LaitmcherWMtlmg. Nr. 370. PiänumcrationSprei«: Im llomptolr ganzj. sl. 11, halbj. st. l..,»,!!. ffür die^uftclluiiss ins Haue Ya>bl.50lr. Mit d«Post ssanzj.fi.l.^dalbi.sl. 7.50. Samstag, 23. November Inserti onsgebüht bi?io Zeilen: lmlll«olr., »m.8!)lt.,»«.i fl.; sonst Pl.^eile Im. Y ll., 2u>.«li., 8m. io lr. u. s. w. Inscllioneftcmpel jedcem. 80l». 18«7. Ailltlichcr Theil. ?5c. t. k. Apostolische Ätajcstät haben mit Aller-yoch,tcr Entschließung vom 12. November d. I. den «ralowiccr Bezirksvicar lind SchnldistrictSanfschcr, Pcr-Wnaldcchant und fürstcrzbischöflichcn Eonsistorialrath Ioh. hunger zum Ehrcncanouicnö an dcm Eollcgintcaftitcl zu Alt-Bnnzlan allcrgnädigst zu crncnucu geruht. Nichtaintlicher Theil. Laibach, 22. November. _ Seit dem Scheitern des Congresses ist die römische A'ngc wieder zu ei»cm persönlichen Handel zwischen ^mikrcich nnd Italien zusammcngcschrnlnpft. Frankreich ^uftc nmsowenigcr geneigt sein, sich den Wünschen Itn-^"s zu sügm, da es nnn darauf ankommt, das Prestige ^> wahi»,, nnd zn zeigen^ wie die „France" sagt--^ Frankreich seit acht Jahren mit nnbcngsamer Aus« ^nicr cin nnd dasselbe Ziel verfolgt. Und nnn crhcbt ^ „France" drohend die Hand gegen Italien nnd das ubrigc Europa, indem sie Frankreichs Politik in folgenden ^awgvllfthen bringt: „1) Frankreich ist nicht nach Rom ^Wigcn und als Vertheidiger des Papstes eingeschritten, n,^ ^)>l zu liefern; 2) Frankreich hat seine Garantie mit . affcngcwalt behauptet, nicht nm sie diplomatisch wieder AMn ^l lassen -, ,'i) Frankreich bcrnft nicht Europa zur ^l'athnng übcr die Bcdingnna.cn und dic Sicherheit des ?^nihanptcs, nm diesc zu opfern; 4) Frankreich will, ,"u der Papst seine vollständige und völlige Souveräuctüt ^,'^om und dcm Erbgutc Pclri behalte; li) Frankreich . ^^ daß diese wesentliche Bedingung dcr Unabhän» ^gkcit des PapstlhuulS bei allen für die Ausübung dieser ^ouveränctät nöthigen Anordnungen zur Geltung gc-Klinge; «!) Frankreich will, das; Europa, welches gleich 'l)»l an der Lösung dieser Frage intcrcssirt ist, ihm die ^>ohc Sanction seines feierlichen AuSsprnchcs ertheile; 5) Frankreich will, init cincin Worte, daß die politischen nnd religiösen Interessen, die mit dcm Papstthum "crlmndcn sind, von Italien respectirt werden." Man ^vird sich criuncrn, daß die „France" kurz vor dcm Abrücken der Expedition eine ähnliche „Summation" in blci Paragraphen veröffentlichte. Den ncucn Minister dcö Innern, Herrn Piuard, schildert dcr geistvolle Puukt - Correspondent der „Mg. Ztg." in folgender Weise: p,„ Hcrr Pinard hat sein Leben in zwei scharf getrennte Olsten zerlegt: Kirche nnd Politik Seit zwanzig Iah-.^ hnt er teinc Audachtsübung beim öffentlichen Gottes- ^st vcrsünmt, und Zeit gefunden iu eigener Person Werke eines barmherzigen Bruders zu verrichten. An dcr tief innerlichen Aufrichtigkeit feiner katholischen Ueberzeugungen wird nicht gezweifelt, nnd er besitzt den vollen Muth seiner Ueberzeugungen. Hingegen läßt cr keine Kirchcnthürc offen in die politische Hälfte seines Lebens. In dieser ist dcr eifrige nnd aufrichtige Katholik ein kaltblütiger, weitsichtiger Ehrgeiziger, dessen unbeugsame unermüdliche Willenskraft bis znm Starrsinn nnd bis zur Tugend einer unerschöpflichen Ausdauer geht, jedoch die geschmeidigste Geschicklichkcit und die praktische Ocschäftsgcwandthcit im seltenen Grade nicht ausschließt. Hr. Pinard, glaubt man, wird den Kaiser mit dem Gewissen und den Ueberzeugungen eines alle schwächlichen Zugeständnisse verweigernden Staatsmannes vertraut machen nnd dem Kaiser eben dadurch imponircn, hingegen anch jede Gefälligkeit an den Baiser anfs höchste zn verwerthen wissen. Herr Pinard, dcr jüngste unter den Ministern, scheint das Zeug nnd das Glück zu haben, sie alle zu übcrflügcluuud zu überleben. Es wird ihm keine geringere Gcschicklichlcit nnd Geschmeidigkeit als die des Herrn Duruy zugeschrieben, welcher, als cr kaum die Angcn des Kaisers ans sich gclcntt hatte, den Untcrrichtsministcr Ronlano aus dem Sattel zn heben nnd seitdem einen rastlosen Ehrgeiz zu entwickeln wußte. Dcr Ehrgeiz des Herrn Dnruy bewegt sich jedoch in einer anffallcndcn nnd hänfig gegnerischen Unabhängigkeit von kirchlichen Einflüssen. Er ist den Katholiken eben so sehr cin Dorn im Auge, als diese auf Herrn Pinard die überspanntesten Hoffnungen baucu. Hat Herr Duruy schon vor zwei Jahren in Herrn Pinard'den Mann geahnt, welcher dieselbe Lanfbahu, wie cr, mit dcmsclbcu Ehrgciz, abcr in cntgcgcngcsctztcr Nichtnng machen wird? Als vor zwei Jahren im Ministcrrath davon die Rede war, den Staatsrath um das Rconcr-talcnt des Herrn Pinard zn bereichern, widersetzte sich Herr Durny, indem er den zu befördernden Staats» anwalt als einen Kirchengänger nnd Betbruder, der feine zwei Söhne bei dcn Jesuiten erziehen lasse, darstellte. Damals war dcr Katholicismus nicht das Wesen der Staatsucrnnnft. Etwas später fand Herr i ward doch dcn Schlüssel znm Stantsrath, nnd heute ist cr dcr Eollcgc des Herrn Dnruy, steht nm so vicl über ihm. als das Innere eine größere Machtsphärc, als die des Unterrichts, gewährt. Werden die zwei Eoncurrcntcn, Pinard, welcher znr Beicht und Messe geht, Durny, der sich von dcn Freimaurern protcgircu läßt, lange neben einander bestehen können? Die Anfcindnngcn gcgcn Dnruy hän-fcn sich, und scin Stnrz würdc einigermaßen anch cinc clcricalc Reaction zu bedeuten haben, obschon die liberalen ebenfalls die entschiedensten Gegner des policisti. schcn nnd servilen Schulmeisters als Minister sind. Mein Gewährsmann ist übcr-cngt: Herr Piliard werde, bevor sechs Monate vergehen, seiuc ärgsten nnd zahlreichsten, Feinde unter dcn Katholiken zählen. Gewisse Coterien, Eamaradericn und Bruderschaften organisircn nämlich schon cinc katholische Jagd anf Stellen uud Bcvorznguu gcu. Herr Münster Piunrd ist jedoch dcr Mann, jeden Kirchcngaug ins Ministerium des Innern vermauern zu lassen, jcdcS auf katholische und kirchliche Beweggründe sich beziehende Ansinnen abschlägig zu bescheiden, uud uutcr gleichen Verhältnissen cincn Freimaurer ciucm kirchlichen Schützling vorzuziehen. So vicl mag hingegen gewiß scin, daß auch leine liberalen Tendenzen dcS Ministers mit dcn katholischen und dcn päpstlichen Ueberzeugungen des KirchcugängcrS in Conflict gerathen wer-dcn. Aber wer weiß, ob die Umstände dcn Liberalismus nicht als Schemel und weiter dem Ehrgriz des Staatsmannes darbieten werden? Schon vermuthet man: Pinard werde Herrn Nonhcr im dichte stehen, swic Duruy Herrn Nonland, und daö höchste Ziel sei für Pinard auch das nächste. 