Preis Din 1*50 71. Jahrgang Erscheint wöchentlich siebenmal. Schrtftleftimg (Tel. FnfSriirb. Nr. 2670) sewre Verwaltung u. Buchdruckerei (Tel. interurb. Nr. 2024): Maribor, Jurciceva ul.4. Briefl. Anfragen Rückporto beilegen. Manuskripte werden nicht returniert Nr. 27 Mittwdch, den 28. Jänner 1931 Inseraten- u. AböWemenfs-Afihahme In Marlbor: Jurciceva ul. 4 (Verwaltung)^ Bezugspreise: Abholen, monatl. 23 Din, zustellen 24 Din. durch Post monatl. 23 Din, für das übrige Ausland monatl. 35 Din. Einzelnummer 1 bis 2 Din. Mluiborer fteitmtfl S chlacht zwischen Kommunisten und Nationalsozialisten H a m b u r g, 27. Jänner. In Geesthacht ist es spätabends bei einer nationalsozialistischen Versammlung zu' blutigen Zusammenstößen zwischen Kommunisten einerseits und Nationalsozialisten und her Polizei andererseits gekommen, bei denen es zwei Tote und mehrere Schwerverletzte gab. Zu der Versammlung hatten sich gegen 200 -Personen eingefunden. Die Polizei erhielt die Verständigung, daß gegen hundert Kommunisten zum Versammlungslokal im Anmarsch seien. Die augenblicklich verfügbare Mannschaft begab sich sofort zum Versammlungsort. Die Kommunisten versuchten den Saal zu stürmen und griffen die Polizei mit Steinen und Stöcken an. Von einem in der Nähe stehenden Lastauto wurde auf die Polizei ein Feuer eröffnet. Daraufhin griffen die Wachleute zum Revolver und erwiderten das Feuer. Im Verlaufe des Zu-sainmenstofses wurden zwei Personen getötet und mehrere, darunter auch Polizisten, schwer verletzt. Eine Reihe von Kommunisten wurde verhaftet. Erst spätnachts konnte die Ruhe wieder hergestellt werden. h FroBe. mühelose Fahrt auf einer verschneiten Straße ist oh-n®. besondere Anstrengung leicht möglich. Wenn jedoch der Skiläufer xv?,®, Ffhrt durch den winterlichen erfÄr«ber steile Abhänge lenkt, aufwanH 6ies einen gewaltigen Mehr Durch ein Sr,annkraft und Energie, rung wird® £Jah" Kraft rasch ^ “ nicht 7ii und es ist daher Sn zMe. Wmdern. daß berühmte -------------1 Gerade natürliche Kraitnahrung zu ihrem Frühstück- und Trainingsgetränk er Wählt haben. OVOMALTINE wirkt nicht nur wärmespendend und stär kend. sondern sie schafft auch Kraftreserven, die der Sportler bei Steigerung der Leistung dringend benötigt. Auch ihre einfache Zubereitungsweise bloßes Einführen von "» bis 3 Kaffeelöffel OVOMALTINE in trinkwarme Milch machen sie als Proviant für große Touren sehr geeignet Erhältlich in allen Apotheken. Drogerien und besseren Lebensmittelhandlungen. Kabinett Sabal Sine Regierung ohne Radikalsozialisten — Xardieu bleibt Minister P a r i s, 27. Jänner. Dem mit der Kabinettsbildung betrauten Senator Laval ist es nach langwierigen Verhandlungen mit den einzelnen Parteien spätabends gelungen, die neue Regierung zusammenzustellen. Gegen 3 Uhr nachts wurde die neue M i n i-st e r l i st e veröffentlicht, die folgende Namen enthält: Präsidium und Inneres — Laval, Justiz und Vizepräsidium — Berard, Aeu-steres — Briand, Krieg — Maginot, Kriegsmarine — Dumont, Luftfahrt — Tu Mesnil, Finanzen — Flandin, Haushalt — Pietri, Handel — Rollin, Landwirtschaft Tardieu, Unterricht — Rou- stan, öffentliche Arbeiten — Deligne, Kolonien — Reynaud, Pensionen Champe-tier de Ribes, Posten — Guernier, Ar-bcktswesen — Landry, Gesundheitswesen — Blaisot. Außerdem gehören dem Kabinett noch elf Unterstaatssekretäre an. Wie vorauszusehen war, haben die Radikalsozialisten die Mitarbeit an der neuen Regierung mit der Begründung abgeleynt, nicht in ein Kabinett eintreten zu können, in dem die Gruppe Marin vertreten sei. Laval war in seinem Entgegenkommen soweit gegangen, daß