Deutsche Macht - - tif*dni |rt« voaanst», •» etuttoj an» ftftrl fttt Mi Bit Aul»«»»», i»'« H»u« «-»»INch II. — .55. trUrtfliUiij (l. 1.SO, H-Idjähri, st. »—, |*a|t*titg st. . Stil S«(l»rrltn»iiu «.ait:|8»ti| st. 1-00, li-Idtthrig st. ».so, t>Si|ätng st. 6.40. »U rinjclK Ra*m«t 7 kr. 3n1rr»t» n*4 l«tif; bei ifteitn wie»»!»!»»««» Ratatt. *aln>Stt« »etzmctt Oafnol« fü» »aftt vl-n «Er krtvaMiCNa tawacjanfceDtimtfa U* 3»- ,«» hllnM #«. DImim«r»»»» H»»»r»I«» 104. *»rr*flun>ta W ürbneteur» täglich, mit «a«Mtac »et e»nn- am» «chl>«i. Nr. 19. Cilli, Donnerstag den 5. März 1891. XVI. Jahrgang. Der Kandidat unserer Kegner. Ein Leugner des dreieinigen GoiteS als Candidal der clericalen Partei in der Diöcese Lavant! Herr Dr. Josef Sernec ist zu einem Objecte geworden, an welcheai jedermann den Ernst messen kann, mit welchem unsere Slavisch-Clericalen an den Grundsätzen der christkatholi-scheu Glaubenslehre festhalten, wenn diese mit dem slavischen Nationalgefühl in Frage kommt. E« ist — Gott sei'S geklagt!—durchaus nöthig, die Wege zu beleuchten, welche die politisierende Geistlichkeit hierzulande wandelt, damit man auch auswärts die richtigen Begriffe davon bekömmt, was für Zustände in dem Gebitte de« Fürstbischofs von Marburg herrschen. Seit einer langen Reihe von Jahren wer» den die deutschen Katholiken in Schrift und Wort, in den Diöcesanblättern und von den Kanzeln herab als .Brezmci/ als „glaubenslose Liberale* in Acht und Bann gethan, wird gegen sie ein förmlicher Kreuzzug gepredigt und das ganze Volk gegen die .Feinde des Glaubens" aufgebracht. Mit einer Schamlosigkeit, die auf christliche Gemüther empörend wirken muß, hat man die Religion ganz in den Dienst der „fla-vischen Sache" gestellt und die religiösen Em-pfindungen des wendischen Volkss mit offen-kundiger Absicht auf einen Weg geleitet, der nach einem Kampfplatze führt, auf welchem die Teutschen in Unterfteiermark ecrasiert werden sollen. Das ist allgemein bekannt, das weiß jeder, empfindet jeder, verurtheilt jeder, und — das kann nicht ohne Folgen bleiben. Die Rück-fichtSlosigkeit in der AuSnützung der kirchlichen Macht und des kirchlichen Einflusses zur Be-friedigung dtr slavisch-nationalen Begierden steht durch die Aufstellung der Candidatur Dr. Josef Eernec' und die leidenschaftliche Fürsorge, die ihr von der politisierenden Geistlichkeit zutheil wird, im grellsten Lichte da. ES gibt schwerlich einen Geistlichen in der ganzen Marburger Diöcese, der eS nicht weiß. daß Dr. Josef Cernec Pantheist ist. Aber keine Hand rührt sich, kein Wort ertönt, keine Zeile wird niedergeschrieben, um das geradezu Nnge-heuerliche abzuwenden, den Scandal und seine Folgen zu verhüten, daß e« hier katholische Geistliche gibt (o. Preßfreiheit.'), die es wagen, die Spalten ihrer Blätter zu öffnen und die Kanzeln zu benützen, um im Glänze der Stola den Leugner des christlichen Gottes zu unterstützen, den Erwählten der Deutschen herab-zuwürdigen und damit die deutschen Katholiken von Oberburg bis Rann national zu reizen und zu verwunden. Es ist unmodern, von derlei Dingen zu verhandeln: aber es paßt in die Zeit, es muß gesagt werben. Nicht um die Person deS Dr. Sernec, der ohnehin durchfallen wird, handelt «S sich; es geht um weit wichtigere Dinge, deren Lösung durch die Verblendung dunkler Würdenträger, durch ihren Haß gegen die Deutschen und durch ihre Ungerechtigkeit ganz in die Nähe gerückt ist. Das bischen Christen- , thum, da» unS in dem Brausen und Zischen der slavischen Fluth erhalten geblieben ist, wollen wir unS bewahren, wir wollen unS nach Hütern umsehen, die unS dabei unterstützen. Und nun zur Person des Dr. Gern«, zum Leugner des dreieinigen Gottes, zum Kandidaten der clericalen Partei selber! Man darf von einem Menschen, der das Glück deutsch r Erzie-hung genossen hat. wohl nicht erwarten, daß eS roher Schimpf sei, mit dem er leugnet. Herr Dr. Serncc hat lange gezögert, gegen den Bor» wurf Stellung zu nehmen, der gegen ihn erhoben wurde. In der „Südsteirischen Post", dem Organe der slavischen Wühler, die unter katholischer Flagge ihre Streifzüge machen, Hut er eine Er-ttärung abgegeben, so schwach und so lahm, wie er Angeklagte zu vertheidigen pflegt, die schuldbe-laden vor dem Gerichte stehen. Auch an mildernden Umständen fehlt es nicht, und nicht an Kniffen. i Dr. Sernec sagt, daß er in seiner Brochüre „Der Materialismus utzd das Slaoenthum" [ „Ego bibamus." Feuchtfröhliche Lieder von Anton Lißt. Ein sideleS Büchlein! Wer niemals durstig war. wird durstig, und der ärgste Verächter des braunen Trankes und des sonnengoldglühenden Weines wird bekehrt. Die Einherier, Wuotan an der Spitze, die alten Germanen, die Ritter und Recken, Zecher aus classischer und neuester Zeit, auch Antisemiten, sie alle schlürfen und trinken in immer volleren Zügen, singen und jubeln dieser besten Gabe der Allmutter Natur zu. Wuotan. der Aseniürtt und ein „Bettstatt-Wächter," kehrt bei dem Riesen Mimir, dem Be-sitzer des Weisheitsbrunnens unter der Weltesche Jggdrafil em: Mimir, ruft er, gib mir zu schlürfen Von deinem geistfunklenden Wein, Trunkdurstige Gastfreunde dürfen Niemalen ungestärkt sein." Dem brummigen, geizigen Mimir ist sein „Eluthmeth" nicht seil. Da riskiert Wuotan ein Auge, denn »Er kann nicht tragen den Durst, Einäugig in Zukunft zu leben, Beim Muspcl, es ist ihm ganz Wurst'" Und er trinkt sich den „riesigsten Brand." so daß Heimdall, der Bisröstwächter (Brücke zwischen Himmel und Erde) befürchtet, es komme der Weltbrand. Statt dessen „Kam ein gräßlich Gewitter, Der Himmel war feuergeaugt — E« hat Frau Frigga zornbiUer Dem Wuotan Moral gepaukt." Nutzt nichts. Der Alte brennt des anderen TageS wieder durch und schleicht sich in des Riesen Sunung „Felsenkeller," benützt die Ab-Wesenheit des Hausherrn, um aus dessen golden Faß „Odhörir" wunderbares Naß zu schlürfen und mit dem holden Töchlerlein drei Tage und Nachte wacker zu kosen. „Und al« er über Bifröst stob, Da fluchte Heimdall grimm und grob: Hat der heut wieder einen Brand, Kaum hält die Asenbrücke stand." „Odhörii trunken, liebe«bang. Bor Frigga« Thüre Wuotan sang, Und Frigg. die er noch nie bezwäng, Bezwungen ward durch Skaldensang." Wuotan machen es die übrigen Aseu nach. Da kehren sie einmal beim Frostriesen Oegir «in, und weil die Burg schon leergetrunken, über daS Christenthum gar nichts geschrieben, geschweige denn dasselbe irgendwie angegriffen habe. „Eine Lüge ist eS, daß darin die Gottheit geleugnet werde." „Ich bin Katholik, erziehe meine Kinder im christlich katholischen Geiste----" Von dem Herrn Doctor war nicht die Rede. Was Sie mit Ihren Kinder» machen, gehört nicht zur Sache, und von Angriffen „auf daS Christenthum" stand nirgends eine Zeile. Bon der Gottheit nur war die Sprache, und wenn der clericale Candidat meint: „Eine Lüge ist es, daß die Gottheit geleugnet wurde," so ist daS ei» kostbarer Satz, der wunderbar zeigt, wie Dr. Sernec politisch und national zu arbeiten pflegt. Die „Gottheit" hat er wohl nicht geleugnet, aber wie dieGottheit aussieht, um daS dreht es sich bei dem clericalen Candidaten. I» seiner Brochüre steht Schwarz auf Weiß gedruckt: ......" aber beinahe auf der ganzen Erde finden wir den Glauben aus ein derartige« allein geistiges Wesen, die Gottheit, verbreitet. — Dem gegenüber stellen mehrere Philosophen, und wohl nicht mit Unrecht de» Satz auf: Weil Gott un-endlich, die Materie, die Welt, aber rSiinlich und zeitlich, ebenfalls unendlich ist, so mub die Gottheit die ganze Natur durchdringen, so muh die Natur ein untrennbarer, organischer Theil de« Be-griffe« Gottheit sein; aus diese Art ist aber auch die Gottheit eine Person, nämlich die organische Vereinheit de« unendlichen Geistigen und der un-endlichen Materie im ewigen Wesen." Vor dreihundert Jahren hätt« man einen Mann mit solchen Ansichten auf den Scheiter-Haufen gestellt, und wäre es ein Deutscher oder Italiener gewesen, so schlügen darüber noch heute aus der slovenifchen Presse Flammen empor. So aber schallen aus den clericalen Blättern himmlische Chöre für den Pantheisten, weil er slavisch gesinnt ist, weil er anno 1891 in der Diöcese Lavant lebt und gegen die Deutschen „Grollten da Walhalla« Fürsten: Sollen schimpflich wir verdursten?" „Raunte Tyr zu Wuotan» Sohne: Donar Du, da« wär