?»»»>, str A»»." «r tt« Sonittag S«pte«b»r IWVS. VI» Jahrgang Die „Marburger Zeitung," erscheint jeden Sonntag, Mittwoch und Freitag. Preise — für Marburg: ganzjäiirig V fl., halbjühlig Ist., viertelliihrig Ifl. 50 tr; für Zuftellun»^ ins Hau» monatlich Ivtr. — mit Postversendung: siauzjährig st fl.. halbjährig 4fl., vierteljähiig L fl. Die eiu Mol gespaltene Tarmondzeile wird bei einmaliger Einschaltung mit 10, bei zweimaliger mit 15, bei t>reimaliger mit 20 kr. berechnet, wozu siir jedesmalige Einschaltung kr. Znseraten-Stempelgebühr kommen. ^tnr de»; Tniic-;. Die Landtage werden nun bald sämmtlich ihre Thätigtrit begonnen habrn ; am 22. d. M. find wieder drei Landtage, in Trieft. Görz «ad Parenzo, eröffnet worden; die noch fehlenden folgen in der nächsten Woche. Die NegentschaftSsrage. welche in grautreich noch nicht zu Nnhe gekommen, beschäftigt die Gemüther in Ungarn in sehr hohem Grade ; die Mutter de» Kronprinzen, ein Palatin ein anderer Prinz des kaiserlichen Hauses sind nach und nach an die Reihe gekommen; um einen Beweis von der Errkgung zu geben, zitiren wir einen Artikel deS „Hon," welcher in folgenden Schlußzeilen kulminirt: „Unsere Bersaffung wird nur dann gesichert sein, wenn der Reichstag im Falle der Throner-ledigung sogleich ohne Einberufung zusammentreten, rcchtssjtltig beschließen und seine Beschlüsse auch vollstrecken kann." Die von der „Presse" mit so großer Zuversicht gemelvtte Nachricht, die Versetzung deS preußischen Gesandten Baron Werther von Wien nach Paris se» bereits eine vollendete Thatsache, wird von dem „N. Ar. Bl." dementirt. mit dem Beisatze: „Die Zuverfichtlichkeit. mit welcher die Nach« richt in der „Preffc" auftrot. ist wohl dnrch die Gerüchte von einer grö-ßeren Annähernng zwischen Oesterreich und Preußen entstanden, welche an die Reise des Grasen Benst geknüpft werden." Für den preußischen L »indtag, der definittv am 6. Ok-tober zusammentritt, ist die Finanzvorloge des Ministers v. d. Heydt schon vorbereitet. Das Defizit im Staatshaushalt für 1870 ist jept vom Staatsministerium auf fünf Millionen Thaler festgestellt worden. Nach dem Entwurf für 1869 betrug das Defizit S,200.000 Thaler. In der bekannten Denkschrift vom Mai dieses Jahres hatte drr Finanz-minister v. d. Heydt das Defizit auf 10.L00.000 Thaler veranschlagt. Zur Deckung des Defizits soll vie Erhebung eines Zuschlages von 25 Perzent znr Einkommen- und Klassensteuer, sowie zur Schlacht- und Mahlsteuer vorgeschlagen werden. Die Zündnadeln und so hoch gefeierten Siege haben das Land, daß auf seine glänzenden Finanzen stolz lvar, wahrlich sehr herabgebracht. Der bedauerliche Konflikt in Tarragena. bei welchem der Se-kretär des kivilgouvernenrs getödtet und durch die Straßen ^schleift wurde und welcher die Berh^istuna des Generals Pierrard in Tortosa und die Auflösung der republikanischen Klubs zur Folge hatte, wird der so monarchisch gesinnten Regierung in Madrid zu denken geben. Er lie-fert ihr den Beweis, daß von den Republikanern in Spanien, besonders in Arragonien und Catalovien. ein nicht unbedeutender Theil willens scheint sich der Einführung der monarchischen Regierungsform sel^t mit Gewtill entgegenzusetzen. Er zeigt aber auch, daß die spanischen Repub-likaner in zwei Fraktionen gespalten sind, die beide wohl dasselbe Ziel anstreben, jedoch dlirin von einander abweichen, wie dieses Ziel zu errei-chen sei. Aufsehen erregt eine offene Erklärung des Pariser Predi^rs P. Hyazinte gegen Rom. Er gibt kund, daß er wegen veränlieter Nw sichten seines Ordensgenerals über ihn sein Predigeramt und auch sei« Kloster verlassen werde, deffen Kleid für ihn ein Gefängniß der Seele ge. worden. Er protestirt „gegen die römischen aber nicht christlichen Lehre«" nnd appellirt an das Konzil, daß es nach einem Heilmittel für die Sach-läge suche; sollte aber die Freiheit deS Konzils in seinen Arbeiten behin-dert sein, wie dies schon bei den Borarbeiten der Fall ist, so würde er zu Gott und den Menschen die Stimme erheben, um ein anderes Konzil zu verlangen, welches in Wirklichkeit die gesammte Kirche vertritt und nicht das Stillschweigen der Einen und die Unterdrückung der Anderen. Aur Eharakterisirung des traintfche« Landtages schreibt ein öaibachcr Korrespondent des ..Wanderer" Folgendes: Durch das Erscheinen der vier Neugewählten hat der kraimsche Landtag l. 3. eine zum Theile veränderte Physiognomie erhalten. Bon den drei Herren : Dr. Razlag. Dr. Zarnik und Kotnik ist eS allgemein bekannt, daß dieselben zur Partei der nationalen Landtagsmajorität zählen, und sie haben in der^That ihre Sitze im Zentrum