Lmllllcher Mtung. Nr. «8. PränumcrationSprci«: Im Lomptoil aanzj. fi. li, halbj. st. 5.5N. ffllr dicZuflelluna ins Haus halbj.Zoll. MitderPost ganzl.st.15. halbj.fl.7.50. Donnerstag, 2l. März Inscrtl onsgebühr bi« 10 Zeilen: imal 60 lr., »m.80lr., 3m. 1 st.; sonst pi.Zeilc im. 6 lr., Lm. 8lr., 3m. ia lr. u. s.«. Inseltionsstempel ledcsm. Zu l». 1887. Amtlicher Theil. Das Ministerium für Cultus uud Unterricht hat cmc am Staatsgymuasinm zu Trieft erledigte Lehrstelle dcm gcwcscuei, Gyuiuasialprofcssor zu Padua Erust ^nad verliehen. ^ Kundmachung. Nachfolgend wird die auf Gruud der in der gcsctz< lichcu Frist eiugebrachlcu Reelaniatioucu richtig gestellte Wählerliste für den Wahltörper des großcu Grundbesitzes im Hcrzogthmne Kram verlantbart: Wählerliste für dcn Wahlkörpcr dcs großen Grundbesitzes in Kram. Aftfaltrcrn, Otto Freiherr v. — Kreuz, Oberstem und Münkendorf. Apfaltrcrn, ^)indolf Freiherr v. — Frcilhurn, Grün-Hof und Krupp. 'l^.'u^ Antonia Gräfin v., geb. Freiin v. Erbcrg — Attclns, Friedrich Graf v. — Gut Raar. 'lncrspcrg. Anton Alexander Graf v. — Thurn< amhart Strafsoldo-Gilt, Gurlseld. Arco, Vartholoniäns, Probst — Rndolfswcrth, Ca^ pitclgilt. A u crspcrg, Karl Wilhclin Fürst v. Ainöd. Gült. schcc, Pöllaud, Roßcgg, Voruschloß, Seisenberg nnd Wcirclblirg. Aucrspcrg, Grafen Alexander, Hermann und Alfous — Auenthal uud Radclslcin. Aucröpcrg, Gustau Graf v. ^- Mokritz. Au crop erg, Josef Ataria Graf v. — Aucrspcrg mit iucorporirtcn Gütern Soucgg, Nadlischek. ^^a rb o-Waxeustciu, Josef Einanucl Graf v. - Kroiscnbach uud Watzensteiu. Banmgartcu, Johann — Wildcucgg. Berg, Gustav Freiherr v,, und Lonise, geb. Frciiu v. ^taudcl — Nassenfuß nüt dein incorporirtell Gute Sagoritzhof, Thnvn unter Nassensnß. Alagay, Autouic Gräsiu Ursini v. — Aillichgrah. Blagay, Ludwig Graf Ursini v. — Wcißcnslciu. Borsch - Ao r s chod, Friedrich Freiherr v. m Gallhof. Plctcrjach. ^ ,, Bohiuz, Audrcas, Pfarrer in Zirklnch - Psarrhof . Zirklach. Codclli - Fahncnfeld, Anton Freiherr v. Thnrn an der Laibach, Weßnitz. C o rouini. Cro n b e r g, Karl Graf v. .^opfenbach. Dettcla, Johann — Wartcnbcrg. Dolenz, Ludwig — Nußdorf. Dolcnz Anton — Präwald. Ehrcureich, Moritz v. — Ponowitsch mit dem in« corporirtcn Gntc Fischern. F ichtcuau, Adolf Ritter v. — Strugg. Fichtcnan, Ellgcn Ritter v. — Preißck. Fichten au, Touffaiut Ritter v. — Volautsche. Florian, Karl — Florianischc Spital- und Pcgani- schc Rcalgilt. Fridau, Franz Ritter v. - Gradatz, Sastava, Vcinitz. Fuz.-, Dr. Anton — Obcrgörtschach. Galle, Victor — Frcndenthal. Gariboldi, Anton Ritter v. — Pcpcnöfcld. Garzarolli < Thnrnlack, Andreas Edler v. — Adlcrshofcu. Germ, Frauz ^au. — Wciuhof. , , ^ Gozzaui, Fcrdiuaud Marquis v. - Wolföbüchcl. Grcßcl, Maria — Treffen. Grimfchitz, Ioh. Ncp. Freiherr ^'., nnd Chrqtlnc geb. r>. Canal — Grimfchitz. Gutmauusthal -Vcn 0 cnutti, Ludwig '<)littcr v. — Scwenstcin, Wci^cl- und Scharfensteiu. Hart, Wcuzel — Obercrkcustciu. Hartig, Fricdrich Graf u. — NcHeiu, Uutercrlcu. stem. Hangwitz, Eugen Graf v. — D.'R.'O.-Commcnda. Hcsi, Autouia, in Mottling. Homätsch, Anton — Tschcrucmblhof. H offeru, Iohauna v. — Egg ob Podpctsch. Hohcuw art - Gerlachslciu, Karl Graf u. - Rauuach. I e r m nun, Victor -- Vigaun. I o m b art, Julius ^ Kliugeufel^ und Swur. Iuvauz, Franz — Grundelhof. 5t oSler, Johann — Ortencgg. Koslcr, Peter, Dr., Josef und Johau», n»d Maria Obrcsa — Leopoldsruhe, Glcinitz. Kosi, Anton, Domprobst — Capitclgiltcn Et. Äar^ telmä und Tcharfcuberg, dauu mehrere incorporirte Pfarrcu. K ottulinc> ki, Autou Gnif v......Malthescr-OrdeuS- Commcuda St. Peter. Kuralt, Therese - Thuru bei Cemle, Laugcrv. Podgora, Franz Pogauitz, Arciteuau. Langer v. Podgora, Ida, geb. r>. Fichteuan ..... Lncgg. ^ant'hieri, Karl Graf v. — Wippach, Slapp. ^ " Zzarini, Baronin (Crbcn) — Jablanitz. L a z z ariui, Heinrich Freiherr o. — Flüdnigg. Lichtenberg, Ioh. Nep. Graf v. (Erben) — Hallcrstcin. L, ichteulierg, Leopold Freiherr v. (Erbcu) — Habbach. Lichtcnbcrg, Scifricd Graf v., und Anna, geborene Gräfin Aucrsperg — Lichtcubcrg, Praprcilc. Liftpiza — Hofgestüt. Mach, Iohauu — Großslattcucgg. Mahortfchitsch, Frauz, nud Moser, Johann — Abramsberg'schc Gilt. Malli, Ignaz — Podwcin. Margheri, Albin Graf r>., uud Iosefinc Gräfin, geborene Gräfin Corcth — Wördl. M arghcri, Albin Graf o., uud Sywiuc Freiiu von Apfaltrcrn, geborene Gräfin u. Äiargheri __ Altcnburg. March hard, Josef, uud Karl Hirsch, in Wien — Zobelöbcrg. Mayer, Josef — Lcutcuburg. Mühle iscu, Iohauu Nep. ^ Gcrlachstciu. Müller zu Eichholz, Josef u. ^ Arch, Unter- rndclstcin. Nugcut, Arthur Graf — Kostet. Pcli kau, Wilhelm — Rothcubüchcl. Pirkoliitsch, Frauz — UutcrkoloM'at. Piruat, Maziuliliau — Tufstcin. Porta, Ioscfiuc — Steiubüchcl. Porzia, Alfonö Scrafin Fürst ~- Prem, Senosctsch. Prost ranegg -- k. l. Hofgestüt. Rastern, Nilomcd Freiherr o. — Schcrcnbüchel. 8c c ch b a ch, Barbara Freiin v,, geborene Gräfin Th l, r n» Valsassiua -^ Kreutzberg, Lntowitz. Rcya >C astetet t o, v., uud Frau Isabella v. - MoMhal. Roth, Anton - Gcrlnn. Rnard, Victor - Juselwcrth Probstci Veldes. Rudcsch, Karl - - Faistcuberg. Nudcsch, Frauz ^ Klciulack, Dragmucl. Rudesch. Joseph - Reifniz. Saviuscheg, Dr. Joseph - Möttliua ^aoiuschcg, Karl Gayrau. Schaffer, Eduard - Wciubüchel. Seuuig, Iosef(Erbeu) - Kinscl, Poufch, Mourische. Strobclhof nud Wittich Waldgilt. Sladouitfch, Fcrdiuaud ...... Tfcherucmbl. Smola, Anton - Stauden. Stare, Michael - ManuSburg. Strahl, Eduard v. -- Altenlack. Snlkowsly, Josef Fürst v. — Nenmarktl. Syrc. Angnst - Rupcrtöhof. Terpinz, Fidclis - Kaltcnbrnnn. Tanffrcr'sche Erben, Moritz Freiherr r>. — Weifelbach. Thalespcalc als Mediciuer. Shakespeare's Größe nud dichterische Macht ruht in seiner Universalität. Jener Geistliche, der dein „Aller. wclts-Poctcn" die Grabrede hielt, hatte nicht Unrecht, weun er meinte, seit dcn Tagcn dc5 Apostels Paulus habe keiner mehr eine so liese Kenntniß der meuschlichcn Natur bcscsscu, uud sehr ähnlich lautete ciu Ausfpruch Goethe's, Shakespeare habe die gauze Mcuscheuuatur uach nllcu Richtungen hin und in allen Tiefen und .sMeu erschöpft. ° ^ Wcnn Shakespeare der größte Küustlcr gcwcscn der Mcuscheuscclcu mit Wortcu gemalt hat, nud Gcrui' nuö ihn als dcn