LMcherOIeitum. Ar. Ntt. Plä«umelalio»«l»l«l«: I» «lomptoi, g«»zj. ft. ll. halbj. k.«,. Ml dl« Zustellung in» Han« halbj.«» ll. Mlt b« Post ganzj. si. ,5. hal»l- st. ?.«». Mittwoch, <4. Mai Instil«,»<«e»«h» b« ,l»Z««le», u»«l««,»l. 1872. Nichtamtlicher Theil.' Wiener Weltausstellung» Das ist da« große Losungswort des Tages! Nicht nur die wiener und übrigen österreichisch-f>Msch«n, sondern auch die fremdländischen Journale l llen ihre Spalten mit dem epochemachenden Ereignisse > '" »oiener Weltausstellung. ! .. Die preußische „Prooinzial-Correspondenz" widmet "lln großen Ereignisse folgenden Artikel: «Während Kaiser Wilhelm in der Hauptstadt des raschen Reiches verweilt und dort Beweise aufrichtiger l^llndschoft und Verehrung empfängt, hat der deutsche Vnplinz als Gast des Kaisers von Oesterreich an der Mnuno, der wiener Weltausstellung lh ilaenommen. ^ beiden Richtungen wenden dic Vlickc dcr Völker ^ mit gleicher «ufmerlsamleil und gleicher Befried», lü^ ^il das öffentliche Urtheil sich mehr und mehr lel^ ^ber^eugung bestallt, daß durch die Vorgänge in kr^ Hauptstädten die Hoffnungen auf einen dauernden ^"°tn«!,ll,,o festeren Anhalt gewinnen. In der That Vü? ^" großen Veranstaltungen, bei welchen die "tlk? ^ ^^ ^^ Erzeugnisse ihrer Arbeit welteifernd die w. H ^ur Schau stellen, außer der Wichtigkeit für »>,.. "'"hschaftlichen Verhüllnisse auch eine politische Ge< "UN« bei. ... Schon der Plan einer solchen Schaustellung l«nn . Hl mit Zuversicht gefaßt und mit Erfolg verwirklicht , lbtn, wenn die nächsten politischen Nussichien nichl "t friedliche Entwicklung hoffen lassen. Je weitere Kreise ?°tr die Weltausstellungen zum Welllampfe in den Lci> ^gen des Gewerbefleißes, der Kunst und der Wissen» M heranziehen, um so mehr befestigt sich in den Bill-, ^das Bewußtsein von der Gemcinsamleit ihrer In. Hl"' ^"" ihnen in einem großen Ueblrblick eine z"l>lllung von den Vortheilen geboten wird. die durch ^Zusammenwirken vielseitiger Kräfte und durch den ^störten Verkehr zwischen den verschiedenen Bändern ^ trlangen sind, so müssen sie um so lebhafter den . ""lt sehr auch die politischen Erfahrungen, welche der N" feierlichen Verkündigung solcher Hoffnungen be, ^lll^^usslellung in Paris gemacht worden sind. den 3t,t! °" bie liachhaltlge Kraft und Vedeulm'g jener l»or auch mit ihnen in gewaltigster Größe aufwarten können — son» dern die freundlichere oeS redlichen Fleißes, die überzeugende deS erfinderischen Geistes." DaS i» Haag erscheinende ..Dagblad" schreibt: .Das alte Wort: ,Es gibt nur «line Kaisersladt", welches jedem Bewohnern Wiens ins Herz geschrieben ist, hat am 1. Mai neue Bekräftigung gefunden. Kaiser Franz Joseph eröffnete die Weltausstellung, ein Fric-densfesl und ein Silgesfest auf dem Gebiete des Geistes und der Vernunft. Das ist dcr Sieg des Geiste« de« Friedens über den Dämon des Krieges. Kc>iser Franz Joseph hat erkannt, daß geistige Entwicklung ein Voll groß macht ulld es zum Bewußtsein dessen bringt, ums es kann und vermag — und von Sr. Majehüt selbst ist auch die Irlililllioc auSgeacmgen zu der yioßcn Unternehmung. Große Schnnenylcilen snllleu sich entgegen, aber die Liebe des Volkes für K? die natwria!« Ehre wieder zu gennn» nen halte auf dem Gebiete des Friedens, gaben Kraft und Ausdauer. Sir find w^hr, die Worte, womit der Gürqttm«5»«r «tz Vle« ki Wseu, jesttuHen »nlnsse scine sci o»c Rede schloß, daß die erhabenen Schöpfungen drs Kaisers durch alle Feileu in der Kulturgeschichte Oesterreichs verewigt sci» werden; die Gcjchich»e wieb aucd brzeuaen, daß Flanz Iojcpl) nur gelebt Hal fur dk Wohlsahil und das Glück semer Voller, die ihn u» seiner Persönlichkeit wiUen lieben, in ihm aber auch zugleich den Träger einer großen Vergangenheit ehren. Das ..Gott erhalle Flanz dcn Kaiser" von Valer Hayon schwebte mchl „ur uuf allr» kippen, rauschte nichl allein in den Klängen der Musik, t»eS Gebet ist im Hlrzen der Völker der Monarchie eit'gcplätzt. Und so find nun die Säle geöffnet, worin Tausende die erhabene Schaustellung aller KiÜfle des Kunststclßes bewundern «erden. 'leuislelml. Das vergrabene Testament. Erzählung von Ed. Wagner. (Fortsetzung.) XIV. Zu Glensan. ^Unaa? ^eonharb Eoremond beuatc sich über den be. !«>„ s^°s hingestreckten Hugo Ehandos und begann ^« H " Erwartung nach der Richtung, von welcher plausch l„ui. ^ Ttlllt ^^ ^"l er noch nicht über die Folgen sei» ^"te.«z ^«gedacht; nun aber, al< die Furcht vor ^btlck,^ '" 'hm aufstieg, trat mit einem male das ^llle. " '" seiner ganzen Entsltzlichtlit vor seine ^hy^ darren des Wagens wurde deullicher. Vord k ^«sick» °"l, auf. warf noch einen Blick auf da« blei. ^lNlne. ^" ^^"" 3^^n und murmelte mit hohler <Ü"° Vl ^^ ^^' ^r kann nicht« bei sich haben. «,«« l.