derselben eingenommen. An Dr. Razlag und Dr. Zarnik haben die Nationalen jedenfalls zwei tüchtige parlamentarische Redner von wiffenschaftlicher Bildung und großer Vermißt. «rzähl«»g ans dem de«tsch-amtrikanische« Seben. Von Ltto Ruppius. (2. Aortsetzung.) Die grau vermochte über den Weg. den daS Mädchen nach gond du Lac fortsetzen sollte, keine Auskunft zu geben, aber auch der herbei, g,eilte Wlrtt) schob mit bedenklicher Miene die Bärenfellmüpe von einem Ohre zum andern. „Es ist kaum im Sommer eme rechte Verbindung dort hinüber", sagte er. „von Sheboygan aus. weiter am See hinunter, möchte eS eher gehen, das ist aber freilich der doppelte Weg und jetzt im Winter ist auch dort auf keine Gelegenheit zu rechnen. Möglich, daß Jemand aus Kalnmet ii^ounty hier ist. daS ist lvenigstens dic einzige Richtung in der man gehen könnte, und vielleicht die Hälfte des Weges Fragen Sie in den amerikanischen Gasthäusern nach, ich will Ihneu einen Burschen mitgeben, der Sie zurecht weist!" Margarethe hätte wohl kaum mehr verlangen können, dennoch fühlte sie in der ganzen Weise des Mannes, wie gern er die Sorge für eine Angelegenheit, die ihm sichtlich unausführbar erschien, von sich schob und mit drückenderer Unruhe, als sie bis jetzt gesuhlt, erhob sie sich. Solveit die Welt vor ihr lag. Kab eS nur den einen Ort. lvelchem sie zustrebte, als Anknüpfungspunkt für ihr künftiges neugestaltetes Leben; mit wenigen Dollars in dem abgeriffenen Portmonnaie ihrer Mutter und dem cnt-muthigenden Gefühle deS Alleinstehens hätte sie kaum gewnKt. wie auf anderem Wege eine Existenz für sich zu erlal»gen — diesen Ort aber mußte sie spätestens übermorgen erreichen, wenn, nach dem gegenseitigen Berständniß. die Verwandten ihres Stiest)aters nicht annehmen sollten, daß sie das angebotene Unterkommen ausgeschlagen. Und konnte sie nun hier nicht vorwärts, fand sie später «n ihrer Stelle andere Hülfe angenommen. so stand sie rathlos unter fremden Menschen: denn sie suhlte, daß sie eher das bitterste Äend erdulden, als wieder dahin zurückkehren könne, wo sie alS eine abgeschüttelte Last die SchwtUe ihrer einstigen Heimat hatte verlassen müssen. Indessen begann sie mit dem ihr beigegebenen Aührer die dunkelnden Straßen der Stadt zn durcheilen; schon nach den ersten Anfragen aber wußte sie. daß auch ihre übrigen Erkundigungen umsonst sein würden; fast schien es ihr. daß nur ihr Geschlecht ste vor offenem Spotte in den ertheilten Antlvorten schütze; es mußte etwas ganz Widersinniges in dem Gedanken, jetzt eiue Fahrgelegenheit in der angegebenen Richtung zu suchen, liegen und niedergedrückt, aber noch nicht entmnthigt. kam sie nach länger als einer Stunde in dem denlschen Gasthaus wieder an. Sie durste sich ja immer noch auf ihre Aüße verlassen, und Wegspuren, die ihr die Richtung von einem bewohnten Orte zum andern zeigten, mußte eS auch in den weniger kultivirten Landestheilen geben; sie tvar unter den spärlichen Ansiedelungeu im Norden in einer halben Wildniß anfge-wachsen und kannte den Wald nnd als sie daS früher eingenommene Zimmer wieder betrat, war sie entschlossen, mit Anbluch des nächsten TageS sich ihren ferneren Weg zu Fnß zu suchen. Der Wirth, welcher sie zum Abendessen ries, maß mit einem halben Kopsschütteln ihre schlanke, elastische Gestalt, als sie ihm ihren Entschlnß mittheilte; erklärte stch aber, wenn auch achselzuckend, bereit, sie am Morgen aus eine Straße bringen zu lassen, die in gerader Richtung ins Land hinein führte. „Zeder mnß selbst wiffen. ob daS. was cr erreichen will, die Gefahr Werth ist;" setzte cr hinW. „gewarnt sind Sie, Miß. und so läßt sich weiter nichts sagen t" Margarethe fühlte sich indessen jetzt ruhig, es war ihr. als feie« mit dem bestimmten Borsatze, sich nicht hier halten zu lassen, trotz der Schwierigkeiten ihreS einzuschlagenden Weges diese schon zur Hälste be« seitigt; sie aß kräftig und achtete es später kaum, daß die Wirthslente sie zu vermeiden schienen, als lvollten sie jedem weiteren Gespräche über deS Mädchens Lage ausweichen; sie hatte still ihren früheren Aufenthalts-ort wieder eingenommen und ihre Gedanken waren bereits ihrer künf» tigen Heimat zugeeilt, bestrebt, sich von den fremden Menschen und Ber-Hältnissen, welche sie erwarteten, ein Bild zu schaffen. Sie mußte unwillkürlich an die Aeußerung ihreS heutigen Begleiters denken, daß die Farm seiner Eltern nicht weit davon entfernt sein könne, und damit traten auch die Ereignisse des Nachmittags wieder vor ihre Seele. Mit Schlagfertigkeit gewonnen. Wahrend jedoch Dr. Razlag. ein (auch in Krain begüteter) fteierischkr