Dichter bezeichnet, auf dcsscu Uufehl-bartcit iu sittlichen Dingen wir uuö noch mehr, als auf feme ästhetische Fchlcrlosigteit verlassen könucu, so dür' fen wir mit vollem Rechte diese Fehlcrlosigkeit Shale» spearc'ö uud scinc Meuscheumalerknust ebeu so gut auf die sinnliche und leibliche, wie anf die sittliche und gci. stigc Mcuschcuuatur ausdehnen. So erhalten wir Shakespeare dcn Mcdicincr. Nicht etwa soll damit gesagt werden , daß wir die Lust hättcu, den Schluß zn ziehen, unser Poet müsse auch dermal als Arzt prakticirt haben. Wir wollen durchaus uicht so weit gcheu; uubcstreitbar "der bleibt, daß, wcuu es gerade die Charakteristik ist, woriu Shakcspcarc ciuzig dasteht, er sich iu dcrsclbeu Ulcht blos als Pmcholoa. sondern allch als Physiolog bewährt hat. Da habcu wir zunächst ..Julius Cäsar." Derselbe M-chtct dcn Choleriker, den Denker, dcu scharfen Veol" achter, dcr die Menschen nnd ihre Thaten dnrchschant, den hageren Cassius mit dcu hohlcu Blicken. „Wär' er uur sctter," ruft cr alls, und wüuscht blos ivohlbelcibte Niällilcr um sich zu haben, mit glatten Köpfen nnd die Nachts gilt schlafen. „Hamlet," dcu die meistcu Schauspieler, gegen die Höhcrc Auffassung seines Charakters verstoßend,'iu der gewöhnlichen Liebhaberelegauz darstcl-lcu, wird von seiner Mnttcr als „fett uud vou luappcm Athem" geschildert, uud er sagt vou sich selber, cr sei dcm Herkules uicht ähnlicher, als sein Oheim seinem Bater. Es mangelt ihm die „siuulichc Stärke des Hel» den," d. h. einer praktischen handelnden Natur; cr ist ruhig, still,'phlegmatisch, ohne Galle; uur sür deu äußer-steil Nothfall reat sich iu sciucr schwer beweglichen Natur cinc lodernde Reizbarkeit. „Richard III.," jenes psycho-logische Meisterstück, ist auch Physisch trefflich gezeichnet uud seiuc körperliche Mißgestalt mit seiner geistigen m Znsammcuhaug gebracht. Cr führt sich selbst mit dcu Wortcu ciu - . Ich, um dics schöne Ebenmaß verkürzt — Vou dcr Natur um Bildung falsch betrogen — Cnt' stellt, verwahrlost, vor dcr Zeit gesandt — Iu dicsc Welt des Athmcns, halb kaum fertig — Gemacht, und zwar so lahm uud uugcziemcud, — Daß Huude bcllcu, hiut' ich wo vorbei." Höchst drastisch ist die Hcichnuug „Fallstaffs." Auf die Auffordcrnug, sich uicdcrznlcgcu und sein Ohr zum Horche», dicht an die Erde zu halten, meint cr.- „Habt ihr Hebcbäumc, mich wieder auf-znrichtcu?" Cs heißt von ihm: „Cr schwitzt sich todt und spickt die nmgcrc Erde, wo er gcht." Besonders iu Schilderung der Geisteskrankheiten kaun Shakespeare als Meister gelten. Schlegel bemerkt gauz richtig: ..Uutcr allen Dichtern hat vielleicht uur Shakespeare eigeutlich Ecclcutwutheitcu mit so uuwidcr-sprcchlicher uud allseitig bestimmter Wahrheit gezeichnet, daß dcr Arzt daran wie au cinem wirklichen Falle scinc Beobachtuug bcrcichcru kaun." Während andere Poeten dcn Wahusiuu brauchen, nm die Ncngicr des großen Hansens durch das Ungewöhnliche zu reizen, spürt jener den Keimen des Leidens uach nud cutfaltet die taufcud-fältigcu Combiuatioueu der Gedanke», die zu ihm hill« führeii töuuen. In dcu „Bemerkungen über die durch getäuschte Liebe erzeugte Sceleustörnng" voll Bergmauu, Director der Irrcuhcilaustalt zu Hildcshcim, liest man u. a.: „Iu Ophelia, der blonden, blanängigcn Tochter des Nordens, voll sausler Anmuth, schüchterner Beschei-deuheit, schmiegsamer Hingebung, läßt Shakespeare das ^l;>ir-0i»!-lom' in diesem ^>eclengemälde so leise, zart uud kuustloS in ciuandcr übergehen, daß cs eben ein Mnster von Knust ist uud es dem Hcrzcn so wohl thut, wcnn daö Auge so wenig gcwahr wird, wie ciu Herz bricht. Iuug, uicht reif au Körper nud Geist nnd Seele, noch uugcprüft uud unsicher im eigenen Innern, das fremdartige Gefühl im tenschcu Busen verschließend, ist sie nicht stark gcnng, Liebe, Mitleid und Graut auf ciumal zu ertragen; wohl wissend, gclicbt zu sciu, wciß sic uicht, wie sehr sie liebt uud mchr liebt, als sie gclicbt wird. Durch dcu auschcincudcn Wahnsinn Hamlets, dcn Tod des Vaters von dcr geliebten Hand, die vcrlurcuc Hoff» uung, mußte, cs kann nicht anders scin, cm so zartes und rcichcs Gewebe zerreißen; aber nicht das Gemüth, daö Schönste und Beste im Menschen und anch in ihr, ward zerdrückt uud zcrrisseu, wohl aber der Fadcu, dcr die Hcdaulcn verknüpft. Sie ist wieder zum Kinde gc< wordeu, das sich au Spiclwcrk, Blumcu lind Aanderu ergötzt, und diese ohne Wahl nnd unbewnßt, bunt wie die Gedaukcu, dnrcheinanderschliugt." ^.,4...,,.,, Den Seelenslörlli.gen verwandt „l das Nachlwm dcln, Iu „Macbeth" erzählt die Kammcrsrml dem -'l.zt. 424 Thuru - Vnlsassiua, Grafcu Hyazinth und Gustav — Nadmanllsdorf lind Vallcuburg. Trcuz, Fcrdiuaud Adolf ^- Drafchlovitz. Urbaueic, Eduard — Höflci», Stcrinoll. Urbancic, Ioliaun ^lcp. - Thuru uuter Neuberg. Valmagini, Julius v. Rcitenbnrg. Besten ck, Moritz Rittcr v., und Anua gcb. ^ancn- slciu — Neudcgg/ Schncckcnbüchcl Boll m a n n, Anna — Ncuhof. Vonk, Viuccu;, Pfarrer — St. Rupprccht Pfarrgilt. Wassitsch, Raimund — Grailach. Widmcr, Bartholomäns, Fürstbischof - Gmtschach, Laibach Pfalz. Wilchcr, Friedrich — Steinberg. Windifchgrätz. Hngo Fürst - Wagcnsperg. Windifchgrätz, Vcriand Fin st Haasbcrg, Loitfch, Lucgg, Slatcncgg. Wolkcnspcrg, Franz Freiherr v. - Sell». Wol ken öfters Angnstin Freiherr v. — Burgstall. W n r z b a ch - T a n ucnbcrg, Dr. Karl v. ....... Ebcrs» feld, Schwarzcubach nnd Gcschicß. Wllrzba ch - Ta n »cnbcra , Dr. Iillius v. — bands' preis. Zois-Edclstciu, Anton Freiherr v. — <^gg ob Kraiublirg. Hois - Edclstciu , Anton, V^ichacl, Alfous, Signulnd, Freiherren; Scrafinc Gräfin v.Wclscrshciinb, Gabriele Gräfin Icnuison, Aiathildc Gräfin Aucrspcrg Iaucrburg. Im Sinne dcs ^ 25) dcr Laudtags-Wahlordnung für das Hcrzogthum Krain wcrdcu den am Landc woh' ucudeu 3^al,lbcrcchtigtcn dcs großen Gruudbcsitzcs ihre Lcgilimationskartcn zn dcr am ^". März 18>,. i» Nichtalntlicher Thcil. Laibach, 2 l. März. In der orientalischen Angelegenheit wußte man türz-lich von einem unter den Mächten erzielte», Einvcrstäud« nissc zu berichten, welches ein gemeinsames Vorgehen der. selben znm Zwecke habcn solllc. Ans dcr Erklärung Lord Derby's im britischen Obcrhanfc, sowie ans den jüngst in St. Petersburg veröffentlichten Dcpcschen dcs Fürsten Gortschakosf