Deutsche Macht -- ui# eomnas wetjoi» an» h«rt Nr •ttl« mit 3«HjUii*g in'# faul moitntliA B. —.MV, t!«rttll4litli (l. I.SO. d«I^l»hri, fl. ?. t.— Mit Sggwiiailan« limcliltiij t.m '<"■* iri-i 11. s.ro. fiaiujubtifl (L «.<». Ttt »liqrliK Wonrmer 7 kr. 3alnat> um iwif: Ui »itrreit ©ie»«- iird ««»l»,»e« i». MMM ui« «»«imilr-Ii»» Haii»:»la» 104. CatFtlteMra W JStbncinir« ti.jliA. mit R««n»dm« i«r Zu»». «»> »,» ,i—l»Ndr Vit- »it» >-4 Ui Vaäimima«. W«l«u»uoaro — IVanul riei? »trtfit »ick>I nfUKflrMet. - *nn«5nt» >,»>«»»»»,,« mitii »HiKfttttiMi. Nr. 39» Cilli, Donnerstag den 14. Mai 1891. XVI. Jahrgang. And wie steht es nun? Wien 12 Mai. W die Neuwahl?» für den ReichSrath MLjontn wäre», al« die Alttschechen aus fcjjen durch die Juugtschechen ersetzt waren. I, frug alle Welt, was wird nun die Regie-bm machen? Die dreibcinige Majorität, die Siajorität von Fall zu Fall traten in Er-ilhkmllnci — aber N'cht auf lange. Die Adreß-Sad-ndlungen machten diesen Einbildungen ein Kl>e. und der Eiser des Grasen Taaffe, durch Hkiniwart die versprengten Parteien aus der IKchien in ein Bündel fassen zu lassen, ließ to Clericalen und die Slaven hoffe», daß sie t»äi wieder mit den Polen und wenn es fein liste auch mit den Jungtschechen zusammen die bge beben scheu und die deutsche Partei an die Kind drücken wurden, wie sie dies durch SHf Jahre gethan hatten. Die Zusatz-Anträge panli's und Schuklje's zum Bilinski'schen Zdreß-Entwurse waren nichts anderes, als ei» Hchch, die Verlegenheit der Regierung auSzu-su?.-n. Die Regierung sollte gezwungen werden. H meder weiter nach recht« zu stellen, als sie tut in der Erklärung gelegentlich der Auflösung W Reichsrathe« und bei anderen Gelegenheiten M» hatte. Die Regierung sollte sich wieder di: Anschauung der Clericalen. der .religiös« jm'.che» Erziehung," und der Anschauung der 6bK« von der „Gleichberechtigung" gewisser-iMWt au»liesern. Daß Hoheuwart dann noch nun letzten Zusatzanlrag zu BilinSki's Entwurf ui Vorbereitung hatte, welcher Dipanli und ötikljt vereinigte und auch die Junglschechen «dsden sollte, da« war der letzte Stur», auf t» lon der Regierung verkündigte Stellung iier den Parteien, der letzte Sturm auf die ^weibische Regierung." welche tn nächster Z>it Ziele des deutschen SprachvereineS. fottiaj; ton Wilhelm Hallada, Hauptlehrer an w LednMdungsanstalt in Laibach, gehalten bei Er-tnmllg des dorngen Zweigvereines deS allgemeinen deutschen Sprachvereins. AIS vor etwa einem Jahre zuerst von der Gründung eine» Zweigvereine« Laibach des all« Mtuien deutschen SprachvereineS gesprochen iwirb«, regten sich viele Bedenken ob der Noth» «entigkeit und Ersprießlichkeit eines solchen, und diese smd auf vielen Seiten auch heute wohl h vorhanden. Ja, aus so manchem Munde «scholl wohl auch die Frage: .Was ist daS? Btltyn Zweck hat ein solcher Verein? Ge° tan Sie mir also, diese Frage hier nach Sajflabe der mir zur Verfügung stehenden Zeit ab Kraft zu beantworten. Der erste Abschnitt der Satzungen deS all« Etinen deutschen Sprachvereines bezeichnet >ende« als Zweck des Vereines: a) die ijgiutg oer deutschen Sprache von u n» lilhige» fremden Bestandtheilen zu fördern, Jj den echten Geist und das eigenthümliche Btien derselben zu pflegen, und c) auf diese Eck da» nationale Bewußtsein im deutschen Me zu kräftigen. Der erste Satz also beschäftigt sich mit der fogeuanntert Sprachreinigung, aber nicht jener !»s«tigen, die aus das Verdrängen aller Fremd-«ner hinarbeitet und die s» oft lächerlich ge« »acht wurde und wird, nicht mit dem söge- Zeit nur die wirtschaftlichen Aufgaben zu fördern und alle staatsrechtlichen, nationalen und con-fessionellen Fragen kaltzustellen hätte, der letzte Siurm auf Geist und Inhalt der Thronrede. Der Angriff wurde abgewiesen. Die Regier-ung hätte aber immerhin »och die Bilinski'sche Adreße, so wie sie ursprünglich war und ohne alle Verbesserungen durch Dipanli, Schuklje oder Hohenwart, mit einer verschwindende» Mehr-heit durchbringen können. Aber auch davon wurde abgegangen und es kam zur ErgebenheitS-Kundgebung für den Kaiser. Daraus fand sich das Ministerium beim Präsidium des Abgeord-netenhauses ein, um demselben für dessen Be-mülmngen um diese ErgebenheitS - Kundgebung zu danken, und da» Ministeriutn wendete sich hiebei hauptsächlich an den Polen Emolka und an den Deutschen Chlumecky. ES kam zur Audienz beim Kaiser und auch der Monarch dankte Smolk?. und Chlumeckq vorzugsweise. Der zweite Vice-Präsident Dr. Kattirein trat bei der ganzen Verhandlung weniger hervor. Es verhielt sich die» aber in ganz gleicher Weise auch mit den verschiedenen Parteien, welche im Präsidium ver-treten sind. Die Polen waren e», welche eine Ver-mitt>ung«adreße eingebracht hatten und dann die Er-gebenbeitS-Kundgebung beantragten; die Deutschen waren eS. welche in ihren Anträgen bei der Adreß - Verhandlung nur auf eine stärkere Be-tonung der Absichten der Thronrede dränge» und auch in dem Entwürfe Plener's sich strenge an die Richtschnur der Thronrede hielten. Der Hoheuwartclub. au» dessen Mitte der zweite Vicepräsident Dr. Kathrein genommen ist. hatte hingegen Versuche gemacht, seinen Parteifor-derungen Eingang in den Adreß - Entwurf zu verschaffen. Der Kaiser betonte bei der Audienz deS Präsidiums, daß die einmüthige Kundgebung nicht gehindert habe, die verschiedenen Stand« nannten „Purismus", dem wir Worte wie daS bekannte „Glimmstengel" für Zigarre verdanken. Die beiden anderen Punkte aber besagen, daß er sich keineswegs aus die Eprachreinigung be« schränkt. Trotzdem ist derfelbe gleich nach seinem Entstehen in maßloser Weise angegriffen worden, unter anderen auch von einer Anzahl (eS sind 41) Schriftstellern, die sich selbst „die Führenden" nennen, und unter denen leider auch Namen von sehr gutem Klänge sind, wie Gustav Freytag, Paul Heyse, Erich Schmidt, Rudolf Virchoo, Spielhagen u. s. w. Diese haben eine .Er« klärung" herausgegeben und unterzeichnet, in welcher sie sich gegen die Bestrebungen des SprachvereineS wenden. Aber trotz des An-fehenS vieler von ihnen hat diese Erklärung eher die gegentheilige als die gewünschte Wir-kung hervorgebracht. Nicht nur der angegriffene Verein und seine Zweige haben dieselbe kräftigst zurückgewiesen, auch andere, namentlich Zeitunas« stimmen erhoben sich mächtig dagegen, ein Be-weis, daß die Bestrebungen deS Vereines bereits volkstümlich sind. Wir wollen diese Ziele nun etwaK näher beleuchten. Zunächst den Kamps gegen die Fremd-Wörter. Ist dieser berechtigt, ist er gegenwärtig nöthig und ist er auisichtSvoll? Werfen wir einen Blick in die Sprache der feineren Gesell-schast. Folgen Sie mir in jene« Palais: der Portier öffnet einen Flügel de» mächtigen Portals und wir treten in einen Corridor; punkte in den Adreß - Entwürfen niederzulegen. Die Krone ist also in Kenntnis von allen Be-strcbungen, welche in der Adreßverhandlung zutage traten. Wenn trotzdem auf den Wunsch der Rechtsparteien, wieder eine Mehrheit zu bilden, welche ohne die Teutschen weiterherrschen würde, nicht eingegangen wurde, so darf daraus sicher geschloffen werden, daß eine Aussicht auf die Bildung einer solchen Mehrheit, wie sie in den letzten zwölf Jahren bestand, nicht mehr vorhanden ist. oder sagen wir vom deutschen Standpunkte aus. daß die Bildung einer solchen Mehrheit — vorläufig wenigstens — nicht mehr zu fürchten ist. Man darf diese Thatsache aner-kennen und den Deutschen selbst, ihrer Stand-hastigkeit im Ungemache und dem Geschicke ihrer Führer einiges Verdienst daran zuschreiben, wenn die Erkenntnis, nicht mehr ohne die Deutsche» oder gar gegen die Deutschen regieren zu wollen, endlich gereift ist. Die Haltung der Polen jedoch ist der sicherste Beweis, daß diese Erkenntnis zu thatsächlicher Wirkung gelangt ist, denn sie richten sich darauf als kluge