nicht ohne, Ständ ein Riefenbräuhau« hier .... Räumig für ein Meer vou Bier." Beide raubten auf Wuotans Befehl dem Riesen Hymir seinen Hopsenkessel und brachten ] ibn in Oegirs Hau». „Oegir braut seit jener Zeit. Den braunen Trank der Urigkeit." Ein andermal dat „Rothbart Donar," deffen Durst nicht eitel Mär, aus einem Horn da« Meer leer getrunken. Daß die alten Deutschen immer noch eins tranken, wem ist das nicht bekannt? Ihnen eS gleichzu» thun, lehren uns LißtS urkräftige „Germanen-lieber" nach TacituS' Recepten. Bon allen Ahnen-lugenden gefällt ihm am besten „der Heiden-durst," sie ist, Gott sei dank, nicht ganz dahin. Noch gibt eS echte Deutsche, die nach edlem Trunke „urgermanisch schnarchen bis an den helle» Tag." Und als die Vandalen in die ewige Stadt wallmhren, des RömerrobotS stuff und satt, da schlugen sie die Fenster ein. 2 ..Deutsch- DUcht" 1891 alle erdenklichen boshaften Streiche ersinnt und ausführen läßt. Der Pantheist Dr. Jofef Sernec ist der Candidat der clericalen Partei, daS steh« nun einmal fest, die unumstößliche Thatsache ist da, sie wird die Grundlage für die folgenden Er-eignisse sein. Kine Erklärung Z>r. Aoregger's. Wir haben Einsicht in ein Schreiben er-halten, mit welchem der Candidat unserer Partei, Herr Dr. Foregger. unter dem 27. v. Ml», mehrere Anfragen eine« Wähler» au» unserem Wahlbezirke beantwortet hat. Nachdem diese» Schreiben im gegenwärtigen Augenblicke von großem Interesse ist. so geben wir e» wörtlich wieder. ES lautet: »Euer Wohlgeboren! Empfangen Sie meinen verbindlichsten Dank für Ihre geschätzten Zeilen vom 25. v. M., welche mir leider bestätigen, daß ein in der Erregung de» Wahlkampfe» geschriebene« Wort Unheil anzurichten geeignet ist. Ich meine da« Schreiben de» Herrn Dr. Magg, mit welchem er den Rücktritt von der Kandidatur anzeigte und welche» von unseren politischen Gegnern jetzt wie e» scheint mit Erfolg fructificiert wird. Ich beeile mich darum, Ihre Anfrage zu beantworten, um Ihnen über meine persöolich« Haltung vollkommene Gewißheit zu verschaffen. Ich fuhr allerding» am 15. v. M. »um Parteitag nach Graz, konnte jedoch demselben nur in der ersten halben Stunde beiwohnen und mußte ihn verlassen, bevor irgend ein Beschluß g«faßt worden war. Die einleitende» Worte de» Herrn Dr. Schloffer hatten mir die Beruhigung gewährt, daß unter feiner Führung und ohne eine Gegen-strömung vom Vertrauensmänner - Kollegium da» Programm au»ge«rb«itct und dem Parteitag zur Annahme empfohlen werde. Ich habe diese» Pro-gramm zwar nicht unterfertigt, mache jedoch kein Hehl daran», daß ich in ihm nicht« Anstößige» finde. In wirtschaftlicher Hinficht wird gewiß die gesammte Wählerschaft diesem Programm beipflichten, welche« auch dem politischen Fortschritt huldigt, und in nationalen Dingen ist e« wol selbstverständlich, daß der Schutz de» Deutschthum» bei un« in den Vordergrund gestellt wird und daß der Abgeordnete der Deutschen de» Unterlande» — um mit den Worten de» Wahlaufrufe» zu sprechen — für sein Wirken im öffentlichen Leben sich zuvörderst da» Wohl der Deutschen zum Ziele stecken inüsse. Selbst unsere politischen Gegner könnten an dem Programm „Sie stürzten die Colonnen Und brüllten laut den Schlachtardit vandalisch voller Wonne: Wa» oben ist, muß unten stehn! Germanen haun den Teufel krumm!" Auch heute zeigt sich dieser .Furor tsuto» nicus,* wenn die Germanen zechend beim vollen Fasse liegen; fällt ein schiefes Wort, gleich fliegen die Krügel. Aber nicht bloß die alten Deutschen hatten großen Durst, auch ihre Gegner, die Römer. Die »legiofulminatrix* de» Marc Aurel war „aus Simmenngs staubiger Flur" dem Ber-schmachten nahe. Es flehte der zorngrimme Im-perator zu Jupiter. „Da ballten sich die Wolkengiganten Am Himmel schwarzdüster und schwer, Und Jupiter donnert: Verstanden! Und tränkte da» durstige Heer." Au» Marc Aurel» Jupitertempel wurde ein Bräuhau», „oasengleich winkt eS dem Wan-derer." und »cerevisia schwechatrix" labt fortan die durstenden Seelen. Den Göttern und Germanen folgen in „Lieder au» der Wachau" die Ritter und Fahrenden, deren »Regel": trinken und minnen un« der Dichter in äußerst wohlklingenden, kurzen Reim-paren vorführt. Er kehrt beim Abt von „Gött- nicht» aussetzen, al» den ganz akademisch gehaltenen Satz, daß die Sonderstellung Galizien» al» sicherste» Mittel zur Erreichung unserer nationalea Selbst-ständigkeit anzustreben sei. Wie wenig da» Grazer Programm geeignet ist, die Anschauungen auch der gemäßigtesten Deut-schen zu verletzen, beweist wol am schlagendsten der Umstand, daß auch Herr von Earneri dasselbe acceptiert hat, »ie Zeitungsnachrichten melden. Ich mache jedoch kein Hehl daran», daß ich die Ableh-nung de» Antrage» Magg nicht billige, jedoch ledig-lich au» taktischen Gründen. Ich bin ein guter Oesterreich«, habe jedoch die Ueberzeugung, daß auch die übrigen Steirer, «ie sie in Graz beim Parteitag versammelt waren, gute Oesterreich« sind und finde e» menschlich begreiflich, daß sich manche durch die Zumutung verletzt fühlten, fie müßten erst ihre österreichische Bürgertreue versichern, damit man daran glaube; nichtsdestoweniger hätt« man dem Antrage beipflichten müssen, nachdem er einmal ge-stellt war, schon um der jederzeit bereiten bo»haften Interpretation de» gekränkten Ehrgeize» und der politischen Gegner vorzubeugen. In der That hat sich diese Au»legung auch eingestellt und wird nun von der perfiden Hetzpresse ausgeschrotet, um un» in unserer Gesinnung zu verdächtigen. Ich für meine Person verwahr« mich aber auf da» Entschi«denste dagegen, ein »verzagender Otsttrreicher" zu sein; ich bin vielmehr von der Notwendigkeit diese» Ostreiche» überzeugt und glaube an seinen kraftvollen Bestand in der Zukunft um so zuversichtlicher, al» die Freundschaft mit dem Deutschen Reiche die sicherste Gewähr ist, daß un-serem Staat»w-sen von keinem auswärtigen Feinde «in Lrid gethan werden kann und daß auch die Wühlarb«it im Innern «rfolglo» bleiben wird, w«il dem StaatSwesen durch die Deutschen glücklicher-weise ein feste» Fundament gegeben ist. Daß auf dem Grazer Parteitage von einzelnen Theilnehmern antisemitisch« Tendtnzen verfolgt worden seien, mag ja richtig sein; der Parttilag stlbst hat jkdoch keinen Beschluß gefaßt, welcher dies«lb«n billigt, und in d«m Programm ist krin Wort enthalten, au< welchem auf «in« antisemitisch« Richtung ge-schlössen werden könnt«. Daß ich selbst kein Anti-semit bin, ist bekannt. Ich habe «S ja bereit« vor mehreren Jahren öffentlich erklärt und bin kein Mann, der seine Gesinnungen mit der Strömung de« Tage» wechsrlt. In der jetzigen Wahl-Cam-p«gn« hatte ich kein« Gelegenheit, mich darüber au» weig," „der Ostmark EScurial" ein, am hohen „Tyrnftein" trifft er die gewaltigen, kämpf- und kneiptüchtigen Kuenringer, nnd am steilen, weiten „Dürrenstein" singt Blondel. „der treue Gui-tonst," ein lateinische« Klagelied, und von innen ruft e»: „Gelobt sei Jesu Christ.' Der Teufel hole Dürrenstein, Wenn» nicht der Blondel ist!" Die verführerische Nixe von „Aggstein" lockt den Fahrenden vergeben» : „Solang die Wachau, reb«nreich. Da» Leben mir versüßet, Nach deinem wässerigen Sieich Gar wenig mich gelüstet." Die Zechlust beherrscht in der Abtheilung „kulturgeschichtliche«' auch Fromme. Weise, Helden de« AltherthumS. „Tobias" geht nach Raphael» Rath „in» angestammte Weinhau«," um der Schwiegermutter zu entfliehen ; „LycurgoS." der gescheidtesteJurist, hatte auch seinen Kater; „Arion," der im Jtalerland die Herzen gerührt und die Weiber verführt, ergötzt sich bei der Ueberfahrt an dem besten calabrifchen Wein und mit den schönsten calabrifchen Besen. Und „Alci-biade«." griechische» Muster sür classische zusprechen, w«il ich von keiner Seite interpelliert wurde und einem Kandidaten doch nicht zugemutet werden kann, sich über alle» zu erklären, wa« «r nicht billig«; derselbe hat sein positive« Programm zu entwickeln, die« that ich, und darau«, daß ich de« Antisemtti«mu« gar nicht erwähnt», ist scho« zu entnehmtn, daß dersrlb« in meinem Programm keinen Platz hat. Ich betracht« ihn al« ei» Svmptom de« krankhaften Zustande« uns«r«r soeiale» Verhältnisse und hoffe umso zuversichtlicher, daß derselbe in nicht zu ferner Zeit verschwinden wird, al« ja die antisemitische Bewegung eine Gestalt an-genommen hat, welche auch dem Minder-Sinfichtigrn die Gefährlichkeit derselben klarmacht. Ich hoff«, hiemit Ihre Fragen erschöpfend be-antwortet zu haben und ermächtig« Sie, von meinem Schreiben jeden Gebrauch zu machen, der Ihnen ge-eignet erscheint. Mit dem Au«drucke der vollkommensten Hochachtung Euer Wohlgeboren «rg«benster Dr. F o r « g g « r.'