53. Sitzung des Abgeordnetenhauses vom 20. November. Auf der Mmistcrbllnt: Ihre Excellenzen die Herren Minister Freiherr v. Bcnst, Graf Taaffe. Präsident Dr. Giölra eröffnet die Sitzung nm 1«) Uhr 50 Minuten. Das Protokoll der letzten Sitzung wird vorgelesen und genehmigt. Präsident theilt mit, daß der Ausschuß zur Revision dcr Wuchergesetzc sich constituirt nnd dcn Abg. Winterstcin zum Obmann, dcn Dr. BanhnnS zum Schriftführer gewühlt habe. Vom Abg. Scyffertitz wird, autnüpfend nn eine bereits vor längerer Zeit gestellte Interpellation, cinc neuerliche Interpellation an dcn Reichskanzler eingebracht über dcn Stand der Rcgolintioncn zum Abschlüsse uou Handelsverträgen, und ob dcm Rcichsrathc eventuell dicsc Angelegenheiten zur Genehmigung vorgelegt werden sollen. Se. Exccllcn; Freiherr v. Bcnst erklärt, daß die Interpellation demnächst zur Beruhigung beantwortet werden wird. Das; dies nicht bereits geschehen, daran ist nur der Umstaud schuld, daß die Frage dcr Handels» vertrage znm Theil cinc Verfasfungofragc geworden, welche durch das Zoll- und Handclsbündniß gelöst werde» wird. Sc. Excellenz der Reichskanzler meldet dem Hanse, daß cr Ihrer Majestät die Glückwünsche des Abgeordnetenhauses übcrbracht habe. Ihre Majestät danke dem Hanse, dessen Kundgebung Ihr ciue sehr erfreuliche gcwcfcu fei. Es wird nun die Debatte über das Delegations« gcsctz fortgesetzt. Dieselbe ist bis zu den Hl; 7 und h »gelangt, wclchc die Bestimmungen übcr die Zusammen- FmMelml. ^Ul Aio^ j,h^. p^'lcmu'1'tcnischcs Ncgimc ill drr Pl'sssc Eiü- UMidct —. Die Vu'lm mid dic Wrnigcn — Dcr Rcccuscut in ^ ^wn,gnlbc - Dcr EpigiAMülalist - Physiologie dcr Prustt- üimnsloysii " Eii'.c ncur Thcatnacva.) z-s . Die Woche gehört dcn „Eingesendet." Kaum cr-^'llt noch ein Plätzchen für dcn harmlosen Plandcrcr. ^ „Eingesendet" haben vicl Staub anfgcwirdcll, nils kr auch bewiesen, daß wir noch einige Schritte bis ^' Hühc des constitutionellen Sinns dcr Engländer ^' Aincrikcmer zn machen haben. In England be' ° 'HM das Schreiben »w >!><> tt'Iilor« (an den Hcrans-I.^') die nothwendige Theilnahme des Publicnms am ^l'Uigsrcgimc, es bedculct, daß dic Zeitungen eben nicht . lulutistisch regieren, sondern anch anf ihre „Völker" ^"U' das; sie'nicht wollen, daß „ein Blatt Papier" vn s " 'l'"cn nnd ihrem Volk scin soll. Dies ist das VUlnncnlarischc Regime, anf die Presse angewendet. "u Amerika vollends dämmt nichts die Wogen der ^'"'Ug^iorussion ein, nnd doch haben sie das ^and ^^ uicht übcrflnthct. Doch genug von dcr öffcut-^"'cu Scitc dcr „Eingesendet", die private ist söi ' !""''^"' illtercssant. Man intercssirt sich für die Pcr-h "lilciten, die hinter dem „Eingesendet" in dcr sicheren all! ^^"listischcr Discretion sich bergen. Da wünscht vor lick^ <3"'l' Züllnc r zu wissen, wer die „vielen läg- ^" ^hcaterbcsncher" sind. Er kann sich diese Vielheit mit den - leeren Häuser u nicht zusammenreimen, übcr wclchc cr leider in dcr heurigen Saison trotz gntcn Ensembles in Oper, Opcrcttc. Posse nnd Lustspiel slctS klagen muß. Wir möchten daher fast glauben, daß die „Vielen" cinc „zwar mächtige abcr kleine Partei" sind und wünschten nur, daß sie dcm Thcatcrdirector ihre Knnst im Multipliciren beibringen könnten. Anßer dcm Herrn Thcatcrdirector möchlcn mir noch „Wenige" die Bekanntschaft der ..Vielen" machen. Gcfährlich ist's, dcn ^cu zu wcckeu — in der Prosccninmölogc, aber die Phil- und'die „wenig" Harmonischen stürzen sich uncrschrot-tcn auf die Anbeter Mephisto - Mcltus' nnd dcr weise Daniel Opernrccenscnt wagt es nnd steigt in die „^öwcn. grnbc" hinaii, nm „vielleicht" dcn Sieg zu gcwiuncn. Der Epigrammatist hat inzwischen dcn Zeichcnstift ergriffen nnd bringt beide Theile zum dachen. Dcr Fcnillctouist endlich macht seine Studien mitten auf dcm Kriegsschauplätze, im Theater. Er gehört auch zu dcn täglichen, wcnn anch nicht „vielen" Thcatcrbcsuchern und leimt gcnan die Physignomic eines vollen, wie einco leeren Hanfes. Er kennt die Elossc der Habitues, vou denen scnc, wclchc die Fantcuils einnimmt, mit dcn ihr sonst sehr ähnlich sehenden Bewohnern der Prosccninms-logcn nicht verwechselt werden darf. In dein alten Un' ga'ru galt soust daS Sprichwort: ji.vli!» lim^u-i-m! n«» ,8l vilü, «,! <^I vill», lion <>l ll:>. (Außer Ungarn ist lein ?ebcn, ist eins, so ist cS nicht so.) So meinen anch Veteranen dcr Prosccninmslogcn, es gäbe kein Leben außer dcusclbcn. Sie sind freilich mitten im ^cbcn dcr Sccuc, aber sie habcu damit zugleich auf dic Illusion verzichtet. Und was ist oaS Leben ohne Illusion? In der Prosccninmslogc sieht mau die Heldin mitten uutcr Thränen, gewinnend ihren Gönnern znlächeln, man macht Studien in vergleichender Anatomie, man'crmu-thigt einen Liebling dnrch selbstbewußten Applaus oder schüchtert cincn antipalhischcn Darsteller dnrch Stirnru». zclu cin. Mau fällt auch -ganz gcgcn Löwengcwohnhcit - bisweilen in Trupps von „Vielen" einen' wehrlosen Opernrcccnscntcn an, oder crhcbt cin großes Gebrüll über cincn manstodlcn Bassisten. Indessen wir verirren nns wieder auf das Feld des „Eingesendet" und doch ist ja dcr Proceß um ciucn Bassisten schon nach allen Regeln dcr Inrislerci beendigt, als hätte ihn ein erfahrener Inrist eingeleitet. Klage, Rcplit, Duplil sind gewechselt, die Acten sind inrotnlirt, ein Appell dürfte lanm mehr stattfinden. Dic Salyre behauptet das Feld und wünscht sich öfters solchen ergiebigen Stoff. I«. zwischen wünschen wir znm Bcstcn dcs Herrn Zöllner die ..vielen täglichen Thcalcrbcsuchcr" noch lange in erwünschter Gesundheit und Lebenslust erhalten 'zu scken vielleicht eröffnet die letzte so ausgezeichnete Auffuhr,na dco ..6a ust", in welcher alle Bcthciligten wackc ,m >c Palme r.ngcn, welche znlctzt Frl. M or sta du ^ °n den .elen-'T,!'/7^7'"?""'' "' """"'«'"" zu schen hoffen, ^^atcrbcsnchcrn heute Abcuds m.fachm 1838 setzung der rcichSräthlichcu Delegation und die Wahl der, Mitglieder derscllxn enthalten. ! Abg. ^imdcck bekämpft dcn Ausschußantrag und ^ befürwortet die Annahme der Bestimmungen der Nc» gierungsvorlage. (40 Mitglieder sind demnach aus dem Abgeordneten- und 20 aus dein Hcrrenhansc zu wählen. Die Dclegirtcn sind von den Abgeordneten der einzelnen Länder aus ihrer Mitte gewählt.) Redner sagt, er stimme für die Regierungsvorlage aus conscrvativcn Gründen, weil er gegen ganz nnnöthigc Aenderungen sei, und ganz abgesehen von Autonomie oder ähnlichen Fragen. Der Rede folgt Beifall von Seiten der Dcutschböhmcu. Abg. Hormuzaki spricht gleichfalls für die An» nähme der RcgicruugSvorlagc, denn diese wahre wenig» stens in der Form die Landcsantonomic. (Während der Rede sammeln sich beinahe alle ein» ftußreichcn Abgeordneten, auch Dr. Giökra, der dcn Vor» sitz an Hopfen abgegeben, um Dr. Rcchbancr. Es scheint eine sehr bewegte Discussion stattzufinden, an der in besonders eifriger Weise Giskra, Rcchbancr und Herbst theil nehmen.) Dr. v. Pcrger spricht sich dafür aus, daß die Dclegirten vom ganzen Hause durch Stimmenmehrheit gewählt werden sollen, wie es im Herrcnhansc und im ungarischen Landtag der Fall ist. Die Delcgirtcn seien nach dem gestern gefaßten Beschlusse die Mandatare, die Vertreter des Rcichsraths, nnd dieser hat also das Nccht, seinen Mandatar selbst zu ernennen. Redner kritisirt die Nahlbcstimmung, er weist namentlich darauf hin, daß vier Länder im Rcichsrathc durch je zwei Abgeordnete vertreten seien. Diese hätten nuu einen Dclegirtcn zu wählen. Dies setzt wohl vor« aus, daß der eine Abgeordnete sich selbst die Stimme gebe. Wer solle dann den Ersatzmann wählen? Redner hebt dic Anomalie hervor, daß die Stadt Wien schlechter gestellt sei, als die Stadt Trieft, von der jedenfalls ein