69 siren. Nicht ohne Iutercssc ist folgende Korrespondenz des ^Tcmpö" ans Madrid: „Die offiziellen Organe vcr- sicher», daß nur eine geringe Anzahl vou Offizieren sich am Ausstände bclhciligt habe. Dies ist sehr glaublich; die Bewegung ist nämlich cinc autidyuastischc nnd geht ganz bcsoudcrö von den Unteroffizieren, dieser Seele jedes Aufstaudes, aus, denen sich einige Offiziere an- schließen. Doch herrscht eine solche Anarchie, daß man kciucswcgs darauf schwören könnte, daß nicht einige höhere Offiziere hinter dieser Plntoriaucr^rhcbuug steckten. Bis jetzt hat man noch keine Knndc, daß ein anderes Regiment dem Beispiele derjenigen von Oeana nnd Aranjnez gefolgt wäre; aber hicrznlandc nnd zumal nntcr solchen Umständen lann ein Nichts den Ausbruch einer Vcrschwörnng herbeiführen, ein Nichts ihn vereiteln. In genauer Kenntniß dcs Landes, der Gesinnungen nnd der Armee kann ich als sicher angeben: 1. DaP, wenn das Regiment Aourbou, welches man in dieser Woche "ach Afrita senden wollte, noch nicht eingeschifft ist, es sich, W gegen 1 gewettet, ebenfalls empören wird. 2. Wenn cö den Aufständischen gelingt, die Ebene dcr Mancha zu überschreiten nnd die Berge Andalusiens zu erreichen, so ist dcr Erfolg dcr Revolution so gut wie N''wiß. lMlauutlich ist dies den Iusurgcuteu gelungen.) ^anz Andalusien ist reif für eiuc demokratische Erhcbuug, und ciu Theil des Königreichs Valencia wird demselben! ^'stehen, namentlich aber alle catalonischcn Arbeiter, die^ s^lt laugen Jahren unter dem Banner des Sozialiömus, Angereiht sind. Dieser Schildcrhcbnug uud dcrjcuigcu, ^lt noch folgen wird, gegenüber steht das Ministerium^ Machtlos da, da es uullug gcuug war, sich dem Klerus und den Konservativen zn entfremden, nnd zwar durch ^ Herausforderungen nnd Maßregeln, die, um nicht zu^ sagen, nicht zeitgemäß, doch wenigstens unnütz waren.! Mit Ausnahme des Haudclsstaudcs, der begreiflicher- weise i» höchster Aufrlguua isl, wartet das gauzc ^aud in uud hosft auf einen von aller Welt ersehnten Wechsel." Vdcw-Hork, 30. Dezember. Es wird versichert, btr Kongreß werde die Politik Amerika's iu dcr mcxi-! kanischcu Frage sclvst bcstiinmcn, ohne Intervention des ^räsidcutcn Johnson. Shofficld habe keine Mission in "'uropa. Gcrüchlwcisc verlautet, Frankreich, England, Oesterreich, Italien uud Spanien würden eine Allianz! !chlicßcu, um das mcxilauischc Kaiserreich aufrecht zu Ehalten. Dcu Nachrichten aus Mexiko zufolge l'abcn die "l^nzoscu Chihnahua uud Picdras ncgras bcscht. Die kaiserlichen schlugen Escobcdo bei Vtotcrcy. Hagesnemgkeiten. Cc. l. t. Apostolische Maicslät haben dcm Vereine , °"l hä^^^ Vinccnz von Paul für srciwilligc Armenpflege "i Wie,, cl>icn, Untcrslnhnngsbctrag von hundert Gulden "' ^- aus der allerhöchsten Prioalkasse zu bewilligen geruht. -^ Se. Ezzcllcnz dcr, Herr Staatsminislcr Graf Nel- ^edi wurde am 3. d. M. zum Ehrenbürger der Gcmciitdc NberMslau „„^,^. s "- Ee. Turcblattcht dcr Herr Fürst Eamill Nohan, herzog z„ Montbazon und Bouillon, hat zufolge Erklärung °oo. Cichvow, vom 12. November 1«65, mu der rühm« ttchcu k. l. Ariuce einen neuerlichen Beweis seiner Vcwuuc dcrung zu geben, sich bestimmt gefunden, ein Kapital von« 10.000 sl, ii. W. seiner Hanpttasse zuzuweiseu, welche die entfallenden 5perz. Zinsen pr. 500 