° 3>*r Kissier Aewerkevund hielt letzten Samstag eine Versammlung ab, deren Hauptzweck der war. mit dem Candi-daten unserer Partei für da« Reichsrath«-Mandat die Wünsche der Gewerbetreibenden zu besprechen. E» hatten sich zur Versamm-lung über vierzig Mitglieder deS Ge» werbebunde«. eine Anzahl von Gemeinderäthen mit dem Herrn Bürgermeister - Stellvertreter Stiger und Herr Dr. Foregger eingefunden, und da« Ergebnis derselben war ein in jeder Hinsicht sehr befriedigende«. Am Beginne stellte der Obmann. Herr A l t z i e b l e r, deu Candidaten und den Re-gierungsvertreter Baron Apialtern vor. ließ da» Protokoll der letzten Versammlung verlesen und ertheilte dann Herrn RiegerSperger zur Erstattung de« Rechenschaftsberichte« das Wort. Der letztere hob die Thätigkeit de« GewerbebündeS gelegentlich der Landtags-wähl und der Wahl kür die Handels- und Gewerbekammer hervor, betonte, daß der Ge-werbebund in der Arbeiterfrage Stellung ge-nomnien. indem er beschlösse» habe, daß der erste Mai nicht als Arbeiter-Feiertag anzu-erkennen sei, berührte das an den Gemeinderach gerichtete, jedoch unerledigt gebliebene Gesuch um Freigebung de« Badeplatze» oberhalb de« Pallos'fchen Bades, erwähnte des an den Ge-meinderath gestellten Ansuchen» um Ein-schränkong d'S Hausierhandel» und bemerkt« endlich, daß die Gewerbetreibenden beschlösse» haben, bei der Wahl für den ReichSrarh nur demjenigen Candidaten ihre Stimmen zu geben. Ulkerei, macht mit seinen akademischen Freunden nach altem Brauche »Der Mutter Zantipp« Die gräulichst« Katzenmusik, Herr Sokrate« selber schlug dröhnend Den Tact mit seltenem Glück." Da rauschte etwa« nieder, und gräßlich scholl e«: »Eheu !" Doch nicht genug daran. „Sie läuteten manchen Hau«m«ister Mit gritchischen Flüchen zum Thor, Zrrschlugrn den schnöden Philistern Die Fenster im grausigen Ehor, Verschleppten Schilder und Wappen Trotz Köter und Polppei Und hieben in Straßen und Gassen HermeSsäule» entzwei." „MifenuS." nach Bergil „der erste Stab«-trompeter," der die Tagreveille, den Angriff, den Zapfenstreich, manch Ständchen süß und fein trompete, auch ArneaS, seinen Herrn, in Dido» Herz hineinblie«, MisenuS, dieser Muster-musikuS, der mancher modernen DereinSkapelle alle Ehre gemacht hätte, war. wie'« leider schon stellenweise vorkommt, auch Meister im Trink« und fand — ein Opfer feine« antiken Durste« — ein kühle«, feuchte« Grab. Drumm 105*1 welcher sich bereit erklärt, für die auf dem inerten österreichischen Gewc»betag aufgestellten Forderungen de» Gewerbeftandes einzutreten. Herr W r a t f ch k o erstattete sodann den Cassa-bericht, welchen» zu entnehmen war. daß die Einnahmen dt» Gewcrbebunde« rund 105 fl.. »ad die Ausgaben rund 58 fl. betrugen, worauf die Herren ?! a s k o und Trafenig zu Revisoren gewählt wurden. Zum nächsten Punkte der Tagesordnung übergehend, ergriff Herr Altziebler daS Wort, um die wichtigsten Wünsche der Gewerbe-treibenden zu besprechen. Seinen mit zahlreichen Beispielen illustrierten Ausführungen wurde mit größter Aufmerksamkeit gefolgt und sie erfreuten sich allgemeinen Bei'alles. Redner besprach den vesähigungS-Nachweis und die Uebelstände, welche sich hinsiätlich der betreffenden Be-stimmung insbesondere bei dem FabrikSwesen ergeben, wo sich ein förmliche« Strohmänner» foltern herausgebildet habe, van» die Nothwendig-keit der Abschaffung de« HausierwesenS und der Wanderlager, die ja doch nur Ausschußwaren auSbicten und das Geld der Parteien fort-schleppen, serner die Forderung, daß den Ge» iioffenschaften bezüglich der Crtheilung von Con-l'ffionen ein gewisser Einfluß eingeräumt werde, weil die« daS einzige Mittel fei, um dem Schwindel und anderen Ungehörigkeiten vor-zubeugen. zu deren seltsamsten wohl die That-sache gehöre, daß ein und dieselbe Person in dem einen Bezirk al« Lehrling, in einem zweiten als Gehilfe angemeldet und in einem dritten Vezirke al« Unternehmer thätig fei, u. f. w. Herr Altziebler schloß seine Rede mit der Bitte an Herrn Dr. Foregger, im ReichSrathe die Wünsche der Gewerbetreibenden möglichst zu berücksichtigen. Herr Koroschetz verlas sodann die Wünsche de« Gewerbestandes. ES befanden sich darunter: die Erweiterung der Autonomie der Venossensch ften; die Ausdehnung der Pflicht, die Befähigung nachzuweisen, auch aus die Fabrikanten handwerksmäßiger Erzeugnisse und ans Handeltreibende; die Ermöglichung der Einflußnahme seitens der Genossenschaften auf »ie Enhheilung von Gewerben und der Jnter-vention bei Erhebungen wegen Gewerbefiörnngen; die Einführung der praktischen Meisterprüfung; die Endeilung de« Meisterrechte« erst nach acht-jähriger Verwendung im Gewerte: da« RecurS-recht der Genossenschaften; die Aufstellung der Sewerbe-Normalien; die Fassung der §§ 37, 38, 39, 40, 42 und 44 deS Gewerbegefetze« im Eiane der Beschlüsse des vierten GewerbetageS; die Beseitigung de« Agenten- und Ausverkauf«-- Unwesen«; die Festsetzung der Anzahl Lehr-linge zur Zahl der voUentlohnten Arbeiter in den einzelnen Betrieben; die Aufhebung deS Hausierhandel«; die Beseitung oder doch Ein-schränkung der StrafhauSarbeit, u. f. w. .Gehe, wenn bekneipt du tist, Auf fich'ren Pfaden hin, Sonst liegst du, eh du dich versiehst, In einem Tümpel drin." Und der ehrsame Eollega de« Mifenu«, der | sternkundige Steuermann „PalinuruS," »der in lkarthago, eh er schied, der Schulden schwerste zahlte," während die übrigen Trojaner schnöd ! wtkniffen, hat, al« er an seiner „SchnapSphiole Land" endlich wahrgenommen, daß für die bterblichen bereit« die Mitternacht gekommen, »llmählig eingenickt. .Halb schob e» ihn, halb sank er hin, Halb >o« ihn seine Rüstung. Und plötzlich machte Palinuru« einen Rutscher — Hub e« war futsch die Zier der Meeretkutscher' Gar anziehend ist für den „landfahrigen Hirschen," für den „deutschdurstenden Bacchanten" .Italien'; da gibt« genug zu kosten und zu kosen. In „Venezia" schon umfaßt er da« volle Römergla« mit frommer Inbrunst. »Wer nicht isn diesem Weine trinkt, der kann nicht selig mrden." Aus der Piazetta sitzt der alte Bummler .dein Weine recht fein still, sonnt sich und meditiert, wie Set Theodor auf seinem Kro-dbil.' Zu »Florenz' nähert er sich ehrfurchts-»oll den alten Meistern auf „feuchtfröhlicher 8» MMf t Z>r. Is,regger begann mit der Mittheilung, daß er dem Ob-manne de« Gewerbebunde« bereit« ein Schrift-stück übergeben habe, in welchem er feine An-sichtcn bezüglich jedes dieser Wünsche nieder« gelegt. E« bandle sich hauptsächlich darum, in welchem Geiste und in welcher Richtung ein Abgeordneter die Interessen ! es Gew?rbeftand<« im Allgemeinen wahrnehme. Redner sei vor Allem ein deutscher Abgeordneter gewesen, und er werde e«, wenn neuerdings gewählt, wieder sein. Wenn er diesen allgemeinen Satz au«-spreche, so habe die« für da« Gewerben?