geht nnn nbcr hervor, daß ein sol. chcs Einvcrsländniß bisher noch keineswegs erzielt wor-den ist und daß namentlich zwischen England nnd Rußland eine große Divergenz bcstchc. Andererseits eonstatirt eine Korrespondenz der „Allg. Ztg." aus Wien, daß, wie cin englisches ministerielles Blatt andeute, zu allem Glück, dcun darin liegt eine gcwisfc Gcwähr fnr dic Erhaltnng des europäischen Friedeno, leine dcr iDiächtc sich bis jctzi zn vereinzeltem Vorgehen hinreißen licß, daß sie alle drei ^bekanntlich stehen nur die drei Schntzmächtc Gricchcn' lands in Verhandlung) von dcr Ucbcrzcugnng sich leiten lassen, nnter allcu Umständen dürfe ihre Einiglclt nicht gestört werden; nur ciuc gcmcinsamc Action sci crspricß-lich, uud endlich, es habe jcdc einzelne Äcacht sich zu enthalten, dic Anschannngcu dcr audcru zu durchkrcnzcu. Iudcm sie sich von solchcn Gesinnungen lcitcu lasscn, slchcn dic Mächte offenbar auf dem Boden dcs Pariscr Vertrages, deffcn Grnndbestimmnng dahin lantct, daß die Vertragsmächtc dic Verpflichtung übcrnchmcn, in oricntalifchcn Angclcgcnhcitcn nicht ciuseitig zu intcruc-uireu. Wenu alfo eiuc leider ziemlich verbreitete pcssi» unstische Ansicht den Pariscr Vertrag, dcr uutcr so schwcrcn Opfcru zu Staude gckonuncu, bcrcits zn dcn Todtcn wirft, fo ist dicsc Meinung als unberechtigt zu be> zeichnen. Denn wenn auch vou dcm Vcrlragc nichts übrig und in Kraft blicbe, als jcnc Bcslimuluug, so wäre cr wahrlich nicht vcrgcblich gcschlosscn wocdcn nnd erfüllte immcrhin noch scincu wesentlichsten Zwcck. Nian tanu dann nicht sagen: dic für dic rumäuischc und nuu für die scrbische Frage gcfliudcucu odcr eigentlich der Pforte octroyirtcn Lösungen und dic für dic eauoiotische Frage »loch gesuchte Lösung, endlich gar dcr von Rußland befürwortete Plan dcr Reorganisation in Bezug auf dic Vcrhällnisfe dcr Rajah ans Grundlage dcr ab-folutcn Autonomie, stürzen dcn Pariscr Vcrtrag übcr deu Haufcu. Durch dic erwähnte Bestimmung, von welcher sich loszusagen tcin Cabinet die Verantwortlich-leit ü!)cruchuicu wird, so laugc tcinc Bedrohung seincr parlienlarcn Intcrcsscu vorlicgt, ja dcrcn Ansrcchtcrhal tllng durch crucut nntcr dcn Äiächtc» anogetanschtc l>r. llärnngcn eine abermalige Gewähr erhalten hat, ist hinreichend dafür gcforgt, dic Gefahr eines ciufciligeu, gc-waltthätigcn nnd übcrstürztcn Vorgchcns abznschncidcn uud dcr Geltcudnnuhnng vou Soudcrgclüstcu den Weg zu vcrlcgcn. Im schlimmsten Fallc wird hicdurch dic Türtci iu die Vage versetzt, ihre Vcbcusfähigtcit zu er« probcu, iudciu sic die Reformen durchzuführcu untcr> nimmt, dcrcu Nothweud!gleit dic Pforlc sclbft uicht bc' strcitct. (Hs ist jcdenfalls das Verdienst des östcrrcichi» schen Cabinets, iudcm es cincrscits durch dic vielbesprochene Neujahrsdcpeschc dcr peinlichen Perspective sich überhoben hat, deu Don Qnixote einer vcrlorncu Sache zu spicleu, andererseits dcr Pfortc jeuc Frcihcit dcr Action wahrte, dic Unterzeichner dcs Pariser Vertrages au dic Nothwcndigleit dcel gcmcinsamcu Vorgehens gcinahnt zn habcn. Wenn daher jctzt verlautet: Franlreich hadc dcu österreichischen Allschannngcn veznglich der orientalischen Angelegenheiten sich wieder mchr gcuähc.t, so finden wir hicrin nichts 1lucr>vartctcs, trotzdem daß das österreichische Cabinet sich damit begnügte, nur mit dcr cs nahe bc-rührenden scrbischcn Frage sich zn bcschäsligc», im übrigcn abcr es dcn drci Schntzmächtcn Griechenlands überließ, übcr cin Programm zu vcrhaudelu. Zur ümstrrcisc. Ofen, U». März Dic ranschcndc Ovation, welche Sr. Majcstät gcslcru im Nationalthcatcr dargc. bracht wnrdc, beweist wohl znr Gcnügc dic Ticfe nnd ?lachhaltigkeit der hicr herrschenden Stimmung. Mau hatte mit eiuigcr Äcstimmlhcit darauf gcrcchnct, daß Merhöchstdicsclben die angesetzte Oper „Ilka" bcsuchcn würdcu, und dcr Zudrang war iu Folge desscu ein so außerordentlicher, daß cs uur mit Mühc gclaug, ciucu Sitz zu crhaltcn. Alich die Straßen, dnrch welche Sc. Äiajcstät Allcrhöchftihrc Fahrt nehmen mußten, waren fchou lange vor Beginn dcr Vorstellung überfüllt. Um 7'./, Uhr trafen Sc. Majestät in Begleitung Allerhöchst-ihres Crslcn Gcncraladjutanlcu, Fcldzcugmcisters Grafcn Crcnncvillc und cincs Flügcladjutantcn cin nud wnrdcu von dcm Thcatercomit«', bcstchcnd aus dcu Herren vou Rcdcy, Grascu ^'eo Festrtics, Grafen Georg Karoly, Intendanten v. Ranolfay, Stadthanplmann Thaiß nnd dcm Grafcn Almafsy, anf das ehrfnrchtovollste empfangen. Als Se. Majcstät in dcr ^ogc crschicncn, ertönte tanscndslimmigcs jnbelndcs Cljcn, von dcm auch dic Volksymnc, dcrcn Ab-singnng das Pnblienm slchcnd anhörte, nutcrbrochen wurde. Bcsondcrs stürinisch abcr crueucrtc sich der Iubcl nach d)in crstcn 9n dcs früheren Hospo-darcn, ist in Paris crzogcn nnd gchörtc anch längcrc Zeit der französischen Armcc au. „wie die Lady aus ihrem Bett aufstand, ihr Nachtkleid umwarf, ihren Schrciblifch ausschloß, Papicr nahm, cs zusammcnlcgtc, schricb, das Geschriebene las, cs vcrsic gelte, uud dauu wieder zu Bett ging, nnd dic ganzc Zeit iu ticscm Schlafe. Arzt: „Einc großc Zcrrüttnug der Natur, die Wohlthat dcs Schlafcs gcnicßcn nnd zugleich dic Gcschäftc dcs Wachcns vcrrichleu!" Dic ^ady crscheiut mit cincm Vichle in dcr Hand, das auf ihrcu Befehl stcts ucbeu dein Bclt brcuut. ..IHrc^Aügcn sind offen, abcr ihre Siuue geschlossen." Sie spricht, euthüllt in abgcrisscucn Sätzcu die Thaten, die auf dem Gewissen lastrn nnd glcich Er. schcinuugcu au ihr varübcrgchcn. Wic sie dcu Flcck au ihrer Haud, dcr uach Blut riccht, uicht reiu waschen kaun, entsteigt ihr ein tiefer Seufzer, welcher drin Arzte Zeugniß liefert vou ihrcni schwcr beladcucu Hcrzcu. Vlls dcr Austritt vorübcr ist, gcht sic, wic dic Kammcrsrau versichert, unverzüglich zu Bctt. „Diesc .