzurufen, worauf ein französischer Zerstörer auftauch te und den spanischen Kriegsschiffen mit der Eröffnung von Feindseligkeiten droh- te, falls sie den Dampfer nicht unbehelligt lassen. Schließlich wurde zu Verhandlungen übergegangen und man einig te sich dahin, daß der Dampfer nach dem französischen Hafen Port de Vendre Kurs nehmen mußte. Unter Teilnahme spanischer Kontrolle wurde der Dampfer sodann versiegelt, um von den internationalen Kontrollorganen auf seine Ladung geprüft zu werden. Regierung' Er gilt dabei' als Nachfolger des LuftfäHrtministers Lord C' to i t o it, dessen allzu langsames Tempo in der Luflaufrü-stung allgemeiner Kritik begegnet. Churchill gilt ferner als derjenige konservative Politiker, der eine wirksame Reform des Völkerbundes, vo-rzubereiten hätte. Die japanische Antwort an England. T o k i o, 28. Dezember. Die japanische Antworte auf die englische Protestnote betreffend die Beschießung englischer Kanonenboote auf dem Yangtse ist vom Auswärtigen Amt fertiggestellt worden u. wird .noch heute dem hiesigen englischen Botschafter überreicht werden. eidung über Krieg WIRD SIE IN DEN VEREINIGTEN STAATEN DURCH DAS VOLK GEFÄLLT? — EIN SENSATIONELLER ARTIKEL MUSSOLINIS ZUR INITIATIVE DES SENATORS LUDLOW. sich auf das Leben von Millionen Menschen bezieht, auch vom Volke entschie den wird. Es hat jedoch den Anschein —schreibt Mussolini — daß in Amerika das Volk durch sein demokratisches Par lament nur in unbedeutenden Fragen zu entscheiden hat, während die großen Entscheidungen von einer kleinen Clique gefällt werden. Eine solche Demokratie ist allerdings eine Illusion, die das italienische Volk glücklicherweise schön längst überwunden hat und auch weiter hin abzulehnen wissen wird. Washington, 28. Dezember. Die gesamte amerikanische Presse befaßt sich mit einem vom Senator L u d 1 o w eingebrachten Entwurf bezüglich Revision der amerikanischen Verfassung. Senator Ludlow beantragt angesichts der Spannungen, die sich zwischen den Vereinigten Staaten und zwischen Japan ergeben, die Abänderung der Verfassung in dem Sinne, daß in Hinkunft die Entscheidung über die Frage Krieg oder Frieden nicht mehr allein vom amerikanischen Kongreß gefällt werden könne, sondern erst im Wege einer allgemeinen Volksabstimmung. Ludlow stellt damit eine fundamentale Frage der Demokratie zur Diskussion. Die Initative Ludlow stieß in der Mehrheit des Senats auf Widerstand. Diese Mehrheit erklärt, daß sie allein berech tigt sei, in so wichtigen Fragen der Nation die Entscheidung zu treffen. Die Mehr zahl der von der Wallstreet und vom a'me rikanischen Finanzkapital beherrschten Blätter richtet sich gegen die Initiative Ludlow, die im Kongreß zum Scheitern gebrächt werden soll. R o m, 28. Dezember. Im »P o p o 1 o d’Italia« erschien aus der Feder des Ministerpräsidenten Benito Mussoli-n i ein Artikel, der eingangs ; feststellt, daß nach der offiziellen Beilegung des »Panay«-Konfliktes zwischen den Regie rungen der Vereinigten Staaten und Japan in. Amerika durch eine gewisse frei maurerische und kapitalistische Presse eine wahre Kriegspsychose geschaffen worden sei. Senator Ludlow — schreibt Mussolini — hat vollkommen recht. Die Vereinigten Staaten erklären sich als Land der Demokratie Und es muß sich nun zeigen, ob sie wirklich ein Land der Demokratie sind. Es wird sich zeigen müssen, ob das amerikanische Volk wirk lieh souverän ist oder nicht. Wenn in der Schweiz, dem klassischen Land der Demokratie, das Volk in freier Volksabstimmung sogar über die Auflösung der Geheimlogen zu entscheiden hat, so müßte man meinen, daß in den Vereinigten Staaten, ebenfalls in einer Demokratie, das Volk über die viel wichtigere Frage von Krieg und Frieden zu entscheiden haben werde. Ameriki will als klassisches Land der Zivilisation gelten. Er ist also zu hoffen, daß die Frage, die dien, Daß er jetzt von den Moskauer Kommunisten und den Pariser Kommuni sten ins Kreuzfeuer genommen wird, ist ; kaum verwunderlich. 3>ic Kämpfe um Terme?. bauern unvermindert an <3 in I a m a n c a. 38. Dez. Die Kämpfe um Terrnel werden ohne Unterbrechung fortgesetzt. Die nationalspanische Fliegerei belegte gestern die von den Valencia-Miliz-truppen besetzten Vorstädte Terruels sowie die Anmarschstraßen mit Bomben. Von beiden Seiten werden stündlich neue Verstärkungen herangebracht. Die nationalistische Besatzung Terruels hält sich seit zwölf Tagen ununterbrochen gegen den anstürmenden Gegner. Nach einem von der Funkstation Terrnel ausgesandteu Bericht verfügt die Besatzung noch immer über genügend Proviant und Munition. Finnische Demarche in Moskau. Hel s inski, 28. Dezember. Da am 27 September 12 sowjetrussische Militär flugzeuge mehrere Kilometer landeinwärts finnisches Gebiet überflogen unterbreitete damals die finnische Regierung, in Moskau einen scharfen Protest, der erst jetzt in völlig unzufriedenstel-lender Weise beantwortet wurde. Die finnische Regierung behält sich das 3echt einer neuen Demarche vor, die dieser Tage erfolgen wird. R o m, 28. Dez. „I l M i o r n n t e ib ' Ist a l i ja" befaßt sich mit der Entsendung der faschistischen Studienkommisfion nach Japan, und kommt dabei, zu der Schluß 'olgernng. daß die Vertiefung der politischen ulturcllen und. wirtschaftlichen Beziehungen .MlschUt Italien und Japan, vom italienischen Völle lebendig begrüßt werde. Die Zusammenarbeit Italien und Deutschlands mit Japan ist ein Bollwerk gegen den internationalen Bolschewismus, der der Erbfeind aller Kultur und Zivilisation sei. R o in, 27. Dez.' Die Mgieruüg hat zu den Weihnachsseiertagen 500 - KoNsinserte" die Freiheit geschenkt. Tic politische Lage in Rumänien. Bu k a re st, 28. Dez. König Carol, der im Hinblick auf die durch die jüngsten Wählen entstandene neue politische Lage nach Bukarest zurückgekehrt ist, begann mit der Konsullieruug der politischen Faktoren. Er empfing gestern nachmittags den Führer der Christlich-Nationalen Partei, Dftaträm G o g a, und General Antonesc u, den Kommandanten des 4. Armeekorps. Japans Borstoß in Siidchina bald zu erwarten. S ch a u g ha i, 28. Dez. Vor Macao sind mehrere japanische Flugzeugträger cingetrof fen, um die übrigen Flottengeschwader und Transportschiffe bei der bevorstehenden Lau dun§ in der Kanton-Bucht zu unterstützen. Mit dem Vorstoß der Japaner ist in Bälde zu rechnen. Bei Nanking erbeuteten die Japaner 31 Geschütze, 37 Flak-Kanonen, 400 schwere und rund tausend leichte Maschinengewehre. In Liverpool wurde ein »Gespenster-schiff« versteigert, das nichts als Pech einbrachte. Ein Schloßbesitzer erwarb es für wenige Pfund. Ein indischer Herrscher, der Fürst von Bahawalpur, hat erlaubt, daß Witwen eine zweite Ehe eingehen dürfen. Da cs in Indien viele 16—18jährige Witwen gibt, wurde dieser Erlaß begrüßt. (Früher wurden dort die Witwen auf dem Scheitrhaufen verbrannt.) Ein 20jähriges Mädchen, Miß Ryle, Enkelin des verstorbenen Bischofs Ryle, Dekan von Westminster, London, rettete schwimmend unter eigener Lebensgefahr vier Männer und eine Frau vom Tode des Ertrinkens und erhielt für diese kühne Tat eine silberne Medaille. In Rußland wurde, wie aus Kowno gemeldet wird, eine Frau von einem Motorrad überfahren und starb. Als man die Sektion der Leiche vornahm, fand man, daß die Frau ein Gehirn von rund zwei Kilogramm hatte. Churchill tritt ins englische Kabinett. L o n d o n, 28. Dez. In Londoner politischen Kreisen' rechnet man stark mit dem Eintritt Winston Churchills in die Das Wetter Z ü r i ch. 28. Dez. Devisen: Beograd 10, Paris 14.6825 London 21.61, Newyork 432.50, Brüssel 73.37. Mailand 22.75, Amsterdam 240.40, Berlin 174.25, Wen 80.40, Prag 15.1850, Warschau 81.90, Bufnr’'1 u.2ö Börse Wettervorhersage für Mittwoch: Vorwiegend heiter, stellenweise Talnebel. In der Niederung kalt, auf den Höhen beginnende Temperaturzunahme. Frankreich — Clearing-Land! KEINE EINFÜHRUNG DES FREIEN DEVISEN-ZAHLUNGSVERKEHRS AB NEUJAHR. — EIN ENTSCHEID DES JUGOSLAWISCHEN FINANZMINISTERS. Der König von Belgien Wintersportgast in KitzbüheL I n n s b r u c k, 27. Dezember. Unter dem Namen Graf von Flandern wird der König von Belgien morgen in Kitzbühel mit Gefolge eintreffen und vier Wochen in einer Privatvilla Sportaufenthalt nehmen. Einzug desr neuen Vizekönigs in Addis Abeba. AddisAbeba, 27. Dezember. Der neue Vizekönig von Abessinien, Her zog von Aosta, ist heute vormittags, von 100 Kanonenschüssen begrüßt, im Flughafen von Addis Abeba eingetroffen. Auf dem Platz des 5. Mai bereitete eine Men ge von 8000 Mohammedanern dem Vizekönig eine herzliche Kundgebung. Der Vizekönig begab sich dann in die Residenz. Fürst Radziwil unter Kuratel, W a r s c h a u, 28. Dezember. (Avala.) PAT berichtet: Das Kreisgericht in Ostro wa hat auf Verlangen der Familie des Fürsten Michael Radziwil über den gennanten Fürsten die Kuratel verhängt, weil er eine Jüdin ehelichen wollte. Neue Teuerungswelle in Frankreich. P a r i s, 28. Dezember. Infolge der zahlreichen Streiks sind die Preise für den Lebensbedarf weiter gestiegen. Nach amtlichen Mitteilungen sind die Preise seit 1936, in Prozenten ausgedrückt, wie folgt gestiegen: Brot 62, Wein 41, Butter 80, Strom 16, Kaffee 23, Seife 71, Eisenbahnen 25 Prozent. Man erwartet jedoch noch eine weitere Teuerungswelle. Die Arbeiter verlangen die Angleichung ihrer Löhne an diese Verteuerung, da die Löhne mit der Aufwärtsbewegung der Preise nicht mitgehen. Die einstige Primaballerina Wolff-Cerale gestorben. Wien, 27. Dezember. Die einstmals viel bewunderte und berühmte Primaballerina der k. u. u. Hofoper in Wien Lui-gia Wolf f-C e r a 1 e ist hier Sonntag im 78. Lebensjahr einem Herzschlag erlegen. Die Tänzerin, die von Direktor Jauner im Jahre 1878 an die Hofoper engagiert wurde, hat auch ein kleines Ballett komponiert, das an der Grazer Bühne aufgeführt wurde. Von der Tochter unter dem Weihnachtsbaum erschossen. N e w y o r k, 27. Dezember. Am zweiten Weihnachtsfeiertag ereignete sich auf dem Besitztum der Witwe des bekannten amerikanischen Industriellen Campbell, j das in der Nähe der Stadt Youngton liegt,! ein Familiendrama, das in der amerika-! nisch-englischen Gesellschaft großes Auf-1 sehen erregt. Als Frau Campbell ihrer leicht angetrunkenen Tochter die Auto-! Schlüssel verweigerte, wurde sie von dieser im Laufe einer Auseinandersetzung unter dem Weihnachtsbaum erschossen. B e o g r a d, 28. Dezember .