H^^ 1!^/» Pränu:l!!.-iationSprei«: Im Lomptollganzj. 3^^k. ^^n n. 11, d,!i'->j.n. 5.5!>. FUrbleZ!!ftellun«,naH.ius Dienst««;, 13. Juli Inseitionegebühl bls iu Zellen: imalsoll.. 1^)/»^ »«.»nkr., !im. l st.; sonst Pi.^eile lm. Str.,»m.»«r.. »^«»»^ »M. 10lr. u.s. w. Iüsrrtionaftempel jed^ni, 3<>l'. ^ v.^ v «, » Alutlichcr Tbeil. ^e. k. lnld k. Apostolische Majestät'geruhten mit Allerhöchster Entschließung vom 5. Juli d. I. allergnä digst zu ernennen: den Marincobercommissär erster Classe Maximilian Nciscr zuu, Vorstände dcr 7. Abtheiluna und den Marincobcrcommissär zweiter blasse Johann Hrdliczka znm Voistdüde dcr :i. Abtheilung in dc: Marinesection dcs NcichSlricgsministerinms. Se. k und k. Apostolische Majestät haben mit Alle» höchster Entschließung vom 7. Juli d, I. dem Kreiö^erichtspräsidcuten Theodor Nislanct in Inng-bun^lau die aufsuchte Ucbersctzung in gleicher Eigen schast nach Pilsen allcrgnädigst zu bewilligen und die Kreisgerichtsprasidenlenslelle zu Iungbunzlau dem Obcr-luodeögcrichtsralhe Karl Manx in Prag allcrgnädigst zu verleihen geruht. Hasucr m. i>. Der Minister für Cultus und Unterricht hat die Gymnasiallehrer Franz Bartoä in Tcschcn nnd Franz «ropacek in Znaim zu Lehrern am slavischm Gymnasium ii, Brunn ernannt. Nichtamtlicher Theil. Der Friede, dag ^ z^ Nultur-Ajstciation Ircier Völker und Stauten! in Va^is ^" ^'"^^" Versammlung dcr Friedensliga Aeri^, . ' '"^'^^' wir bereits einen allgemeinen 'l>^ gerächt halien, hielt der französische Senator !'° ^>onal-Oeko»om Michel Chevalier eine slcoc, "elchc die vollste Beachtung aller Nlenschcnfrcnnde lowic der ccht,n Forlschrittsmänncr oder Cnltnrdcmo traten verdient. „Europa." sagte M, Chevalier, „darf sich ^"tzutagc als eine Familie ansehen nnd bchan ocln. Die Philosophen empfehlen dies a», die Dichtn !0f " in ihren schwungvollsten Versen dazu auf. Di ^ aatsmälincr selbst werden darüber cinia, wenn sie bei uhigcr Ueberlcgung sind, nnd die Einflüsternugc» eine, ^, !^ beschauenden Popularität von sich weisen. Du fc^"" gesinnten Leute jedes Glaubens nnd jcdcr Con^ '> °", inrmcr muntern sie, wie unsere Liga beweist, dazn auf. Hat man doch hier anf unserer Plattform in der letzten Sinnng Gleichgesinnte tatholischc Priester, protestantische Pastoren u»d israelitische Rabbiner friedlich »eben cionüder fitzen sehen. Die dcrühmttsten Herrscher haben gcsaat, dnß jeder europäische Krieg ciu Bürgerkrieg sci. Und dennoch ist Europa heute vollständig auf den Krieg eingerichtet, so sehr auch die unermeßliche Mehrzahl feiner Blwohncr deu Frieden will uno so uu^weidnilig anch die össcntlichc Meinung sich bei jcdcr Gelegenheit zn Gunsten des Friedens ausspricht. Die Natimlrn besitzen eine start ausgeprägte Fricdensstimmung und sie halten es filr eine Pflicht und für ein Glück, diese Gesinnung an den Tag zu lcgcn. Dabei aber bietet nnn Europa heutzutage den An> blick dcs ausgedehntesten nnd bestgerüst>teu Heerlagers, das je vorhanden gewesen, dar, nnd das wahrhaft Ueberraschendc, ja das geradezu Ungeheuerliche darin ist, daß es sich nicht gegen außereuropäische Fremdlinge, sondern gegen sich selbst auf einen solchen Kriegsfuß gesetzt hat. Ein so schreiender, jeder Bezeichnung sich cniziehcuder Widerspruch muß aufhören. Die europäische Civilisation muß unter dem Gewichte von Lasten, welche ihre besten Kräfte unlcrdlücken. zn Grunoe gehen. In steter Berührung mit dem Kriegswesen werden die mit jedem Tage mehr unter den Vollern Eu'vpa's zu Ehre» gelangenden freisinnigen Iustitutioucn dem Untergänge verfallen. Wie soll man nun einem solchen Zustande abhelfen? Das erste lind wirksamste Mittel bestände wohl darin, daß man die Wege, die Gelegeuheittn und die Bedürfnisse der Annäheinng dcr Bewohner dcr verschiedenen Theile Europas unter einander velvielfültigt. Zu diesem Zwecke müßte mau die Eisenbahnen und die audcrcu Vcrbindungcüiiiuel ausbauen, wodurch die Völ ter Curopa'S einander teuncu ;u lernen vermögen, Cucnso müßte inan die CrlernlMa. lebender Sprachen licfürdcrn. l^cde sorgfältige Crziehung müßte zum Äiin deslcn dic i^cinilüiß dcs Fralizösischcn, dcS Drutschcu uud dcs Cüglischcn iu sich bcgrcifcn. Denn in dicscu drei Sprachen gidt sich heule volzug«weise der menschliche Gedanlc rund. In vicleu Fällen wäre auch das Italienische und das Spanische nnci'tbchrlich. D>c Sprachverschiedenhcit ist cine der unübcrstc!Wichsten Vin-ncnschrankcn sür die V^cnschh^il und bis jetzt ward diec scr Zweig des Uutcnichtts nugemein vernuchlässigt. Auch die Glcichhcil im Äl^ß, Mm,;- und Gcw,chts-wesen mühte herbeigeführt wl den, die Einigung betreffs mancher commercicllen Geschäftsordnungen, z, B. der Crfindungspatentc, in Sachen der Telcgraphie, in der ^estslcllulig cincS gemeinsamen ersten Meridians und noch in einer Unzahl von Dingen, die Sie so gut vermisse» wie ich. Vor Allein mußte der Triumph der Handelsfreiheit, dic den gemeinsamen Interessen der civil'sirtcn Voller so sehr entspricht, ein vollständiger werden. Das Nothwendigste vor Allem wäre aber eine politische Annäherung der verschiedenen europäischen Staaten." - - „. . . Sollte nun, wie in einem bcrühm« ten Schriftstücke anempföhle» ward, Europa sich in eine kleine Zahl großer Agglomerationen verwandeln, so tonnte dies nur dnrch einen entsetzlichen Krieg geschehen, und dies wäre wohl eine sonderbare Vorbereitung für den Friede» Dies System der großen Agglomerationen trägt, im absoluten Sinne aufgefaßt, den schlimmsten Cl>>rallcr dcr Ungerechtigkeit nnd dcr Unterdrückuug an sich. Cö gibt in Europa noch mehrere Voller, die, klein durch Gebiet und durch Zahl. durch ihren „atio^ nalcu Genius, durch ihre cisprießliche Thätigtcil und ihre Tugenden sehr achtungswnrdig sind. Für sie ist die Nationalität ciu so kostbares Gut, daß man sie derselben nicht berauben dürfte, ohne einer jener a,e« wultthätigcn Ncchlövcilctznns,cn fich schnldia, zu machen, die das Gewissen dcr Cmzeiuen gerade so sehr ins Schwanken bringen, wie sie dcr öffentlichen Moral Abbruch thun." Als ein glänzende« Vorbild führt Michel Chevalier dem alten Europa die rasche und ungeheuere Entwicklung dcr nordamcrikanischen Freistaaten vor. „Diese Republik von 40 souveränen Staatcu," sagt er, „entfaltet sich jetzt auf einer Oberfläche von 8'/, Millionen Quadrat Kilometer; es ist dies der Umfang etwa von ganz Europa bis an den Ural. oder die doppelte Größe unseres Continents mit Ausschluß Nußlands und der Türkei. Vor Ende dcs Jahrhundert« darf man erwarten, daß dieses riesige Gebiet mit mehr als 100 Millionen Seelen bevölkert sein wird, und in der Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts, das heißt