Slovenc und Advokat, im vorigen Jahre noch Landtagsabaeordneter in Graz, in seinen Borträt^en mehr dem Ernste zu huldigen pflegt, liebte es Dr. Aarnik seinen Taborreden einen populär-humoristischen Anstrich zu geben, wodurch er eben als Taborredner großen Beifall fa«d. Dem Rufe tavon h^t er auch zumeist sein Landtagsman« dar zu vertonten. ^ ^ Wir haben jedoch guten Grund, neugierig zu sein, ob Dr. Zarnlk durch „Dilk nnd Dünn" mit der LandtagSmajorität aehen werde, die nicht bloß national, sonder« auch klerikal gesinnt ist. Da Herr Lipoid, k. k. Bergrath und Bruder des stelrisch-slovenischen RcichSrathSabgeordneten gleichen Namens, ebenfalls an der Seite drr Nationalen (an der äußersten Linken derselben) Platz genommen, so glaubt die nationale Partei, ihn ebenfalls als einen Natlonc»lgeslnnten betrachten zu dürfen, der wenigstens in den Hauptfragen mit der Landtagsmajorität stimmen werde. Herr Dr. Klun hat in dieser Session seinen Sitz neben Herrn Desch-mann eingenommen, welcher in letzter Zeit unter den Gegnern der Ratio-nalklerikalen eine der hervorragendstrn Stellen tinnimmt. Mit Rückficht auf die Umstände und die Physiognomie des gegenwärtigen Landtages sind wir Heuer auf noch weit hitzigere parlamentarische Kämpfe gefaßt, als dies in der letzabgelaufenen Eeffion der Fall war. GteiermSrkifeher Landtag Siebente Sitzung am 24. September. Der Abgeordnete v. Carneri ist heute zum ersten Male anwesend. Der Landeshauptmann bringt die bereits Mltgetheilte Zuschrift des Bezirksgerichtes Marburg, betreffend die Ehrenlieleidignngsklage des Dr. Dominkusch gegen den Abgeordneten Friedrich Brandstetter zur Sprache nnd bemerkt, daß er diesen Gegenstand auf die Tagesordnung der nächsten Sitzung setzen wird. Friedrich Brandstetter bringt den Antrag ein. daß jedem Abgeor» dneten str den Tag fünf Gulden Diäten bewilligt werden. ' Dem Abgeordneten Schuscha wird ein lOtägiger Urlauli be»villigt. Laut Mittheilung des Rektorates der Universität scheidet der bis» herige Rektor Dr. Schauenstein aus dem Landtage und an dessen Stelle tritt der neue Rektor Prof. Dr. Schenkt. Prof. Dr. Schenkl und der heute zum erstenmal anwesende neuge-wähle Abgeordnete Laßnigg aus Eilli leisten hierauf die Angelobung. Eine Reihe von Petitionen wird dem Petitionsausschusse zugewiesen. Der Landesausschuß Dr. Fleckh beantwortet hierauf die neulich von Friedrich Brandstetter gestellte Interpellation, betreffend die Acker-bauschule. Er sagt, daß dem Landcsausschusse nicht Ibekannt ist, daß in der landschoftl. Ackerbauschule von den Schülern verfaffungswidrige Adres« sen unterzeichnet worden sind. Der Landesausschuß wird aber Erhedun-geu pflegen und jede Betheiligung von Schülern .^n politischen Manife-stationen hintanznhalten bemüht sein. Diese Antwort wird von den Ab« geordneten rnhig angehört ; einzelne Bravo's machen sich zum Schlüsse in gedämpfter Weise Luft. Der Abgeordnete Dr. Haffncr begründet hierauf seinen Antrag, der Landtag wolle durch dcn Landesausschuß bei dem Kriegsministerium erwirken, daß die Loosungeu und Assentirungen künftig an den Sitzen der Bezirkvertretungen stattzufinden haben. Die große Entfernung der Bezirkshauptmanvschaften von einander erheischt es. dt'ß zur Ersparung von Kosten und Aeitversäumniß die Assentirungen an den Orten der Be« zirksvertretung vorgenommen werden. einem tiefen Athemzuge senkte sie laui^sam den Kopf. Er. der sie für eine „junge Lady", die unter dem Schutze von Verwandten lebte, genom-men. dürfte nie ihren künftigen Wohnort erfahren, um sie dort in dienender Stellung wieder zu finden, und wenn sie am nächsten Morgen zeitig genug ausbrach, ward auch jede Frage seinerseits von selbst abge» schnitten. Wie ein Druck legte es sich ihr aber plötzlich aufS Herz, als sie sich seiner Abschieds Aeußerung. sie am Abend noch einmal aufzusuchen, erinnerte, und in kaum selbstbewußter Hast erhob sie sich, um sich ihr Zimmer für die Nacht anweisen zu ltisicn. Als sie indessen in dem kalten Räume, in dessen gefrorenen Fenstern sich die Mondstrahlen glitzernd brachen, sich auf daS fremde, ungewohnte Lager streckte und an ihre morgende einsame Wanderung dachte, kam ein Gefühl über sie. als sei sie hinausgestoßen aus allem Glücke für immer, als müffe sie jede künflige Hoffnung schon jetzt begraben —- in heißen Thränen begann sich ein Weh. daS il)r das Herz zu erdrücken drohte. Lust zu machen, und sie weinte fort, ohne sich doch selbst Rechenschaft über chre seltsame Stimmung geben zu können, bis der Schlaf sie still in seine Arme genommen hatte. k'ie ersten Sonnenstrahlen brachen sich am nächsten Morgen