(Avala.) Der Finanzminister hat einen Entscheid erlassen, auf Grund dessen Frankreich u. Algier ab 1. Jänner 1938 als Clearing-Staat zu betrachten sind. Aus diesem Grunde sind auch hinsichtlich Frankreichs die Bestimmungen der früheren finanz- Tokio, 28. Dezember. (Avala.) Nach Berichten aus Hongkong finden dort stän dige Beratungen der japanischen Staatsbürger statt, die den antijapanischen Demonstrationen der Chinesen im Bereich der englischen Kronkolonie zusehen müssen. Besonders besorgt sind die japanischen Staatsbürger über das Verhalten der englischen Staatsangehörigen, die die Hetze der Chinesen unterstützen u. auch am Boykott japanischer Erzeugnisse teil nehmen. Die Lage der Japaner in Hongkong bildet in allen politischen Kreisen der japanischen Hauptstadt Gegenstand stärkster Beunruhigung. S c h a n g h a i, 28. Dezember. Nach einer Mitteilung des kaiserlichen Hauptquartiers haben die Japaner nach kurzem, erbittertem Kampfe die Hauptstadt ministeriellen Erlässe vom 1. Juli v. J. u. 15. Jänner h. J. zur Anwendung zu bringen. Für den Export von Waren nach Frankreich ist demnach die vorherige Bewilligung für Export und Zahlung erforderlich. Die Ausfuhrbewilligung erteilt das Komitee der Nationalbank. der Provinz Schantung, T s i n a n, eingenommen. Die Chinesen steckten auf dem Rückzug einige Stadtteile in Brand. S c h a n g h a i, 28. Dezember. Der japanisch-chinesische Krieg spielt sich jetzt, da die Japaner in mehreren Heeres Säulen vorstoßen, an vier Kriegsschauplätzen ab. Da Tsinan nun durch die Japaner eingenommen ist, ist ihnen das wei tere Vordringen entlang der Bahnstrecke Tientsin—Pukau gegen Nanking ermöglicht, wo sic sich mit der zweiten japanischen Armee vereinigen können. Auf diese Weise ist die Provinz Schantung von den Provinzen, die noch unter der Herrschaft Marschall Tschiangkaischeks stehen, vollkommen abgeschnitter und die Japaner würden ein Leichtes haben, den Gouverneur von Schantung zur freiwilligen Kapitulation zu bewegen. Aus der Richtung von Tsinan wollen die Japaner auch gegen die Kiautschau-Bucht und vor allem gegen Tsingtau vorstoßen, wo die Chinesen in der letzten Zeit in den japanischen Niederlassungen zahlreiche Brände gelegt haben. In Tsingtau bereiten sich 1300 Ausländer, darunter 300 Amerikaner, eiligst auf die Flucht vor, da die Lage immer kritischer wird. Von Tsingtau aus wollen die Japaner durch neue Truppenlandungen Schantung von zwei Seiten nehmen. An der Nanking-Front herrscht relativ Ruhe. Im Süden sind etwa 20 japanische Kriegsschiffe mit 12 Transportdampfern in den portugiesischen Territorialgewässern von Macao eingelaufen. In englischen Kreisen in Hongkong rechnet man damit, daß die große Offensive der Japaner im Süden erst dann erfolgen werde, wenn sie ihre Flugzeugstützpunkte und Truppenlandungspunkte sichergestellt haben würden. Inzwischen ist auch der große chinesische Hafen Hangtschau südwestlich von Schanghai in die Hände der Japaner geraten. S c h a n g h a i, 28. Dezember. Nach dem englischen Bericht der Internationalen Niederlassung wurden drei Handgranaten gegen einen japanischen Zollkutter geschleudert. Ein Beamter wurde verletzt. Die Japaner fordern von den eng- lischen Behörden eine strenge Unters1*' chung und die Auslieferung des Schul' digen. Riesenbrand in einer chilenischen Stadt- S a n t i g o de O h I 1 e, 27. Dezember. Am Sonntag brach in der Stad Castro auf der chilenischen Insel Chil°e ein Riesenfeuer aus, das 70 Häuser ein-äscherte. 150 Familien wurden obdachlos-Der Schaden beträgt schätzungsweise Millionen Pesos. Tödliches Skifahrerunglück auf dem Schneeberg. Puchberg am Schneeberg, 27. De' zember. Am Stephanitag spielte sich am dem Schneeberg ein tödliches Lawinen-ungliick ab, dessen Opfer der 20jährige Fliegersoldat Kurt Jahn aus Wien wUf de. Der junge Mann geriet in der Ski' abfahrt in der Nähe des Damböckhauses in ein abstürzendes Schneebrett, verlöt den Halt und stürzte mit den Schneema5' sen in die Tiefe. Er wurde dabei acht Mc ter tief verschüttet. Das Unglück spieltu sich um 1411 Uhr ab und wurde von verschiedenen Wintersportlern beobachtet, die sogleich die Leute aus dem Dan1-' böckhaus zu Hilfe holten. Unter Mitwirkung der Gendarmerie io Puchberg und der Rettungsmannschaften des D. u. ö. A. V. wurde stundenlang nach Jahn gesucht. Erst um 10 Uhf abends fand eine Gruppe freiwilliger Hel fer den vermißten Skifahrer unter den Schneemassen tot auf. Greta Garbo — Telefonengel bei der Heilsarmee Vor 15 Jahren feierte Fräulein Gustafsort ihre erste »Weihnachtspremiere«. Vor fünfzehn Jahren, am zweiten Weihnachtsfeiertage 1922 wurde in Stockholm der Film »Luffar-Retter« aufgeführt. In ihm erschien Greta Garbo zum ersten Mal auf der weißen Leinwand. Wer hätte in Stockholm an jenem zweiten Weihnachtsfeiertage vor 15 Jahren ahnen können, daß die junge, unbedeutende Filmschauspielerin im Badekostüm, deren Namen nicht einmal in dem Personenverzeichnis des soeben anlaufenden neuesten Films genannt werden durfte, eines Tage5 einen noch nie dagewesenen Weltruhm er langen würde. Der Operateur dieser heilte historisch gewordenen Aufnahmen, der damals noch schlecht u. einfach »Filmphotograph« hieß, Oscar Norberg- weiß manch Interessantes aus dieser Zeit zu erzählen. »Hätte ich gewußt, daß ich einen Star erster Größe vor mir habe«, erzählte er dieser Tage, »hätte ich damals sofort einen Vertrag auf Lebenszeit mit der kleinen Greta Gustafson abgeschlossen. Es war ein strahlend heller Sonnentag im Jahre 1922, als ich die Wohnung des Regisseurs aufsuchte. Vor der Tür traf ich drei sehr einfach angezogene Mädchen, die miteinander plauderten. Eine von den dreien war Greta Gustafson. Ein richtiges kesses Södermädchen aus dem Arbeit5 viertel von Stockholm. Schnell in der Auffassung und nicht auf den Mund gefallen, übrigens auch sehr hoch gewachsen-Sie war damals kaum 17 Jahre alt. — Wif drehten im Stockholmer Tiergarten und hatten nur eine einzige Innenaufnahme-Die Kosten des ganzen Filmes betrugen 30.000 Kronen. Die Gagen waren 10 Kronen pro Tag. Ich kann mich noch erinnern, daß, während Greta im Zuge saß, der uns nach Saltsjöbaden fuhr, wo die nächsten Aufnahmen stattfinden sollten, und dabei eine Stulle verzehrte, sie seufzte und sagte: »Es ist ganz schön zu filmen, aber reich wird man dabei nicht!» »Draußen in Saltsjöbaden«, erzählte Oscar Norberg, »blieben wir drei Tage, uM Badeszenen aufzunehmen. Greta verriet uns dabei, daß der schönste Traum ihres Lebens wäre, einmal eine längere Reise zU unternehmen. Sie fragte mich, ob ich schon in Kopenhagen gewesen wäre und meinte" „Ich möchte nur einmal im Leben nach Kopenhagen kommen!” Wir hatten Pech mit dem Wetter auf der Dalarinsel. Als cS plötzlich einen Wolkenbruch gab, retteten wir uns unter einen roten Schirm, de1" keineswegs farbecht war. In kurzer Zeit sahen wir, Greta auch, aus wie gestreift5 Tomaten. Greta sagte mit grabestiefef Stimme: „Die Kunst fordert Opfer!”, wäh- Feierliche Vereidigung bulgarischer Marinesoldaien Im Hafen von Varna wurden in diesen Tagen die neuen bulgarischen Marinesoldaten feierlich vereidigt Das kirchliche Zeremoniell der Vereidigung fanti an Bord eines Schiffes statt, wobei die neuen Soldaten die Bibel küßten- (Scherl-Bilderdienst-M.) Tag der internationalen Solidarität in Polen In Polen wurde am vergangenen Sonntag ein Tag der nationalen Solidarität durchgeführt, bei dem die führenden Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens auf der Straße für die Notleidenden sammelten. Unser Bild zeigt den polnischen Verkehrsminister Ulrych mit der Sammelbüchse. (Scherl-Bilderdienst-M.) Vier Kriegsschauplätze im Fernen Osten DIE JAPANER ÜBER DIE LAGE IN HONGKONG BESORGT. — DIE HAUPTSTADT DER PROVINZ SCHANTUNG EINGENOMMEN. rend -sie sich in einem kleinen Taschenspiegel beäugte. Sie war übrigens sehr humorvoll. Eine Kavalleristenrolle wurde von einem unförmlich dicken Schauspieler dargestellt. Greta fragte ihn, ob er Kavalleriekapitän wäre. „Ja, sicher soll ich so etwas sein”, erwiederte der Kapitän. Worauf Greta entgegnete: „Unmöglich, jedes Pferd in der Welt würde Sie abwerfen.”« Noch eine amüsante Episode berichtet der erste Operateur. Greta hatte schon mit 13 und 1A Jahren Theater gespielt, und zwar bei einer Wohltätigkeitsvorstellung für die Heilsarmee. Ihre erste Rolle war ein Engel, der, weiß gekleidet, mit einem Telefon in der Hand, eine Verbindung mit dem lieben Gott herstellte. . Nach ihrem ersten großen Fihnerfolg in »GöSta Berling« wollte eine Filmgesellschaft Greta Garbo für den nächsten Film haben.. Norberg wurde,mit den diplomatischen Aufgaben betraut, Frl. Gustafson für eine größere Rolle zu gewinnen. Er bekam eine glatte Absage. »Ich denke garnicht daran, noch einmal im Leben zu filmen«, sagte Greta Garbo ins Telephon. Sie ist nicht bei dieser Meinung geblieben. Aus JtUtnltdokd neue SorpeOoboot&erftörer 8. M. 8. »ZAGREB« UND 8. M. S. »LJUBLJANA« VOR DER FERTIGSTELLUNG AUF DER SPLITER WERFTE. BALDIGEN Split, 28. Dezember. In Nantes ist bekantnlich am 23. d. M. der erste große Zerstörer S. M. S. »Beograd« der Städteklasse von Stapel gelaufen. Die beiden Schwesterschiffe dieses modernen Kriegsschiffes werden auf der Spüre r Werfte. gebaut und dürften Anfang 1938 vom Stapel gehen. Die beiden neuen Zerstörer werden auf die Namen »Zagreb« und »Ljubljana«; getauft werden. : • Die bisherige jugoslawische Torpedo-bootflotill'e setzte sich aus sechs altösterreichischen Booten zu je 250 Tonnen zusammen. Diese Torpedoboote entwickeln 28 Knoten mit je 5000 PS und besitzen nur vier Lancierrohre. Die neuen drei Torpedobote sind jedoch das letzte Wort der Schiffbautechnik. Sie verdrängen je 1250 Tonnen,-entwickeln - 36.000 PS und erzielen eine Geschwindigkeit von 38 Kno ten 170 Stundenkilometer). Die Bestiik-kung setzt sich zusammen aus vier 12-‘Zentimeter-Geschützen und sechs modern sten Lancierrohren sowie zwei Unterwasserbombenwerfern für die Bekämpfung von Tauchbooten. Jeder dieser Zerstörer wird selbstverständlich auch die entsprechende Anzahl von Flak-Geschützen besitzen .Die neuen Zerstörer werden, mit stärksten Funkanlagen und Unterwassersignalvorrichtungen versehen sein. Als Ergänzung dieser Flotille werden noch acht kleine Motortorpedoboote zu je 60 Tonnen erbaut werden, die bei 38 Knoten mit je einem Geschütz und zwei Lan cierrohren bestückt werden sollen. Diese Motortorpedoboote sind verbessert, die letzte Errungenschaft der deutschen Kriegsschiffbautechnik, Aus (Met WeB «DHnBDBLlBDBDIBDBDMDBOHqSDBDB U □ BDHDSDiBDBDBnBDSnBDBDBDBnHnB i. Die erweiterte Zagreber Telephonzentrale wird am 15. Jänner in Betrieb genommen werden. i. Zugszusammenstoß in Bosnien. In der Station Velika Medja stießen am 27. d. M. frühmorgens zwei Lastenzüge zusammen. Beide Lokomotiven und mehrere Waggons entgleisten. Der Lokomotivführer Huso H a d ž i o m e r o v i č Wurde. hiebei getötet, mehrere Eisenbah ner erlitten leichtere Verletzungen. i. Wegen kommunistischer Propaganda wurde dieser Tage vor dem Staatsschutzgericht in Beograd der Angeklagte Vojislav Ö s mokro gic zu 5Vs Jahren Kerker und dauerndem Ehrverlust Verurteilt. i. Seltsame Rache an der Ehegattin. In Säsina bei Savski most übte der Landwirt Franz T o m i c an seiner Gattin, ntit der er im Streite