Abgeordneter in die Delegation gesendet werden müsse, während es nur von dem guten Willen der vierzehn nichtwiencrischcn. Abgeordneten Niederüstcr-reichS abhängt, ob die Stadt Wien überhaupt in der Delegation vertreten sein soll. Sowohl iu der Regierungsvorlage wie im Aus« schußberichte herrsche Verwirrung - davon komme es, daß der cine Factor des ReichsratheS das Nccht znr Wahl haben solle, der andere Factor aber nicht. (Während der Rede sind die ungarischen Minister Graf A udrassy und Fcstetics in die Diplomaten« loge getreten.) ' P erger fragt weiter, ob eine Bcsorgniß vorliege, daß im Hanse das Recht der einzelnen Länder und Na-tionalitäten nicht gewahrt werden würde? Das bisherige Vorgehen bei früheren Wahlen habe gewiß gezeigt, daß dies nicht der Fall sei. Gerade weil er ein entschiedener Anhänger des Ans-gleiches sei, wünsche er um so entschiedener, daß ein lebensfähiges nnd nicht principienloses Gesetz geschaffen werde. Redner stellt den Antrag, „daß die auf das Abgeordnetenhaus entfallenden Mitglieder der Delegation aus seiner Mitte durch absolute Mehrheit gewählt werden. (Der Rede folgt Beifall.) Der Antrag wird sehr zahlreich unterstützt, und zwar von der gcsammtcn Linken. Dr. Schindler weist darauf hin, daß das Grund-übel schon in dem Wahlmodus der Fcbruarvcrfasfung liege, der ein falscher gewesen sei und der nun die fortwährenden fruchtlosen Versuche zur Besserung veranlasse. Rcdncr weist zisfcrmüßig nach, wie ungerecht das Land Niedcrüstcrrcich in der Delegation vertreten sein soll. Niedcröstcrreich zahlt 17, Böhmen 18 Millionen direkte Steuern, da scheint cS denn doch nicht angemessen daß Böhmen 10, Niedcrösterrcich drei Delcgirte entsenden soll. Bei der Stimmung im Hanse sei allerdings nicht zu erwarten, daß die Anträge Merger's und des Aus» schusscs angenommen werden. Der Politiker müsse sich! deshalb an das Erreichbare und dabei Wünschcnswerthc halten. Freiherr v. Pctrino bekämpft in eingehender Rede die Ansschnßanträgc, besonders aber die Ausführungen Schindler's. Abg. Ecrnc spricht für die Rcgicrnngsvorlagc. Abg. Freiherr v. Giovanelli ersucht seine in der gestrigen Sitznng zu W 7 und 8 gestellten Anträge geschäftsordnungsmüßig zur Verhandlung zu bringen. Dieselben werden hinreichend unterstützt. Auf dcn Antrag des Abg. Svctcc wird die Debatte geschlossen. Nachdem der Berichterstatter Dr. Brestel den Ausschußantrag vertheidigt, ergreift das Wort Se. Excellenz der Reichskanzler Freiherr v. Beust: „Ich benutze die Gelegenheit zu der Bemerkung, daß es eine nicht zutreffende Voraussetzung sein würde, wenn man glauben wollte, dic Rcgicrnng habe bei der Rcdac-tion des Entwurfes in dcn hier vorliegenden Punkten mehr dem Gebote einer Opportunitätsfragc gefolgt und die Vorlage gerade so gestaltet, um cinem Theile des Hauses besonders angenehm zu sein. Die Regierung benutzt allerdings jede Gelegenheit, die es ihr ermöglicht, den von ihr beharrlich eingenommenen Standpunkt der Versöhnung und Annäherung zu verfolgen. Deshalb hat sie, als die Frage an sie gerichtet wnrde, ob sie in dieser Weise dic Paragraphe gestalten würdc, nicht Anstand genommen, bejahend zu antworten, und es ist ihr lieb gewesen, daß ihr dazu Gelegenheit geboten ward, weil sie auch später mehr und mehr znr Ueberzeugung hinneigen mußte, daß diese Art der Zusammensetzuug der Delegation, wie sie im RcgierungScntwurfc vorgeschlagen wird, die allein richtige und rationelle sei." Der Reichskanzler bekämpft die Wahl in die Delegationen ans dcn Landtagen, für welche der Hinweis anf dcn weiteren Reichsrath geltend gemacht wnrdc. Frhr. v. Bcuft sagt: Die Regierung ihrerseits hat, seitdem dcr jetzige Reichsrath wieder einberufen wurde, absichtlich nie von weiterem nnd engerem Rcichsrathc gesprochen, weil ihr diese Unterscheidung durchaus nicht in die Zcitvcrhält-nissc zu passen schien, sie hat einfach auf Gruud der Verfassung den Rcichsrath berufen und sie hat dem zu» sammcnbcrufencn Rcichsrathc darüber Aufklärungen gegeben, warum sic die Länder dcr ungarischen Krone zur Theilnahme nicht cingcladcn habe. Der Reichsrath hac eben jctzt die Anfgabc zn erfüllen gehabt, sich hicmit cin« zuvcrstehcn nnd in Folge dessen einen Theil seiner Com» vctcnz auszuscheiden, damit dieser in Gemeinschaft mit der Delegation dcr Länder dcr ungarischen Krone gemeinsam berathen weide. Hieraus folgt eben, daß zur Behandlung dieses ausgeschiedenen Theiles dcr eigenen Compctcnz des Reichsrathcs nur der Ncichsrath selbst berufen fein kann, aber nicht die Landtage. (Sehr rich' tig! links) nnd das steht cbcn im vollcn Einklänge mit tz (! des Entwurfes, wie ihn dcr Ausschuß vorgeschlagen hat uud womit ich das Einverständnis; dcr Rcgicrnng schon einmal ausspr^ch. Ebensowenig kann nach der Ansicht der Regierung hier rationeller und zweckmäßiger Weise eine Vertretung des Neichsrathcs durch eine directc Wahl Platz greisen. Der Reichskanzler schließt seine Rede nnter Beifall. Es wird zur Abstimmung über die §§ 7 und 8 geschrittcu. Dcr Antrag Giovauclli zu 8 7, welchcr das Wahlrecht für die Delegation dcn Landtagen zuweist, wird abgelehnt. Für deuselbeu stimme» die Rechte und die Tiroler. Gleichfalls abgelehnt wird § 7 in der vom Ausschusse vorgcschlageuen Fassuug Für denselben stimmen cin Theil dcr Linken nnd des rechten Ecntrnms. Als neuer § 7 wird die Alinea 2 des tz 1 der Regierungsvorlage fast vom gauzcn Hanse angenommen. Derselbe lautet: „Die Delegation des Reichsraths zählt 00 Mitglieder, wovon cin Drittel dem Hcrrcnhanse und zwei Drittel ocm Hause der Abgeordneten ocS Reichs-rathes entnommen werden." tz 8 wird bei der absatzweise« Abstimmung in dcr vom Ausschusse vorgeschlagenen Fassuug abgelehnt nnd H 2 der Regierungsvorlage an dessen Stelle mit großer Majorität angenommen. Dcr Antrag Pcrgcr auf dircctc Wahlen dcr auf das Abgeordnetenhaus entfallenden Dclegationsmitglicocr erlangt nicht die erforderliche Majorität. Für denselben stimmen fast die ganze Linke und cin Theil des Centrums. Währeud der Abstimmung zicht Abgeordneter Gio-vanelli seine Zusatzanträge zurück. Die nächste Sitzung ist morgen. Einladungs-Depcsche M Constrey. Ein Madrider Blatt, La Lealtad, veröffentlicht die von der französischen Regierung an die anderen Regierungen gerichtete Einladung zur Konferenz. Die Depesche lautet: „Mein Herr! Beseelt von dcn Gefühlen loyaler Freundschaft für Italien nnd durchdrungen von dem Gewichte der Intcrcfscn, die sich an die Sicherheit nnd Unabhängigkeit dcs päpstlichen Thrones knüpfen, hat dcr Kaiser unaufhörlich mit lebhafter Betrübniß und mit bcständiger Bctümmerniß dcn Autagonismus betrachtet, in welchen die Ereignisse die Negicruugcu des Papstes und des Königs Victor Emanucl zu einander gebracht haben. Mser lebhaftester Wuusch wäre eS gewcscu, die Möglichkeit eines guten Einvernehmens herbeizuführen und dicfem Refultate gegeuüber in stiller Betrachtung zu verharren. Wir haben keine Anstrengung unterlassen, welche unS eine kühle Erwägung der Thatsachen an die Hand gegeben hat, uud die Aufzählung aller von uns in dieser Beziehung angewendeten Mittel wäre lang. Weniger präoccupirt, nichtsdestoweniger