er den Radikalsozialichen fünf Minister und vier Unterstaatssekretäre angeboten hatte, wäh rend die Gruppe Marin, die mit 85 Abgeordneten eine der stärksten Parteien der Kammer ist, nur durch zwei Mitglieder in der neuen Regierung vertreten sein sollte. Das neue Kabinett stützt sich also auf die gleiche Mehrheit wie noch vor kur zeu die Tardien-Regierung, wird jedoch im Senat durch die Beteiligung des Unterrichts- und des Marineministers, die beide der demokratischen Linken, d. H. der Radikalsozialisten des Senates, angehö-rcn, gefestigter als die alte Tardieu - Regierung sein. Die Haltung, die die Opposition einnehmen wird, dürste, soweit es nicht die Kammer betrifft, keine Aende-rung erfahren. Selbst von einer wohlwollenden Neutralität der Radikalsozialisten kann keine Rede sein. Die „Ere Nouvelle", das Organ Herriots, bringt dies bereits unzweideutig zum Ausdruck, indem sie er« klärt, daß die Haltung der Partei die gleiche sein werde, wie gegenüber der Regierung Tardieu. Besonders bemerkenswert ist die Betrauung Tardieus mit dem Land-wirtschastsministerium, da man zunächst angenommen hatte, daß der frühere Ministerpräsident sich vollständig fernhalten würde, um die Leidenschaften nicht zu entfachen. Die Uebernahme des Landwirt, schaftsressorts durch diesen Politiker erfolgte auf Wunsch Lavals, der Tardieu augenblicklich auf einen exponierten Regierungsposten nicht gestellt wissen will. Die neue Regierung wird sich Donnerstag dem Parlament vorstellen und ihr Programm vorlegen. Drei Dampfer verbrannt Furchtbares Schiffsunglück — Elf Menschen umaekvmmen Bei Alicante ereignete sich ein furchtbares Schifssunglück, das bedauerlicherweise mehrere Menschenopfer gefordert hat. Ein spanischer Dampfer, der mit einer Karbidladung von Barcelona nach San Sebastian unterwegs war, erhielt auf der Fahrt ein Leck. Auf seine H'lserufe eilten sofort zwei Schlep per herbei, die den Dampfer ins Schlepptau nahmen und bis zum Strand bei Alicante brachten, wo sofort die Umladung vorgenom men wurde, um das Schiss ins Dock zu brin gen. Wegen der Dunkelheit wurden Pechfackeln benützt. Wahrscheinlich durch Unvorsichtigkeit eines Arbeiters fiel ein Funke der Fackel auf die Karbidladnng. in der sich wegen des eingedrungenen Wassers bereits Madrid. 27. Jänner. Gas gebildet hatte. Im Nu entstand eine furchtbare Explosion, die das ganze Schiff augenblicklich in riesige Flammen hüllte. Das Feuer breitete sich rasch auch auf die beiden anderen, daneben liegenden Dampfer aus und verursachte auch auf diesen eine Explosion der Ladung, die noch nicht in Sicherheit hatte gebracht werden können. Löschversuche waren unmöglich, weshalb man sich aus die Lokalisierung des Brandes beschränken mutzte. Nach einigen Stunden blieben von den drei Dampfern nur Wracks übrig. Bei den Explosionen wurden elf Mann der Besatzungen getötet und eine Reihe von Personen schwer verletzt. Der Schaden ist beträchtlich, erscheint jedoch durch Versicherung gedeckt. Einen Fremden ermordet, um feinen Tod vorzuläuscken Sensationeller Mordprozeh in London Unter ungeheurem Andrang der Oeffent-lichkeit, insbesondere des weiblichen Publikums, begann hier der sensationelle Prozeß gegen den Versicherungsbetrüger und Mörder R o u f e, der beschuldigt wird, im Monat November auf einer Landstraße bei Northampton einen Unbekannten in seinem Wagen ermordet und diesen dann angezun bet zu haben. Arbeiter fanden den brennen den Wagen mit der fast verkohlten Leiche, die bisher nicht identifiziert werden konnte. Rouse, ein verheirateter Mann, versuchte offenbar, sich den finanziellen