^ranlhcit, bc^ merkt jener, liegt anßcr dcm Gcbictc meincr Kuust; nbcr ich habe Vtcnscheu gckauut, dic im Schlaf umher-wandelten nnd doch fromm iu ihrcm Actte starbcu." Will er in lctztcrcr Bcmcrknng dic Enthüllungen über dic Oränclthatcn der Königin gcgcnübcr der Kammerfrau „dic erfahren hat, was sic nicht sollte," cntlräftcu? Odcr will cr daunt unr sagcn, daß dcr Zustand dcs Schlaf-wcmdclus uicht iuuucr dcr Ausbruch cincs böscn Gc-wisscns sei? Das „Mcdieiuischc" iu Shakcfpcarc offenbart sich uicht nur iu Darstcllung tranlhaftcr, sondcrn überhaupt physiologischcr Hnstäudc, sowie iu manchcrlci diätetischen Bcmcrtuugcu und ^lathschlägcn. Es N'ird z. B. dcr Pro-ccß dcr Ernährung in dcm freilich uicht vou Shatcfvcarc erfundenen, vielmehr dcr allen Geschichte cutlchnlcn, von ihm abcr mit sichtlichcr Nciguug ausgcsührtcn Mähr chcn von dcm Aufstaud dcr Glicdcr dcs Körpcrs gcgcu dcn Bauch gcfchildcrt, das Mcucuins Agrippa in ,.Eo-riolau" dcm anfrührcrischcu Pöbel Rom's erzählt. Dcr treuc Dicucr Adam iu „Wic cs cuch gcfällt". dcr fich rühmt, ciuc mäßige Iugcud nud arbcilsniues Vcbrn hiu-tcr fich zu habcu, ncnnt scin Alter sehr hübsch „cincu frischcu Wiutcr, kalt, doch erquicklich." Abcr Shatcspcare macht tciu Wnndcr aus scincm Grcisc, dcnn das Altcr kanil sich trotzdem nicht vcrlcngncn, nnd bci dcr Anstrengung auf dcr Flucht fiult dcr Grcis, währcnd dcr Jüngling »och rüstig ucbcu ihm stcht, aus Hliugcr uud Ermattung znfammeu. Uus zum Diätetischen wcudcnd, sci zunächst dcs Einflnsscs vom Fastcn odcr Sattscin auf dic Stinnnnng gedacht. Mcncnins iu „Eoriolau" mciui: „Siud dic Adcru — ^ioch lccr, ist kalt das Blut, so schcu wir — Dcu Morgcu uur vcrdricßlich au uud siud — Zum Gcbcu und Vcrgcbcn uicht gcstimmt - - Doch wcuu wir dicsc Röhren ausgcsüllt - Die Gänge uuscrcs Blilts uiit Spcis' uud Wciu, — Danu fügt der Gcist sich williger iu uus — Als cr bei pricstcrlichcm Faftcu thut." — Äcwcguug iu frcicr '.'uft fchlngt dcr Bricf des Dou ^'ldriauo iu ..Der Liebe Müh' umfoust" vor: ..Bclagcrt vou düstcrcr ÄcV'lancholic, empfahl ich die fchwarzdrückcndc Dickblütigtcit an die allcrhcilsamste Arznei, die grsnud-hcitsschU'angcrc Lnft, nnd, fo wahr ich Eavalicr bin, entschloß mich zu lustwandeln." Iu dcmfclbcn Stücke heißt cs iil Bczug anf Völlcrci: „Vollbanch hat lecr ^chirn; zn lcckrcr Topf — Macht reich die Rippcn abcr arm dcn Kopf" nnd in Bczng auf allznviclcs Stndircn: „Was? imuicrfort Kahlmänfern, das befäl'gt .....- Die raschcn Lcvcnsgcistcr dcs Gehirns, — Wic dauernder Bcwcgnng Thätigkeit - Abspannt dic Ncrvcnlrasl dcs Wandcrers." Und hierher gehört wohl anch n^ch die Slcllc ails Hcinrich IV., wo Falstaff übcr die Wirkung dcs Wcincs fich also änßcrt: „Ein gutcr spani' schlr Sect hat zwcifachc Wirlliug au fich. Er stcigt iu das Gchirn, zertheilt da alle albcrncn nnd rohcn Dünste dic cs umgcbcn, macht cs fiuuig, schucll und erfinderisch, voll von bchcndcn, fcurigcn uud crgötzlichcu Bildcrn; )vcnn dicsc dann dcr Stimme, dcr Znngc überliefert wcrdcn, was ihrc Gcbnrt ist, so wird vortrcsflichcr Witz daraus. — Mcdieinalpolizei nnd gcrichtlichc Alcdiei» gchcu cbcnfalls uicht lccr aus bei Ehatcspcare. Man dcutc z. A. an das Gcspräch dcr bcidcil Todtcugräbcr iu „Hamlet,,: „Soll dic ein christlich Äcgräbuiß crhal-lcil, die vorsätzlich ihrc cigcnc Scligkcit flicht", sowic cndlich an dic Untcrschcidimg von Tod lind Scheintod, anf welche Vcar bczüglich dcr todtcn Eordclia anfulcrk> faiu macht: Gcbt ciucn Spiegel hcr — Und wcnu ihr Hauch dic Fläche trübt und streift ~ dauu lebt fic." Endlich dürfen wir anch nicht stillschweigend an den Aerzten und Heilkundigen vorübergehen, welche Shalcspcare in vcrschiedcucu sciucr Stücke persönlich auf-trctcn läßt. Am mcistcu iu dcil Vordcrgruild zieht cr dcu Arzt iu „Macbcth." Dicscr zeigt sich als guter, aufmcrksamcr, vcrsländigcr Acobachlcr. Dcr abnorme Zustaud der Lady crwcckt scin volles Inlcrcssc als Gc' gcustaud dcs Stlidiuuls dcr krankhasten ErschcinllNgc" dcr mcnschlichcll ?lc>tur, uud crschüttcrt znglcich durch dic gralicilhasten Entdcckungcu, dic cr dabci nuubt, sciu mensch' lichcs Gcfühl. Zwci Nächte hat cr bcrcils dllrchwacht, um mit cigcncu Augcu dcu Z'lstaud dcr Kraukcn zn beobachten, (r erforscht gcuau von dcr Knmmcrfran alle Umstände, dringt in sic, ihm zn vcrtrancn, waS !>e sonst gcgcn Icdcrmauu Gruud hättc zll vcrschu'clgcn^ als die Schlnswandlcriu endlich selbst erscheint, merkt cl gcuall auf allcs an ihr, cr N'il! aufschreiben, was p^' 425 Ausland. Berlin, 18. März. (Norddeutscher Reichstag.) Sftttialbcrathuug des Verfafsuugsartitels 1, betreffend ^as Bl.udesgcbiet. Die Polen reichen den bekannten Protest gegen die Eiuvcrlcibung der ehemals polnifchcn Gcbictstheile in den Nordbuud ein. Graf Bisiuarcl erklärte: Der Protest richte fich nicht gegen den ?tord« bcutschcu Bund, sondern gegen die Einheit des preußi« scheu Staates, gehöre demnach rn!'l ^ ^^iraps (Dresden) will die Verhält-^ zembuvgs nud ^iiuburgs i,u Vcrfassuugscutn'urse «ahu w. se>, Bisu.arck ist erfreut, den absurden ^i< > gsgnuchten nud Vrrleun.dungeu entgegentreten zn lonnen. pl-clißcn h^bc niemals Holland bedroht. Bor "!" ^''^^ansbrnche fand eiue kurze Auseinandersetzung mtt .Polland stall, weil Luxemburg zu uusercu (Gegner» hielt. Es wllrdc vereinbart, leine Feindseligkeiten zn be^ gehen, ^nxembnrg will keinen Eintritt in den Nord-bnnd, ebensowenig ^imburg. Wir wcrdcu keinen Druck ausüben; wir würdcu soust eiue europäische Frage hcr> anfbeschwören. Bismarck weist iui weiteren Vaufe der Debatte dic Befürchtuug zurück, Süddentschlaud möchte M) mit dem Anslande verbinden. Die Beziehungen Suddeutschlauds zn ?iorddculschland seien nach dem Miedeusschlusse vertragsmäßig verbürgt worden, (.^örl.) Hierauf erfolgt die Abstimmung. Das Anieudemen"t von Earlowitz, betreffend die Bcschmntnng des Eessiunsrech-tcs nnd des ^esandschafls>echtes der Bundesfürsien wird verworfen. Der Versassung^utikel, betreffend das Äunocsgeb.et, wird mit großer Majorität augenommcn Der Gwlcherzog von Baden trifft morgen zum Geburts'. tagc des Königs hier ein. sagt »in hernach seine Erinnerungen daraus zu ergänzen Er beur he.lt .hrm Znstand dahin, daß sie des Beicht gcrs u.ehr noch als des Arztes bedürfe, erkennt die Ge. sahr eines Selb,tmordcs, räth deshalb der Wärterin alles zn entfernen womit jene sich verletzen könnte nnd unverwandt em Ange ans sie zn haben Als nach der 5 ou.g bei ihm nach den. Befiudeu der Va y ich erkundigt, antwortet er: ..Nicht trank sowohl ^ ^ durch gedrängte Phautasiegebildc ^ Gestört der R >, ' beraubt." König: ..Heil' sie davonkömmst nichts r. sinnen für ein krank Gemüth? — Tief wurzelnd ^eid aus dem Gedächtniß renten? — Die Qualen löschen die ins Hirn geschrieben? — Und mit Vergessend süßem Gegengift — Die Vrnst