« fen eine besondere Bedeutung, insofern? nämlich, als da« Gewerbe gerade im deutschen Volke zur höchsten Entwicklung gelangt sei: da« Gewerbe sei deutsch organisiert, und die Kraft des deutschen Volke« ruhe vornehmlich in den breiten Schichten des Mittelstände«, im Gegensatze z» anderen Nationen, insbesondere auch zum englischen Volke, welche« des Mittel-standes völlig entbehre. Es sei die Pflicht de« deutschen Abgeordneten, für die Erhaltung de« Mittelstandes einzutreten, u. z. sowohl des bäuerlichen, als auch deS gewerblichen, e« sei die« «ine patriotische Pflicht. Durch den Man» ch.ster-LiberaliSmuS werde der Mittelstand allerdings nicht gestärkt, denn dieser Libera-liSmuS war e« ja, der die heutigen Zustände geschaffen. Redner sei in jeder andere» Be-ziehung sür den Liberalismus und freisinnig, in wirtschaftlicher Hinsicht aber sei er consevvativ. Wer den Zweck erreichen wolle, müsse auch die Mittel gutheißen. Der Zweck sei die Erhaltung de« Mittelstandes, und unter den Mitteln, die diesem Zwecke dienen sollen, rangiere in erster Linie die vernünftige Ausgestaltung der Ge-werbe-Gesetzgebung. Man habe vor acht Jahren, als man an die Abänderung de« Gewerbe, gesetze« gieng, wohl die verderblichen folgen der freien Concurrenz erkannt, sei jedoch tn der Be-kämpfung derselben auf halbem Wege stehen ge-blieben. Insbesondere sei der Befähigung»-Nachweis eine durchaus verfehlte Maßregel, wenn die Pflicht, diesen Nachweis zu erbringen, nicht auch ans die Fabrikanten ausgedehnt werde, wobei jedoch bemerkt werden müsse, daß e« allerdings Artikel gibt, für welche die Erbringung de» BefähigungS-Nachweife« unmöglich fei. Auch die Hausindustrie müsse geschützt werden, solange sie nicht bloS den Deckmantel abgebe für die fabriksmäßig« Erzeugung handwrrk«-mäßiger Artikel. Bezüglich de« Genossen-schastSwesen« sei die Gesetzgebung gleich-falls auf halbem Wege stehengeblieben. Die Genossenschaften müssen größere Selbst-ständigkeit erhalten, und ein maßgebendes Gut-achten abgeben dürfen, man müsse ihnen da« Recht der Jngerenz in gewissen Angelegenheiten einräumen und da« Recursrecht gegen die Ver- Spur' ; über eine Sitte jedoch muß er sich barbarisch und hart beklagen: „®« sperren die Wirt«ha»«proleten Um neun Uhr da« gastliche Hau« Und werfen sammt Durst und Moneten Zur nächtlichen Thür Dich hinaus.' Bei Sena begrüßt er in bacchantischer Be-geisterung den Berg, au« dessen dunklen Tiefen da« warme Herzblut der Erde quillt: ,vino del Cbianti.* Selbstverständlich, der Bursche kann an „Terni" nicht vorüber; e« ruft ihn sofort Vater Tacitusse an und fragt über Deutsch» land unter anderem: „Sage mir: Wird immer noch so ellenhaft getrunken?" »Ich danke euch Later Tacitu«! E« herrschen stramme Fürsten, Roch steht da« alte deutsche Reich Mit seinen alten Dürsten.' Solche« freut den alten Tacitusse unmaßen, er läßt sogar den Wanderer in seinem Hain unter seiner Toga schlafen. „Die Nachbarin zu Perusia" hat« dem Studenten angethan, doch auch in „Napoli" ist er glückselig und in „Svr-rento" bangt ihm vor der Heimkehr. Auf „Capri" plagt ihn in versengender Sonnengluth gewaltiger Durst. leihung gewerblicher Concessionen zugestehen. Der Gedanke, daß der Gehilfe eine Meister-Prüfung abzulegen solle, ehe er Meister werde, sei dem Redner seh? sympathisch, denn er erwecke die Erinnerung an vergangene gute Zeiten, und anderseits böten solche Meisterprüfungen dem Publikum doch einigermaßen die Gewähr, daß eS gediegene Arbeiten erwarten dürfe. Für Streitigkeiten in gewerblichen Angelegenheiten ollten den Richtern Beiräthe au« den Genossen» chaften beigegeben werden, weil es von dem Richter nicht verlangt werdxn könne, daß er in allen gewerblichen Fragen versiert fei. Ferner sollten die Gewerbe streng abgegräiizt werden, wobei allerdings in erster Linie die Bedürfnisse der Bevölkerung zu berücksichtigen wären, damit nicht etwa die Anomalie vorkomme, daß ein Schlosser zur Reparatur oon Telegraphen» Leitungen nicht berechtigt und der Besitzer einer solchen in Oberburg demnach bemüßigt wäre, sich zur Vornahme einer geringfügigen Au«» besserung den Installateur au« Cilli zu ver« schreiben. Hinsichtlich de« Hausierhandel«, der Wanderlager und de« Agenten-Unwesen« schließe sich Redner den vorzüglichen Ausführungen de« Obmanne« Altziebler an. und er habe denselben auch nicht« hinzuzufügen. In der nächsten Zeit dürften alle diese Fragen acut werden, und aus den gemachten Andeutungen ergebe sich, in welchem Geiste er dieselben behandeln werd«. Er werde nicht bahnbrechend vorgehen können, aber daß er die Vorangehenden unterstützen werde, da« verspreche er. — Es seien jedoch noch andere Maßregeln durchzuführen, um die herrschenden Zustände zu bessern. Man habe beispielsweise den Mittelstand zugunsten der Arbeiter belastet, und der Gewerbestand habe ein Recht, zu verlangen, daß man jetzt auch an ihn denke. E« müsse durch eine gründliche Reform der Steuern der Mittelstand auSgiebig entlastet, außerdem müssen aber auch positive Maßiegeln ergriffen werden. Daß da« frei« willige Genossenschaftswesen noch so wenig ent-wickelt sei, daran tragen hanptsächlich die natio-nalen Kämpfe die Schuld; e« sei zu hoffen, daß auch in dieser Richtung eine Besserung, eine geistige Entlastung platzgreisen und daß wir unsere Aufmerksamkeit anderen Dingen werden zuwenden können. Redner fragt, wann und wo ein slavischer Abgeordneter für den Gewerbestand je daS Geringste gethan. Die nationalen Aspirationen lassen die slavischen Volksvertreter die wichtigst?» materiellen Fragen übersehen. DaS beste Mittel, den Gewerbestand zu heben, werde im allgemeinen Ausschwung, in der Schaffung von Arbeit zu suchen fein. Im steirischen Unterland« stehen schon sür die nächste Zeit größere Unternehmungen bevor, und ohne Zweifel werden dieselben auf die schöne Sannsladt wohlthuend zurückwirken, Cilli werde in derselben Weise emporblühen wie bisher und „Senge, Du Sonne, — Leuchtet, ihr Mauern, Schlummert, ihr Bäume, — Tunket, ihr Wellen, Lichte, du Erde, — Dampfe, du Meer! Ich trinke.' Der Abschied von Italien wird einem jedoch in .Abend auf Capri' „Resignation" und „Ab» schied von Capri" nicht besonder« schwer gemacht. Mit allen diesen Gesängen wollen die „Semitica" nicht recht harmonieren. Wa« soll auch eine diebische Judith bei „Holoferne«,' der Fluch „PutipharS" auf Hebräermäntel, der „unge-wafchene Schwärm der Hebräer" im rothen Meer, der aussätzige „Ozia«' „der alte Elezar." welcher „die SchweinSsulz nicht zusammen-fressen will." da« Anathema über den Schnap« al« „Höllentrank" der Juden u. Ä. neben Wuotan, Frigg. Donar und all den anderen honorigen altpoetischen Zechern? Un« will bedünken, daß da« Büchlein ohne diesen Knob-lauchdust verdaulicher wäre. Ja, der ..§ 11," da« ist wa« andere«! Da finden wir wieder die alten Quaden „Am linken Jsterstrand, Sie saßen gern im Nassen Mit edlem vierverstand. Sie brannten braune« Bier Und brieten auf dem Spieße den Urwaldstier." 4 bettn gewiß auch eine Kolonie zufriedener Gewerbetreibende» in sich schließen. Die Rede Dr. Foregger^ wurde mit leb-haftem Beifall aufgenommen,^ über Antrag deS Vorsitzenden wurde dem Candidaten der Dank für feine Ausführungen durch Erheben von den Sitzen kundgegeben und hieraus die Candidatur Dr. Foregger's einstimmig angenommen. Der nächste Punkt der Tagesordnung waren ErgänzungSwahlen. ES wurden für die auS« geschiedenen Ausschußmitglieder die Herren Jamfchek. NaSko und Schmuck gewählt. Herr W r a t s ch k o stellte hierauf an Herrn Dr. Foregger die Frage, ob eS wahr sei. waS in einem gegnerischen Blatte zu lesen war, daß er nicht für die Bahn Cilli-Wöllan gewesen sei. Dr. Fsrrgger erwiderte, c« sei nicht seine Gewohnheit. Pflanz zumachen; aber nach-dem er darum gefragt werde, so müsse er doch feststellen, daß er schon im Jahre 1875 für diese Bahnlinie gewirkt habe, und daß damals auf sein Betreiben eine Vorlage im ReichSrathe eingebracht wurde, welche den Bau der Bahn-linie Cilli Unlerdrauburg auf Kosten deS StaatcS in Aussicht nahm. Daß die Vorlage abgelehnt wurde, sei dadurch zu erklären, daß bezüglich der zu wählenden Trace keine Nnigkeit bestand. Er habe die Angelegenheit seither nie auS dem Auge verloren und sei noch bei den ConcessionS« Verhandlungen im Handelsministerium Herrn v. Lapp zur Seite gestanden. Unbegreiflich fei eS ihm. wie sich andere Leute in dieser Angelegenheit können Verdienste nachrühmen lassen, welche sie ganz und gar nicht besitzen. Herr B e n e s ch forderte seine Genossen in einer kernigen Ansprache auf. vollzählig zur Wahl zu kommen. Cilli soll im ReichSrathe durch einen Cillier vertreten sein, durch einen Deutschen und guten Oesterreicher, nicht jedoch etwa durch einen Mann, der nach Rußland schielt. Herr Dr. Foregger entgegnete, daS anheimelnde deutsche Wesen sei die Stärke Cilli'S, und wenn dieses Bollwerk falle, dann allerdings bliebe den Gewerbetreibenden nichts übrig als zuzusperren und auszuwandern. WaS die russischen Sympathien der Gegner anbelangt, so habe er dieselben schon in seiner Jugend auf den Schulbänken deS Cillier Gymnasiums wahr-genommen. Bezüglich seiner eigenen Person werde man wohl noch öfter in gegnerischen Blättern Verdächtigungen und Verleumdungen zu lesen bekommen; sie seien ihn, zu niedrig, als daß er sich gegen dieselben wehren sollte. Wenn er so wäre, wie ihn die Pervakenblätter schildern, so würde er in Wien von den deutschen Eteirern gewiß nicht dreimal