Schwierigkei- London, 27. Jänner, ten, in die er durch seine Beziehungen zu anderen Frauen geraten war. dadurch zu entziehen, daß er seinen Tod vorspiegelte, indem er einen Fremden ermordete. Die Be Hörden sollten glauben, der im Wagen verbrannte Mann sei Rouse, während er selbst verschwunden bleiben und die Früchte seines Betruges genießen würde. Obwohl Sachverständige nachgewiesen ha ben, daß der Mord mit Vorbedacht ausgeführt war. behauptet Rouse, daß der Fahr» gast durch eigene Fahrlässigkeit verbrannt sei. 6t. Gava-Feier in Maribor Im „Union"-Saale fand heute vormittags die St. Sava-Feier der hiesigen orthodoxen Kirchengemeinde statt. Die Feier eröffnet« die Liturgie mit der Einweihung der St Sava-Kerze und dem Brotbrechen. Die Zeremonien wurden vom Prcta Petar Tr bo-je v i 6 vorgenommen, wobei der Kirchenchor Choraie zum Vortrag brachte. Prota TrboseviL holte hierauf zu einer längeren Festrede aus, in welcher er das Leben und Wirken des Heiligen Sava schilderte, worauf sich das umfangreiche Programm der folgenden Festakademie abzuwickeln begann. Von Schulkindern wurden mehrere Gedichte vorgetragen, von denen sich besonders Sonja I r g o l i L, Miroslav L a z i ö, Divna Perhavec, Livko I v a n o v i 6, Alexandra MilenkoviL und Dsoka Radovans v i 6 hervortaten. Es folgten hierauf zwei von den Zöglingen der Leh-rerinnenbildungsanstallt unter Leitung der Professorin R o p a § dargebrachte Frauen- chöre, die von den Anwesenden mit größtem Beifall ausgenommen wurden. Den Höhepunkt des Programmes bildete die Balletteinlage der kleinen 6jährigen Russin Ludmilla K u z m i n, deren verblüffende Bor führung einen Beifallssturm auslöste. Den Schluß der schönen Feier bildete die Bescherung armer Schulkinder. Unter den erschienenen Gästen bemerkte man it. a. die Herren Stadtkommandant Ge ueral P a v l o v i 5, Kreisinspektor Doktor S ch a u b a ch, die Bezirkshauptleute Banalrat Dr. Ipavic und Dr. H a c i n, Magistratsrat Dr. R o d o 8 e k, das gesamte Offizierskorps sowie sämtliche Schulen mit ihren Lehrkörpern. Der Saal war bis aufs letzte Plätzchen besetzt. Die Feier wird heute um halb 2i Uhr mit einem auserlesenen Programm, bei welchem u. a. auch der Gesangschor der Reserveoffiziersschule Mitwirken wird, fortgesetzt und mit einer Tanzunterhaltung geschlossen werden. S o f i a, 27. Jänner. In der vergangenen Nacht warf im Dorfe Cepina Banja ein Unbekannter eine Bombe in den Hof des Oppositionellen Ge* orgije Nakow. Durch die Explosion wurde an allen Gebäuden in der Nähe großer Schaden angerichtet. Menschen sind glücklicherweise durch die Explosion nicht zu Schaden gekommen. Der Attentäter ist entkommen, ohne erkannt zu werden. N e w y o r k, 27. Jänner. In der Stadt Buena Ventura im Staate Kolumbien ist ein großer Brand abgebrochen, der in kürzester Zeit die ganze Stadl umfing und riesigen Schaden anrichtete. Dis Feuerwehren konnten erst nach stundenlangen Anstrengungen das Feuer löschen. Die Rettungsarbeiten werden beschleunigt, da man annimmt, daß sich unter den Trümmern der infolge des Brandes eingestürzten Häuser Leichen befinden müssen. Bisher mut den vier gänzlich verkohlte Leichen unter den Trümmern hervorgezogen. Börsenbericht Z Ü r i ch, 27. Jänner. Devisen: Belgrad 9.1275, Paris 20.2575, London 25.09375, Neroport 516.875, Mailand 27.955, Prag 15.30, Wien 72.65, Budapest 90.25, Berlin 122.84. L j u b l j a n a, 27. Jänner. Devise« Berlin 13.465, Budapest 989.04, Zürich 1095.90, Wien 796.17, London 275.03, New ycrk 56.535, Naris 322. Prag 167.68, Triest 296.53. „Maridorer ^etmag- Vtuniiiier ^ / 2 Mutmocl), den Ä. Jänner 