ft. ü. W. jährlich An- fangs März dem jeweilig lommandircndcn Herrn General in Aöhmen zustellen wird, um hievou zchu"t. k. Offiziere vom Hauptmcmn abwärts, welche zur Kur das Karlsbader Militärbadehaus bcuüljcn wollen, zu bctheilen. — Der „P. Hirnöt" schreibt, daß Sc. Majestät der Witwe des Kompositeurs Franz Esaszüu cine Iahrcöpension von ^00 fl. zu bewilligen geruht haben. — Das neue Landhaus in Pest wird, wie „Hon" meldet, bis zum 1. Februar vollständig fertig und eingerichtet sciu und am bezeichneten Tage vom llnterhanse bereits oltupirt werden. — Nie dem „Frdbl." mitgetheilt wild, war es aller- dings eine Zeitlang zweifelhaft, ob die Ergänzung des österreichisch-mexikanischen Korps werde vorgenommen werden tonnen. Nunmehr aber steht die Vornähme dcr Werbungen im Juli d. I. fest, da die nöthigen Gelder für diesen Zwect bereits angewiesen worden sind. — Aus Hermannstadt wird dem „Sport" mit- getheilt, daß dcr Oberlieutenant v. Kavchly des 3. Uhlanen« Regiments auf einem Spazierritte mit seinem Pferde so un- glücklich stürzte, daß er bei dem schweren Fall, den er that, das Kreuz brach. Der unglückliche Offizier starb nach mehr- tägigen, unbeschreiblichen beiden. Vor wenigen Wochen ist aus Mcxilo die Nachricht eingetroffen, dah ein Äruder die- ses Offiziers, der Lieutenant Kavchky des österrei- chischen Freiwillige utorvs, iu einem der lchten Neitergefcchtc geblieben sei. — Dcr Grcizer Männer gcsau gv ere in hat iu seiner am Dienstag stcittgcfundcncn Hauptversammlung be- schlossen, die Abhaltung ciues „Narren ab cud s" in die- sem Fasching zu unterlassen. — Der „A. A. Ztg." wird aus Genua geschrie- ben: „Die für uns uoch neue Thür- und Fcnster- st euer ist uns von Neujahr an wirtlich beschert. Sie ist ungefähr so angeordnet: In Ortschaften uuter tausend Eiu- wohucrn bezahlt jede Thür am Hause jährlich 1 Franc 20 Centimes, ein Fenster 00 Centimes. Die Steigerung geht so verhältnißmäßig nüt dcr Einwohnerzahl weiter bis zu den Städten von mehr als 00.000 Einwohnern, wo jede Haus- oder Ladcuthür 10 Fraucs, jedes Fenster 1 Franc 75 Centimes bezahlt." — Für Feinschmecker die wichtige Nachricht, dah Ros- sini, dcr berühmte Komponist, für die Vcreitnng des Salats cinc Entdeckung gemacht hat, welche, wie er an Madame Eolbrand schreibt, die Gourmands mehr als dcr „Aarbier von Scvilla" uud dcr „Othello" in Entzüclcn versehen wird und dem Salat eine Strahlenlrono vcrlciht. Hicr ist das Ei dcs Kolumbus die Acimeugung sehr sciu gcschnitteucr frischer Trüffcln. — Aaron Aach befindet sich noch in Nmn i er wird bis Ostern dort verweilen, man trifft ihn schr oft in dcr römischen Campagua, über welche er die umfassendste,, Stu- dien gemacht hat. > — In Velgieu ist eine Nati ou alsubs trip- tion eröffnet worden, um ein Denkmal für den verstorbe- nen König zu errichten. An dcr Spitze dc« leitenden Ko- ' mitce'ö steheu der Gouverneur von Vrabaut uud der Bür- germeister von Vrüssel. Der erste ullgMleilleHieamlellu^reill ilio^lurmch. In allen Theilen dcs Reiches macht sich die Ueberzeu- gung immer mehr geltend, daß dcr erste allgemeine Vcamten- vcrein der österreichischen Monarchie seinen Theilhabern solche Vortheile bietet, wie sie außerhalb desselben uicht leicht cr- rcichbar sind. Dies gilt insbesondere von dcr