in etwa 80 Jahre», einer Spanuc Zeit im Völkcrlcben, wird die Bevölkerung der Vereinigten Staaten an Zahl die Europa's übertreffen. Dies vnmag dcr Friede zu voll» bringen, wenn er sich auf zwei feste Grundlagen, auf die polnische Freiheit und auf die Gewerbsthätigkeit, stützt. Bis zn welchem Punkte kann sich Europa wohl eine Organisation ähnlich dcr der Vereinigten Staaten aneignen? Inwieweit wäre es möglich, unter den Völ- Kirchcnhandel in Ncw-^ork. .. In Amerika kommen Dinge vor, von denen man 'ch wohl in Europa kaum einen Begriff macht. Darun- cr M auch - . der Kircheuhandcl zn zahlen. Das Kir "elwancn so wie Kirchengemeinden sind in Amerika reine Privatangelegenheiten, mit welchen weder dic politische ^emcindc. noch dcr Staat ctwaS zu thun hat. Solche itirchcngcmcinden machen nicht selten — wie jedes an one Ge,chäft ^ Vankcrot, worauf der Pastor seinen "5ander,tab ergreift und eine andere Hecrdc aufsucht, oder e Angehörigen einer solchen Gemeinde haben sich etwa "^"' Iahrzchcnt '" cincn ganz anderen Stadtthcil ^nn?gc;ogc». so daß ihim, ihre Kirche zu entlegen lst; """" kommt das Gebäude eben zum Verkauf nnd wird dins!' '''! ""'chiedcncn Zwecken benutzt. Das Mcrkwür^ Vc « ''l' b"lZ vorzüglich in Newport diejenigen da, i7"'' ""ale solche Kirchcngebäude lauften, sich stet? eine ,, ^"* Gwck erstanden. Wenigstens weist dies Aew. ^^''t'k der in ^°n nach. chcr cn"", Thorburn z. B.. der „pfiffige Schotte", wel< bcnde Bc«?"" ""'"" Nagelschmiedgescllcn dcr wohlha-City gcwmk ^ ">w' Floristengcschästcs dcr Empire fall gewesen/ '^' ^^ cin. daß scin gescheitester Ein-"ibcrtyst.^»'"' ^ alte „VcrsammluugShauS" in dcr bracht i^o" ^' ^"fcn, und ihm dicfcr Kauf Glück gc- . nialigcn ^Buttnl^^'^^ '"^'^ "°" """" "^"'' "^' l welcher dieselbe' 7?,. «^aust. der Israel Cooth hieß, Wieder verkaufte m. ^"^""^ ^' ^'«nnlederla,e. verdiente als il,.^ ^""' b'cs"' clnz.gen Handel mehr ^"'d"l Schwcizercien hätten eintra- Die Gardenstrect-Kirche, am Exchange Place, mußte dem massioeu Baue der Bank des Stadtes )tcw-^.')ork wcicheu. Die Baptisten-Kirche in der, Nafsaustraßc kam in die Hände Towscus, dcs allbelatiutcn Tassaparilla-Äianncs. dcr sie zuerst als Niederlage für seine Quack-salbcrmcdieincn benutzte und späler wieder vorlhcllhaft veräußerte, wonach ciu Wechselgrschäft in ihr eingerichtet wurde. Die bcidcn Äturraystraßen - Kirchcu wurden vcr^ auctiuuirt und brachten dcu Käufern einen enormen Profit cin. Dic Chamberstraßen-Kirche lommt nächstens an die Ncihc und wird zu Laocugcschnfccu cingcrichtct. Zum Theil hat sie schon seit langer Zen für einen profanen Zweck dicnen müssen, ind^m dcr Keller derselben zur Miethe als Niederlage für .Branntwein diente. Die Duanestraßen-Kilchc wurde in öffentlicher Versteigerung für 27.000 Doll, verlauft. Es stand nicht lang au, bis dcr Käufcr Gelegenheit fand, fie wieder, und zwar zu 45.000 zu verkaufen. Sie dient nunmehr als Äuctiouslocal. Die Broadway'Tabcruakel-Kirche, welche demnächst zum Verkaufe kommt, fleht auf einem Grund und Boden, welcher schon als Banplatz cincn Werth von l00.00») Doll. hat. . Die Mcssiastirchc im Broadway nnd die Baptl-stcn Kirche in der Amilyslnißc wurden vor einiger Zeit von dem reichen 2chiMlwa«reuhündlcr A. T. Stewart angekauft. Die crslcic ist in ein Theater verwandelt und sieht mit ihrer bu»tschcckig gemachten Fronte, oben im Thurme die Fenster mit dem Andreas-Kreuze, curios genug aus; - während die andere zn einem ^tall (!) eingerichtet ist für die Pferde dcs „mehrfachen Millionärs." Die alte holländische Kirche, welche seit langem nnd bis in die neueste Zeit als Postamt dient, bringt dcr betreffenden Kirchengemeinde eine jährliche Miethe von ^0.000 Doll, cin uud fobald das neue Postgcbäudc fer« lig fein wird uud bezogen werden kann, wird der alte Bau niedergerissen und der Grund und Voden für etwa :X)0.000 Doll, zu Äauplätzcu verlaust werden. Auch dcr Handel mit dcr sogcuanutcu „Brick Church" lohnte sich. Sie wurde im Jahre 1854 ncbsl dem sie umgebenden Kirchhof (^ Acker haltend) für 175.000 Doll, verknust. Ein Jahr später kam sie wieder in die Anctim, und wurde für .^50.000 Doll, losgeschlagen. Und jetzt ist sie. oder vielmehr dcr Grund und Bo< den, wühl eine Million werth. Die Pearlstraßen-Kirchc wurde von der bekannten Biichhändlcrfirma ölppleton angekauft uud zu ihrem (Ve>-schäfic eingerichtet. Die Broomstraßcn - Kirche wurde von der „Mer< chantS-Ezpres! Compagnie" angekauft und zu einem Pfcr^ destall eingerichtet. Die Eigenthümcrin dieses Kirchen» slallcs hätte den Bau seither schon wieder mit einem Ge« winn von 400.000 Doll, verlanfcn können. Dasselbe geschah mit der schottische» presbyteriani-schen Kirche in Grandstrcct. Die Congregation war seit drei Jahren in einen ganz anderen Stadtthcil gezogen und verkaufte ihr Eigenthum (,1'^s) bei 100 Fuß Grund und Aodc») für 120.000 Doll. Es wurde von den Freimaurern angekauft, welche sich darin ihre VcrsammlungS-hallc cinrichlen wollten. Dlchlben änderten jedoch ihren Borsatz nnd verkauften die Kirche wiederum, wobei sie 40.000 Doll, mehr einnahmen, als wofür sie selbe angekauft haltt». Kaum cin Jahr verfloß, als sie abermals zum Verkaufe kam und 30.000 Doll, weilern Gewinn eintrug. Hieraus ist leicht ersichtlich, welch vortheilhafteS Ge« schäft es in Newport isl mit Kirchen Handel zu treiben. (Ausland.) 1170 lern diesseits des atlantischen Meeres etwas dem Entsprechendes einzuführen, was die Angelsachsen am jenseitigen Ufer begründet haben? Ich unterfange mich nicht, eine solche Frage zu beantworten, allein ich spreche es als meine innerste Ueberzeugung aus, daß, wenn bei unS eine der amerikanischen entlehnte Organisation — vielleicht ohne eine allzu entwickelte Unification — nicht eingeführt wird, unser alles, durch innere Kämpfe zerrissenes, durch die Selbstsucht und den Hochmuth seiner einzelnen Glieder verheertes und durch die gegen siel) selbst gekehrten Anstrengungen ermüdetes Europa im Zcitranmc weniger Generationen schon im Vergleiche zu der amerikanischen Union zu einem sehr unbedeutenden Dinge zusammenschrumpfen wird. Wäre cS darum nicht eine Bedingung des Fortschrittes und dcS .f)cilcs. wenn wir in Europa, wie in Washington, einen' ans Wahlen hervorgcgangencn nnd öffentlich verhandelnden Congreß besaßen? Die Sache wäre, wie ich zugeben mus:, schwierig ein Anführen. Vorurlhcilc und Interessen stehen dem entgegen, allein wir leben in einer Zeit. wo auch das Schwierige geschieht, wenn die Nothwendigkeit dazu treibt, weil die menschliche Initiative eine vorher ungeahnte Macht erlangt hat." Von den Delegationen. Wien, l>. Inli. Gestern Abends waren