195k Die zweite Residenz Da- KönSgspaar im Ethnograpdüchen Museum — Begeisterung im Gerneinöerat — Zagreb gewinnt aNrnädiich wieder sein gewöhnliches Aussehen Z >a g r e b, 27. Jänner. Die Wellen der Begeisterung ob der Ankunft des Königspaares in der Metropole Kroatiens haben sich etwas gelegt, und die Stadt gewinnt allmählich ihr gewöhnliches Aussehen. Allenthalben kann man noch spontane Ausbrüche der Freude beobachten, die die Realisierung des langgehegten Wunsches des Königspaares, einige Zeit in der zweiten Hauptstadt Jugoslawiens zu verbringen, überall ausge-löft hat. Gestern nachmittags bot sich der V"'öl-kerung abermals hinreichend Gelege.heit, chre Ergebenheit gegenüber dem Herrscherpaar zu bekunden. Für den Nachmittag war ein Besuch des Ethnographischen Museums angesetzt. Auf dem ganzen We- ge dorthin und vor dem Museum harrte eine riesige Menschenmenge, die den Majestäten stürmisch« Huldigungen bereitete. In Begleitung des Ministers Dr. F r a n-g e 8, des Hofministers I e s t i 5, des Hofmarschalls Generall D i m i t r i j e-v i c, des Bonus Dr. P e r o v i ö, der Hofdame Frau K v r l j u g a und des Adjutanten General Stojadinoviä wurde das Königspaar vom Verwalter des Museums Berger, dem Direktor Dr. T k a l s i ä und der Beamtenschaft empfangen und durch die einzelnen Räume geleitet. Der König und Königin bekundeten das regste Interesse für die Fülle des ausgestellten ethnnographischen Materials. Gegen Abend hielt der städtisch« G e-m e i n d e r a t eine ordentliche Sitzung ab, in welcher Bürgermeister Dr. Srkulj vor Uebergang zur Tagesordnung das Wort ergriff und die Freude der Bevölkerung und des Gemeinderates wegen des Verweilens des Königspaares im weißen Zagreb verdolmetschte. Redner erklärte, es sei das erstemal, daß das Königspaar nun auch die zweite Residenz Jugoslawiens bezogen habe, um inmitten der ihm treu ergebenen Kroaten seinen Regierungsgeschäften zu obliegen. Großen Beifall löste insbesondere der Beschluß aus, um eine Audienz zu ersuchen, damit der städtische Gemeinderat korporativ seinen Gefühlen Ausdruck verleihen könne. Justizminister Dr, S r 8 k i c ist heute hier eingetroffen, um dem König über die laufenden Angelegenheiten seines Ressorts Bericht zu erstatten. Der Umschwung in Indien Mahatma Gandhi bleibt im Kerker, solanqe nicht alte politische« Gefangenen befreit werden L o n d o n, 27. Jänner. Nach einer Meldung aus New Delhi hat nach der beendeten Indischen Konferenz oer Vizekönig die Verfügung getroffen, daß Mahatma Gandhi und alle wegen Auflehnung gegen die englische Herrschaft in Indien verhafteten Personen sofort Bedingungslos auf freien Fuß gefetzt werden. Ferner sind alle Versammlungen des Indischen Kongresses wieder gestattet und der Beschluß, den Exekutivausschuß des Kongresses als gesetzwidrig zu Betrachten, außer Kraft gesetzt. Man glaubt, auf diese Weise die Gemüter wieder zu Beruhigen. Große Aufmerksamkeit erregte die Antwort Gandhis, die er auf die Mitteilung, daß er auf freien Fuß gesetzt werde, dem Gesängnisdirektor gab. Gandhi erklärte, er wolle keine Gnade annehmen und solange im Kerker bleiben, bis alle politischen Gefangenen enthaftet und das Gesetz über da? Salzmonopol aufgehoben werde. Nach amtlichen Mitteilungen wurden in #en letzten Monaten wegen politischen Ungehorsams und Auflehnung gegen die engli- sche Herrschaft in Indien nicht weniger als 54.000 Personen zu längeren oder kürzeren Strafen verurteilt, davon gegen 20.000 we gen Beteiligung an Demonstrationen und Durchführung der Boykottbewegung. Bei den Demonstrationen wurden mehr als 100 Personen