./N »51. Samstag am NO. December »848. Heyogthum Krain. ^H>m 19. December 1848 wird aus Anlaß der allerhöchsten Thronbesteigung Seiner Majestät, des Kaisers Franz Joseph I-, in der Metropolis tankirche zum heil. Nicolaus in Laibach ein feierli ches Hochamt um 10 Uhr Vormittag abgehalten werden. Ii, der am l4. d. M.Statt gefundenen Sitzung des verstärkten ständischen Ausschusses wurde bcschlos, sen, an a. h, Se. Majestät, Kaiser Fra n z I osep h, eine allerunterthänigste Beglückwünschungs - und Er-gebenheits Adresse wegen Allerhöchstdcro glücklichen Thronbesteigung —ferner eine Dankes- und Abschieds. Adresse an allerhöchst Se. Majestät, Kaiser Ferdi' nand__endlich ein Vertrauens' Votum an das hohe Gcsammtministcrium, rücksichtlich dessen Programms über die Politik, welche es einzuhalten gedenkt, zu richten, und die ersteren zwei Adressen mittelst einer eiaenen Deputation aus dem verstärkten ständischen Ausschusse zu überreichen. Laibach, am!4. Dec. Unser neues, thatkräftiges Ministerium, dessen in der Reichstagssitzung am 27. November dargelegtes Programm das Vertrauen der ganzen Monarchie und den ungethcilten Beifall des Auslandes gewonnen, hat nicht gesäumt zu beginnen, seine Versprechungen zur Wahrheit zu machen; denn schon am 28. Nov. hat der Herr Minister des In» „ern, ohne die Reform und neue Gliederung der künftigen .Behörden abzuwarten, als ersten Schritt zur Erzielung der nöthigen Einheit und einer gedeih, lichen Spannkraft und Beschleunigung in den Agen< den der politischen Administration, alle den Guber-nien inner dem Vemche ihres Wirkungskreises eingeräumte Macht un getheilt und mit unge-theilter Verantwortlichkeit in die Hände der Landerchess gelegt; er hat ihnen die im Ministerial .Programme mit unumwundener Offenheit und Klarheit ausgesprochenen freisinnigen Grundsätze der Regierung zum Leitfaden ihres Wirkens vorgezcichnet, die eifrige und ehrliche Mitwirkung aller Negicrungs-Drgane angerufen und , um keinem Zweifel über seine Absichten Raum zu lassen, hat er einerseits die Ent-fernung aller jener Beamten, die sich der Richtung des Ministeriums nicht anschließen zu können vermeinen, oder sich hiezu als unfähig darstellen, ausgesprochen, andererseits aber den Organen der vollziehenden Gewalt bei Handhabung der in den gesetzlichen Schranken ausgeübten Maßregeln zur Auf-rechthaltung der öffentlichen Ruhe und Ordnung die volle Unterstützung und Vertretung des Ministeriums einer Regierung zugesichert, die sich ihrer auf rechtliche Absichten gegründeten Kraft bewußt ist. Er hat die, mit der Allein.Verantwortlichkeit der Länderchefs und mit einer schleunigen Geschäftsbehandlung nicht vercinbarliche geniale Ver fassung der politischen Landcsbchördcn aufgehoben und erinnert, daß mit thunlichen Neductionen und Geschäftsvereinsachungen der Eintritt der bevorstehenden Reformen nicht abzuwarten sey. Dieser erste Schritt, die politische Administration deS Landes, in so weit es vor derZust^ndebringung der Constitution thunlich ist, auf constitutionellcn Boden zu stellen, wird gewiß mit Beifall und Ver^ trauen aufgenommen, eine zweite Bürgschaft für un. sere Interessen aber in der bewährten strengen Gerech. tigkeit und freundlichen Milde des Mannes gefunden werden, dem die Leitung unserer Provinz zu ungetheilter Hand anvertraut ist. Was aber die sehnlich erwartete (Konstitution des ! Vaterlandes betrifft, so möge der hohe Reichstag, 0er daran bisher so wenig gemacht, wenigstens oasSprichwort wahr machen: „GutDing will Weile!