zum Obmann ge-wählt worden. Redner schloß mit einem Hoch auf Cilli, dessen Zukunft auf dem Gedeihen des Gewerbestandes beruhe. Herr Jerebitfchnigg stellte den Antrag. an den Gemeinderath daS Ansuchen zu richten, daß bei communalen Arbeiten in erster Linie die Gewerbetreibenden von Cilli berück-sichtigt werden mögen. Der Antrag wurde von Bei ihnen kehrte gern der hl. Severin ein „mit einem Legel Rebenthau." Auch brachte er den Germanen die zehn Gebote und dazu den „§ 11": „S wird immer fortgesoffen — im hcilgen römischen Reich." Die Hymne auf die Dreiheit, „Cerevisius, Bacchus und GambrinuS" ist recht gelungen, nicht minder die „Bierphilosophie." Daneben heimelt an die .,feuchte Andacht" zum säuerlichsüßen Mailberger, von wo an# der durstige Sänger als Büßer dereinst die Himmelfahrt antreten will. Ja, der Wein macht unsern antisemitischen Dichter wieder liberal:„,0b Türke du, ob Heide. Buddhist oder Christ: Der ist nicht werth deS Weines, der ihn mit Wasser mischt." Das Unangenehmste bei so trinkseliger Lebensweise ist. daß das MooS häufig ausgeht und der Wirt dann das ganze Sündenregister an der Thüre verewigt. Doch den Burschen kümmert endlich auch das nichts: „Die Schulden bezahle ich nicht, Sie dauern pereuoius aere, Mich zwingt nur da« jüngste Gericht." Den Schluß dieser fruchtfröhlichen Lieder bildet .Naturwissenschaftliches." Welche Triumphe «»-«tfch- 1U4U" Herr Pacchiaffo unterstützt und hierauf einstimmig angenommen. Herr S t i g e r dankte dem Vorsitzenden für die an den Gemeinderath ergangene Einladung zur Versammlung und sprach den Wunsch aus, daß dieses Vorgehen wiederholt werden möge, damit man gemeinsam zum Wohle der Stadt wirken könne. Die Worte deS Redners fanden allgemeine Zustimmung und Herr Alt-ziebler brachte dieselbe zum Ausdruck, indem er den geäußerten Wunsch zu erfüllen versprach. Rundschau. sDie Wahlen für den Reichsraths wurden am Montag und Dienstag fortgesetzt; am Montag wählten die Landgemeinden Nieder-österreichS, Böhmens. Mährens, Salzburgs, der Bukowina, die Städte Oberösterreichs und der zweite und dritte Wahlkörper von Triest; am Dienstag wählten die Landgemeinden von Schlesien und von Krain. In N i e d er ö st e r r e i ch. wo von den acht Mandaten der Landgemeinden bisher vier in den Händen der Clericalen und rier in jenen der Deutschliberalen waren, haben die letzteren alle ihre Mandate, die Clericalen eines an die Antisemiten abgeben müssen. In B ö h m e n haben die Deutschliberalen die Einigkeit abermals bewährt, welche die letzten LandtagSwahlen so glänzend ausfallen ließ, sie haben jetzt aus den Landgemeinden zwölf Mandate, also um eines mehr als früher, da der berüchtigte Heinrich der Vertretung des Bezirkes Leitomifchl enthoben wurde. Dagegen sind die Alttschechen aufs Haupt geschlagen worden, denn eS wurden ihnen von den Jungtschechen nicht weniger al« vierzehn Mandat« abgenommen, so daß die letzteren die Landgemeinden vollständig erobert • haben. Wenn die noch ausstehenden Wahlen ähnliche Resultate ergeben sollten, wie die bereits voll-zogenen, so werden sich dieselben zu einer v?r-nicht-nden Kritik der Taffe'schen Politik zuspitzen, welche überall die extremsten Parteien in die Höhe kommen ließ. Welch tiefen Eindruck der Ausfall der Wahlen besonders in clericalen Kreisen gemacht hat, zeigt der heutige Leitartikel de« «Grazer Volkbl.", der in den Worten gipfelt: „Gebrochen liegt daS Alttfchechenthum am Boden, die bisherige Majorität ist zersprengt — daS ist das Unglück des 2. März."—In Mähren hab«u die Wahlen der Landgemeinde» eine Aenderung in dem Verhältnisse der Parteien nicht gebracht, in den oberösterreichischen Städten haben die Deutschliberale» die Mandate aller Bezirke behauptet, in Salzburg wurden aus den Landgemeinden Lienbacher und der clericale Dr. Fuchs gewählt, di« Landgemeinden der Bukowina entsendeten zwei Rumänen und einen Ruthenen, Gal > zien wählte zwanzig Polen und sieben Jungru-thenen, und Triest den bisherigen Ver-treter Josef Burgsteller Edlen v. BidiSchini. Gestern (3.) wählten die Landgemeinden Krains. AuS den Urnen sind hervorgegangen: Klun, feiert da die Naturwissenschaft! Di« C«ntripedal-kraft bewegt uns ins WirtShauS. dort bleibt man dem Gesetze der Trägheit gemäß sitzen, dann steigt der Wein mittelst der Haarröhrentraft, „Und sind die flüssigen Gelder auf flüssigem Wege verlumpt, „So wird dann hydrodynamisch weiter gepumpt." „Der Zentrifugalkraft zufolge wirft manchmal der Wirt un« hinaus, Und nach den Pendelgesetzen schwanken wir langsam nach Hau«." Unangenehm wirkt dabei daS Gesetz der Schwere und die Lehre vom Fall, ebenso die Adhäsion wegen der Polypen, die Reibung erzeugt dann zu große Wärme, und die Herstellung des Gleichgewichtes ist mitunter recht fatal. DaS tragische Ende der Verbindung deS CostnuS mit seiner Cousine Sinus durch die böse Echwieger-mutter Secante, welche ihm manche derbe Tan-gente beibrachte, bis er bei 90 Grad zu Null geworden, schildenergreifend die „Trigonometrische Ballade." Auf immer verliebte, aber nicht hei-raten wollende Junggesellen paßt das Lied „Centrum." Eine Sie bildet das Centrum, 1891 Hohenwart. Pfeifer. Poufche (statt Hren.) Dr. Ferjancic. Der Gegencandidat des Letzteren. Fürst Windifchgrätz. erhielt, trotzdem er feine Wahlbewerbung in letzter Stunde zurückgezogen hatt«, doch 48 Stimmen. — Donnerstag wählen di« Städte und Märkte. Von Interesse ist nur der Kamps der Anhänger Globocnik« mü jenen deS Jungslovenen Majaron. Den Letzteren wird unter anderem vorgehalten, das sie mit dem Versprechen, deutsche Schulen gründe« zn wollen, ihren jungslooenischen Candidaten durchzubringen bestrebt feien. [Die Finanz wirtschaft der ver-flosseneu Majorität des Reichs-r a t h e«] wird durch folgende Zahlen deutlich illustriert: DaS Finanzgefetz für da» Jahr 1379 wurde bekanntlich noch von der liberale» Majorität und Regierung beschlossen. Nach demselben beliesen sich die gesammten Staats-ausgaben auf 471,163.650 fl., die Gefammt-nnnahmen auf 392.565.144 fl., so daß ein Abgang von 78,598.566 fl. resultierte. Die enorme Höhe diese» Abganges erklärt sich aus den Kosten, welche der bekanntlich gegen den Willen, der deutschen Linken unternommene Krieg in Bosnien und der Herzegowina in der Höhe von über 50 Millionen verschlang. Die Zinsen der cisleithanischen Staatsschuld betrugen 1879 in Summa 93,726.144 fl. Vergleichen wir damit daS von der clerical-flavischen Majorität de» ausgelösten Reichsrathes beschlossene Finanz-gesetz pro 18' 0, so finden wir, daß nach demselben di« gesammten StaatSausgaben 546,393.035 fl., die gesammten Einnahmen 548,820.966 Gulden betrugen, wobei sich freilich ein Plu» von 2,716.971 fl. ergibt. Die Zinsen der die»-seitigen Staatsschuld sind mit 131,649.720 fl. in dasselbe eingesetzt. Was solgt daraus? Daß unter der clerical - slavischen Majorität trotz deS tie'sten Friedens die StaatSauSgaben vou 423 Milionen Gulden auf 546 Milionen, also um 123 Milionen, die Staatseinnahmen von 398 Millionen auf 548'/, Millionen, als» um 150'/, Milionen. die Zinsen der Staat»-schuld von 93 Millionen auf 131 Millionen, um 33 Millionen gestiegen find, so daß die Staatsschuld seit 1879 um über 700 Millionen angewachsen ist. Es werden demnach jetzt dem Volke der im Reichsrathe vertretenen Länder jährlich um 150'/, Millionen mehr abgenommen, als im Jahre 1879. Betrachten wir die seit 1879 erfolgten Steuererhöhungen, so finden wir. daß z. B. die Gebäudesteuer um mehr als ö Millionen, die Erwerbsteuer um mehr als 2 Millionen, die Einkommensteuer um mehr alt 4'/, Millionen, die Zölle um mehr als 13 Millionen, die Branntweinsteuer um mehr al» 28 Millionen, di« Zuckersteuer um mehr al» 2 Millionen und die Stempel und Gebüren-steuer um mehr als 3 Millionen gestiegen sind, und daß hierzu außerdem noch die 1879 nicht bestandene Petroleumabgabe mit 4'/,0 Millionen gekommen ist. Alle diese an die Steuerkrast des Volkes schon fast unerschwinglichen An« welches er als Peripherie umjagt, fortwährend getroffen von ihres schwarzen Auges treffsicher«» Radius; Sie ist daS Centrum seine« Leben», sein R und ! „Es kommt gar oft zur Lieb-schast. zur Heirat aber nie!" Derbkomisch ist da» Trinklied „Der Walfisch", welcher furch-terlich Magenweh bekommt, weil er „den Juden JonaS verschluckt". Und