zn einem unmittelbaren Resultate zu kommen, nnd sorgsam daranf, nicht durch übereilte Ausschreitungen cin Resultat zu gefährden, das nur die Zeit fruchtbar machen kann, haben wir uns bemüht, die Agitationen dcs einen Theils uud das Mißtrauen des anderen Theils zu beschwichtigen, und in diesem Geiste ist der Vertrag vom 15. Septem-ber 1864 geschlossen worden. Indem damit das Schicksal des Pontificals unter dcn Schutz des Versprechens, das von Italien Frankreich gegeben wurde, gestellt ward, bot diese Thatsache Rom Sicherheit und dem italienischen Gouvernement cin Mittel, durch die Loyalität seiner Haltung die Unruhe und das Mißtrauen, das in den Gemüthern entstanden war, zu beruhigen. Diese voranssichtige Haltung war dazu bestimmt uou dcm Momente, wo sie ihre Früchte zu tragen bc< gann, die Leidenschaften zu zühmcn, wclchc nntcr dcm Deckmantel des Patriotismus es immer versucht habcn, dcn Gcist dcs italicuischcn Volkes anS scincn natürlich" Vahncn zn leiten, um ihn zu einem Instrumente dcr Unordnung zu machen, jcmr Unordnung, wclchc dic revolutionäre Partei von allcn Scitcn nnd überall uii< dcn nämlichen Mitteln zu entfesseln bemüht ist. Die anf dcr italicnifchcn Halbinsel eingetretenen Ereignisse tragen cinc großc Lehre' in sich und sind gc< eignet, die Anfmcrtsamtcit dcr europäischen Eabincttc in Anspruch zn nehmen. Wenn dic kaiserliche Rcgicrnng dic mit ihr vereinbarten Verträge aufrechterhalten mnß uud wenn sie durch ihre Festigkeit dcn Gefühlen der Mäßigung, die in Italien die Größc des Landes auf ciucr nicht chimärischen Grnndlagc aufbaue» wollen, ucnc Kraft verliehen hat, so ist das noch kein Grund dafür, zn sorgen, daß die Last, wclchc dic Ereignisse Frankreich anfcrlcgcn, von ihm allein getragen wcrdc. Scinc Oc' mühunacn, um vollständig zum Ziele zn führen, müsstn in hohem Grade von den anderen Regierungen getheilt werden, wclchc tcin geringeres Intcrcssc haben, dcn Grundsätzen der Ordnung nnd dcs Bestandes in Enropa da? Ucbcrgcwicht zu verschaffen. Gegenwärtig bcstchcn nicht mehr dic Erwägungen, wclchc zn cincr andcrcn Zcit dcn europäischen Eabincttcn dic Prüfnng dicscr Fragc n" fchwcrtcn. Von dcn Mächten anerkannt, mit ihncn in Frieden lebend nnd nur mit einheimischen Ruhestörungen beschäftigt, kann Italien kcin uumittclbarcr Grund dcS Unfriedens und Eonflictcs scin; aber man tnnn nW leugnen, daß scinc Lage nnd diejenige Roms ernstlich die allgemeine Aufmerksamkeit auf sich ziehen, weil diesc Lage ein Anlaß zu Wirren nnd ein Grund zu Besorg' nisseu ist. Dank dcn Grundsätzen, welche in der model nen Welt znr Gcltnng gelangt sind, wird sich keine Rc gicrung freiwillig der Pflicht entziehen, ihren Untcrthc»' nen aller Bekenntnisse die der Gcwisscnsruhc derselbe» schuldige» Genugthuungen zu gewähren. Wir zweifeln daher nicht, daß die europäischen Regierungen sich bccilcn wcrdcn, unserem Vorschlage cincr Eonfcrenz für dicst wichtigen Fragen bcizutrcten. Dic Thatsachen mit Nlih^ nnd Anfmcrksamkcit prüfend nnd untcrgcordnctcn Erwä gungcn natürlich nicht zngänglich, wird oicsc VcrsamM' lung die Grundlagen cincr Arbeit anffindcn, welcher w>>' in diesem Augenblicke nicht den Ansprnch machen könnci', ihre Grenzen zn stecken odcr ihren Ergebnissen zn prä' judircn. Wollen Sic dicscn Gegenstand dcr Anfmcch'a»^ kcit dcr Rcgicrnng-, bci welcher Sie ac^rcditirl s>»^ unterbreiten. Unsererseits habcn wir das Vcrtraucu, das» dic Regierung nicht zögern wcrdc, cinc günstige Ant wort zn ertheilen, und daß sie anerkennen wird, lvic sehr die Umstände den sofortigen Zusammentritt dcr M' vollmächtigtcn als zweckmäßig erscheinen lassc», Empfa>> gcn Sie n. s. w." Oesterreich. — (Die bischöfliche Eon ferenz in Ofen)' die durch Barou Eötuös' Schrcibcu an dcn Primas h^ vorgerufen wurde, Hut ihre Berathungen geendet. Das Resultat dersclbcu, das im Einklänge mit dcn Ioccn d^ EnltuSministcrs stehen soll, wnrdc ihm bereits übcrmit' tclt. Dcn Laien soll in dcr Verwaltung dcr kirchlich^ Angclcgcnhciten, natürlich mit Ausnahme dcr religiös dcr rechtmäßige Einflnß zugestanden, d. h. dcr 5>"^ 'zilo -ml«! wieder hergestellt wcrdcn. Die versammelt^ geistlichen Würdenträger erkannten dies, wic dem ,.Tag<^ boten" auö Pest gemeldet wird, auch wirklich als das w>^ samstc Mittel an, um dcm Inoiffcrcntismns, dcr bis '" die untersten Schichten dcö Volles gcdrnngen sci, zn ^ gcgncn. Bezüglich dcr Frage, in welchem Verhältnis, die Schule zur Kirche zu stehen habc, wnrdc das Pl»^ cip ausgesprochen: Wcuu die Legislative Garantien ss'^ daß dcr Unterricht in dcr Ncligionslchrc dnrch die ^ wcltlichnng dcr Schnlc tcine Zurücksetzung crlcidct, ,> wcrdcn dic Bischöfe den dicSfälligc» Reformen, dic dcr Z^ gcist gebieterisch fordert, nicht nnr keinen Widerstand cntg^ gcgcnsctzcn, sondern vielmehr dicsclbcn wirksam untcrstü^'' Anch wurdc im Schoßc dcr Eoufcrcuz dic Stellung ^ fprochcn, die der ElcruS gegenüber der in Aussicht stc"/ dcn Einführung dcr Eivilchc, dcrcn Entwnrf sch""/„i Iustizministcrinm licgt, zu nchmcn habe, nnd mcm l^ übcrcin, daß, obgleich vom clcricalcn Standpunkte ^ Eivilehe nie gnt geheißen wcrdcn könnc, cS doch "" angezeigt erscheine, eine Agitation gcgcn dcn a,cM"' dcn Körper in Scene zu setzen und Erbitterung hci'v zurufen, sondern, daß es vielmehr vom Intcrcssc ^ . ten sei, von clericalcr Seite dcn Entschließungen ^ Unterhauses keine Hindernisse in dcn Weg zu "9^ denn Druck ruft Gegendruck hervor, und wenn "'gc" .,^ so wäre sicherlich nicht in dicscr Angelegenheit das " ciliii^ <>!»>!!>« am Platze. Hagesueuigkeiten. ^ — (Allerhöchste Spende.) <2c. Majcft^ ^ Kaiser haben b«n durch Feuer verunglückten Iu^!> ^ Gemeinde Tiwischau allergnädigst cinc UnterstüMs 1000 fl. zu bewilligen geruht. .^ b^ — (Begnadigung.) Se. Maj« slät der ""' ^e« mit a. h. Entschließung vom 15. November dem ge 1839 Med. Dr. Alois Raspi, sowie dem ehemaligen päpstlichen ^lficler Franz Knott, die nach dem bekannten Processe wegen °es Handels mit päpstlichen Oldcn am 15. März 1806 zu "leijährlgem Kerker verurlh.ilt wurden, den Rest ihrer Slras» zelt nachgesehen und wurdn, beide am 18. November von °er Strafanstalt Suden in Frcihcit gesetzt. — (Die A u fheb un g der Kettenst rase) wurde "N 10. d. M. al3 am Tage des allerhöchsten Namenösestes Ihrer Majestät der Kaiserin in den cislcilhanischen Slras» ^stalten durch eine erhebende Feierlichkeit begangen. Den ^trilflmgen wurde nach einem solennen Gottesdienste in einer Ansprache auseinandergesetzt, daß mit dem von den beiden ?