« Laibach, am l5. December. Nachstehender Armeebefehl des Herrn Fcldmarschalls Radetzky, dw! <:l,'i-«2 VON« llll'O, ^'« «lll8 il!> !>,<>!! M^ttl'«, 6 c«llll <^6 I» l«>r« >8Io-vl5mjn/< ))I>'Patriotis» mus« über slovenische Vereine Gift und Galle speien, wenn sie sich auch so in den Augen aller Redlichen, welche die Ausgabe der heutigen Zeit begreifen und den slovenischen Vereinen ihren vollen Beifall nicht ver» sagen können, brandmarken. Solcher „Gottlieb Freimut he« und seiner Geistes - Schwäger hat, wie wir lesen, gerade ihr thätiges Laibach am mei. sten — feige Wichte, welche anonym oder pfeudo, nym schimpfen und verdächtigen, wenn sie aber Rede und Antwort geben sollen, sich verkriechen und n ir» ') Aus dein „Oelierr, i!!oyd" ')lr, 27!» "'tixhmen wir. daß am 6 d, M. dl» erste Ge n e r » l v » l sa m ,„ l u n g b,'s slove,n< schen Vereines in Trieft Statt gefunden hat. welche s,t>r glän, ze»b ausgefall«!, ist. Die Rtd- 753 gends zu si »den sind, wovon wir neulich in Ihrem geschätzten Blatte ein sauberes GcschichtchlN gelesen haben. Doch genug von diesen pküw illull» »Hetzern;" sie verdienen nicht, daß man Wmtc über sie verliere. Der slovenische Verein in Triest, von dem ich Ihnen eigentlich berichten will — hat, wie Sie aus der mitfolgenden Beilage ersehen wollen, am 20, v. M. einen Aufruf an die adriatischen Slaven, re» spective sein Glaubensbekenntniß veröffentlichet, in welchem er seine Tendenz klar und offen ausspricht. E3 ist die nämliche, wie sie der Lai dach er slovenische Verein hat, mit dem er Hand in Hand gehen will. Wie der Laibacher, wird auch der Tri ester die Rechte jeder andern Nationalität achten, da er den Grundsatz ausgesprochen hat: «Kar lnl»« rum, ix; klnl'i llrnnimn.« Präses unseres Vereines ist der berühmte Dich. tcr Ko5<^l schämende Sclbstber'cnntniß enthalten, daß man sich nicht die Kraft und den guten Willen zutraue, in dem gewöhnlichen Stande des staatlichen Lebens die Nuhe und Gesetzlichkeit einhalten zu können, auf der andern Seite aber würde für die Dauer der angc-strengte Dienst der 'Militärmacht nicht ohne Opscr an Mannschaft und Geldausgaben geleistet werden können. Viel richtiger wird sich daher die Loyalität der Wiener dadurch an den Tag legen, wenn sie trachten, durch geregelte Gestaltung in, Familienleben, den Dienstboten, den Arbeus- und Hausgenossen gegen« über recht bald jene freie, aber achtunggebietende und ordnungsliebende Haltung einzunehmen, die den Behörden Vertrauen und Beruhigung einflößt. Wenn zugleich mit dieser veränderten Stimmung dcr Bevölkerung auch in den benachbarten Ländern der au» ßerordentliche Kriegszustand aufgehört und einem gesetzlichen Zustande Raum gegeben haben wird, dann wird der Belagerungszustand ohne alle Gefahren auf-gel)ob,n werden können, und wir wünschen in die-scm Sinne, daß es recht bald geschehe. In Folge der vor einigen Tagen nach St.Polten abgegangenen mobilen Eolonnen ist das Viertel Obel'Wienerwald in Nieder.Oesterreich sammt dcr Stadt St. Polten vorgestern entwaffnet worden. Dcr Krcishauptm.inn hat sich für die Bewohner St. Pöl-tens und einiger umliegender Dörfer verwendet. Eben so ist das Viertel Unter-Manhardsberg, mit Ausnahme der Stadt Korneuburg , allwo die kaiscrl. Truppen sogar ihre Fahnen der Nationalgarde zur Bewachung überließen, entwaffnet worden Bekanntlich war die Stadt Korneuburg die erste Stadt, welche oeH Marschall Fürsten Wi ndi sch grätz eine Dankadresse überreichte. Anton Heizerath, von Wien gebürtig, 55 Jahre alt, katholisch, vcrheirathet, vormals herrschaftlicher Amtsschreibcr, letzterer Zeit Bauauffcher bei den hie.