^ SV Alreitag den 19. August 1881. XX. Jahrgang. Vit „Marburger Seitung" erscheint jeden Sonntag, Mttlwoch und Kreiiag. Preise — fiit Marburg ganzjährig 6 fl., halbjährig 8 s,., vierteljährig l fl. 50 kr.; sur Zustellung in» Hau» monatlich 10 kr. — mit Postversendung: ganzjährig 8 fl.. halbjährig 4 fl.,^vierteljährig 2 fl. Insertion»gebithr 3 kr. per Zeile. WM» Dt Mtlipoliiti »«d d«s Nkcht dtt Abonlltllttn. Marburg, 18. August. Der Rechtsstaat hindert seine Bürizer nicht am sreien Ausdruck ihrer Gedanken in Nede, Schrift und Druck. Im unbeschräntten Gebrauche dieses Rechtes liegt die Gewähr für den Kampf der Geister, sllr die Entwicklung de» Volksgeiste», für die Organisation des Volke» selbst. Diefe Organi-sation ist der Staat, der über die Parteien und ihre einzelnen Genoffen hinausragt hoch und hehr, Jede und Jeden schlitzt in der Freiheit de» Worte». Der Miszbrauch dieser Freiheit durch Beschimpfung, Bedrohung, Mißhandlung de» Gegner» ist eine Störung des Rechtsfrieden» und soll durch Vertreter an» allen Schichten der Gesellschaft beurtheilt werden — durch Ge-schworne, die auf Ehre und Gewissen entscheiden, ob« der Angeklagte die allgemeine Rechtsordnung gefährdet. Der Recht»staat soll keiner Partei, keinem Parteigenossen ein Vorrecht einräumen durch Beschlagnahmen öffentlicher Blätter, soll Wind und Sonne nicht ungleich verlheilen im politischen Turnier. Da» gleiche Recht, durch die Verfaffung anerkannt und verbrieft, darf keinem zu.Äebt, Keinem zu Leide verletzt werden. Da» allgemeine Recht de» Äaatsbltrger», seine Ueberzeugung «»»zusprechen, zu vertheidigen und die Gegner zu bekämpfen . . . entweder selbst, oder durch Gestnnungssreunde . . . diese» Rscht ist für den Abonnel^ten öffentlicher Blätter noch ein ganz besondere» ^ ein Recht, welche» er sich durch Zahlung, ja durch Vorauszahlung erworben. — Die Beschlagnahme von Zeitungen isi ein Eingriff in dieses Recht, weiches der Staat nicht dlos gegen A'idere schirmen, sondern auch selbst achten soll. Je weniger Konstikution^n, desto näher kommt da» Gemeinwesen dem Ideal — dem Bilde von der denkbar höchsten Vollendung des-selben. Der Rechtsstaat, wie er sein soll, duldet Beschlagnahmen öffentlicher Blätter nicht und jene Rechtsstaaten, die e» wirklich sind, kennen solche Beschlagnahmen nicht — auch debwe^en nicht, weil das erworbene Recht der Alionnenten derartige Mab»;ahmen der Preßpolizei unbedingt ausschließt. Franz Wiesthaler. Zur Zeschichte des Tages. Die deutsche Strömung in Oesterreich ist bereits so mächtig geworden, daß sogar der kahle Dr. Herbst sich ergriffen und mitgerissen slthlt. In den Berichterstattungen an seine Wähler betont der Redner den nationalen Standpunkt so scharf, wie selbst seine Freunde dies nicht erwartet. Das leitende Blatt Ungarn» weist nun auf diese Folgen der Versöhnungspolitik hin. Trotz aller Selbstlostgkeit, mit welcher Oesterreich bei Schließung und Erneuerung de» Zoll- und Handel»bündnifse» vorgegangen. wird dies jenseit» der Leitha nicht ge-wltrdigt und Ungarn al» der Benachtheiligte dargestellt. Minister Trefort hat zwar kürzlich in seiner Wahlrede erklärt, den Bedürsnissen Ungarn» könne nur mit der Aufrechterhaltung de» Bllndniffes Genllge gefchehen; allein diefe» Wort findet bei der Mehrheit keinen guten Ort. Der Redner ist ja auch gar kein „echter Ma-gyare" ; in seinen Adern rollt noch zu viel sranzöstsches Blut und seinen Geist hat er zu viel deutsch gebildet! Die Zustände in BoSnien'Herzegowina bessern stch bereits. Die Halbamtlichen versichern dies und wer'» nicht glauben will, lese die amtlichen Kundmachungen. Diesen zufolge ist wegen Raub und Mord in den Bezirken lAatschko, Bilek, Nevestnje, Stolatz und Trebinje das Standrecht verhängt worden und wird un» geachtet aller Kassennoth aus die Einbringung des Räuberhauptmannes Stojan Kovatschevitsch ein Preis von hundert Dukaten ausgesetzt. Der geflllchtete Führer der Radikalen in Bulgarien ist von Bogorides zum „Privatsekretär" ernannt worden. Der Batlenlierger in Sophia grollt deßhald seinem Halbvetter in Philippopel! denn so weise ist er, stch nicht der Änflcht zu verschließen, daß die ganze freisinnige Partei des Lande» ihre Hoffnung nur atlf die Vereinigung mit Ost-Numelien unter einen» anderen Fürsten setzt. Jgnatiefs plant nicht nur liberale Maßregeln bezüglich der Preffe er wird dieselben auch ausführen. So betheuern feine Bläiter; das Amtsblatt der Gesammtregierung macht aber die Zeitungen bekannt, die verwarnt oder deren Erscheinen eingestellt worden. Vermijchte ZIachrichten. (Die Grundbesitz'Verhältnisse in Italien.) Der kleine Grundbesitz in Italien geht so wie anderwärt» und vielleicht noch schneller dem Untergange entgegen. Regierung und Presse fangen deßhalb auch dort an, stch mit der gedrückten Lage de» kleinen Grundbesitze» zu beschäftigen. Der italienische kleine