lag, eine ganz besondere Räche. Er nahm seine fünf Kinder und bewohnte mit ihnen eine Fels-höhle. Diese Höhle bewohnte er durch Volle drei Monate. Die Gattin zitterte aber trotzdem um ihre Kinder, die zum Vater hielten. Die Bauern, die den seltsamen Starrkopf mit Nahrung versorgt hatten, nahmen kürzlich die Schlichtungs-Verhandlungen auf und cs gelang ihnen, die beiden Gatten wieder auszusöhnen. i. Freitod eines Wechselstubenbesitzers in Sarajevo, ln Beograd hat sich der 30-iährige Wechselstubenbesitzer Moni S a-1 o-m aus Sarajevo aus unglücklicher Liebe zu einer Barsängerin in die Save gestürzt. - Seine Leiche konnte noch nicht aus dem Wasser gefischt werden. i. Mysteriöser Leicheniund. Unweit des Hašk Sportplatzes in Maksiruir bei Zagreb wurde, die Leiche eines Mannes in einer. Blutlache inmitten der Straße gefunden. Zunächst schien .es, als ob der Mann — er wurde als Hilfsarbeiter Zlatko Antolič aus Maksimirske Ledine indentifiziert — einem Verbrechen zum Opfer gefallen wäre. Nun glaubt man jedoch. daß er von einem Auto'überfahren Worden sein dürfte. i. Sechs Liter Wasser in sechs Minuten ausgetninken. In einer »kafana« in Banjaluka ging der Hilfsarbeiter Muhavem Habid um 5 Dinar die Wette ein, daß er imstande sei, in zehn Minuten 12 Krügel Wasser nacheinander auszutrinken. Der Mann brachte es fertig, in sechs Minuten 12 Krügel, d. i. sechs Liter hinter die Binde zu gießen. Er hatte keine Beschwerden und strich die verdammt geringe Summe von 5 Dinar ver Snügt ein i. Romantische Liebe in Bosnien. Der Marktaufseher von Banjaluka, Mohammed D ž o n" g 1 a g i Č, entführte vor acht Tagen die 17jährige »hanumica« B i b e r i č. eine Schülerin des II. Jahrganges der dortigen Handelsakademie, u. brachte sie ner Kraftwagen als seine Braut bzw. Frau nach Hause. Da er Angst hatte, daß die Eltern die junge Frau mit Gewalt zurückbringen könnten, verbarri- kadierte er das Haus und machte jeden Zutritt unmöglich. Gleichzeitig erfolgten die Vorbereitungen für die Hochzeitstafel. Die Eltern ließen- sich schließlich zur Zustimmung überreden. Die Entführung der Braut- war für Banjaluka eine derartige Sensation, daß sich auch Bürgermeister Hamdija A f g a n nicht nehmen ließ, dem jungen - Ehepaar seine Glückwünsche zu überbringen. Aus ßjußljma lu. Bei Banus Dr. Natlačen entfällt Frei tag, den 31. d. der übliche Parteienempfang, da er dienstlich abwesend sein wird. lu. Todesfälle. In Griže nördlich von Ljubljana verschied im Alter von 38 Jah reu die dortige Lehrerin Frl. Anna K o-g o j. In Stična starb zu Weihnachten, fast siebzigjährig, Josef Zupančič, der 37 Jahre als Kammerdiener beim verstorbenen Erzbischof Dr. Jeglič beschäftigt war; die Trauerfeierlichkeiten leitete Fürstbischof Dr. Rožman aus Ljubljana; anwesend waren auch Abt Dr. Kastelic und Propst Čerin aus Novo mesto. lu. Trauungen. In Ljubljana wurden Ing. Richard Pompe und Frl. Anna Pučnik sowie der Diplomkaufmann Drago C i m p e r š e k aus Jarše mit Frl. Vera Ravnikar aus Ljubljana getraut. lu. Promoviert wurde an der Zagreber Universität der Hörer Bartholomäus Bricelj . aus Šenčur bei Kranj zum Doktor der gesamten Heilkunde. lu. Hohe Auszeichnungen im Bergbau und Hüttenwesen. Zu Weihnachten wurde eine Anzahl von verdienten Per sönlichkeiten im Berobau und Hüttenwesen ausgezeichnet. Es erhielten der Generaldirektor der Kohlenbergbauge-sellschaft Trbovlje Richard Skubec den Jugoslawischen Kronenorden 3. Klasse, Berghauptmann i. R. Ing. Vladimir Lipoid den St. Savaorden 3. Klasse, der Direktor der »Trboveljska« Ing. August Heinrich, der Grubenbesitzer Venče Jaki 1 und der Generalsekretär der Krainischen Industriegesellschaft in Jesenice Dr. Max O b e r s n e 1 den Kronenorden 4. Klasse die Direktoren der »Trboveljska« Dr. Vilko V r li u n e c, Ing. Friedrich Droh und Ing. Alois IColka, Berghauptmann Ing. Josef Močnik und Ing. Leo K a v č n i k aus Ljubljana den St. Savaorden 4. Klas se und der Direktor des Bruderladens in Ljubljana Alois Dular den St. Savaorden 5, Klasse. lu. Drei Kinder im Rauch erstickt, in Medvedje Brdo bei Hotederšica, bereits auf italienischem Boden, legte die Besit zersgattin N. T reven ihre drei Kinder im Alter von 4Vs und 2Vs Jahren sowie 9 Monaten in das Dachziinmerchen schlafen. Neben dem Ofen wurde Holz aufgeschichtet, um es zu trocknen. Das Holz fing Feuer, das bald einen So dichten Qualm entwickelte, daß die Kinder darin ersticken. Als einige Zeit später das Zim-nrerchen betreten wurde, waren die Kinder schon tot. lu. Nächtlicher Ueberiall zu Weihnach ten. In Jarše wurde Samstag nachts der junge Milan Grošelj, als er aus dem Hause trat, von Gegnern angegriffen, wobei er einen Messerstich in den Bauch erlitt. Der junge Mann erlag Mon tag der tödlichen Verletzung. lu. Zu wenig Christbäume. Auf den Weihnachtsmarkt wurden in Ljubljana heuer rund 12.000 Christbäume gebracht, die bald vergriffen waren, sodaß viele Interessenten mit leeren Händen von dan nen zogen. An Marktgebühren wurden für die Christbäume etwa 2000 Dinar entrichtet. lu. Zweifacher Totschlag. In Zavrtače bei Višnja gora in Unterkrain gerieten ei rüge Hitzköpfe nachts einander in die Haare. Hiebei ergriff der Besitzerssohn N. J a k o š ein Küchenmesser und versetzte dem 23jährigen Josef M i k 1 a v-č i č und dem 25jährigen Johann š e -r e k einige Messerstiche. Beide erlagen bald darauf den tödlichen Verletzungen. Messerstiche erhielten auch die Brüder Josef und Jakob Šušteršič. Der Täter und zwei seiner Verwandten wurden festgenommen. lu. Einbruch iij die Schule. In Moravče wurde während der Weihnachtsfeiertage in das Schulgebäude eingebrochen, wöbe dem Schulleiter M e r č u n verschiedene Kleidungsstücke im Werte von etwa 5000 Dinar entwendet wurden. Der Täter ist unbekannt. ©eöeiife! Der Slntituberfulofen -Liija! In Marienbad erzählte ein kleines Mäd chen, es sei auf dem Schulwege von »Räubern« überfallen worden, die ihm die Schulmappe geraubt hätten. Da das Kind sehr aufgeregt war, glaubte man ihm. Sofort wurde die Polizei alarmiert, die Feld und Wald absuchte — ohne Erfolg! Nun stellte sich heraus, daß die Kleine nur ihre Schularbeiten nicht gemacht hatte... In den Triangulo-Minen in Brasilien ist ein Riesendiamant gefunden worden, der einen Wert von 10 Millionen Dinar besitzt. Er wurde in zwölf Teile zerlegt. Der älteste Radfahrer Deutschlands, der 91 Jahre zählende Heinrich Werner aus Trier, der erst kürzlich »per Rad« die Pariser Weltausstellung besuchte, ist nach kurzer Krankheit gestorben. 1938 wird von England aus ein neuer Versuch unternommen werden, den ount Everest zu besteigen. Fünf Angriffe gegen den Bergriesen sind bisher gescheitert. Modeschauen für Männer — als den Männern nicht würdig — wurden im amerikanischen Staate Masschussets un tersagt. Zwölf tschechische Autoren schreiben für eine tschechische Zeitschrift gemeinsam einen Kriminalroman. In einem Gramm feuchter Laubwaldoder Ackerde finden wir bis zu 10 Millionen Bakterien. Ein junger Mann in St. Ives, England, begrüßte seine von einer Reise zurückkehrende Braut derart stürmisch (und biß sie auch noch in die Nase, daß die Braut noch Stunden dartuf an schweren Erstickungsanfällen litt. War er so wütend, daß sie so lange blieb? Jedenfalls verurteilte das Gericht den so ungestüm draufgängerischen Mann zu drei Jahren Gefängnis. In Genua sind zwei junge Deutsche in einem d'f- Meter langem Gummiboot fortgefahren, um nach Australien zu reisen. Ein Viertel des großen Loses kam nach Olmütz und traf (»traf« ist hier richtig) die Tochter eines Werkführers, die ihrem Verlobten ein Achtel schenkte — mit dem Erfolg, daß dieser Mensch sich einem anderen Mädchen zuwandte. Die grenzenlos Enttäuschte verübte einen Selbstmordversuch. Los Angeles, Amerika, wächst täglich ! um nahezu 700 Einwohner infolge Zureise. In Rußland wurde, wie aus Kowno ge meldet wird, eine Frau von einem Motor rad überfahren und starb. Als man die Sektion der Leiche vornahm, fand man, daß die Frau ein Gehirn von rund zwei Kilogramm 'hatte. Japanischer Angriff auf Amon T -- 'y (. v" MH ' Acht japanische Kriegsschiffe beschoss en, unterstützt von der japanischen Luft-lotte, die Befestigungen des Hafens A moy an der Südküste Chinas. Eine Landung japanischer Truppen soll jedoch » och nicht erfolgt sein. Unser Bild zeigt den Hafen von Amoy. (Scherl-Bilderdie nst-M.) Aus Sladi uad Die neuen Milchpreise Zur Frage der bevorstehenden Milchpreis erhöhung erfahren wir aus Produzentenkreisen: Nicht nur in Beograd, Zagreb und Ljubljana, sondern auch in den kleineren Stödten und Ortschaften und sogar auch auf dein flachen Lande kam es gegen Ende 1937 überall zu einer mehr oder weniger fühlbaren Milchpreiserhöhung. Auch in Maribor wurde der Milchpreis bei der „Mariborska mlekarna" (vormals Bernhard) ab 1. Dezember auf Din. 2.26 per Liter erhöht, welche Preiserhöhung durch den höheren Einkaufspreis berechtigt und gerechtfertigt erscheint. Die Milchpreise am Markt haben ebenfalls angezogen und blieben fest den gan zen laufenden Monat. Wir erfahren nun, daß in Anbetracht dieser geänderten Lage auch die Mehrzahl der Milchproduzenten, die trotz der allgemeinen Steigerung des Milchpreises den ganzen laufenden Monat noch zum alten Preis ihre Kunden belieferte, ab Neujahr den Preis um Din. 0.25 per Liter zu erhöhen sich veranlaßt sieht. Es ist eine unumstößliche Wahrheit daß besser als alle Aktionen der Produzenten und Gegenmaßnahmen des staatlichen oder städtischen Apparates Nachfrage und Angebot alle Preise reguliert und bestimmt. Erst neulich lasen wir im wirtschaftlichen Teil der Tageszeitungen, daß durch fortwährende Senkung der Zuckerrübenpreise die Produktion der Zuckerrübe unrentabel wurde und sich die Landwirte entschlossen haben, die Airbaufläche bedeutend zu reduzieren. Die Folge davon wäre ein empfindlicher Zucker-mangel in der Kampagne 1938 und das Kar tell mußte sich entschließen, den Anschasfungs preis zu erhöhen. Eine ähnliche Situation entstand nun auch in der Milchversorgung des Staates, nur wird eine durchgreifende Aenderung in diesem Wirtschaftszweig nicht so rasch ein« treten können. getragen werden. Den Tieren geht cs gut in den zwölf Nächten; sie werden reichlich mit Nahrung versehen. Die jungen Mädchen aber benutzen diese Zeit, mit allerhand Orakel das Schicksal zu beira-gne. Für sie handelt es sich wieder um Dienstag, den 28. Dezember Feuerwehr aus Šikole sowie die Bevölkerung. Nach der Lokalisierung des Brandes gingen mehrere Burschen in ein Gasthaus den Durst löschen. Da sie allzu reichlich dem Alkohol zusprachen, entstand bald zwischen ihnen ein Streit, ist der neueste und modernste Empfänger, den für Sie der cWeltkonzern Tefa&yn 200 Standard- JUuiia erzeugt hat. 12m* GENERALVERTRETUNG FUER SLOWENIEN: RADIO - D0BERLE1 d. z o. z., Ljubljana KONGRESNI TRG & Vertretung für Maribor. LlLlS/RIR