°hcn Häusern des RcichsralhcK beantragten, von Sr. Ma» leslät aNcrgnäbigst genehmigten Gesetze von diesem Tage an b»e Ctrafe der körperlichen Züchtigung ausnahmslos und die Anhaltung der zum schweren Kerker Vclurtheilten mit Eisen abgeschafft sn und in Zukunft die Fesselung der Straf- und Untersuchungsgefangcnen als DiSciplinarstrase nur bei einem besonders widcrspänstigcn, gcwaltthäligen und aufreizenden benehmen so wie wegen Versuches oder Vorbereitung zur Äucht in Anwendung zu lommen habe. Die Ansprache schloß Wit einem Hoch auf Ihre Majestäten. — (Herr Professor Arndts) hat am Mittwoch seine Vorlesungen an der Universität wieder begonnen. Um 11 Uhr erschien Professor Nrndtö, begann seinen Vor< trag und führte denselben ohne jedwede Störung zu Ende. D'e Störungen an der Wiener Universität haben also hoffentlich ihr Ende erreicht. ^ (Eine Räuberbande lm südlichen Vöb» Wen.) I« der Gegend von Ncuhaus, im Budwciser Krnsc, lauchte vor Kurzem cine aus sechs Köpfen bestehende Räuberbande auf, welche die kleineren Ortschaften dieses Bezirke» beunruhigt, ohne daß c« bis jetzt den Bemühungen der Vc« Horden gelungen wäre, der Bande da? Handwcrl zu legen. -^ (Die Russisicirung Polens) wird sott« während mit großer Rüclsichtslosigleit betrieben. In den ^°!laschulcn isl der Unterricht in polnischer Sprache Neuerung« beschränkt und der des Russischen um sechs Stunden wöchentlich erhöht worden. Sämmtliche Schulzeugnisse sind gleichfalls in russischer Sprache auszufertigen. Der Gouuer-"kur Chlebniloff in Kielce, der durch seine Russificirungs' Wuth sich berüchtigt gemacht, ist vor Kurzem »ach Warschau freist, um dort, wie er zum Stadtrathe vor seiner Abreise ^äußert — neue Befehle dcö allcrgnädigsten Czarö zum ^ohle dcö Landes einzuholen. Bevor Chlebnilosf in den ^°gen stieg, ließ er »och einem Bauer, der im Markt-dränge an einen Soldaten stich, dreißig Hiebe geben und ^"hle dem Bauer, fall« er uochmals einen kaiserlichen Sol» b"«n beleidige, ihn hängen zu lassen!__________________ Locales. — (Tod fall.) Hlute starb «ach längerem Leidcn ^e. Hcchwürben der Domherr Johann Pollular. Der Verstorbene bellcidlte auch die Stelle eines Gcmcinderathes Und war als solcher m dcr Schul' und Aimensection thälig. Auch war derselbe durch längere Zeit Directionsmilglild des historischen Vereins. Wegen seines biederen Charakters war der Verewigte in allen Kreisen geachtet und belubt. — (Verein der Aerzte in Krain.) Nächsten Samstag, d. i. am 30. d. M., sindct eine wissenschastliche ^"sammlnng dcö Vereins der Aerzte in Kram um halb 0 Ubi Abends in dessen Museallocalc stall. Das dicsbczüg» llch« Programm lautet: ^. Innere Vereinsangelegcnheiten. ^ Nisslnschasllichc Vocträge. 1. Prof. Valenta: gcbuitö-^lilich.gyuatologische Mittheilungen-. 2. Director Dr. Gre. 2°rit: pathologisch-anatomische Demonstrationen; 3. Bahn-^Dr. Ei öl: Beitrag zur Therapie des Mol!»u^ ttii«'!»!!!: ^' director Dr. Kovac: Mittheilungen aus der Kinderprazis. — (Concurs.) Vom hohcn Landcsaussckusse wi,d '!" heutigen Amtsblaltc bereits der Concurs um die Stelle ^"es ConlrolorS bei der lran.ischcn Landcöcasse ausgeschlic-^", welch' letztere mit 1. Jänner l. I. definitiv ins Leben '"ten soll. ~~ (Das gestrige philharmonische Con-^lt) war, besonders von der Damenwelt, sehr start be. '"6N und halle den vollständigsten Ersolg. Wir werde» drüber kommenden Montag auösühilichcr berichten. -^ (Verichligun g.) Im vorgestern v.iössenllichtcn ^"gra«m der Wohllhätigkcitö-Vcscda in der Citalnica sind "l- 2 und 4 Sololiedcr mit Claoicrbcgleilung. -^ (Erscheinen von WöIse n.) Vorgsslcrn ward '" den Revieren von Frcudenlhal aus einer Rchjad ein Wolf .^gt. Im Triebe waren deren drei. — In der der Re-"g'onsfondsheitschast Landslraß gehörigen Kralaucr Waldung °" der Saue haben sich gleichfalls Wülse gczcigt. ^ (Aus Vcldes. 20. d. M.), wird uns ein mit ^nern unleferlichen Namen unterzcichnes Danljchrnbcn für ^" löblichen Landcsausschus, zugesendet, aus Anlaß der von ^"'selben bcanl.agtcn Vellcgung dcö Gerichlssitz^Z von ^blnaunsdorf nach Veldes. ^ (D r. K lun ) Aus Wien, 20. November, sibnibl "°" der „Tagespost" : Dr. Klun ist in den Club der Libe. "e>i (dcr böhmischen Abgeordneten) ausgenommen worten. , (Polizcibericht.) Am 20. und 21. d.M. wur- ,"^ Personen, und zwar 2 wegen Vettel, 2 wegen Holz- f'.'bstahls, 3 weqen Vagircns und 1 wegcn verbotener Ruck- )7 ""haftet. Am 17. wurden dem A. Potrato und am ^,' dem Hausknecht Anton Fritsch im Hotel zur Stadt t" Mehrere Effecten gestohlen. ! Handels» und Gewerbekammer für Krain. (Schluß.) 4. Zuschrift der t. l. Lanbetregierung mit Uebermltt' lung des Gesuches der Gemeinde St. Ruprecht um Bewilligung zur Abhaltung zweier Jahr- und Vichmärlle im Orte Kroisenbach, zur Aeußerung. Der Herr Vicepräsibent Horal ersucht den Secretärs» Substituten, das Gutachten der umliegenden Gemeinden und des t. l. Bezirksamtes Gurlfelo vorzutragen. Nach Anhö« rung desselben spricht er sich gegen die Bewilligung aus, weil leine Nothwendigkeit vorliege, im nächsten Umkreise schon 11 Jahrmärkte bestehen und durch die Vermehrung der künstlichen VellehrSmittelpunllc der Verkehr zersplittert werde. 5. Der Herr Präsident ergreift das Wort und bemerkt, daß in Folge Erlasses ocs l. l. Handelsministeriums ddo. 20. November 1654, Z. 27357, am 31. December 1607 die Hälfte der Mitglieder und Ersatzmänner aus der Handels- und Gewerbelammer, und zwar: 1. aus der Hcmdelsscclion u) die Herren Mitglieder: Joses Haussen, Peter Laß nil, Josef P l e i we iß, V. C. Suva n i l>) die Herren Ersatzmänner: Josef Kordin und I. G. Winllel: 2. aus der Gewelbe- zugleich Montansection u) die Herren Mitglieder: Joses VIasnil, Ioh. Nep. Horat, Franz Malli, Iofef Strzelba; l>) der Herr Ersatzmann Mat« thäus Schreiner; c) das Mitglied der Montanseclion Herr Johann Thoman, auszutreten haben. Es erscheint sonach die Einleitung der Ergänzungs ° wählen sür die Solarjahre 1808 und 1809 nothwendig, und er stellt demnach den Antrag, diese Vorarbeiten zur Ergünzungswahl zu genehmigen und an das hohe k. l. Lan» despräsidium das Ansuchen wegen Ernennung einer Wahlcommission zu sttllcn. — Beschluß: Einstimmig genehmigt. 6. Der Herr Präsident reassumirt in gedrängten Um> rissen das Ezosso» Ansuchen der Kammer um A usdeh» nung des Wahl census, die hierüber erflosfenc Mini» sterialrilediguug und die in Folge dessen erstattete Aeußerung der Kammer an das hohe t. l. Handelsministerium, welche bereits in der letzten Sitzung vollständig mitgetheilt wurden, und sagt, dah nun die hohe l. l. Landesregierung mit der Note ddo. 15. September 1867, Z. 7346, die Kammer von dem Erlasse des hohen t. t. Handelsministeriums dbo. Nen September 1807, Z. 15767, inlimirl habe, wornach das hohe l. t. Handelsministerium sich bereit erklärt, eine Aenderung der Wahlvorschrist dahin zu genehmigen, dah als wähl» fähig Jene zu erklären wären, welche die in der bisherigen Wahlvoischrift geforderte Gewerbesteuer bezahlen, dagegen da« active Wahlrecht Jenen zuzugestehen wäre, welche nach dem Antrage der Kammer eine Steuer von 2 ft. entrichten. Er erklärt, daß dadurch die Absicht der Kammer, eine grbkere Zahl von Wahlberechtigten zu gewinnen und somit zur Veilragvleiftung in die Kammer einzuziehen, erreicht ist, und beantragt, an das hohe t. t. Hand,'!Sministerium daö Ansuchen zu stcllcn, dah es die Aenderung der §§ 2 uno 5 der Wahlvolschrist in nachstehender Fassung zu genehmigen geruhen möge: § 2. Als Mitglied »der (trsahmann der Handels- und Gewcrvetammer tann nur derjenige berufen werden, in dessen Person sich nachstehende Erfordernisse ver° einigen: ") Die österreichische Reichobürgerschaft i l>) der Vollgenuß aller bürgerlichen und polilijchen Rechte- <) ein Alter von