die Mit-glieder der ungarischen Delegation von Seite beider Hänser zn einer allgemeinen Eonfercnz versammelt, in welcher Zsedci'yi die Resultate einer vorangegangenen Vcsprc-chuug mchrcrcr Mitglieder des Unterhauses dem definitiven Einucrnehmcn unterbreitet habcu soll. Nach gepflogener Berathung, welcher auch der Herr Minister-Präsident beiwohnte, wurde der Hausordnung zufolge beschlossen, daß am 11. Juli, als dem Allerhöchst bezeichneten Eröffnungstage, um 4 Uhr Nachmittags die EröffnungSsitznng in Wien, im Gebäude der früherm ungarischen Hoftanzlci, stattfinden, in derselben die Con-stiluirung durch die Wahl des Präsidenten und der Schriftführer vor sich gehen uud zugleich die Pertheilung der gcsammlcu Delegation in vier Comites (Auswärtiges, Finanz-, Kriegs- uud Mnrine-Eomitr) bewerkstelligt werden möge. Zum Präsidenten wurde Graf Auton Majlalh, zu.n Viccpräsidcntcn Slefan Bilto. zn Schriftführern Obcrgcspau Paul Rajucr. Bujanovics uud von Seite EroaticnS Fudroczy nnscrsehcn. Hierauf kam die Zusammenstellung der Namcnslistc für die vier Comites zur Sprache, welche gedruckt und vertheilt gleich in der ersten Sitzung als Wahlzcttcl dienen wird, wobei zngleich darauf Rücksicht genommen werden mußte, daß von jedem dieser Comites außerdem noch jc drei Mitglieder ausgesendet werden müsseu, um ein fünftes Eomit^ zn bilden, das die gemeinsamen Rechnungen von I8l>l1 ohne Verzug zu rcvidircn hat. Ucbrigeus solleu die Comite's sich möglichst ohne Verzug consli-tuircu und ungesäumt ans Werk gehen, wobei die Hoffnung geäußert worden sein soll, daß die betreffenden Budgets wohl schon fertig zur unmittelbaren Vcrthei-lung vorliegen nnd anch das Rolhbnch nicht ans sich warten lassen werde. Nur in dem Falle, wenn die letzte cndgiltige Abstimmung über den Gesctzvorschlag „von der Ausübung der richterlichen Gewalt" Samstag nicht stattfinden könnte, würden die Delcgationsmittjlicdcr in die Lage lommlN, Sonntag Abends nach Pest zurückzutehrcu und erst Mittwoch, deu 14. d.. ihre Eomit''sitzungcu iu Wien zu bcgiunen. Der Tag. an welchem Sc. Majestät die Delegationen empfangen wird, ist theils in Folge obigen UmstandcS, theils weil der Kaiser erst Montag dcn 13. Juli nach Wien zurückkehren dürfte, noch nicht bestimmt. Die Zusammcnstclluug des Rothbuchcs ist übrigens bccndci; dasselbe wird gleichzeitig mit dem Budget vor-qclcgt. Dcn Inhalt des Nothbuchcs bilden nebst der Einleitung 47 Actenslücke, darunter eine Note des Grafen Bcnst bezüglich der röiuischcu Frage, worin die Eurie der Unterslütznng staatsfeindlicher Bestrebungen angeklagt wird. Die erste SchnmrgerichtMrhalAung. Am verslosscnen Samstag hat die Institution der Geschwornen, zum ersten Male nach l8 Jahren, in dein Preßproeessc der „Debatte" ihre Auferstehung gefeiert. Der Präsident richtete an die Geschwornen folgende Ansprache : „Im Jahre 1.^51 ward mir zum ersten Male die Anfgabc, in einer andern Provinz des Reiches die Schwnrqcrichts-Sitznng zu eröffnen. Mit welcher Liebe, mit welcher Bcgcisternng möchte ich sagen, gingen wir damals ans Werk nnd setzten unsere besten strafte daran, die neuen Errnngenschaflcn ins Leben zn rnsen, als gelte es einen Ban für lommcudc Geschlechter zu errichten, ES waren Illusionen, denen wir uus hingegeben hatten. Düstere Ereignisse zerstörten nur zn bald die Stützen des BaucS und vernichteten die kaum aufgeführte u Gcrüslc. Heute nun au dem Tage, an welchem die neuen, ich darf es offen sagen, von nnS ersehnten uud mit Dank empfangenen Institutionen zum erneuerten Leben wieder erwachen, wird mir zum zweiten Male die Ehre zu Theil, die Schwurgcrichts-Sitzung zu cröffuen, und dies iu den Gerichtshallen der Residenz, in welchen ich Sie, meine Herren Geschwornen, freudig begrüße! Achtzehn Jahre sind seit jener ersten Epoche verflossen, vcrhängnißvollc Zeiten haben wir durchgemacht, Waudluugcn jeder Art sind an uus vorübergegangen, nur Eines hoffen wir, habcu wir uus gerettet aus der Vergangenheit, dcu altbcwährtcu Ruf des österreichischen Richtcrstandcs und die Stclluug treu gewahrt uud geschirmt zn haben, die unabhängig von jedem Einflüsse, uubcrührt vom Kampfe der Parteien, in seinem Amte walten soll. Dieses kostbare Erbe, meine Herren Geschworenen, übcrgebcu wir nun Ihnen und hegen die feste Ueberzeugung, daß Sie es makellos bewahren und der Nachwelt überbringen werden. Sie übernehmen eine schwierige Pflicht. Nicht Beifall, nicht VoltSgunst dürfen Sie erwarten, nicht Schätze, nicht Reichthümer werden Ihnen zu Theil werden; voll Mühen sind die pflichten, die Ihnen auferlegt werden, hochwichtig die Anforderungen, die an Sie gestellt werden; die Wahrheit sollen Sie erkennen, die reine unverfälschte Wahrheit; nicht Vorurthcilc, nichi vorgefaßte Meinungen, nicht politische Ansichten dürfen Sie dabei bcstimmeu. sondern nur Thatsachen allein, welche das Bild der Verhandlung vor Ihnen entwirft; Recht sollen Sie sprechen, das ewige unvergängliche Recht, wie cS in den Gesetzen, dein Ansdrnckc des Rechts-bcwnßtscins im Volte geschrieben steht, ohne Leidenschaft, ohne Haß, ohne Rücksicht auf Person und Stand, ohne Erwägung der Folgen, die aus Ihrem Ausspruchc entstehen. Der verständige Sinn, die angestammte Biederkeit und Ehrenhaftigkeit der Bevölkerung sind uns Bürgen, daß Sie Ihrer Mission entsprechen und das Vertrauen rechtfertigen werden, welches Sie zu diesem Amte berufen. Wir werden Ihnen redlich zur Seite stehen, und mit unserem besten Willen und Eifer uns bemühcu, Ihuen alle möglichen Aufklärungen und alle jcuc An-lcitnna.cn zu Theil werden zn lassen, welche nach dem Gesetze zulässig sind. (Zu den Parteien gewendet.) Die Rechtskundigen der Parteien werden mit gewohnter Loyalität diese uu-scrc Beslrcbuugcu uutcrslützcu uud fördern und gelingt es uus, mit vereiuten Kräften das zu erzielen, wornach wir streben, Wahrheit, Recht, und gleiches Recht für Alle, dann wird dieser Tag, als einer der freudigsten unseres Lebens, unvergeßlich in unserer Erinncruug bleiben." Der Präsident ließ sodann die Zeugen vortreten und richtete an dieselben folgende Worte: „Ich erinnere die Zcngcn an die Verpflichtung, daß sie vor dem Gericht nur die reine Wahrheit auszusagen habcu; ich crinuerc Sie daran, daß eine falsche Aussage Sie vor dem Gesetze, vor Ihrem Gewissen und vor Gott uerantworlllch machen würde. Ich erinnere Sie zugleich an die Heiligkeit des Eides. welchen Sie als Manner von Bilomig gcwiß keuneu werden, und ich habe daher nur noch zu bemerken, daß daS Gesetz den Meineid strenge straft." Der Präsident: Ich bitte die Herren Geschwornen, sich von Ihren Sitzen zu crhcbeu, Sie werden dcn