getötet und mehrere hundert schwer verletzt. Unterstützet die y—I 111 I I | I* I I uuijjtuujjeu u-nu |iu; im ^uuje uun |um x$iu;5 nntlTUberklJ OSPn Ina ' cen in ber sozialen Mzin zu spezialisieren. I II llllULy'VI r\UIVUVI lliya. | Die Arbeiterversicherungsanstalt Beschaff Die Aerzte des Kreisamtes für Arveiiel Versicherung Beograd, 27. Jänner Der König Unterzeichnete ein Gesetz, womit das Dienstverhältnis der Beim Zentral» bezw. Kreisamt für Arbeiter-Versicherung und dessen Exposituren angestellten Aerzte neu geregelt wird. Wichtig ist die Bestimmung dieses Gesetzes, daß die beim Kreisamt für Arbeiterverficherung angestellten Aerzte keine Privatpraxis ausüben dürfen und demnach ausschließlich als ärztliche Beamte der Anstalt anzusehen sind. Jeder beim Kreisamt angestellte Arzt muß Absolvent eines Kurses für soziale Medizin sein. Die bereits angestellten Aerzte. haben Binnen eines Jahres die Privatpraris aufzulassen und sich im Laufe von fünf Jah- teuillelon <5'2Boiferi spielt vor dem Octroi Mozartintermezzo von P. B e r g e n h o l t. Der Vater Leopold ist nicht wenig stolz auf seinen Jungen; er fühlt von dessen Genie einen Strahl auch auf sich fallen; dazu ist er ehrgeizig und recht aufs Geld aus Drum hat er einen Plan: „Weißt, man müßt mit'n Wolferl reisen, oaß alle Welt seine Kunst erkennt und daß's was ein bringt!", sagt er. „Reisen?", fragt vie Frau ängstlich: „Der Bub ist gar so viel klein, und ich weiß nit, ob's das Rechte sein wird!" „S"Wolferl ist halt ein Wunder! und zuschad für diesen engen Salzburger Winkel!" erklärt der Vater der Mutter. „Aber so zart ift'r noch! Weißt doch selber, wie leicht er kränkelt!", gibt die uütterliche Sorge ihm zu bedenken. „Der Schachtner und Hegenauer meinen's auch! Und man darf nit zu lang zuwarten!" mtgegnet der Vater Leopold. „Ja, wann die's auch sag'n? Aber ich denk allweil ..." — Was sie denkt, das wagt die Mutter schon immer zu sagen. „Brauchst dich da nit zu sorg'n!" beschwichtigt der Mann. Weißt, zudem sind lvir ja auch alle Tag mit ihm beisamm!" „Na, dann also!" sagt ein wenig beruhigter die Frau, und dadurch gibt sie dem Vater ihre Zustimmung zu der Reise. * Avf dieser Fahrt aber, die durch Früh- lingssonne und Vogelstimmenjubil führt, begibt sich folgendes: Man kommt nach München, macht dem Kurfürst die Aufwartung u. wird gnädiglich empfangen. Dann kommt der Abend, an dem der Wolfgang spielt. Zwar haben die kleinen Händ noch Mich mit den weiten Oktavgriffen; aber der Bub spielt so wundergleich, daß die Frau Kurfürstin zum Hofstaat sagt: ,,S' ist grad so, als spielten Engel ein englisches Spiel mit den Sonnenstrahlen, die der Herrgott auf die dunkle Erd schickt!" Und die Damen und Herren applaudieren, als wären sie ganz aus Rand und Band geraten! Im Kloster Jps, wohin sie von der Jsarftadt aus hinkommen, sitzt der W--*fgang dann vor der mächtigen Orgel, so daß die ernsten, frommen, weltabgewandten Männer ihre Köpf aufs harte Betholz legen, daß ihre Ergriffenheit nicht gar so offenbar wird! Das alles macht viel Mut! Aber in Passau kommt auch die Enttäuschung hinzu, als der Bischof, gerührt u. hingerissen, zwar dem Bub den Segen spendet, im übrigen aber nur einen einzigen Dukaten dem Vater in die Hand drückt! * „Was kann man schon groß mit einem Du taten machen?" sagt der Vater Leopold und kratzt sich, bang versorgt, hinterm Ohr. „Nun, leicht wird's in Wien besser!" tröstet er sich. Und da er auf's Praktische aus ist, denkt er: „Man wird sich fürsichtig einfoura-gier'n! D'Wienerstadt ist nit billig! Man wird die ersten Täg von der Fourag leben müssen!". Und so liegen