LebenZver- sichcrung-Abtheilung, deren Tarife bekanntlich um 15,-20 Perzent uicdriger, als die aller anderen Gesellschaften sind, und wclche sich ciucZ uncnvarlctct lcbhastcn Zuspruches er- freut. Wie wir hören, sollen in den Ichtcn drei Monaten bereits über 900 Versicherungsverträge abgeschlossen worden scin, wclche ein Vcrslchcruugstapital von nahe an 800.000 Gulden rcpräsentircn, und soll sich die monatliche Prämien- - einnähme schon auf 3—1000 fl. belaufen. In Würdigung dessen, so wie dcs Umstandcs, daß durch den Verein dcm österreichischen Acamtenstande zum ersten Male die Gelegen- heit geboten ist, das Prinzip der Selbsthilfe in autonomer Gestaltung zur Geltung zu bringen, suchen sich die Veamtcn allenthalben mit dcu Statuten dcs Vereines belannt zu machen, Mitglicdergruppcn und Lolalausschüsse zu bilden und sich an den einzelnen Vcrcinsaolhcilungcn fiir Kraulengeld- versicherung, sür Lebens- und Todesfallvcrsichcrung, so wie für Vermittlung von Vorschüssen zn dcthciligcu. Als cin uachahmenswcrthcs Acispiel in dieser Nichluuq erweist sich nach den uns zugekommenen Mittheilungen dcr Lolalailuschuß in Lembcrg, dcr am 4. Juli v. I. seine Wirksamkeit begonnen und seitdem mehrere hundert Mitglieder vom höchsten bis zum untersten Vcamtenrang gewonnen hat. Am 15». Oktober v. I. konslituirtc sich untcr dcr Leitung dieses Lokalausschusjcs auch ciu Vorschuß-Konsortium, das einer sehr gedeihlichen Entwicklung entgcgcnschrcitct und schon 60 Theilhaber zählt. Die gezeichneten Antheilseinlagen er- reichten die Summe von 5100 fl. uud sind auf diese bc- reits mehr als 1000 st. eingezahlt wmocn. Von besondcrcm Intcrcssc erscheint uns außerdem der am Schlüsse dcs erstcu Vercinsjahrcs übcr Antrag dcö Od- mannes vom Lembergcr Lolalausschüsse, dcs Herrn Finanz- rathes Josef Icitclcs, mit Stimmcncinhclligtcit gefaßte Äe- schluß, im Schoße der Lcmbcrgcr Milgliedcrgrnppc cinc höhere Aildungsanstalt für Vcamtcnlochtcr zu errichten und zur Ein- leitung dcr vorbereitenden Schritte cin cigcucs Komitee ein- zusetzen. Unleugbar ist dicser Antrag von weittragender, in sozialcu Hinsicht höchst wichtiger Bedeutung, indcm die Errichtung einer solchen Anstalt uicht nur für Lemberg, son« deru auch uoch sür andere Orte im Ncichc als cin immer lcbhaflcr gefühltes Vcdürsniß sich darstellt, um die Vcamlcn- töchtcr, unabhängig von dcr üblichen Hciratsvcrsorgung, zum Sclbstcrwcrbc und zur Sclbstcrhaltung heranzubilden. Wie uns berichtet wird, hat Sc. Exzellenz Freiherr v. Paumgartteu, Statthalter von Galizicn, dcm Untcrnchmcn, wie cs von dcm Ausschusse beabsichtigt wird, scinc Unter- stützung zugesichert, und soll dcr Unterricht iu dcr Anstalt unentgeltlich crthcilt wcrdcn. Möge dieser Beschluß des Lcmberger Lolalausschnsses, worin die Grundidee des Ae« amtcnvercincs in sciner autonomen Anlage zu einem so glücklichen Ausdrucke gelangt, zur segensreichen Frucht herau- reifeu, möge aber auch die Rückwirkung demselben auf andere Lolalausschüsse, so wie ans cinc gedeihliche Entwickluug de5 Gcsammtvcreiues uicht ausbleiben! (Tgpst.) n uud hemmenden Lcbcnömühcu ist anzucrkcnncil. Das p wlitlnu wird dcu musitalischeu Versuch seiucs Lieblings ^ ^ ^''!' mit dcr augemesscucu )iachsicht nnd cntgegcntom. ^cudcr Empfünglichteit aufnehmen. Wir haben ja in ' Gcf ll '^^ "" Stuudcu der Täuschuug^so großes ^ä >s^" ^slludcu, nud ciue angcnch m c „^tnnde dcr Ami!"" '^ boch das Vl'iudcstc, das wir von Herrn Wi ko/s <'" ^"lc Abends zn crwartcu habcu. Auf ">"icu nlso iul — Salon Alumlachuer. ^^ gespenstige S'chlangc. Volkösagc cmü Obcrlnün von Leopold Kordescl,. kram "" "^^1 ^clcgcncu Stndtchm RadmcuinSdors in Ob^r- schcnk ^ ll^rnüber rvbliclt man nuf rinnn q^ci, die rau- qros» "^'^ '^ ^'^ adsch,issi^ru l)»l,rn Bcrgc dic Nuincn dcr ciust tüle M^^ '""chligcii Wallrubnrg, drrru wcillanfigo, zcrllüf- Dio A °s""'^' "°u Jahr zn Jahr mchr vcrfalllii und verwittern. Lces '^ <^ ^°" ^^" Vnrgruinc grgcn Radmannödorf, Vigann, wirUick^^>' ^^^""' Vtenmarl'tl nud gcgcn Krainburg zn ist hi,,^.^"^^c!id schön; dcr majestätische Alpmruse Stol, dcr b^w, ?"^"" "'^ KaiMstmi himniclailftrcbt und dcn Anöblick PWorcöt'st^'!^ ^" ^'^"" ^'"^^' "'^ uicllcicht das schönste, d^- ^,. ^'^ Obertrauiö dcm i!nndschaslömalcr licscru. Auf ">tzer ^.?"'^'^^rn Seite deö WallcnIiiN'gcr Berges ist d^ Lcib- '^diin ^ "'^^ ^^ ^ t"f' nlö daö Sttomtha! dcr Save gegen ro>,,„.,. ^ ^'l »li, ist aber nichiödeslowcnigcr auch anssrnchin uud von dics !' ^?"'^"^ N'lt dnö Wäldchen nnlcr der Nnine, welche Md s^.^ " ^nte Uiachtigc Eichen nud Buchen dem Blick^ciitzichen, dic Toii^"!'""^'^ ^" "U' der ouin herrschafllichen Äl'eierhose gegen ^^U'biiss!s ^ ^^st^ling und übcr die große Hotteincrwicse gegen DaZ^ ^'^ schlangelnde Weg zn den interessantesten gehört. Chroüisle,/"^ ^'ehlccht der Wa llcnburgcr war nach allen lUlsgcstorh ^°" "^ ^'^ "'"^^ ^^'''^ "^" "^ "'^^' "^ ^' I"l)N'», l'u>'g im ^' ^" ^"^ genannten Jahre befand sich Wallcu- Kärütcü- s ^'^ "'^^ H"'"l Ha uns von Hunnöbcrg an« > IpiUcr erwarben cd die Grafen von itahcnslcin durch Heirat, dann lam cS an daö Geschlecht der Lambcrgc nnd zu- letzt an die Grafen Thurn-Va lsassi na, in deren Vcschc dic seit vielleicht schon hundert Jahren verödete Nnine noch ist. Und nnn znr Voltssage, die in Obcrlmin allgemein, nm Nadmannsdorf, V^ldcö, Stcinlilichcl und Umgebung aber Jedermann bekannt ist: l Znr Zcit, alö Otto u. Wallen linrg, der Letzte dieses Gc: ^ schlechtes, cin sehr slaülicher Rittcv und wegen seiner Hn'zcnögütc von allen seinen Unlerlhancn verehrt, ans Wallenbnrg haniitc, stand eines Morgens vor dcm niedlichsten Hanse des damals uoch -sehr llcincn Dorftü Leibnitz ^il»l'»^.) Agnes, das schmnckstc Mädchen Obrrkrains, und schaute sehnsnchlövollcn Alickc« ans dic von der Morgcnsonnc itliergoldele, stattliche Wallenbnrg. In langen, zierlichen Flechlen floß ihr goldenes Hanpthaar vom glänzenden Scheitel bis ans dic Fersen herab; ihr Anzng war mtt nnd mehr städtisch als ländlich zn nennen. Ein engan- schließendes Mieder verrieth des Körpers tadelloses Ebenmaß, nnd ans ihrem wnndcrhcrrlichcn Gchchlchcn, besonders ihren tiefblauen Angcn schien der Himmel zn lächeln. ^ Da erscholl es: „Agnes, wo bist Dn?" anS dcm Innern der Hütte. Dic Dirne schien jedoch dcn lauten Rnf zn überhören nnd im Geiste gc.uz wo ander« zn scin. „Aber mein Gott," schmälte, sich mühsam hinter der Thüre hervorarlicilcnd, ein altcö Mütterchen, „Agnc ö, bist Du denn tanb? — Da sieht sie nnd schant wie gewöhnlich hinauf, wohin !sic nicht sollte, uud hört nichts nnd sieht nichts! — Ich zweifle !nnn »icht mchr," mnrmeltc, sie