-sigen Erdarbeiten, hat zu Folge seines mit dem her^ gestellten Thatbestande übereinstimmenden eigenen Geständnisses und mehrerer eidlicher Zeugenaussagen, nachdem die k. k. Truppen im October d. I. von Wien aus ihren Standquartieren abgezogen waren, und die revolutionären Bewegungen sich auch den Ar-bcitsplätzen mitgetheilt hatten, bei dem aus den Arbeitern gebildeten mobilen Corps die Stelle und die Func-tionen eines manipulirenden Feldwebels übernommen, in dieser Eigenschaft sofort, um das mobile Corps mit Montur und Munition zu versehen, und kämpf fähig herzustellen, mit besonderer Thätigkc«: alle dazu geeigneten Dispositionen getroffen; er hat zu diesem Enoe bei der in der Alser-Caserne vorgenommenen Plünderung des dort zurückgelassenen ärarischcn Mon-turs- und Rüstungs-M^iiale und des Privat Eigenthums der k. k. Truppcn thätig mitgewirkt, zur Anhäufung der geplünderten Effecten Magazine errichtet, die in ihrem Standquartiere in der Alservor-stadt befindlich gewesene Mannschaft des Conscrip-tions-Wesens unter terroristischem Andringen sogar von dem Heraustreten vor das Thor zurückgeschreckt; er hat namentlich am 23. October, an welchem Tage die Hernalserlinie von den k. k. Truppen angegriffen wurde, besondere Thätigkeit entwickelt, und es sogar gewagt, die m der Drcilaufercascrne befindlich gewe» scncn Poüzeisoldaten gewaltthätig zum Anschlüsse an den Kamps gcgen die k, k. Truppen zwingen zu wol' Icn. Abgesehen von weiteren, ihm zur Last fallenden Frcvclthaten, hat sich somit Anton Hcizerath der thätigen Mitwirkung an dem Ausruhr in hohem Grade schuldig gemacht, und ist dafür von dem über ihn abgehaltenen beeideten Kriegsrechte nach Vorschrift der §§. 4 und 6 des «2. Art. der Ther. p. G. O., und zu Folge der Proclamation vom 20. und 25. Octo-ber d. I. durch Stimmcneinheit zu dcr Todesstrafe mit dem Strange vcrurtheilt worden. In Anbetracht jedoch, daß Hcizerath an dem Ausruhr nicht unmittelbar mit dcr Waffe in der Hand Theil genommen hat, haben Se. Durchlaucht, der k. k. Hcrr Feldmarschall Fürst zu Windisch.-gratz, der im Kricgsrcchte ausgesprochenen Todes-strafe im Wege der Gnade eine fünfjährige Schanz.-arbeit in leichten Eisen zu substituiren befunden; wor, nach das Urtheil kundgemacht und in Vollzug gesetzt worden ist. Wien, 12. December 1848. Von dcr k. k. Centra! «Untersuchungs. Commission. Franz Xav. Sinsler, aus Friedek in k. k. Schle. sien gebürtig, 38 Jahre alt, katholisch, vcrheirathet, Mechaniker, ist theils durch Gcständniß, theils durch Zusammentreffen der Umstände überwiesen , daß er im ,V,onate October offenbar zu aufrührerischen Zwecken, im Dienste und in dcr Besoldung des Rebellen, Ger nerals Bem, gestanden, in dieser Eigenschaft die Mission übernommen hatte, nach der ausgrbrochenen Insmlcction den Barncadenbau in der Haupt- und Residenzstadt Wien zu leiten, welcher Bestimmung er nach erhobener eidlicher Zeugenaussage auch bis zum 30, October d. I. entsprochen habe. Es ist demnach Franz Sinsler wegen Vorschub-Icistung zu dem Verbrechen des bewaffneten Aufruhrs durch kriegsrechtliches Urtheil vom 7. Dec. d. I., in Gemäßheit der Proclamation?» Sr. Durchlaucht, des Herrn General-Feldmarschalls, vom 