poštnina pIsLsns v gotovini. Nr. 19. Erscheint jeden 110. und 80. 5. (80.) Jahrgang. Organ der Gottscheer Lauerupartei. Bezugspreise: Jugoslawien: ganzjährig 25 Din, halbjährig 12-50 Din. D.-Oesterreil: ganzjährig 40 Din, halbjährig 20-— Din. Amerika: 2 50 Dollar. — Einzelne Nummern 1 Dinar. Sonntag, den 1. Juli 1923. Briefe ohne Unterschrift werden 'nicht berücksichtigt. — Zuschriften werden nicht zurückgestellt. — Berichte sind an die Schriftleitung zu senden. — Anzeigen-Aufnahme und -Berechnung bei Herrn Carl Erker in Kočevje. ZUM Schul schtusse. Das heurige Schuljahr wurde zu Ende des vorigen Monates geschlossen und es wild der Schuljugend eine zweimonatige Erholungspause gewührt, uni im kommenden Schuljahre mit neuer Kraft und frischem Mut den Schulunterricht wieder aufzunehmen. In früheren Jahren konstatierte man einfach diese Tatsache und ließ Schulangc- legenheiten, insoferne sie sich auf die Schüler bc- bezogen, während der Schulferien in Rahe. Dies ist jedoch nunmehr anders geworden, da in Schul¬ sachen gerade jetzt die Schuljugend das Haupt¬ problem bildet. Durch die seinerzeitige Beiord¬ nung der Landesregierung in Ljubljana wurde einfach diktiert, daß von nun an die Eltern Glicht mehr das Recht haben, zu bestimmen, ob ihre Kinder die deutschen oder die slowenischen Klassen zu besuchen haben, sondern daß dieses Recht jetzt in die Hände der Schulbehörde gelegt wird. Wie dieses Recht von der Schulbehörde aufgefaßt worden ist, haben wir in unserer Zeitung schon des öfteren erörtert, wobei wir immer zu dem Schlüsse gelangt sind, daß die Schulbehörde bei falscher Auslegung der Verordnung Kinder in die slowenischen Schulen gesteckt hat, deren Eltern sich als Deutsche bekennen und selbst der slowe¬ nischen Sprache nicht mächtig sind. Es fragt sich nun, ob sich unsere deutschen Eltern ein solches Vorgehen gegen ihre Kinder gefallen lassen müssen und sollen. Beide Fragen sind auf jeden Fall zu verneinen. Bei richtiger Auslegung der Verord¬ nung dürften in die slowenischen Klassen nur solche Kinder geschickt werden, von denen ein Elternteil slowenisch ist und sich auch als Slo¬ wene fühlt. In dieser Auslegung hat gegen die Verordnung kein vernünftiger Mensch etwas ein¬ zuwenden, da es ganz natürlich ist, daß bei einer Mischehe im wahren Sinne des Wortes derjenige Elternteil in Betracht kommt, der ein lebendiges Mitglied der Staatsnation bildet. Bei Aufnahme von Kindern in die Schule ist daher darnach zu forschen, ob sich die Eltern als Deutsche fühlen oder nicht und ob sie ihre Kinder in die deutsche oder slowenische Klasse schicken wollen. Die Mei¬ nungsäußerung der Eltern muß für die Schul¬ behörde maßgebend sein. Es ist doch nicht daran zu glauben, daß der Staat von seinen Mitglie¬ dern deutscher Nationalität verlangen kann, daß die Eltern das Selbstbestimmungsrecht über ihre Kinder aufgeben, da dieser Zwang zu großen Schäden der Kinder sowohl in geistiger als auch in materieller Hinsicht führen muß. Wird ein deutsches Kind,, das der slowenischen Sprache nicht mächtig ist, in eine slowenische Klasse eingepfercht, so liegt es klar auf der Hand, daß es, da es dem slowenischen Unterrichte nicht folgen kann, in allen Lehrgegenständen zurückbleiben muß und so ein geistiger Krüppel bleibt. Die