Grundbesitz ist ost sehr klein; die Bauern letztetr Ranges haben wenig Feld und wissen da» Wenige nur unvollkommen, nicht intensiv zu bearbeiten. Ihre Nahrung ltesert e» ihnen wohl zur Roth, aber nicht» darüber, namentlich ist baare» Geld bei ihnen sehr selten. Dabei lastet auf ihnen eine schwere Grundsteuer, welche nicht einmal llber da» ganze Land gleichmäßig vertheilt ist, sondern von Provinz zu Provinz in Verhältnissen schwebt, die bis 1 zu 3 gehen. Es ereignet stch nun abschreckend häufiz, daß sie ihre Steuer nicht zahlen können und deßhall» der Pfändung ihre» Grundbesitzes unterliegen. Jedes Amtsblatt bringt eine oder die andere Gruppe von Zwangsversteigerungen dieser Kategorie; in einem Falle waren sechs Feilbietungen WS Aeuilleton. Pt falsche Eine Kriminalgeschichte. (Fortsetzung.) ES wurde acht Uhr, und das Morgenmahl war bereitet; aber Annella erschien nicht. Während Eudora vor einem köstlichen Morgenmahl saß, fragte ste: Mie geht e» Annelia heute Morgen?" „Ich habe ste noch nicht gesehen. Sie ver-fchläsl die Zeit, da» arme Kind, nach all dieser Anstrengung und Roth, ich hoffe, ste wird sich dadurch desto besser befinden. Mit diesen Worten verließ die Wirthin da» Zimmer und ging die Treppe hinaus. Eudora hörte ihre Tritte oben von einem Zimmer zum andern gehen, anscheinend in großer Aufregung. Dann war es eine kurze Zeit still. Darauf hörte man die Dame die Treppe heruntersttirzen. Sie riß Eudora's Zimmerthür auf, trat in einem Zustande großer Aufregung, einen offenen Brief in der Hand, ein und rief: . ,.Sie ist fort, M,ß Miller I" ^Fort — werk" fragte die bestürzte Eudora. ^Nella! Nellal wer sonst?" ^Nella! Aber wohin isi sie? Setzen Sie stch und schöpfen Sie Athem, Frau Corder." Die Wirthin sank keuchend auf den nächsten Stuhl. „Nun erzählen Sie mir Alle» ruhig, Frau Corder.- „Sie ist fort l Sie ist weg t da» ist Alles." „Fort, weg, da» haben Sie schon gesagt; aber warum ist sie fort?" „Weil sie verrückt ist; weil sie stch vor den Kirchspielsbeamlen fürchtet, Gott strafe ste, und ver der Ansialt, und verdungeu zu werden, oder sonst mir zur Last zu fallen!" „Aber wohin ist sie denn gegangen?" ,.Jn ihr Verderben, fürchte ich! Ihr Glück zu fuchen, sagt sie." „Aber nach welcher Richtung?" „Das weiß der Himmel! Ich weiß es nicht, tvenn sie es nur selbst weiß. Das kommt Alle» davon, daß sie kein HatlS und keine Mutter hat und in einer Kaserne auswuch», wo Niemand al» ein betrunkener Vater für sie sorgte. Hier, Miß Miller, hier ist ihr Brief. Ich habe ihn nur eben so angesehen. Und noch dazu ohne Frühstück sortzugehen, ehe Einer von uns aus war! Doch hier ist der Brief. Miß Miller; er ist so gut für Sie bestimmt als für mich, denn sesen Sie, er ist ^an meine gutm Freundinnen" gerichtet. Bitte, lesen Sie laut, dann verstehe ich ihn vielleicht besser, denn ich habe mich nie gut darauf verstanden, Geschriebene» herauszubringen." Eudora nahm den Brief und laS: „Liebe, gute Freundinnen! Wenn diese Zeilen Ihnen vor Augen kommen, wird da» arme Mädchen, da» Sie so sreundlich behandelt haben, schon weit von London entfernt sein. Aber denken Sie nicht, sie sei undankbar, weil sie gezwungen ist, Sie zl^ verlassen um Ihretwillen sowohl als um ihrer selbsi willen. Sie kann stch nicht dazu verstehen, eine Gemeindearme zu werden, um von den Kirchspielsbeamten über stch verfügen zu lassen, wie sie es sür passend halten mögen. Und sie kann der guten Frau Corder oder der lieben Miß Miller nicht zur Last bleiben. Sie sehnt sich nach Freiheit und Unabhängigkeit, und schmachtet nach dem Lande und der freien Lust. Äe hat keinen Verwandten ans der Welt, an den sie irgend einen Anspruch halte. Aber damit Sie nicht ängstlich ihretwegell seien, so wissen Sie, daß ste fort« gegangen ist, um im Norden Englands ihr Glück zu suchen. Da hat sie eine mögliche Freundin in der Tochter der Amme ihrer Mutter, der Milchschwester ihrer Mutter, Ta-bitha Tabs, welche als Kammermädchen an einem Orte mit Namen Allworth Abbe^ irgendwo von tZruudelgenjhum angeküttdigt, wol'tl die fällige Steuer, um derentwilleil der Verlans stattsand, skr alle sechs zusammen nicht 20 Fr. l>etrlig. Wo da» Geld ss schwer auszutreiben ist, da külnlen natürlich auch die kleineren Äe-siver der Nachbarschaft nicht mitsieigern, und die Folge ist, dab nur die groben Grundeigen-tl^iimer solche kleine Güter um Cchlenderpreise an I^ch bringen, die kleinen Besitzer also allmälig ganz zu Knechten werden oder auswandern. Der Fittanzminister läßt jetzt Untersuchungen an» stellen, wie dem Nebel abzuhelsen sei; man spricht theils von dem Plan, die Grundsteuer über Italien gleichmüßig zu vertheilen, theils von der Absicht, das minimale Eigenthum ganz von der Grundsteuer zu befreien. (Aus dem Gerichtssaal. Sie muß ins Bad.) Einem Wiener juristischen Fachblatte schreibt man aus Bukarest: „Ein geradezu unerhörter