20, und 23. Oc. tober d. I,, in Verbindung mit dem Artikel 62 der Th. p. G. O., durch Stimmeneinhelligkcit zu fünf. lähriger Schanzarbeit in Eisen vcrurtdcilt worden, welche Strase ihm jedoch von Tr, Durchlaucht, dem Herrn General Feldmarschall, in Anbetracht seiner bloß mittelbaren Betheiligung am Ausstände, und in Berücksichtigung seiner schuldlosen Familie gänzlich nachgesehen wurde, Wien, am i3. December ,848. Von der k k. Central-Untersuchungs^Commission. Wien. Aus Pesth circuliren hier die widersprechend» sten Nachrichten, die auf Privatwcgen hierher gelangt sind. K ossuth soll sich zum Könige von Ungarn und der Ncbenländcr proclamirt haben (!!) Eine andere Partei soll die Republik — mit rechtem Namen »Anarchie« genannt — anstreben und selbe bereits ausgerufen haben. Nach Andern soll endlich Kossuth wieder eine rührende Rede voll erlogener Wahrheiten, Auilichligkcit und Selbstausopferung im Genre seiner Rede: „Ich bin völlig krank und gebrochen — allein es ist nicht Zeit, krank zu seyn« — gehalten und darauf angetragen haben, man solle ihn an Oesterreich ausliefern, da er zu einem völligen Bruche und Lustrennung von Oesterreich nicht rathen könne. Wie viele wären seinem Rathe recht gerne gefolgt, — wenn sie es nur wagen könnten. Toll genug mag es wohl unten zugehen, wenn man bedenkt, daß der grstüchtetc Revolutions ^ Concertgeber Bem, General. Director der gesamniten ungarischen Artillerie ist! — Dieses und Aehnliches soll schon vielen der hartnäk» kigsten Optimisten die Augen über den Ausgang des ungarischen Widerstandes geöffnet haben. Kossuth will die Wiener mit einer angeneh, inen Wcihnachtsbcscherung überraschen. Er läßt näm. lich mittelst Placaten allenthalben in Ungarn ver. künden, daß er zu Weihnachten im k. k. Lustschlosse Schönbrunn zu speisen gedenke. — Wir wissen M)t genau, ob Kossuth den Salon oder die Me« 5VH nagerie in Schönbrunil gemeint hat; glauben jedoch letzteres. Platz wäre wenigstens genug darin. Cra at ie n. ?lgram, 12, December. Gestern früh hnt Se. Excellenz der Ban Wien verlassen und sich in das Hauptquartier nach Haimburg begeben. Schon Sonntag früh, als es hieß, der Ban werde sich zur Ar, mee verfugen, umstanden viele Gruppen das Palais, worin Se. Excellenz wohnte, um ihn, den die Wiener noch vor Kurzem so verkannt, den sic aber jetzt, wo ihnen seine Ideen und seine Tendenzen, die er bei jeder Gelegenheit so offen ausspricht, bekannt sind, nicht nur hochuerehren, sondern seiner Liebenswürdigkeiten wegen, mit der er, wie mit einer magischen Kraft, jeden, mit dem er gesprochen, bezauberte, lie ben, vor seiner Abreise noch zusehen; der Allmachtige möge ihn in seiner gefahrvollen Lage beschützen und wohlbehalten in das Vaterland rückkchren lassen; mit seiner Existenz ist ja auck die unsere, ja, jene der Gesammtmonarchie innig verknüpft. Unser ritterliche, jcde Gefahr tragende Ban hat vor seiner Abreise für alle möglichen, so Gott will, aber nicht eintretenden Eventualitäten seine Ansicht und seinen Willen schriftlich offenbart, und alle sonst nöthigen Verfügungen getroffen. Durch den Schreiber dieses sendet unser edle Aan «Uen seinen Landslcuten den freundlichen Gruß. Tags vorher ist der Herr Minister Baron Kulmer nach Olmütz nbgcrcist. Außer Baron Kulm er sollen auch der Wojwc. dl Suplikac und der Erzbischof R a j a 5 iö im Ministerium Sitz und Stimme erhalten, und in demselben die Interessen der Slaven vertreten. W ö h m e