Leute ein. So stehen also die Dinge. DaS ist kein Ge-genstand großer Genugthuung für die Deutschen — nach den vorausgegangenen zwölf Jahren immerhin jedoch erfreulich. Darum sind denn auch die Gegner der Deutschen keineswegs rosiger Laune über den Ausfall der Adreß - Verhand« lungen, und die Clericalen. mit ihnen die Alt-und die Jungtschechen sowie die Slovenen, sie bedauern eS um die Wette, daß eS nicht ge« lungen ist, der lausenden ReichSrathSseffion schon bei der Beschließung einer Adresse ihr Siegel auszudrücken, und daß die Aussichten, es werde dies später möglich sein, gar nicht günstig stehe». über die Treppe gelangen wir inS Mezzanin und von da weiter in die b e 11 e 61 a g e, wo unS ein Diener in Livree in das Antichatnbre und dann in den Salon führt. Der Parquet-boden glänzt, daß wtr uns darin spiegeln können. Betrachten wir uns daS M e u b 1 e-rnent. Hier ein Trumeaukasten, dort eine Chaiselongue, eine Garnitur bestehend aus einem S o p h a mit einer Anzahl von FauteuilS. Vom Plafond wallen an den Fenstern schwere Gardinen, auf vergoldeten C a r n i s s» n aufgehängt. In jener Ecke steht ein Secretär. Aus einer Ottomane sitzt die Dame deS Hause«, die Mama deS kleinen Baby. daS die Bonne vor ihr auf den Händen hält, während der Papa daneben steht. Nicht einmal die Bezeichnungen für das Theuerste, was wir haben, für unsere Eltern sind mehr deutsch. Doch ich will in dieser Schilderung nicht fortfahren. Wenden wir unS zu anderen Gegenständen. WaS tragen wir? Die Damen schwere Roben, Mantille«, CapuchonS; EntröeS, Entoutcao, Paraf > lS, die Herren PantalonS, Pa« letots. Cylinder, GiletS u. f. w. Und was diniert, soupiert, dejeuniert die seine Gesellschaft? Exquisite Menü» bestehend auS: Sonpe sant^o. Raxouts, Fricandeaux, Fricassee, Harn and vxxs, mixed pikles u. s. w. Wir gehen dann zu unserem Amüsement in« Theater 2891 weitergehenden Unterricht genossen. Diese Ziffern erklären deutlicher al« alleS andere die Richtig-feit des Spruches: „Je mehr Bildung, desto weniger Verbrechen." Interessant ist es, zu beobachten, daß unter den ungebildeten Frauen verhältnismäßig viel mehr abgestraft werden als unter den ungebildeten Männern; dagegen aber die gebildeten Frauen sich hier wieder nicht nur absolut, sondern auch relativ viel seltener, man kann sagen, gar nie eine« Ver-gehen« schuldig machen. Einen ungeheuren Percentsetz der Ungebildeten weisen die galizi-schen Gesängnisse aus. In Lemberg haben im Männergefängnisse etwa 75 Percent keinerlei Unterricht genossen. Und in Untersteiermark stehen die Dinge hinsichtlich der windischen Be-völkerung wahrscheinlich nicht um Vieles besser. Die« zeigt das ganze Elend der Classe der Sträflinge, eröffnet uns aber zugleich auch den Au«blick auf den Kampfplatz, auf welchem wir dasselbe bekämpfen und besiegen müssen: die Schule. Weit voraus allen anderen Postulaten der modernen Civilisation tönt der Ruf nach dem Fortschritte der allgemeinen Schulbildung. ^Abermals ein Milionengeschenk.j Der Finanzminister brachte unlängst im Abge-ordnetenhause eine Vorlage ein, betreffend den Abschluß eine« Uebereinkommens mit der Lan-deSvertretung der Bukowina über die Regelung des Verhältnisses des Staates zu dem Grund-entlastungSsond» deS Landes. Diese Vorlage, welche eine würdige Fortsetzung deS ausschließ-lich mit Hilfe der deutfchclericalen Abgeordneten erfolgten 106 Millionengeschenkes an Galizien bildet, bestimmt, daß die bisher vom Staate geleisteten Vorschüsse zur Grundentlastung in der Bukowina in der Höhe von 10,342.591 fl. 3'>l/t kr. abgeschrieben und eine weitere nicht rückzahlbare StaatSsuboention von 2,882.041 fl. 4'/, kr. sür die restliche Zeit der bis 1904 reichenden Tilgungsperiode de« GrundentlastnngS-fondS gewährt werde. Im ganzen wird also dem Kronländchen daS nette Sümmchen von 13 2 Millionen Gulden verehrt. — Wem fällt angesichts dieser Freigebigkeit nicht der bekannte Wiener Gassenhauer ein: „Hätt' mer'S nit, so thät mer'S nit. wir than'S halt, weil mer'S hab'n!" jK^llay über Andraßy.j In der am Sonntag stattgehabten feierlichen Jahres-fitzung der ungarischen «cademie der Wissen-schasten hielt der gemeinsame Finanzminister v. Killtot) eine Gedenkrede auf Julius Andraßy. Er eröffnete durch feine Ausführungen einen Ein-blick unter Anderem auch in die Motive, welche für die Haltung Andrassy's angesichts der weit-historischen Situation von 1870 und 1871 maß-gebend waren. Källay zeigte, wie der dermalige anwenden, und wie auch schon vielfach össent-lich behauptet wurde? Wer das sagt, der hat kein Gefühl für seine Sprache. w»fern es über-Haupt seine ist, der hat keinen Geschmack, kein Ohr sür wahren Wohlklang. Doch ich will Berufenere darüber urtheilen lassen. Hören Sie, was die Gebrüder Grimm, die größten deutschen Sprachforscher, über die Sprach-mengerei sagen. Sie lassen sich in der Ein-leitung zum Deutschen Wörterbuche, dem sür die Kenntnis der deutschen Sprache wichtigsten Werke, das aber leider seiner Vollendung »och lange entgegengesehen wird, folgendermaßen ver-nehmen. „Es ist Pflicht der Sprachforschung, und zumal eine« deutschen Wörterbuches, dem maßlosen und _ unberechtigten Vordränge deS Fremden Widerstand zu leisten, und einen Unter--schied einzuhalten zwischen zwei ganz von ein-ander abstehenden Gattungen ausländischer Wörter, wenn auch ihre Grenze hin und wieder sich verläuft. Grimm unterscheiden a) Wörter, welche zwar aus der Fremde stammen, aber bei unS Wurzel gefaßt haben, d. h. allgemein, also auch im Volke verbreitet sind, und deutsche Form angenommen, wie: Fenster, Rose, Kammer, Tempel. Diese ausmerzen zu wollen ist lächer-licher Purismus, b) solche, welche bestimmten Stilarten eigen sind, wie dem Kanzlei-, Zeitung«-. Romanstiel, und die ihre fremde Form ängstlich bewahren; dazu gehören alle Zeitwörter auf ieren wie: parlieren, traktieren, ruinieren. Ferner „Deutsche Macht- österreichische Minister des Auswärtigen die HerkuleSardeit. die Wegräumung deS aufge-häuften Schütte«, welcher der Annäherung an Deutschland und an Italien im Wege stand, verrichtet. Die von den Zeitgenossen vielfach mißverstandene Haltung der Monarchie in der Orientfrage, die bei der Occupation Bosniens maßgebenden Gesichtspunkte wurden dem Ver-ständnis näher gerückt. Källay machte kein Hehl daraus, daß die in die Zeit de« rufsisch-türki-schen Kriege« fallende Phase der Politik.An-drassy'S von Optimi«muS, von Irrthümern und demnach auch von Enttäuschungen nicht frei war. Doch hatte Andrassy diese Irrthümer nicht bloS rechtzeitig erkannt, sondern auf dem Ber-liner Congreffe auch gutgemacht. Dieser Con-greß ließ die Monarchie wieder einmal nach langer Zeit als wirkliche imponierende Groß-macht sehen. Das war der Zenith der Laufbahn Andrassy's. Nachdeni dieser Staatsmann der Weltstellung der Monarchie dem Orient gegen-über feste Stützpunkte gegeben, ihrer Politik die richtigen Bahnen vorgezeichnet hatte, erübrigte eS nur noch, auch gegen Weste» dauernde Grundlagen der Stabilität zu suchen. Diese fand er im Bündnisse mit Deutschland und in der Annäherung an Italien. Ob die Initiative zum Bündnisse mit Deutschland von Andrassy oder von Bismarck ausgegangen, daS ließ Källay uner-örtert. Daß aber diese« Bündnis ohne Andrassy nie möglich gewesen wäre, constatierte er mit großer Entschiedenheit. [Die VerwaltungSresorm in Ungarn.] Der Bericht des betreffenden Aus-schusfeS wird heute, Mittwoch, dem ungarischen Abgeordnetenbause vorgelegt werden. Da die Finanzcommifsion, welche den auf die finanziellen Fragen bezüglichen Theil deS Gesetzentwurfes in Berathung ziehen wird, ,'hre Verhandlungen in kurzer Zeit beendigen dürste, kann nach Schließung der vierten und Eröffnung der fünften Session des Reichstages, die zwischen dem 21. und 23. d. vor sich gehen wird, die