cntlcd'gcn jener giften Last — Die schwer das Herz bedrückt?" Natürlich antwortet der gewissenhafte Mann : „Hier muß der Kranke selbst die Mittel fiudcu" uud bekommt deshalb die Schmäh« worte zn hören: „Wirf deine Kunst den s^nndcu vo,> ich mag sie nicht!" Em,, ebenso würdige Erscheinung ist auch der Artt w Ichn' den rasenden Lcar zn heilen unternimmt Eor! ^ f"?t: ..Was vermag die Knnst — Ihm'licr'u. stellen d.e beraubte», Siuue? - Er, der ihn h nehm' alle mcmc Schätze", nud erhält den Besc 5 „Es gicbt noch Mittel, Fürstin ^ Die beste Wärt' n der Natur ist Ruhe - Dic ihn. gebricht', nnd die chll zu schenken — Vermag manch wirksam Hcilkraut dessen Kraft — Des Wahnsiuus Angcn schließen wird '' Dies geschieht dann wirklich: der König verfällt durch die Arznei des Arztes in tiefen, langen Schlaf nnd erwacht dann beruhigt, feiner selbst wieder bewußt werdend. -^ Untcr dic Heilkundigen ist wohl noch Brndcr ^'o> ""zo in „Nomco und Julia" zu rechnen. Sagt er ^°ch: „Ich mnß dies Körbchen hier voll Kraut uud ^lumcu lesen — Voll Pflanzen gift'gcr Art nnd dien-"'" zum Genesen. — O große Kräfte fiud'ö, wciß ""' sic 'licht zu pflegen. - - Dr, Eajus in den ..lusti-^ Weibern von Windsor" wird weuigcr als Arzt, 'u als Geck und Renommist, lächerlich gemacht. Oelle, 13. März. Für die im Landwchrvcrhült-uisse stehenden Reservisten fand heilte hier cinc Eoutrol-vcrsammluug statt. Als diesclbcu aufgefordert wurden, dem König den Eid zu leisten, verweigerten fast alle deu Gehorsam. Nachmittags sah mau eiueu großen Haufen fingend durch die Stadt zicheu, auch folleu diejcui-gcu, welche geschworen hatten, vielfachen Verhöhnungen der andern ausgesetzt gewesen sciu. Florenz. 13. März. Mau schreibt der ..N.A.Ztg." von hier: Nach den weiteren Nachrichten über das Rc« sultat der Wahlen zn schließen, dürfte die gemäßigt li< bcralc Partei im Süden ciugcbüßt habcu, was fic im Nordcu gewouucu hat, so daß die Opposition in der ueueu Kammer in derselben Zahl vertreten sein wird, wie in der ausgelösten. Das hätte allcrdiugs an sich nichts zu sagen. Die Opposition war unzweifelhaft iu der aufgelösten Kammer in Minorität. Das Nebel lag vielmehr darin, daß zwischen der eigentlichen Opposition nnd zwi< scheu der Regierungspartei eine Massc uubcstimmtcr Elemente hin und her schwaukte, auf die weder Opposition noch Regierung zählen konnten. Wenn die Wahlen blos das eine Ergebniß gehabt hätteu, ciuc Anzahl „in-äotormiiilüi" durch Männer von bestimmter Anschauung uud festem Willen zu ersetzen, so wäre das schon eiu großer Fortschritt zu ucnucn. Doch damit dieser Fortschritt vollständig werde, ist cs nöthig, daß die Regierungspartei sich besser orgauisire; wenn die Parteien gnt disei-pliuirt sind, so werden die Parteilosen von selbst unmöglich uud jedeufalls unschädlich. Iu der aufgelösten Kammer waren nnr zwei Parteien einigermaßen disei-pliuirt; die demokratische Opposition uud die piemoute-sischc Opposition. Diese beiden Parteien habcu sich nuu auch uoch vereiuigt uud werden ciue feste, geschlossene Allianz bilden - wenigstens so lange sie sich in der Opposition befinden. Wenn diesem sistciuatischcu Feiudc gegcuüber die Rcgicruug nicht auch ihre Anhänger zn einem trencn und wohldiseiplinirten Heere zu vereinigen weiß, so hilft ihr das nnmerische Uebergewicht gar nichts; ja cs ist eher ein Grnnd der Schwäche. Was nützt es z. B. der Regieruug, zu wisseu, daß von den 493 Mit-gliedern 300 ihr auhäugcu, wenn von diesen 300 nnr 1^0 iu der Kammer zu erscheinen pflegen, während die Opposition immer vollzählig auf dem Platz ist! ^ - Sehr bedenklich ist es, daß die gemäßigt liberale Partei nnd die Opposition immer mehr als Vcrtrctnn-gen nicht des ganzen Bandes, soudern bestimmter Bandes, theile erscheinen. Der bei weitem größte Theil der Oppo-sitionsmitglicdcr stammt aus deu ucapolilauischeu Provinzen, nnd die „Gazzeltn d'Italia" hat ziemlich recht, weuu sie oieselbcu Vertreter der „imMIM'' ucnnt, derer, die wcdcr lescu noch schreiben küunen. Auf diese Weise wird es immer klarer, daß ein Theil des Bandes! die eoustilutiouelleu Eiurichtungen nicht erträgt. Oder ist etwa eiu Vaudeslheil als für das couslitiitioncllc System reif zn betrachteu, wo eiu Fall wie der folgende vorkommen tauu? In dem Wahlbezirke Altamura l^Terra di Bari) hatte fich bis drei Tagc vor der Wahl ein eiuzigcr Eaudidat beworben, ciu reicher, allgemein go achtcler Gutsbesitzer des Bezirkes. Drei Tagc vor der Wahl kommt plötzlich ein Schrcibcn dcs Großcn Orients iu Neapel, worin cs heißt: der Eaudidal desselbeu sür dcu Bezirk Altamura heiße Frappolli. Äciemaud kennt den Namen, viel weniger den Mann. Nichts desto» weniger geht der Name gleich beim ersten Wahlgang siegreich aus der Urne hervor. Derartige Fälle ließen sich zn Dutzenden anführen. — Es verdicut cudlich noch bemerkt zu wcrdcu die große Auzahl der Oppositions, eandidaten, die gleich beim ersten Wahlgange definitiv gewählt worden sind, im Vergleich zu den liberalen Eandidaten, die, selbst in Bezirken, wo von einer Oppo> sitiou gar nicht die Nedc sein kauu, sich der Ballotage uulcrzieheu müssen. Es beweist das für die größere Rührigkeit der Opposition. Von dcu 115) Mitgliedern der ausgelösten Kaiumcr, welche das Manifest der Oppo« sitiou unterzeichnet haben, siud bereits 5>4 defiuitiv wieder gewählt, darunter Garibaldi, Erispi, ^azzaro, dc Sau. clis zweimal. Von den liberalen ist nnr der einzige Massari bis heute iu zwei Eollegien gewählt. Bricse aus Nvm vom 11. März iueldeu, daß die Regierung für die Unterdrückung des Ärigauteuwescus außerordentliche Maßregeln ergriffen hat. General Eonrten hat sich mit dem italienischen General, der an der Grenze eommandirt, verständigt, die Operationen zu com-biuireu. Er ist überciugetommeu, daß die päpstlichen und die italieuischcn Truppen, die auf die Vcrfolguug der Briganten ausgesendet worden, diese Verfolgnng fortsetzen können auf dem Gebiete dcs ciucu oder dcs andern Vandes. — Wie der Telegraph meldete, hat der Papst dieses Ucbcreinkommen ralificitt. Paris, 15i. März. Zur Eharakleristit der Stcl» luug, lvelchc Thiers im gcsetzgcbcudcu Körper von Frankreich eiunimmt, bringt dic ,,A.A.Ztg." nachstchcudc interessante Eorrespondcnz, die wir hier folgen lassen: Etwa 10.000 uicht beiseite