n. Prag, Unsere beiocn Majestäten haben die kai-serlichm Appartements, welche sich im l. Stocke der Hradsmncr Burg an der Stadtseite befinden^ inne. In, 2. Stock wohnt die seit dem Sommer hier wei» lende Eizherzogm-Aedtissin M ar i a (5 a r o l! n a. Der Kaiser pwmenirt öfter in Begleitung cincs Hofhcrrn in dem unterScincn Fenstern gelegenen, auf Anordnung des Erzh«lzogs Sleph an im englischen Geschmacke eingcrichtetm Paradicsgärtchcn, Im Laufe dieser Woche langten allmälig kais Wagen und Pferde, Gepäcke und Dienerschaft in der k. Vurg an; vorgestern auch eine Abtheilung Burgwache. Dieser T«ge ist die Untersuchung wegen der Juni-Vorfälle gegen die Herren Joseph Fritsch, Hörer der Philosophie, u,d Earl Sladkowfty, sämmtl. Rechte Eand., ausgelassen und sind die gegen dieselben von der zusammengesetzten militärischen Untevluchungs Commission erlassenen Steckbriefe außer Wirksamkeit gesetzt worden. Aus Klattau traf heute die Nachricht vom 10. d. ein, daß sich eine Division des Palatinal-Husa-ren-Regiments anschickte, mit Sattel und Zeug nach Ungarn aufzubrechen, um zu den Magyaren zu stoßen. Allein die dortige Nationalgardc widersetzte sich ihrem Abzüge, und so kam es zu einem ernsthaften Gefecht, wobei die tapfern Natwnalgardcn die Husaren zurückdrängten und in die Caserne einschlössen. Am Sonn tag wurden sie hierauf entwaffnet. Die Husaren hatten sich schon seit 8 Tagen die gröblichsten Excesse gegen die Bürger erlaubt; erstere wurden von den Bürgern beschuldigt, ein Strohmagazin angezündet zu haben. M n h r c n. Kre msier. 12. December. In der heutigen Sitzung theilte der Präsident dem Reichstage mit, daß sieben Abtheilungen mit der Berathung der Grund rechte zu Ende gekommen, zwei andere werden ihre Berathungen am morgigen Tage schließen. Der Eon-stitutionsausschuß wnrde aufgefordert, morgen zusammenzutreten. Auch wurde der Minister des Innern interpellirt: ob die Ernennung des Herrn F. M. L., Varon Iellac-i^ zum Civil- und Militargouvcr-lieur von Dalmatien irgend eine Alteration in der so ^sehnten und nöthigen abgesonderten Verwaltung Dalmatiens eintreten lasse. Die Geschäftsordnung wurde bis §. 75 beraten. P r e u ß e n. Die constiluirende Nationalversammlung — die nichts constituirt hat —. ward vom König auf den Rath der Minister aufgelös't, eine Verfassung voll der Krone aus eigener Machtvollkommenheit gegeben, und dem nach dieser Verfassung zu'^vcrufcndcn Reichs-tag der Zusammentritt aus den 26. Febr. >849 bestimmt. Der Gesetzgebung soll dann eine ilicvifion der Versassung zustehen. Römische Stallten. Wir entnehmen dem »Journal des Debats« folgende interessante Details über die Flucht des Papstes: Der Papst wurde in den letzten Tage» seines Aufenthaltes in Rom nicht außer Augen gelassen. Graf Spaur, der bairische Gesandte, bcg«b sich nach dem Quirinal, und suchte unter dem Vorwande die Dispense, für eine vorgebliche Hcirath zwischen dem Grasen Trapani und einer bairischen Prinzessin zu erhalten, beim Papste vorgelassen zu werden. Er wird in das Cabinet des Papstes geführt, aber die Thür bleibt offen, und die Personen, die aufgestellt waren, um dic Person des Papstes zu Erwachen, blieben schwatzend im anstoßenden Saale. Die Audienz des Grafen Spaur währt lange. Nach einiger Zeit kommt Herzog Harcourt und wünscht ebenfalls beim Papste vorgelassen zu werden, sängt aber mittlerweile mil seiner Umgebung eine (ZoiN'ersation an und sucht ihre Aufmerksamkeit