vorgeschriebenen Eid ablegen. Ich werde die Eidesformel vorlesen, uud weuu ich die Hcrrcu ciuzclu bei Ihren Namen anfruse, so wcrdcu sie dcu Eid ablegen, mit dcn Worten: „Ich schwöre, sc wahr mir Gott helfe" unter gleichzeitiger Erhebung Ihrer rechten Hand. Die Geschwornen erheben sich, der Präsident verliest folgende Eidesformel: „Sie schwören und geloben vor Gott, die Beweise, welche gegen uud für den Angeklagten werden vorgebracht werden, mit der gewissenhaftesten Aufmerksamkeit zu prüfcu, nichts uucrwogcn zu lassen, was zum Vortheile oder zum Nachtheile des Augctlagtcn dient, das Gesetz, dein Sie Geltung verschaffen follcn, fest im Au^c zu behalten, über dcn Gegenstand der Verhandlung mit Niemandem, außer mit Ihrcu Milgcschworucu, Rücksprache zu nehmen, der Zu- oder Abneigung, der Furcht oder der Schadcufreudc kein Gehör zu gebeu, soudcru sich mit der Unparteilichkeit und Festigkeit eines redlichen und freien Mannes nnr nach dcn für uud wider dcu Angeklagten vorgeführten Beweismitteln und Ihrer darauf gcgrüudclcu Ueberzeugung fo zu eulschcidcn, wie Sie es vor Gott uud Ihrem Gewissen verantworten tonnen." Die Geschworenen leisten hierauf einer uach dem andern die Angclobung mit den Worten: ..Ich schwöre, so wahr mir Gott helfe!" Auf die nunmehr statthabende Verhandlnng selbst einzugehen, crscheiut von minderem Interesse; es Handels sich, wie schon oben bemerkt, um eine Ehrenbelcidigungs-! klage des Wiener Gcmcindcralhcs. Der nominelle Rc< dactcur der „Debatte," Dr. Stoffeln, erweist durch zahlreiche Zeugen, daß er nicht der Verfasser des incrimi-I nirtcn Artikels ist. Damit war die Personenfragc iu^ befriedigender Weise erledigt. l Der Wahrspruch der Geschworne» lautete dahin/ daß der Thatbcstaud einer Ehrenbclcidiguna. dcö Wiener Gemcinderathcs vorliege, daß der Redacteur aber nur einer Vernachlässigung pftichtmaßiger Obsorge sich schuldig gemacht habe. ^ Hiermit endete nach mehrstüudigcn Verhören dcr> erste Prcßproceß vor dem Wiener Schwurgerichte. j Das Nothbuch nnd Deutschland. Mit besonderem Interesse sieht man, wie der „Boh." von Wien geschrieben wird, jenem Theile des Rothbnchcs entgegen, welcher dcn Beziehungen zn Deutschland gewidmet ist. Die außerordentliche Reizbarkeit des Grafen Bismarck legt dem Grafen Bcust allerdings nicht geringe Rücksichten auf und heißt ihn, Manches vel' schweigen, was vielleicht geeignet wäre, die Directive« zu beleuchten, welche in Berlin maßgebend sind, soball es sich um Fragen handelt, in denen auch Oesterreich in Betracht kommt uud wodurch naturgemäß auch dil Dcfcnsivstclluug dcö hiesigen Cabinets bedingt ist, Jedenfalls wird aber das Rolhbuch ersichtlich machen, daß Oesterreich in Allem, was dcnlschc Angelegenheiten anbelangt, AllcS vermieden hat, was auch nur den Schein des Verdachtes, als hänge es irgend' welchen Vcllcitäten nach, auf sciuc Regierung wälze" könnte, ja, daß es hierin und in der Wahruug cinel vMommcucn Enthaltsamkeit vielleicht weiter ging, als manchem deutschen Politiker in und außer Oesterreich lieb sciu dürfte. Besonders S üddcutschlaud gcgctt' über trat dies unzwcidcntig zu Tage uud giug so weit, daß man sich grundsätzlich jeder Einmischung selbst dort enthielt, wo dasselbe von Seite der süddcnlschcn Regie rungcn, so weit deren noch als sclbstständigc politischc Faclorcn in Betracht kommen, erwartet wurde und von den Bestimmungen dcS Prager Friedens legitimist el schien. Im Vergleiche mit der Polemik, iu der sich gerade jetzt wieder die norddeutsche inspirirtc Presse gefällt, mit den Verdächtigungen, deren Gegenstand dic österreichische Politik von dieser Seite unausgesetzt ist, wird die offkiellc Kuudgcvung des Wiener Cabinets, wenn nichts weiter, so doch dcn Vorzug der Würde jede»?' falls für sich in Anspruch nehmen können. Ein Widerruf. Der Chorherr des Stiftes St. Florian, Professor Loren;, der bekanntlich einen geharnischten Protcs! gegen das clcricalc Linzcr „Volksblatt" '^ erließ, vtt' öffentlicht nun in demselben Blatte folgende Erklärung! „Der Unterzeichnete erklärt hiermit frei und offen! Jenes bedancrliche „Eingesendet", welches ich in Nr. 1^ der „Linzcr Zeitung" veröffentlicht habe, ist das Pro' dnct einer krankhaften Anfrcgung gewesen. Ich bedaub von ganzem Herzen, daß ich damit das katholische Voll und dcn hochw. Clcrus geärgert, gcgcu die Stimmung dcS Hauses geschrieben habe und gegen daö „Volksblatt" so ungerecht gewesen bin. Aus srcicm Antriebe nnd ohne jede Aeeinslulumg habe ich jeuc erste Erklärung geschrieben -- auS freiein Autricb und uubcciustußt nehme ich sie wieder zurück und bitte alle Blätter, welche meine erste Erklärnng vel< öffcntlicht haben, auch diese zwcilc zur öffentlichen Kcn!'<' niß zn bringen. St. Florian, 7. Juli 1«l',<». Johann Lorcnz, regulirtcr Chorherr und Professor." Dazu bemerkt der Redacteur des clericalcn Blattes „Lieber Freund! Es grüßen Dich herzlich Dcin< wieder ucrsöhutcu Brüder." Die crstc Erklärnng des Professors Lorenz haltl große Sensation gemacht und die bischöfliche Partei lie' allcö anf, um einen Widcrrnf zu erlangen, was denn aull gelang. Man fchrcibt dcm „Wor." : ..Der Bischof, der selbst Mitarbeiter des „Volks blattcs" war und die Tendenz desselben antorisirte, sa^ ohnmächtig zusammeu, als man ihm die Erklärung dt? Professors Lorcnz vorlas. Zuverlässig vernehmen wil> daß er die Anfrage an das Stift stellte, ob der Abt u»> die Conventualcn von dcm geharnischten Artikel des Pl? fcssorö Lorcnz gegen das „Volksblatt" vor seiner Vcl öffcntlichuug Kenntniß hatten oder nicht." M * „Vaib. Ztg." Nr. 149 vom 5 Juli d. I. ^ Dic Bestattung Kaftlnil'ü des Großen. Aus Kr a tau, 8. Juli. wird der ..Dcb." gcschnc bcn: Es fällt schwer den Anblick zu schilocru, dcn hc»l' das sonst so stille Kratau dargeboten. Es hatte ^ Anschein, als würde durch irgend cin magisches Wul'dc ^ die Zeit sciucr altcu Herrlichkeit wieder heraufbeschwor^ t worden sein, als wäre es wieder die Residenz eines nw" t tigcn Reiches von der Ostsee bis an dcn Don gcwordck i! Vom frühcslcu Morgcugraucu an wogte eine uuabs^' < bare Menschenmenge in seinen Gassen, die von cB' ^ Seiten herbeigeströmt war, um der Beisctzuug des »^ . fünf Jahrhunderten wieder aufgefundenen großen Gcsc! gcbcrs nnd Städtcgründcrs beizuwohnen. Aus allen p^ ! nischen Ländern, mit AnSnahine des schwer heimges»?, ten und stark bewachten Eongrcßpolcns, waren bcilä'M 5000 Mcnschcu herbeigeeilt, welche alle Stände A ^ Eonfcssioncn bei der großen Feierlichkeit vertraten. ^ sah man die prunkvollen Eostümc dcö Adels und ^ adeligen Damen neben den, härcucn Gewand der Moi^ ' die Scidcngewändcr der Juden erblickte man