ARLAT1, ÜllCa 10. okt. 4 die wichtige Frage, ob und wann ein Freiersmann kommen wird. Zur Mittagsstunde tritt das Bauernmädchen mit frischem Kuchen ins Freie, und dreimal schreitet es um das Haus. Erblickt es dann am nächsten Morgen zuerst einen Mann, so blüht ihm Glück, der Freiersmann ist nahe. Eine aber, die ihm entgegentritt, bedeutet Unglück. In der Zeit der Zwölften soll man kein Wasser vergießen, da das auf Tränen deutet. Das Brunnenwasser aber soll zauberkräftige Macht haben, doch nur für den, der es schweigend herbeiholt. Ein Blick in den Brunnen oder in stehende Gewässer soll die Zukunft klarlegen. in dessen Verlauf der Besitzerssohn Josef Pihler einen Messerstich abbekam und ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen mußte. Seltenes Kunstereignis Die weltbekannte Diseuse Dela L i -p i n s k a j a, die heute, Dienstag abends im Mariborer Theater gastiert, ist eine Künstlerin von eigenartigem Genre. Sie Für viele Produzenten bedeutet die Milch trägt altf ™d teilweise auch neue Chan-0 ' sons mit hohem Kunstverständnis die einzige Einnahmequelle und fo strömte immer mehr und mehr und immer aus weiteren und entfernteren Gebieten die Milch in die Städte. Es kam zu den bekannten „Milchschwemmen": das Angebot wuchs, die Nachfrage hielt nicht Schritt und der Milchpreis sank und sank. Da sahen zuerst die ent feenteren Milchprcduzenten, ans deren Ware bte_ größten und empfindlichsten Transportsposen lasteten, die Unrentabilität ein und gaben die Sache auf. Immer weitere Kreise folgten ihrem Beispiele. Die Zeiten der Milchschwemme sind vorüber, cs entstand sogar eine MilchlknaPPhcit und als Folge des zu geringen Angebotes eine allgemeine Preiserhöhung. Diese Erscheinung trägt, wir betonen es neuerlich ausdrücklichst, nicht lokalen Charakter sic ist vielmehr eine allgemeine Erscheinung und wirkt daher überall und durchgreifend. Sollte diese nun ins Auge gefaßte Preiserhöhung schon genügen, die Produzenten aus der weiteren Umgebung zur neuerlichen Belieferung der Städte zu veranlassen, fo wird die steigende Tendenz des Milchprei-ses, die wir jetzt mitmachen, rasch zum Stehen kommen und bei fühlbarer Mehrversor-sung wieder die alten Preise erreichen. vor. Die Vortragsfolge sieht auch eine musika lische Charakteristik hervorragender, insbesondere politischer Begebenheiten vor. Die Künstlerin singt, spielt und trägt Schlager, Witze, satirische Kritiken, Parodien u. dgl. vor. Humor und Melodra-matik, sprudelnde Lustigkeit und tiefempfundene Melancholie wechseln der bunten Vortragsfolge entsprechend, einander ab. Ein Abend heiterer Kunst, das ist die Charakteristik der heutigen Veranstaltung, für die überall großes Interesse herrscht. Am Klavier Walter L a j t a j. Die zwöff Nächte Die zwölf Nächte vom Weihnachtstage bis zum Feste der heiligen drei Könige spielen im Volksglauben eine große Polle. Die Träume dieser Zeit sollen die Zukunft enthüllen. Aber auch gefürchtet sind diese Nächte. Allerlei gespenstisches Wesen soll ihnen eigen sein. Der entthronte Götterfürst Wotan soll in diesen Nachtstunden auf seinem Rosse Sleipnir die Lüfte durcheilen, gefolgt von einer tollen, johlenden Schar. Wehe dem, der diesen in die Hände fällt! Sein letztes Stündlein hat geschlagen. In alten Zeiten ruhte in diesen Tagen das Spinnrad, auch die Wagen blieben auf dem Hof stehen. Es wunde kein Brot gebacken, kein Rock genäht. Für alles dies mußte schon vorher Sorge Den Schwager im Streit erstochen Der Winzer Matthias K o v a č i č in Janžev vrh bei Radenci urici seine Familie verbrachten heuer traurige Weihnachten. Tagsvorher waren verschiedene Verwandte bei ihm eingeladen, die alle reichlich dem Wein zusprachen. Spätabends entstand wegen eines Kruges Wein ein Streit zwischen dem Sohn des Hauses, dem 22jährigen Alois, und seinem Schwager Anton Šafarič aus Ivanjci. Der Sohn geriet dabei derart in Erregung, daß er zum Messer griff und dem Schwager mehrere Stiche versetzte. Šafarič erlag bald darauf den tödlichen Verletzungen. Der Täter wurde festgenommen. m. Todesfälle. Nach langer schwerer Krankheit ist gestern der hier im Ruhestände lebende Oberkondukteur Ferdinand P f i n g s t 1 im Alter von 77 Jahren gestorben. 72 Jahre alt, ist gestern Am angenehmsten verbringen Sie den Silvesterabend im Rosental der VELIKA KAVARNA ferner der Fleischhauermeister Heinrich S o 1 a k verschieden. In Sv. Jakob starb der dortige Gastwirt und Realitätenbesitzer Dominik P e k I a r. — R. i. p.! m. Trauung. In der Magdalenenkirche wurde am Weihnachtstag der Privatbc-amte Herr Matthias D o b r i 1 a mit Frl. Greti T s c h c r i n, einer Tochter des bekannten Tapezierermeisters Tsche-rin, getraut. Als Trauzeugen fungierten Kaufmann Manfred P o d 1 i c ß n i g und Postinspektor Carlo D o b r i 1 a. Dem jungvermählten Ehepaar unsere herzlichsten Glückwünsche! m. Aus dem Gerichtsdienst. Der Rieh ter des Bezirksgerichtes in Ljutomer Albin T o r e 11 e wurde nach Radovljica versetzt. In den Ruhestand versetzt wur de der Grundbuchsführer des Bezirksgerichtes in Maribor Kaul Kleber. m. Den 50. Geburtstag feierte dieser Tage der bekannte Bergwirt von St. Wolfgang Herr Ludwig š e t i n a. Dem allseits geschätzen und immer noch jugendlich rüstigen Bergfreund unsere herz liebsten Glückwünsche! m. Aus dem Unterrichstdicnst Der Professor Ludwig Cimperman wurde vom Realgymnasium in Celje an das Realgymnasium in Užice versetzt. m. Es schneit ununterbrochen. Das muu tere Schneetreiben, das zu Weihnachten einsetzte, dauerte gestern und auch noch heute vormittags an, sodaß der Schnee auch schon in der Stadt eine recht an- geleitet. Die Stagemeinde wird im neue*1 Voranschlag entsprechende Kredite b6' reitstellen. Da auch ein entsprechende5 Gebäude vorhanden ist, rechnet man da mit, daß die Aktion einen vollen Erfolg aufweisen wird, und daß die neue An* stalt schon im kommenden Schuljahr den Unterricht wird aufnehmen können. m. Aus dem Sanitätsdienst. Der Volon tär des Krankenhauses in Ljubljana Df-Josef Hajdinjak wurde zum Prakh' kanten am Krankenhaus in Slovenjgra' dec ernannt. in. Donnerstag und Freitag Schuluntef rieht! Im Sinne einer Mitteilung der Ba-natsverwaltung wird Donnerstag, den 30. und Freitag, den 31. d. an den Schulen in Slowenien nach einer Entscheidung des Unterrichtsministers der regelmäßig6 Unterricht erteilt. Jedes unentschuldigt6 Fernbleiben vom Unterricht wird als Verletzung der Schulordnung aufgefaßt. Die Schüler werden seitens der Anstaltsleitun gen darauf aufmerksam gemacht. Wef sich nicht darnach richten wird, wird sich die Folgen selbst zuzuschreiben haben. in. Weihnachtsbescherung in Radvafli6- Das Rotkreuz in Radvanje veranstaltete dieser Tage eine Christbaumfeier, wobei 76 arme Schulkinder mit warmer Kleidung und Wäsche ausgestattet wurden. Für dieses edle Werk der Menschenliebe brachte die Bevölkerung 2307 Dinar auf, RESTAURATION UNO CAFE „OREL“ Ausgezeichnetes Silvester- vlenu. Sortierte Weine. — Silvesterfeier in den oberen und unteren Räumen. Schadenfeuer In Sikole am Draufcldc brach dieser Tage beim Besitzer Jakob P c r š u h im Wirtschaftsgebäude ein Brand aus, der bald das ganze Objekt samt Futtervorräten und Geräten einäscherte. Der Schaden wird auf etwa 45.000 Dinar geschätzt. Da der Verdacht besteht, daß es sich um Brandlegung handeln könnte, wurde eine Untersuchung eingeleitet, die jedoch bisher kein positives Ergebnis zeitigte. Am Löschwerk 'beteiligten sich die den bereits entsprechende Schritte ein- Verkaufstellen BEHHO Kalbfleisch per Kilo Din 6'—, Din 8'— Frische Brat-. Blut- und Leberwürste. sehnliche Höhe erreicht. Vom Bachern sowie aus den übrigen Wintersportgebieten werden überaus günstige Schneeberichte gemeldet. Die Temperatur bewegt sich überall zwischen —6 und —9 Grad. Der Schnee ist überall bis zu einem Meter auf fester Unterlage aufgelagert, sodaß die Wintersportmöglichkeiten als die gün stigsten bezeichnet werden können. m. Aktion für eine Handelsakademie in Čakovec. In Čakovec und Umgebung wurde eine Aktion eingeleitet, die den Zweck verfolgt, die dortige zweiklassige Handelsschule in. eine Handelsakademie umzuwandeln. Beim Ministerium wur- während die Gemeinde 1800 Dinar beisteuerte. Je 100 Dinar spendeten Fürstbischof Dr. Tomažič, der Gastwirt Mandl, die Posojilnica, die Stadtsparkasse, def Spar- und Vorschußverein der Eisenbahn Bediensteten und -arbeiter sowie die Kreditgenossenschaft der Staatsbediensteten, je 50 Dinar Bürgermeister Pristovnik, Ka techet žličar, Gutsbesitzer Baron Jurkovič, Gastwirt Krempl, Besitzer šunko, d>6 Schuhfabrik Bata, Magister Albaneže 11 ■ die Banatssparkasse. Außerdem steuerten die Textilfabriken Hutter und Doctor ^ Ko. sowie die Anschaffungsgenossenschaft der Staatsangestellten verschiedene Waren bei. Den edlen Spendern sei !M Namen der armen Kinder der herzlichst6 Dank ausgesprochen! m. Svengali in der Tschechoslowakei- Svengalis Hellsehvorführungen und psy-chotelepathischen Versuche in der Tschechoslowakei haben überall größtes Aufsehen erregt, sodaß er sich entschlossen hat, seine gegenwärtige tschechoslowakische Tournee zu verlängern. Gegenwärtig tritt Svengali mit außerordentlichem Erfolg in Kiadno auf. m. Nach Graz fährt der »Putnik«-AU-tocar am 31. d. um 15 Uhr und kehrt am 1. Jänner um 23 Uhr zurück. Fahrpreis samt Visum 110 Dinar. Der Wagen wird geheizt sein. Die Anmeldungen mögen unverzüglich vorgenommen werden. m. Nächtlicher Ueberfall. In Podova wurde der 42jährige Besitzer Franz Praunsb.crger von einem Trunkenbold überfallen und mit einer Mistgabel schwer mißhandelt, wobei er auch einen Schädelbasisbruch erlitt. In bewußt losem Zustande wurde er ins Mariborer Krankenhaus überführt. m. Beim Skilauf verunglückt. Hinter den Drei Teichen kam gestern der Maschinentechniker Josef M a t e j k a mit den Bretteln derart unglücklich zu Boden, daß er sich hiebei den linken Unterschenkel brach. Er wurde ins Spital gebracht. m. Das zeitraubende Warten an den Bahnhöfen ersparen sie sich, wenn sie die Karten in den »Putnik«-Büros lösen, wo sie überdies unentgeltlich über alle in-und ausländischen Reiserouten, Begünstigungen, Anschlüsse, Valutafragen usW. beraten werden. Ebendort sind ausländische Valuten, Visa, Hotelprospekte und drgl. erhältlich. Melden sie sich vor ihref Abreise in ihrem ureigensten Interesse im »Putnik«-Rcisebüro in der Burg. m. Kranzablösen, Anstatt Blumen auf das Grab des verstorbenen Restaurateurs A. Emeršič spendete die Familie Welle 100 Dinar für die Freiwillige Feuerwehr* An Stelle eines Kranzes für den verstorbenen Obermeister B. šamal ließ der Industrielle 8. Bren 150 Dinar dem Roten Kreuz in Studenci zukommen. Letzterer Betrag möge in der Redaktion des Blattes behoben werden. Den Spendern herzlichster Dank! m. Adamič-Jazz in Maribor. Dem Verein der jugoslawischen Hochschtiler in Maribor ist es gelungen, für ihren traditionellen Elitcball, der heuer am 5. Jänner in den Union-Sälen stattfindet, das gegenwärtig beste Tanzorchester Sloweniens, die Adamič-Jazzkapelle aus Ljubljana zu verpflichten. Die Liebhaber des modernen Tanzes werden somit ganz gewiß restlos auf ihre Rechnung kommen. m. In der Volksuniversität in Studenci hält Donnerstag, den 30. d. (um 19 Uhr in der Knaben-Volksschule) der Lehrer Ernst Vrane einen Vortrag über den Besuch der Pariser Weltausstellung. Der überaus interessante Vortrag, den 100 skioptische Bilder begleiten werden, findet bei freiem Eintritt statt. * Am gemütlichsten verbringen Sie Silvester im Cafe »Rotovž«. 