in „Ontogenesis" faßt der Sänger feine gefammte seuchtsrihliche Moral zusammen: „Der rechte Mensch soll stets nasse Wege gehn" ; denn „alles, was um unS da ist zu Wasser und zu Land, alle». waS da saust und frißt, entstand ja auf nassem Wege au» dem Diluvium". ES ist keine Frage, daß LißtS Lieder mn diesem Inhalte da» echt Burschikose vollend» treffen ; auch die Form entspricht zumeist. Leichte Rhythmen, kräftige Ausdrücke, witzige Wendungen — hie und da etwas zu kraftgenialisch und grob geschmiedet — geben der flotten Sache die zugehörige Hülle. Die meisten Lieder fordern unmittelbar zum Gesänge heraus und find eine reiche Fundgrube sür humorvolle Componisten. Wir hoffen, dem begabten jungen Dichter bald auch auf ernster Bahn zu begegnen. G. 1891 ..Deutsch- Wicht' forbrrungen stellenden Mehrford«rungen wurden mi« voller Zustimmung der Majorität bewilligt, die sich leicht brüsten samt, das Gleichgewicht im Staatshaushalte hergestellt ju haben, aber wohlweislich verschweigt, daß diese Errungen-schast nebenbei auch mit einer dauernden Vermehrung der Staatsschuld von über 700 Mill. Gulden bezahlt werden mußte. sDie Bildung eines slavischen Club« im künftigen ReichSrath e] wurde während der jetzigen Wahlbewegung in mehreren jungtschechischen Versammlungen, sowie in einigen slavischen Blättern befürwortet. Dies« Frage bespricht auch daS Organ de» Bischos« Eiroßmayer, der Agramer ,06zot", der sagt, daß die Deutschen für die Interessen der Slaven nie etwa« chun werden; man sehe dies an dem Beispiele de» den Slaven am nächsten stehendin deutschösterreichischen Staatsmanne», de» Grafen Hohenwart, der al» Führer der Rechten die Slaven auf den Weg einer Opportunist verführt habe, bei welcher sie nicht» erreicht haben. Die Polen und die Alttfchechen würden aller-dingS einem slavischen Club kaum beitreten; allein die Jungtschechen. Slovenen, Rulhenen, Kroaten und Serben könnten nach der Meinung deS Blatte« einen starken, geachteten und «influß-reichen Club bilden. sDie Bevölkerung Oesterreichs.) Die letzte Volkszählung ergab, daß die dies-festig« ReichShälste 23,835.261 Bewohner zählt, gegen 22,144.244 im Jahre 1880. Auf die einzelnen Länder vertheilt, ergibt sich folgende Tabelle: 18*0 8.330,621 1.113,025 759,620 ilikn Ziiederösierreich darunter Dien Oderökereeich . . Salzburg..........163,570 Sieiermart .... 1.218,507 Äärnten............148,730 Ärain..............481,24ö Trieft sammt Gebier ............144,844 Kürz Gradisca . . 211,084 sjflrien............292,00»; Tirol..............805,176 Lorarlberg .... 107,373 Böhmen ..........3.560,819 Mätiren............2 1.>3,4 > >7 Schlesien..........565.475 Galizien..........5.958/(07 Bukowina .... 571,671 Salmatirx . . . . 47C101I Onweieade 1890 2.651,530 1.355,255 783.576 173,872 1.281,023 360,443 49^,390 157,618 219,996 318,209 812,704 116,216 5.837,6<)3 2.272,856 602,117 6 578,364 046,607 524,10' Z»»'or-mittags Caprivi besuchte, um dessen Vortrag eutgegenzunehmen. Wenn man sich erinnert, daß Elaathalter Fürst Hohenlohe erst am 25. d. bei einem Festesien in Straßburg die Besserung der deutsch-französischenBeziehungen constatiertund die Milderung des PaßzwangeS angekündigt hatt«, s» erscheint die Zurückziehung dieser geplanten Maßnahme als die Antwort auf die Haltung der Franzosen anläßlich de» Besuches der Kaiserin Friedrich. Die Antwort ist zu deutlich, als daß man darüber viel Worte verlieren sollte. Dazu kommt die herbe Besprechung der Pariser Vorgange durch die „Nordd. Allg. Ztg." al« Commentar der Ankündigung des .Reich«-anzeigerS". UeberdieS versichert die „Nordd. Allg. Ztg." gegenüber den Gerüchten und Com-binationen über die Zweck« und Absichten de« Besuche« der Kaiserin Friedrich in Pari«, daß die Reise lediglich in Privatangelegenheiten unternommen wurde, und auS diesem Grunde seien die Botschafter Herbette und Gras Münster auch erst im letzten Augenblicke von der Reis« unterrichtet worden. — Da» Eine darf wohl al» feststehend gelten: Wenn noch Bi»marck am Ruder stünde, die deutsche Politik würde eine solch« Schlappe nicht erlitten haben. s I m deutschen Reichstags hat sich die Debatte über die UnterofficierSprümien unerwarteterweise zu einem politischen Ereignis von großer Bedeutung gestaltet, indem der Reichs-kanzler Caprivi die gute Gelegenheit benützte, um die Freisinnigen gründlich abzustoßen. Die Situation ist dadurch wesentlich geklärt worden. sDie Lag« Italien«] wird von einem reich«deutschen Blatte al« sehr ernst bezeichnet, und zwar sowohl nach innen, wie nach außen. Nach innen entbehre da« neue Cabinet einfach jeder parlamentarischen Grundlage, die eS auf die Dauer tragen dürst«. Di« neue Regierung«-Partei sei ein durch den Zufall, um nicht zu sagen, durch die Mitschuld an der Katastrophe de« 31. Januar entstandene« Sammelsurium von Elementen der äußersten Rechten, wie der äußersten Linken; hiezu trete eine Anzabl so-genannter „Gemäßigter" und eine kleine Schaar Nicoterinischer Hils«truppen, auf die aber keinerlei Verlaß sei. Die neue Mehrheit halte vorerst nur die gemeinsame Furcht vor den Folgen einer Rückkehr CriSpi'S zusammen. Al« bindende« Prinzip habe sie nur die, schon vor ihnen von EriSpi proclamierte Politik der Er-sparnisse. Schon jetzt beginnen zwischen diesen heterogenen Fraktionen die gegenseitigen Plän-keleien. Die Grundsätze der äußersten Linken in der inneren Politik seien sattsam bekannt. Dagegen wolle die Rechte die Einschränkung der. nach ihrer Meinung viel zu weit auSge-dehnten politischen Freiheiten jc. kurz, wo man hinsehe, recht» wie links, Gegensätze, die mit Mühe und Noth wohl für ein paar Monate, aber kaum länger, neutralisiert werden können. — Nicht anders stehe e» hinsichtlich der äußeren Politik. Ein Theil der Rechten. wie Jacini und Bonghi, fei gegen, ein anderer Theil unter Rudini für die Tripelallianz, und die äußerste Linke endlich, diese Hauptstütze de« Cabinet», sei ge-radezu für eine Allianz mit Frankreich. Mit Recht klage daher die CriSpi'sche „Risoruia", das von CriSpi und der Linken so mühsam ausgerichtete Gebäude der BündniSpolitik stehe in ernster Gefahr. Nicht daß Rudini illoyal handeln wolle, allein thatsächlich sei diejenige Partei, die stet» mit Energie für die Allianz Italien« mit den Centralmächten einstand, von der Regierung entfernt. ES habe auch gar keinen Werth, nach Außen hin fortwährend zu verheimlichen, daß die neue Regierungspartei vom Standpunkt der Tripel-Allianz aus nicht die Garantien biete, welche die CriSpi'sche Ma-jorität geboten habe. s.Rußlands rüstet sich" — so schreibt i daS „N. P. I." — „zum einstigen Kampfe gegen den Westen, nicht nur militärisch, sondern auch politisch, und durch Vorkehrungen nicht nur aus dem Gebiete der auswärtigen, sondern auch aus dem der inneren Politik. Den Truppenan-sammlungen in Bolhynien und Polen und dem Gefühlsbündnisse mit der französischen Republik entsprechen die mit unerschütterlicher Konsequenz durchgeführten Maßregeln zur Entnationalisierung der Kleinrussen, der Polen, der Balten, der Fin-länder, entspricht sogar die schroffe Haltung gegen die Juden. Im ganzen Reiche soll daS Großrussische herrschen und alle Elemente, welche Gedanken verbreiten könnten, die dem Absolu-tiSmuS und der Orthodoxie entgegenwirken, sollen zurückgedrängt und scharf bewacht werden. Ruß-land soll ein Nationalstaat werden wie irgend einer. Daß die Geschichte wiederholt die Unmög-lichkeit bewiesen hat, in einem vielsprachigen Reiche eine derartige Umgestaltung durchzuführen, kümmert di« Petersburger und Moskauer Poli-tiker wenig? wie Jeder, der a»S der Erfahrung Anderer nicht lernen will, bilden auch sie sich > ein, daß alle vorangegangenen Fälle auf den > ihrigen nicht passen, daß Niemand die Aufgabe fo klug und energisch angefaßt habe, wie sie e» zu thun gedächten, daß noch Niemand so viel Macht für ihre Vollendung mitgebracht habe, wie sie. Die Nationalitäten, w«lche sie vergewaltigen wollen, haben untereinander so wenig Be» rührungSpunkte, daß «in Gesammtwiderstand gegtn die Regierung unmöglich scheint, und allerdings iväre er, wenn er versucht würde, er-solglo«. Im Blute >cürde er erstickt werdnt u. s. w. Nun. den inneren Gewaltkuren der russischen Staatsmänner kann Europa mit Ruhe beiwohnen, denn während ihrer Dauer wird der Czar sich