Generaldebatte im Plenum des Hauses am 25. d. beginnen. » * + [Im deutschen Reichstag) ist nach mehrmonatlicher Berathung im Ausschüsse und nach siebenundzwanzig Plenarsitzungen die Ge-werbe - Novelle am letzten Freitag endlich in dritter Lesung angenommen morden. Durch die Novelle sind die Bestimmungen über den Ar-beiterschutz wesentlich erweitert, dagegen diejenigen Theile, welche man als „Arbeitertrutz" be-zeichnet hat, gegenüber der Regierungsvorlage erheblich abgeschwächt worden. Das gilt nament-lich von der Ahndung deS Contractbruchs, sowie alle früher von mir angeführten. Gegen diese soll so viel als möglich angekämpft werden. Und dies ist im Wesentlichen auch der Stand-punkt des allgemeinen deutschen SprachvereineS. Und an einer anderen Stelle sagen die Gebrüder Grimm: Alle Sprachen, solange sie gesund sind, haben einen Naturtrieb. das Fremde von sich abzuhalten und wo ein Eindrang ersolgte, es wieder auSzustoßen, wenigstens mit den heimischen Elementen auszugleichen. Keine Sprache war aller Entfaltungen der Laute mächtig sich verweise hier auf das französische oi-oa, und die Nasalaute in onlsnt, welche das Deutsche nicht kannte) und den beiseite liegenden weicht sie aus, weil sie sich dadurch gestört empfindet. Was schon von den Lauten, gilt noch mehr von den Worten. Fällt von ungefähr ein Wort in den Brunnen einer Sprache, so wird es solange darin umgetrieben, bis es ihre Farbe annimmt und seiner fremden Art zum Trotze wie ein heimisches aussieht. Abenteuer. Arm-brüst, Eichhorn klingen vollkommen deutsch, ob-gleib sie nicht das Geringste mit den Vorstellun-gen: Abend, theuer; Arm. Brust; Eiche, Horn zu schassen haben, (adventura, arcubalista) Es liegt nichts daran, was sie zu be-deuten scheinen; jeder weiß, wa« sie wirklich ausdrücken und unsere Klänge werden nicht von ihnen getrübt." (Fotsetzung folgt.) Z von den Bestimmungen, welche die Zucht il°» den jungen Arbeitern schärsen wollten. Ganzen bedeutet die Novelle einen schritt wärt« in der socialen Resormarbeit und ist ;U solcher zu begrüßen. — Am SamStag nrntk der Reichstag bi« 10. November vertagt. [Bismarck ist kein Freund det Absolutismus!) Die „Hamburger Nachricht»' bemerken zu der Zeitungsnotiz, daß die viri» mentarische Wirksamkeit des Fürsten $i»orf „die Bedeutung des Reichstags heben" roer&e: „Wir müssen dazu bemerken, daß Herr c« BiSmarck - Schönhausen bei seinem Eintritt at Ministerium, 1362, das Gewicht der ikr» durch das des Parlaments gefährdet qiautat und de«halb au« der Situation für sich fc; Ausgabe entnahm, daS Maß von Unabhänitigka herzustellen und zu erhalten, welches die bestehe« Verfassung in Preußen der Krone gewährt. 8c glauben, daß ihm die« gelungen ist, finden ata auch nicht, daß er das Gleichgewicht der Cu«» gewalten, so wie «S von der preußischen La-sassung abgewogen ist, jemals bekämpft ofcr al« schädlich betrachtet hätte. Er hat bictatoriifc Zustände als Ausnahmen angesehen und solche für zulässig gehalten, aber wir Hoden a ihm niemals einen Vertreter deS AbfolutiSiiÄ ohne daS Gegengewicht der Parlamente und ie! Presse gefunden; wer feine öffentlichen Aeugf' rungen der Kritik unterzieht, wird medr um eine darunter finden, welche für das Hlnchge-wicht der gesetzgebenden Gewalten dahin eintrat, daß der status quo der Gesetzgebung, Mi geändert zu werden, der allseitigen Zuilimmiäz bedürft. Daß eine Hebung der Bedeutung ds Reichstages heutzutage ebensowohl die Aichide einer voraussehenden Politik sein könne, nrn et die Verstärkung deS Gewichtes der Krone ISA war, möchten wir unsererseits nicht a p» bestreite«, weil wir Anhänger deS ©leichte» wichteS der verfassungsmäßigen Staaatogemt!» sind und eine Abfchwächuug der Bedemmt? b«* Reichstages über die Grenzen diese« ©leidige» wichte« hinaus nicht im Interesse der Nom° erachten.'" — ES ist einfach eine Berkennnq de« Verfast».'"g«ftaalts. wenn behauptet irnrt, daß nur ein Herr und ein Wille im Sliu& leben maßgebend fe'* [Ueber da» Verhältnis Teuiich-landS zu Rußland I schreiben die N. N.' : „Wenn in de." Presse biet und U Stimmen laut geworden welche aut da letzten Rede de« Kaiser« pessimistische Gedmta über die Möglichkeit krieg bischer Verwicklung in der nächsten Zeit heran» lksen wollten, so m der stärkste Trumpf dieser Schwarzseher ttel der, baß Rußland nach nnf oot ""t de: Verstärkung seiner Truppe» an der Wejizretize sortsährt. Selbst Demjenigen ab< x> ^r nur Si« äußerlichen Anzeichen zu beurtheile' >» ver^ze ist, muß sich bei genauem Zusehen zeugung ausdrängen, daß gerade R». Zeit die geringsten Anhaltspunkte ®öu" ruhigungen bietet. Schon die Gelasse»!» 'u letzten bulgarischen Vorkommnissen gege. '-:<1 beweist dies. Dann aber ist das Berhältiu» i" Deutschland unstreitig ein besseres gewor«.1 Aufgehört hat der gefährliche Preßkrieg zwischm beiden Cabinetten. Seit Monaten ist keine jener mit Haß und Gift geladenen papierenen Bombe» gegen uns aus deni russischen Preßburea» -gestiegen, wie man sie vormals in jeder Woche mindesten« einmal zu ertragen hatte, und die Officiösen der Wilhelmstraße vergelten Gleichet mit Gleichem, waS man sich in diesemfalle gewiß gerne gefallen läßt. ES ist allerdings richtig, die russischen Rüstungen sind nicht eiugeii^l worden, und Monat für Monat ziehen Negl-menter und ganze Brigaden auS dem Innern an die Westgrenze »es C Zarenreiches. Aber die» Truppenconcentrationen beweisen heute nicht« anderes als früher, nämlich die«, baß dtußlaoD sehr ernste Anliegen hat, deren Betreibung et mit der möglichsten Entfaltung von Macht-Mitteln anstrebt. Von dieser Thatsache wird ja die europäische Politik seit dem Berliner Congreß beherrscht, und die einzelnen Symptome antet' stützen nur das Factum, bilden aber an ur.S für sich kein neues und entscheidende« Momeoi der Lage. Möglich, daß Rußland (»«schlägt, Deutsche Wacht- Hiundschau. [DaS Präsidium deS ^Abgeordnetenhauses bei dem Kaisers Ueber den Empfang deS Präsidium« berichtete Dr. Smolka im Abgeordnetenhaus? wie folgt: .Da» Präsidium de« Abgeordnetenhause« wurde von Sr. Majestät am Sonntag den 1V. d., vor 12 Uhr mittag« in der Hosburg in der gnädigsten und huldvollsten Weise empfangen. Ich brachte den vom Abgeordnetenhaus? in der Sitzung vom 8. d. einhellig gefaßten Beschluß zur a, h. Kenntnis und richtete hiebei nachstehende Ansprache an den Kaiser: .Eure t. und k. Apostolische Majestät! Dem Eurer Majestät treuest ergebenen Präsidiuni de« Abgeordneten-Hause« wurde zufolge einhellig gefaßten Be-schluffe« in der Sitzung vom 8. d. der ehrenvolle Auftrag ju Theil, Eurer Majestät für die in der a. h. Thronrede zum Ausdruck gekommen er-hebenden landeSväterlichen Absichten den tief-gefühlten, innigsten Dank abzustatten und Eure Majestät der unwandelbaren Treue. Ergeben-heit und Anhänglichkeit an die geheiligte Person Eurer Majestät sowie an da« a. h. Kaiserhaus mit der unterthänigsten Bitte zu versichern, Eure Majestät geruhen, diese homagiale Kundgebung de« Abgeordnetenhauses und feine« Präsidium« huldreichst und gnädigst entgegennehmen zu wollen." Auf diese Ansprache geruhten Se. Majestät in huldvollster Weise zu erwidern, daß er mit Befriedigung diese Mittheilung de« Präsi-dium« von der loyalen Kundgebung de« Hauses entgegennehme, daß die Einmiithigkeit deS gefaßten Beschlusse« seinem Herzen sehr wohl gethan habe, und daß eS ihn insbesondere sehr freue, daß die wohlwollende Gesinnung, welche er dem Ab geordnetenhaufe entgegenbringe, eine spontan einmülhige Erwiderung in solcher Weise ge-funden habe. Se. Majestät ersuchte da« Prä-sidium, dem Ageordnetenhause seinen huldreichen kaiserlichen Dank bekanntzugeben. Im Verlause der Audienz betonte Se. Majestät nochmals und wiederholt feine große Freude über diese seinen wohlwollenden Intentionen vollkommen ent-sprechende Kundgebung de« Haus?