14043 m. Messerstecherei. In einem Gasthaus in Dobrava bei Hoče kam es am Stefani-tag zu einer blutigen Auseinandersetzung, wobei der 20jährige Winzerssohn Johann Rojs drei Lungenstiche erlitt. m. Zum Silvester und am Neujahrstag auf den Bachem. Am Silvesterabend, den 31. d. um 20 Uhr. sowie am Neujahrstag, den 1. Jänner um 8 Uhr fährt ein städtischer Autobus auf den Bachern bis zur Abzweigung unterhalb der Mariborska koča ab. Die Fahrten werden nur im Falle genügender Anmeldungen bewerkstelligt. Die Anmeldungen nimmt die Vor kchrskanzlci am Hauptplatz bis Freitag 16 Uhr nachmittags entgegen. Fahrpreis in jeder Richtung 20 Dinar pro Person. m. Zwei Finger verloren. Der 25jährige Winzerssohn Anton Rep aus Rošpoh kam mit der linken Hand in die Futterschneidemaschine, wobei ihm zwei Finger buchstäblich abgetrennt wurden. m. Einbruch. In der Nacht auf Montag wurde in das Schneideratelier Felix S a t 1 e r in der Tattenbachova ulica eingebrochen, wobei die unbekannten Tä ter Stoffe im Werte von 10.000 Dinar entwendeten. m. Wetterbericht. Maribor, 28. Dezember, 8 Uhr: Temperatur —2, Barometerstand 733, Windrichtung O-W, Niederschlag Schnee. * Jede Hausfrau muß wissen . . . daß Ihre Tüchtigkeit nach der Sauberkeit im Haushalt beurteilt wird. Sie verwendet deshalb für die Reinigung aller Gegenstände des Haushaltes stets VIM, das ideale Putzmittel für alles. 12843 Aus $tu( p. Das Eichamt wird in Ptuj tun .22.. 24., 25.. 26. und 27. Jänner Kontrolltage ak>-haltcu p. Bestreut die Gehsteige! 2er Stadtmagi straf macht alle Hausbesitzer bzw. bereu Stell Vertreter auf die diesbezügliche Verordnung aufmerksam, der zufolge sie verpflichtet sind, die Gehsteige vom Schnee zu säubern und dieselben mit Sand, Asche u. dgl. zu bestreuen. Die Säuberung und Bestreuung der Gehsteige muß bio 7 Uhr morgens beendet sein. p. Im Stadtlino gelangt am Mittwoch u. Donnerstag, jedesmal um 20 Uhr der große Operettenfilm „Der Bettelstudent" mit Marika Rökk. Carola Höhn und Johannes Hee-sters in den Hauptrollen zur Vorführung. Ferner die neueste Wochenschau und ein jugoslawischer Kulturfilm Aus S9m. Bhkiw slb. Theaterauffülirung. Am 25. d. brach te der Kulturverein in Črešnjevec das Volksstück »Njega ni« unter Mitwirkung des dortigen Sängerchores zur Aufführung. Die Vorstellung erfreute sich eines zahlreichen Besuches. slb. Die Freiwillige Feuerwehr in Slovenska Bistrica veranstaltet .am 31. Dezember im Saal der Bezirkssparkasse ih- Inserenten, Achtung! Die am Freitag, den 31. d. erscheinende Neu j ahrsnummer der »Mariborer Zeitung« wird volle Drei Tage aufliegen und bietet daher den P. T. Geschäftsleuten eine selten günstige Reklamegelegenheit. Große und kleine Inserate für diese verstärkte und propagandistisch wertvolle Nummer mögen sobald als möglich, spätestens aber bis Donnerstag, den 30. d. 18 Uhr der Verwaltung des Blattes übergeben werden. Die Verwaltung der »Mariborer Zeitung«. HüditUldeH ms Cetie W 't-Jr Willi Vlaniic Am 27. Dezember wäre Willi Planinc, dessen schlichte Bescheidenheit zeitlebens im Gegensatz stand zu seiner reichen künstlerischen Veranlagung, vierzig Jahre alt geworden. So hat ihn ein unheilbares Leiden, das er sich als Folge einer schweren Kriegsverletzung durch eine Granatverschüttung an der italienischen Front zugezogen hatte, früher von der Erde abberufen, als alle erwarten konnten. Die ganze deutsche Volksgruppe in Slowenien gedenkt am vierzigsten Geburtstag dieses Mannes, der in seinem Leben — das ein Vorleben in des Wortes größter und bester Bedeutung war — stets einleuchtendes und reines Beispiel dafür war, wie man in strengster und klarster Sauberkeit im politischen Ringen vor seinem Volke steht. Willi Planinc gehört heute der deutschen Volksgruppe in Jugoslawien als einer seiner besten Männer an. Er ist eingegangen in das stete Gedenken seines Volkes als eines der größten und besten Vorbilder menschlicher und politischer Sauberkeit. Wo Männer mit deutschem Charakter genannt werden, darf man Willi Planinc nicht vergessen! Die in Slowenien lebenden Deutschen weihen heute an seinem vierzigsten Geburtstag dem toten Freunde ihr stilles Gedenken. Ucber den harten Kampf des Alltags traten sie das Andenken an einen Mann, der einer der Ehrlichsten und Treuesten des Volkes und auch ein echter Dichter war. Wenige Tage vor seinem Tode hat Willi Planinc sein letztes Gedicht geschrieben. Er hat es »Sehnsucht« genannt. Wie es empfunden und gesagt ist, das ist unverkennbar dichterisch. Sehnsucht. Sie träumt sich in Fernen, Kennt nicht der Nähe Umfriedetes Glück. Sie kehrt von den Sternen Müde und wehe Zum Busen zurück. hps. c. Kohlenspendcn. An Kohle spendeten für die Winterhilfe die Firma A. Westen in Ccljc 150 Tonnen, die Cinkarna d. d. in Celje 120 Tonnen, die Trbovljer Bergwerksgesellschaft in Ljubljana 10 Tonnen und die Bergwerksgesellschaft „Bohcmija“ in Celje 10 Tonnen. c. Trauung. In der Marienkirche fand am Stefanitage durch Abt Peter Jurak die Trauung des Herrn Stanko Potokar, Kommandanten der Stadtpolizei in Celje, mit Fräulein Wilma Kirbisch, Tochter des Kaufmannes und Industriellen Herrn Josef Kirbisch in Ccljc, statt. Den Neuvermählten viel Glück und Segen für die Zukunft! c. Aus der evangelischen Kirchen gemeinde. Seit dem 1. Mai 1937 wurden getauft: Gerhard, Sohn des Hans Butan und der Hilda, geb. Potpetschan; Ingrid, Tochter des Fritz Jako witsch u. der Olga, geb. Vretschko: Gerda, Tochter des Fritz Bichel und der Beate, geb. Gradt; Heidrun und Hans Harald, Kinder des Hans Woschnagg und der Dr. Paula, geb. Kreiselmcyer; Gerhilt, Tochter des Fritz May und der Amanda, geb. Moser; Klaudius, Sohn des Georg Kuhn und der Paula, geb. Tschetschek. Konfirmiert wurden: Hans Gröger, Albrecht Heimrath, Lilli Künzel, Wilma ren traditionellen Silvesterabend mit Tanz, Musik und sonstigen Belustigungen. Lebitsch, Jolan Pentek, Klara Reitter, Odo Stanek und Irene Peitsch. c. Der l ag des Wintersports in Celje wird heuer, w ie schon kurz gemeldet, am 9. Jänner 1938 abgehalten. Gesucht wird der Meister Celjes im Lang- und Sprunglauf. Der Langlauf (12 Kilometer) beginnt um 9 Lhr vormittags beim ehemaligen Pulverturm in Spodnja Hudinja. Der Sprunglauf beginnt um 14 Uhr auf der Sprungschanze in Zagrad, die Sprün ge bis zu 18. Meter zuläßt. Die Siegerehrung und Preisverteilung wird im Re staurant „Stcgu“ abgehalten. Sollte die Schneelage im Tale den Erfordernissen der Wettkämpfe nicht entsprechen, so wird an Stelle der oben angeführten Kombination nur ein Langlauf über 18 Kilometer bei der „Celjska koča“ durchgeführt. Im Rahmen dieser Wettkämpfe werden auch alle Wintersportvereine Celjes ihre Klubmeisterschaft austragen. c. Ein Erdstoß in Celje. Donnerstag abends, etwa 3 Minuten nach 21 Uhr, ist in Celje ein heftiger Stoß verspürt worden. Manche mochten meinen, die .Erscheinung habe starke Aehnlichkeit mit einem Beben gehabt. Die in Celje zum Glück seltenen und dann schwachen Beben zeigten in der Regel schwingende Bewegung, wobei sich stets die ungefähre Stoßrichtung feststellen ließ. Am Donnerstag aber war cs so, daß man an eine Fallerschütterung dachte und von dieser. Annahme erst abließ, als von vielen anderen entfernt liegenden Punkten die gleiche Beobachtung gemacht worden war. Im Viertel der „Ljudska posojilnica“ war die Erschütterung so beurteilt worden, als wäre etwa ein sehr schweres Gewicht zu Boden gefallen; die Zugrichtung also gegen das Erdinnere. Weitere Mitteilungen darüber seitens unserer Leser sind uns willkommen. c. Das leidige Glatteis, ln der letzten Zeit häufen sich die verschiedenen Meldungen über Bein- und Armbrüche infolge Glatteises. Audi heute vormittags stürzte die Besitzersfrau Therese Tre-bove auf dem Wege in die Stadt und erlitt einen Bruch des linken Unterarmes. Es wird notwendig sein, daß die Stadtgemeinde Maßnahmen trifft, damit durch Bestreuung nicht nur der Bürgersteige, sondern auch der Fahrbahnen sich bei Anhalten des Glatteises derartige Fälle nicht wiederholen. c. Achtung! Wir machen anläßlich der gegenwärtigen Witterungsverhältnisse darauf aufmerksam, daß bei Schneefall und plötzlich eintretender Winterglätte die Hauseigentümer nach den ortspolizeiliclrrn Vorschriften zur Säuberung und Bestreuung der Gehbahnen verpflichtet sind. c. Leichter Schneefall, ln den Abendstunden des Montag setzte wieder ein leichtes Schneegeriesel ein, das sich aber auch diesmal nicht zu größeren Flok-ken verdichten wollte. So haben sich die Skiabfahrten auf den umliegenden Hängen nicht wesentlich verbessert. c. Kino Metropol. Dienstag, Mittwoch und Donnerstag: „Die Dame aus Ma-laka“, die Liebesgeschichte einer jungen, schönen Engländerin und eines ma-laischen Prinzen. Herrliche Naturaufnahmen von der Insel im Indischen Ozean, ln den Hauptrollen Karl Ludwig Diehl und Käthe Gold. Deutschsprachig. tkoäiem 'kmie» REPERTOIRE. Dienstag, 28. Dezember um 20 Uhx: Musikalischer Vortragsabend. Gastspiel der Disseuse Dola Lipinskaja. Mittwoch, 29. Dezember: Geschlossen. Donnerstag, 30. Dezember um 20 Uhr: »Heimchen am Herd«. Zugunsten des Schauspieler-Pensionstonds. Freitag, 31. Dezember um 21 Uhr: »Rote Nelken«. Silvestervorstellung. HÜHNER tOUrtÜM Union-Tonkino. Der Sensations- und Abenteurerfilm »Alarm in Peking«. Ein erstklassiger Film von gewaltigem Ausmaß, voll Handlungstempo und Szenenwechsel, spannend, daß den Zuschauern der Atem stockt. Ein Film der Liebe und Leidenschaft. In der Hauptrolle der Frauenliebling Gustav Fröhlich. Bemerkenswert sind die meisterhafte Regie und die hervorragenden Schauspielerleistungen. — In Vorbereitung der Wiener Großfilm »Fanny Elßler« mit Lilian Har-vey als Fanny Elßler. Ein Film aus dem Leben der gefeierten Tänzerin des Jahr hunderts zur Zeit ihres höchsten Ruhmes am Wiener Hoftheater. Ihre Liebe zu Napoleons einzigem Sohn, dem Herzog von Reichstädt. Burg-Tonkino. Unwiderruflich bis einschließlich Donnerstag der köstliche Lust spielschlagcr »Spiel auf der Tenne« mit Heli Finkenzeller, Fritz Kampers u. Jos. Eichheim. Regie Georg Jacoby. Eine reizvolle Geschichte aus dem bäuerlichen Leben. — Zu Silvester der größte Ufa-Film »La Habanera« mit der berühmten schwe dischen Sängerin Zarah Leander u. dem neuen deutschen Star Karl Martell. Weiters wirken mit: Paul Bildt, Ferdinand Marian und Julie Serda. Zarah Leander singt einige neue Schlager, darunter »Der Wind hat mir ein Lied erzählt . . »Du kannst es nicht wissen . . .