Folge davon ist, daß das Kind, welches für das Weiterstudinm geeignet ist, die Fvnsetzung der Studien mangels der erforderlichen Schnlkenmnisse zu seinem Scha¬ den mtterlassen muß, und alles dies aus dem einen Grunde, weil es seinerzeit gegen seinen und gegen den Willen seiner Eltern in eine andere Klasse gedrängt worden ist und so nicht die Gelegenheit hatte, in seiner Muttersprache unterrichtet worden zu sein. Die gegenteilige Auslegung der Schulverord¬ nung wird aber bei uns nur von den Behörden erster Instanz gehandhMsB Nun ist die Meinung der Behörden erster Instanz nicht allein maßge¬ bend, da gegen Entscheidungen derselben Beschwer¬ den ny die zweite und dritte Instanz eingebracht werden können. Wenn nun Elternteile im Ge¬ gensätze zu obiger Auslegung der Schulverord¬ nung von den Behörden erster Instanz gezwungen werden sollten, ihre Kinder in eine andere Klasse zu schicken, als sie es verlangen, so ist es im Interesse der Kinder ihre heiligste Pflicht, eine ihren und unseren Begriffen nach unbegründete Entscheidung mittels Beschwerde anzufechten und so ihren Willen kund zu tun, daß sie, alle Ent¬ scheidungen erster Instanz nicht widerspruchslos hinnehmen wollen. Diesen Willen sollen aber nicht nur einzelne in ihren Elternrechten betroffene Gottscheer tun, sondern alle betroffenen Gottscheerfamilien, damit auch hier die Einigkeit derselben in Erscheinung tritt. Doch nicht nur die betroffenen Elternteile sollen alle gesetzlichen Mittel zur Abwehr des ge¬ kränkten Rechtes ergreisen, sondern alle Gottscheer sollen den Betroffenen mit Rat und Tat zur Seite stehen, damit alle Elternteile bewußt sind, daß sich hinter ihnen das gesamte Gottscheervolk be¬ findet, das bereit ist, für das Recht so einzustehen, als wäre es durch eine unbegründete Verfügung selbst der betroffene Teil. Nur auf diese Art und Weise können wir einen günstigen Ausgang der so wichtigen Schulfrage erreichen. Daher durch „Einheit zur Reinheit I" Politische Rundschau. Inland. Sommerferien des Parlamentes. In den Kreisen der Regierungsmehrheit wird dahin gearbeitet, daß dos Parlament bis 20. Juli die wichtigsten Gesetze, Nachtragskredite, Wehr- gcsetz, Beamtengesetz, Budgetprovisorium und Sleuergesetz, erledigt. Wenn diese Gesetze ange¬ nommen werden, dann wird das Parlament Fe¬ rien erhalten, die bis 20. Oktober dauern sollen. Ob diese Arbeit geleistet werden kann, hängt von der Opposition ab, die keine Obstruktion betreiben dürfte, so daß der Wunsch der Regierung in Er¬ füllung gehen kann. Steuererhöhungen in Aussicht. Nach einer Meldung des „Breme" hat die Regierung beschlossen, die Bodensteuern um das Fünffache ärnd alle übrigen Steuern um 30 Pro¬ zent zu erhöhen. Der Finanzminister hofft von ' dieser Maßnahme eine Vermehrung der Staats¬ einnahmen um eiue halbe Milliarde Dinar. Die Gesetzesvorlage über die Kageloersicherung verworfen. Der Ausschuß zum Studium der Gesetzvorlage über die Hagelversicherung trat zusammen und beendete seme Arbeit, indem er den Entwurf ver-, warf. Es wurde ein Antrag der Radikalen an¬ genommen, wonach eine besondere Kommission den Schaden festzustellen hat, den Landwirte durch Hagelschlag erleiden. Diese Arbeit ist binnen elnes Monates zu verrichten und aus Grund der Erhebungen dieser Kommission