«, gab der Hoffnung und dem Wunsche Ausdruck, daß die nunmehr gewonnene Zeit der Erledigung der zahlreichen und wichtigen Ausgaben, die de« Abgeordnetenhaus«« harren, werde gewidmet werden, und dankte zum Schlüsse insbesondere dem Präsidenten für die diesbezüglich ergossene Initiative, sowie nicht minder dem ersten Vice-Präsidenten für die bei Schluß der Sitzung ge« sprochenen patriotischen Worte. [Im Abgeordnetenhauses legte am Montag derMinisterpräsident Graf Taaffe einen Gesetz-Eniwurf, bezüglich Aenderung der Beitrags- 1891 leiftung des Staates zu den Kosten der Er-Haltung und Regulierung des MurflusseS vor. — Die Abgeordneten Sommaruga und Genossen beantragten die Aenderung der ReichSrathS-Wahlordnung für die in Wien einverleibten Ge-meinden und Gemeindeiheile zum Zwecke einer entsprechenden Vermehrung der Zahl der Wiener Abgeordneten. Die Abgeordneten Luzzatto und Genossen beantragten die Errichtung einer italienischen Universität oder wenigsten« einer italienischen Rechts-Akademie in Triest. — In der gestrigen Sitzung begründeten die Abgeorneten E o r o n i n i und Dr. I a q u e s ihren Antrag auf Errichtung eines WahlgerichtShofe«, und Abg Dr. Hofmann-Wellenhof besprach in ausgezeichneter Weise sein Begehren, daß die Regierung einen Gesetzentwurf!'gegen die Bildung von Ringen, welche die Tendenz und Wirkung haben, wichtige Lebensbedürfnisse zum alleinigen Vonheile der Speculation ungerechtfertigt zu vertheil««, dem Reichsrathe mit möglichster Beschleunigung vorzulegen habe. Ein solche« Gesetz würde dazu beitragen, dem staatserhalten-den Mittelstande seinen schweren Daseinskampf gegen da« kosmopolitische Großkapital und inter-nationale Speculantenthum einigermaßen zu erleichtern. > Dreißigtausend Sträslinges befinden sich in den Gefängnissen der dieSfeiti-gen Reichshälfte: 11.970 in den Zuchthäusern. 17.902 in den Gefangenanstalten; dazu kommen noch 3357 UnterfuchungShäftlinge. 68 Percent der in den Zuchthäusern Befindlichen sind wegen strafbarer Handlungen gegen da« Eigenthum abgestraft. Den bei weitem größten Percentsatz der wegen dieses Verbrechens Verurtheilten weisen diejenigen Länder auf, deren Bewohner auf einem niedrigen BildungSnivean stehen, wie Galizien und die Bukowina, während in vor» geschritteneren Gebieten, insbesondere in Wien und Prag, die meisten Verbrechen gegen den Staat begangen wurden. In den Gefängnissen von Laibach, Capo d'Jstria und GradiSka hin-wieder finden wir die größte Zahl der wegen Angrissen auf die Sicherheit des Leben« und de« Körpers Bestraften. Von je 100 Sttäflin-gen sterben im Durchschnitte jährlich mehr als fünf. Eine fürchterliche Ziffer, mehr al» zwei-mal so hoch al« die gewöhnliche Sterblichkeit«-rate. Die ganze Bedeutung des Mortalität«-PercentsatzeS fünf können wir aber erst be-greisen, wenn wir unS daran erinnern, daß die gewöhnliche Sterblichkeitsrate hauptsächlich von der großen Kindersterblichkeit herrührt; in den Gefängnissen jedoch gibt e« keine Kinder, und doch eine so abnorme TodeSziffer! Mehr als ein Drittheil der Sträflinge kann nicht lesen und nicht schreiben; nur vier Percent haben 2 Kl ^age in windischer Beleuchtung. I ,klov. Rar.- bespricht die parlamentarische &inarioii in einem Artikel, dem wir Folgendes «mhmen: k t.....Aber da kam etwa» ganz Uner» nette* inzwischen. Graf Taaffe, der sich gerne W leichten Mitteln über fatale Situationen hin-faulst, nur durchaus nicht dafür eingenommen, tzj in Parlamente durch mehrere Tage ein Krieg werde, der mit der Niederlage der Linken USX lein Ende nehmen können. Die letztere ist Al »imlich infolge ihrer mehrjährigen entschiedenen „ftcliöitn" Opposition so sehr an« Herz ge-»Feii, daß er dieser Tage öffentlich äußerte: .iuii Mehrheit mit den Iungtschechen und den Wse«ilen will ich nicht, eine Majorität gegen die laichen aber auch nicht." Deshalb war e« nötig, te geliebten Plencr und seinen Genossen zu Ge-i3h feie Adreßdebatte zu verhindern, und die« ist oavttteter Weise auch geschehen. Wie zeitweise a «wem Theatergebäude angeschlagen wird, daß .Rjnt unvorhergesehener Hindernisse die Vorstellung »irrdleibe. so geschah eS diesmal im Parlamente. 1t Abreise verschwand über Nacht vom Schau- ......Der Antrag Smolka erschien alö m rechter Deus ex machiua, dem Grafen Taaffe ut kr Verlegenheit zu helfen; man nahm ihn jWmmig an. Der Ministerpräsident kam dadurch rfr? zu Athem, bi« zur Budgetdebatte dauert e« »j eine Weile, und der Graf lacht sich über diesen » österreichischen Parlamentarismus unerhörten ftf tnf Fäustchen .... Die tschechischen Blätter ilrrbtn. daß es in diesem Falle weder Sieger »ch Sesiegte gab; allein man kann e« mit beiden pade» greisen, daß Taaffe nur in seiner väterlichen Hlsnziit für die Deutschen die Täuschung insceniert kii. wler Abgeordneten bemächtigte sich über Nacht h viel BersöhnunzSsucht und Mäßigung, daß sie ri« fe» frömmsten Schafe in Taaffe'« Schafstall ???., und einstimmig zu einem Schritte ihre Zu-taxung gaben, der einzig und allein nur den latichen ren Nutzen ist......Die Geschichte kirn Sdresse belehrt ui«, wie die Wiener Luft auf !! LolkSrerteter einwirkt. Graf Taaffe erreicht Ulf«, iva< er will. Sein Wille ist maßgebend, uti et bleibt uns, die wir in diesen Tagen gelesen takt, wie schlecht unsere Interessen bei der Wahl kt t>»fezeiau«schuße« im Club der Ccnservativen') j!»adn «erden sind, nicht« übrig, al« daß wir t'i RUficht auf den jetzigen ReichSrath dem Titel fejfrt Aufsätze« „Ohne Mehrheit, ohne Adresse" >cch beisetzen : »und für unS — ohne Hoffnung." ■| Tie „Tüdilaven" erhielten infolge einer Falsch-ick Herrn Mun nur zwei Stimmen, während ihnen opilich trei gebürten. Ircht ins Schauspielhaus) und zwar jeder «ch seinen Verhältnissen in die Loge oder »«Parterre, der Pöbel aus die G a-Urnen; oder wir gehen in ein Concert, ji einer Coiröe, einem Pick-nick oder dnzleilhen. Werfen wir einen Blick auf die Titulaturen: Secretär, Adjunct, Assessor. Bibliothekar, Scriptor, Prifessor, Rector, Director, In-spector, Minister. Attache, Eon-fil, Lieutenant, Sergeant, Major, Corpora l, Compagnie, Bataillon, »«»im ent, Station Schef, Easfier, villeteur, Ingenieur, Banquier, iominerzienrath. Wir avancieren, machen Carriere, matyn Komplimente oder sagen unS E ot-liseii. gratulieren oder condolieren ui*. Wir chicanieren uns, intriguieren, lvazieren, lassen unS tractieren, amu-sieren un«, intervenieren, duellieren. campieren, exercieren, »i-silieren, conversieren, charmieren, zirlieren, ennuyieren unS, sind nobel ihr ordinär, haben Tact oder sind m a-litiö«, galant, charmant, amüsant, piquant. salopp, proper, nervö« oder robust, graziös, interessant, moquant, tolerant oder intolerant, haben Esprit. Genie, Talent, Chic, Eleganz, und «vn dann alle« zu Ende geht und un« die Influenza, Cholera. Nona oder fonft eine Epidemie dahinrafft, lassen wir uns von der Liitreprisv äos pomp«s fune-bres den Conduct stellen, und unter Ab-singung eines ChoralS begraben. Werfen wir einen Blick auf daS Gebiet de« Handel« und Gewerbes. Wir haben eine Industrie, die sich , gegenseitig Concurrenz macht, haben einen > Im« und Export, Tarife, Emif-| f i o n e n und Prioritäten, Obligationen, Effecten. Engagements, Enqueten, EScompte, Ditcont, Sconto, Extracte, Emballagen, exotische Waren, Etablissement«, Faxon, Factura, Fallissement«. F a l s i f i cate, Expreß-b r i e s e. Porto, Telegraphen, Tele-phon, Patent. Jede neue Erfindung bekommt einen mög-lichst unverständlichen ftemden Namen. Werfen Sie einen Blick auf den Inseraten- oder An-noncentheil eine« Blatte«. Da finden Sie K a-lodont, Elixiere, Proprietäten, Artikel. Concurse, Edicte, Offertverhand-lungen. Und wie sieht »« mit unserem Zeitung«-besser Journal-Deutsch überhaupt au« Y In den Leitartikeln ist von C o n f e r e n-zen. Entrevuen. Opposition, Ma-jorität, Minorität, Praerogative, Diplomatie, politischen Agitationen und Agitatoren, Dementieren, De-butteren und Debattieren. Rigoro» sität. Machinationen, Autorität, Budget, Investitionen, Leitmotiv, legislativen Factoren, Rivalität, Sympathien und Antipathien, Chau-vinismu«, Activierung u. f. w. die Rede. Und im Feuilleton ist e« meist nicht ander«, zumal eS seine Stoffe, besonder« in jüngster Zeit, gerne in der Fremde sucht. Aber sieht eS in der schönen Literatur etwa besser au«? Hermann Riegel, der Gründer de« allgemeinen deutschen Sprachvereine«, hat einige der bekannteren Schriftsteiler darauf hin untersucht. Ich will noch Einiges au« Eigenem hinzufügen : Ossip Schubin (Lola Kürschner) leistet in ihrem neuen Romane ,O du mein Oesterreich" in 3 Zeilen Folgende«: „Die Baronin läutete, worauf zwei Diener eine zierliche Thee-Etagere hereinbrachten." Man versammelte sich zum at'ternoon-tea. Theodor Fontane in „Füns Schlösser, AlteSund Reue« aus der Mark" unter anderem.