kaum roth nnd blitzend in den Schnee- und Eiskrystallen t)er Winterlandschasr. als anch Margarethe schon mit raschem, kräftigem Schritte den vor ihr liegenden Weg verfolgte. Manitowoc war bereit» vor einer halben Stunde hinter der ersten Anhöhe verschwunden. Die reine Luft, die rasche Bewegung auf der wohtgebahnten Straße hatten sie wohlthuend angeregt, sie fühlte sich leicht und srisch. und selbst alS vor der sichtbar werdenden Sonne die k^lte Luft sich nach dem Boden flüchtete und sich ihr empsindlicher fühlt)t,r machte, wirkte diese nur als leichter Sporn, ihren Gang zu beschleunigen, ohne ihre Stimmung herabzudrücken. Ihr lvar eS sasi. wenn sie an den kaum verlassenen Orte zurück dachte, wo sich ihr gestriger Begleiter jetzt wahrscheinlich ncich ihr umsah, als habe sie einen letzten Kampf, ehe sie in ihre neuen Verhältnisse trat, siegreich bestanden. alS hatie sie damit zwar Alles, irias warm und beglückend in ihr gelebt, geopfert, sich aber auch die rechte Kraft gerettet. Allem was ihre ungewisse Zukunft nur bringen möge, muthig entgegenzutreten. Haffners Antrag wird nach einigen einschlägigen Bemerknngen des Regierungskommissärs dem GemeindeauSschnsse zur Borberathnng zuge-wiesen. Der Abgeordnete Baron v. Hammer Pnrgstall begründet in schwnng-voller Weise seinen Antrag ans Aufhebung deS Konkordates. Die aesammte Intelligenz stehe wie ein Mann für seinen Antrag ein. er müsse aber immer und immer wiederholt werden, weil dieses Bermächtniß des Absolutismus aoch immer nicht gesallen ist. Nicht nur. um es unmöglich »u machen, daß man sich auf das Konkordat berufe, sondern auch deshalb, um würdiger und entschiedener vorzugehen, müsse man das Konkordat rasch und ganz aufheben. In staattlicher und reliaiSfer Hinsicht ist das Konkordat verderbenbringend ; seine Abschaffung ist daher dringend nothwendig. Hammers Antrag wird dem Verfassungsausschusse zugewiesen. Hierauf wird das Gesetz über die Straßenpolizei berathen. Es entspinnen sich Debatten über das Weiden des Viehes auf den Straßenbanquette» und das „Schlafen der Kutscher während des gahrens", schließlich wird wegen eines Antrages Stremayers. der zu langer Debatte Ber-anlaffung gibt, der Gegenstand nochmals an dcn Ausschuß zurückgegeben. Der Abgeordnete Schlegel referirt nnter Unruhe des Hauses über den Bericht des Finanzausschuffes über den demselben zur Prüfung über-wiefenen Rechnungsabschluß des Jahres 1867, welcher in allen Ansätzen und Anträgen ohne Dellatte genehmigt wird. Trotz ungünstiger Ergebnisse wird der Ersolg im Ganzen ein günstiger genannt; denn es habe sich doch ein Ueberschuß von 6836 fl. ergeben. Dem Referenten wird über Ncupauer's Antrag für die mühevolle Arbeit die Anerkennung des Hauses ausgesprochen. Hierauf wird die Wahl-des Ausschusses zur Berathung der Borlage betreffend die Thierarzneischule, vorgenommen. Gewählt wurl^en : Plankeu steiner (Obmann), Lipold, Dr. Haffner, Franz Brandstetter. Pairhuber. v. Feyrer, Schmidt. > Nächste Sitzung Montag^en 27. Sept. um^ 10 Uhr. Tages-ordnung? Begriindung des Antrages des Hosrathes Tunner (Stipendien an der Bergschute in Leoben) und der Anträge des Konrad Seidl (Friedensgerichte — Draudurchstich). — Aff.üre Dominkusch Brandstetter — mehrere Berichte des Landesaussazusies. Bermischte Nachr»chteu (Kostspielige Marotte.) Die Münchner „Neuesten Nachr." enthalten Folgendes: „Auch Baiern wird ein unterseeisches Kabel bekommen. Ein solches nämlich wird schon in den nächsten Tagen von Gmund bis Tegernsee gelegt, da ein .hoher Herr den Anblick der Telearaphenstangen nicht vertragen kann ; von demselben sollen indessen die Kosten der Le-gung des Kabels übernommen werden." (Fortschritt der Kultur.) Als einen Betveis des Fort-chntteS der europäischen Zivilisation in Indien meldet die neueste indische Post, daß der Maharadschah von Leypore. dee erste eingeborene Fürst von Radschputana in Simla zu Ehren des B'zekönigs einen Ball gegeb-n und diesen selbst mit der Gemahlin des BizekSnigs, Gräfin Mayo, in einer Quadrille eröffnet hat. Der Maharadschah hatte zu diesem Zwecke acht Tage lang Tanzunterricht genommen und wand sich dann zwar etwas steif, aber ohne Fehler durch die Touren des Tanzes. (Humoristisches aus der In stizpfle ge.) Der Redak-teur des ungarischen Witzblattes „Ludas Mattyi." wegen Beleidiauug !des gemeinsamen Kriegsministers zu Einem Jahre Gefängniß verurtheilt. So weit fie blicken konnte war offenes Land, durch welches fich deutlich erkennbar die Straße zog, erst lveithin meinte sie etwas wie den Saum von Wald zu entdecken und mit einem leichten Kopsschütteln dachte