soll der Minister für Sozialpolitik aus den Krediten für die passiven. Gegenden den Schaden in Natura decken. Ausland. Arbeitermangel in Amerika. Nach Meldung der „Chicago Tribüne" aus New Jork stellte der Senator Reed auf einer Rundreise durch den Staat Pensrflvanien einen großen Mangel an Arbeitskräften fest und trat entschieden für eine Erhöhung der Einwanderungs¬ quote ein. In der Tagesordnung der nächsten Kongreßsessivn wird die Einwanderungsfrage einen breiten Raum einnehmen. Der Staatshaushalt der Vereinigten Staaten weist einen Uberschuß von 200 Millionen Dollar auf. Präsident Harding sagte in einer Versamm¬ lung der Mitglieder des Regierungsbureaus, die Regierung der Vereinigten Staaten habe in den vergangenen Monaten ihre Mittel nicht nur über¬ schritten, sondern sogar einen Überschuß von 200 Millionen Dollar erzielt. Diese Leistung ist be¬ merkenswert, da das-laufende Steuerjahr im Juli vergangenen Jahres mit einem Fehlbetrag von 823 Millionen Dollar eröffnet wurde. Seite 74. Aus Stadt und Land. KoLevje. (Vom Sängeraussluge nach Lienfeld.) Trotzdem das Weiter am 24. Juni l. I. kein günstiges war, hatte sich doch eine ziemlich ansehnliche Schar von Sängern und Sangesfreunden nicht abschrecken lassen, den Aus¬ flug nach Lienfeld anzutreien, und sind wir über¬ zeugt, dah sämtliche Teilnehmer mit den in Lien¬ feld erlebten Stunden zufrieden waren. Obwohl infolge eines Versehens die Gesangsbücher an dem Ausflugsorte nicht angelangt waren, trat der Männerchor zu mehreren Chören an, die, auswendig gesungen, den Beifall der Zuhörerschaft fanden. Allgemein wurde der Wunsch geäußert, daß die Sängerschaft die Lien- und Krapfenfeider recht bald wieder besuchen möchte. — (Sänger-So m m erfe st des Gott- scheer Gesangvereines.) Wie wir erfahren, beabsichtigt der Gottscheer Gesangverein Sonn¬ tag den 15. Juli l. I. entweder auf Dochtasch Büchel oder aber im Abbaziawaldl, was jeden¬ falls noch rechtzeitig bekanntgegeben werden wird, ein Sängcrfest mit Volksbelustigungen zu ver¬ anstalten. Das Fest verspricht sehr schön zu werden und hat der Ausschuß mit den Vorarbeiten bereits begonnen. — (D eutsch e Tausn y m en.) Ein geschätz¬ ter Leser unseres Blattes schreibt: In früheren Jahrzehnten bildete für uns Gottscheer der Hausier- handel die wichtigste Erwerbsquelle. Es gab nur wenige Familienväter, die jahraus, jahrein immer daheim blieben. Diese durften aber auch kein Gasthaus besuchen, sie waren stets dürftig gekleidet, ihre Häuser waren armselig und man merkte, daß hier die Armut wohnt. Seit nun diese Erwerbs¬ quelle versiegt ist, sahen sich unsere Landsleute gezwungen, nach Amerika zu ziehen, um ihren Besitzstand hier im Ländchen aufrecht zu erhalten. Heute leben bereits mehr Gottscheer im Dvllar- lande als in der alten Heimat. Unsere Ange¬ hörigen in Amerika sind es, die uns in unseren Lebensbedürfnissen materiell unterstützen. Wäre dies nicht der Fall, wäre schon so manche Fa¬ milie von Haus und Hof vertrieben, denn unser karstiger Boden allein kann uns nicht ernähren, wenn wir auch früh und spät das ganze Jahr hindurch fleißig arbeiten. Wie viele Dollar kommen alljährlich ins Ländchen geflogen! Bald sind sie wieder verbraucht und die Sorgen ums Dasein beginnen von Neuem. Haben wir also stets mit