-«Er ridikülisierte sie, worauf sie jene davtaivo Miene annahm;" „Nonchalante Dreistigkeit, in der Ellivt excel lierte;' „Er war ihr zu s u? e r i o r gewesen, ein e n f a n t gät<5." Sind nun vielleicht derartige Fremdwörter ein Gewinn, eine Bereicherung, eine Zierde unserer Sprache, wie wohl diejenigen zu glau» den scheinen, die sie in solchem Uebermaße 4 wenn e« sich stark genug glaubt. Aber warum soll e« unter allen Umständen losschlagen, wenn e« da«, wa« eS erreichen will, auch auf anderem Wege erreichen kann? Vor diese Frage werden wir sicher einmal gestellt werden. Heute jeden-falls ist sie noch nicht akut, und diejenigen, die in die Rede de« Kaiser« Beunruhigung hinein-lesen wollen, müssen sich nach andern Umständen umsehen, wenn sie für ihre Schwarzmalereien Glauben beanspruchen. >Mit der Ausweisung der Königin Natalie au« Serbiens wird e« nun Ernst. Belgrader Nachrichten zufolge hat die Frau aus die Zuschrift des Minister» Präsidenten PaschicS, enthaltend den Hinweis auf die bezügliche Resolution der Skupschtina. mit einem resoluten Nein geantwortet. Sie will eS aufS Aeußerste ankommen lassen. Die schrift-liche Antwort wurde Herrn PaschicS vom Hof-marschall der Königin. Oberstlieutenant Simo-novic«, überbracht. Angeblich heißt eS in dem Briefe: „Ich betrachte die Resolution der National - Versammlung nicht als einen Befehl zum Verlassen des Landes, sondern lediglich als einen Wunsch. Ich finde indeß keine Gründe, diesem Wunsche zu entsprechen. Nur den Ge-fetzen deS Lande« und der Verfassung bin ich Gehorsam schuldig; deshalb bin ich seft ent-schlössen, zu bleiben, umsomehr, al« ich bei meiner strikten Enthaltung von der Politik den gegenwärtigen Machthabern nicht im Weg« sein kann und meine Entfernung weder den Interessen deS Landes, noch jenen deS Thrones für nützlich erachte. Sollte aber trotzdem mein Los sich fo gestalten, daß man mich durch Gewalt zum Verlassen deS Landes nöthigt, fo werde ich meinem einzigen Kinde und vielleicht später einmal auch der Geschichte wenigstens den Beweis geliefert haben, daß ich nicht auS freien Stücken von feiner Seite gewichen bin." Es fei übrigens erwähnt, daß in Belgrad noch immer von einigen Seilen behauptet wird, die Königin hätte dem Ministerpräsidenten erklärt, sie hab« sich unter Vorbehalt ihrer Rechte au« eigenem und freiem Willen entschlossen, von Belgrad abzureisen. lDas Scheitern der russischen A n l e i h e ] wird allgemein als für die Er-Haltung des Friedens günstig bezeichnet. Man erklärt den Rückzug des HaufeS Rothschild nicht allein aus der Ausweisung der Juden aus Rußland, sondern auch auS Rücksichten auf die allgemeine Finanzlage. „Die Rothschild'S sind," fo schreibt die „Köln. Z." „nach Banng'S Zusammenbruch unbestritten das erste Bankhaus und fühlen bei dem geringen Goldvorrathe der Bank von England doppelt die Verantwortung, welche auf ihnen lastet. Daher kommt die Vor-ficht gegen dir russischen Finanzoperationen, welche hauptsächlich auf Anhäufung eines Kriegs-schätze« in Gold abzielen. Vielleicht wird Ruß-land mit Zurückziehung der Golddepots in London antworten, wie e« schon vor dem Krach des Comptoir d'Escompte und des Hauses Baring gethan. Immerhin ist eS besser, als wenn ihm durch UmwandelungSanleihen neues Gold zur Verfügung gestellt würde.' DaS „Journ. deS Dabats" meldet, der Vertrag bezüglich der neuen russischen Anleihe sei nicht aufgehoben, sondern e« sei durch genmnschaft-liches Uebereinkommen der Parteien eine Ver-tagung beschlossen worden. Der einzige Grund dafür sei die Lage der Märkte. — Neuesten Nachrichten zufolge ist in Moskau die AuS-weifung der Juden sistiert worden. sEine weitverzweigte revolu-tionäre Verbindung,! hauptsächlich au« Literaten und Studenten bestehend, wurde in Petersburg entdeckt. 150 Theilnehmer wurden verhaftet und einige derselben auch bereits nach nach Sibirien verbannt. fW l a d i m i r L u tz k i,] jener unglückliche Ingenieur, dessen zu Ende vorigen Jahres in Constantinopel durch die russischen Behörden erfolgte Entführung so viel Aussehen in Europa erregte, wurde nun nach viermonatlicher Vor-Untersuchungshaft, die er in, Polizeigefäng-nisse verbrachte, auf administrativem Wege nach Baku verbannt, wo er fünf Jahre unter polizeilicher Aussicht internirt bleibt. Eine der-artige, nach russischen Begriffen gelinde Straf« Wach«- siir ein«n Verbrecher, welcher al« daS Haupt der in Bulgarien lebenden russischen Nihilisten geschildert worden war, beweist nur die Ge-wissenlosigkeit, mitwelcherdie »st«nt» provoesteurs Rußlands auf der Balkanhalbinsel ihre Thätig-keit betreiben. sCom promittierende Papier e.^ In der Wohnung deS einstigen bulgarischen LegationSsecretär« Wladigerow in Bukarest wurde eine Haussuchung vorgenommen, bei welcher die Behörde zahlreiche Briefe und Actenstücke beschlagnahmte, deren Inhalt die rnssische Diplomatie in höchstem Grade blos» stellt. f I n den Verhandlungen deS Zollausschusse« der f r a n z ö fischen Kammer! tritt die bemerkenswerte Erscheinung zutage, daß die schutzzöllnerischen Deputierten ihren schroffen Standpunkt theilweise verlassen. Man erklärt die« einerseits daraus, daß die Re-gierung gegenüber den Forderungen der extremen Schutzzöllner entschiedener Stellung genommen habe, andererseits darau«, daß namentlich aus den Hafenstädten Thatsachen berichtet werden, welche die schädlichen Folgen der Melineschen Zollpolitik bereits jetzt erkennen lassen. fVon dem Arbeiter-Aus stände in Fourmie« in Frankreich) wird nachträglich noch gemeldet, daß die ausgerückte Truppe den Gehorsam verweigert hat. Die Soldaten, etwa 300 an d«r Zahl, waren vor dem Stadthause in Fourmie« ausgestellt und von den Arbeitern nicht allein mit Steinen beworfen, sondern auch beschossen worden; doch al« besohlen wurde, Feuer zu geben, kamen nur 25 diesem Befehle nach, und auch von diesen schoß ein Theil in die Luft. Einige Soldaten erklärten kategorisch, nicht fchießen zu wollen. fJ n Portugals gährt es, wie wenn man dort am Vorabende einer Revolution stünde. Auch in wirtschaftlicher Hinsicht kriselt es. Die Bank leistet ihr« in Gold fälligen Zahlungen in Silber, wuS enorme Aufregung hervorgerufen hat. IDen Engländern in Südafrikas wird von den Bauern des Transvaal soeben ein böser Streich gespielt. Es ist in dieselben der alte germanische Wandertrieb gefahren, sie wollen „trecken" d. h. ziehen, und zwar nach Norden, nach dem Banyailand, da« von jenseits des Limpopo bi« hinauf zum Sambesi reicht. Nicht allein das portugiesische Manicaland, sondern auch das britische Maschonaland, kurz die ganze Osthälste des neuen britischen Gebiete« wollen sie besiedeln und dort ein« Re-publik bild«», ohne erst die Engländer um Er-laubniß zu fragen. Mindesten« 5000 bewaffnete Männer stehen mit Weib und