gcp^, ^ mit der ^inncntracht der Bauern, die alterthüml^ ^ Tracht der Bürger mit der kärglichen Bekleidung ^ '^ Karpathcnbcwohncr. ^ ^. " Um sechs Uhr früh hatte sich die akademische sh^ wache bei der Sanct Peterstirche aufgepflanzt uud 1171 < Uhr begann ein unendliches Gewühle in dem Manen-°°me. ln welchem Kasimir der Große aufgebahrt lag. — Der Katafalk war mit rothem Sammt beschlagen und ungefähr ein Stockwerk hoch. Ueber dem Katafalk "Yob nch ein rolhgoldcncr Baldachin, in dcr Gestalt emer gewaltigen Krone. Vor dem Baldachin standen zwei "Ullmigei, mit zertrümmerten Schildern, wodurch ausgedruckt werden sollte, daß Kasimir dcr letzte Piast Awescn. Die vier Eudcn des Katafalks zierten uicr Banner mit dem polnischen Adler in ihrem Felde, fcr-''er waren hier die Wappen dcr Stadt Kratan, der Kra-lauer Universität und dcr Stadt Weinberg angebracht, «n dem Eingang in die Marienkirche standen dic beiden Ecremonicnmcister Dr. Samclsohn (Israelit) und Zie-lcnicwsti, u»? wiesen jedem, dcr in die Kirche eintreten Wollte, den Platz an. Endlich gab um tt Uhr die Sig-mund-Glockc, eine der größten Glocken dcr Erdc, das Zeichen zum Aufbruch nach dem Wawcl. Vor Allem lratcn ans dcr Kirche die verschiedenen Repräsentanten hervor, die den eigentlichen Zug bildeten, ungefähr 400 Männer, alle in Trauer gekleidet. Alles, was Polen an ausgezeichneten Männern auf dem Gebiete der Politik, Kunst und Wissenschaft anfznwciscn ! hat, war hier vertreten. Voran schritten dic Abgeordneten Poscns, West Preußens und GalizienS, , dann die Professoren der Universität, allc Eorporatiourn, ^ Vrrtrctcr dcr Städte, Studenten, Bauern und Iudcn, mit dcm Rabbiner Krakaus in dcr Mittc, grüßtcnthcils ^ in allpoluischcn Trachten. Kanin daß dcr Zug sich in , Bewegung zu setzen begann, wurden alle Läden in dcr ^ kanzcn Stadt und ihren Vorstädten gesperrt, und die Straßen, durch welche cr zog, hüllte» sich in schwarze ' Flaggen. Als dcr Zug sich dcm Schlosse auf dcm Wawcl ' nähcrtc, da begann dic Sigmundsglockc wicdcr zu töuen, ""d dcr eigenthümliche Klang dieser altcn. ungeheuren. . «onigsglocke, die seit langen Jahren schon verstummte, wachte einen feierlichen unb überwältigenden Eindruck. Um halb 10 Uhr war dcr Zug in dcr Schloßkirche I «"gekommen, in welche nur die Delegationen Einlaß ^, '°"°en. da die Kirche sonst keinen Naum bieten konnte. '- ^ "" l"t die äußerst zahlreich vertretene Geistlichkeit ' Endl ^i f "snlllpelle nnd begann Psalmen abzusingen. ! heran ?'" ^^ ^"'ll "ut den Ucbcrrcstcn Kasimir'S s low ' - '""^^ ^tragen von zwei Bauern aus Lob-'' Stt.^ ^«?^'^""' ">>d von den Bürgen Hclzcl und 5 t7ua1n.Ä ' » ^'' Bänder, die vom Sarge herabfielen, II iaa s cz^ l "da.n Potocki, in Vertretung dcs Land-,g 3ib«^'.V .'^"^' Dl'< Libclt. in Vertretung dcr Posencr " mci^ '""'' Dr.Dietl und Szemelowsü. die Bürger- Proscss "^" ""d Lembcrg, die Rcctorcn und ^ Lob'^ '' "'^ ^^' Gemeindevorsteher des Dorfes ll altarc ' ^^ Pl>cstcr sangen fortwährend am Hoch- ^ Auck ^ '" °^^' Scitcncapcllcn wnrdcn Ätcssen gclescn. ! h^^ '^ Vertreter dcr Regierung waren hicbci anwesend, ncr ^'"?"te Gcneralslab. die Gerichtspräsidenten, fcr-acsckl sc ^"^' dcr Stalthallcrei. Nachdem die Messen Stund '"°^"' hoben nun wicdcr dic Vertreter aller tnia.",,^' ! ^"'6. ^°"' ^°^" Katafalk herunter und ^ Grab I "^"reslc des Königs in daS bereit stehende »i Kantak ' ^'^^ ^lm Stätte trugen noch den Sarg ^achdcin^ ^'^polcn und Ielowicki aus Wcstprcußcn. tll traten ^r ^ c^"^ in den letzten Nuhcort getragen war, ,o> malievtei ? ^'M und Zielcineweki heran und ver- ^ incrkwürd o ^"""ll ^^ G'abeS. So schloß dieser Anwcscnk'^ ^"^^ Schmerz und Thränen vieler ls Blf^, , . ^^ Sarg des Königs ist aus dickem .„, "ly und tragt folgende Abschrift: ,e< ^ll^imiri Nu^ui Oz^ii il ItWßmuciUL lie^iil, »! l)ruiltu«ciii6 liuli^uias solicit« r ^nvontü ^.. 1). ^I1(N(^XIX ^om« «luliiij > Ilao ^,iea oouäita M Oesterreich. M.,.^ien, N. Juli. (Die Neichöra ths dclc- »at on) wurde heute Mittags eröffnet. Einige Polen 5 de> ^ ".""elend. Reichskanzler Beust theilt mit, daß 5 zu b^''? ^ vorbehalte, dic Delegationen pcrsönlich f siden e« -' ^'"'^ ^"'l^ Anerspcra wurde zum Prä- ^ Präs.^..'. ?°^'" z"'" Viccpräfidentcn gewählt. Der ^licns^' /^^ '" Engerer Rede die Wichtigkeit nnd Äcnst lc„. ^ Instituts der Delegationen dar. und stcUte f-^^ Voranschlag des Staatshaushaltes vor j buches in ^' ^ "ächsteu Tage die Vorlage dcS Roth- » wurde cross,' ^'^^' ^1 die ungarische Delegation ' zum Viceprüs^ ^"^ Majlath zum Präsidenten. Bitto ^ Bndgct i.berr.3^" gewählt. Orczy hat das gcsammtc Wien, ?^ _ , ^ Ministers) '^"^(Erlaß des Unterrichts- richt hat auö Anla?^'"'''^ '"' ^"lluS uno Nntcr- ^ltcrn eröffnet ^.^^ctommener Ansragcn den Statt- Nal.cn als solche s^ "°s die ^ehrcrbildungs. An- mit ^ ,^. ' sb"d"u die Ucbungeschulcn. wclchc ' nd Ä l "' «"trennbarem Zusammenhange stehen , «nd deshalb gemeinsam nach einheitlichen Grundsätzen geleitet werden müssen, der unmittelbaren Ueberwachung der ^andes-Inspcctorcn für Volksschulen unterzuordnen sind, und die Bezirks-Tchulinspcctoren lediglich im Falle der Verhindernng des Vandcs-Schnlinsvectors durch die ^andcsschuldehordc zu diesem Zwccke dclcgirt werden können. — 9. Juli. (Das gemeinsame Budget für 1870.) Das gesummte Budget, welches den Delegationen vorgelegt wird, ist den Hanptziffcrn nach folgendes: Ministerium des Aeußcrn .... 4.100,000 fl. Kricgsminislerium.......78.100,000 „ Marine..........7.600,000 .. Finanzminislerinm....... 1.600,000 „ Oberster Rechnungshof - - . . ^___W0.0W .. " ^91.500.000 fl. E^tra-Ordinarium für Krieg und Marine 7.5)00,000 „ Suinme^.MM st- Uusland. St. Petersburg, I. Juli. (Eisenbahnen.) Im Gegensatze zu dcr früheren Apathie und Gleichgültigkeit zeigt fich jetzt ein reges Leben auf dcm Gcbicte dcr materiellen Inlercffen. Eine Eisenbahn nach der andern wird vollendet, und immer wicdcr werden neue iu Angriff genommen. Dcr Bau der 2i13 Werst laugen Kowno-^ibaucr Bahn ist für die Summe von 12.7^'.),000Ru-bclu dcm Mindcstfordcrndcn dcr zehn Concurreutcu (4iiM) Rubel für die Werst) überlassen. Kaum wird dadurch dem Handel von Ecntral-Nußland ein bequemer AbzngScanal geboten, als schon ein neues wichtiges Project in den Vordergrund tritt. Es handelt fich darum, das schwarze Meer mit dem baltischen, Odessa mit Dan-zig durch Eisenbahnen zu verbinden. Der Bau dcr Eiscnbahu von Kischcnew nach Iassy soll nächstens in Angriff genommen werden. Den deshalb von uuscrcm Reichskanzler bei dcr rumänischen Regierung gemachten Schritten ist diese aufs bereitwilligste