« und das »Kinderlied«. — Am Neujahrstag sowie am Sonntag, den 2. Jänner um halb M Uhr bei ermäßigten Preisen der sensationelle Spionagefilm »Vier Spione am Werk«. gr. Eine eindrucksvolle WeihnachtsLesche-ruug veranstaltete der Sokol in 'Gornja Radgona, wobei eine große Zahl von Jung, tument mit schonen Geschenken bedacht wurde. gr. Das Eichamt hak für das erste Viertel jahr 1938 folgende KoutroMage für Gornja Radgona bestimmt: 10. und Tl. Jänner; 7. und 8. Feber sowie 7. und 8. März 1938. gr. Ein Svnderautvbus wird, falls sich genügend Teilnehmer melden, am 31. d. M. nach Murska Sobota zum dortigen Silvester rummel fahren. IVfrwriF' I «•WUr1 vWmAifßgßw ww WvWP GENERAL VERTRETER f Schneider ZAGRER, ’ NIKDUtEVA -C Mittwoch, 29. Dezember. Ljubljana, 12 Sehalipl. 18 jugendstun de. 18.40 Vortrag. 19 Nachr., Nationa;-vortrag. 20 Konzert. — Beograd, 18.1$ Konzert. 19.30 Nationalvortrag. 20 Konzert. — Prag, 17.40 Konzert. 18.10 Deutsche Sendung. 19.25 Militärmusik. 20.10 Hörspiel •—■ Zürich, 16.30 »Zar und Zimmermann«, Oper von Lortzing. 17.10 Harfenkonzert. 18.30 Klaviermusik. 19 Schall-platten. 19.55 »Das goldene Kreuz«, Oper von Brüll. — Budapest, 18 Schallpl. 19.30 Oper. — Paris. 19.45 Lieder. 21.30 »Poly-pheme«, Oper von Cras. — London, 19 Konzert. 21.15 Lieder. — Mailand, 19.30 Bunte Musik. 21 Operettenkonzert. — Wien, 7.10 Schallpl. 12 Konzert. 16 Operettenkonzert. 19.25 Sinfoniekonzert. 20.45 Schlager 1937. — Berlin, 18 Konzert. 19 Musik aus Finnland. 20 Bunter Abend. — Breslau, 18.30 Vortrag. 19.10 Tanzmusik, 20.35 Vortrag. — Leipzig, 18 Vortrag. 19 Hörspiel. 19.50 Unterhaltungskonzert. —■ München, 17.15 Konzert. 19.10 Wunschkonzert. 21 Festkonzert. AocSifroaeit aus dem Auslande AUSLANDINTERESSE FÜR JUGOSLAWISCHE PRODUKTE. Das Expo.rtförderungsinst.lut des tia-,-delsministeriums erhielt wieder eine Reihe von Nachfragen aus dem Ausland, die die Wareneinfuhr aus Jugoslawien zum Gegenstände haben. Das Institut sammelt diese Anfragen auf Grund von Anfragen, die ihm aus dem Ausland zukommen. Die inländischen Exporteure werden ersucht, dem Expertförderungsinstitut mit der Anfrage gleichzeitig konkrete, nach Möglichkeit bemusterte Angebote Samt den nötigen Lieferungsbedingungen einzusenden, wobei die Nummer der hie- angeführten Anfrage zu vermerken ist. Das Institut ist oft schon auf Grund dieser Angaben imstande, dem Interessenten mitzuteilen, ob sein Angebot Aussicht auf Erfolg besitzt. Auf Grund der günstigen Offerte wird dann der Exporteur mit dem ausländischen Interessenten in Verbindung gebracht. Bei der Mitteilung der Adressen übernimmt die Anstalt keine Gewähr für die Bonität des ausländischen Interessenten. Falls die interessierte Firma neue Möglichkeiten für die Placierung ihrer Waren im Auslände wünscht, wird das Angebot in einem besonderen Bulletin veröffentlicht, das ausländischen Interessenten unentgeltlich zu gestellt wird. Bodenprodukte. 1317 Lübeck: Nahrungsmittel und Sämereien. — 1318 Oslo: Schwarzrettich,“ mittlere Größe, Waggonsendungen über Stettin, zahlbar gegen Vorweisung der Dokumente. — 1319 Wien: getrocknete Pilze. — 1320 Prag: Hanf. — 1321 Berlin; Hanf. — 1323 Buenos Aires: Heilpflanzen (Preislisten mit Luftpost einsenden). — 1324 Augsburg: Koriander. Erzeugnisse der Forstwirtschaft. 1312 Newyork: Holzklammern. — 1313 Berlin: Gerbrinde (Eiche und Nadelbäu-me). — 1314 Buenos Aires: Holzteer. Bau holz, Furniere. — 1315 Manchester: Bu chenholz-Kreozot. — 1316 Wien: Küchen bedarfsartikel aus Ahornholz für Amerika Erzeugnisse des Obstbaues. 1325 Lübeck: Dörrobst, Nüsse und Man dein. — 1326 Dresden: Nußkerne. — 1328 Berlin: Fruchtsäfte. Vieh- und Geflügelzucht, 1329 London: Rinds-, Kalbs- und Wildbrethaar (Rehe und Hirsche). — 133) Basel: Krainer Würste. — 1331 Reichstadt: Schafs- und Lammfelle. — 1332 Berlin: Eidotter und Eiweiß. — '133 Stockholm: Geflügel, besonders Enten und Gänse. Erzeugnisse des Bergbaues. 1334 Buenos Aires: Metalle, Marmor. Industrieartikel. 1335 Newyork: Orientalische Teppiche. — 1338 Buenos Aires: Chemikalien. Aceton, Formaldehyd, Papier. Pappe. — 1387 Wien: Bratenscheren und Küchenmesferr, i Staub- und Reibtücher für Amerika. Verschiedenes. 1338 Franzensdorf (Niederösterreich): Nahrungsmittel, Marmelade, Konserven, Dörrobst, Fiesichwaren, Wein und Liköre. i Kraft. Wie schon berichtet, wird Jugosia wien im Zusatzabkommen zum geltenden Handelsvertrag das Recht zugesprochen, seine Handelsbilanz im Verkehr mit Frank reich bis zu 20% aktiv zu gestalten, che Maßnahmen zur Ausgleichung der ge gen-j seifigen Lieferung ergriffen werden. Um dies zu ermöglichen, wurde die Einfuhrkontrolle eingeführt. $md 3 Z a g 1" e b, 27. d., Staats werte. 2V*®/o Kriegsschaden 424-—425, 4°/o Agrar 54.50—55.50. 4% Nordagrar 54.50— 0, 6% Begiuk 79—0, 6°/« dalmatinische Agrar 77—0. 70/o Investitionsanleihe 97 —0. 7° o Stabilisationsanleihe 88—0, 7% Hypothekarbankanleihe 99—0, 7°/o Blair 84.25—85, 8% Blair 93.50—0; Agrarbank 21!—314, Nationalbank 7750—0. Ljubljana, 27. Dez. — D c*v i s e n : Berlin 1735.53- -1749.41, Zürich 996.45— 1003.52. London 215.05—217.11, Newyork 4278.51—4314.82. Paris 146.06—147.50, Prag 151.24—152.34, Triest 225.95— 229.03; österr. Schilling (Privatclearing) 8.64, engl. Pfund 238, deutsche Clcaring-schecks 14. X Die Gebühr für die Freiscimrfrech- i:e beträgt im Sinne eines von der Berg hauotmannschaft in Ljubljana herausgegebenen Tarifs 8 Dinar jährlich für jedes Schurfrecht. / . >< Die jugoslawischen Staatsbürger und die Anmeldung der Auslandpapiere, Auf eine diesbezügliche Anfrage des No-visader Bankenverbändes erklärt die Nationalbank, daß nach den geltenden De- visenvorschriften die jugoslaw. Staatsbürger nicht verpflichtet sind, die in ihrem Besitz befindlichen ausländischen Wertpapiere der Bank änzumelden. X Die rumänische Weizenausfuhr stellt sich in der laufenden Saison auf rund 54.000 Waggons. Für den Export stehen noch 12.000 Waggons Weizen bereit. X Beendete Konkurse: Franz Dovede r, Kaufmann, in Maribor, da die gesamte Masse verteilt erscheint, sowie Franz Hojnik, Kaufmann in Maribor, .wegen Abschlusses eines Zwangsausglei clies. X Ausgleich: Anna Lužnik, Ge- schäftsfrau in Pragersko, Anmeldungsfrist bis 18., Tagsatzung am 26. Jänner um 10 Uhr beim Bezirksgericht in Slovenska Bistrica. X Kapitalserhöhung der Prizad. Die Priv. Exportgeseilschaft A. G. hat den Beschluß gefaßt, ihr Aktienkapital von 30 auf 50 Millionen zu erhöhen, um den Umfang ihrer Geschäfte erweitern zu können. X Die Einfuhrkontrolle für französische Waren tritt im Sinne des vor Weihnachten Unterzeichneten Handelsabkommens mit der Pariser Regierung mit Neujahr in I I Me ersten SkiwMämyse Mit dem traditionellen Älubtag am 9. Jänner wird bas offizielle Tportiprogranrm des Skiwinters 1937-38 eröffnet. An diesem Tage werden alle Win tersport Vereinigungen eine Art Musterung ihrer Läuferreihen vornehmen. Das • Programm der Kämpfe steht zwar noch nicht fest, doch durften sie sowohl die klassische als auch die alpine Kombination umfassen. Falls • die Schneeverhältnisse günstig sein sollten, werden die Kampfe int Tal, und zwar in unmit telbarer Nähe der. Stadt zur Durchführung kommen. Beim „Seniorjev dom" wird aus diesem An last eine neue Slalomstreae aus-gesteck; werden, Acht Tage nach dem Klnb-'aa. also am 16. Jänner, wird aber die ® Sprungschanze.in Botimva mit einem Schau springen eröffnet werden. : Wntersoortlerznfammentunft. Der Sportklub „Maribor" hält Mittwoch, den 29, d. um 20 Uhr int Gasthof Sirbis eine I wichtige Zusammenkunft der Wintersport-i feftion ab. zu der alle Mitglieder zu erschei-I nett haben. : SK. Ljubljana in Görz unterlegen, i Das Jiistballteam des DK. Ljubljana ab« | wlvierte zu Weihnachten in Görz sein erstes i Auslands spiel. Den Gegner gab der Görzer j Sporiplub „Pro Gorizia" ab, der die Gäste-i Mannschaft mit 3:4 (1:1) zu schlage» vermochte. Allerdings litt das Spiel stark unter der schwachen Leistung des amtierenden Schiedsrichters. : Ein Abiahrts- r Slalom rennen bringt am 1. Jänner der, LjuMJanaer Slalomklub 34 in GoruLe zum.Austrag. : Ankara gegen Bukarest. Die Bukarester Fußballauswahl absolvierte zu Weihnachten zwei Städtespiele in' Ankara. Während das erste Spiel 2:2 unentschieden schloß, unterlagen im zweiten Spiel die RumiäNen mit 3:5. : Willy Vezjak, unser erfolgreiche frühere Rennläufrr, wurde vom Sporthotel aus der „Pokljuka" eingeladen, das Training der dortigen Wintergäste zu übernehmen. Bezjak hat sich bereits auf die Pokljuka begeben. : Wichtige Miiropa-C»p-Konserenz in Beograd. Am 15, und 16. Jänner findet in Beograd die nächste Konferenz des Mitropa-Fvstballcupkomilees statt. Bei dieser Gelegenheit werden äußerst wichtig: Fragen behandelt und erledigt - wenden. Einer der Hauppunkte. der Tagesordnung bildet ^ I Spielointeilung sowie ' die Erhöhung.der 1 Zahl der Stabs, bei Len Spielen. Es werdet' j zwei Vorschläge diesbezüglich unterbreit I werden u. zw. seitens Italien und Ungarns. In jugoslawischen Sportkreisen real-1 net man fast sicher damit, daß Jugollüiv'tA > mir zwei Klubs' wird antreten können, : Cup-Konferenz einbcrufen Dsnnerua-1 wird in Beograd ein: Konferenz der.am ' Winter-Cup teilnehmenden Vereine ab.X j halten, in der die Pro Positionen für die öe«, reits am kommenden Sonntag beginnenden : Cup-Spiele 'festgelegt werden 'offen : Cramm schlägt Donald Budos! IM Schlußspiel des internationalen Terrnistur' niers in Sydney trafen abermals C r a m »> und Donald B u d g c zivanmten Diesmal gelang es Cramm. den Weltmeister alä1*' mit '6:1. 6:1. 6:4 ui ich lagen : In Athen trat „Rapid" (Wien) gegen die gr:echische FÜßb allauswahl an und..sieg' te mit 3:2, :. In Kairo spielte die Wiener' „Vienna" gegen die Repräsentanz von Kairo 0:0 unentschieden. : Zum neuen Kapitän des Zagreber Fuß' ball-Untekverbandes wurde -der.