Kind, mit Hab und Gut zum „Treck" bereit. Nachdem alle gütlichen Abmahnungen deS Präsidenten der Südafrikanischen Republik und der Engländer nichts gefruchtet, ist schwer zu sagen, wie letzter« den Auszug verhindern wollen. Vorerst begnügen sie sich, wie es scheint, damit, aus allem noch zweifelhaften Gebiet die britische Flagge zu hissen. Locates und Frovinciales. Cilli, IS. Mai. fHerr Dr. Dominik Sartori,s der Leiter des Postamtes in Cilli, ist zum Oberpostverwalter ernannt worden Jnbezug auf Liebenswürdigkeit und Gefälligkeit gegen-über dem Publikum, ist Herr Dr. Sartori da» Muster eines öffentlichen Beamten und er er-freut sich auch der größten Beliebtheit. Der Verkehr auf dem hiesigen Postamt« hat sich seit zehn, fünfzehn Jahren in ungeahnter Weife ge-hoben, und die Aufrechterhaltung des geregelten Ganges desselben erfordert Umsicht und Ge-nauigkeit. Dr. Sartori weiß die letztere mit einem Wohlwollen sür seine Untergebenen zu verbinden, da« ihm die wärmsten Sympathien auch dieser sichert, und man darf es dreist sagen, daß der streng rechtliche Mann keinen einzigen Feind habe. Mit umso größerer Genugthuung wird es allseitig begrüßt werden, daß ihm durch die Beförderung zum Oberpostverwalter sür sein geräuschloses Wirken entsprechende Anerkennung zuiheil geworden. — Wie wir erfahren, bringen 1891 die Beamten des hiesigen Postamtes ihrem Aor-stände mehrfache Ovationen dar. Et nrnrte aus den Herren Postcontrollor Carl Keiler all Obmann, dem Official Josef Trattenscheg und beAssistenten Josef Maichenitsch ein Ausschuß gebildet, welcher dem neurrnannten Oberpostverwalter e« von dem Herrn Assistenten Tschech kalligrapbÄ prachtvoll ausgeführte, von sämmtlichen Äeamte-unterfertigt« Adresse überreichte, wobei H«r Keiter ein« Ansprache hielt, in der di« De? dienste deS Gefeierten entsprechend gewürbm wurden. Herr Dr. Sartori erwiderte die A» spräche mit warmen DankeSworten und ncö« die ihm von der Deputation gleichzeitig üb» brachte Einladung zu einem heute abend« tu „Löwen" stattfindenden Festmahle an. sPerfonalnachrichten.I Der zw-viforisch« Bezirks-Comissär Anton Und «rai» Edler van Meysing wurde zum benninua, der Statthalter« - Concipist AloiS Edler not Kriehuber, welcher gleichzeitig von Rmr nach Cilli versetzt wurde, zum provisorisch» Bezirks-Commissär, und Rudolf Freiherr tat Apsaltern vom provisorischen zum aör.> tivkn Etatthalterei - Concipisten ernannt; Her Slatthalterei-Concept«-Praktikant Leo Frerher? von L a z a r i n i wurde von Cilli nach Lum»-berg versetzt. Die Bizirk«-Commissäre Henwch Freiherr v. Efebeck und Dr. Heinrich M a»r> h o f e r Edler von Grüenbühel rourt« zur Dienstleistung bei der Statthaltern cnw rufen, und Statthalterei-Concipist Heimich Fr» Herr von S p i e g e l f e l d dem Stciermärk'chn LandeS-Schulrathe zugewiesen. Ferner wur»a versetzt: Die Bezirks-Commissäre Johann 6»> panchich von Haberkorn nach Leopold ». Chiapo nach Leoben, Franz V°»> v a r d Edler v. C h & l e 1 e t nach Pettau, h Heinrich Edler v. Cron nach Marburg »Ä O«car Sabran«ky von Thalbrück nai Leoben ; Statthaltern - Concipist Cornel C le« nunt nach Leibnitz; dieStattbalterei-Conceyii-Praktikanten Michael Papez nach Petu». Josef deVillavicencio nach Brück a. d. N. Herrmann Ritter von Rainer zu Harbin nach Rann. Dr. Friedrich W i l ck e n S zur zirkshauptmannschaft Graz und Dr. Ston Weiß vonSchleuffenburg nach Scurcfr Landsberg versetzt. — Ernannt wurden: Da Statthalterei-Concipist Heirich Gras 3 t ü t q! b zum provisorischen Bezirk« - Commissär, 'eine: die Slatthalterei-Concept« - Praktikanten Co:ne! Element und Max Beyer zu provisorisch« Statthaltern - Concipisten. — Dem Briertnisr Johann Putz in Graz wurde antapluft seine« UebertritteS in den bleibenden Ruhesim» in Anerkenung seiner vieljährigen, treuen und belobten Dienstleistung daS silberne Verdient kreuz verlieben. Die gleiche Auszeichnung wurde dem Amtsdiener des LandeSgerichte« in Sr-z, Herrn Andreas W a tz e k. zuiheil. — 2« EvidenzhallungS-Geomeler erster Classe ISBeV. Lehman« und Hermann v. I l t e n murba zu Ober-Geometern der neunten RangSclasfe >u» die Evidenzhaltung« - Geometer zweiter Cliffe Franz T a l a k e r e r, Albert Lenz und I»? Frengl zu Geometern erster Classe in da zehnten Rangsclasse ernannt. (T o d e« f st 11.) Unser Mitbürger Pacchmmi hat einen herben Verlust erlitten. Gestern starb nach langwierigem Leiden dessen Tante, Frau 'Heu Katz, geborene Gorischegg. in ihrem 70. Lebensjahre. DaS Leichenbegängnis findet morgen Donnerstag, um 5 Uhr nachmittags statt. >Der Ausflug der Deut'chea Cilli'S nach Rann> mußte auMchobe, werden. Wie bekannt, war von dem beirmendeil Ausschüsse in Rücksicht auf di« voran«sichtlich starke Bktheiligung an demselben die Aeiiii?unz eines Sonderzuges in Aussicht genommen »tt» den, und daS betreffende Gesuch war an d» Direction der Südbahn auch bereits abgegangm. Gestern lief nun aus Wien die Nachricht e>' daß die Südbahn wohl an jedem andern SoimiZü. nicht aber zu den Pfingstfeiertagen einen 'So#-Verzug beistellen könne, und der Ausschuß beschloß hieraus, den Ausflug, da an dieBe'or-dening einer zahlreichen Gesellschaft mit_ Ix» gewöhnlichen Zügen, zumal an den Psm?ii-seiertayen, nicht zu denken ist, zu vertagen. 3«: 1891 leinet nächsten Sitzung, welche binnen einer Woche stattfinden soll, wird der Ausschuß schlüssig werden, an welchem anderen Tage der Lusslug unternommen werden wird. [Curgäst e.] St. Excellenz Baron st o i j e f k. u. k. Gesandter sür Griechenland, nimmt für die Zeit vom 1. Juli bis 1. September d. I. sammt Familie Ausenthalt in unserer Stadt. I^eue Mitbürger) Herr Oskar Edler voll Schießler, k.k. Statthaltern-Rath, derzeit in Wien, nimmt sammt seiner Familie seineu bleibenden Ausenthalt in Cilli. >Die Berichterstattung der „N. Ft. Pt.",] soweit dieselbe au« Graz stammt ■at> sich mit slovenischen Angelegenheiten be« jagt, läßt. wie allgemein bekannt, viel zu ninschen übrig und verräth etwas gar zu hassig die Absicht des CorreSpondenten. eine möglichst große Zeilenzahl aufzubringen. Wenn die? nicht manchmal geradezu auf Kosten der tnUetsteirischen Teutschen geschäht, so läge nicht v el daran; allein die ganz überflüssige Sucht, gegnerische Organe mit einer Bedeutung auSzu-statten, die sie weder verdienen n»ch haben, tritt st häufig zutage, daß wir doch darauf auf-»ktk'am machen müssen, wie traurig eS eigentlich «ii det sogenannten großen Partnprefse bestellt ist. Es herrscht da hinsichtlich der Interessen det Deutschen außerhalb Böhmens oft eine Rücksichtslosigkeit, die geradezu unbegreiflich ist. Aean der Correspondeitt der „N. Fr. Pr." fortfahren sollte, das hier um jeden Credit qekommene Ansehen unserer Feinde in Wien deteil zu wollen, so werden wir dagegen unsere Schritte thun und die uns befreundeten Re« dactionen der Provinzpresfe um Beistand bitten. $a* fehlte noch, daß sich die Wiener Presse, damu irgend «in Zeilenjäger ein paar Groschen ptv Monat mehr erhält, zur Unterstützung der slavischen Gegner mißbrauchen ließe! [Siebertafel deS Männergesangvereines ..Liederkranz."] Wir gestehen. daß wir dieser am 9. d. M. im Salon dü Hotels „zum Elefanten" stattgehabten Lieder-lalcl mit einer gewissen Spannung entgegen-sahca, weil uns schon die vorhergegangene sehr befriedigt hatte, und umsomehr war unsere Et-»attung erregt, als daS Programm gut aus-gewählte und geschickt zusammengestellte Vortrüge auswies. Das Concert wurde von der Bet'tanen-Musikkapelle mit einem Marsch ein-geleitet, welchem die erste Nummer teS vom Chormkister Lenhard vertonten Gedichtes „Stolz -llv schön" folgte. Die Tondichtung ist dem lejrte des Gedichtes, welches man füglich eine Lde aus das deutsche Lied nennen kann und »on Franz Tiesenbacher versaßt wurde, gut-silgepaßt und sehr melodiös. Nicht minder