vom Eabimte des Papstes abzulenken. Nach einigen Minuten wirft man einen Mick in das Cabinet und findet es leer. Der Papst war durch eine Hinterthür verschwunden. Er war in einfachem Talar entflohen und wurde für den Eaplan des Grasen Hpaur gehalten. Gegen l Uhr Nachts hatte der 'Papst den Quirinal'Pallastverlassen, indem er durch das große Thor, das einzige, welches zur Nachtzeit offen ist, passirte. In jenem Theile des Pallastes, wo die Ossiciere des päpstlichen Hauses gewöhnlich hin - und hergehen, mußte der Papst durch die Guardia cioica. Der Papst begab sich nach St. Peter. Die Kirche wurde ihm geöffnet, er trat ein und verweilte dort cinigc Zcit, Dann hat er sich wahrscheinlich auf der Tiber liacl> Fiumcivo eingeschiffl. An der neapolitanischen Gränze tauchte eine scheinbare Schwierigkeit auf. Der Orts' commandant, ein strenger Mann, wollte, nachdem er den Paß des vairischen Ministers gesehen hatte, auch den des Caplans sehen. Da beugte sich Graf Epaur zum Ohr des Ossiciers und sagte ihm lcift etwas. Und der würdige Commandant warf sich aus die Knie und küßte den Pantoffel, den der Papst trug. Die Umstehenden aber erfuhren die Gegenwart des heiligen Vaters. Königreich beider S'icilien. Die „(^///.ulla müthsbcwegung zu erholen, die eine Folge der von ihm erlittenen Erschütterungen war. Pius IX. befindet sich gegenwärtig umgeben von der liebevollsten Sorgsalt des Königs und der ganzen königlichen Familie, und Neapel wird viel-leicht im Kurzen den Stolz haben, das Oberhaupt dcr Christenheit in seinen Mauern zu empfangen. Die Zusammenkunft des Papstes und des Königs war warn, und herzlich, und der Papst schloß den Koma, in seine Arme. In dem Augcublickc, als wir dieses niederschrie' brn, erdalren wir durch emc telegraphische Depesche die Nachricht, daß Se. Heiligkeit, der Papst, diesen Morgen in der Dreisa'ltigkcitsllrch? dem Könige, der Königin und den königlichen Prinzen, der Garnison, der Mannschaft dcr Kriegsschisse und der Be. völkerung von Gacta den apostolischen Segen e» theilte. Königreich Sardinien. Die »l'nll-ie" vom a. Dec enthalt Folgendes' Wir meldeten gestern, daß das Gerücht über den Tod des Königs Earl Albert sich nicht durch ossi-cielle Nachrichten bestätigt hatte. Heute können wir mit Gewißheit berichten, dast der König von Sardinien wirklich vergiftet wurde, aber glücklicher Weise wurde cr nicht das Opfer dieses verbrecherischen Ver. suchcs. Die Aerzte crrlärcn, daß sie sür das Leben des Patienten einstehen können, abcr es sey unglücklicher Weise sehr zu befürchten, daß durch die Wirkung des Giftes sVinc Gesundheit immer sehr ange» griffen seyn wird. S p a n i e n. Madrid, >. D, Noo. dem „Mamcheim. Iourn.« pon der pol» nischenGränze: „In den deutschen Zeitungen ist die Nachricht verbreitet, daß Rußland mit den kaukasischen Völkern Friede geschlossen und ihnen ihre Freiheit und Unaddängigkcit bewilligt habe. Ich kann Sie dagegen versichern, daß dieselbe, wenn nicht geradezu auf einer Erfindung, so doch auf einer starken Ueber, treibung beruht Die letzten Briefe aus Tislis melden wenigstens, daß in dcr Stellung dcr feindlichen Par» ttien durchaus keine Aenderung eingetreten ist. Warschau, 5. December. Sc. kaiserl. Hoheit, der Erzherzog Wilhelm, ist heute durch Warschau nach St. Petersburg gereist; in seinem Gefolge befinden sich der F. M.' L. von Sallaba und dcr Adjutant, Oberst von Vernier. ^«ü^irüit. Heute: »M aric, die Tochter des