Schwierigkeiten auf unserer kargen Scholle zu kämpfen, möge man uns in anderer Hinsicht nichts in den Weg le^en, was wir bitter empfinden, man möge uns belassen, was uns lieb und teuer ist. Z. B. unsere Taufnamen. Bekommt man irgend eine Zuschrift, ist der Taufname nicht mehr der, wer er früher war. SeHe ich die Hefte, die Schulnachrichten meiner schulbefuchenden Kinder an, sie tragen einen Vornamen, der mir ganz fremd ist. Deshalb gebe ich den Rat: Taufet in Hinkunft euren Nachwuchs mit Namen deut¬ scher Herkunft, die keine Änderung erleiden können, die stets gleich bleiben. — (Todesfall.) Am 27. Juni starb hier im 89. Lebensjahre Herr Josef KajfeL, ehema¬ liger Bürgermeister und Postmeister von Nova Sela, Vater des Großindustriellen Herrn Anton KajfeL. Das Leichenbegängnis fand am 29. Juni unter zahlreicher Beteiligung der Bevölkerung statt. — (Die Hauptversammlung desAllg. Ein- und Verkaufsvereines) findet Sonn¬ tag den 8. Juli 1923 um 10 Uhr vormittags im Hotel f,Stadt Triest" statt. Tagesordnung: 1. Bericht über die finanzielle, 2. über die wirt¬ schaftliche, 3. über die rechtliche Lage der Ge¬ nossenschaft, 4. Allfälliges. Sollte die um 10 Uhr vormittags einberufene Hauptversammlung nicht beschlußfähig sein, so findet eine halbe Stunde später eine zweite Hauptversammlung statt, welche Gottscheer Zeitung — Nr. 19 ohne Rücksicht auf die Anzahl der Erschienenen beschlußfähig ist. Für den Allg. Ein- und Ver¬ kaufsverein: Wenusch. — (Eine Bombe) ixplodierte am 23. Juni um 3 Uhr morgens in einem Kanzleiraume der deutschen Rechtsanwälte Dr. Orosel und Dr. Blanke in Maribor. Der durch den Bombenwurf verursachte Schaden beträgt nach der bisherigen Schätzung 140 bis 160.000 K. Auf die Eruie¬ rung des Täters hat Herr Dr. Orosel eine Prä¬ mie von 5000 Din ausgesetzt. — (E i n L a nd, das i n G e s a h r i st, v o n seinemVieh aufgefressen zu werden) Die durch den Krieg und seine Folgen hervorgerufene Zerstörung der Weltwirtschaft bringt es mit sich, daß an manchen Stellen der Erde Vorräte sinn- und nutzlos verkommen, die an anderen Orten auf das dringlichste gebraucht werden. Während in Rußland Millionen verhungerten, verfaulte in den amerikanischen Ländern das Getreide. Während bei uns die Fleischpreise unaufhaltsam steigen, gibt es in Argentinien so viel Rindvieh, daß dafür überhaupt nichts mehr gezahlt wird und daß man die jungen Kälber tötet, um die Über¬ fülle zu vermindern. Von dieser Krisis in . der argentinischen Viehzucht berichtet ein Brief aus Buenos Aires. „Die Estancieros", die Viehzüchter, die sonst die reichste und einflußreichste Berussgruppe in Argentinien sind, machen eine böse Zeit durch. Der Wert des Rindviehs ist so tief gesunken, wie noch nie in der Geschichte der südamcrikanischen Viehzucht und die Herden, die durch treffliche Zucht nur noch aus Musterexemplaren bestehen, haben sich so vermehrt, daß niemand mehr etwas zahlen will. Stiere werden zu Preisen verkauft, die höchstens noch ein Drittel des Preises von 1920 betragen, und Kühe und Kälber sind über¬ haupt kaum noch verkäuflich. In den letzten Wochen wurden Kühe zum Preise von 6 Schilling das Stück losgcschlagen, und bei einer Versteige¬ rung konnte der Aktionätor die Tiere einzeln überhaupt nicht los werden, sondern