witkungsvoll wurden die Chöre .Der Abschied" von Koschat, „Der ttaurige Bua* von Decker und „Der Mai ist da* von Mayerberger vorgetragen: der Glanzpunkt der Männerchör« aber war die Polka frangaise „Junger Herr" von Franz Wagner, welche wiederholt werden mußte. Zwischen btefe Vorträge waren die Tenorsoli „ES mit ein Traum" von Schiemer, „Nur Du allein*' und „Wie mein Ahnl zwanzig Jahr" aus der Operette „Der Vogel bändler" von ZeUet eingefügt worden, welche von dem in Cilli bereits bekannten Herrn Koß aus Marburg vottrefflich gesungen wurden und sich lebhaftesten Beifalles zu erfreuen hatten. In den Pausen trug die Veteranenkapelle mehrere Musikpiecen vor, und zwar dem Publikum sehr zu Dank. Namentlich überraschte die Phantasie für Flöte „Erinnerung an Krems- von Werthein, welche wirklich mit Virtuosität zu Gehör gebracht routic. Wohlverdienter Beifall folgte allen Botttäzen. Leider ließ der Besuch der Lieder» tasel, deren Reinertragni« dem Fond zur Be-schassung eines VereinSbanner« dienen sollte, manches zu wünschen übrig, woran wohl die Ungunst der Witterung schuld gewesen sein mochte. Wir wünschen dem Vereine alS einer Heimstätte des deutschen Liedes jedwede Berück» sichtigung und die erfolgreichste Unterstützung ooitfeite der deutschen Bewohnerschaft unserer Etadt. sVom Stadtpark, s DaS Wetter-Häuschen befindet sich bereits in Cilli und „Deutfche Wacht" dürste noch in dieser Woche ausgestellt wer-den, und zwar gegenüber dem Sann-steg, wo die Vorarbeiten im Zuge sind. DaS HäuSchen ist der Hauptsache nach auS Holz, die Seitentheile sind tabernackelartig drehbar, so daß die Instrumente, welche an denselben anzubringen sind, über Nacht geborgen werden können, und das Ganze ist von einem soliden Metalldach gekrönt. — Herr Joses Rakusch hat dem Ver« schönerungoerein drei Setzlinge eines in Jstrien heimischen schönen Strauche» — Elacagnus an-gustifolia L. — gewidmet. — Auf der Alpinen-Anlage blüht Wulfenia earinthiaca .Tacq., die zwar nicht durch auffallende Schönheit hervor« ragt, aber insofern« sehr bemerkenswerth ist, als man nur einen einzige» Standort derselben kennt: die Kühweger Alm auf dem Höhenzuge zwischen dem Gail- und dem Canalthale in Kärnten. Andere Wulsenien « Arten kommen in Mittelasien vor. sSelbstmor d.j Gestern um die Mittags» stunde verbreitete sich in der Stadt das Gerücht, daß einer unserer beliebtesten Mitbürger, Herr Josef Je l lenz, Sohn, Selbstmord begangen habe. Die Nachricht klang so entsetzlich, daß sie anfänglich niemand glauben mochte; leider hat sie sich nur allzusehr bewahrheitet. Herr Jellenz hatte sich um >/a12 Uhr auf dem Dachboden seines HauseS erst mittels eines Revolvers zwei Schüsse in die Brust gejagt und besaß dann noch die Krast, in eine andere Abteilung des Bodenraumes zu gehen, wo er sich erhängte. Die Schüsse wurden im Hause gehört, man forschte nach, kam zuletzt auch auf den Dachboden und sah bier das Furchtbare, das sich zugetragen. Die Bewohner des Hauses und der nächsten Umgebung desselben wurden allar-miert, und die Herren Zorzini, Sager und Pfeifer, welche unter den Ersten herbeigeeilt kamen, kehrten das in solchem Falle Nöthigste vor: es blieb erfolglos, denn das atme Herz hatte bereits aufgehört zu schlagen. — Bezüglich der Gründe, welche den anscheinend vollkommen gesunden, kraftstrotzenden Mann in den Tod getrieben haben könnten, erzählt man sich all-gemein, daß ihm eine auf 4000 fl. bewerthete Partie englischen, nach einer von Jellenz selbst erfundenen Methode erzeugten Leders au« Deutsch» land zurückgestellt worden sei, und daß er sich dies allzusehr zu Herzen genommen habe. Die Version ist jedoch in vieler Beziehung unbalt-bar: dagegen scheint der Umstand, daß Herr Jellenz seit Wochen an heftigem Kopfschmerz litt, darauf hinzudeuten, daß der Selbstmord die That eines Wahrsinnigen war. DaS stärkste Argument sür diese Version sind ohne Zweifel die unleugbar glücklichen Verhältnisse, in welchen der nun Verstorbene gelebt hat. Herr Jellenz, der im 35. Lebensjahre stand, war in der vorigen Wahlperiode von seinen Mitbürgern in die Vertretung der Stadtgemeinde entsendet und heuer wiedergewählt worden — ein Beweis, daß er allgemeinen Vertrauens genoß. sV e r s ch o 11 e it.j Der SteueramtSdiener Franz Kontschan ist seit Sonntag abgängig. Er war am Abend jene» TageS in mehreren Gasthäusern am Rann gesehen worden, und man nimmt an, daß er im trunkenen Zustande in die Sann gestürzt sei und darin den Tod gefunden hab«. Kontschan war. wie man unS erzählt, als Amtsdiener absolut verläßlich, recht-schaffen und geschickt; er hatte häufig mit sehr großen Geldbeträge» zu thun gehabt, und dabei niemals auch nur den geringsten Verstoß be-gangen. Er hatte aber die Untugend, in ge-wissen Zeiträumen dem Weine in übertriebenem Maße zuzusprechen, und dann excedierte er auch, weshalb hie und da geglaubt wird, daß er nicht verunglückt, sondern daß an ihm ein Verbrechen verübt worden sei. sGemeinderathSwahl in Hochenegg.] Bei der am letzte» Samstag vorgenommenen Bürgermeisterwahl wurde der bisherige Gemeindevorsteher Herr Kleinschrodt einstimmig wiedergewählt; des Weiter» wurden die Herren Franz Z o 111, Moritz «Stallner und Ftanz Ledl zu Gemeinderäthe n ernannt. [Bahnbau C i l l i - W ö l l a n>1 Im Packgraben sind die Arbeiten für den Unterbau bereits im Gange; an 800 Arbeiter sind auf 5 jenem Theile der Streck? beschäftigt. Gestern begannen in Cilli die Verhandlungen wegen Einlösung der Gründe; wie man uns mi ttheilt, wurde eine Einigung nicht erzielt. [Im VolkSgarten zu Pettaus fand am letzten Donnerstag ein Maifest statt, welches vou nahezu 2000 Personen besucht war. [Die Unsicherheit inderGegend von OberradkerSburg.j Die von den Abgeordneten Morr« und Genossen unlängst über diese Angelegenheit im ReichSrathe einge-brachte Interpellation hatte nach dem steno« graphischen Protokolle folgenden W»rtlaut: „Seit Monaten treibt im Gerichtsbezirke Oberradker«-bürg, Bezirkshauptmannschaft Luttenberg, ein« Einbtecherbande ihr Unwesen; EiibruchSdiebstähle, welche mitunter mit unglaubliche, Verwegenheit auSgefühn werden, stehen aus der Tagesordnung, und noch immer ist eS nicht gelungen, den Thätern auf die Spur zu kommen, geschweige denn, derselben habhaft zu werden oder durch die getroffenen Schutzvorrichtungen dem Unwesen Einhalt zu thun. Solche Zustände, weche auch in den angrenzenden Bezirken Eigenthum und Sicher-heit gefährde», konnten nur platzgreisen, weil Die Vorkehrungen zum Schutze des Eigenthums und zur Einbringung der Thäter absolut unzureichend sind. Hiedurch ist die Bevölkerung im höchsten Grade beunruhigt. Da deren Bemühungen, Abhilfe zu schaffen, bisher das gewünschte Resultat nicht hatten, stellen die Gefertigten die Anfrage: Ist Se. Excellenz der Herr Ministerpräsident als Minister de« Innern geneigt, den Auftrag zu ertheilen, daß sofort ausreichende Maßnahmen zum Schutze des Eigenthums im Gerichtsbezirke OberradkerSburg getroffen werden ?" Tie Sache dürfte im Abgeordnetenhause sehr eingehend be» sprochen und bei dieser Gelegenheit verlangt wer« den, daß sie aus die Zustandebringung der Ein-brecher eine entsprechende Prämie aussetzt werde. fDie OrtSgruppeGottschee deS Deutschen EchulvereineSs hielt am S6. v. MtS. ihre diesjährige Hauptversammlung ab, an welcher nahezu 200 Mitglieder de« Ver» eines theilnahmen. Nach dem vom Obmanne. Herrn Dr. Burger, vorgetragenen Rechenschaft«-bericht erhielten die Unterricht« - Anstalten in Gottschee im Jahre 1890 im Ganzen 5293 fl. Unter Anderem stellte der Obmann fest, daß in Suchen, wo bekantlich sehr lebhast gegen die Deutschen gewühlt wurde und dessen Gemeinde-vorstehe? behauptete, e« gebe dort nur Slovenen, daß in Suchen die letzte Volkszahlung wahrhaft Wunder gewirkt habe und daß zwei Dtittbeile sämmtlicher