am Tag, als die Reis' von Passau weiter geht, unterm Kutschersitz und den Sitzbänken in der Kalesche Pakete mit Wurst, Brot, Butter; ein Schinken und ein Haferl Schmalz sind auch da- tigt außer fix angestellten ärztlichen und an deren Beamten auch VertragSärzte (vornehm (ich bei Exposituren), die jedoch nicht pensionsberechtigt sind. Bei den Angestellten wird in die Pensionsbemessung auch die bei einem Selbstverwaltiinaskörper in fixer Anstellung verbrachte Dienstzeit eingerechnet. Ein teures Souper Ein reicher Amerikaner, Mr. Winter, der sich auf der Durchreise in Paris aufhielt, machte die Bekanntschaft zweier scharmanter junger Damen. Nach einem kurzen Gespräch nahmen die jungen Damen die Einladung des Amerikaners an, den Abend in seiner Gesellschaft zu verbringen. Die kleine Gesellschaft beschloß, in einem mondänen Tanzlokal in den Ehamps Elysees zu soupieren. Als der Amerikaner mit seinen beiden Begleiterinnen das Lokal betrat, Begeg neten sie im Vestibül des Restaurants einem jungen, elegant aussehenden Herrn- Die Tarnen stellten den jungen Herrn als ihren guten Bekannten, den griechischen Großkauf mann Michalakopulos vor. Der großzügige Mr. Winter lud seinen neuen griechischen Bekannten zum gemeinsamen Souper ein. Das Essen zog sich bis in die späten Nachtstunden hinaus. Der gute Mr. Winter wurde sehr müde und schlief allmählich in seiner Sofaecke ein. Als der Kellner sehr höflich, aber dringend seinen Arm Berührte, wachte der Amerikaner aus dem Schlafe auf. Die Uhr zeigte'Berits die sechste Stunde an. Mr. Winter war ganz allein im Lokal. , Seine beiden Begleiterinnen und der griechische Großkausmann waren verschwunden. Damit bei; und das alles ist wohlzugedeckt gegen Sicht: „Werden sonst leicht ein Zoll hab'n woll'n, die Sakermenter vom Octroi!" erklärt der Vater seine Maßnahmen. „Ein Zoll?" fragt s'Wolferl, der oben auf dem Kutschbock neben dem Kutscher thront und den Geigenkasten vor sich hält. „Fourag darf nit eing'führt werd'n!" sagt der Vater und ist ein wenig in Sorge, ob sie Wohl durchkommen werden. „Verzoll'ns auch mein Geigerl?" fragt der Bub wieder. Der Vater aber verneint: „Berufsinstrumenter sind ja frei!" Da sitzt der Bub wohlgemut heroben, sinnt eine kleine Weil vor sich hin und beginnt mit einem Mal hell zu lachen. „Ja mein, was hat denn, Wolferl?", fragt die Mutter. Aber d. schnickt nur mit'm Kopf: „Ich denk über was nach!" „S'wird eh was G'scheit's sein! brummt der Vater mürrisch. Der Wolfgang lächelt vor sich hin: „Wirst's schon sehn!" — Damit aber kommt auch schon das Octroihaus in Sicht; und man sieht schon die Zöllner dasitzen, ratschen und Barocken, und einer schaut dem Wagen entgegen, wobei er eine Hand zum Zeichen hobt, daß die Kalesche hier halten muß. „Nix an Gepäck und Fourag zu verzoll'n" fragt der Uniformierte, der vorher seine Hand aufgehoben hat, grüßend. Da springt der Bub von seinem Kutschsitz, stellt sich wie ein kleiner David vor den Zoll-Goliath und lächelt: „Leicht wär d'Geigen zu verzoll'n?" _ „Nanaa!" sagt der Mann der an der Art des Jungen seine Freude hat und seine Be- hätte sich der Amerikaner höchst wahrscheinlich leicht abfinden können. Viel schlimmer war es dagegen, daß seine Brieftasche mit dem Scheckbuch, Reiseakkreditiv und zwan-zigtausend Dollar Bargeld entwendet war. Die Sache wurde der Polizei gemeldet, deren Nachforschungen aber ergebnislos verliefen. Erst einige Wochen darauf erblickte ein Detektiv vor der Großen Oper einen jungen Mann, auf den das von dem Amerikaner gegebene Signalement ganz genau paßte. Die Kriminalpolizei konnte ohne Besondere Mühe