zu legende Gesuche um ciucn Platz im gesetzgebende,, Körper mußten zurückgewiesen wcrdcu -Thiers sprach dnrch volle drei Stunden ohne cinc Schwäche des Gedäc tum'es der Vogik, der Stimme, der G wd uud er hatte mcht das kleinste Stück Papier w ch-er schteu aus der Fülle seines Geistes, se u"' Wis us' im,er Erfahrung u.id seines Patriotismus zu improvi' Mu. yeutc suhrt gauz Paris nur eiu Wort im Muudc: N u ^ pw« ll»0.ui(> lnuw ü 0»Nlln»>Ur^. Ja, cs ist eben uuillöglich, schärfer dic allgcmeiuc Gewißheit auszusprc< chcn, daß uoch ciu letzter Vcrechuuugsfchlcr der Tuile« rieu'Politik auch dcr i>tatiou verderblich werden würde. Dic Redc hatte wcuiger Effect und ciuc uoch tiefere Wirluug als sonst. Hr. Thiers hat sich zur Wissenschaft» lichen Behandlung dcr auswärtigen Politik erhoben, um iu ciucr Frage, wo jedermann die Ehre uud dcu Eiu» fluß der Natiou cngagirt uud schou halb compromittirt sieht, kciuc eigentliche Opposition gegen dic Regierung zu erheben, von welcher mau voraussetzen darf, daß sie uicht minder bekümmert uud bemüht ist, Fraukrcichs Rang zu behauptcu. Die geschichtlichen uud staatömänui-schcn Anschauuugcu dcö Hru. Thicrs vom auSschlicßli^ chcu llud sclbsüchtigcil Slaudpuukt dcr französischcu Machtiutcressen stimmeu zwar schlecht zu dcr uachträglich ausgcsonueucn Gcschichtsphilosophic im Ruudschrcibeu der HH. 8touhcr und ^avalettc: mau mag voul mo-dcrnftcn Standpunkt aus ailch die Gcschichtsphilosophic des Hru. Thiers für ciucu übcrwnndcucu Standpunkt halteu, aber sciuc praktischen Schlußfolgeruugcu crreichcu iu ihrer greifbaren Einfachheit das Genie dcs gesuudcn Menschenverstandes, welcher iu dcu schwersten Augeu-blicken das seltenste zu sciu pflegt. Die Schlußfolgerungen siud vou so eiulcuchtcuder zwiugcudcr Wahrheit, daß sie sich auch dcr Regierung aufdrängen müssen. Auch brachte die Rede cbcu dadurch ciueu fast gonvcrucmcntalcn Eiu< druck hervor. Hr. Thiers wollte die Regierung nicht in die Enge treiben, fouoeru ihr deu breiten nationalen Weg eröffnen. Die Kammcrmehrheit verhehlte cs nicht, wie fchr die Rede ihren cigcneu Ucbcrzeuguugcn das rechte Wort verleiht; dic radieale uud rcpublieauischc Oppositiou eiguete fich mit Applaus die Schlußfolgcruugcn an; das Pliblieuiu gab ein tiefes Bravo; alle Anwesenden stimm> ten iu demselbcu patriotischeu Gedanken nbcrein. Die iltegiernng scheint diesem Gedaukcu volle Würdigung an« gedeihen zu lasscu; dcu ganzen Tag hindurch arbeitete» die Pressen des „Monitcnr" an einer Scftaratansgabe der Rede iu mehr als 100.000 Exemplaren. Ja, daS franzöfische Volk stimmt mir Hcrru Thicrs überciu, wcuu er sagt: tciuc Reaetiou gegen die iu Dcutschlaud vollbrachten Thatsachen; keine Gebiclsvcrgrößcrungcn, keiue Auueetirnngen; aber die Restauration des französischen Machlvcrhällnisses dnrch die Restauration dcr Freiheit, welche die Schweiz, Belgien, Holland in wechselseitiger Sympathie uud Solidarität um Frankreich gruppirt. Eiu solches Frautrcirh kauu iu der friedlichsten Weise mit dcr deutschen Freiheit uud mit der Freiheit in Oesterreich sympalhisircu, das Vcrlraucu uud dic Achtung Englands wieder gewinnen, dndnrch ans seiner gegenwärtigen Isolirnug heraustrete!, uud abermals au dcr Spitze ciucr sa'.chcu Gruppe und Bewegung die Ereignisse abwarten, welche aus einem prcnßisch'rnssischcu Bünduiße allenfalls hervorgehen könnten, nin Frankreich im besten Falle znm dritten Rang herabzndrücken, seine Machtstellung im Westen zu uermiudcrn, seine Interessen im Orient zn vernichicii. biegen seit dem 19. Jänner uicht viele uud thatsächliche Anzeichen vor, daß eben diesc Politik auch dcr Regicrnng vorschwebt, und daß anderer» seits Bismarck-Eromwcll zu klug, Rußlaud zu weuig presfirt ist, lim sich irgend cinc Ucbereilnng zu Schulden lommeu zu lasscu? Es liegcu aber ebeusoviclc Auzei-chcu vor, welche säst zum Zweifel berechtigen, ob daS Tuilcricucabinct seit der Beendigung des KrimkricgeS überhaupt ciuc dcs Namcus würdige Politik vescsscu hat. Äiau lauu dic Restauration dcr Freiheit viel leichter für ciuc Heuchelei uud Düpcric, als sür eine uuwidcr« ruflich beschlosfcue That halteu, uud während England znr Politik dcs Krimkricgcs innerhalb gcwifser Bcschrän« tungen, Eoneessionen, Bedingungen ^zurückgeführt werden foll, gibt mnn sich höchsten Orts täglich deu Auschcm, ciu Eiuvcrnehmeu mit Rußlaud uoch driuglichcr zn suchen, nnd man verkehrt mit dem Baron Audbcrg wie im vorigen Jahre mit Bismarck uud v. d. Goltz, uud mau hat dem russischen Botschafter uichts zu vcr» wcigeru, uicht ciumal die Verhängung eines Tadels über den General Gondrcconrt, Goilverneur der Schule vou Eaiut Eyr, wegen seiner Poleurede, zn welcher der Ge» ucral sich antorisirt glallben durste. Herr Thicrs zeigt schlagend, daß auf diesen, Wege Fraulrcich uur düpirt werden kauu. Wenn die Freiheit cinc Ehimärc bleibt, so will man cbeu düpirt werden. Wäre dics dcr letzte Fehler, dcr Fraulrcich zu thuu uoch übrig bleibt? MgesueuiBeiten. — (Iur Pariser Ausstellung.) Mit dem Ellasse Er. Ezccllcnz des Herrn Ministers fur Handel und Voltswirthschast vom 1-l. März d. M. wurde dic iislerrei« chijchc Localco„lmijs,on sür dic Panscr Alli'stellinig in fol< gcuder Ncise gebildet: Prüsidei't: Ec. Ezeelleuz der ge> hrime Natli Mathias Constanlin Capcllo NeichZgraf von W ictc n b u r q: erster Commissar: dcr Herr l. l. Hofrath Ignaz Nitter von Schäsfer; Commijsionsnulglicdcr: die Herren Gcorg Graf von Feste tics, Gras Anton von Forgach, Nilter von Friedland, Curator dls ostcrr. Museums sitt Kunst und Industrie, ?lnto» Harple, Mit» glicd der medcröstcrr. Handl-ls- und Gcwclbelammer, Pro« ssssor Dr. 6. Hornigg , Ioscph R ect en scd n l', Mitglied bcr nicderüslcrr. Handels« nnd Oewclbclammer, 3t «ter von Wert heim, Viceprüside»! dcr nicdciöslllr. Handels« nnd Gcwerbllammer, tais. Nath Karl Zimmermann, V'«' Präsident dcs niedc-röslerr. Gewerdevrrin^, HmmH <^as Z > ch y. 426 — (Herrenloses Geld.) Gin von der nieder« österreichischen Postdirection veröffentlichter Ausweis zcihlt 70 Geldbriefe mit einem Gescnnmt-Inhalte von nahezu 0000 Gulden auf, welche im lchlveislossenen Jahre zur Aufgabe gelangten, jedoch wegen Nichtaussiudung der Adressaten nicht abgegeben werden tonnten. — (Hin tragisches (5 reigni s;.) An« Faschings» dicnstag, schreibt der „Siebcnbürger Vote," bcmerltc die Frau eines St.