entgegengekommen. —-----------------^---------------------------^-----------------------------! Mssesneuigkeiteu. — (Dic Pichler'sche Erbschaftsgeschichte) dürfte wohl durch dic folgende Rute, deren treuer Wortlaut einem Wiener Blatte von authentischer Seite zugeht, für unbestimmte Zeit von dcr Tagesordnung verschwinden. Dic Note lautet: „Das k. k. Justizministerium gibt dein t. t. Oberlcmdesgerichtc bekannt, daß in Folge Anfrage, betreffs der in den öffentlichen Vlättcrn vielbesprochenen Erb-fchaftsangelegcuhcit uach einem norwegischen General Pichlcr, das k. Ministerium deS Acußcni uud das t. Iustizmmi-^ stcrimn in Chnstiauia weder ovu einem norwegischen General Pichler, noch von dessen Tode, noch viel weniger von einer Erbschaft von Millionen Kenntniß habc, daher dicsc Gcrüchlc ganz aus der Luft gegriffen und nur leere Erfindungen find." — (Orthographisches Wörterbuch.) Soeben ist in der Veck'scheu Umvcrsitätsbuchhandlnna, von Theodor Vernalclcn, Professor der deutschen Sprache und Literatur ^ an der k. k. Oerrcalschulc am Schotteufcld ein kurzes deutsches, orthographisches Wörterbuch er-^ schieuen. Bcrnalckeu's Verdienst um dic deutsche Sprache ist weit und breit, im In- wie im Auslande bekannt, und sein Name allein empfiehlt schon diese nette lexikalische Arbeit. Die Einleitung dieses Buches enthält einen kleinen Abriß über dic Geschichte und über das ucutralc Gebiet der deutscheu Orthographie und die Mittheilung desjenigen Standpunktes, den der Herr Verfasser bei der Vearbeituug dieses Wertes eiugeuommen hat, der darin besteht, den, Wörtern nach phonetischen und historischen Gesetzen zu ihrem Rechte zu verhelfen. Darauf folgt die alphabetische Aufzählung jener Wörter, deren Schreibweise schwankend und zweifelhaft ist. Das Wortregister ist somit die Fortsetzung des orthographischen Friedens, der im Schulprogramm der k. k. Obcrrealschulc am Echotlenfclo im Jahre 18 uungen für die Gäste macht dem Grazer Örtsausschuß Sorge. Der Lehrcrtag dürfte von etwa 1500 Lehrern w sucht fein. — (Ein neuer Sprengstoff), „Dualin" wurde von Lieutenant Dittmar in Köln erfunden. Derfelbe besteht hauptsächlich aus Eägcspäncn, welche mit Nitroglycerin be-haudelt sind. Die Wirknng beim Pallisadmsprcngen ist der des Pulvers um mehr als das Zehnfache, der des Dyna^ mils, wie der Erfinder behauptet, um '/„ überlegen. Gleiche Wirkuuasverhältmsse sollen beim Fels- und Mauer wertsprcugen stattfinden, weshalb das Dnalin bereits viel-fach in Bergwerken Verwendung findet. — (Ein Wort aus den Tuilcrien.) Einige Mitglieder der Linken des französischen gesetzgebenden Kör, Vers,' so namentlich die Herren v. K^ratry, Lestvre-Por-talis, EhoiseubPraölin, Eochüry > und Guyot-Montpayroux, haben auf die Einladung zu dem sonntägigen Hvfdiner in St. Cloud Folge geleistet. Wie der „Constitutiounel" erzählt, wandte sich der Kaiser, als er sich mit den einzelnen Abgeordneten unterhielt, an Herrn Löfevre - Portalis mit den Worten: „Eie sind einer der neuen Deputirten?" „Ja, Sire; ich bin als Candidat dcr constitutionellen Opposition ernannt worden. Ich vertrete einen Bezirk, welcher dem Kaiser, aber auch der Freiheit ergeben ist." „Ich erkenne an," cntgegnctc der Kaiser, „daß die Wahlen im freiheitlichen Einnc ausgefallen find." — (Beim Zahnausreißc» gestorben.) In Whitcfield begab sich ein I-Ijähriger Knabe zu einem Wundärzte, um sich zwei Zähne ausziehen zu lassen; er wurde aber sofort nach Beendigung der Operation von einem l epileptischen Anfalle heimgesucht, welcher tödtlich endete. Der Arzt wußte den Namen des unglücklichen Patienten nicht, und so verliefen sieden Stunden, ehe die Eltern den Tod ihres Kindes erfuhren und die Leiche nach ihrer Wohnung schassen lassen tonnten. — (Amerikanische Silberminen.) Im White-Pine-District entdeckte man neuerdings nicht weniger als 46 reiche Silbermineu; in der letzten Zeit wurde wochent« lich für 70.000 bis 80.000 Dlls. Silber versandt und hofft man bei den verbesserten Einrichtungen der Gruben !im Juli über 500.000 Dlls. zu versenden. -Locales. — (Die Baucrnburschen von Brunndorf) veranstalteten am verflossenen Sonntag einen öffentlichen Auf;ug im Dorfe mit einer Fahne, welche vom letzten Tabor herrührt nnd kürzlich mit ncucn Bändern und Zierden vcrschcn wordcu ist. Da Niemand fich mit der vorgcschricbcnen Bewilligung zu dicscm Auf« Izngc ausweisen konnte, wurden die Leute von dcr an« , wcscndcn Geudurmeric-Patronillc aufgefordert, auseinander zu gchcn nnd die Fahne gclim'igcn OrtcS abzugeben. Die Burschcn widersetzten sich dieser Aufforderung und verhöhnten die Gendarmerie in brutaler Weise; als endlich die Fahne auf wiederholtes Andringen in daS Haus des GcmeindcuorslandcS gebracht wurde, versammelte sich vor demselben cmc Volksmenge von mehreren hundert Köpfen, welche lärmend und unter den gefähr< lichstcn Bedrohungen die Herausgabe dcr Fahne vcr-langlc. wclchc auch, nachdem sich die Gendarmerie vor der Ncbermacht zurückgezogen hatte, erfolgte und wor-nach abermals unter Lärmen und Schreien ein Umzug durch das ganze Dorf gehalten wnrde. Vei dcm indessen stallgcfundcncn großen Anwachsen der Volksmenge und zu besorgende» Excessen fand sich die Gendarmerie genöthigt, die Militärassistcnz von Laibach zu rcquiriren. Es wurde auch sogleich eine halbe Compagnie des Infanterie-Regiments Graf Huyn noch in der Nacht dahin abgeordnet und da die 'Ruhe indessen wicdcr hergestellt war. im Dorfe bcquartiert. — (Zum Höhenrauch dcr letzten Tage), welcher nach dreitägiger ununterbrochener Dauer, vorgestern verschwand, um gestern Nachmittag wieder in geringerem Maße aufzutauchen, eine für unsere Gegenden'in dicfer Jahreszeit jedenfalls Icltene Erscheinung, wird dem ..Tgbl." aus Loitsch, 1 l.d. geschrieben : Das in der letzten Nummer des ..Tagblatl" geschilderte Phänomen dcö Höhendunstes hat auch in Loitsch die allgemeine Aufmerksamkeit auf sich gezogen, und ich führe zu dessen Vervollständigung noch einige weitere 1172 von mir gemachte Beobachtungen an: Schon vor einigen Tagen beobachtete man über den von Südwest ziehenden Haufenwolkcli einen leichten, ncbelartigen Dunst, der sich täglich mehr und mehr zur Erde senkte, so zwar, daß vun hier die Alpen am 7. nur noch schwach, am «. hingegen und von da bis heute nicht mehr sichtbar waren. Am ttlen ging auch hier die Sonne als eine glanzlose, schön karminrothe Scheibe unter und die Sterne erschienen vom genannten Tage an allabendlich nur im Zenith, und selbst da nur jene erster Größe, glanzlos nnd nicht flimmernd. Nachts gegen dm Morgen schien sich der Himmel etwas klären zu wollen, doch bald darauf umschleierte er sich wie Tags vorher uud die aufgegangene Sonne warf erst gar