mindestens dreihig Jahren: >,, Pläsidlul. _____________I. Murnik »., >>,. Secretärs-Subslitl». Gi„aese„det. * Zur /ricdhostftagl. Aus die in der vorgestrigen „Laibacher Zeitung" abg«. gebene Erklärung der hiesigen Friedbossveiwaltung, dah di« jetzt niemals weder durch ihre Veranlassung noch vom Meßner zu St. Christoph Grabsteine von Familien, deren Angehörige sich nicht mrhr hier befinden, an die Steinmetze abgegeben wordrn sind, wird uns von achtbarer Seite folgendes Schrei« ben mitgetheilt: Löbliche Redaction! äs mögen etwa 15 biö 20 Jahre verflossen sein, als ich an einem Sommernachmillage auf dem Laibachcr Fried» hose unter den Voltigen Inschriften Umschau hielt. Jedoch zu meiner nicht geringen Eotrüstung gemahne ich in dem links vom Eingänge befindlichen, knapp an die Lt. Christophs« lirche angrenzenden westlichen Ende des Gottesackerö mehrere noch gut erhaltene Grabsteine aufgestapelt und einen St,in, nutz damit beschäftiget, die daraus befindlichen Inschliflen wegzumeißeln. Auf meine Anfrage, wie er einen solchen Vandalismuö begehen könne, antwortete er, er habe die Steine vom damaligen Dompsarrer erstanden, nachdem man !jm Fricdhose ausgeräumt und Grabsteine, für die sich leine Angehörigen vv'sindrn, den neuen Platz machen müssen. Der moderne Vandale halle eben das Well der Zer< slörung an einem viereckig behauenen, schlichten Monumente ! begonnen, das die laconischc Ioschrisl trug: „So muht' e« sein!" Üs war ein Denkmal, das die Liebe einem hoff. nullgsrwllcn Jünglinge Namens Neumann gesetzt halle, der in der Blüthe seiner Jahre geslolben war. Halte mich sonst ! jene Inschrift mit liefer Wehmulh sür den Hingeschiedenen erfüllt, so lonnte ich diesmal nur ausrufe» : „Almer ^llna» ling! die Indolenz der Jetztzeit gönnt sogar deinem Namen nicht jenes Plätzchen, das die trauernde Liebe mit Thränen in den Stein eingrub!" Voll Billerleit über diese moderne Barbarei verlieh ick die Ruhestätte der Todten und suchte, zu Hause anacla^f meine aufgeregte Stimmung durch die Lecture in den / -schen Rcchtsquellen zn beschwichtigen, wo ich in ».«,,'." .>.u.i... ,...1...i"'" der Verletzung der Gräber" folgende «,. V "°°" Fall in einem christlichen Gottesacker ^utr^en7 ^1" Stelle fand: „<.'ui spulen. vm!,.n ,,. ö""' ende beldmsche c-l.mln" , ^' ;.« '^''" ^"l'8 rw luunl snbr,'. "eich« die Grabmüler verletzen, die dacli^nUn^/." ^" Rubrik Enthaltene überm.,,,«« b-e Re. auferlegt " VeraulworllichltU, als wclche ihr da« Oeselj 1840 man als Wohnungen der Verstorbenen bezeichnen lönnte, scheinen clne doppelte Schandthat zu begehen, denn sie be« rauben eineiseits die Verstorbenen durch die Zerstörung, und be!ut>eln anderseits die Lebenden, indem sie dieselben zu derlei Handlungen gebrauchen.") Der letztgedachte Stein, dessen tragisches Schicksal mich m nicht geringe Auslegung verseht hatte, geborte allerdings zu jenen, die, aus dem allgemeinen BegrHbnihplatze befindlich, nach der bisherigen Uebung taum ein Anrecht haben, ihr Dasei» über mehr als zwei Decennien zu fristen. Die Mehrzahl jedoch der in das Eigenthum des Steinmetzes über« gegangenen Steine war vorher in der Friedhofsmauer auf« gestellt gewesen, meist noch gut erhalten, vi«le davon aus dem vorigen Jahrhunderte. Ein ähnliches Gefühl wie damals beschlich mich auch heuer bn dem Besuche des Friedhofts am Allerseelenlage, als ich in der Nähe der Friedhofsmauer gut erhaltene Grab» steine umherliegen sah, die ich bei meinem lebten Äcsuche noch eingemauert gefunden halte. Die Art und Weise, wie sie umher zerstreut lagen, zeigte vom völligen Mangel der den Verstorbenen schuldigen Pietät bcl den Veranstaltern dieser Plahläumung. Ich tonnte mir nur denlen, daß in Kürze diese Grabsteine, alZ z.B. der einer Elisabeth Her« lein, der Gattin eine« geachteten Malers, gestorben 1814; eine« Hermann v. Hermann sthal, des Bruders d?s bekannten Dichters, gest. 1835: einer Francisca Pradatsch gcbornen Franul v. Weihenthurn, gest. 1627, und mehrerer anderer, darunter einzelne von noch jüngerem Datum als 1851, wieder an einen Steinmetz verschachert würden. Wenn nun Grabsteine, die durch ihre Eimnauerung in die Friedhofsmauer, wofür seinerzeit ebenfalls eine Taxe bezahlt worden sein mag, odcr die. fall? dies nicht der Fall war, durch das stillschweigende Zugeständnih der Friedhof» vorstehung ein Anrecht auf längere Lasten; erworben haben, schon nach einigen Decennicn rücksichtslos herausgeworfen und dem Untergänge preisgegeben weiden, weil sich lein Angehöriger zu ihrem Schutze vorfindet, so dürsten die in der Mitte des Fncdyofes befindlichen einem um so mehr un« vermeidlichen und rascheren Verschwinden geweiht sein, ob> wohl es bei manchen derselben, theils wegen der sinnigen Ausführung, theils wegen der Persönlichkeit, der sie ge« widmet sind, wünschenswerth wäre, dah sie sür die Geschichte der Stadt Laibach erhalten blieben. Hiemit soll lrineswegs gejagt sein, man wolle dem FriedhofSfonde die Erhaltung aller allen Leicbenfteine auf» binden, sondern es soll nur auf die Uebung unserer Vor» fahren hinverwiesen werden, welche ohne Iriedhofsordnung und ohne Icnnilil'ilschutz manches schöne Denkmal mittelalter' llcher Pietät und Kunst für die danlbare Nachwelt erhalten haben. SoUle jedoch die uncontrolirle Laibacher Friedhosver« waltung in der Art und Weise, wie es schon einmal ge» schal), mit den alten Grabsteinen rücksichtslos verfahren, so dürften in Kürze auch die Grabmäler eines Josef Reßl, des Elfinders der Tampfschisfschraube: eines Calasanlius Lilaweh: cines Emil Korullo „aus dem Friedhofe entfernt . durch zwei Jahre im Hofraume des Meßners den Eigenthümern z»r Verfügung bleiben, und wenn sich dirie nicht melden, zu Gunsten des FliedhoffondeS veräußert werden." Wie wenig die Friedbofsvl'iwallung den historischen Erinnerungen der Stadt Laibach gerecht zu sein verstand, erhellet am besten daraus, dah auf dem großen auöge» dehnten Friedhos«! kaum mebr zehn Grabsteine aus dem letzten Decennium des vorigen Jahrhunderts aufzufinden sind, es sind dies die ältesten vorhandenen Monumente. Wohin z. V. sind jene alten Grabsteine gekommen, die an der Ställe, roo die Gcisllichlcil begraben zu werden pflegt, an tinem ausgemauert«» Denkmale, das später niedergerissen wurde, standen? Sogar der Umstand, daß sie die Nuhe< Plätze kirchlicher Würdenträger bezeichneten, scheint sie von der Entfernung von geweihler Slälte nicht gerettet zu haben. In einigen Jahren dürste es demnach in Laibach dahin kommen, daß ein Grabstein aus dem Ende des vorigen Jahrhunderts slllcner anzutreffen sein wird. als ein Nümer« stein aus dem grauen Heidenthume, aus Aemona's Vorzeit. Bei solchen Erscheinungen ist es wohl am Plötze, in unseren christlichen Tagen auf das Iudenthum und Heidcn-thum hinzuweisen. Welch' erhebendes Denkmal lindlicher Pietät gegen dergleichen Neste bietet der ehrwürdige jüdische Friedhof in Prag? Toch einem solchen nachahmungswür-bigen Beispiele stellen ein unübeisteigliches Hinderniß in den Weg die §§ 7 und 8 der von der Friedhofsvcrwaltung an» geführten neuen Fricdhofsordnung, bei deren Zustandekommen der hiesige Gemeinderath, obwohl