Fall kam dieser Tage vor dem hiesigen Tribunal zur Verhandlung. Die GeneralS-Frau Cornesco strengte einen Prozeß gegen ihren Mann an, weil derselbe sie durchaus in kein Bad schicken wollte, obwohl sie es sehr noth-wendig hatte. Mit einem von drei Aerzten gefertigten Parere, demzufolge sie an Schwindsucht leide und die Bäder in Gleichenberg ihr sehr gut thun würden, wendete sie sich ans lSericht und verlangte, dab dasselbe ihren Mann zur Bestreitung der sür die Kur nöthigen Kosten in Summe von 3000 Frank« velurtheilen möge. Die Debatten waren lang und interessant. Frau Cornesco erklärte unter Thränen, dab sie nichts Unrechtes verlange. Sie habe ihrem Manne ein jährliches Einkommen von 1000 Dukaten mitgebracht, und somit glaube sie sich im Rechte, diese Bagatelle slir die Wiederherstellung ihrer Gesundheit verlangen zu dürsen. Herr General Cornesco gibt zu, daß ihm zwar seine Frau eine jährliche Revenue von 1000 Dukaten mitgebracht habe, dab aber diese Summe von einem ihrem Vater verpachteten Gute zu beziehen sei und sein Schwiegervater gar nicht daran denke, ihm die jährliche Rate zu zahlen. Es wäre ihm rein unmöglich, seine Frau in ein Bad zu schicken, wie theuer ihm auch ihre Gesundheit wäre. Nach langen Debatten pro und eontia zog sich der Gerichtshof zurück und noch einer halbsjündigen Berathung sällte er folgenden Urtheilsspruch: ^Jn Anbetracht der im Urtheile enthaltenden Gründe wird die Frau Generalin Cornetto ermächtigt, eine Schuld von 2000 Franks zu kontrahiren, welche aus das Einkommen aus ihrer Mitgift zu versichern sei. Das Recht der provisorischen Exekution dieses Urtheils wird der Klägerin zugesprochen." Beim Verkünden des Urtheiles blieb der Herr General wie versteinert, während die Frau Ge^ neralin mit einem triumphirenden Lächeln ihm zunickte und den Saal verlieb." in der Grasschast C. wohnt. Um ihrer Mutter willen verHilst ihr diese Tabitha vielleicht zu einer guten Stelle aus dem Lande, wo sie gern fehr hart arbeiten will, wenn sie nur die grünen Felder sehen, die frische Luft einathmen und sich als ein sreies Mädchen fühlen kann. Und so, liebe Freundinnen, bitte, haben Sie keine Besorgnib wegen ihres Wohlergehens, sondern glauben Sie, dab Er, welcher die jungen Naben speist, für die sorgen wird, die stch Ihrer Güte stets mit der wärmsten Dankbarkeit erinnern wird, so lange ihr Name ist Annella." Als Eudora beim Lesen dieses Briese« auf den Namen Allworlh Abbey stieb, überfiel sie ein Todeischrecken. Sie sah Üe ganze äuberste Gesahr, welche ihr durch die Reise dieses arglosen Mädchens drohte. Sie konnte sich kaum genügend beherrschen, um den Brief zu Ende zu lesen. Und als sie ihn beendigt hatte, zitterte das Papier und enifiel ihrer Hand, und sie sank halb ohnmächtig in ihren Stuhl zurück. Die Wirthin bemerkte ihre Bewegung, schrieb sie aber nur dem Mitgesühl für die irregeleitete Flüchtige zu und fragte: „Wo sagte sie, dab das Mädchen im Dienst wäre?" „An einem Platze Namen« Allworlh Abbiy", slammelte Eudora mit einer so glcichgilligen Miene als sie nur annehmen konnte. ^Allworth Abbe^? Ich hclbe diesen Namen (Rtiseabenteuer der Fiumaner.) Ungarisch gesinnte Bürger von Finme, die vor einigen Tagen Pest besucht, haben aus der Hin-fahrt ein Abenteuer erlebt. Dem „Budapesti Hirlap" schreibt nämlich ein Mitreisender t „Die Fiumaner Neisegesellschast hatte von vornherein beschlossen, ihre Route nach Pe!^ auf einem Umwege zn nehmen und Kroatien nicht zu pasfiren. In der Nähe von Fiume stieb jedoch den Ausflüglern folgende» Abenteuer zu: Plötz-lich entsteht vorn im Zuge Lärm. Was mochten sie gesehen haben? Wir hatten es bald heraus. Ein österreichischer Gendarm sitzt am Rande des Hohlweges und späht mit sorschendem Auge umher. Das Gewehr liegt aus seinem Kme, das Bajonnet ist ausgepflanzt. Selbst der Hahn ist ausgezogen. Der Gendarm salutirt militärisch, als der Zug vorbeisührt, dann durchforscht er weiter da« dichte Gebüsch. Kaum sind wir hundert Schritte entsernt, so treffen wir neuerdings einen Gendarm auf da« Gewehr gelehnt. Hundert Schritte von ihm hält ein Finanz-Aufseher Wache, Alle in der Bahnlinie postirt. Was mag das sein? Die Reisenden wechseln Blicke. Was suchen hier diese Leute, deren Berus die Ber^ folgung von Schwärzern und das Einsangen von Räubern ist? Bald kam die Antwort. An einer Stelle, nahe zu Kastua ist der Hohlweg von einem Steg überdeckt. Dort stand ein Finanz.Ausseher und schwenkte sein Gewehr um den Kops, wobei er un« in deutsch-italienischem Kauderwälsch anschrie. Von diesem eifrigen Mann erfuhren wir die Ursache, warum wir unter bewaffnetem Schutz reisen. Der Fiumaner Staatsanwalt erhielt nämlich eine anonyme Anzeige, dab die Kastuaer Ultra-Kroaten gegen den Seperat-Zug der Fiumaner ein Attentat planen, d. h. den Train mit einem Steinhagel empfangen wollen. Der Staatsanwalt wendete