^. t« ^nschllft beweifen würde, und wenn er es 5 »ft n./urde nun nutzlos für ihn s:in. Todt! Und 3 lhn '" lung! Todt durch meine Hand! Aber ich l " l>ty ^twarnt! Ja. ich habe ihn rechtzeitig gewarnt!" l't Ton seiner Stimme wurde schärfer und seine Augen »ahmen wieder jenen unheimlichen Glsnz an, welcher die Freude über das Gelingen seiner That verrielh. ..Er war mir im Wege. und er wollle nicht zurück« treten. Ich bin vor Jahren zu weit gegangen, als daß ich nun hätte innehalten können. Jetzt habe ich nicht« mehr zu fürchten. Mein Feind ist todt!" Der Wagen war jstzt ganz nahe, „ur die Biegung der Straße trennte ihn von dem Schauplatz des Verbrechens. ..Gcreltct! gerettet!" murmelte ttord tteonhard. „Mag nun kommen, wer da will. ich bin geborgen." Mit dusln Worten schlüpfte er in das Gebüsch, aber in seiner Verwirrung war er auf die dem Plahc, wo er sein Pferd gelassen, enlq'ljcngcsetztc Seile gekommen. Da er unmöglich die Stiaßü noch einmal üdcr. schreiten konnte und auch nicht gesonnen war. srln Pferd zu vellassen. verbarg er sich in dem liefen Dunkel drr Büsche und bewachte Hugo mit brennenden Augen. Er war aerabe zur reckten Zcit entkommen; denn die Zweige übcr seinem Versteck beweqtcn sich noch. als der Wagen, gezogen von cimm zotigen Hochlandspol'y. um die Biegung der Straße lam und sich langsam der verhängnisvollen Slclle näherte. Auf demselben befand sich nur eine einzige Person — eine alle Frau. in einen Mantel gehüllt und don selmm Versteck aus beobachtete, halle sie sogleich erkannt und brummte kise vor sich hin: „Es ist fatal, daß gerade die alte Dienerin seiner Müller ihn todt hier finden muß — daS ist sehr fatal!" Die, all< Frau scml neben Hugo auf die Knie und beugte ihr von der Sonne gebräuntes Gesicht über ihn. ..Todt!" rief sie laut mit bewegler Stimme, al« sie eine seiner lallen Hände aufhob, die sogleich wieder schwerfällig an seiner Seite uiederfill. ,.Er ist nicht von seinem Pferde abgeworfen »oroen. Es muß ein Mord stallgefliliden haben." Sie lrhob ihren Kopf und schaute u» sich, al« ob sie nach dem Mörder suchle. Lord Leorchard duckte sich tiefer zur Erbt. fürchtend, daß ihn die scharsen Augen der Frau entdecken mvchlen. Dicsc aber wandte ihr Gesicht wieder zu Hugo unl» murmelte: .Armer, junger Mann! Hr ift noch so ju„u uno muß auf so schändliche Wcile sterben!" Dabei fuhr Üe unt der Hand über srnu Hllin und strich die bocken aus jemew Gesicht. »Ist er aber auch wirUich todt?" fügte sie plötzlich erschreckt hinzu, denn e« lam !hr y« 778 »Unter günstig«» Vorzeichen" — so sagte der Kaiser btl« Schlüsse der Reichsrathssession — „beginnt der edle Wettstreit; möge da« Ende die Krone sehen auf das glHnzende Werl." Vereinswesen in Ungarn. Der I. ung. Minister de« Innern hat, wie der ,V. iil.« berichtet, in Sachen der Thü tigleit der vereine in Ungarn ein Rundschreiben an die Juris« diction« erlassen, in welchem er die Bedeutsamkeit d:s Veremswesens im conftitutlonellen Staate auseinander' setzt und die Behörden aufmerksam macht, ihr die«-Migts Recht zu »ahren und nicht zu gestatten, daß die Vereine ihre Thätigkeit eher beginnen, bevor ihre Statuten mit der gesetzlichen Genehmigungsclausel oer-sehen sind, ohne daß dieselben die Grenzen ihrer Befugnisse irgend üoerschrelten. Bezüglich der in dieser Hin« Ncht unerläßlich nöthigen Eontrole ordnet der Minister folgende« an: «1. Da den zu Recht bestehenden Bor« schriften gemüß ein Verein nur nach V'dimierung des Glalutenentwurfe« seitens der lönlgl. Regierung sich zu conftiluieren berechtigt ist, so kann keinem Vereine, welcher Art immer, die definltioe Eonstituierung und Aufnahme seiner Thätigkeit gestattet werden, bevor der von den Gründern ausgtarbeitete Statutencntwurf seilen« der tön. Regierung nnt der gesetzlichen Vorlageoestätigung ver-sehen lst. Sollte eine derartige ordnungswidrige Constitute-rung gleichwohl vorkommen, so wird die Jurisdiction den Prases des betressenden Vereines oder denjenigen, der bei Gelegenheit der Constttutierung den Vorsitz führte, im eigenen Willungskrose zur Verantwortung zu z»ehen haben. 2. Die Jurisdiction hat über sämmtliche, in ihre» Gebiete dermalen bestehende Vereine, Genossenschaften und Institute nach dem «nd '/. angeschlossenen Formulare ein genaues und vollständiges Verzeichnis zu verfassen und mir bis längstens 15. Juni l. I. vorzulegen. In Hinkunft ist mir halbjährig ein nach demselben Formulare verfaßtes Verzeichnis über die in Verlaufe de« letzten Halbjahres im Gebiete der Jurisdiction entstandenen oder eingegangenen Vereine, Genossenschaften und Institute vorzulegen. Endlich 3. etwa vorkommende begründete Klagen sind durch die Jurisdiction unverweilt zu untersuchen, und sind alle im Interesse des Staates oder der Vereinsmitglieder gebotenen gesetzlichen Portehrungen durch die hiezu verpflichtete Gemeinde — bei sonstiger Verantwortung — zu treffen; in wichtigeren Füllen ist mir über die Beschwerden und die infolge derselben getroffenen Verfügungen unverzüglich Bericht z» erstatten" Ein neues Handelsgesetz siir Ungarn. ,M. P." berichtet, daß im l. ung. Handelsministerium a» 8. d. unter dem Präsidium Sr. Exc. des Herrn l. ungar. Ministers Grafen Zichy die erste Si-tzung jener Fachcommlsston stattfand, welcher die Dis-lutierung des Handelsgesetzentwurfes obliegt. Die fast vollständig erschienenen Enquöte-Mitglieder mach» ten es zum Gegenstände einer längeren Debatte, in welcher Weise die Verhandlungen geführt werden sollen. In dun Glauben, einem schon prinzipiell nicht mehr discu-tierbaren Operat gegenüberzustehen, wünschte Anton Zichy, daß dasselbe einer Eod>ftcatlonScomtmssion übergeben »erde; Destderiu« Szilägyi will dessen Zuweisung an ein enaeres