biedurch auch die Ixtereffen der Commune wesentlich berührt werden, bei den leidigen Concordalsverbältnisscn lein Wörtchen mitzureden hatte. Hätten die edlen Römer der Vorzeit solchen engherzigen Grundsätzen bei der Obsorge sür die Bcgläbnihstütten ihrer Todten gehuldiget, wie sie die Geschichte des Laibacher Fried-Hofes ausweist, dann wäre wohl der gröhle Theil jener In-schnslsteine, die ein gute« Stück der Geschichte dcö Landes Kram bilden, und deren viele aus demselben Materiale ge« hauen sind, wie die St. Christophstein,, schon in einem Men-schenaltcr nach lhrci Aufstellung zu Bausteinen verwendet worden. Doch die Gradsteine wurden von jenen als heilige Gegenstände (r^ ^lixw^..) betrachtet, und der katholische Cleru« in Kram, huldigend den humanen Principien der durch classische Studien gesüiderten Nissenschaft, hat ihnen einst einen Ehrenplatz an der Außenseite der Kirchen ange» wiesen, obwohl sie aus heidnischer Zeit herstammen. Die FriebhofsverwaKung wird wohl die von ihr citirlen Friedhofsordnungen von Trieft, Klagenfurt, Laibach nicht über das Gebot der Pietät stellen, welches bei allen civili« sirten Nationen in derlei Fragen vor allem respectirt wird, sie wird nicht ein allgemeines menschliche« Gefühl verletzen ^ wollen, welche« schon aus den römischen Inschriftsteinen in den daselbst vorkommenden Bitten zum Schuhe des Grabes gegen Zerstörung, wohin auch das Herauswerfen einge« mauerler Grabsteme in Fällln, wo sich ein neuerer Käufer des PlatzeL einsindet, zu zählen ist, einen auch für unsere Tage beachtenswerthen Ausdruck gefunden hat. So enthält ein zu Padua gefundener Rümerstein die auch für Fried« hofsverwaltungen der Jetztzeit beherzigenswerthe Drohung: 8l»l liiii coimm mW, czui miniu« inluÜl Laibach, 22. November 1867. > Ein Liebhaber aller Inschrift st eine. , Epigramm. Vom ältesten Verein, Vom jüngsten Comity — Sich Einige entzwn'n Die Einen artig, fein, Auch ohne Slab - im Tact -Den Herren uom Berlin, Die Wahrheit haben gesagt: Doch diese selbstbewußt, Im Kttnstlcr-Gloricuschciu — Sich werfen in die Brust, Und also Zctcr schrei'»: „Die Kunst der Melodei'n Versteh'u wir ganz allein (?), Wir Herren vom Verein, Weil wir halt classisch sein," Einer von den Vielen. Neueste Post. Wien, 22. November. Die „Wr. Ztg." verösfcnt. licht das Gesetz vom 10. November 1867, wodurch die kaiserliche Verordnung vom 28. December 1866 aufgehoben und die Bestimmungen des HecresergäuzungsgesctzeS vom 29. September 1858 wieder in Wirksamkeit gesetzt werden. In der vorgestern in Angelegenheit der Vierstcuer-frage stattgefundenen Berathung des Volkswirtschaft» lichen Ausschusses entschloß sich derselbe einstimmig für den Ucbcrgcmg zur Malzbestcueruug und wählte ein Comite zum Zwecke, um über die Modalitäten der Durchführung dieser Bcheucrungsart Porschläge zu erstatten. Das Herrenhaus wird seine Plcnarsitzullgcn in der nächsten Woche wieder aufnehmen nnd in ununterbrochenen Fortsetzungen das Gesetz über die Abänderung der Reichs-Verfassung, ferner das Gesetz über die allgemeinen Rechte der Staatsbürger und das Dclegations-Gesetz in Berathung ziehen und erledigen. Die Annahme des Delegation sgesetzes in zweiter und dritter Lesung wird von den Blättern als ein hochwichtiges politisches Ereignis; betrachtet. DicscS Gesetz enthält die Normen, welche die parlamentarische Gemeinsamkeit für die Vertretungen beider Ncichshälflcn regeln und zugleich die Verantwortlichkeit des Reichs« Ministeriums feststellen, und in dem Wahlmodus liegt eine Vcrmittluug des föderalistischen StaatSftlincifts mit dem ccntralistischen. — In Fiumc sind die Wahlen für den Agramer Landtag entschieden zu Gunsten der Unionistc n ausgefallen. Den 5 gewählten Unionistcn stehen nur 2 Nationale gegenüber. In Bucrari war der Sieg des Unionistcn Stiglich über Smaic cclatant. -In Prag und Nagnsa nimmt die Zahl dcr russischen Scndliugc nach einer Korrespondenz dcr „Presse" zu, man will zunächst eine Erhebung Serbiens und dcr Her« zogovina veranlassen. Die von Napoleon lll. beabsichtigte Confer cnz soll sich in ein Schiedsgericht verwandeln. Dahin geht dcr Vorschlag Mousticrs. Napoleons Zustim< mnng ist abzuwarten. In Berlin wurde dem Abgeordnetenhaus^ daS Budget vorgelegt (Etatsschluß 159,862.000 Thlr.) fer< ncr eine Vorlage zur Regelung deS Etats dcr neuen Provinzen. Gegen die Hinrichtung der Fenier in London herrscht Agitation unter den Arbeitern, es finden Meetings zu diesem Äehnfc statt. Wird die Hinrichtung nicht vorgenommen, so wird ein großer Theil dcr Polizei sich auflösen, weil die Policemen sich ohne Feuerwaffen nicht mehr sicher fühlen. Telegramme. Paris, 22. November. (Tr. Ztg.) Der „Etcndard" meldet: Die Kammer ist nicht geneigt, die vagen Interpellationen FavrcS zu gestatten. Wenn die Interpella« tioncn über die äußere und die innere Politik präcisirt werden, so ist die Annahme unzweifelhaft. DaS Gclbbuch erscheint Samstag. London, 22. November. (Tr. Ztg.) Die „Engt. Corresp." schreibt: Der Fenier Shore wurde begnadigt. lelear.iphifcke Nteckselcourse vom 22. November. 5perc. Metallique« 56.95. — f.perc. Vletalliques mit Mai, unr November-Hiusen 50.20 5perc. National Änlehru 66.50-. Van!-actiw «86. — Creditactien 181.60. — 1860er StaatSauilhlN 83.30. Silber 120.25 London 122.25. — K. l. Ducattn 5.81. Keschästs-Zeitung. 3ur steiermärkischen Gscomptebank. Die stciermiirlischc Escomptebanl hat filr die Emission »°» 1500 Stilct Actirn i. 2>>0 ft. sowohl in Stcicrmarl, Kärutcn und Krain den Zeitraum vom 25. bis 30. d, M. Nachmittags 5> lM, wie aus den Subscriptious-Vediugnissen ersichtlich ist, festgesetzt. Wenn man bcdrult, daß die bisherigen Ergebnisse des Acttc»-Capitals schon gegen 8 pCt, abwerfe», wo Krain und Känill» noch gar nicht in dic Gesellschaft getreten, so liiftl sich mit uoM Bestimmtheit erwarten, daß dic Association unter dcu drci nachbarlichen Krouliindcru nnr bic besten Früchte für alle tragen wirb. uämlich sowohl fl!r die Aotiouärc, als filr die ErcdiOhcilnchmN' Das Hauptgeschlift aller Escomptebaulcn hat die Bestimmung mit dm Lrcdittheiluchmcru, und weil diese letzteru gegenseitige Haftuugspflicht bilden, sind die Actiouäre den Verlusten an Capital gar nicht ausgesetzt, und sonach jc größer das Geschäft, desto bessere, ganz gefahrlose Verzinsung des Capitals. Und dari" liegt einleuchtcuocrweisc die Ursache, warum z. V. die Acticn dtt nieder-üsterr. EScomPtcbaul i» 500 sl. jetzt 6l6 fl, und von dcr böhmischen Escomptebanl zu 200 fl. bei 50 pCt, Einzahlung 122 st-stehen u, f. w. Wir sind aus beobachtender Erfahrung vollkommen llbtrzrugt, daß, wenn nach dcr Emission die Notiruug der Actie" von dcr steicrmclrsischeu Eacomptedaul stattfinden sollte, so werde» dieselben mit Rücksicht auf die Association mit Iuncr-Oesterreich gewiß ein sehr hochgeschätztes Papier repräscutireu, und dicjcm-gen, welche jetzt iu dcu drei Krouländeru auf die erwähnte» Acticn subscribiren werdeu, werden kaum ciucn solchen Schrie zu bereuen haben. Wcun wir auch das, was einstens Nothschild sagte, nämlich: „Wer heute soviel Nordbahuacticu lauft, dcr ist aufs Jahr ciu reicher Mauu", nicht anwenden liiuucu, so finden wir uuö dennoch aus viclfachcu Veweggritudeu veranlaßt, allc Hcrren Caftitalistcn und Geschäftsleute darauf aufmerksam z" uiachcu, daß sie das Programm, die SubscriPtiouS-BcdiugnW und dru Zwccl dcr siciermärlischcu Escomptcbauk nicht auß" Acht lassen »rügen. Nationalbank Dcr letztausgegcbcuc Wochcnausnieis zeigt abermals cincu nicht unbeträchtlichen Rückgang dcSGeschäfts belntbes, welcher beweist, dah dic Getreideausfuhr und dic indu-strielle Thätiqleit bcrcitS im Abnchmcu begriffen sind. Es vcrnii»' derte sich nämlich dcr Escomvte (7? Mill.) um 4.513,632 fl. «nd der Lombard (25 4 Mill.) um 17.200 fl. In Folge dcsscu nah" der Bantliolcuumlauf (250.830.020 fl.) um 3,710.810 fl. ab, wahrend dir in Bcsitze dcr Bank befindlichen StaatSnolcn (2.535,76!) fl > sich um 582.250 fl vermehrtcu, Dcr Mctallschatz (1<»1.3'i2,277ft) uahm um 56?.