-Ujvarer Haiducken an ihrem Manne derartige Anzeichen von Wahnsinn, das, sie es fur gut fand, einen Arzt zu holen. (§s war jedoch zu spcit, denn bei ihrer Nüctlehr fano die Unglückliche ihre zwei Kinder mittelst eines Messers gräßlich gemordet, ebenso ihren Gallen, der sich nach der furchtbaren That mittelst einer Holzhacle entleibt halte. — (Tragisches Ende eines A all es.) Wie aus Florenz vom 11. d. M. belichtet wild, hat in der do» ligen Villa dcl Quarto, Acsilzung der Gros.sürsliu Maria von ^niciitenberg, ein tragische Crcignis; die doitige liissischc Colonie in tiefe Betrübniß versetzt. Das Gcscllschaitssräulei» der Grohfilrslin, eine Grüfin Tolstoy, hatte da-i Unglück, dei dem Souper, das nacli cinem glänzenden Ballfesl gegeben wurde, einen Schncpfenlnochen zu schlucken, der eine Pulsader in der Speiseröhre zcilis,; cs entftanden sofort heftige Alulslillze, die nacl) 30 Stunden d>'N Tod herbsisuhrlen. — (Ein pitant e r Di a lo g) zwifchcn einem Theater« Direetor und einer Schauspielerin wild in ci,>em Hamburger Alalte folgendermaßen wiclcrerz^hlt: Direclor: Alle Wetlel ! Eie tommen scbon wieder zu spat zur Probe! — Schauspielerin: Ja, ich muhte nur elsl mein Haar tiänsel» lassen. — Director: Dazu war Ihre Gegenwart doch nickt nülhig! Locales. — (Gesunden,) Am 5». d. M. wurde in der Herren« gasse ein lleiner Pelzkragen nnd anl 10. d. M. in der St. Peter^'voisladt ein goldener Ning gefunden. Die Ver-lusllräger wollen sich dieSsalls be>>n Sladlmagislrale anfragen. — (A n glo-O ester rei chisch e Äant und Nu« dolphöbahn.) Die Anglo^esterreichische Van! veröffentlicht bereits die Subscliptio»öei»ladung ,n>f die Aclicn der Äudolphsbahn. Nach dem Prospectus werden 50,000 Stück Nctien, die auf 200 Gulden in Silber labten und die Slaatsgaranlic genießen, cmiltirt, womit die erste Serie dieser zum Aufbaue der bis ^ode l808 zu vollendenden Äahnslreck.» Villach.St. Michael und St. Valentin - Stcyer beslimmlen A^lienallsgahe auf den Geldmarlt g>bracht wird. Diese Action, die zrr 5 Pere. v»rzi»ölich sind, werden zudem Subscliplionövllise von 1!>0 sl. in Slaa!ö' od>r Vaxtnoten cmitlilt, wovon 00 fl. d tlligsn von nicht über 10 Perc. erst spciter angeschlichen weiden. Die Aslieu genicheu während der zugeslandenen 6jährigen EiseirbahU'Vauzeit und sür noch weitere '.» Jahre vollkommene Sleuessreihrit. Die Sudscriptio» auf dieses rentable Papier übernimmt in ^aibach das Handlungshaus L. C. Luckmann. Aus der Sitzung des Gemeinde»athes vom H«. März. Die Spring wurde nut der Angelobung der Nürger» pflichleil durch 7 neu aufgenommene Bürger elöfjnct. Der Herr Aürgcrnu ister hielt an di»selben eine Ansprache zuersi ix slovenischer, dann in deutscher Sprache, nahm ihnen sohin das Gelöbnis; mittelst Handschlag ab, und es wnroen ihnen durch deu Prolokollfnhrer die Äürgerrechtvdiplome übergeben. Herr (il.>nsislori>>llalh Dr. V onci » a , der sich al> (5 h r c n> liürger unter den »e» Aufgenommencu befand, erwiderte die Ansprache mit einer slovenischcu Dantrede. Eohiu theilte der Herr Bürgenneisler dcnl Gemeinderalhe die erfolgte A n s-löfling des Landtage« und die dadurch adeimals nothwendig gewordene Auislellung der Wa h l e, o m m is si o n mit, als deren Glieder die früheren GRN. Souvan und Domherr Pollular beslilnmt wurden. Es referirte sohin Dr. S u p p a u im Namen der zwei« len Section: 1. Ueber die K a ll i sl e r' s ch e n Stiftungen (Legat von 3000 sl. für die Arme» und 2000 fl. sür noth-dürftige katholische Witwen von Laibach). Nachdem der Eil" streit zwischen den testamentarischen nnd den übrigen Erben im December 1l>00 beendigt und das Erbrecht der testamentarischen Erben anerkannt worden, haben die Er he» in die Berichtigung der Legate, jedoch nach vorherigem Abzug der Percentualgebül)!', gewilligt und hinsichtlich i,er Interessen ein Pauschale von 5»000 sl. angeboten. Die Section fkllte den Antrag, dieses Anerbieten anzunehmen, den Veschlrch der Finanzprvcuratnr zur Kenntnis; zu bringen und eventu II cinen Vergleich mit den Erben abzuschinden. Angenommen. 2. In Velreff dcr Nrankentoslrn für die in d.n Iahrcn 184 0 bis 185,2 in dem Tricsttr Spital verpflegten Polizeihäftlinge, Es wurde beantragt, die auf die Jahre 1849 his I851 Nlit 82 fl. 32 lr. entfallende Quote auf die Communalccrsse zu übernehmen, bezüglich der übiigen aber a» die H. Landesregierung das Ansn^cn wegen Benchligrmg anö d.m Landes-fonde zu stellen. 3. Betreff der Znfläüdiglcilserllärung rines gewissen Weihiauck. der, nachdem er im Jahre 1800 in Laibach angrslcllt worden und dann nach Venezieu ausgewandert, nach dcr Abtretung Veneziens hirhrr zurückgelehrt war, und iu Bezug auf welch?» die h. Landesregierung das Ansinnen wegen Ueber»ahme in den Gememdcverband slellie. Es wurde der molivirt« Antrag der Section, dessen Zuslciu diateil »ach Laibach nicht a»z»e,kenne», angfnomnnn. I Cohin reserittc Herr GN. Dr. Schöppl Namens der dritten Section : ;,) über die Nü r g c r spi t a l s r ech n ung. Mit drn baren Empfängen von . . 8020 sl. 0 3 lr. den Ausgaben von......0210 „ 08'/2 „ und dem baren Neste von .... 1771 sl. 21'^. l>. dann mit dem Vermögensslande von 58.070 sl. in Obligationen genehmigt nnd wurde bemerkt, daß rurch die Ver> losnirg einer Obligation im Vclrage uc>n 03 00 sl. ein Ve-trag von 0015 fl. zugewachsen: l>) A r m cuin st ituls» rechnun g. In dcn Empfängen mit 12.222 sl. 00 lc. in den Ausgaben mit..... 8'.)05» „ 52 „ und dcur baien Nesle von . . . . ^l7 js^ 8^lr. geuehmic,t nnd ein Ersal, von 1 fl. 0 0 le. gegen Auflassung eiuer Glübabnng von 20 lr. nachgesehen. sowie ei» uneinbringliche, Sttafbetlag von 5 fl. des Franz Pknat abge» schriebe». Uebligens deschlosfe». daß tü.lili^lnn jeder Nech-nnng ein genauer Delailanöwlis über die V,deckungscapila-lien beizulegen s!) A rmenstisl u » g s > e ch -» u u g richtig bcfuuden, Äeschlnh loege» des A»öwla»dcs in der lünfügen iiiechnung aufznlragen : ii) D ep os i t c n re ch n u n g pro 1801 nnd 1605 ohne Anstand befunden und gcmhmigt. Es rrferirte sohin G3t. Bürger Namens der vierlen Section über die Herstellung der steinernen Slüsen am ^rlhhause und beanlra.zte Zahlringsanweisuüg des Betrages oon 402 fl. 87 lr. gegen Nnct!assnng einer 1 0pcrc, t)autio,! auf I Jahr. Aügenomm.u. G.'