abseits mehr sür sich, „er hat ihr's ^gethan!" — / „Ja, ja, Mntter, Ihr habt Recht, er hat mirs angethan," erwiderte seufzend nnd wie ans einem Tranmc erwachend daö Mädcheu, preßte beide Hände anss Herz, warf noch einen laugen Blick gegen dcn Berg niid folgte der brummenden Mutter inö Hans. Erst vor einigen Tagen war das Mädchen von Laibach nach Hanse zurückgelehrt, wo sie dnrch fünf Jahre bei ihrer dort ver- heirateten Schwester vergebens ihrer Ingendtränme zn vergessen sich mühte, der schönen Tränme anö dcr goldenen Zeit, wo ihr Vater uoch Bnrgvogt war auf Wallenbnrg, wo sie alö ein lleines Mädcheu täglich hundert Beweise iuniger Auhäglichteit erhielt von dem schönen, schwarzlockigcn Innler, dem jetzigen Besitzer dcs Schlosses, nud wo sie der verstorbene Burgherr, Ritter Nivprccht, ^ w oft scherzweise seine „Goldagncö" genannt hatte. — Ach, diese Slnndcn überglücklicher Kindheit, wie waren sie so schnell, so flüchtig dahingeschwunden! Zn spät offenbarte die Vernunft der aufleimenden Inngfran den gransamen Emstnrz aller ihrer zierlich ansgclianlcn Luftschlösser! zn spät gestand sie sich selbst, daß ihr alleiniger Gedanke der jnng? Erbe Wallcnbnrgs sei, der sie trotz seiner sichtbaren iunigen Neigung ;n ihr doch niemals zn seiurr Burgfrau erheben tönue. Daher floh sie nach einer Unterredung, in der sie Inntcr O tto beschwor, dcs armen Mädchens ans Leibnitz zn vergessen, zn ihrer ältern Schwester nach Laibach, damit dic Wnnden ihres zerrissenen Herzens heilen sollten. Im fünften Jahre ihnö Aufenthaltes in der Hauptstadt Krams raffte die Pest ihr Schwester nnd Schwager dahin, und sie floh mit dem zweijährigen ilinde, als einem thcncrn VerinNchlüisse der Verstorbenen, zn ihrer Mnltcr nach Hause, die sich uach dem mittlerweile anch erfolgten Ableben ihres Mauncs vom Schlosse Nallcnbnra. in ihr Häuschen nach Leibnitz h:ruutcr gezogeu halte. Leitern Gemüthes nnd nchigcu Herzens betrat AgneS das elter- liche Hans, mit wahrhaft mütterlicher Zärtlichkeit hing sie an dcm lebhaften Kinde dcr Schwester nnd wollte sich selbst überreden, daß das frcnndliche Bild ihres Ingeudgespielen schon MM) ans ihrem ' Herzen verschwunden sei; da sah sie nacl, einigen Tagen dcn schönen, nnn wohl säian feit drei Jahren mit einem vornehmen Fränlcin ans Slcicrmark vermalten Ritter Otto im Iagdan;ng: den Berg herunterkommen. — Zitternd eillc sie in das Hänschen, nm sich zn verbergen; aber als dcr Ritter, wic von ungcfähr, in die Stnbe trat nnd dic Mntter nm ein Heilkrant befragte, nm seine von einem wilden Eber ihm beigebrachte Wunde zn heilen, errö- thete sie nnd erblaßte znglcich nnd flog, aller Rücksicht vergessend, ans ihrem Verstecke, dcr Kammer, herbei nnd fragte besorgt uach dcr Wnnde, ohne zn gcwahren, wie alle" ihre innersten Wunden dadnrch von Neuem sich erschlossen; dmn Otto war noch immer der sanfte, liebe Junker ans früherer Zeit, scin Auge rnhtc anch jetzt mit demselben Wohlgefallen auf ihr, wic ehedem beim kind- lichen Scherze; er nannte sie noch immer „meine liebe Agnes" nnd gestand ihr unumwunden, daß er sie noch weit schöner fände, als znvor. Ach, das waren Dolche in des Mädchens Brust! Er ging und nahm ihr ganzes Herz mit sich. „Mntlcr!" schluchzte sie, nnd Thränen rollten ans die Wangen des blühenden Schwe-