Eomits, welche« seinerzeit dcr Fachcommls-fion einen begutachtenden Bericht darüber erstatte. Edmund Ary schlägt vor, den Gesehentwutf iu Abschnitte zu theilen und für jeden Abschnitt einen Referenten zli bezeichnen, welche Ansicht von Hoffmann. Schnierer, Matlekovii und Fabinyi unterstützt wird. Nach längerem Ideenaustausch resümierte der Herr Minister das Ergebnis der Verhandlungen in folgendem: DaS Substrat für die Fachcommlsficms-Verhandlungen werden der von Herrn Apathy verfaßte Entwurf und jene Fachgutachten bilden, welche auf Aufforderung des Ministeriums von einzelnen Fachcorpolationen, Advocaten-Pereinen, Handelskammern u. s. w., sowie in der Tagespressc werden abgegeben werden; die Mitglieder der Fachkommission sollen einst« »eilen den Entwurf eingehend studieren, dessen detaillierte Durchberathung Ende September beqinnrn soll; das Gesetzbuch ist in sieben Partien zu theilen, für welche der Minister einzelne Referenten designieren und dieselben beauftragen wird, die darüber einlangenden Gutachten zu ordnen und überhaupt ein erschöpfendes Gutachten vorzulegen. Zur Action in Rom. Die italienische Kammer beschäftigt sich mit dem Gesetzentwürfe betreffend die religiösen Körperschaften. Der Minister des Aeußern. V'sconti'Venosta. ergriff im Verlauf der am 9. b. stattgefunden«« Debatte das Wort zu nachstehender Erörterung: Italien hat zwei religiöse Fragen zu lösen: die Frage der Beziehungen zwischen Kirche und Staat, die hier wie überall existnrt, die uns allein angeht und die wir in vollständiger Nctionsfreiheit lösen können; wei, ters aber auch die speciell in Italien emittierende Frage der Stellung des Papstthum« als kosmopolitische Institution, welche die Gesammtheit der Interessen und die allgemeinen Beziehungen repräsentiert. Die geistliche Function der Generalatshäuser steht mit dem Papst-thume in seiner allgemeinen Action in Verbindung. Wir sind nicht verpflichtet, die todte Hand oder die juridische Person der Klöster aufrecht zu erhalten, aber wir werden unseren Antecedentien treu bleiben, wenn wir den Generalaten die nöthigen Mittel belassen zu ihrem Verkehre mit der katholischen Welt. Die nationale Verve» gung in Italien hat zu den Fortschritten unseres Jahrhunderts in reichlichem Maße beigetragen, indem sie der weltlichen Gewalt des Papstthums ein Ende machte; Italien würde aber seine Sache gefährden, wenn es sich den Anschein gäbe, an die kirchliche Verfassung des Papstthums Hand anlegen zu wollen. Die llericale Partei in Italien macht mehr äußere als innere Politik; man müsse derselben jeden Grund benehmen, im Namen der Gewissen und legitimen religiösen Interessen zu sprechen. Die Expedition nach Khiwa wird von der Journalistik mit wachsamem Auge verfolgt. Die .Times" gibt in einer Beleuchtung der russischen Expedition nach Khiwa der Ansicht Ausdruck, dajj es für die Civilisation doch sehr yünsliq sei, wenn Rußland seiner nach Osten deutenden Bestimmung folge und in jene fernen Gegenden vorbringe. „Ein einfacher Blick auf die Karte — sagt das genannte Blatt — wird bei einiger Kenntni« der asiatischen Geschichte zu dem Schlüsse führen, daß auch die Nachbarländer von den Fortschrit- ten der Russen nur profitieren können. Perfiel, z s hat seil Jahrhunderten unter dcr Geißel der tatarischen Menschenräuber gelitten. Seine llordüstlichen Proben standen stetS ihren Verheerungen offen, und in Wirtlich' tcit gehört ihrer Nachbarschaft wegen das gegen die Grenze zu gelegene Land dem Schah i,ur dem Namen nach. Die lurlomanischen Stämme leben vom Raube, und der Besitz der Khiwaner selbst besteht meistlüs »"l aus Sklaven. Es würde uns, die wir uns t»e Aufgabe yeNellt hab:n, allenthalben iien Sklavenhandel auszurot' ten, übel anstehen, wenn wir uns über die NuSlüstUNß des Unwesens in einem seiner ältesten Schlupfwintll be< schweren wollten. Wir haben ohne Zweifel Interesse"' di? wir wahren müssen, und wir werden hoffentlich n»!' sen, wann und wo wir für dieselben einzutreten haben, allein die Sache der Russen ist. an und für sich betraf let. so gut und ihre nächsten Folgen müssen der M"sA heit so sehr zum Vortheil gereichen, daß es nicht »eich wäre, Einwendungen erheben oder gar anklagen zu wollen» »Daily Telegraph" erhält am «. d. auS Petett' bürg nachstehendes Telegramm: ,Der Khan von KM hat Botschafter nach dem russischen Posten Nr. 1 °° der Mündung des Iaxarte« gesendet, die volle AutoM besitzen, um in seinem Namen irgend welche Gedingt gen, die General Kauffmann, der russische Commands su-odal, vorschreiben mag, anzunehmen; aoer O^ Kauffmann hat diese Unterhändler, da sie sich von ilh^ nach Fort Nr. 1 über cine andere Route, als die. auf roe« die Russen vorrücken, begoben und daher ssin?r Col«" nicht begegneten, nicht gesprochen. Folglich hat bis j>« noch keine Planveränderung odcr eine Einstellung Operationen stattgefunden. Es scheint, daß der »»' yeneigt ist. hinreichende Garantien für die Zukunft « oieten. Von Fort Nr. 1 sind Kirgisen mit dlcscr l?""' abgeschickt worden, um die Colonne, die von d>^ Punkte abmarschierte, einzuholen und der von Tas'^ ausgezogenen zu begegnen, so daß des Khans Bereif ligleit sich zu unterwerfen, General Kauffmann ^ später als am 5. Mai zu Ohren kommen würde