Regiments" (Benefice dcr Localsangcrin Frl. Schiller. Berichtigung. In dem in der „üaiba^er Zeilunn» Nr. H^g. Seite 7Ul lauf. qeführn'» Verzrichniß dcr in der 15». V>>e!osu>,q des Anl^henS u. I. H8,'« q.'zonent" Serien, ist in der 2 3ei,e derselben, st^lt: 2595. Verleger: Ign. Al. Kleinmayr. — Verantwortlicher Nedacteur: «eopold Kordesch. M pt!» <!, oetto 0«ltv 1839, für 25u ft. »c>3 >>6 W<A vt Stiics ,095 'N E. M Actie» der ttais,r Ferdmando-Nordbcchi, zu »aoi — »olo fi. K. K. Hotto.tiehungen. In Triest am 13. December 1848: 2l. 45. 7. 35. 33. Die nächste Ziehuuq wird am 23. December 1848 in Trieft gehalten werden. Verzeichnis der hier Verstorbenen. Den 7. December I8H8. De» 7. December. Der ^rall Fi-^n^ska Lanqei-, Hausbcsihersiuitwe, lhr Kind ?ldolpb, alc h Jahre,,!, der Scadt 3!l. 276, am Z«>hi sieber Den ö. Dem Ig'wz Scerczer, Taqlöhncr, sei» Kind Theresia, alt' löhner, alc 55 Jahre, m der K^pu^uier Voistadt Nr. (i^, am Blutschlag, und wurde gerichtlich beschallt. -Den ill. Dim Mai cm Noömami, Taglöhner, s^in Kmd Josephs, alt l^ I^hr, u> der Tll.,au. Vlllstlidt Nr. 7)0, am Zeh,fiVbcr. — Dein Heiri, !)>>, Joseph Bärtl, k, k. N?^i!l!el>t-^ Jahre, >l, d,r Slaot Nr. 299, an der Abzehrung. Den II. Dem Herr» V^Ielilil, Vidih, k. k. Staarsbllchhaltlmgs Nech»li»^s Olfliial jl, Trirst, seine Frau Aütoina, alt 32 Jahre, «» t>er St. Peters-Vorstadt Nr. 30, a„ der ^lingciisuchl, — Pa»I ^u--tainschltsch, Il'llltutöarmer, alt ^6 Jahre, »m Ver^ sorciüiigshause Äir. 5, an AlterSschwächc. — Drm Io> hann Biesquar, Aufieger und Haliübcsi^r, sein Kn,d Nicolaus, alt 6 Tage^ ,i, der T'rnall.-Vorstadi Nr. 72, an Schwache. Den ,2, Aeorg Tschern», Sirafiing, alt 50 Jahre, am Castellberge Nr. 57, am Zehisi.'ber. __ )lgnes TaiMlher, Ta^löhncrin, alt 5l> Jahre, l,n Ci. vil-Spilal Nr. ,, an der Lun^'iisllchr. W. 2306. (l) Unterzeichnete gibt sich die Ehre anzuzeigen, daß sie stets einc Auswahl von fertigen Hüten, wie auch das Neueste von Häub^ chen und Blumen haben wird. — Wohnhaft am Manenplah, Nr. 18 im 2. Stock. Nos Narftneister. Z. 227 Nadetzky - Marsch zu Ehren des großen Feldherrn, für das Pianoforte, componkc und der k k. Armee qewi^mct von Ioh. Strauß. W en. Haßlmger. 3l» kr CM. Das kaiserliche Manifest vom 20. September 1848, oder fteimü- l thige Bemerkungen über die österreichische Herrschaft im lombardisch-venetianischen Königrcie che, Prag. 10 kr. C. M. , Censurfreie Anecdoten von Kaiser Joseph II., Ereignisse und Cha- rakttrzüge aus dem 5!cben des unvcra/ßlichcli Monarchen, nach den seltensten, und größten« theils bisher unbckamittn und unerlaubten Quell?,,, bearbeitet von Carl Aug. Schimmer. 5 W>en. 1 si. ,2 kr. C M. ö Gr äffer, Franz. Ncue Wiener-Tabletten und heitere Novellchen. f Wlen. , si. 20 kr. d Der Völkerproceß der Magyaren und Croaten. Mit Be- e rücksichtiguüg sexier auch für D^itsiial'd wichtigen Folqen. 40 kr. (5. M. t Swoboda, Ioh., der Kampf der Nationalitäten in Österreich, und die (5onst>tuinmg Deutschlands. FlVlbur^ 18 l8. l5, kr. (^. M. Biedenfeld, Freih. v., die gepriesene Glückseligkeit unserer dermali- ger Zustande in Deutschland, u>'d unsere Aussichten in die Zukunft. Nebst kritischer Beleuchtung unsers m'msten National Neaiments. 5>3 kr. ' Dorfmeister (vorm. Mausberger's) Privat-, Geschäfts- und AuskunMalender für l«^9. In Umschlag steif g,) 1849. 20 kr. C. M. - Trewelt's deutscher Volkskalender ^ M9. Mit 8 Stahlstichen. Wien. 4U kr. C. M.