sie an die unbestimmten Warnungen, welche sich dem Antritte ihrer Wanderung entgegengestellt hatten. Nach irgend einem bewohnten Orte mußte die Straße vor ihr führen und sie gedachte diese zu verfolgen. so weit fie dadurch geleitet ward dann wollte fie ihre fernere Richtung erkunden und nicht mehr unternehmen, als sich vor Einbruch der Nacht leicht ausführen ließ. Selbst die Waldwege, wenn fie ja einmal sehlgehen sollte, führten in diesen Gegenden sast stets zu einer Säge-Mühle oder der Wohnung von Waldarbeitern, so daß hier kaum von wirtlicher Gefahr die Rede sein konnte. Rüstig, das Auge hell über die beschneiete Landschaft schweifen lassend, schritt sie weiter und bald begann sie auch den milden Einfluß der immer weiter heraufsteigenden Sonne zu empfinden. Länger als eine Stunde mochte sie die einsame Straße verfolgt haben, als diese sich plötzlich Vor ihren Schritten theilte und Margarethe ungewiß stehen blieb. Beide Wege gingen in scharfem Bogen rechts und links auseinander und wichen völlig von der bisherigen Richtung ab. beide schienen durch Schlittenfnhrwerk gleichmäßig befahren worden zu sein — aber so scharf auch das Mädchen die Auge» beiden Wegen folgen ließ, so war doch nach keiner Seite hin ein HauS oder auch nur ein umzäumtes Feld als Endpunkt einer derselben zu entdecken; in gerader Linie aber nahm ihr eine unferne Anhöhe jede Aussicht. Hier war die erste Schwierigkeit, die ihr entgegen trat uud schon diese hielt sie in peinlichem Zweisel fest. Nach irgend einem bewohnten Orte, das sah sie, führten beide Wege; aber ob nicht der gelvählte sie jweit abbringen, auf einer einsamen Farm endigen, und ihr nach langem Wandern nur die Wahl der Umkehr lassen würde, wujjte sie nicht. Rechts hinüber mußte der Fluß sein, welcher sich bei Manitowoc in den See ergitßt, und schon wollte sie, auf die Gefahr hin, dort nach ei»tem einsamen Platze von ausgestapeltem Floßholz zu gelangen, dann aber wenig, stens ihres einzuschlagenden Weges gewiß zu sein, sich dortliin wenden, als der leichte Morgenwind ein lautes Pferdeschnauben zu ihrem Ohre wurde bekanntlich trotz feiner Proteste und Bitten in da« StrafhauS nach Waitzen abgeführt. Kurze Zeil hierauf erhielt er die amtliche Aufforderung, bei sonstiger Exekuzion die Kosten seiner Transportirung von Pest nach Waitzen im Betrage von 9 fl. 8 fr. binnen vierzehn Tagen zu erlege». „LudaS Maltyl" stellt nun folgende Berechnung an: Hätte m^n mich aufgefordert, mich freiwillig an daS Waitzner StrafhauS abzuliefern, dann würde mich diese Uebersirdluug getostet haben: Wenn ich mich per pseles »postolorum dahin verfügte — nicht einen Pfennig; wenn ich weinen Transport per Dampf auf der Eisenbahn bewerkstelligte — 86 kr.; und wenn ich mich den Wogen der Donau auf einem Schiffe anvertraute — etliche 60 kr. Wie komme ich aber dazu, dem löblichen Preßgerichte v fl. 8 kr. zahlen? — Eine sonderbare Entscheidung deS Iustizministeri-umS theilt „Hon" mit: In Szathmar ließ ein Stuhlrichter einen Juden mit Stockprügeln traktiren. Die Beschwerde des Geprügelten wurde vom Justizministerium dahin erledigt, die stuhlrichterliche Instizpflege sei durch aus korrekt befunden worden. Murluirgei Lenste. Marburg, 25. September. (Anklage.) Die T. P. schreibt: DaS Präsidium des steierm. Landtages in Graz hat folgendes Schreiben erhalten: „Herr Dr. Domin-tusch. Advokat hier, hat unterm 11. d. M. hiergcricht« angezeigt, daß ihn der LandtagSabgeordnete Herr Friedrich Brandstetter bei der am 31. Juli 186V in der hiesigen „Götz'schm Bierhalle" abgehaltenen öffentlichen Ver-sammlnng einen Heuchler genannt habe. Unter Einem hat Herr Dr. Dominknfch um Einleitung des Strafverfahrens gegen Herrn Friedrich Brandstetter ersucht. Hievon wird in Folge Gesetzes vom 27. Oktober 1862 Einem hohen Präsidium mit dem Ersuchen Nachricht gegeben, anher mitzutheileu. ob die Durchführung des Strafverfahrens gegen Herrn Fried-rich Brandstetter noch während der Dauer der LandtagSsession stattfinden darf. K. k. Bezirksgericht Marburg, am 17. September 1869. Der l. k. Bezirksrichter: Ribitsch." iErne n nunge n.) Am hiesiegen k. k. Gymnasium wurden die Herren Lothar Warmuth. bisher Supplent in Krainbury, und Johann Polanee. bisher Supplent in Klagenfmt. zu supplirenden Lehrern ernannt. (Bantnotenfälschung.) Im Laufe dieser Woche bekam cin Handler in St. Martin bei Wurmberg beim Ochsenhandel eine falsche Zehnguldennote; selbe ist eine gute Federzeichnung und trägt die Serie I. T. Nr. 924.906 (ff ind eSweg leg u n n g.) Am 15. d. M. um 9 Uhr Abends fand ein Bauer auf der Hauptstraße in der Nähe des