ist daher möglich, der günstigen Beendigung der ^ss dition gegen Ende Mai entgegenzusehen. Der Khav, °^ -.ic es heißt, auf eosslischen Rath handelt, hat ein"" zwanzig russische Gcsangene, die bislang in seine»» ^ biete als Sklaven bchande.lt wurden, in Freiheit l^ s und nach Fort Noct geschickt. Einigt derselben si"»'^ ihrer Ankunft infolge der fürchterlichen Behandlung ihnen in der Sklaverei zulheil wurde, gestorben. ^ saumselige Gerechtiylcil dieser Befreiung kann, lvt^ ^ darauf berechnet ist, da« russische Gemüth zu beM'^ und die bevorstehend!: Rache zu mildern, kaum ^^, wünschte Wirkung hadcn, da da« augenscheinlich^ ^ sultat war. eine fürchterlich beredte und auMz. Illustration der Grausamkeit dieses barbarischen ^c liars zu liefern. Es ist überdies bekannt, daß ^ ^ Russen noch immer im Khanate in der SllaA „on halten werden. Die orenburger Eolonne, die A hl« Emba aus nach Kungrad zu Lande und zu ilV^M wegt, sollte, obwohl durch die ungewöhnliche 6" « el' Schnee behindert, um diese Zeit ihre Besti^M" reicht haben. Der Khan unterhandelt also mit dt" ^iü' an seinen Thoren und hat lein Recht, günslistele ^„ yungen zu erwarten, als er erhalten haben dittf"/, seine Hauptstadt bereits genommen worden will« als habe ftch der Verwundete so eben bewegt. Sie fuhr mit der Hand unter seinen Rock und legte sie auf sein« Brust. Sein Herz schlug noch langsam und schwach, aber es schlug noch. Kaum hatte die alte Frau diese« schwache Lebenszeichen an Hugo entdeckt, als sie auch schon eine bewun-dernswerlhe Thätigkeit entwickelte. Sie zog eine Schere aus ihrer Tasche und schnitt aus Hugo« Hemdsärrnel ein Stück Leinen, womit sie seine Wunde so gut als möglich verband. S« hatte die Spur der Kugel leicht gefunden; dies« war in den fleischigen Theil der Schulter «inge-drungen. hatte ihren Weg etwa« aufwärt« genommen und sich vor dem Schlüsselbein gelagert. „Die Wund« ist Nicht sehr gefährlich!" rief die alte Fr«u, leicht aufalhmend. .Ich kann die Kugel nicht herausziehen, aber me»ne Herrin könnte e«. Er ist nur be-lüubt. nichts schlimmeres, denke ich." Nachdem sie dir Wunde verbunden hatte, war sie bemüht, dutch Reiben seiner Hände und laute Zurufe den jungen Mann zu» Bewußtsein zurückzubringen. »Nicht todt!" flüsterte Lord Leonhard, der die Be« mühungen der allen Frau mit Furcht und Zittern beobachtete. „Ist es möglich, daß er noch lebt?" Die Alte ging nach ihrem Wagen und holte eine Flasche Branntwein, von welchem sie Hugo etwas in den Mund liopste. Endlich begann er zu zucken und schlug die Nuaen auf. «So ist'« recht l" rief die Alte freudig. „Sie wer-den wohl bald wilder zu sich kommen, Sir!" ,D«« ist seltsam!" sagte Hugo mit schwacher SU»»e. verwundert um sich blickend. Lord Leonhard. welchem die leise gesprochenm Worte nicht «ntzanaen »aren. knirschte vor Wuth mit den „Gewiß, es ist seltsam." bestätigte die alte Frau. „Ich habe nie zuvor von dergleichen Mordthaten auf dieser Straße gehört. Hat nicht jemand auf Sie geschossen, während Sie die Straße entlang ritten?" Hugo nickte bejahend. .Die Sache muß streng untersucht werden, sobald Sie dazu im stände sind," rief die Frau energisch. „Wenn auf Leute, wie Sie, auf dieser Straße geschossen wird, welche Sicherheit gibt es denn für mich, wenn ich zu Markte yehe oder von dort zurückkomme? Diese Schießerei', so nahe am Hause, paßt mir durchaus nicht. Ihr Pferd lief in vollem Galopp in der Richtung nach Eor-burnspath. Sir. Wohin wollten Sie reiten?" .Ich war auf dem Wege nach Glensan," erwiderte Hugo schwach. „Sind wir nicht bald dort?" „Hm!" versetzte die Alte. „Wer ist es denn, den Sie zu Glensan suchen? ..Miß Deane." Ein Ausdruck voll Mistrauen flog plötzlich über das Gesicht der Alten und sie musterte Hugo mit scharfen Nuaen. indem sie sagte: „M»ß Deane nimmt keinen Besuch an. Sie wirb Sie nicht empfangen, junger Mann. Ihr Gesicht ist nicht geeignet, ihre Gunst zu erwerben, denn Sie sehen ihren Feinden zu ähnlich. Wer sind Sie?" „Mein Name ist Hugo Chando«. Ich bin ein Maler von London." .Ah, einer von jenen Bildermännern," versetzte die Alte, weniaer mistrauisch. „Ich bin Miß Deanes Die-nerin. Mein Name ist Eummings. Meine Herrin wird Sie nicht sehen, aber Sie können mit mir nach Glensan kommen, damit wir Ihre Wunde besser verbinden tön, nen. Meine Herrin würde ja leinen Hund wegjagen, wenn er in Noth wäre. Und diesen Nachmittag kann ich Vle noch <5orburn«path zurückbringen." ---------.......^ ^7«,. Hugo drückte der alten Frau seinen Da"lH ,l>l diese half ihm mit einer Art rauher Freundlw die Füße und dann auf den Wagen. . ^ „Sie können sich hier niederlegen, sag" '"' A"! sie einige Pakete zurechtlegte und ein pa°r l" ^ darüber breitete. Da ist ein Kissen unter >)Y und hier eine Dlcke zum Zudecken." ^ hcq/ Bald war Hugo mit Hilfe der alten 3"" s>« auf dem Wagen placiert; diese nahm s^'l '" tl«^ wieder ein, zog die Zügel an und der v raschen Schritte« weiter. . Leonh^ „So lebt er doch noch." murmelte ?or° ^ dem Wagen mit furchtbar flammenden »"" ^ ft"' schauend. „Alles dies ist umsonst geschehen- ^,^ »^ nun weder innehalten, noch umkehren, den ^ B ariff hat mich in seine G.ewalt gebracht. « .^ zi<" erkannt, und trotz meine« Ranges kann " gnsp"!