^>0 fl. zu ; dic in Mclall zahlbaren Wechsel (44,474.445 fl) uahimn um 558.110 fl, ab. Verminderung der itottoziehu»stell DcmVcvnclMU nach wcrdcu vom Iäunrr 1868 an lxi sämmtlich?,, ^otto-Dircc-tioileil (mit Ausnahme jener von IimStn'uch statt der bisherig^ drc'rßlg Hllhlmgm nn Jahre nnv dcrcu scchsuMwanM vorgcuoM' mc«, uud zwar erfolgt einc Zichung alle uicrzchu Tage am Mill' woch. In Tirol wird die bisherige Anzahl dcr Zichllilgcii bc:-dchalim. ' Wir verweisfn unsers kcser oieSfall<< alif daS Inserat n»! der vorletzten Seite unscrcr hcntigcn Nummer. ^^ Verstorbene. Den 15. Novcmbe v. Dem Herrn Martin Dobm^ Eiscnbahu-Condlictcur, scine Tochter Maria, alt 13 Iahic, in d"' St. Peter«-Vorstaudt Nr. 107, am Abdominal-Typhns. Deu 1 6, Noue m b c r. Iuhan» Nangcr, Urlauber, ^t 24 Jahre, im Ciuilspital, au dcr Lungcutubcrculose. Dcu 17, Novcmber. Dcm Michael Pajt, Knecht, fti" Kind Leopold, alt 6 Tagc, in der Polana-Vorstadt Nr. 3l>, an d" Mnndspcere. Den 18. Nc, vcmbe r. Blas Millauz, Nctllcr. alt 60 Iah"' im Civilspital, an Eischüpfuug der Kräfte, — Dem Fran, K°ß, Gärtner, sein Ilüid Maria, alt 4 Jahre und 4 Monatc, in ^l St. Pcltt? Vorstadt Nr 134, an dcr branbigm Halsbräune, ^ Blas Nariiucic, Miillcr, alt 52 Iahrr. im Cioilsftilal, an d" Wassersucht. — Scbaslia» Paulin, Ladcittuccht, all 30 Jahre, '^ Eivilsvilal, an dn' Eüttiäflnng, — Dem Herrn Antun I">^ V.-St,-Nevide!tt, sein Kind Auto,,, alt 1 Jahr und 3 Mo»""' ill der Kapuziurr-Vorstadt Nr. 82, an dcr Lungcuculzündung- , Dtn I !>, N oocmbc r. Dcm Hcrru' Iqiiaz ^ngst""' jubl. l. l. Tabal-Magazlus-Vcrwaltcr, sciuc Frau Maria Magda-lcua, alt 78 Jahre, in dcr Polana - Vorstadt Nr '/. au ciü"'' organischen Hcrzlcidcu. — Fra»; l'ivouc, Bahnhof: Arbeiter, l>>l 42 Jahre, im Civilspital, au dcr i.'uugcntubcrcullise. Dcn 2 0. N ovcmbcr Den, Hrrru ^ulas Dimuit, Ledc^ Händler, scin Sohn Frauz, alt !» Jahre, iu dcr Stadt Nr, 1'>"' au Fra sen ill Folge znfallia, erllttcnfr Arcniluug. -- Dcm Hc^' Franz Mcrvar, Taudlcr, scinc Gattiu Maria, alt 23 Iah", ' dcr Stadt Nr, 155, au der Tubcrcnlosc. ^^^^. Augekommene Fremde. Am 21. Novcmber, 2tadt Wien. Die Hcircu: Koleusteiu, Kaufm., von F>^^' — v, Paul.lowSll). r. t, Major, vou Gürz. - Putzlcr, ro> Brilnn. — Frau v. ^iiiicustreit, vou Graz Elephant. Die Herrcu: Dccllva, vou Tricot. — Dr. ^' vorgiiau, Notar, und Faueru. Handclsm., von Vcn^ig-^ Graf Lichtcnbcrg. Hcrrschaftsbcs., vou Praprctschhof. - P"""' Major, vou Nol/u. ^^^» Theater. Hcutc Sametag: ila Traviata. _____________Oper iu 4 Acten vou Verdi. 6 Z IZ2 ^« ! . ^- ^z ^NiTVig. 327n^ - 2^ windstill bcller" ^ „ 22.^2 „ N. 327.^l 4- 1« windstill hcitcr <'"" >I0., Ab. 325,5 ^. 1... N schwach hciler ^ Morgens starrer Reif. Eisbildung tagilbcr »icht "'^"^s Heiterer Tag. Juteuslvc« Abcndroth. Nachm. rasches Faue" Varomctcrs. Verantwortlicher Redacteur: Ignaz v. KleinM<>l>l. 1841 ?Hnssl»nlw?l«4»4 Wien, 21, Novcmbcr DieÄürsc war im allgcinciiicu flau gestimmt und die meisten Papiere wurden billiger abgegeben, indeß sich Valuten und Coinftianl^i ;nr »nuerändertlli s'"^^'lVrl.M)z. Noliz dchanpteteu. Geld flüssig. Geschäft beschrllnlt. Veffentliche Schuld. ä. dc« Staatri! (fiir 100 fl) «»« « «« Geld Waare «! °'W- in 5pC>. silr 100 fl 53,70 53 «0 ^n österr, Währuüg steuerfrei «'.? 80 57.90 ,. Vtemraiil. in ö. W. v. I. I8t)4 zu ftpCt. rilchahlbar . 88,50 89. - Ii ber-Anlehen von 1864 . . -.- 7:^.-G!lbcrll!,l.1865(Frcs.)rilctzahlb. «n'!' « ^°^' XU 5 pEt. l00 fl. 79 50 80. - Mt,-Ai,l. mit Imi.-Eouft. zn 5°/, 66.'.<> 66.«0 5,).s'0 dctto mit Mai-Coup. „ 5 „ .")!>.-- 5i>.15 ^"°.....,,4^ .^..0 507.^ Mtt Verlos, v. 1.183!) . . . 11«.— 148 50 ,. „ „ 1854 . . . 75.50 75.75 ,, „ „ 18ll0zn500ft. 83.30 8350 « ,, „,,18li0„100„ 9iz.50 93.— _.« .. „ „ 1864 „ 100 „ 77.80 78,— Aüno-Nmtcnsch. zn 4ii I.. »U8t. ^il 50 22.— Domamm 5pcrc, ii, Silber 107,— 107.50 ^,t>cr Kronlandrr (fiir IM fl.) Gr.-Enll.-Oblig. ^lcderüstcneich . zu 5<7« 89 50 90.— "bcrüflcrrcich . „ 5 „ 87.— 88.- Gelb Waare Ealzbnrq .... zu 5'/. 86.5>' 87.50 Aöhmln . . . . „ 5 „ 89— 90... Viähren....., b „ »?.l'0 88.50 Sllilesicii .... „ 5 „ 88. 89. ^ Ste.ermarl .....5 « 89.50 90.- Ungarn.....„ 5 „ 72,50 76.— Tcmcscr-Banat . . „ 5 „ 71.25 71.75 Crnatieu und Slavonien „ 5 „ 71.5«) 72/»0 Galizien......b„ 65.-65.75 Siebenbürgen ... „ 5 „ b5.— 05.50 Bulovina .... » 5 ^ ^5..- 66.— Una m d. V.-E, 1867 „ 5 « 69.50 69.75 Tcm.B.m.o.V.-E. 186?,, 5 „ 68.50 69.- Acticn (Pr. Stiicl), Nalionalbaul (ohne Dividende) 68'i.- 687.-K. Ferb.-Nordb. zn I000fi. E, M. 1^5.- I?U' -Kredit-Anstalt zu 200 fl. 5. W, 181.70 151.80 N ö.Escom.-Grs.zl'500fl.ü.W. 614.» 61«.-S -E -O ,u2^)0st.EM, °.500Fr. ^39 ii0 239 30 Kais. Clis. Bahn zn 200 sl. CM. 138.- i:)8.50 Sild-nordd.Vcr.-B.200 „ „ 125.25 l25.50 Sild^St.-,l.-ven.u.z,-i.E.200fl. 168.25 168.50 Oal Karl-l.'nd,-B. z. 200 fl. CM. 2^.2,, 208.50 Geld Waare Vöhm. Wcstbahn zn 20s) fl. . 140.— 140 50 Oest.Don.-Damftfsch.-Gls. D"« 478.- 479.— Oesterreich, iüoyd in Triest Z!H», 182.— 185.— Wifn.Dampfm.-Actg.500fl.ü.W. 455.— 465.— Pcstcr Kcttenbriicle .... 38".— 385'.— A:!8lo-Ailstrill-Ba>il zn200fl. 107. > 107.25 l'ciiibl'rger Eernowiher Actien . 1K9.— 170.— Pfandbriefe (fiir 100 fi.) National- 1 banl auf > verlosbar zu 5"/. 97.40 97.60 L. M. 1 Nationalb.auflj.NverloSb.5,, 92.75 93.— Nng.Bod.-Ered.-Anst.zu57, „ 89.75 90.-Aüg. üst, Boden-Crcdit-Slustalt vcrlosbar zu 5'/, in Gilber 104.— 105.-- Uose (pr. Stücl.) Stadtgem. Ofeu „ 40 „ ä. W. 24.- 24.50 Esterhazy « 40 „ CM. 106.— —.— Salm ., 40 „ „ . 30,50 31.50 Pallffy ^ 40 ^ „ . 22.50 23.-- Geld Waavl> 0 25.- St. Genois „ 40 „ ,. 23,5<» 24 — Wiudischgrätz „ 20 „ „ . i 1^5. Rudolf-Stiftung 10 „ „ . 1-^5 12.5„» Wechsel. (3 Monate.) Augsburg fiir 100 fl, siidd. W. 101.90 102.15 Frankfurta.M, 100 fl. detto 102.10 102 2', Hamburg, flir 100 Mark Banlo 90 10 9».?0 London silr 10 Pf. Sterling . 122,2u 122.50 Paris fiir 100 Franls . . . 48.55- 48», Vours der Geldsorten Geld Waare K. Mltnz-Ducaten 5 fl. 80 tr. 5 fl. 8i s, Napoleonsd'or . . 9 „ 77 „ 9 „ 78 Rufs. Imperial, . 10 „ -. „ 10 „ 5- .' VereinSthaler . . 1 „ «0 ., 1 „ 80 l, Silber . . 120 „ 25 „ 120 ,. 50 .'. Krainische GruudcntlaNungs - Obligationen, Pri^ vatnotirung: 87.50 Geld, 8i> Waal>,