umsow«nig«r zu einem Angriffskriege entschließen. Wenn Rußland im Frieden keinen AuSbruch der bedrängten Nationalitäten zu fürchten hat, fo würde ihm deren Haß doch im Kriege ver« derblich werden. >König M i l a nj wird zum 7. d. Mt«., dem Jahrestage der Erhebung Serbien» zum Königreiche, in Belgrad erwartet. s I n Rumäniens ist da» Ministerium Manu abgetreten und ein Cabinet FloreScu in Blilbung begriffen: sZ-illkrieg zwischen Belgien und Frankreichs Die Kündigung de« bel-gisch-sranzösischen Handelsvertrag«, welcher im Jahre 1892 erlischt, scheint zu einem förmlichen Zollkrieg zwischen Belgien und Frankreich führen zu sollen. Man ist in Brüssel über die Kündi-gung sehr erbittert und entschlossen, den Kampf auf wirtschaftlichem Gebiete gegen Frankreich mit größter Thatkraft aufzunehmen. Die belgische Regierung hat diesertage eine vertrauliche Note nach Pari» gerichtet, worin der französischen Regierung für den Fall der Nichterneuerung de« Handelsverträge« mit »inen, System von Pro-hibitiv-Zöllen gegen die wichtigsten französischen Einsuhrartikel gedroht wird, ^sonders sollen französische Weine und Seidenwar?n getroffen werden. Gleichzeitig will Belgien den mit Frankreich abgeschlossene« Vertrag über da« liierarische und künstlerische Eigenthum kündigt«, wodurch den französischen Theater- und Roman-Schriftstellern ein schwerer Schaden zugefügt würde. sD e r amerikanisch Senats hat die EinwanderungS-Bill in der vom Repräsentanten-Hause beschlossenen Fassung genehmigt. Da« Gesetz verbietet di« Einwanderung von Personen, die zur Reise Unterstützung erhielten und von denen anzunehmen sei, daß sie die öffentliche Mildthätigkeit inanspruch nehmen würden; ferner verbietet dasselbe die Einwanderung von Polygamisten. Locates und Irovinciales. Cilli, 4. März. sPersonalnachrichten. j Dem Be-zirkShauptmann Friedrich Ritter von F i n e t t i in Windischgraz wurde der Titel und Charakter eines Statthalterei-Rathe«, und dem Oberstabsarzt Dr. Franz an gl, Leiter de« Garnison«-spital« in Laibach, da« Ritterkreuz de« Franz Joses-Orden« verliehen. — Der Minister für Cultus und Unterricht hat dem Dr. Ernst K r a m e r die Veni» docendi sür technische Bakteriologie an der Technischen Hochschule in Graz ertheilt. sCillier Casinooerein.s Mit dent Programm des am 28. v. MtS veranstalteten Familienabends hat die Casino - Direction sich den Dank auch jener Mitglieder verdient, die nicht dem Tanze huloigen, der ja daS Ende aller Casino- Unterhaltungen sein niuß und auch diesmal unsere junge Welt bis 3 Uhr morgen» in der animiertestcn Stimmung erhielt. Die voran-gegangenen musikalisch-declamatorischen Vorträge boten in dem reichen Beifall der Erschienenen den Beweis, daß aus diesem Gebiete in unserem Casino immer ein dankbares Publikum zu finden ist. Nach einer meisterhast durchgeführten Ouoer-ture der Musikoereins-Kapelle brachte Herr Professor Kurz mit drei launigen Norträgen, „S' ist Alle« nur gred't" von Grandjean, „deS Sultans Gebot" von Felix Dahn und „Gardinenpredigt" von Baumbach, die Zuhörerschaft in die heiterste Stimmung. In den daraus vor-getragenen Liedern für Tenor, „Am Meer" von Schubert, „Träume." Studie zu Tristan und Isolde von R. Wagner, und „Frühlingsgruß-von Ganby. lernten wir in Herrn Wudich, einem Schüler der Frau Marietta von Goppold-Leclair. einen vortrefflichen Sänger kennen, der e« auch versteht, Rossegger« Dichtungen gelungen vor-zutragen. DeS heimischen Dicht rS ..Moisa«' und „Wie i zan erstenmal bin aus'» Dampfwogn aufg'sessen" trugen Herrn Wudich reichen Beifall ein. Schade, daß Herr Wudich nicht bei uns bleiben will und sich nach den deutschen Thälern Oberfteiermark« sehnt. Besonders hervor» zuheben sind auch da« von den Herrn Meister, Riedel. Felleisen und Reitter sehr nett vorgetragene Streichquartett von Haydn und der zum Schluß gebrachte Walzer von Hoffmann. .Erinnerungen an Hütteldorf." Die jungen Herren bekundeten nicht blos gute Schulung, sondern sie verstanden e« auch, besonder« den Walzer, den Herr Lande«-gerichtSrath Reitter begleitete, ,o zum Vortrag zu bringen, daß^die Füße vieler Tanzlustigen sich heimlich im Sechsschritt zu üben begannen. Die Concertierende» gaben beredte« Zeugni« von der Tüchtigkeit ihres Meister« und den Erfolgen der Musikschule de« Musikoerein«. Wir hoffen, diesem Quarten bei künftigen Gelegenheiten noch öfter« zu begegnen. sDie Cillier Kaufmannschaftj faßte bekanntlich im letzten Frühjahr Beschlüsse bezüglich der Aus- und Zusperrzeit der Geschäfte; e« wurden sür die Winter- und Sommermonate verschiedene Stunden vereinbart und al« Scheide-zeit wurden der I. März und der l. November festgesetzt. Nach den getroffenen Abmachungen werden die Manusactur-, Kurz-, und Galanterie-Warenhandlungen in den Sommermonaten um 7 Udr früh geöffnet und um 7 Uhr abends ge-schlössen, sür die Specereihandlungen wurden die betreffenden Stunden aus 6 Uhr früh und 7 Uhr abends und sür die Samstage und den einem Feiertage vorhergehenden Tage auf 7'/, Uhr abend«, und für Eisenhändler auf 6'/. Uhr früh "ad 7 Uhr abend« fixiert. Weiter« wurde vereinbart, daß außer den bereit« bestehenden Normatagen auch der Stephanitag, der Oster-montag und der Pfingstmontag al« Normatage zu gelten haben. >Der Familienabend der frei-willigen Feuerwehr. ] welcher am letzten Sonntag im Casino abgehalten wurde, hatte sich au« allen Kreisen der Bevölkerung eines zahlreichen Besuche« zu erfreuen, wa« sich bei diesem trefflichen Institute wohl vorhersehen ließ. E« herrschte eine sehr tanzlustige Stimmung, und da« Fest nahm erst in den Morgenstunden ein Ende. Während der Raststunde fand mittels Tombola die Verlosung einer Reihe von schönen Gewinnst«, statt, welche dem Kneipsäckei de« Vereine« ein Erkleckliche« zuführte und viel An-laß zur Heiterkeit gab. sLawine n.j Infolge de« herrschenden ThauwetterS löste sich gestern um die Mittag«-zeit von der Wipota eine Schneelawine ab, welche die Bahn an drei Stellen verschüttete. Da« rechtsseitige (sannseitige) Geleise konnte jedoch gleich nach 1 Uhr wieder frei gemacht werden, so daß der Triest-Wiener Mittag«schnell-zug in Tüffer nur wenige Minuten warten mußte. Die gegen Triest verkehrenden Lasten« züge mußten am unrichtigen Geleise bi« Tüffer fahren. Um 4 Uhr nachmittag« waren bereit« beide Geleise wieder frei, al« ein zweite Lawine folgte, welche wieder beide Geleise verlegte. Trotzdem war da« rechtsseitige Geleise bald nach 5 Uhr wieder frei» so daß der Postzug mit wenigen Minuten Verspätung paffieren konnte. Um 12 nachts waren wieder beide Ge-leise sahrbar. Nicht unerwähnt soll e« bleiben, daß zur Freimachung der Geleise vom Krei«-gerichte 30 Sträflinge beigestellt wurden. ^Zugunsten de« Vereine« „Süd-mark") find« nächsten Sam«tag in den Sälen der Jndusiriehalle zu Graz ein große« Fest statt. Der heimische Dichter M o r r e. die Bühnenmitglieder Fröden, Gottinger und Willhain und Herr A u e g g, wie auch acht Grazer Gesangvereine haben inanbetracht de« nationalen Zweckes ihre Mitwirkung in zuvor-kommender Weise zugesagt. Die Kapelle de« Inf.