^l machen. Mein Attentat auf lhn> wird »""" ^«r l" " nur noch mehr Farbe geben. Im V"l°"f " M . wird seine Lebensgeschichte, die GesäM« ' ^„e " „ und mein Mordversuch, der dem 8°^" ^,^„, u setzt, da« Taaesgesvräch in ganz Aala? «M^ wer weiß. welche Beweise in der a^""'"^ <, seiner Identität nicht beraubt wor"" ^ ^ aß sein so eben bestandene« «b<" ^ empftndunaen de« "°hcn ZusammenM^ ^,„t ^a der Welt bis jetzt noch als Miß "c (Fortsetzung sol«».) 779 Politische Uebersicht. «aibach, 13. Mai. , Das ..D. W." thelll mit, baß an dem Entwürfe ^'«neuen St rafprozeh-Ordnung sür Deutsch. d^« "°" ^r Commission, welche unter dem Vorsitze °? Präsidenten Friedbcrg denselvtn beräth, rüstia gear- uct wird. Vinnen vierzehn Tagen hat die Commission «» Parayraphe und somit fast ein Drittel des ihr vor. Men Entwurfes erörtert und in fast unveränderter /"'l>e angenommen, lös durste sonach die Commission "«to im nächsten Monate ihre Arbeit beendet haben. _ Die versalller Regierung wild sicherem Vernehmen /H bei Wiedereröffnung der Kammer den »ntrag be- '>!s der definitiven Proclamation dcr R puvlik ?'. ^'"^t derselbe Annahme, so werden wahrscheinlich ^ , "> die constitutiollellcn Gesetze, die man geaenwarli^ ., «lisse ausarbeitet, durchgehen, da dieselben dienalil!-, .^"Folgen des erwähnten Antraa.es sind. Selbstver. ^ '^dlich handelt es sich nur um die sogenannte confer- "»»t Republik. — Ueber das neue Wahlgesetz ist ^ noch nicht einig, nur in zwei Dunklen, Rcducil» «Ng der Mitglieder der Nationalversammlung von 750 /. ^ und Abstimmung nach Mrondissements- stall ^ Deparlemenlal-Listen, herrscht Uebcrtinstimmunq. r Der .Observer" meldet: Die allgemeinen Wah' »^ in England werden im nächsten Frübjahrc stall« !'"n; das Parlament, welches sich im Monate Fe- ?lll zu einer kurzen Sefston versammeln wird, um das ?bgtt zu erledigen, wird sodann aufgelöst und nach Astern wieder einberufen werden. w. In Italien beschäftigt man sich lebhaft mit der A'le des Königs Victor Cmancl nach Wien und .^tlm. Dieselbe ist allerdings noch nicht officiell be- ^tgegeben, allein man wünscht allgemein, bah sie statt« ! "lli niüge, weil man in ihr «in unzweideutiges strir- y^'Symptom für die Zukunft erblickt. „Die Reise des H^e." schreibt die „Italic". ..ist ein »kl politischer be»'^^ "'^ ^""' ^°" welchem Gesichtspunkte man sie . ""Me, nicht ander« aufgefaßt werden. Wir hoffen. ° diese heute noch utigcwlssc Nachricht baldigst zur "'olnmenen Thatsache werden wird." l. In Spanien finden gegenwärtig die Wahlen "l die konstituierenden CorteS statt. Die bis jcht belann« ^" Wahlen für die Wahloureauf in Madrid und den "vvinzen sind den Födcral'illcpublilllnern günstig. Am 'lsten Wahltane hatten in Madrid die Föderalrepubli- '»er die Majorität; daS Wahlresullat in den Prooin- «l ist noch unbekannt. . Eine mit zahlreichen Unterschriften bedeckte, an die . "sencommissiou in C on st an t i n opel gerichtete Pe» ^'">n verlangt, daß die zur Konvertierung in .°nsoli^s bestimmten Schatzscheine der Emission vom ^hre 1872. vom 13. Juni (dem zur Conocrtierung ''lgejlhleu Tage) ab, sofern die durch die Conoertierung geschriebenen Formalitäten erfüllt wurden, den Titeln twk ^meinen Staatsschuld gleichgehallen wcrden. ohne ^ deren wirklicher Umtausch gegen letztgenannte Titel l> hortet werden müßte. — Die Saniliilsverwaltung tik'.^ °ie Existenz der Cholera in Widdin amtlich ei?"l wurde, für die Provenienzen der oberen Donau -^"liarantaine verfügt. h. Der «andeslulturrath in Vohmen tjs! Demnächst an die Stelle der aufgelösten ..patrio-Klnl °l"'schen Gesellschaft" treten und feine Wirk» tt,^^. ^ginnen. Die verfassungstreue Partci in ivötz-sH. ,"üpft c»n die Installation dcr neuen landwirlh» lurr t ^ Vertretung die Hoffnung, daß dcr Landeslul. ^Nll < ^^ ^'"lr Action mehr Patriotismus an den h N legen werde, als jene Gesellschaft, die sich des Chren-^..Patriotisch" bediente hatte. N" ..Präger «benbbl." äußert sich: llUna' ^" ^ b" letzten Tagen vollzogenen Ernen-"euen ""^llllturrath« für Böhmen sind die Borar, >>^ ' ^r ^ciiniernng dieses obersten Cenlralorgans für lxy^blvirthschaftl.chen Inleresfe,, beendet, und schon s,h." kurzem dürften die neuen Functional ihre Wirk. «ly d^s^^^' duß das neugeschaffene Centralorgan den ^klnei c ^sehten Erwartungln entsprechen und in d Jahre 1866 geschehen ist, um auch dem blödesten Auge klar zu machen, daß den Männern, welche damals in, der palriotlsch'ölonomischen Gesellschaft den Ton angaben,! die Förderung der Landwirlhjchaft Nebensache, die Kul-tivitlung politischer Hgitallonln dagegen die Hauptsache^ war. Wenn nichts anderes, so würde flton dcr plöhllch erfolgte Austritt zahlreicher hervorragender Mitglieder der Gesellschaft, deren warme« Interesse sür die Hebung der Landeskultur über jeden Zweifel eihaben ist, bewiesen ^ haben, wie sehr die genannte Köiperfchaft ihrer elyellt' lichen Gestlmmung berelts cnlsltmcet worden sein mußte., Ein landwlrlhlchaflliche« Ceiilralorgan, welches die Äc-theiligung an einem in der Hauptstadt des e,genen Reichs stallftndcnden Congcesse von Land' und Forslwirlhcn aus dem Grunde ablehnt, well die Mehrzahl der Congreß« Thellilthmer der deutschen Nat,onal,lat angehört, hat sich z üoerhaupt selber das