sich telegraphisch an die österreichische Behörde in Voloska mit der Bitte, die nöthigen Schutz-mabregeln zu veranlassen. Die österreichische Behörde hat diesem Ansuchen sofort entsprochen und die weitestgehenden Anordnungen getroffen. Die Linie war vor und nach Castua aus eine Ausdehnung von drei Meilen unter Bewachung gestellt und die Wälder wurden von Patrouillen durchstreist. Eine Wache sand in der Nähe der erwähnten Brücke über dem Bahngeleise eine Kiste mit schweren Steinen, die muthmablich mit der Absicht vorbereitet war, aus den vor« überfahrenden Sisenbahnzug geworfen zu werden. Dies hätte eine grobe Gefahr verursachen können, da der Zug eben an jener Stelle einen steilen Anhang zu passiren hat. Die Gendarmen untersuchten recht sorgsam auch die Schienen auf der ganzen Bahnstrecke, ob die Wuth der Kroaten dort nicht etwa irgend ein Htndernib bereitet habe. ES wurde indessen nichts Verdächtiges gesunden. Die Kiste mit Steilien wurde kürzlich irgendwo gelesen und auch nichts Gutes davon gehört", sagte die Wirthin nachdenkend. Dann rief sie, indem ein plötzlicher Blitz der Erinnerung ihr Gesicht beleuchtete: ^Ei, da« ist ja gerade der Ort, wo das böse junge Mädchen alle seine Verwandten vergiftet hat! Himmel! zu denken, dab sie dorthin geht! Aber sie kann die „Times" nicht gelesen oder gehört haben, was in jener Familie vorgefallen ist, sonst würde sie nie dahin gehen." „Es herrscht eine besondere Vorsehung in dem Falle eines Sperlings und ein vorher bestimmtes Verhängnib in der Reise eine« wilden Mädchens nach Allworlh Abbez»", sagte Eudora. Zehntes Kapitel. Wir müssen zu dem Schauplatz der Tragödie zurückkehren und berichten, was unmittelbar nach Eudora's Flucht zu Allworth Abbey vorfiel. Sobald Eudora Abschied genommen Halle, und ehe sie durch den geheimen Gang geeilt war, schlob Tabitha die Augen und wandte den Rücken, damit sie nicht wirklich sähe, durch welche« Mittel oder in wessen Gesellschaft ihre Herrin das Zimmer verlassen hatte. Aber sobald sie hörte, dab das Fach an seine Stelle gerückt und der Riegel aus der an- bei der Bebürde in Volotka als (Corpus ävliett deponirt. Nach einigen Minuten Aufenthalt suhren wir von bannen.- (Finanzpolitik.) Im Bericht, welchen der Reichsralhs-Abgeordnete Menger seinen Wählern in Jägerndors erstattet, sagt der Redner unter Anderem: „Die von der srllheren Regierung begonnene grobe Arbeit der Reform der direkten Steuern stockt. Der Theil der Reform. der schon sast vollendet vom Ministerium Taaffe übernommen wurde, die Reform der Grundsteuer wurde in einer Weise zu Ende geführt, dab Niemand, am wenigsten der Staat, zufrieden ist. Seit dem Jahre 1379 wurden, während doch die Thronrede von so groben Ersparnissen sprach, die gemeinsamen Auslagen um 7 Perzent, die sür das Ministerium de« Innern um 4 Perzent, die Zinsen sür die Staatsschuld um sast 7 Perzent erhöht, und schon wieder werden höhere Ausgaben angekündigt ; bei anderen Ressort« geht e« ähnlich. Die Einnahmen dagegen haben sich in mehreren nicht nnbedeulenden Zweigen nicht vermehrt, ja sogar im Gegensatze zu andern Staaten vermindert : Die österreichischen Steuersätze stnd die höchsten Europa«. Trotzdem scheint die so noth-wendige Sparsamkeit au« dem Wörterbuche der Majorität gestrichen zn sein. Die Finanz-Weisheit der Regierung und Majorität scheint darin zu bestehen, dab, nachdem man solenn versprochen hat, da« Defizit ohne Belästigung der produktiven Klassen der Bevölkerung zu beseitigen, man nunmehr erklärt, da« Defizit werde wohl ewig bleiben, und Steuern, wie die Petroleumsteuer, wie zahlreiche Gebühren u. s. f. einführen will, welche gerade dem kleineren Unternehmer und dem ärmsten Theil der Bevölkerung schwere Lasten und peinliche Chicanen auferlegen." (Der Verwaltung«' Gericht«bof über die Zahlung der Straßenton-kurrenz-Beiträge.) Im Jahre 1857 übernahm Graf Wurmbrand al« Besitzer der Domäne Siblin die Verbindlichkeit zur Zahlung eine« Straben Konkurrenz-Beitrage« per 1580 fl. Die Leistung dieser Zahlung unterblieb, und wurden inzwischen die Besitzer dieser Domäne mehrmal« gewechselt. Erst am 13. August 1877 wurde der gegenwärtigen Besitzerin die Zahlung diese« Beitrage« ausgetragen. Gegen diesen Auftrag, der in allen Instanzen ausrecht erhalten wurde, ward Beschwerde vor dem Ber-wattung«gericht«hofe geführt, und die Zahlung«-pslicht au« dem Grunde in Abrede gestellt, weil feit Entstehung de« Konkurrenz-Beiträge« mehr al« drei Jahre verflossen stnd, die Besitzer mehrmal« gewechselt haben, während nach den bestehenden Vorschriften nur ein nicht über drei Jahre ausstehender Rückstand hätte eingefordert werden können. Der Berwaltungsgerichtshos hat deren Seite vorgeschoben war, wandte sie stch und sank mit einem triumphirenden Lächeln in den Armstuhl, indem sie sagte: „Nun mögen sie ein Kreuzverhör mit mir ansangen, bi« Alle« blau