keinen, später kaum einen Halbschatten, bis sie hoch am Zenith wieder einige Stunden mehr Schatten warf. )lm 9. war sie bereits circa 10 Grade über dem Horizonte nicht mehr sichtbar. Der Thermometer zeigte im Schatten Über ^l> Grade nud die Varometersäulc stand ungewöhnlich hoch und die silbcrgrauc, feine Dunsthülle senkte sich noch mehr zur Erde. Abends 8 Uhr 4l> Minuten sah man das Schauspiel eines schönen Meteors, in dieser Jahreszeit noch so zu sagen bei Tage. Dasselbe, von der scheinbaren Größe eines Apfels, zog 10 bis 12 Grad vom Zenith von West-Süd-Wcst gegen OstNord-Ost, einen sauft ruseurothen Streifen zurücklassend, in der Dauer einer Minute ziemlich langsam am Himmel weiter, spaltete sich beiläufig 45 Grad ober dem Horizonte ohne hörbare Detonation'in drei und dann in mehrere Theile und erlosch langsam. Es war ein eigenthümlicher Anblick, an diesem dem menschlichen Auge ganz ungewohnt gefärbten, silbcrgraucu, sternlosen Abcndhimmcl dieses glanzlose, gleichsam von Stüm> pcrhand hingcmalte Meteor langsam seine krumme ^inie beschreiben uud dann allmälich erlöschen zn sehen. Tags darauf, d. i. am 10., der gleiche trübe Aublick des Him-mels, die gleiche dunstvcrschlcicrtc Gegend. Um 7'/2 Uhr sing es schwach zu reguen an, die einzelnen Tropfen verdampften allfogleich beim Aufschlagen auf den getroffenen Gegenstand, ohne die geringste Spur irgend einer Nässe zu zeigen. Ich hörte die Tropfen auf die Blätter der Gebüsche, auf meiuen Strohhut, überhaupt auf alle mich umgebenden Gegenstände fallen, streckte die Hände aus, fühlte deutlich den fallenden Tropfen, doch bemerkte ich nicht die geringste Spur einer Feuchtigkeit. Es ist gewiß keine Sinnestäuschung mit im Spiele gewesen. Ich blieb stehen, ging gegen den Luftstrom, doch das Resultat ist immer das gleiche geblieben. Dieses Tröpfeln dauerte nur circa 10 Miuuteu, dann hörte es auf. Die Dunsthülle hingegen blieb wieder den ganzen Tag mit allen durch sie bewirkten Erscheinungen und dauert auch heute noch fort; mit dem Morastrauche ist sie nicht zu vergleichen, weil sie keinen Geruch hat, auf die Athmuugsorgnne nicht beschwerlich einwirkt, auch daö Auge nicht im mindesten affi-cirt. Nach den Berichten der Centralanstalt flir Meteorologie in Wien hatte der Höhennebel eine sehr große Ausdehnung, er wurde auch in Wien und Krakau und anderwärts beobachtet. — (Blitzschlag.) Am 4. d. M. ging ein heftiges Gewitter über das Eairacher Thal nieder. Der Blitz schlug in den neben der Bezirtsstraße stehenden Stall des Paul Groschel in Slaravas Haus Nr. 17, tödtcte ein paar schöne Zugpferde im Werthe von 460 fl. und legte den Stall mit :lO Centner Grummet und etwas Klee in Asche mit einem Schaden von 700 fl., fo daß sich der Gcsammt-schade auf 1160 sl. beläuft. Der Stall war in Trieft um 400 fl. versichert. Nur der schnellen und ausgiebigen Hilfe der zahlreich zur Nettuug hcrbeigecilten Leute ist es zu danleu, daß nicht auch die sehr nahe stehenden sämmtlich mit Stroh gedeckten Häuser nnd Wirthschaftsgcbäudc ein Raub der Flammen wurdcu. Neueste Post. (Original-Telcgramm der „Laibacher Zeitung.") Wien, »H Juli Abends. Se. Majestät der Kaiser sind von Garatshausen nach La« xenburft zurnckssekehrt. In Linz wurde der Proceß gegen Rudigier in dessen Abwesenheit durchgeführt. Vrünn. Deutsche Turner wurden auf einem AuSfiug in Vystir von czechischen Bauern angefallen. VeiderseitS Verwundete. Die Rede, mit welcher Fürst KarloS Auersperg die Delegation eröffnete, lautete in ihren wichtigsten Stellen: Hohe Versammlung! Dem ehrenvollen Rufe Ihres Vertrauens folgend, übernehme ich den Vorsitz mit dankerfüllter Erkenntniß, daß die Auszeichnung, welche Sie mir ertheilen, der lebhafteste Sporn meines Pflichtgefühles ist. Das Institut der Delegationen hat in dieser Session bereits die Geltung einer lebensfähigen Institution im StaatSwescn erlangt. Da wir die Bestimmung haben, das Recht der Delegationen zu wahren, so sei eö mir gestattet, dasselbe zu beleuchten. Es wurden liereits Stimmen laut, welche den Werth dcr Delegationen herabzusehen suchten, vorgebend, daß die Aufgabe der Delegationen nicht eingreifender Natur sei, daß dieselben als parlamentarischer Körper vollständig entbehrt werden tonnten. Selbst cin unberechtigter Tadel kann beeinträchtigend wirket«, und eS ist daher unsere Aufgabe, demselben entgegenzutreten. Prüfen wir vor dem Forum der Oeffent lichte it den Wcrtl) der Aufgabe, welche den Delegationen übertragen wurde. Den Delegationen steht das Recht zu, dem Gange dcr öffentlichen Angelegenheiten prüfend zu folgen, betretene Bahnen zu billigen odcr Bedenken zu äußern. Sie haben das Recht, die Ausgaben für die Waffenmacht zn beschränken, daher die Stärke deS ciscrncn ArmcS zu bestimmen, welcher den Staat beschützen soll. Wer die staatliche Thätigkeit nach Außen zu bewachen berufen ist, greift derselbe nicht auch bestimmend in innere Angelegenheiten cin? Es ist nnzwcifelhaft, daß derjenige, der bei Besprechung der Wichtigkeit von Allianzen das Bündniß mit den eigenen Völkern als das nothwendigere bezeichnet, die Wünsche der Völker selbst ausspricht. Wer Vermuthungen anssprechen darf, daß eine dritte Macht den politischen Horizont des Reiches zn verdüstern droht, befestigt die politische Stellung dcs Rcichcs. Wcr dahin wirkt, daß die finanziellen Kräfte deS Staates geschont werden, gibt volle Bürgschaft für die Sicherheit feiner Erhaltung. Ein gewissenhafter Haushalt mit dcr schaffenden Thätigkeit dcr Völker bewahrt und vermehrt die Ergiebigkeit cincs kräftigen Stoßes nach Außen, wenn derselbe nothwendig sein sollte. Wcr friedliche Bestrebungen gutheißt, verfolgt ernste und erhabene Zwccke; dies ist in Wesenheit Ihre Mission, hohe Versammlung. Gchcn wir frohen Muthes nnd ungetrübten Blickes an die Erfüllung unserer Pflicht- Lassen Sie uns jedoch znvor Ausdruck geben der innigsten Verehrung, mit der wir unserem Kaiser und König crgcben sind. Franz Ioscf lebe hoch! Aus Paris vom <.