Rhosker-WirthS-tiauseS in der Gemeinde Zirknitz ein zwei bis drei Wochen alteS Kind weiblichen G»schlechtes. Bisher ist die unnatürliche Mutter desselben, welches der Bauer in Verpflegung genommen hat, noch unbekannt. (D i e b fta h l.) Der beim hiesigen Schneidermeister Franz Dcreani durch einige Zeit in Arbeit gestandene Geselle Ier all er (unter dem Falschnamen Bergmann eingetreten) ist am 27. d. M. Nachts entwichen und hat Kleidungsstücke seines Meisters mitgenommen; da er auch schon Lohn voraus bekommen hatte, so erwächst der Schaden auf mehr att fünfzig Gulden; überdies hat er Mitgesellen einen Rock und eine Uhr entwendet. (D i eb st a h l un d R a n se re i.) Der Müllermeister von Reka. Josef Kaiser, hatte beim letzten kirchlichen Feste in Kötsch einen Wein schank errichtet; eS kam sodann zwischen mehreren Knechten zu eine, Rauserci. welche Kaiser beizulegen suchte, aber eS wurde ihm dabei sein. silberne Sackuhr entwendet ; ebenso wurde seinem Kellner aus der Schub-lcide ein Betrag von S3 Gulden gestohlen; deS letzteren Diebstahls ist ein Musikant dringend verdächtig. Da bei der Rauferei auch ein Glaskasten zertrümmert wurde, so erwächst dem Herrn Kaiser ein Gesammt schaden von 77 Gulden. (Theater.) Das Schauspiel „Zurücksetzung" von Töpfer, welches am 23. d. M. vor .inem schwach besuchten Hause ausgeführt wurde, ist ein dem Inhalte und der Sprache nach gutes Bühnenwerk, in welchem freilich nicht solche übertriebene Rührszenen vorkommen, wie das in französischen Stücken gewöhnlich der Fall. daS aber doch sehr hübsche ergreifende Partien aufweist. Gespielt wurde recht brav; grau Durmont. Frl. Töldte, Frl. von Radler und Herr Rotter sen. sind in gleichem Maße zu loben; Direktor von Radler gab den alten, gutmü-tl,igen Gecken in MaSke und Spiel sehr gut und erregte viel Beifall; /Herr Holzgärtner w.ir doch ein wenig zu trocken für einen Liebhaber. (Verein Fortschritt.) In der letzten Versammlung dieses Vereines wurde einstimmig beschlossen, daß der Verein als solcher fich der Petition, daß die We:nbauschule noch Heuer in der Pikardie errichtet werde, anschließe. — In Bezug auf die Vorlage deS abgeänderten Statutes der Stadt Marburg übernimmt Herr Hohl die Verpflichtung dafür sich zu bemühett', daß der Gemeindeausschuß sobald als möglich eine Sitzung halte, damit noch in der heurigen Session der Landtag daS Statut berathen könne. ES wird ferner beschlossen, dem Landtagsabgeordneten Plankensteiner eine Zustimmungsadrefse zu übersenden. Ebenso beschließt die Versammlnng. daß der Verein sich der Petition deS Demo-kraten-VereinS in Graz anschließe, welche dahin geht, die Regierung auf-Mördern, daß daS objektive Strafverfahren in Preßvergehen aufgehoben werde und alle Preßvergehen vor die Geschworenen kommen. ES erfolgt sodann eine Besprechung über die Ehrenbeleidigungsklage deS Dr. Domin-tusch gegen den Abgeordneten Brandstetter; eS erinnern sich alle Anwesenden. die der damaligen Versammlung beigewohnt, daß nur da» Wort „Heuchelei" gebraucht worden, welches übrigens in derselben Versammlung noch zurückgenommen worden; eS werden ferner auS der Broschüre deS Dr. Domintusch: „Die nationalen Bestrebungen der Slovenen" einige Stellen vorgelesen, in welchen der jetzige Kläger die Ausdrücke: „Lüge" und „Heuchelei" selbst seinen politischen Gegnern entgegenschleudert. — Die Mitglieder werden ferners ersucht den GemeindeauSschußntzungen recht zahlreich beizuwohnen. — Der Antrag deS Mitgliedes Payer, daß der Abgeordnete Brandstetter ersucht werde, beim Landtage eine Be-schwerdt wegen der durch die Manöver erzeugten Beschädigungen aus Wiesen und Feldern einzubringen, wird auf Antrag deS' Mitgliedes Stopper der Vereinsleitung zur sorgfältigen Berathung übertragen. Auf Antrag desselben Mitgliedes soll der LaudeSauSschuß ersucht werden, ein Exemplar der stenogr. Berichte des Landtages dem Vereine zu überlassen. (S tatistisches.) Wie sehr durch die Errichtung der Maschinen-werkstätte der Südbalmgesellschast die Bevölkerung Marburgs zugenommen, beweist ein Ausweis, der uns gütig zugemittelt wurde, nach welchem im Monate August 825 Arbeiter beschäftigt waren, davon find 337 verheiratet und mit einem Segen von 817 Kindern beglückt; 85 Verhei-ratete sind kinderlos, 403 find ledig. Verstorbene in Marburg. «m lL. September: Anna Greiner, Inwohnerin. 