ist, wenn sie wollen, und ich kann ein Loch durch einen eisernen Topf schwören, daß ich nicht gesehen habe, wie sie dos Zimmer verlassen hat." Mit diesen Worten überlieb sich Mib Tab« der Ruhe, deren sie so sehr benöthigt war. Es war schon spät am Morgen, als sie durch ein lautes Pochen an die Zimmerthür erweckt wurde. Sie suhr in die Höhe und erinnerte sich im Augenblick, wo sie war, wer klopste und wa« verlangt wurde. Sie sprang aus, rieb sich die Augen, schüttelte sich und ging an die Thür. „Nun, wa« wünschen Sie?" fragte sie, indem sie ein klein wenig öffnete. „Wir wünschen die Gefangene. Hier isi Frühstück für sie. Sie soll es schnell essen, denn der Wagen steht vor der Thür, um sie nach dem Grasschastsgesängnib zu bringen", sagt^ der wachthabende Polizeidiener, indem er ein Theebrett mit Brot und Kaffee hinewreichte. „Die Gesangene? Von was sür einer Gefangenen sprecht Ihr? Hier ist keine Gesangene!" sagte Tabitha verächtlich, indem sie das Thee^ aber dleje Beschwerde als unbegründet abge, wiesen, au» folgenden Gründen: E» handelt sich im gegebenen Falle um einen Konkurrenz« Beitrag, aus welchen die Vorschrisl des Hof« Dekret» vom 4. Jänner 1836, Nr. N3Jusliz, Geseb'Sammlung, Anivendung zu finden hat, und der eben darum ganz nach den für die direkten Steuern bestehenden Vorschriften eingebracht, und bei der gerichtlichen Eintreibung die gleichen Vorrechte nUt den landessürfllichen Steuecn genieben soll. Die Ansicht der Be-schwerde läßt sich au» den bis zur Wirksamkeit de» Tefetze» vom 18. März 1873 in Kraft bestandenen, die direkten Steuern betreffenden Normen, die auch für derlei Konkurrenz-Beiträge maßgebend sind, nicht ableiten. Wenn durch da» Hos-Dekret vom 15. April, 1325 Nr. 20S0 Justiz'Tesetz-Sammlung, da» stillschweigende privilegirte Hypothekarrecht nur jenen Eteuer-Nackständen eingeräumt wild, welche sich aus einen Zeitraum von drei Iahren und weniger beschränken, wenn weiter da» Hof'Dekret vom 16. September 1826, Nr. 8132 Justiz'Gejetz'Sammlung, nur von solchen (dreijährigen) Rückständen besagt^ dab dieselben aus da» Gut, von dem diese Steuern und Abgaben hätten entrichtet werden sollen, versichert seien; wenn da» Hof-Dekret vom I.September I8Z6, Nr.A219 Justiz-Gesetz'Sammlung erklärt, dah au» der Beschränkung de» Pfandrechte» auf drei Jahre nicht gefolgert werden könne, daß nach drei Jahren auch die Schuld felbst erloschen sei; wenn endlich da» Hof-Dekret vom 14. Fe« bruar 1840, Nr. 409 Justiz-Gesetz-Sammlung. bestimmt, dab die Steuer-Nackstände, welche von unbeweglichen Gütern länger al» drei Jahre au»basten, eine» nur den Hypothekarforderungen nachstehenden Pfandrechte» genießen, somit gleich den dreijährigen, jedoch ohne Nachtheil der Gläubiger zur Eintreibung geeignet sind, so kann au» diesen Bestimmungen gewiß nur ab I geleitet werden: 1. daß für die direkten Steuern, also auch für die Konkurrenz.Beiträge die Steuer'Objekte, von welchen sie entfallen, aufzukommen haben; daß S. Steuer-Rljckstände, alfo auch rllckständige Konkurrenz^Beiträge der in Frage stehenden Art, wenn sie nicht länger al» drei Jahre au»haften, im Falle der Befriedigung au» dem Steuer-Objekte, da» Vorrecht vor allen Gläubigern genießen; endlich, daß im gleichen Falle 3. ältere ai» dreijährige Rlick-stände den Hypothekar-Gläubigern nachzugehen haben, jedoch ein Pfandrecht auf dem Gute genießen. Eine Anwendung de» Gesetze» vom 13. März 1878 ist nicht zulässig. (Gesundheit»pflege.) Da» Schlafen bei offenen Fenstern.) Von vielen Seiten wird die Frage erörtert, ob da» Schlafen bei offenen Fenstern während der heißen Sommerzeit zweckmäßig sei und ob man insbesondere Kinder bei brett in Empfang nahm und aus den Seiten-tifch fetzte. „Miß Eudora Leaton, Eure Herrin, unsere Gefangene. Sie solle sich schnell fertigmachen, da wir sie gleich nach dem Gefängniß bringen müssen", sagte der Polizeidiener. ^Meine Herren! Wie, habt Ihr sie nicht schon weggebracht?" ries Tabitha mit gut gespieltem Erstaunen. ,,Sie schon weggebracht? Nein! Was wollt Ihr damit sagen?" fragte der Polizeidiener erstaunt. „Ich will fagen, daß sie nicht hier ist, wie Ihr sehr gut wißt, weil Ihr sie weggebracht habt! Was habt Ihr mit ihr gemacht, he?" ries Tabitha. „Koinmt, Frau, hört auf mit Eurem Unsinn, da» paßt bei un» nicht, kann ich Euch sagen; macht Sure Herrin fertig, mit un» zu geheu.