verkaufte sie herdenweise, wobei für eine ganze Herde weniger als zwei Pfund Sterling geboten wurden. Bei solchen Preisen kann der Viehzüchter natürlich nichts verdienen und gerät in Verzweiflung. Auf seine lauten Klagen kann ihm nichts weiter ge¬ antwortet werden, als daß das unausweichliche Gesetz von Angebot und Nachfrage waltet, daß es viel zu viel Rindvieh in Argentinien gibt und daß die verarmten Europäer diese Ware nicht mehr kaufen können. Vor 50 Jahren und mehr, als Argentinien nicht mehr all das Rindfleisch, das es erzeugte, verkaufen konnte, als die Herden ungeheuer Zunahmen und das Land in Gefahr brachten, von ihnen aufgefnssen zu werden, da wurden schonungslose Metzeleien unter dem Rind¬ vieh angerichtet und die Tiere zu Tausenden in ihren Hürden getötet. Etwas Ähnliches vollzieht sich jetzt wieder in Argentinien. Ich sprach neulich mit einem Viehzüchter, der mir erzählte, daß ihm und seinen Genossen nichts anderes übrig bliebe, als Teile ihrer Herden abzuschlachten und die weitere Aufzucht einzustellen, bis die Nachfrage wieder das Angebot überwiege. „Aiff einer Estan¬ cia in der Nähe von mir", sagte er, „hat der Verwalter Befehl erhalten, alle jungen Tiere zu töten, und jeden Morgen reitet er durch die Herden und erschießt die Kälber, die in der Nacht geboren wurden. Das ist sür die Lage bezeichnend." — (Neue Anordnungen betreffend die A usw ander ungsangelegenheiten.) Das Auswanderungsaint wurde von Zagreb nach Belgrad verlegt. Der Minister für Sozialpolitik ordnete an, daß besagtes Amt die Tätigkeit der Schiffahrtsgesellschaften pünktlich zu kontrol¬ lieren und streng darauf zu achten hat, wie viel aus Jugoslawien auswandern wollen. Auch werden alle auf die Auswanderung bezüglichen Verord¬ nungen von hier erlassen. Die Adresse des Aus¬ Jahrgang V. wanderungsamtes ist folgende: Iseljscki Ocksek ääinistarstva Zocijalne ?olitike, keo^ract, Krs- Ijics Natalije ulics 84. Der Minister für So- zialpvlitik macht alle Behörden aufmerksam, daß keinerlei persönliche Intervention etwas nützt, da jedes einzelne Gesuch von dem Auswanderungsamt erledigt wird. Es soll sich daher niemand an das Ministerium wenden, sondern um den Auslands¬ paß bei der Heimatsbehörde ansuchen und die Erledigung ruhig abwarten. Alle nötigen Aus- k ärungen erhält man bei der Polizeibehörde, beim Stuhlamt und beim Obergespansamt. Mit dieser Verfügung will der Minister allen Mi߬ bräuchen vorbeugen, welche durch persönliche In- terventionen meist zum Schaden der Gcsuchsteller begangen wurden. -— (Woher kommen die kalten Som¬ mer?) Allen denen, die über das kalte Sommer- weiter stöhnen und behaupten, „so etwas sei noch nicht dagewesen", sucht einer der führenden fran¬ zösischen Meteorologen, der Adle Moreaux vom Observatorium in Bourges, nachzuweisen, daß es sich um einen sehr natürlichen und gar nicht überraschenden Vorgang handelt. Nach der An¬ sicht des Gelehrten hängt die Kälte in den Früh- lingsmonaten mit dem mehr oder weniger lang¬ samen Tauen des Pvlareises zusammen und mit dem Südwärtstreiben der riesigen Eisberge. Er fügt die angemh ne Voraussagung hinzu, daß es bei Eisverhältnissen, wie sie in diesem Jahre sind, durchaus nicht ausgeschlossen sei, daß wir auch noch im Juli und August Kälte bekommen. — (Wichtig für