schulpflichtigen Kinder in die deutsche Abtheilung der dortigen Schule eingetreten seien. [In den oberkrainifchenLand-gemeinden,] wo an Stelle deS verstorbenen Dr. Poklukar ein Abgeordneter für den Laibacher Landtag zu wähle» sein wird, ist die Agitation schon jetzt im vollen Zuge, und es ist voraus-zusehen, daß sich da zwischen den Radikalen und den Clericalen ein lebhafter Kampf entspinnen werde. Die letzteren dürsten den Kaplan Kalan kandidieren, welcher, wie erinnerlich, unlängst wegen Stim» menkauss gerichtlich verurtheilt wurde, und da« .Laib. Wochenbl." meint, e« sei nicht unmöglich, daß dem so oft Durchgefallenen dort vielleicht ein Erfolg zuiheil wird, da in diesem Wahl« bezirke der Einfluß der Geistlichkeit ein beson-der« starker ist. Von radikaler Seite wird der Secretär Pirc von der Landwirtschaftsgefellschast kandidiert, der sich der Protektion des Präsidenten der genannten Gesellschaft, Herrn Murnif, erfreut. Herr Pirc war in der letzten Zeit wieder« holt in Obnkrain und es soll ihm auch ge-lungen sein, einige einflußreiche Wahlmänner für sich zu gewinnen, so daß. wie schon ange-deutet, die Wahl sich voraussichtlich sehr lebhaft gestalten wird. sUeber die Verhetzung der Wenden, wie sie in Kärnten be« trieben wird,] berichten die Klagenfurter „Freien Stimmen„ES geht den Herren nicht gut, wenn sie noch irgendwo einen Winkel wissen, in welchem die Brandfackel bis jetzt noch nicht zu lohen begonnen hat. Vor einigen Wochen gelang es einigen Deurfchfressern, einen Wirt in Bach zu bewegen, daß er ihnen ein Local sür einen abzuhaltenden Tabor einräume. Der Istbot verlies mit einem etwa« katzen-jämmerlichen Resultate. waS aber die tapferen Bahnbrecher nicht abhielt, gleich wieder eine Versammlung deS frommen „Cyrill- und Methud-Vereine»" anjub«raumen. Diesmal sollte Leifling der Gnade theilhastig werden: aber — o weh, eS sand sich im ganzen Dorfe kein Gastwirt, welcher seine Localitäten sür einen solchen Zweck hergegeben hatte. Erbost über so viel Verstocktheit, schüttelten die Apostel der Teutschenheye den Staub von den Füßen und pilgerten nach Neubau«, wo sie endlich ein Local sür die beabsichtigt« Versammlung fanden. Am 12. April gieng dort glücklich ein Tabor in Scene. Weiber, Knechte, junae Bursche :c. standen bereit, die Seynungen de« TaborS über sich »r-gehe» zu lassen ; aber wo« man vergeben« snchte, da« waren die eigentlichen besseren Bauern. Diese Leute sind nun einmal zu intelligent, um sich von Volksbeglückern zweifelhaften Calibers ins Schlepptau nehmen zu lasten. Au« Marburg hatte man ein Gefangsvereinchen verschrieben, welche« slavische Lieder herunterzwickte," auch an hehlustigeu Kaplänen und Pfarrern war kein Mangel, und um da« Maß des Glückes voll zu machen, sand sich jemand, der einen landwirtschaftlichen Sorlrag hielt, für seine nicht sehr bäuerlichen Ideen aber auch ordentlich aus-gelacht wurde. Dieser Vortrag wurde im Freien abgehalten; der übrige Theil der Versammlung spielte sich zwischen den Mauern ab. Es wäre auch nicht klug gewesen, all die schönen Sachen in die Welt hinein zu predigen. Welcher Tonart sich die Herren beflissen, mag daraus entuommen werden, daß ein Pfarrer die Deutschen mit Stieren verglich---. Der Pfarrer von St. war ganz glücklich darüber, daß man endlich den Leuten da« Herz warm gemacht und einen Punkt gefunden habe, von dem au« man weiter arbeiten könne. „Wenn man nur einmal be- gönnen hat, dann geht alles!" ♦ » ch sB r a n d l e g u n g.Z In der Nachl vom 3. auf den 4. d. M. wurde, wie die „Pett«uer Ztg.* meldet, in Götsckberg, Pfarre Sl. Ruprecht in W. B.. einer Keuschlerfamilie, welche sich im besten Schlafe befand, zuerst die HauSthüre mittelst eine« starken Stricke« an einen quer über die Thu,stecke gelegten Balken gebunden und dann die Keusche i» Brand gesteckt. Die Hausbewohner konnten erst, al« schon da« ganze Gebäude in Flammen stand, von den zur Hilfe gekommenen Leuten au« ihrer gefahrvollen Lage befreit werden. Der Thäter ist bisher unbekannt. [U c 6 c r f a l l.) Die Burschen Franz £ i} e f, Anton Vnuk und Georg M laker, alle drei au« der Kolo«, »«gen am letzten Freitag, von der Assen-tierung zurückkehrend, von Pettau heimwärt«, trafen auf der Straße zwei Bauern au« Schillern, über« fielen dieselben und mißhandelten sie derart, daß sie beide kaum mit dem Leben davonkamen. Gerichtssaat. Beim Kreisgerichle Cilli beginnt die dritte diesjährige SchwurgerichtSperiode am 8. Juni. A untes. fAuf den Großfürst-Thronfolge? von Rußland] ist in Japan, wo er sich gegenwärtig befindet, von einem japanischen Gendarm ein Attentat verübt worden. Er kam indessen mit einer nicht lebensgefährlichen Ver- wundung, einem Säbelhieb, davon. • • [Der ung arische Abgeordnete B e l a G r ü n w a l b] hat in Pari« Selbst-mord verübt. Die Ursache der That dürsten un- günstige Vermögen«verhältnisse gewesen sein. • • [Sehr richtig-] Lehrer: «Kinder, stellt euch vor, daß acht von euch zusammen 43 Aepfel, 32 Birnen, 156 Pflaumen, 88 Pfirsiche und 16 Melonen besitzen. Wa« würde jeder von euch da bekommen i* — Ein Knabe : »Bauchweh 1" [Auch ein Patriot.] In Lemberg waren am Tage der Hundertjahrfeier der polnischen Verfassung. alle Geschäfte geschlossen. An einem Laden „Deutsche Wacht" aber prangte an der sorgfältig verriegelten Vorder-thür folgende Aufschrift: „Wegen de« großen Na tionalfeste« Eingang vom Hose!" Eingesendet. Für da« Wetterhäuschen haben weiter« folgende Herren und Damen gespendet: Deticek 2 Victor Stibill 2 fl.; W. Witlatschil I fl.; Sigmund Braun 1 fl.; Johann Hofmann l fl.; Leo Hanak 2 fl.; I. Hotevar I fl.; K. Petriöek 2 fl.; Tl'chantfch l fl.; Franz Hecht 1 fl.; Eich-berger 1 fl.; Hojnig 1 fl.; Oberstlieutenant Marka 1 fl.; Anion Skoberne 2 fl.: Ad. Tomschitz 50 kr.: Maloprou 2 fl.; Nowak 2 fl.; Adolf Bendiner I fl.; KriSper 2fl.; Wagner 1 fl.; Werhan 3 fl.; Konc'nik Ifl.; KaplanJrgl 1 fl.; Kaplan Rancigaj 1 fl.; Kapellmeister Dießl 1 fl.; Fritz Mathe« I fl.; And. Jakhel l fl.; Georg Jäckle l fl.; Hummer I fl.; Geehrte Redaction! Seit 18 Jahren komme ich in die Gelegenheit, die Strasse zwischen Weichseldors und Meilenstein zu befahren, welche sich stet« in musterhaftem Zu-stände befand. Seit zwei Jahren ist dies nicht mehr der Fall. Gegenwärtig bietet der zum Bezirke Eilli gehörig« Theil derselben einen trostlosen Anblick, und e« ist ausfallend, um wie Viele« besser jener Theil ist, welcher von der Bezirk«-Grenzbrücke nach Meilenstein führt, also zum Bezirke Gonobitz gehört^ Wenn man sich auf jener, jeder Beschreibung spot-tenden Strasse die hingeworfenen Steinhaufen, welche noch ihrer Verwendung harren, ansieht, so kommt man in Zweifel, ob diese zur Strassenher-richlung oder zur Düngung der anliegenden Felder verwendet werden sollen. Im Weitensteiner Graben, wo man ohneweiter« leicht und billig vorzügliche« Material au« Dolomit sich beschaffen kann, wird zerfallene« und mit Erde gemengte« Gerölle vom linksseitigen Berghange am Weitensteiner Bache ab-geputzt und sür den, dem Bezirke Cilli gehörenden Theil genannter Strasse, aber auch die« in unge-nügender Menge, verwendet! Sind die Fuhrwerk«, besitzer, deren Zugthiere und Wägen doch ausser-ordentlich leiden müssen, nicht imstande, Ordnung zu machen ( Dr. I. H. Steierinärkische Landes Curanstalt Siidbalin-Staiien Pültscliach. Saison: 1. Mai bis 30. September. ; Trink-, Bade-, Kaltwasser- und Molken-Curen etc. ^BrochSrea a. Prospect« gratis dnreh dir Dircctioc Tempel- und Styria-Quelle, stet» frlwlw Fällung, » altbewKhrte Olaubeisiusiaerllngr griffn Erkriui-, kUD« der VerdanaDEforgane. auch anceaehnea ZZ Ersrla6—c 10 „ „ Oesterreicher, 8 „ „ rother Texarder mit oder ohne Gebinde auch faßweise bei HaxWithalminSt.Margarethenb.Römerbad. 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