^* „Uud ich sage Euch, sie ist nicht hier! und Ihr wißt e» viel besser al» ich, weil Ihr sie weggebracht haben müßt! Ihr habt ja die Thür bewacht l^ ^Nicht hier l" ries der Polizeidiener, indem er ohne Umstände in» Zimmer trat und anfing, e» zu durchsuchen. „Nun, e» nlitzt tischt», die Leute auf diese geössueien Fenstern schlafen lassen könne. Der bertihmte englische Arzt Mac Noomac hat im Ansang der Siebziger-Jahre ein Werk über den Einfluß der frischen Lust veröffentlicht, da» heute allerdings nicht mehr neu, aber noch immer maßgebend ist. Cr behauptet aus Grundlage von wissenschaftlichen Daten und Ersah-rungen, daß eine Menge von Krankheiten gar nicht exisiireu würde, wenn man der frischen Luft immer gehörige Aufmerksamkeit schenkte. Die Nachtlust habe absolut keine schädliche Eigenschast. Der Mensch müffe sich nur vor Temperatursprangen möglichst schützen. Da» Athmen der kalten Lust sei ganz unschädlich, doch dürsen die Tran»spirallon»verhältniffe der Oberfläche des Körper» durch die Temperatur-schwankungen nicht leiden. Darun; sei warme Kleidung in den heißen Ländern, wo nach Sonnen^Untergang die kalten Abende unvermittelt eintreten, doppelt nothwendig. Auch im Gebirge entstehen durch Außerachtlassung dieser Vorsicht zahlreiche Erkrankungen. Wa» nun das Schlafen bei offenen Fenstern anbelange, so könne diese» nur lebhaft empfohlen werden. Die acht bi» zehn Nachtstunden in reiner Lust zu verbringen, sei für den Organl»mu» dringend nothwendig, und alle Diejenigen, welche Gelegenheit haben, auf die unteren Stände zu wirken, sollten sich da» angesicht» der weniger au»gedehnten Räume, die diesen zu Gebote stehen, dringend vor Augen halten. E» sei aber unerläßlich, daß man für die Nachtluft Lager und Bekleidung befonder» einrichte, vorerst stet» geschloffene, hohe Nachtkleider mit langen Aer-meln trage, für Kinder immer leichte Beinkleider und bequeme Strümpfe bereite. Das Bett soll in französischer Weife mit breiten, ring»llm eingesteckten Decken eingerichtet sein. Die kleine Mühe und Veränderung in den Leben»gewohn-heiten werde durch den großen sanitären Vorzug reichlich aufgewogen. Zttarburger Nerichte. (Für die Hägelbeschädigten im Bezirke Marburg.) Von jenen 3000 fl., welche, der Lande»au»fchub zur Unterstützung der Hagelbeschädigten im Unterlande gewidmet, entfallen auf die Bezirkehauptmannschast Mar-bürg 1200 fl. (Gewerbe.) Im verflossenen Monat sind bei der hiesigen Bezirkshauptmannschaft folgende Gewerbe angemeldet worden; Seilerei in Gras» Nitz, Alois Marco — Mauthmühle in Schit« tanzen, Mathia» Batron — Handel mit Leben»-mitteln in Pragerhof. Anton Pichl — Fracht-holz'Hobelei in Maria-Rast, Jakob Zabev — Schuhmacherei in Windifch-Feistritz, Simon Babitsch — Ziegelbrenneret in Kartschovin, Andrea» Tscherntschitsch — Schuhmacherei in Weise zu äffen, daß Ihr vorgebt, da» Zimmer zu durchsuchen, da Ihr sehr gut wißt, daß ste nicht gefunden werden kann"', fagte Tabitha höhnisch. „Wo ist sie denn?" donnerte der Polizeidiener. „Da» werdet Ihr sagen müssen! Ihr habt die Thür bewacht! Wahrscheinlich seid Ihr hereingekommen, während ich schlief, und habt sie weggestohlen! Bielleicht habt Ihr sie ermordet und in den See geworfen, fo viel ich weiß! O, Ihr follt e» büßen!" rief Tabitha, sich in einen sehr gut gespielten Zorn versetzend. Ohne weiter auf ihre Worte zu achten, machte der Polizeidiener sogleich Lärm, und bald war das Zimmer mit einer gespannten und neugierigen Menge gefüllt. „Nun, wa» soll de« Alle» bedeuten?" fragte der Doktor, welcher jetzt eintrat. „Ei, mein Herr, diefe» Mädchen behauptet, die Gefangene fei entflohen", fagte der Polizeidiener. „Ich behaupte nicht» der Art! Ich behaupte, dab sie fort war, al» ich diesen Morgen erwachte; und e» ist nicht ander» denkbar, da dieser Polizist die Thür bewachte, so muß er sie weggestohlen haben, während ich schlief", sagte Tabitha mit zorniger Stimms. Unter-Pul»gau, Joses Bachitsch — Schneiderei in Hl. Dreifaltigkeit, Joses Kramberger — Sägemühle in St. Lorenzen, Joses Michelilfch — Bäckerei in Nottenberg, Joses Lederer. Gasthäuser wurden eröffnet in: Kartschovin, Alois Frohm -- Zoggendors, Franz Billinger ^ St. Leonhardt, Gregor Skos — Lt. Jakob, Ferdinand Iarz -> Ober-Pnlsgau, Richard Zieserl. (Bran d.) Die Unterkunstshlitte bei Leutsch im Sannthale ist abgebrannt und soll der Sannthaler Alpentlub den Beschluß gesaßt haben, dieselbe wieder auszubauen. (Sekundararzt.) Die Bruderlade in Trisail hat die Stelle eines Sekundararzte» ausgeschrieben. Mit dieser Stelle sind ein Jahresgehalt von 600 fl., sreie Wohnung, Beheizung, Beleuchtung und die Benutzung eine» Garten» verbunden. (Deutscher Schulverein.) Der Leib-nitzer Männergesang'Verein ist dem Deutschen Schulverein als Mitglied beigetreten. (Erwürgt.) Andrea« Fraß, Pflegekind de» Grundbesitzers Valentin Sitar in Wurmberg, hatte sich beim Weiden einer Kuh den Strick um den Hal» gebunden, dürste aber von der Kuh fortgeschleift worden sein, denn er wurde neben derselben erwürgt ausqesunden. (Zur Landtag»-Wahl.) Herr Dr. I. Schmiderer soll nicht beabsichtigen, zn kandidiren und wird die Fortschritt»partei Herrn Dr. F. Duchatsch al« Kandidaten ausstellen. tietzte Post. Der deutsch-böhmische Bauerntag wird am 18. September in Aussig statifinden. Die Hauptversammlung des Gustav-Adolf-Vereins in Dortmund hat zur