>i. Dr. Kalten eg., er reseriile i»r N.ime» der 7. ^eclion über die Slislllüg dcs in Trilst verslorbenen Andreas Sormanu im Cc,pi!al>'b>l>agr von 5000 fl. für Sludi» ll'Nde nu-5 der Pfarre Zlrllach, bezüglich deren der dorligl' Pfarrer das Vorschl.ig^rechl habe» sollle. Die Seclio» beantragt wegen der Unbestimmtheit der Testaments.-llauscl, woruach der Stadt Laibach zn dieser Stiftung nicht cünnalli» Elncnxunqsrecht zusteht und daber gar t.in Vor-theil eiwächsi, die Uebernahme derselben in Gem^ßhcit des bereits am 2. November 1300 gefaßten Beschlusses abzulehnen, welcher Antrag auch ohne Debatte angeuommen wuide. Echlichlich geheime Spring. ^cutste Post. D^s „ss vdbl." schvcibt: Da^ Polizei in i u i st c > r ium I.>cslcht biö jctzt »wch lmvci'äudctt sott. Dic ncuc Or^ulisalioii dcssclbcn M Polizciscction dc'ij Miilislcr» pläsidiiiiliö din'ftc uittcr ^ln(ci dcn in Ofcn gcpflo^ncn Bcrhand. lilngcn. Hofrath 0. Protinann versicht inzwischen scinc Stelle. Dic n ng ari schc n> i >l i stcv i cll c Pa vtc i Hal sich in ihvcr am 1«. d. Abends in den Localitätcn dcs Tcakclnl'bö al.'gchaltcncn Confcvcnz snv dic Ans. r cchtl) altnna dcs Entwurfes der Sie d c n ° llndsc ch ö z i gcr. C 0 m ui i s s^..^!.sHl.c den. Telcgrnmme. Berlin, ll». März. Dcr „Staatsanzciqcr" l'cr öffcntlicht dic Bnndnißocrträac zwischen Preußen nnd Äai c r n uoni 2^. Angnst, zwischen P v ^ n s; e n nnd Äadcn omn 17. ?lngnst l^t'.ll. Diese identischen Schntz' nnd TrnlMindnisse garantircn dic gegenseitissc (Miewintegrität nnd verpflichten die Kontrahenten, im ilrie^falle ihrc volle Kriegsmacht einander zur Ber-fngnng zll stellen, Vaicrn nnd Baden nde.rlran.en iin icricg^falle den Oberbefehl ihrer Truppen dem Könige uon Preußen. Die Verträge sollten vorerst geheim bleiben. Die Natifieaiionen haben stattgefunden. ^ Dcr Reichö tag hat die Artitel 2 und ."> dc>? Vnndeöver-fassnngöeutwurfcs nuter Ablehnung sämmtlicher Amen-dementö angenoinmcn. München, 19. März. Die „Baicrische Zeilnng" veröffentlicht ein am 22. Mgnst 18t'.<) abgeschlosscueö ^chuh> und Trilbbnndni s; znnschen Prenßen nnd Äaicrn. Art. 1. Diesel Änudnisi garanlirt die Integrität des gegenseitige» Gebietes nnd verpflichtet die Kontrahenten, nn Falle cilicS Krieges ihre volle Kriegsmacht einander znr Verfngnng zn stellen. Att. II besagt: Dcr König von Baicrn nbcrlrägt flir diesen Fall deu Oberbefehl nber seine Trilppen dem Könige von Prenßeu. Art. Ill lantct: Dieser Vertrag ist vor< erst geheim zll halten. Gez. Pfordten. Bismarck. «München, 19. März. Die „Vaicrischc Zeitung" begleitet die Veröffentlichung des prcnßisch . baierischcn Änndnisses mit einem o ffic lösen Artitel, in welchem es heißt: (5s ist eine loyale Durchführung dieses Vertrages, wenn die baicrischc Ncgiernng mit aller Entschiedenheit, mit allen verfassnngsmäßigen Mitteln daranf dringt, daß ein dieser Vereinbarung entsprechendes Wehraesetz baldmöglichst znr Dnrchfiihriing lomme." Der Artikel schließt: „Wir theilen nicht die Befiilchtnng, die Veröffentlichnng dieses Vertrages lönne die gntcn Beziehungen Dentschlands znm Anslande nnd nanientlich zn Frankreich stören; wir glauben vielmehr, daß dic Veröffentlichung als Eunseqnenz des dort sc, offen her« vorgehobenen lind gebilligten Nalionalilätspriueips erach> tet, N'ie als BeN'eis für die Einigkeit dcr deutschen Negicrnngen, nnd eben deshalb als Friedensbnrgschaft anfgefaßt werden wird." 3.^üucheu, 19. März. In der heutigen Sitzung des Militärausschusses der Kammer wnrde auf die Vesauntgabe des Preußisch > baierischen Trntzbi'mdnisses be< schlössen, die Staatsregiernng um Verschiebung d.r Be« rathnng nnd Veschlnßfafsnng bis zur Vorlage eines die ganze Materie lim fassenden nnd rcgnlircnden Entwurfes zll bitten. Bukarest, I!». Mär;. In der gestrigen Kammers itznng wurde Minister Johann ^ratiano vom Kammerpräsidenten Eatargin wegen seiner früheren Amtsthätigkeit als Finau;minister anläßlich der mit circa liOMX) ^ire Verlnst rückgängig gemachten Anleihe bei dcr Eonstantinoplcr Ottomanbank heftig angcgriffcn nnd sein Verhalten als nneonstitnticmell bezeichnet. Der Minister wurde voll der linken und vom Eenlnim geslicht; sänilnlliche Dcpntirtc der stechten verließen noch vor dcr Absliinmnng die Versammlnng. Veracruz. 5>. Äiärz. Die Imperialisten «ahmen Tnlauzingo lvieder ein. Telfjiraphische Wechsel»ourse u?m '^0. Älar;. l'.p.lc. H'lclalllqucs i>!).20. — 5,pelc. Melalliqnes mit Mai- und Ncwembür'-Ziüse» Ü2,:l'>. — l>prrc. Nal,c,nlll A»lchs,i7C Ä). -. <8c,»l< ne.!ieu 7.l0, — Eredilcielrcir 1^3.50.— l8(>0e», Kiaalsanlehs,, 85 M — 3>ldcr 120.5)0, ^ loudou 129,25. — K. l, Dueilttn 0.09. Das Posldampsschiff „Saxonia," Eapitän Haack, ging, e^pedilt von Herrn Angnst Bolteu, William Millers Nachs., am l<». Ätarz mil l)>!9 Passagiereil vin Solithainp-lon nach )iew ^)ort ab. Das Postdampfschisf „Allemauuia," Capital, E. Vieicr, am 2. Mär; von Ncw.^orl abgegangen, ist am I5>. d. Äi. Abends in Eowes an^ekc»nlne>l nnd hat am andern Tage die Neise nach Hambnrg fortgesetzt. Dasselbe überbringt Iltt Passagiere, 67 Briefsäcke, volle ^adnng ilnd i.'li.lN'I Dollars Coiuptanten. cheschästs-Zeitung. v.nbach, 20. Mär,. Nus dcm l)eutlgcu Marlte sind cr> schi.n.'»: ?5 Vageu n»d 2 schiffe (1 Klaftev) mit Holz. D n r ch s ch u i t t S - P r c r s e. Üittt^«^?;" Vllt." Mal-/ st. lr. a. tl. st. ll. fi.! lt. Wei,;.n pr, Metze» 0 5,0 7 .j« ^ Vntler pr. Pfnud 40 —!— Kmi> „ 1 20 140 Ein- pr Stück — 1j- — Gevfle „ ^j 10 i linsen „ 5 80—^— Hen pr. Zentner — .. . ^- l^bs.'i, „ «'^ - —^ Struh „ - i^------ Fisolrn „ <>------!— Holz, hart., prKlfl. —— 750 Nlüdi'schiüalz Pfd. — 45 — —^ -weiches, „ —^-5 5(1 SchN'.lNefchnralz „ — 44 - — Wein, rother, pr, i Tp^ck, frisch, „ >-,:N- Eimer .. ! . 14,^ — qereiricherl „ — 40------ — weißer ,. ------l5>^ Am 18. Mär;, Tlal'i Mir»!. Die Hcrnu: Mayer, von Wippach. Wattand, ^enml»', »l'ir Broden - Michelcit nnd Schaq.'l', Handels,, vcm Ootischee. — Molz, Handsl^,».. von Neifni;, — Baroni» C'liiüschitz, von Pelds«. - Frau Baricr, ^Icealiiälendl!, uoi> Rril'l. Baiser von Vesterrei» Graz,_____^ Theater. Heute Don n crötaq den 21. M l >l<) „ Tlb. ! 32l «» l ch>,' Nl>dae!i>ul: Issl"^ n K l c i n m a l, r.