Uilhctt gtjprochen und t»e c Fördcrung dcr ^andwirthschait zum Zwecke haben, endlich auf die Mitwirkung bei Durch, sührung von Maßregeln, welche die Förderung der land« und forstwirthschaftl'chen Statistik bezwecken. Hoffentlich wird es dem neuen ^andcSlullurralhe auch an der kräftigsten Unterstützung vonseite aller Freunde der vollswirlhschafllichcn Entwicklung in Vöhmen nicht fehlen." Gagesneuigkeilen. — Ihre l. Hoheiten Prinz vonWale« und Prinz Urlhur sind am 11. d. in Pest angesommen, wurden von dem Minister des Innern und dem Oberbu,germeister empfangen, folvie von einer zahlreichen Menschenmenge fleundllchst begrUtzt. — Der Schah von Persien wild am 22. Mai in Sl. Petersburg anlommen. Man hat bereilS die Appartement« slic ihn in 1i<^-ä6-oll2,U886s des kaiserlichen Palastes hergerichlet, denn die persische Hof» tlllelle gestatte» nichl, daß der Souverän in den oberen Slockwellen wohne. — Der Plinz Ilurbide, der ein> zige Elbe des ehemaligen Kaisers Auguslin Ilurvlde von Merico, ist im Aller von 48 Jahre» zu Zleuilly in äußeist durstigen tle,l)ältnissen gestorben. — (Freiherr v. John), commandierender Ge» neral in Sttierwarl, Kärnlcn, Krain. Isl,ie„ und «m Klistcnlande, wud sich am 24. o. M. mit der komlesse Anna von Oisini und Rosenberg, Tochter der velft^rdenen Grasen Josef v. Orsini und Rosenberg, l. t. Kämmerers und Majors, vermahlen. — (John Sluart Mill ^.) Die Wissenschaft erlitt schweren Verlust. Aus Avignon lommt die Trauer» nachrichl, daß emcr der edelste« Menschen der Gegcnwarl, einer der frelesten Oeister Englande und eine Zierde der englischen ^ileratur. der Philosoph und große National-Oelonom John Smart Mill, geftvlben ift. — (Die Nalionalbant) stellte dem lZereculiv» tomi<6 zur UnlernUhung des wiener Platzes qeqen d(lnl. mäßige Wechsel oder Belehuung geeigneter Effecten den Betrag von 5> Millionen zur Verfllgu'ng. zum Zinfuß von 1 Perzenl iiber dem je«ettigen Zinsfuß der Nalionalbanl. - uplicalen an dies« Anstalt als iütegel festgesetzt, gleichzeitig jedoch die Direction ermächtiget, in besonder« berUllsichllgungswürdigen Fülle» von derfelben Umgang zu nehmen. 4. Ls wirb beschlossen, da« von der Direction der l. l. Oberrealfchule in ^aibach Überreichte Minifterialgesuch u« Bewilligung eines Kanzleipauschales derselben zur Erzänzullg zurückzustellen und dasselbe sonach be« hohen Ministerium fUr Kultus und Unterricht vorzulege». 5. Nach Bewilligung einiger Geldaushilfen wird die Sitzung geschlossen. — (Ernennung.) Der Titularmajor Herr Vich«l Lang, Lommandant de« lrainifchen ^andwehr'Vatalll«n< i^aibllch Äir 25, wurde zum Major; der hauptnnlnn 1. Klosse Kail Freiherr Helversen von Hclversheim bei« liainischen Landwehldalalllon Rudolfswerlh Nr. 24 zu» Oataillonscommandanten ernannt. — (Die Dampfmllhle in Laibach) wurde in neuester Ieit derart vergrößert, baß jährlich nahezu 100.000 Zentner Weizen vermahlen werden lünnen. — (Rettungshaus in Laibach). Die „laib. Schulztg." schreibt: .Ueber Aufforderung des Qb»anne» de« Ortsschulrathe« behufs Angabe von Disciplinarmilleln fUr die verwahrlose Jugend wies die Lehrerschaft Laibachs in einer Denlichrifl demselben bei dem Umstände, al« die lülperliche Strafe in der Bolleschule leine Anwendung mehr finden darf, die Orricdtung eim« Nc,lung»hc>unze an den Bezirk«, schulralh, welcher sodann diese Anc,el,c,enheil befurwonend an den Gemeinderach gelangen Ii<ß ^E« «st nun zu hoffs« baß eine diesbezügliche ylledlqung in qllnstigem Sinne er« fol«en werde, da diese« wvhlilMqe Institut dereu» in ollen größeren Slädlen eingefuhrl ist. Die srrichtun« wird intzM auch von Geschenken und Stiftungen abhängen da dk G«, »einde unmöglich alle Kosten Übernehmen kum." 780 — (Ka»par Mascheks.) Donnerstag den 15. d., nachVittag« b Uhr, «ird ein gute« Stück alten Laibachs z» Grabe getragen, nämlich der 79 jährige, bis zur Todes» stunde unermüdlich lhütisse und wohlbekannte Musillehrer Herr Kaspar Maschet. Kurz vor seinem Tode widmete er Herrn Doberlet drei Todtenmärsche eigener Composition. Herr Doberlet »ird beim «orgigen Leichenbegängnisse diese drei Trauerpiecen, die der greise Tondichter zu seinem letzten Gange selbst geschrieben hat, zur Aufführung bringen lassen. Seine Freunde und Verehrer werden sich morgen beim Tanerhause, Schießstiittgasse 80, zahlreich emfinden. — (Ueber den Sprachunterricht in der Volksschule) hielt der Lehrer an der hiesigen Uebungs« schule, Herr Johann Vppich, vor kurzem bei Gelegen« heit eine« Lehrer»VereinSadend« einen Vortrag, in welchem der Nedner drei Fragen behandelte: 1. Wurde der Sprach« unterricht ehemals so zweckmäßig betrieben, daß daraus die erwünschten «lrsolge flössen? 2. Worin lag die Ursache des mangelhaften Erfolge«? 