Auswanderer.) Das amerikanische Konsulat in Zagreb teilt mit: Seit Eiöffnung der neuen Auswanderungsquote für 1923 — 1924 erhält das hiesige amerikanische Kon¬ sulat täglich Dutzende von Briefen, worin gefragt wird: wann man um ein Visum kommen, wie, wann und wo man einen Paß sür Amerika er¬ halten kann, und dergleichen mehr. Da das Kon¬ sulat mit Rücksicht auf dringende Arbeiten und wegen der Vffafvimalitäten nicht imstande ist, jeden Brief ausführlich zu beantworten, wird das Pu¬ blikum nochmals aufmerksam gemacht, daß das Konsulat nichts mit der Ausgabe von jugoslawischen Pässen zu tun hat. Im Einvernehmen mit dem Generalauswanderungskominissariat wird Heuer jedem Reisepaß sür die Vereinigten Staaten ein Frage- sowie Auslunstsbogen beigelegt werden, welch ersteren der Auswanderer beim Empfang seines Passes auszufüllen und an das Konsulat einzusenden hat, welches ihm dann eine Nummer für einen bestimmten Tag schicken wird. Es ist daher ganz zwecklos, wenn Personen, die noch nicht ihre Pässe erhalten haben, an das Konsu¬ lat schreiben und um oberwähnte Formulare er¬ suchen, da ihnen keine solchen geschickt werden. Inhaber von nichtjugoslawischen, z. B. tschechoslo¬ wakischen, ungarischen oder polnischen Pässen sollen erst den Paß an das Konsulat einsenden, welches ihnen ebenfalls einen Frage- und Auskunftsbogen und später eine Nummer schicken wird. Der Paß muß aber erst von der jugoslawischen Behörde für die Ausreise vidiert werden, eher der Inhaber das amerikanische Visum bekommen kann. Bezüg¬ lich aller anderen Informationen wegen Aus- Wanderung möge sich das Publikum an seine zu¬ ständige Behörde für Auswanderungsangelegen¬ heiten, das ist das Generalauswanderungsamt des Königreiches SHS. (Generalni Jseljenicki Ko- mesariat) wenden. Wegen Überfahrt, Transport und Kosten soll man sich nur an die Schiffs¬ gesellschaften (Agenten) wenden, da das ameri¬ kanische Konsulat absolut nichts mit diesen Sachen zu tun hat. — (Zur Auswanderung aus Slo¬ wenien gezwungen) wurde, wie tschechoslo¬ wakische Blätter berichten, Gras Roderich Auers¬ perg, der jüngere Bruder der Stammlinie Auers¬ perg. Bis vor kurzem hatte 8ctiskt. 7 Kaus samt Grundstücken zu verkaufen. Anzufragen bei Josef Wittine in Rieg 59. Wegen ungünstiger Witterung wurde die Jimmerleule-Aersammtung verschoben. Dieselbe findet am 8. Juli 1923 im Gast¬ hause des Herrn Viktor Petsche um 11 Uhr vormittags statt. Joses Jonke, Zimmermeister. Kitt Kans in gutem Zustande, mit Schiefer gedeckt, samt Scheuer, mit Ziegel gedeckt, und eine halbe Hube Wald ist in Niedermösel zu verkaufen. Eigentümer in Amerika. An- zufragen bei Stephan Weber in Grintowitz 11, Post Altlag bei Gottschee. Keiratsantrag. 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Die 6e8ell8ciisft übernskm alte Ver8ictierung8polirren der Ver8ickerung8sn8lsI1 I^onciere, Orsr. L 8pgllcg88ö ükl 8kgllt Koesvje Einlagenstand am 1. Jänner 1923: Din 9,401.731 53. Zinsfuß für Einlagen (ohne Abzug der Rentensteuer) 4 Vs o/ o. Zinsfuß für Hypotheken 5Vs"/o. Zinsfuß für Wechsel 7VsO/o. Das Amtslokal der Sparkasse der Stadt Kočevje be- findet sich im Schloßgebäude am Auerspergplatz. Amtstage jeden Montag und Donnerstag von 8 bis 11 Uhr und an allen Jahrmarkttagen von 8 bis 12 Uhr'vormittags.