-Reg. König der Belgier und die Kapelle de« Bürgercorps besorgen die Musik. Eine Juxlotterie mit 2000 Gewinnst»», darunter vielen schönen und werthvollen. wird veranstaltet. Den Schluß de« Feste« bildet ein Tanzkränzchen. Da« Fest beginnt um halb 8 Uhr abend« und endet um 4 Uhr früh. Eintrittspreis an der Caffe l fl.. im Vorverkauf «0 kr.: Familienkarte für t Personen 2 fl. 50 kr.. Eludrute»karte 50 kr. Eintrittskarten und Lose (^0 fr.) sind an den bekannten Vorverkausstellen zu haben. Um da« Fest gemüthlich zu gestalten, ist mit Bezug aus die Kleidung kein Zwang vorgeschrieben. — Die Verein«leitung hat Schritt« gethan, daß in Marburg Verrnittlungstellen für deutsche Dienstboten errichtet werden. — Die Gründungseier der Ortsgruppe Kroi«-b a ch - M a r i a g r ü n bei Graz ist auf die wärmere Jahreszeit verschoben worden. — Die Satzungen oer Ortsgruppen Madrenberg und W i l d o n sind genehmigt, jene der Orts-gruppe K a i n a ch sind der Behörde überreicht worden. — Bei der Wahl eine« Ersatzmanne« sür die VereinSleitung wurde der Herr Gemeinde-rath Heinrich W a st i a n gewählt. An jedem SamStag sinden in der Gastwirtschaft .Thonet-hos" gesellige Zusammenkünfte unter dem Namen Südmarkabende statt. Bei diesen sind alle Mitglieder und Freunde deS Vereine« herzlich willkommen. sAu « Lichtenwaldl wird un« ge-schrieben: „Al« gelegentlich der vorjährigen LandtagSwahl die beiden Jungslovenen, Pfarrer Zibal und Notar Werfchetz. die Werbetrommel rührten, verstanden sie es. den Leuten einzureden, daß die Deutschen im allergünstigsten Falle mit einem Dutzend Stimmen Sieger bleiben könnten. Die erdrückende Mehrheit von 300 machte jedoch die kluge Berechnungskunst dieser Volkssührer zuschanden und ihr Fähnlein um eine Erfahrung reicher. Seit überhaupt der hier eingewanderte Notar die Gemeinde mit widerspänstigem Geiste verseucht hat. hat jeder Bauer tagtäglich ein Huhn» im Topfe bei nur 33# Umlagen, und nicht lange wird e« dauern, so werden auf den Bäumen auch Speckknödl wachsen, denn der Pfarrer ist Obmann der landwirtschaftlichen Filiale geworden. Ob sich die Lichtenwalder auch diesmal das müßige Vergnügen gönnen werben, sich von den beiven genannten Herren an der Nase zur Wahl führen zu lassen, ist fraglich; wir rathen jedoch entschieden ab. eine Musikbande und weiß, blau-rothe Papiersahnen bereitzuhalten. — eher vielleicht Trauerfahnen, um der gefallenen Größe Dr. Sernec Beileid zu bezeigen. Der Volksbeglücker Sernec gienge unS gerade noch abEr bringt übrigens unsere al« die frommsten aller Priester bekannten geistlichen Herren und ihr schleppetragende« Geselge in kolloffale Verlegenheit. Dr. Sernec hat nämlich, wie allgemein bekannt ist, in einer Druckschrift die Existenz de« einzig wahren dreieinigen Gottes ein wenig angezweifelt, und nun sollen ihm unsere frommen Ptiefter ihre Stimmen geben! Unser Oberlehrer und Organist hat sonst auch immer seiner russophilen, pfarrherrlichen Weltan-schauung bei d?r Wahl Ausdruck gegeben, ob-wohl er zu einer Zeit in Lichtenwald deutsch unterrichtet hat, al« e« noch keine windische Fibel gab. Wir sind neugierig, an welchem Schnür! diesmal gezogen werden wird. Ein eingehender Bericht folgt. (um Schlüsse sei noch hervorge-hoben, daß sich in die hiesige Wählerliste Fehler eingeschlichen hatten. E« wurden nämlich nicht nur deutsche Wähler weggelassen, sondern auch Windische ohne Wahlrecht eingereiht. Wir müssen un« gegen solche Ungehörigkeit entschieden verwahren. Wie kommen wir Steuerzahler dazu, da« verhältnismäßig hohe Einkommen de« Ge-meindeschreiber« mitzuzahlen und dafür unser Wahlrecht erst bei der politische» Behörde suchen zu müssen. Wir wollen nicht hoffen, daß auch in der übrigen Amtsführung die gleiche Schlam-perei platzgegriffen hat. Bei einer Amtssprache, die kein Mensch versteht, wäre da« allerdings möglich." lUnserBerichtüber dieWähler-Versammlung i n R a n nj ist dahin richtig« zustellen, daß Herr Dr. Kautschitsch nicht gesagt hat: „Wir wollen keine Krainer, keine C roaten am allerwenigsten aber Russen," sondern: „Wir wollen keine Krainer, keine Croaten, am allerwenigsten aber Russen werden." ^Ergebnisse der B o l k« z ä h l u n g.j Wie uns berichtet wird, zählte Rann am 3l. December v. I. 1057. Drachenburg 785. Win-disch-Landsberg 442 Bewohner. (Postwesen). Um in Hinkunft die Rea-lisierung gefälschter, in den Postverkehr eingeschmuggelter Postanweisungen zu verhüten, wur-den die Postämter angewiesen, Postanweisungen, welche posto reztaot« oder in Hotels an unbe-kannte Personen adressiert sind, nicht auszuzahlen, sondern sofort nach dem Einlangen derselbe» eine Anfrage an das betreffende Ausgabe-Post-omt zu richten, ob die Anweisung dortselbst ein-gezahlt worden sei. Hievon wird der Adressat, falls er vor dem Einlange» der Rückantwort im Postamte erscheint, verständigt. sT Hierseuche nj herrschen dermalen in Steiermark: Bläschen-AuSschlag in Pößnitzhoseu deS Marburger-Bezirke«; Räude in VerHolle des Bezirkes Cilli. Eisenerz de« Leobner. Want-schen de« Luttenberger. Ober-?ötsch des Mar-burger. Rohitsch und St. Rochus des Pettauer und Hörberg des Ranner Bezirkes. Von Rinder-pest sind die Länder der diesseiigen Reich«. Hälfte dermalen frei. sBezüglich de« Schlosse« Tanzender g bei Klagenfurt.j welche«, wie wir neulich meldeten, an einen Herrn Gut-inannSthal verkauft wurde, geht in Kärnten da« unglaubliche Gerücht, der nunmehrige Besitzer wolle einen Theil des Kaufpreise« dadurch her-ausschlagen. daß er den Dachstuhl, die geschnitzten Zimmerdecken, steinerne Thür- und Fensterstöcke. Säulen u. s. w. stückweis? verschache«, — und so dieses geschichtliche Baudenkmal zur Ruine machen will. Da wird sich wohl die Com-Mission zur Erhaltung alter Baudenkmäler in« Mittel legen? Theater. Kunst, Literatur. ßillier Stadttyeuter. Im Cillier Stadttheater gelangt nächste» Freitag mit der ersten Localsäugerin de« k. Theater« in Preßburg. Fräulein Josefine Weiß, in der Titelrolle, Held'« vieractige Posse mit Gesang „Die Näherin" zur Aufführung. V untes. sDie Kaiser ins begibt sich Mitte diese« Monates auf mehrere Wochen nach Corfu. sKronprinzessin - Witwe Erzherzogin S t ep h a n i es befindet sich gegenwärtig in Grie« bei Bozen. » » • [Da« gefährliche C o in p o t.s Man weiß, daß der heimtückische Nihili«mu» Dynamit-bomben in da» unschuldige Sewand von Südfrüchten, Citronen und Orangen, Neidet. Noch «eiter aber hat eS die verbrecherisch« Erfindungskraft der Um-stürzler in Bueno« Ähre« gebracht; die „Franks. Kleine Presse" meldet von dort; .Da« Gerücht von der Entdeckung eine« Kornpo!« zum Sturze der Negierung bestätigt sich." jWer hat Recht?] An dem Schaufenster eine« Fettwarenhändler« lie«t man: .Feine Butter pro Pf. Mk. 1.—. Wer mehr bezahlt, bestiehlt sich." Sein Nachbar, ein Milchhändler, der ebenfalls Butter verkauft und auf den jene Bekanntgabe ge-münzt fein soll, schreibt dagegen an die Fenster-scheide: .Feine Butter per Pf. Mk. 1.20. Wer weniger bezahlt, vergiftet sich. sDa« Einziges „Nun, Herr H-uptmana, wie ist die NegimentSvorstellung abgelaufenV — „Danke, meine Snädige, Reg'ment vorzüglich, meine Compagnie beste, Alle« famoS — nur die Kritik — die Kritik war scheußlich!" Rohseidene SaMeider fl. 10.50 per Hofe ant Witte Oialitltm tnlcata Mtlt- ,»» »Ifiti )<• gohril-Itpot G. 6epot für die Provlasen : Wien, ApoMe ;jznr BarmlierziÄlceif' de« J. Herbabny, Neubau, Kaiserstrasse 73 a. 75 Depots bei den Herren Apethekern : Cilli J. Knpterschmid, Hanmbach's Erben. 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Anfrage i. d. Exp. d. Blattes. Grosses Fest znpnsten des Vereines „Südmark" in den sämmtlichen oberen Ränmen der Indnstrieballe a,m r7. März 1891 unter freundlicher Mitwirkung der Herren Karl Auegg, Adolf Fröden, Heinrich Got-tinger, Karl Morre und Julius Willhain, ferners der Gesangvereine: .Deutscher akademischer Gesangverein*, .Eintracht*, „Grazer Männer-GesangvcTein*, „Kaufmännischer Gesangverein", .Liederkranz', .Schubertbund", „Styria" und „Typographia". Von l/t8 Uhr bis 11 Uhr Musikvorträge der Kapelle des k. k. 27. Inf.-Reg. König der Belgier im Hauptsnale und der Kapelle des k. k. priv. Bürgercorps im Parsifalsaale. Um 9 Uhr beginnen die Vorträge der Gesangvereine, Von 11 Uhr bis 4 Uhr frQh Tttlizkräiizchcil im Hauptsaal.-. Grosse Juxlotterie mit 2000 Gewinnsten. Jeder Losbesitzer muss Ein Los kostet 20 Kreuzer. Anfang des Festes um l/g8 Uhr. — Eintritts- gewinnen Casseeröffnung um '/,7 Uhr. preis an der C'asse 1 Gulden, im Vorverkauf 80 Kreuzer. Familienkarten für 4 Personen : 2 Gulden 50 Kreuzer; Studentenkarten : 50 Kreuzer. Elatrittakartaa aad Lm« für die Jaxlott«rio (lud »» den bekan ilti Vorverkaufaiellen an hab**. ■V Die Pferdebahn »erkekrt ron kalb 7 Uhr aa bla znia Sehlaaa des fMt«. — Ia Beine aas dl* Kleldnnic Int kein Zwang rorgeaebrlabeu. 171'—1 Gesucht. Für den Betrieb einer Kantine bei einem renommierten Kohlenwerke im Schallthale, ist mit 16. März 1891 die Stelle eines Cantinenrs zu besetzen. — Derselbe muß verehelicht sein, der deutschen und slovenischen Sprache vollkommen mächtig und für gute Küche und Bedienung besorgt sein. Adresse i. d Exp d. Blattes. 187—3 JkI Eine Wohnunti bestehend aus 4 Zimmer samm» Zugehör mit 1. Juni zu vermieten.— Anfrage Neugafse Nr. 10. Eine Hausnährrin wünscht baldigst unterzukommen. >89—2 — Abreffe in der Administration d. Bl- — -= GoiilBttB Garnitur ss- wi'nijj gebraucht, wegen Raummangel billig zu verkaufen Adresse i. d. 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