3. Auf welche Weise könnte der Sprachunterricht gehoben werden? Inbezug auf die erste Frage zeigte Nedner, daß die Schule ehemals weder in der mündlichen sledeform noch in der schriftlichen Dar-fiellungsweise ihre Aufgabe erfüllte. Inbezug auf die zweite führte er nachstehende Ursachen an: den mangelhaften Schulbesuch, den Mangel zweckentsprechender Lehrbücher und die Unterrichtsweise früherer Zeit, die in dem bloßen Einlernen von Sprachregeln bestand; wie dieselben auf die lebendige Sprache angewendet wurden, wie der Gedantenausdruck war, ob von den Schülern richtig oder ^ fehlerhaft gesprochen wurde, darum kümmerte man sich »eniger. Inbezug auf die drille Frage müsse der Sprach, unterricht das Perstehen der mündlichen Rede zu erreichen suchen. Der Lehrer müsse da fortsetzen, wo die Mutter aufgehört hat, und zwar auf dieselbe Weise von Anschauung zu Vorstellung, Begriff, Wort übergehen, das Auffassen und Verstehen des Gelesenen, da« Richtigsprechen! und die Befähigung der Schüler, ihre Gedanken richtig und klar niederzuschreiben, anstreben. Inbezug auf Eprachregeln sei bei Schülern, o« nicht in höhere Anstalten aufsteigen, »eniger eine genaue Kenntnis derselben anzustreben, da sie «ehr im Können al« im Wissen geübt »erden und sich davon nur so viel aneignen sollen, al« zum rechten Verstehen, Sprechen und Schreiben nothwendig erscheint; dagegen sei für die Schüler der obersten Klassen, die in die Mittelschule übertreten sollen, auch genaue Kenntnis der Regeln nothwendig, weil in der fremden Sprache auf allgemeinen Sprachregeln fortgebaut wird und dem Vchülec da« Sprachgefühl hiezu nicht fehlen darf. — (Zur Schulgeldentrichtung) theilt die ,Wr. Itg." folgende« «it: «In einzelnen Ländern des Reiche« obliegt der Schulgemeinde nach der Schul-gefetzgevnng die Verpflichtung, das Schulgeld für die armen Schullinder zu entrichten, und steht ihr das Recht zu, den Ersatz dieser Auslage von der Heimatsgemeinde > der schulgeldbefreiten Kinder anzusprechen. Diese Bestim«! «ung einzelner Landesgesehe hat in solchen Fällen, wo die Iustiindigteitsgemeinde der fraglichen Schullinder in einem anderen Lande liegt, zu vielfachen Anfragen, Entscheidungen und Recuisen Anlaß gegeben, indem selbstverständlich das Geltungsgebiet eines Landesgesehes sich auf ein fremdes land nicht erstreckt und das slelchsgesetz vom 14. Mai 1869 keine Bestimmung enthält, aus welcher sich die Verpflichtung einer Heimatsgemeinde ableiten ließe, der Schul» gemeinde den Ersatz des für arme Schulkinder beftriltenen Schulgelde« zu leisten. Infolge dessen wurde der Ersah» anspruch der Schulgemeinde mehrseitig mit der den Heimatsgemeinden nach dem heimatsgesehe vom 3. Dezember 1863 obliegenden Pflicht der Armeuversorgung begründet. Unter Repcobierung dieser in «ehrfachen Entscheidungen und An» fragen der politischen Behörden zutage getretenen Ansicht ist jedoch zum Zwecke tines gleichartigen Vorganges festqe» stelll worden, daß das Heimatsgesetz vom 3. Dezember 1863 auf die Frage der Verpflichtung einer Gemeinde zum Ersatz« de« von einer anderen Vemeinde für arme Schul« twoer beftrillenen Schulgelde« leine Anwendung zu finden hat, weil es sich bei einer folchen Leistung nicht u» eine einem Auswärtigen im Falle de« augenblicklichen Bedürf» nisse« gewährte Unterstützung nach § 28 de« Heimatsgesehe« handelt. In Nnwendung dessen werden sich die politischen Behörden einer Entscheidung über derartige Ersatzansprüche, wozu sie nur im Grunde des Heimatsgesetze« competent wären, zu enthalten und dieselbe vielmehr der instanzmäßigen Behandlung durch die Schulbehörden zuzuführen haben." — (Schüblingstransporte.) Der Herr l. l. Minister des Innern hat wegen Erzielung gleichmäßiger Fahrpreisbegünftigungen für Schubtransporle auf allen österreichischen Eisenbahnen mit dem Herrn Handelsminister sich ins Eivernehmen geseht, welch letzterer zu diesem Zwecke eine Eonferenz der Vertreter sämmtlicher Nahnverwaltungen bci der Generalinspection der österreichischen Eisenbahnen veranlaßt hat. Es wurden bei derselben nachstehende Grundsähe inbetreff des Transportes von Schüblingen und Sträflingen auf den Eisenbahnen vereinbart. Die Begünstigung der halben Personengebühr dritter Klasse für die Veförderung von Schüblingen und Sträflingen in der dritten Klasse bleibt für dieselben so wie für die Escorte, für letztere auch für die Rückfahrt aufrecht. Die Verfügung wegen Zahlung der Plätze des halben Eoupss wird aufgehoben und die Eifenbahnverwallungen! werden im allgemeinen Sträflinge und Schüblinge in be» fondnen Coupes befördern, zu welchem Ende mit den com- ^ petenten Behörden bestimmte Tage und Züge dafür festgesetzt «erden. j — ( Farbhölzer. j Die Farbholzfabril in Kalten«' brunn nächst Laibach verarbeitet jährlich bei 10 bis 12 ! taufend Zentner Farbholz im Geldwerthe von 50 bis 60 tausend Gulden. Dieses Holz wird in Blöcken von Mar- ^ seille oder London viu, Trieft bezogen und nach geschehener Verarbeitung im geschnittenen, geraspelten, pulverisierten oder vermahlen«« Zustande in alle Länder Oefterreich-Un«! garu«, auch nach Deutschland versendet. ! — (Süd bahn.) Vom 15. Mai l. I. werden die »ien »trieft« Eilzüge während der Dauer der Vadesaison in Rümerbad anhalten. — (Auf den Linien der Südbahngesellschaft) werden anläßlich der Weltausstellung jede Woche einmal und wenn sich das Erfordernis herausstellt, auch zweimal Ertrafahrten nach Wien eingeleitet werden. Die erste dieser Erlrafahrten wird am 17. Mai d. I. stall, finden. — (Aus dem Amtsblatt«) Kundmachungen betreffend 1. die Wiederbesehung de« Tabakoerlages in Oberlaibach; 2. die Verpachtung mehrerer Gemeindejagden in den Bezirken Umgebung Laibach und Krainburg. Eingesendet. Danksagung. Der Unterfertigte spricht hiemil dem Herrn Ialob Aleöovec für die unentgeltliche Ueberlassung de« Stucke« ..Dimez", womit die Veneficevorstelluna eine sehr glänzende wurde, seinen aufrichtigsten tiefgefühlten Danl au«. Laibach, am 12. Mai 1873. 