lTrinnerung an Kaifer Joses (Toleranzedikt) dem Wiener Gustav« Adolf'Verein achtzigtausend Mark behufs Errichtung einer PensionSansialt für evangelische Lehrer, Prediger und deren Hinterbliebene ge« widmet. Der ungarische Minister des Innern hat in einem geheimen Erlaß den Oi^ergespänen mitgetheilt, daß Ignatieff bedeutende Geldsummen flüssig macht, um die Agitation unter den nicht magyarischen Volksstämmen organi-siren zu lassen. England wird sich dem Proteste Oesterreich-Ungarn» gegen die Unterdrückung der ausländischen Postanstalten in der Türkei anschließen. Der Papst hat beschlossen, an mehrere preußische Staatsmänner aliläßlich der Unterhandlung wegen Beilegung de« Kirchenstreite« Auszeichnungen zu verleihen. Brieflasten der Redaktion. in Marburg. Gegen „Wahrheit und Ma»ke." Wird am Sonntag erscheinen. „Entflohen? wie? wann? wo? Seht nach allen äußeren Thüren und Fenstern! Durchsucht da» Hau«! Durchsucht die Umgegendt Macht Lärm in der Nachbarschast! Fünfzig Pfund, wer sie zurückbringt! Zerstreut Euch, fchnell ! sie hat die Familie Eures Herrn umgebracht!" rief der Doktor hestig, die versammelte Dienerschast anredend, welche hinwegeilte, um seine Befehle zu befolgen. „Wie konntet Ihr so nachlässig fein, Beamter, Eure Gefangene an Euch vorbeigehen zu lassen?" fragte Humphriy», einer von den MagisiratSbeamten, welcher al« Freund und Nachbar des verstorbenen Lord Leaton, die ganze Nacht im Hause geblieben war. „So wahr der Himmel mich hört, Ew. Gnaden, durch diese Thiir ist sie nicht herausgekommen! Ich habe meinen Posten nicht eine einzige Minute während der Nacht verlassen, sondern siand an die Thür selbst xielehnt, so daß, selbst wenn ich eingeschlafen wäre und die Thür hätte geöffnet werden können, ich niedergefallen und durch den Fall geweckt worden wäre. Aber ich habe meine Augen die ganze Nacht nicht geschlossen", sagte der Polizeidiener. sol^t.) Nr. 82öe> (S74 Stnndmachung. Der Gcmeinderaih von Marbllrg hat in der Sitzung am 11. August 1881 beschlossen, daß die Mit LandkSgksth vom 8. Jänner 1877. L!. G. Bl. Nr. 3, der Stadigemeinde Marburg, zum Fortbezuge einer Abgabe aus die Einfuhr von Bier und Spirituosen im Sinne des Lan-?ieSgtsttzes vom 19. März 1874, L.G.V. Nr. 27, diS Ende des Jahr,S 1881 ertheilte Bewilligung auf weitere zehn Jahre erwirkt werden soll. Im Sinne des Gemeinde-StatutcS vom 23. Dezember 1871, L.G.B, vom Jahre 1372 Nr. 2, 8 78, berufe ich sümmlliche wahlberechtigte Mitglieder dtr Stadtgemeinde Marburg zu eintr Versammlung aus Freitag den RS. Auftnst lSS» »m Uhr Bormittag in meine Ämt^kauzlei am Rathhause, Hauplplah Ni. 96, um darüber mit Ja und Nein abzu» stimmen, ob dieser Gkmcinderaths-Beschlusi zur höheren Genehmigung vorzulegen ist. Die Versammlung und Abstimmung wird m 19. August 1881 um zwölf Uhr Mittags beschlossen, und die Nichtürscheinenden werden gls mit dcm GemcinderathS-Bejchlusse einver-aanden angesehen werden. Marburg am II. August 1361. Der Bitrgermeister: Dr. M. Reiser. __Um den so häufig an mich gestellten Anfragen zu begegnen, erlaube ich mir, allen ?. '1'. Reisenden, welche die Station ««»»nsckvrL in «Srnten Iinch dkn Orten Völkvfmafkt, Lisonlcappvl, Vsliavk und Klspvin passiren mirssea, das a»sUl»il5d»snl>vutt, welches in unmittelbarer Nähe obiger Station gelegen ist, wo zum Uebernachten gute Bette» vorhanden und auch Fahrgelegenheiten zu haben sind, besonders zu empfehlen. 887) Der Ztationb-Ches: /rtiwilligt AM che Vrrflkigcru«g li»t!> Hschwildts bei St. Georgen an der Pißnitz. Am I. September 1831 Vormittag» 11 Uhr findet bei dem k. t. LandcSgerichte in Graz die freiwillige öffentliche Versteigerung deS in der Gemeinde Tremmel berg gelegenen Waldes Urb. Nr. 310'/» u. 311'/, aä Straß um den AuürufSpreiS von 3000 fl. statt. Jcder Mitbieter hat 10°/« Vadium zu erlegen. Dieser Wald hat ein Flächenmaß von Hektar mit einem Holzdestande von ca. 10k)0Klafter, wovon beiläufig die Halste dlrzeit schlagbar ist. Der Brsij» ist vollkommen lastenfrei. Der GrundbuchSextrakt, die FrilbietungS. bedingnisse und daS Schützungöprolokoll können in der Registratur deS k. k. LandesgerichteS Graz und in der Kanzlei deS Herrn Dr. Joses Gmeiner, Advokat in Graz, Sackstraße 13, 1l. Stock eingesehen werden. (875 vvsnlsu doi altöll uvä ^uuxon (lausruä ulUor (iaraulis ße!>eild tlureti cllo odvrstAbZAfit vn. ßjliiilvr'kclien >völebs llvm sisedlaÜtev Lürpsr Uis äsr.!a- ^urüellxvdsn. 1)st>oLiteur: Larl Lröi)rsli1zkuni. Lkkuvsedvolx. 1)»v8S Kralt- uuci Ltvtswittvl !»absu siel» ill xauL k^urssr ^vit vinsn el>voi'bsn ; vis ^vsltisn vcin 6en tiervoi-ratxenüsten meclieiittset^en ^utoritälell .jotet anxsnanljt. uuä kuob varm om» pkvtjikll. — l!