„Cfcncovbia" Funktionär ,v>. a j in a n ernannt. Der b'" herige Kapitän siser ist zu rückgetreten Puppenspielers Werh-nachtsfest Skizze von josef StoHreiter Das Land lag weiß ünd tief verschneit. Vom Himmel wallte der Schnee wie ein unabsehbares Stcrnenwandern, als strömte die funkelnde, ewige Milchstraße feierlich und lautlos durch den unbegrenzten Weltenraum und umflutete die Erde, die, in seltsam- gespenstisches Licht getaucht. in Heiligenabendseligkeit schwieg. Kein Weg, kein Pfad, keine Straße war mehr zu erkennen — nichts als ein grenzenloses, weißes flimmerndes Schneien. Ein lustiger- flinker Rappe zog ein kleines, leichtes Wägelchen durchs FloK kengestöber. Ihn schien die weite Stille, der feierliche Sternentanz mit frohem Atem zu erfüllen. Er hob die Nüstern hoch empor — kein Rauchfähnchen war heut zu schmecken, und Meister Olfenhut qualmte wohl nicht einmal ein Pfeifchen. Im Innern des winzigen Wägelchens auf spärlichem Lager ruhte das Weib des Puppenspielers und rang mit dem Tode. Mitten auf der Landstraße hatte sie der Schlag angefallen und niedergeworfen. Und nun raste ihr Herz zum Er barmen, krampften ihre Lungen nach Luft und Befreiung vom ungeheuren Drucke des eisigen Würgers, der sic um armte. Ausgelöscht die Augen, in die der Puppenspieler dreißig Jahre lang jeden Tag geschaut, die dreißig Jahre lang mit ihm durch die Welt gezogen, die .Goldkatarakte der Sonne in allen Ländern getrunken, den kühlen Silberüberfluß der Sterne, die ferne Blässe des Mondes u-die finstere Gewalt der Wolken, die voll Haß gegen alles Lebende sind. Unzählik' wie die Sterne waren die Straßen, die sie zusammen gezogen, unaussprechlich hm!feiou Der Weg Eine Legende von Grete Solch. Gott war von den Seelen Ungeborener umgeben. Sie wollten das Erdenrecht haben. Da antwortete Gott: »Wenn Ihr auf Eurem Willen besteht. Erdenbürger zu werden, muß ich Euch vorher einer Prüfung unterziehen.« Er teilte die Wolken und wies zur Erde hinab: »Erblickt . Ihr. den breiten Weg, der unabsehbar ist und sich in der Weite verliert? Betretet ihn! Verfolgt eine kurze Strecke seiner Bahn. Dann kehrt wieder und bringt mir einen sichtbaren Beweis von dem, was Euch auf diesem Wege aufgefallen ist.« Die Seelen taten nach seinem Geheiß. In Menschengestalt nahten sie wieder Gottvater. Die erste Seele begann: »Gütiger Schöpfer, nichts Frohes erschaute ich. Trostlos und öde zog sich der Weg durch spärliche Wiesen und Felder. Ein grauer Dunst verschleierte die Ferne. Die Luft war drückend und schwül. Meine Füße schmerzten. Ich sah zu Boden. Er war mit Steinen bedeckt. die das Vorwärtskommen erschwerten.« Die zweite Seele -sprach: »Allmächtiger, wir legten einen sonderbaren Weg zurück. Je weiter ich ihm folgte, desto bedrückter wurde' mein Gemüt. Es klangen ringsum wehe Stimmen und harte Erdschollen lasteten auf dem Feldrain.« Die dritte Seele trat mit leeren Händen dem Gewaltigen entgegen: »Zürne mir nicht. Allgütiger! Ich bin irregeleitet worden. Ein leuchtender Falter schwebt vor mir her. Ich wollte ihn haschen und geriet vom Wege ab. Der Falter entkam ...« Noch viele Seelen hoben flehend die leeren Hände empor und noch viele Seelen reichten Gott abwechselnd Steine und harte Erdschollen. Doch • ein zartes "Wesen, das unbeachtet geblieben war, - erzählte: »Heiliger Vater, nichts Schreckhafteres hatte für mich dieser Weg, Am Wiesenrand gewahrte ich ein Bliimlein. Zwischen Gras und Unkraut sah es so beseelt hech/or, daß ich es jubelnd an mich drückte. Dann, als meine Blicke schärfer spähten, entdeckte ich entlang des Weges viele kleine Blüten von mannigfacher Art und Farbe. Und bei jedem rasch gepflückten Bliimlein zog es wie ein Glück in mein Herz ...« Da neigte sich Gott voll unendlicher Liebe über dies Wesen, das ihm freudig den Blumenstrauß bot. und küßte es. Zu den anderen Seelen sprach er: »Meine Prüfung habt Ihr schlecht bestanden. Ihr seid nicht für das Leben geeignet! Ihr habt bewiesen, daß Ihr die Geschenke der Schöpfung, die Geschenke des Lebens, nicht hinzuneh-men wisset, als ihr auf Eurem Wege nur Steine und harte Erdschollen fandet. Eingereiht in jene Bahn, würden nur Eure Klagen Willige ernüchtern. Mutlose noch mutloser stimmen. Denn der Weg, denn Ihr betreten, ist die Heerstraße der Schicksalswege. Millionen und Millionen Menschen wandeln sie entlang: mühselig schaffend und strebend. Ein dunkler Strom Leidender und Bedrückter, von Trugbildern zuweilen genarrt. ... Nur einer Seele unter Euch, die mir den Blumenstrauß gereicht hatte, gewähre ich freudig daS Recht des Erdenlebens. Sie trägt das Glück in sich, die Blüten, die auf den1 harten. Lebenspfade sprießen, zu erkennen.« Kinder lernen Häuser bauen Baumeister sind alle Kinder gern. Wachsen unter ihren kleinen Händen nicht manchmal erstaunliche Dinge empor? Ein schiefer Turm, ein Haus mit einem seltsamen Dach, eine Brücke, so steil, so schmal und kühn, wie sie nur die Kinderaugen sehen. Immer wieder beobachten wir, daß dieses kindliche Gestalten nach eigenwilligen, von den Vorlagen abweichenden Formen strebt. An der Ausgestaltung des Baukastens haben sich schon viele Erziehungsmethoden erprobt. Aber dieses Zusammen- Ein fertiges Haus von Kinderhand. setzen der Klötzchen aus Stein oder Holz trug meist eine Begrenzung in sich: es befriedigte den reinen Spieltrieb, die Freude, etwas Bleibendes fertiggebracht, wirklich »erbaut« zu haben, blieb unbefriedigt. War ich da jüngst bei einem Maler zu Gast. »Sehen Sie,« meinte der Hausherr, »von den Fenstern meiner Wohnung gleiten täglich große, mit Ziegelsteinen beladene Wagen vorbei. Vielleicht ist es das Bild dieser Wagen gewesen, das mich wieder an meine Kindheit erinnerte, da ich versuchte, mir selbst aus Ton kleine Steinchen zum Spielen zu formen weil all die gekauften Baukästen mir nicht genügten. Und das, was ich in meiner Jugend mir erträumte, — und weil ich keine Möglichkeit hatte. Ton zu brennen, nur unvollständig verwirklichen konnte — das habe ich mir jetzt ...•""$ Von unten her werden die Dachziegel an den Dachlatten befestigt. für meine und für alle Kinder ausgedacht.« Der Maler führte mich in sein Arbeitszimmer, wo auf einem Schreibpult ein kleines Fachwerkhäuschen mit Erker und hohem mit Schindeln gedecktem Dach aus kleinen gebrannten roten Zwergziegeln aufgemauert war. Auf einem anderen Tisch quollen aus einer Pappschachtel Hunderte von kleinen Steinchen hervor und schienen nur auf die eifrigen Hände der Kinder zu warten. »Sehen Sie,« meinte er lächelnd, »diese Steine sind ganz unbescholten. Jeder andere Baukasten trägt den Stil der Gebäude, die daraus entstehen können, schon in sich. Ganz bewußt habe ich dem Format für den Grundstein meines „Zwergziegelbaukastens” das Format der richtigen Ziegelsteine zugrunde gelegt. Der Grundstein dieses Kinderbaukastens ist in Höhe, Tiefe und Länge genau der zehnte Teil eines richtigen Ziegels, wie ihn die Maurer verwenden. Und genau wie der richtige Ziegelstein wird auch mein Stein aus dem Ton der heimatlichen Erde gebrannt. Nun können die Kinder richtig bauen lernen. Die Kleineren werden nicht gleich daran gehen, die Ziegelsteine mit dem Mörtel zu vermauern. Aber ältere Kinder werden schon ihre Freude daran haben, mit dem beigefügten Mörtel feste Häuser zu bauen. Die Bedenken mancher Mütter, daß Mörtel in Kinderhänden nichts an- deres sei als eine arge Schmutzerei, treffen wirklich nicht zu. Die Verwendung von Mörtel zum Vermauern der Zwergziegesteinchen macht nicht mehr Schmutz als manches andere Beschäftigungsspiel unserer Kinder. Das Kind legt auf den Spieltisch einen Bogen Zeitungspapier, und das Näpfchen mit dem Mörtel daneben. Und sollte wirklich einmal ein Kleckschen Mörtel auf Spielschürze oder Hose tropfen, dann läßt er sich in trockenem Zustand, ohne Flecke zu hinterlassen, leicht abbürsten. Als ich diese Malerwerkstatt verließ, hatte ich die Gewißheit, daß hier ein Vater für seine und alle Kinder ein herrliches Beschäftigungsspiel gefunden hatte. Sie müssen selbst planen und überlegen, wie sie alles gestalten wollen. Sie werden von selbst darauf kommen, materialgerechte Zutaten mitzuverwenden, zum Beispiel Moos als grünen Vor- -nifilinrßmm. Handwerkzeug des kleinen Baumeisters- platz, kleine Aeste und Gräser, um einen Zaun oder ein Strohdach zu basteln. Der Sinn für zweckmäßige und organische Gestaltung von Häusern wird geweckt. Wenn unsere Jugend auf diese Art mit dem heimatlichen Backsteinbau vertraut wird, bedeutet das die Erwek-kung eines ersten Gefühls für die Schönheit der Baukunst, das wir nicht früh genug fördern können. S. Pfankuch. das Glück wie das Leid, darin sie zusam men gejubelt, geschwiegen, geschluchzt und gebebt. Er lenkte das treue Pferdchen vom geöffneten Stirnfenster des Wagens aus. Viel Aufmerksamkeit brauchte ja »Senta« nicht, denn die Landstraße war weit hin zu überschauen, und es bog keine an dere von ihr ab und auch keine herzu. So saß der Mann am Lager seiner Getreuen und schaute in ihr Antlitz. Der Schnee wirbelte herein, als schütte der Himmel in seiner grenzenlosen Güte Sterne über ihn aus, Sterne, die traurig zu Boden sanken und schmolzen, weil der Mensch, zu dem sie gesandt, ihren göttlichen Trost nicht begriff. Es war längst dunkel geworden. Die Nacht hatte ihren gütigen Mantel um die große Stelle geworfen und seine macht! gen Falten mit Sternen besteckt. Das Schneewehen schlief ein. Stetig näherte sich das Wägelchen dem winzigen Städtchen, in dessen köst licher Enge der Meister Olfenhut viele, viele Weihnahtsabende verbracht, um für die beiden Feiertage sein Puppentheater aufzuschlagen und der glückseligen Jugend und auch allen denen, die so gesegnet sind, ihre Jugend noch mit ins Grab zu nehmen, die Wunder der Christnacht und die unveräußerlichen Märchenschätze der Sagenwelt gemeinsam mit der teuren Kranken vor Augen zu führen. Und heute war für ihn die schwerste düsterste Weihnacht seines Lebens! Heute stand wohl der Tod neben dem brennenden Lichterbaum, und die Sterne der Verheißung fielen in ein dunkles Grab. Und morgen wird er nicht spielen können allein — und dann droht das Ende. Denn das letzte seiner Barschaft war in den schweren Monaten dahingegan gen an die Aerzte und Apotheken. In seinem grenzenlosen Jammer spielte er der Todkranken ihre Lieblingsszene vor, für die sie immer, sooft sie sie zusammen gesprochen, besonders geglüht. Aber die weitaufgerissenen Augen blieben starr, todwund und leer . . Da schlug er die Hände vors Gesicht und weinte wie ein Kiftd. — Als das Wägelchen in das Städtchen einfuhr, brannten hinter den Fenster- scheiben zu beiden Seiten der Straßen die Lichterbäume, und aus allen Häusern klang und feierströmte, bald von Geigenschluchzen, von Lautengeflüster und bald von Orgelbrausen untermalt, das unsterbliche, heilige und erste Lied der Christenheit: Stille Nacht, heilige Nacht! Und der Puppenspieler hatte sein totes Weib im Wägelchen. Wie immer hielt er vor der »Goldenen NewMrkS neuer Gchneefauger versagt in den Vororten Der neuartige Schneesauger, der von der Newyorker Stadtverwaltung mit großem Erfolg zur Straßenreinigung der Innenstadt eingesetzt wurde, sollte jetzt auch in den gartenstadtähnlichen Vororten ausprobiert werden. Dort hat sich die neue Einrichtung jedoch nicht bewährt, denn die Saugkraft der Maschi ne war so stark, daß nicht nur die Schneedecke, sondern auch darunterliegende Kieslagen und Grasnarben der Parkwege emporgerissen und durch den Führungsschacht seitlich herausgeworfen wurden. Dabei sind verschiedene Teile der neuen komplizierten Reinigungsmaschine beschädigt worden. — Hier sieht man einen Schneesauger in Tätigkeit. (Scherl-Bilderdienst-M.) Traube«, s4ieg langsam ab — und als er eben der müden, treuen Senta den warmen Wallach überwarf, kam auch schon der Wirt aus dem Haustor die Stufen herab und rief: »Da seid Ihr ja, Meister Olfenhut! War mir’s doch, als hätte der fallende Schnee mir zugeraunt, daß Ihr auch dieses Jahr kommen müßt!