>. wird geschrieben: Die bedeutsamsten Gerüchte liefen während deS heutigen Tages durch die Stadt. Es hieß, daß alle Minister ihre Ent-lassnng gegclicn hätten, daß Herr Rouhcr beauftragt worden sei, als Conseil-Präsident ein neues Cabinet zu bilden, in welches die Herren Segris, dc Thalhouct, ^onoet und ein viertes Mitglied des linken Centrums berufen werden folltcn, daß Herr Rouher heut in dcr Kammer eine auf diese Krisis bezügliche kaiserliche Bot» fchaft ucrlcscn und daß endlich in sehr naher Frist dcr Senat einberufen wcrdcn sollte, um ein dic Verfassung veränderndes SenatSconsult zu berathen. Alle Abendblätter, anch die „Patrie," die „France" und das „PayS" verzeichnen diese Gerüchte, die im Wesentlichen jedenfalls begründet sind. Der gestrige Artikel des „Pcuple" wird von anderen officiöscn Blättern nachgedruckt und als dcr getreue Ausdruck dcr an maßgebender Stelle herrschenden Anschauung bezeichnet. Die Minister haben gestern im Staatsministerium und heute in Saint-Cloud und unter dem Vorsitz dcs Kaisers Berathungen gehalten; Präsident Schneider befindet sich seit dcm steil in dem kaiserlichen Hoflager. Der Augenblick ist jedenfalls entscheidend nnd die leitenden Artikel der Blätter, oie sich hauptsächlich noch um die Frage dcr Verfassung«' Mäßigkeit dcr Interpellation dcr Mittelpartei bewegen, verlieren daher alles Interesse. Diese Interpellation ist, nachdem heute noch cine Unterschrift hinzutrat, definitiv von 116 Dcputirten unterzeichnet. Linz, 11. Juli. (Mgpst.) Se. Eminenz Bischof Rudiger hat heute 2ti Alumnen in der Domkirche die höhere Wcihe ertheilt. Viele Bauern aus dem Innlrcist sind hier, welche glauben, dcr Bischof werde verhafte! werden. Hcntc um 5 Uhr Morgens fand eine Procesfioil auf den Postlingberg statt, um für den Bischof eil Nlchtschuldia. zn erflehen. Abends witd cine Katholiken« Versammlung veranstaltet. Es ist gewiß, daß der Bischof zur morgigen Verhandlung nicht erscheint; diese findet aber jedenfalls statt. Dresden, 11. Juli. Die Prinzessin Georg isl von eincm Prinzen entbunden worden. Paris. 10. Juli. In dcr heutigen Sitznng des gesetzgebenden Körpers wurden die Wahlen dcr Dcpntil« ten Piccioni, Germany und Nouailles vcrificirt. Von der Regierung wnrde der Kammer keinerlei Eröffnung gemacht. Die Wahlen dcr Secretäre wurden auf Mon« tag festgesetzt. Paris, 12. Juli. Dcr „Constitutionnel" glaub! zn wissen, die heute der Kammer mitzutheilende Bot' schuft werde die Foiderung dcr 116 Interpellanten naä Ausdehnung dcr Kammelprärogatiue befrirdigen. lM Cabinctöä'ndcruna. sei vor Aufhebung dcs Vcrfassunas' artikcls, wornach Depulirlc nicht Minister wcrdcn lön' nen, nicht zu erwarten. Krag ujcw atz, 11. Juli. Die Mitglieder dcl, Skuplschina unterzeichneten hcnte die Verfassung. Mor< acn schließt die Regentschaft die Stuplschina durch ei»' Thronrede. Telegraphische Wechselcourse vom 12. Juli. 5pcre. MetalliaucS 62.90. — 5verc. Metalliques mit Mai- »»> Novembcr-Zinsm U2,90,-5verc.Nat!0!laI-A!ilcht!! 71.25. -18«^ Staatöanlehen 103.90. — Vaulactieu 760. - Lreditaclien 286^ — i!°udou 125.80. — Silber 122.35. - «. l Ducatm 5,92. Das Postdampfschiff „Hammonia," Cavitän Meiel welches am 16. Juni von Hamburg abgegangen, ist a? 29. Juni wohlbehalten in Ncw-Vork angekommen. Das Postdampfschiff „Allcmannia," Capital» Meyel ging am 30. Juni mit 509 Passagieren von Hamburg V>l Havre nach New-^ork ab. ______________ ------------_______^ Angekommene Fremde. Am 11, Juli. , Htadt Wie». Dir Herren: Kuans, von Fricsach. - Ka^ lüchterstcru. Hock und Hartmanu. von Wien. - - Mistretta, v^' Trieft. — Gaggl, Hof- und Gcrichlöaduocat, und Fuhr, M meislcr, vo» Klagcnfu^t. — Sarton, Fabrikant, uuu Steinbr^ Mn^quittcr. Kaufm. von Kcmischa. Elefant. Dir Herren: Doftplcr. t. k Oberlieut.. von Adel' berg — Inglitsch, von Pülland, — Funtan. Privatbeanitl, mid ^aubenhrim. Ingenieur, von Krainburg. — SchnscP'' von Kessely. — Pototuil, Beamter, vo» Wie». Meteorologische Neollachlungell ill Laihuch. Z sZZ Z2 > i «) ' ^'Ü7M^'. 329"^ ^15^ NW^schw^ganz bew. > 12. 2 „ N.' 328.52 -j-19.8 NO schwach z.Halfle bcw. 0. Verantwortlich«,- Redacteur: Igna, d. Kl, < „ m a vr.^, N5^«».^;^,t Wien, 10.'Juli. in Folge dcr hohcn Pariser Notinmgen sehr «mium't nnd schloß nach einer lurzen Reaction zu noch günstigeren Coursen, da' MlltlMllU)». menllich iu Credit-Aclicn erste Hänser als Käufer auflralcu. Von Staatsfonds war namcullich Silberreute start begehrt, während Lose uud besonders Mt von 1»64 B Frage kleben Vmn'rlenöwert!) ist oaö Sinlcn dcr Devisen um reichlich V. p^'__________________________^^^______ 4. Allgemeine Staatsschuld. Für 100 fl. Geld Waarc Einheitliche Staatsschuld zn 5 pCt,: in Noten verzins«, Mcn-Ylouembcr 'i3,10 275 W.25 Gulizien.....,5 « 74.50 75. - Nieder-Oeslrrrcich. . „ 5 „ 93. - 93.50 Obcr-OeNerreich . . „ 5 „ ^3.— 94,- Siebenbürgen.....5 „ 79 25 79.75 Smermatt ... .. ü ., 92,75 93.25 Ungarn....... 5 „ «2. 82.50 j t!. Actien von Bankinstituten. l Geld Waare Anglo-ijsterr. Vcmk.....360,50 367.» Anglo-nugar. Ban! .... 115.50 117.— Bodcii-Crcditanstalt .... 293.— 295.— Crrditaustalt f, Handel u. Gew. . 2«8,<>0 288.80 Creditanstalt, allgcm. ungar. . . 108 50 109.— Escompte-Gcscllschaft, n. ö. . . 932.- 938— ssrauco-osterr. Banl . . . . 132 — 132.50 Ocmralbanl.......77.— 77,50 Nlluonalbanl.......761.— 762 - Vereiusbanl.......122.— 122.50 VertchrSbanl.......138.— 138.50 «>. Actien von Tvansportuntcrneh, mungen. Geld Waare Alföld-Flumaner Bahn . . . 174. - 174.25 Vühm, Wrstbahn.....207.50 208. - i5arl-^udwig-Bahn.....234.25 234.75 DonllU'Dampsschifsf. Gesellsch. . 612.— 6:4,— Elisabeth-Westbahn.....198.50 199.- Ferdiuandö-Noiobahn , . . 2290.-22^2.— Filnsln-cheu-Varcsrr-Vllhn . . I«7.50 188— Franz-IoseplMBllhu .... 188.50 1«9.— ^'cmberg-Ezern.-Iassyer-Vahn . 199.75 200. -Lloyd, iisterr........329.-. 33l.— Geld Waare! OmmbuS (erste Emission). . . 270.— 2?1,— RudolfS-Balm......175 75 176.25 Siebeubürger Vahu .... 175.5c 176.— Staatöbalm.......378.50 379.— Sitdbllhu........263.70 263.90 Siid'nordd, Vcrbiud, Vahu . . 171,50 172.— Theiß Bahu.......258 50 259.— Tramway........204.- 204.50 «. Pf.indbriefe (stir 100 st) Mg. iist. Voden-Lredit-Anstall Geld Waare verloSbar M 5 pEt. m SUber 109,50 110. dto.iu33I.rilckz.zu5pCt.iu«.W. 91,60 9180 Natlonalb. auf ». W. verloöb. zu 5, pLt........^^30 95,50 Ocst >nypb. zu 5'/, pEt. rllckz. 1878 98.50 99.- Ung. Vod.-Cred.-Aust. zu 5'/. M. 92.- 92.50 I'. Prioritätsobligationen. il 103 st. ü. W. Geld Waare Elis,-Westb, iu S. verz. (I. Emiss.) 91,5>0 92,— Ferdiuauds.Nordb, iu Silb, verz. 108.50 109. -Franz-Iostph«'V°hn .... 93.10 93,30 G.LaU-Lubw.B.i.S.verz.l.Em. 10l.75 102.- > Geld M Ocsterr. Nordwestbahn .... 92.25 s? Sicbcub. Bah» iu Silber verz. . 90.« 9f StaatSb. O. 3°/. ü 500Fr. „I, Em. 144 - 1^, Si»db.G.3^i.500Frc. ,. . .119.-1^ Sildb.-Bons 6 °/, (1870-74) » 500 Frc«......245.- 2<" «l. Privatlose (per Stück.) Ereditaustalt f. Haudel u. Gew. Geld H zu 100 st, ö W......166 25 H Rudolf-Stiftung zu 10 st. . . 15.— ^ Wechsel (3 Mou.) Gelb «^ Augsburg fllr 100 fl, sildd. W. 103 85 H Franlfurl a.M. 100 fl. dctto 103.90 lI Hamburg, fllr 100 Marl Banco 91 80 A London, siir 10 Pfund Sterling 125 — lH Pari«, sllr 100 Frauc« . . . 49.75 '^ <5ours der Geldsorte», << Geld l!>