8ü I. alt, an Altersschwäche. Herr Vmzenz ttebeleiß. Realitätenbesiper, 4b 3. alt, an granulirter Leber. — «m 14.: Herr Reinhold Ritter v. Ködranöperg, Mag. d. Pharmaeie, 35 I. alt, an Wassersucht. Am 19.: Frau Marie Schweigler, Witwe, 83 I. alt, an Altereschwäche. — Am Z0: Anton «arlin, ZelegraphenamtHdiener, U« I. an Apoplexie. führte. Sie wandte sich rasch nach dem Klange und daS frische Roth in ihrem Gesichte schwand plötzlich — dort ans dem zurückgelegten Wege kam im schärfsten Trabe dasselbe Gespann heran. »vtlcheS sie nach Mani-towoc geführt. Eine Art Schrecken zuckte bei dem Erkennen durch ihre Nerven; kaum hätte sie aber unterscheiden können, war eS Frende oder Angst, die sich ihrer bemächtigt, und ehe sie noch recht ihre Gedanken zn ordnen vermochte, hielt der Schlitten an der Scheidung der Wcge nnd William Schmidts leuchtende Augen, der mit einem leichten Sprunge die Zügel in der Hand, den Boden gewonnen, blickten ihr entgegen. „Jetzt um Gottes Willen. Miß," rief dieser, „habe ich Ihnen denn etwas zu Leide gethan. daß Sie mir absithtlich ausweichet!, gestern Abend, lange vor Schlafenzeit, verschwinden, und heute, ohne ein Wort zu mir^ auf und davon inS Ungetvisse hinein gehen? Sie kommen ja doch liier nicht durch und der Wirth verdient Prügel, daß er Sie ohne eindringliche Borstellungen hat gehen lassen!" Margarethes Auge hatte fast unbetveglich in seinem Gesichte gcruht. „Ich tvrrde aber dennoch meinen Weg fortsetzen müssen", erwiderte sie langsam, ich habe keine Zeit durch Warten auf eine passende Geltgenheit zn verlieren und ich kann mir auch durchaus nichts so Schrecktichks. das mir drohen könnte, vorstellen; ich bin mit den Ltraßen durch wenig angesiedeltes Land vertraut." William sah sie aufmerksam an und nickte dann, lvie in der Beant-tvortuna des eigenen Gedankens. „Ich träne Ihnen schon zu. düß Sie durchfechten. waS Ihnen nothwendig erscheint", sagte er. „hier aber wär'S auf Ihre Weise doch nicht gegangen, niid Sie tverden das noch einscl)en. Jetzt sagen Sie nnr ein Wort, ob Sie rtwaS gegen mich haben, und wo nilht. so machen wir den Weg zusammen; ich weiß lvenigstenS eine Art Richteweg. den ich einmal im Sommer pasiirt habe." Er hielt ihr mit eigenthümlich gespanntem Blicke die Hand entgegen. DaS Mädchen war noch bleicher alS vorher geworden. „Wnritm soll ich etwas gegen Sie haben. Mr. Schmidt?" versetzte sie lvie in einer inneren Anstrengung und legte halb zögernd ihre Finger in seine Rechte, „ich weiß aber, daß Sie nicht daran gedacht haben, Ihren Weg hierher zu nehmen und so darf ich auch ein Opfer, daS Sie mir durch Ihre Begleitung jedenfalls bringen »vürden, nicht annehmen. Ich danke Ihnen für Ihre Freundlichkeit, aber lassen Sie mich ruhig meinen Weg allein suchen, ich komme schon durch!" Seine Hand schloß sich plötzlich warm um die ihre, als sie diese zurückziehen wollte. „Run, Miß. daS geschieht nicht." erlviderte er im Tone voller Herzlichkeit, „und ich lvill Ihnen ehilich sagen, daß Sie mir viel zu lieb geworden sind, als daß ich Sie allen Zusälligkeiten, die auf Ahrem Wege verderblich genng lverden können, überlassen sollte. Ich weiß nicht. lvaS Sie seit gestern so verändert hat, aber ich bin mir nicht UebleS gegen Sie belvußt und lverde so jedenfalls lvenigstenS, in Ihrer Nähe bleiben. Wir sind für die Zukllnft halbe Nachbarn und jetzt führt tnein Weg dahin, wohin der Ihre geht. Also Miß", fuhr er Ihre Hand drückend fort, „wenn Sie mich nicht mehr herabsetzen wollen, als ich eS verdiene, so steigen Sie ein nnd lassen Sie mich für das Weitere sorgen!" Margarethe sah in daS erregte Auge deS Sprechenden, dessen Blick wie »varmer Frühlingssonnenstrahl in ihre Seele drang und ihr tvard eS. als sträube sie sich vergebens gegen ein ihr bestimmtes Geschick. daS -sie llach eilier kurzen Ahnung des Glücks nur u»n so elender machen werde; sie fühlte ihre Hand fest in der seinigen gehalten und meinte doch nicht die Kraft zn haben, sie ihm zu entziehen. „Ich habe gewiß me daran denken kötlnen. Sie herab zn fetzen. Mr. Schmidt," sagte sie zögernd, während sie daS Blnt lvieder in ih^ Gesicht steigen fühlte, und er ließ ihr den Nachsatz nicht aussprechen. „Nur kein Aber weiter, Miß", rief er mit auflebendem Gesichte. „Sie wissen gar nicht loas Sie mir damit thun würden. Da Sie sich doch schon einmal nicht zurückhalten lassen wollen, so soll Ihnen jetzt wenigstens nichts Unrechtes in den Weg treten, so lange ich noch eine Hnnd rüliren kann — im Uebrigen wollen wir auf gutes Glück rechnen!" Und Margarethe, seinem Drängen fast unbewußt folgend, befand sich im Schlitten, fühlte den jungen Mann rasch neben sich Platz nehmen und die Pferde, zn kräftigem Trabe anziehen, che sie sich nur selbst über, die Aendernng ihrer Lage recht klar geworden >var. (Fortsetzung folgt.) Geschäftsberichte. Marburg. 2ü. Sept. tWochen markt »berl cht.) Weizen fl. 4.07. Korn fl. S.20. Äerste fl.v.