« Er schüttelte ihm beide Hände und setzte erschrocken Mn zu: »Mein Gott, wie seht Ihr aus? Eure Augen stehen ja voll Tränen!« Den Puppenspieler schüttelte eki Schauer. »Hab’ heut schwere Last im Wägelchen — mein totes Weib.« Kaum wollten seine zuckenden Lippen diese herbe Kunde geben. »Armes Weib!« sagte der Wirt tiefergriffen nach langem Schweigen. »Am Heiligabend mitten auf der Landstraß5 gestorben. Seid tapfer, Meister, Gott will uns alle einmal bei sich haben. Wir schaffen sie ruhig hinauf in Euer Stübchen. Soll die heilige Nacht nicht im To tenhaus liegen! Wollen ihr das letzte Bäumchen anstecken und Euch selbst ein Geschenk unter die Lichter legen, das Euch Gott in seiner Weisheit geschickt.« Und sie trugen die Tote ohne Aufsehen hinauf in das warme Stübchen, das der Puppenspieler und sein Weib immer innehatten zur Weihezeit der Christenwelt. Als der Wirt, um den Meister fürs erste allein zu lassen, schon die Tür in der Hand hatte, fragte er leise und mit verschleierter Stimme: »Habt Ihr nichts mehr vernommen von Eurer Tochter Maria, die damals mit dem Fremden auf und davon ging?« »Nie«, sagte der Puppenspieler schmerzvoll. »Was fragt Ihr eben heut’ nach ihr?« »Weiß nicht — stand mir den ganzen Tag im Sinn, als müßt’ sie noch hier zur Tür hereinkommen.« »Auch die kommt nimmer wieder!« sagte der Meister. Dann saß er allein und hielt Totenwach t. Der ganze Platz draußen war ringsherum voll von brennenden Lichter bäumen; da stand auch er auf, die Kerzen an seinem Bäumchen zu entzünden. Und als er unter sich zum Schluchzen und Jubeln einer Geige den Choral der Ewigkeit von frischen, leuchtenden Kinderstimmen singen hörte, fielen schwere, salzige Zähren aus seinen Augen, mitten in das Antlitz der Verstorbenen. Der Choral der Liebe unter seinen Fii ßen wurde immer lauter und lauter, daß dem Puppenspieler war, als stürmten ihre Wunder in ihm empor, sein Herz zu überwältigen und wie eine frostangefal-sene Blüte doch noch aufgehen zu lassen in lauter Licht und goldenen Klang. Und draußen begannen die Glocken zu läuten, schwer, tief und erschütternd, und der Puppenspieler sang unter rieselnden Tränen. Da splitterte eine helle, klare und doch so erfüllungsdunkle Stimme ab von dem großen Brausen und Juchzen zu seinen Füßen, kam näher und näher, ward von Freude und Schluchzen zugleich durch wühlt und durchleuchtet und sang plötz lieh ganz nah in des Meisters Ohr. Er wandte sich, ein Schrei »Vater!« schlug ihm entgegen, und zwei Arme um schlangen ihn heiß und innig. Maria lag an seinem Herzen. »Vater! Laß mich wieder mit dir ziehen und spielen. Die Menschen haben mir das Herz so zertreten, daß ich wieder Kind werden muß!« Meister Olfenhut küßte sie lange und stumm. Dann wies er auf die Tote: »Wa rum hat Mutter das nicht mehr erleben dürfen, Maria? Warum mußte sie auf der Landstraße sterben?« »Wir alle sterben einmal auf der Land straße, Vater! Das ist so unser Schicksal!« »Vielleicht hast du recht! — Hörst du den frohen, herzlichen Gesang der Kinder?« lächelte der Meister bitter. »Morgen haben sie ihr Puppenspiel doch. Du bist ja da!« Und sie knieten vor dem Lager der Toten, hielten sich umschlungen und san gen ernstergriffen hinein in den hellen, jubelnden Choral der Kinder: »Stille Nacht, heilige Na-cfatl« Erzeugung von Likören, Dessertweinen u. Sirupen, Schnapsbrennerei @g6ibor - Gosposka Jakob Perhavec ylica 9 - Telephon 25»30 Mum, Cognak, Sliwowitz, Wacholder, Se-M Säger und serbische Klekovaca. Spezialität: Qrencak und l etmoulh. En gros! En detail t 13549 Sfeesdmdetm Ideaies Skigebiet! Pirkhof, Kotlje, Rimski vreiec, Bahnstation Guštanj. Voile Pen-sion Din. 40.—. 13864 Schöne Vorhänge von der »Obnova« erneuern billig Ihr Heim. F. Novak. 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Dezember 1937 um 16 Lhr von der städtischen Leichenhalle in Pobrežje aus statt. Die hl. Seelenmesse wird am Donnerstag, den 30. Dezember um halb 9 I hr in der Franziskanerpfarrkirche gelesen werden. Maribor, Graz, St. Nikolai i. S., Wettmannstättcn, den 28. Dez. Die trauernden Hinterbliebenen. Der Bund tat sich auf, jene Breite sonnige Uferstraße, die beit Mittelpunkt der internationalen Niederlassung Schanghais bildet. Wie ein grünes Band liefen die sorgfältig gepflegten Anlagen -an dem träge d-ahinflie-sienden Strom entlang. Vom Stadtpark her kamen Kühle und der Klang kulti vierter Musik. Und dann stand der Kuli plötzlich und schüttelte die Schweißtropfen von sich ab. Wie ein gut dressiertes Pferd wartete er, bis Bertram ausgestiagen war und ihn entlohnt hatte. — Iteöerreich, wie er sich nachher verärgert eingestand. Die Kulis nützten das aus. Und wenn er ihn das nächstemal Mieder für feine Dienste beanspruchte, forderte er ebensoviel, wenn nicht noch mehr. Die Fenster des Klubhauses, zu dem Bertram jetzt hinaufstieg. leuchteten in der Sonne. Breit sprang die Veranda gegen den Bund vor. Ein riesiger Sonnenschützer war hevabgelassen und zwischen den weißgedeckten Tischen flitzten die Kellner in luftigen weißen Jacken hin und Her. Nicht ein gelbes Gesicht war zu sehen. Bertram saß keine halbe Minute, als er sich schon der Fürsorge eines Obers zu erfreuen hatte. Während er die Speisenkarte musterte, wandte er zufällig den Blick und fühlte eine Verlegenheit in die Wangen steigen. Von einem der benachbarten Tische erhob sich jetzt ein Herr und kam schlenkernden Schrittes auf ihn zu, immer bedacht, die Lehne, eines der Bambusstühle festzuhalten. Er schstn tatsächlich einer Stütze zu bedür- U RH EBER-RECHTSSCHUTZ DURCH VERLAG OSKAR MEISTER .WERDAU die freie Rechte Bertram j „Wie ich sagte", dabei ging ein so widerliches Grinsen über sein schwammiges Ge jen, während entgegenstreckte. „Auch wieder im Lande, Verehrter? — Eben erst angekommen? — Ah! — Der Teufel hole das Drecknest! — Konsul Marin ist gestern an der Rühr gestorben. Das erlebe ich noch, daß fttfir summa summarum im -Schlamm hier versinken." „Oder im Alkohol" r versetzte Bertram, hatte plötzlich das Gefühl, als ob -er Vorsicht walten lassen mußte, und -schwäche seine Worte -ab. „Der Magen gewöhnt sich hieran mancherlei, was man zu Haufe nicht zwi scheu die Zähne bringen würde." „Allerdings." Der Herr hielt sich noch immer mit beiden Händen an der Ba-mbus-tehnc fest. „Wie gelst's in Hamburg? Alles wohlauf? — Eigentlich unnötig das zu fragen, die Rasse ist nicht umzubringen." Bertram wollte aufsahren, befttonna sich jedoch. Der Mensch war betrunken. Mit eurem Betrunkenen aber suchte -man keinen Krakchl. Eine Frage lag ihm auf der Zunge. Er hätte sie beinahe ausgesprochen als ihn ein lauernder Blick schweigen ließ. Er würde sich anderweitig Auskunft holen. Aber feilte Augen schienen doch so etwas tote einen Verrat begangen zu haben, denn der andere lachte plötzlich laut auf. Es war -ein häßlich-boshaftes Lachen. „Ich sehe schon, wie es Ihnen auf der Zunge brennt, aber sie ist nicht hier. — Nein, nein, ich bin -ein besorgter Hausvater. Zu besorgt vielleicht. Ich habe sie auf uiticr Landgut gebracht. Sie und den Jungen." „Sie haben einen sicht, daß Bertram die Hände um die Spei-ientarte klammerte, als wolle er sich dadurch abhalten, dem Menschen ittS Gesicht zu schla gen. „Sie ist noch immer die gleiche empfindsame Prinzessin, die sie -war." Dabei sah Paul Vollmer nach dem gebratenen Huhn, -das der Ober -eben mit schwunghafter Geste neben den Teller Bevtrams stellte und eine Reihe von Gemüse- und Kom-fm-ttschalen daneben unterbrachte. „Behauptet, das Klima nicht zu vertragen! — Ich vertrag’s auch!" „-Sie scheinen überhaupt sehr viel zu -vertragen." Bertram versuchte, sich nach au-ßenhin völlig ruhig zu geben und sein Hrchn zu zerlegen. „Nicht wahr?" — Es war dasselbe brutale Sachen, das jetzt selbst den Ober den Kopf wenden ließ. „Es ist lobenswert, wenn Sie das seststellen. Wenn Sie aber glauben, es wäre sehr unterhaltsam mit ihr zu leben, dann sind Sie auf dem Irrweg. Jetzt, wo sie auf dem Landgut ist, habe ich natürlich meine Ruhe. Aber wenn ich sie für den Winter nach Schanghai zurückhole — geucch -ter Gott! Das winselt vom Morgen bis zum Abend in ein und derselben Tonart: Müde sein — obwohl sie keinen Finger zu rühren braucht, sie kann die Luft hier nicht riechen — Behauchet sie, und der Junge w. acht's auch schon so, weint und schreit, hat heute den Durchfall und morgen eine Halsentzündung. Zweimal hat er schon ein Serum gekriegt wegen Typhusverdacht. Was das für eine vergnügliche Ehe ist, können Sie sich vorstellen." „Man muß Sie wirklich bemitleiden", spottete Bertram. „Na und ob!" Vollmers Kinn chob sich etwas vor, was seinem Gesicht ein unerhört freches Gepräge gab. „Vielleicht besuchen Sie uns einmal! —- Aber wie gesagt: Sie selbst kann ich Ihnen leider nicht präsentieren. Aber sonst steht Ihnen alles ftut Verfügung." Er merkte an den Mienen Bevtrams, daß es höchste Zeit »rar, zu verschwinden. Vollmer machte kurz kehrt, warf einen Schein auf den Tisch, an dem er gesessen hatte, angelte mit dein Stock seinen Hut vom Ständer und nickte noch einmal nach Bertram hinüber. Der murmelte etwas Unverständliches und verfolgte mit zufämmengekniffenen Augen die schlanke -Gestalt, die in schlin geraden Bewegungen die Stufen hinun-ier-to-r'Mte. — Es ist beruhigend, dachte Bertram, Jutta nicht in Schanghai zu wissen. Er hatte immer Angst vor einer Begegnung mit ihr gehabt. Nun Blieb sie ihm auf diese Weise erspart. Noch beruhigender aber war -es, daß sie einen Sohn hatte. Der half ihr vielleicht über das größte Elend hinweg, obgleich Kinder in diesem Alter noch wenig Trost zu gaben vermögen. ES wäre unnaün lick), wenn Vvllmer sein Kind nicht liebte. Wenn er auch den Mund noch so voll nahm, so bis ins Innerste verdorben konnte er unmöglich sein, daß er keine Zuneigung zu seinem eigenen Fleisch und Blut verspürte.^ Aus der Miene des Obers, mit der dieser die kaum berührten Platten, Teller und Schüsseln wieder ab räumte, erkannte Bertram, daß man im Deutschen Klub gewöhnt war. der Küche des Hauses mehr Ehre au-zutun. Aber ihm war mit einem Male aller Appetit vergangen. Dafür bestellte er jetzt eine Flasche schweren Wein. Nichts ändern-mehr an dem, was es war. Das einzige, was man tun konnte: man ertränkte das Erinnern. ''Fortsetzung folgt.' Chefredakteur und für die Redaktion verantwortlich: UDO KASPER. — Druck der »Mariborska tiskarna« in Maribor«. — Für den Herausgeber und den Druck ver- antwortlich Direktor STANKO DETELA. — Beide wohnhaft in Maribora