5081p XooölH. Neueste Post. (Driginal'Telegramme der „LaibacherIeitung.") Wien. »4. Mai. Die heutige „Wiener Zeitung" veröffentlicht die kaiserliche Verord« uung wegen Aenderung der Vankstatuten. Pest, > 3. Mai. Das Unterhans nahm den Gesetzentwurf betreffend die (Errichtung einer Escompte und Handelsbank an. Berlin, «3. Mai. Handelsminister Itzenplitz demissionierte. Unterstaatssecretar Achenbach wurde an dessen Stelle ernannt. Madrid. »H.Mai. <3ine Carlistenver» schwörung wurde entdeckt, 3 Verhaftungen fanden statt. Wien. 13. Mai. An der Vörse wird soeben ott-trauenswürdig versickert, vom coalisterten Vanlconut« werden an heutiger Mittagsbörse große Summen Effect«« gegen Eomptant gelauft werden. Das Termingeschäft, respective der Arrangementvetlehr ist vorläufig siMt, bis einigermaßen Ordnung hergestellt ist. Die Stimmung im Vörsenpublicum wurde hierauf weit ruhiger. Agram. 13. Mai. Die Landesregierung unter» breitete dem Könige das Landes-Vudget für 1873. W« stern begann hier ein Schneiderstrile; sämmtliche Schnl'« dergesellen stellten die Arbeit ein. Die Rädelsführer wlll' den bereits verhaftet. London. 13. Mai. DaS Telegraphen'Kabel z""' Pulo.Penang und Madras ist gerissen. Die direcleu Verbitioutigen mit China und Australien sind oahtt un-terbrochen. Telegraphischer Wechselkurs vom 13. Mai. ^^_ Papier-Rente «7 50. — Silber-«enle 72. - l^"° Staat« - Nnlehen 96. - Vanl - Äclicn 940. - Eredit-M'" 305. - London N0-V5. - Silber 108 75». — K. l. M°' Ducaten. — Naftoleon«o'or «-85. Handel und MkswirUchasMes, 3ludolf«U»erth, 12 Mai. Die Durchschnitt« - P"s stellten sich auf dem heutigen Marltc, wie folgt: ^, fi. lr. ^> Weizen per Metzen « 40 Vutter pr. PsimK . -^ ,? Korn „ 4 4(1 Eier pr. Slllä . . -,« Gerste .. 4 - Milch pr. Mah . ^ U Hafer ,. 2 — «inbfteilch pr. Pfd ^ A Halbfruchl „ 5 40 Kalbfleisch ,. -",, Heiden „ 4 20 Schweinefleisch ,. -" '. Hirse ,. 4 — Schöpsenfleisch „ "" ) Kuluruh „ 4 — l Wolfsfleisch „ - <« Erdäpfel „ 1 5«, Hendel pr. Stuck . -^ , Linsen , — Tauben „ ^ . Erbsen „ . >. Heu »r. Zentner . ? ^. Fisolen ., 6 40 Gtroh „ . ^ «g «indsschmalz pr. Pfd. — 55 Hol,, harte« 32". «lfl. °^. Schweineschmalz,. 4» — weiche«, „ "7^. Speck, fnsch, — Nein. rother, pr. Timer !? , Speck, gerlluchert Pfd. - ^ 44 >—weißer „ l^ Angekommene Fremde. Am 12. Mai. ^ »«»t«l «5«>»»A»». Kriegsminister FZM. Freiherr v, "^ Baron Dumonlin, Oberst, v Mrrll, Oberstlieutenant.^ Nmbrozy, Oberstlieutenant, alle drei vom Weneralstab. ^" Portugall, Bizeblllssermeister, Nraz. M., »»»^» «>5«'»n^ ttnz, Vidovit, ltubar. — Koren, ^. Wottsckee. Fr. Freybauer. Trirst. - Paira, rz. -Hv«, tine, Littai. — Wrann. Veloeö. — 5»zelj. «eldeser D^ü Nowoschllh, Stein, Gräfin Kornih, Oalizieu. ^ zilla, Kfm., Wien. ^,. »«,<«>> >»t»«>» KG»«^>,. «renn. «fm.. Nottschee. ^/. Ä^ram. — Faleschini, Private, Triest. Hasling", ' Klndinger, l. l. Verrath, Wien. !?>»>»»«»>«. Hollmann, Tischler, Nrnau. .< ^ ^»l»»»» v«„ »«'»t^nele«,. Vroh, Seher, W Eugenie Lachant, Nli ^,'acbant. ^^-^ Theater. ^ Heute: «orflellung dcr phllharmonischm Gesellschaft ^ßch«! zum besten de« Fondee zur Erbauung eines Verein« «" ^^ hause«: Norma. Tragische Oper in 2 Allen von s^><- Meteorologische Neoüachwngen in 0ai^ 'Ml'. ' i!!^ «u. Mg. 734.00 ^. 6.« , windstill i Nebel s.'^ 13 2 „ N. 72««, ^15.8 W. mäßig ganz be",. 3te^ 10 „ Ab. 730.7Ü ^. 9.« W. mäßig j gan, bew- g,-Morgen« nebelig. Schöner Vormittag. Nachm'""^ Uhl witterwollen au« Wch. Kllhl. Seit «'/, Ncgcn, ""' ^^«' Gewitter au« West, noch um 10 Uhr grelle Vlche. ^a Mittel der Warme > >0 7'. um 2 9" unter dem N°rN"» ^ «erantwortlicher Nedacteur: Iana, o. «leinM«» ' ^^^^^^^^_____________________^______________ __________________________________________________________________________ ^tge» iIH^H'^'^ovi^i' Wien, 12. Mai. Noch immer sehr erregt, aber gefaßter imd der Maßregeln gewärtig, welche leiten« aller betheiliglen Kreise vorbereitet werben, um dem h°lt ^^Kill»^ ^vsflOrl »lt)t. Plahe zu Hilfe zu tommcu, beschrankte d,e Vilrse ihre Umsähe auf ein Minimum. L« läge« viele Verlaufsaufträge vor, doch traten Institute und Häuser »«H auf. nnd so gelang es, einem Weilergreifen der Dtroute Einhalt zu thun. 4. «U«e«ei»e »t««t«sch»ld M 100 fi. Veld »are »inheklicht Staat«schuld zu b p«t.: i»««ten ver,Ul»l.Viai-«ovember 66.50 67.50 » , . Februar'»ngnft 66^0 67 50 » «Ub» ^ I»nn«.Inli . 71— 7150, ., » ^ «pril-0tt»ber. 71.- 71.50 »«lehn, Y.18S9......-.— —.— . ^ l654(4p«t.)zn»50fi. -.— —.— - . I8S0 z» 500 fi. . . 95.50 9«.— w » 1b«l z» 100 fi. . . 116 - 117 — » . 1864 zu 100 fi . . 186.— IÜ9-Etaats-Domäntn-Pfandbnef« z» 180 fi. «. «. in Silber . . 116— 117. W. Gr»»e«»tl«s«u»g«.Vbliaationen s«r 100 fi. G«ltz «are «»h»» . . . »» 5 y«t. 94— Sb.-G«l^in, .... <» b , 77.50 7850 «ud«r»yerreich . . »5 ^ 94— 95.-vb«öfierreuh . , » . 8950 91.-«iebenbnraen . . , d . 77.50 78 50 Slnenn«« . » 0 , 90— 91- U»,«nl .... . b » 77.- 78.-V. «nde»e »ffentliche «,l,he«. Geld «an »«»»«««Ml»run8«.los«zn5p«t. —.— — — wH.»»,«»b