^ino austütillivlis Hvisseuvolmltlielio ^ll)> tmoäluux bisrübvr xeßvn I'^iuseväunß von tO ltn. iu tirivtmkrkea clisLrot uuä trsnev. ein GeschäfishauS wird tine jtöchitt ausgenommen. Selbe muß mindestens ^^^30 Jahre alt uod zu hän^llchca Arbei-l^^^ten verwendbar sein. (889 Llnftage im Comptoir d. Vl. Wegen ungünstiger Witterung ist daL KirchtlieihsestillFraustauilell auf (881 Gonntag den SI. August 1881 übellegt worden. Die Gtnltindtvorstehuttg Kwetendors. Sehr schöne MSb-l nebst vielen anderen Häuslichkeilen sind wegen Abreise sofort zu verkausen im evangelischen Psarrhause zu Marburg. (883 AnempfeHtung. EndeSgefertigter erlaubt sich dem ?. 1'. Publi« tum anzuzeigen, daß Slvn sowie alle Gattungen ITvpai'atiii'vn derselben übernommen und auf das Gcwissen« Hasteste ausgeführt, werden. (884 kloig »Allsvkei', Hrgetvauer, Mühkgasse Ar. 7. Zwei möblirte Zmmer mit stparaltm Eingan», gassensntig, bi» 1. Stpicmber zu beziehen! Burgplaß, Machtr-schtt Haus. (S8S Z. lieS4. Edikt. (885 Vom k. k. Bezirksgerichte Marburg linkes Drauufer wird bekannt gemacht: ES sei über Ansuchen der Pauline Edlen v. Zergollern verehkl. Ueberfchwinger. Rudolf Edlen v. Zergollern und Flora Edlen v. Zer. gollern die freiwillige gerichtliche Versteigerung der denfelben gehörigen, in Roßbach und Kar-tschovin gelegenen Weingart - Realität Berg Nr. 427 SÄ Freideneg bewilligt und zu deren Vornahme die einzige TagsaKung auf den IS. September ISS» Vormittags von 10—12 Uhr am Orte der Realität in Roßbach mit dem Beifügen angeordnet. daß die Realität nicht unter dem AuS-rufSpreife von 13000 fl. hintangegeben werde, daß dem auf daS Gut eingetragenen Gläubiger ohne Rücksicht auf den Meistbot daS Pfandrecht vorbehalten bleibe, daß jeder Mitbietende ein Vadium von 2000 fl. zu erlegen habe und daß sich die Eigenthümer die Genehmigung deS Ver» kanfeS in der Weise vorbehalten baben, daß wenn nur einer von ihnen binnen 8 Tagen nach der Feilbittung die Genehmigung zum Vtrkl^ufe nicht ettheilt, daS Geschäft zur Gänze al» nicht geschlossen angesehen sein soll. FeilbietungSbedingnisse. GrundbuchSexirakt und Katastralauszug können Hieramts eingesehen tve'dcn. K. k. Bezirksgericht Marburg l. D. U. am 6. August 1881. _Der r. k. Bezirksrichter: Gertscher. BorlSufige ««z-kge. Nächster Tage trifft die große weltberühmte KreutzbergHe lilövaZöriö hier ein mit ihren gut dressirten Lliwev, Köaigßtigeru, Zaritals, afrikanischen Clesanten ». zc. Ihre Vorstellungen beginnen um 4 Uhr und k Uhr, und jedesmal Fütterung sümmtlicher Raubthiere; ihre Ausstellung wird am Sofienplatze stattfinden, waS zur geneigten Beachtung empfiehlt hochachtungsvoll (865 AttllhöttA, Menageriebesißer. Ein kleines Haus sammt Garten wird zu kaufen gesucht. Auskunst im Eomptoir d. Vl. (873 Ei» Buchbinder-Lehrjunge wird ausginommtn. Anfrage im Comptoir d.Bl. Z. 11074. Edikt. (869 Vom k. k. Bezirksgerichte Marburg linkes Drauufer wird bekannt gemacht: Es seien über Ansuchen des k. k. LandeSge-richteS Graz zur Vornahme der Versteigerung des Gute» Meiling sammt Zugehör> low. v, Fol. 347 der steierm. Landtafel in der Exeku-tlonSfache Sparkasse Innsbruck durch Dr. Trolter e. Alois Edlen v. Kriehuber pct. 5609 fl. 79 tr. die TagsoKungen auf den S. September, S. Oktober und S. November 1881, jedesmal Vormittags 11 Uhr, h. g. Amtszimmer Nr. 4 mit dem Anhange angeordnet worden, daß die Realität fammt Zugehö.r bei den ersten zwei Tagsahungen nur um oder über den ge« richtlich erhobenen Schätzwerth pr. 130.188 fl., bei der dritten aber apch unter demfelben. jedoch nicht unter 3000 fl. hintangegeben werden wird. Jeder Lizitant, mit Ausnahme de» h. Aerars hat ein 10°/a Vadium zu erlegen. Die Extratte, das SchäKungS-Protokoll und die LizitationS-Bedingnisse können h. g. oder in der Kanzlei des Herrn Dr. Viktor Trotter, Wien I. Trattnerhof, eingesehen werden. Die auf dem Gute haftenden Schulden sind, fotveit der Meistbot reicht, vom Ersteher zu übernehmen, falls die Gläubiger sich mit ihm nicht anderweitig abfinden. K. k. Bezirksgericht Marburg l. D. U. am 25. Juli 1881. sicher, färb- und geruchlos. Portion für sechs Betten 30 kr. (754 Bei Herrn W. König, Apotheker. Annoncenexpedition Gegründet ^855 Aelt<'st<'s u. größtes G.'schaft dicscr Branche lVien ulld Prag Vlldapest, Linz, Anzeigen sow>- in de» ^ ^ schifft»« und k^^aartn Enipfelflungen, lnilds U. der ^ und verfteigerungkn. Lehr« und :^äiu>ei^ ^ v.»d,. und heil.Zlnstalteni Afio. ^ t ^ cl.Uio„5-. ZI.),n»ttr.. Stellen- und Arbeit». Ang»- böte, A«,ufgesnche. Fnuillienangelegenhetten ,c. werden i» all»? Aeituiige» luid sonstigen j?ublications - Grgane der Meli ^ d,»!»>d>n pr.is.n, welch» ^on den Z»II»N,,N d.m s'lbst berechnet werden, also ohne Zuschlag einer Provision promptest besorgt. Utbersthungen in fremde Sprachen grati». Offerten-Annatim» auf An-noncen und weiteri'efSrderunq der einlaufenden Briefe ohne Gkbal,r»nb«r»chnung. »eitunq». Verzeichnisse »nd ?iosten>t?oranschlüg» grati» und franco. vtialttworttiche ««daNion, Pru« «nd »du»,» Zan^chi^ in Ma,b««ß7 ««et«