feststellen, daß es tatsächlich der „reizende" Tischnachbar von Mr. Win» ter war. Schicksal der Riesenvermöge» Was geschieht mit den großen Vermögen, nachdem ihre Schöpfer nicht mehr da sind? Existieren sie weiter oder schmelzen sie nach einigen Generationen zu nichts zusammen? Diese Fragen veranlagten einen Amerikaner, Thomas F l y n n, eine nähere Untersuchung der Verhältnisse vorzunehmen. Mr. Flynn kam zu dem Ergebnis, daß die großen Vermögen ein sehr kurzes Leben aufweisen. Sehr bezeichnend war in dieser Beziehung das Schicksal des Millionenvermögens John W e n d e l s. Mr. Wendel war ein Kompagnon des Bekannten amerikanischen Multimillionärs I. I. A st o r. Nach dem Tode hinterließ er ein Riesenvermögen, bestehend aus sehr wertvollen, mitten in Newyork gelegenen Grundstücken, seren Prei'e in ständiger Steigerung begriffen waren. Da Mr. Wendel befürchtete, daß die Hinterlassenschaft von seinen zahlreichen Nachkommen zersplittert werden könnte, bestimmte er in seinem Testament, daß sein einziger Sohn und seine sechs Töchter unter keinen Umständen heiraten dürften. Der Verkauf der Grundstücke oder deren Teile mar den Erben testamentarisch gleichfalls verboten. Alle Kinder richteten sich nach den strengen Vorschriften des Vaters. Sie blieben unverheiratet und führten ein sparsames Leben. Als bie letzte der Schwestern Wendel vor einigen Monaten starb, ging der Riesenbesitz im Werte von rund 5400 Millionen Dinar an eine Wohlfahrtsgesellschaft über. So endete der absonderliche Traum Wendels von einer ehelosen. Dynastie. Etwas besser erging es der Hinterlassenschaft I. I. A st o r s. Als er 1848 starb, erbte sein Sohn 25 Millionen Dollar. Dieser seinerseits konnte bei seinem Ableben 1890 seinen Beiden Söhnen je 50 Millionen Dollar hinterlassen. Dem Aelteren gelang es, das geerbte Kapital bis auf 75 Millionen Dollar zu vergrößern, während der Jüngere es sogar auf 150 Millionen bringen konnte. Heute befindet sich der größte amtenwürde schon ein wenig abtut: „Wannst sonst nix herinnen hast!" „Nur d'Geigen!" lächelt der Wolfgang, so harmlos er kann: „Da schaugst her!" und er hält ihm den Kasten hin. Und greift einmal über die Saiten, daß die zu klingen beginnen. Dann hebt er die -Geige plötzlich unters Kinn, stimmt sie flugs und beginnt zu spielen. Die im Wagen wissen nicht, was das bedeuten soll, und auch dem Zollmann ist so was noch nicht passiert. Der Wolfgang aber spielt, und das muß wohl über die Maßen schön sein: Denn nun stellen sich auch die anderen vom Octroi dazu, und immer mehr Leut kommen, und alle schaun sich an, staunen, lauschen und schaun wieder verwundert. Der Bub aber vergißt ganz, wozu er eigentlich zu spielen begann; sogar-seiner selbst vergißt er im Zauberbann der eignen Melodien, aus deren Innigkeit er nun ein lustiges Menuettlied entwickelt! Da ist mit einem Mal eine lichte Freud in dem Kreis, der sich um den Spielenden geschlossen hat; und in diesem Kreis wiegt es sich leise hin und her, so daß selbst die Uniformierten Amt und Würde vergessen und sich mitwiegen, so, als wollten sie auf offner Straße zu dom Klingen und Singen zu tanzen beginnen. „Nix zu verzoll'n?" ... die Frage ist ganz vergessen, wie der Octroi, wie die Fourag unter den Sitzbänken, wie der ganze Alltag. Und als der Wagen nun ohne Revision weiterfährt, salutieren die Zöllner allsamt vor dem Wolferl, von dem dann bald die ganze Wienerstadt spricht. Der Vater a-ber lächelt vor sich hin und die Mutter und's Nannerl lächeln auch: „S'ist halt doch ein Wunder. s*Wolferl!" gjHffissfr m W. MM mrt Teil des Morschen Familienvermögens in den Händen