—. Hafer fl 2.—. Kntnrutz fl?.20, Heiden fl. 310. Hirsebrein fl. 4.20, Hirse fl. 0.—, Bohnen fl. 0 —, Erdäpfel fl. 0 80 pr. Me»en. Rindfleisch 26, Kalbfleisch 26, Schwemfleisch inng 26 tr. vr. Pf. Holz, hart 30" fl. 18" fl. 5.40, weich 30" st. 0.—, IS" fl. 3.80 pr. Klafter. Holzkohlen hart fl. 0.60, weich fl. 0.50 pr. Metzen Heu fl. v —, Stroh, Lager- fl. 1.20, Streu- st. 0.80 pr. Centuer. Pettau. 24. Sept. (WocheninarktSl'erlcht) Weizen fl. 4.30, Korn fl. Gerste fl. 0.—, Hafer fl. i 70, Kliknrutz fl. 3.—. Heiden fl. 2.70. Erdäpfel fl. 0.85 pr. Mehen, Hirsebrem l2 kr. pr. Maß. Rindfleisch ohne Zuwage 26, Kalbfleisch 2V, Schlveiufletsch jung 25 tr. pr. Pf. Holz 30" Hort fl. 10.üv, detto weich fl. 7.50 pr. Klafter. Holzkohlen hart fl. 0.50, detto weich fl. 0.L0 pr. M^e». Hen fl. l.—, Stroh Lager- fl. 0.S0, Streu- fl. 0.60 pr. Centner. Häädelsschlüt in Marburg. Das Schuljahr beginnt am 4. Ottober. Aufnahme der Schüler vom 20. September an bei dem Inhaber und Direktor dcr Anstalt: Josef Eßl, Burg Nr. 1. (578 Erst« öffentliche höhere W » NiUlÄsIs - I^drsustslt V W in HVlsu, Praterftraße Nr. 32. (558 W W Das nächste Schuljahr beginnt am 4. Oktober d. I. Ein-W Wfchreibungen finden vom 25. September an statt und werden Pro M Mgramme von der Direktion gratis versandt. Die absolvirten Hörer W M genießen die Begünstigung deS einjährigen Amtvilltgen-DiensteS inW _______mit Äeffelu zur Erwärmung de« Waffers I^>!> I ^ geschützt) ß ^rc»s«L .F«Z»I1s Lrövumx. Der Gefertigte erlanbt sich dem geehrten Publikum die ergebene Anzeige zu machen, daß er Sonntag den 2«. September das Gasthaus „Ate«-Ameri?a" vormals TeufelSmühle eröffnet, und wird es sich angelegen sein lassen, seine ?.?. Gäste bestens zu bedienen. Hochachtungsvoll 622) ?v»«I>arn>U. Ein neugebautes Haus in Marburg ist noch im gegenwärtigen Jahre um 10200 fl. öst. W. preiSlvürdig zu verkaufen. Dasselbe steht in der Schillerstraße nächst der Gambrinuöhalle, hat 12 Zimmer, wird gegenwärtig an acht Zinsparteien vermiethet und hat bisher 600—700 fl. jährlich gegeben, ist aber auch zu verschiedenen Gewerbsbetrieben geeignet. Die Frontseite hat aus allen Fenstern eine sehr angenehme Aussicht aus die Weingärten von GaniS bis Meiling und auf die gewöhnlichen Marburg! Spaziergänge. ZahlungSbedingnisse sind leicht und bequem. Das Nähere ist zu Marburg bei Herrn Dr. Duchatsch und zu Graz bei Hmn Spengler-Meister Kluczenko in dcr Annastrahe zu erfragen. (609 Dieses Haus kann auch mit einem Hause in Mai vertauscht und nach Billigkeit mit Geld ausgeglichen werden. Eine Wohnung im ersten Stock, hofseitig. auS 3 Zimmern bestehend, ist in der Postgassc Nr. 22 sogleich zu beziehen. (621 Verkauf von Gigenbau-Weinen. Bei dem Gute Nosbach nächst Marburg wird ein bedeutendes Quantum Eigenbau Weine von den besten Marburger, Pickerer und Luttenberger Äebirgen aus den Jahrgängen 1866, 1867 und 1868. rein und gut gehalten, meistens ohne Fässer zu billigen Preisen verkauft und wollen sich die Herren Käufer an den Eigenthümer, GnlsbesHer Bitterl Edlen v. Tessenberg in Graz. 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Wiesen und Waldungen, in einem der fruchtbarsten und erträglichsten Theile von Windischbüheln, nächst St. Margarethen an der Pößnitz — Gemeinde RnpperSbach. 1^ Stunde von der Bahnstation Pößnitz ent-fernt — ist aus freier Hand zu verkaufen. (61S Wegen Besichtigung dieser Realität an Ort und Stelle, wo auch daS Nähere über das Flächenmaß, Kaufpreis und sonstigen Bedingungen crthcilt werden wird — wolle sich an den Gastwirth und Krämer in St. Margarethen, Herrn Binzenz Deutschmann gewendet werden. Eine Weingart-Realität im beiläufigen Flächenmaße von 8 Joch in der Gemeinde Roßbach. Gegend Poßrnck. Bezirk Marburg, ist auS freier Hand billig zu verkaufen. Dieselbe trägt durchschnittlich jährlich 20 Startin, darunter 5 Startin Muskatellerweine; dabei ist eine Wiese, die nöthiae Hutweide, schöner Baumgarten, ein Acker, WinzerhauS, Presse sammt Keller auf 40 Startin. separirter Winzerkeller, Dreschtenne, ferner Kuh' und Schweinestallungen sammt allen anderen zu einer Wirtschaft nolhigen Behältnissen. _Nähere Auskunft im Comptoir duses BlatteS. (605 Eine Weingart-Realität, bestehend aus beiläufig 8 Joch Rebengrund, 4 Joch Obstgarten und 5 Joch schlagbaren Wald, eine halbe Stunde vom Marburger Bahnhofe entfernt, mit schöner Lage und guter Zufuhr ist sammt der heurigen Fechsung wegen DomizilSveränderung aus freier Hand unter günstigen Bedingungen zu verkaufen. (615 Nähere Auskünfte ertheilt Dr. Lorber. Advokat in Marburg.