von W. V. Astor. Es wird auf 67 Millionen Dollar geschätzt. Man sieht also, daß das Astorsche Kapital sich in treit letzten zwanzig Jahren stark vermindert hatte. Das Vanderbilt ’jche Vermögen machte eine ähnliche Entwicklung durch. Der Sohn des Ahnherrn verstand es, die vererbten 50 Millionen Dollar bis auf 200 Millionen zu vermehren, der Enkel aber verminderte das Kapital auf 37 Millionen. Der Stahlkönig Carnegie spendete den vielen, von ihm gegründeten Stiftungen etwa 425 Millionen Dollar. Seine Witwe erbte nur 23 Millionen. Von den 75 Millionen, die der Millionär G o u l d seinen Erben hinterließ, ging die größere Hälfte schnell verloren. In der zweiten Generation konnten nur die Vermögen der amerikanischen Millionärsfamilien Morgan, Rocke feile r. Wiedener und Weyerhaufe r eine weitere Steigerung aufweisen. Slucb die Familie Guggenheim vergrößerte ihren Besitz. Im großen und ganzen sind es aber Ausnahmen. Unter den 59 Personen, die zu den anerkannten Geld fürsten Amerikas zählen, gibt es keine, deren Reichtum länger als auf drei Generationen zurückreicht. Es muß etwas Wahres an dem amerikanischen Spruch sein: „Von Hemdsärmeln zu Hemdsärmeln geht es in je drei Generationen." Kürten macht Schule Furchtbarer Mä-chenmor- in London ..Und willst Du nlcft me n Liebchen fein.. Die Braut mit dem Hammer niedergeschlagen. F r a n k f u r t a. M., 25. Jänner. Der 20jährige Chauffeur Georg Kühn hat es mit dem sicheren Instinkt eines jungen Liebhabers herausbekommen, daß An-ni, die vielbewunderte Anni, fürs Leben gern Auto fährt. Er sann Tag und Nacht daraus, wie er der Flamme seines Herzens, die in einem Stadtcafe Servierfräulein war, ihre diesbezüglichen Wünsche erfüllen könne. Als er es aber anders nicht konnte, entschloß er sich, den Kraftwagen seines Arbeitgebers dap zu benutzen. Bon diesem Einfall machte er nun so häufig wie möglich Gebrauch. Täglich holte er Anni im Wagen vom Geschäfte ab und unternahm mit ihr mehrfach Ausflüge. Aber dieser Glückszustand hatte bald ein Ende. Georgs Chef erfuhr von diesen täglichen Schwarzfahrten und entließ den ungetreuen Chauffeur fristlos. Mit dem Autofahren hatte aber auch die Liebe ein Ende. Anni wurde merklich kühler und wich, wo sie nur konnte, dem arbeitslosen Chauffeur aus. Georg Kühn wollte nur noch eine Begegnung mit der treulosen Geliebten herbeifüh ren, und da ihm dies anders nicht gelang, mietete er für seine letzten Groschen, die er als Ueberstundenentgelt erhalten hatte, ein Auto und holte nach vorheriger telephonischer Verabredung seine Liebste zu einem Ausflug nach Fechenheim ab. Vorher hatte er sich allerdings in einem Eisenwarengeschäft einen schweren Hammer und ein Ra-liermeffer besorgt. In einer idyllischen Kaffeehausecke fand Nun die längst ersehnte Aussprache statt und Anni erklärte, daß sie augenblicklich an die Fortsetzung des festen Verhältnisses nicht mehr denke. Sie sei dessen müde und könne es nicht mehr „gebrauchen". Das ging nun cv.nJ. ^bestellen Chauffeur auf die Nerven-~ ? holte er mit seinem kereitgehaltenen London, 26. Jänner. Ein furchtbarer Mord, dessen Einzelheiten stark an die Düsseldorfer Mordtaten und die Verbrechen oes Mörders Jack the Ripper erinnern, wurde Samstag in London aufgedeckt. In den frühen Morgenstunden sah ein Laternanzün der auf einer einsamen Wiese bei London ein Bündel liegen. Als er näherkam, entdeckte er die durch Dolchstiche verstümmelte Leiche eines jungen Mädchen, das vollkom-men entkleidet und nur mit einigen Fetzen bedeckt war. Polizeibeamte nahmen eine genaue Untersuchung vor. Das Opfer wurde später als ein ISjahriges Dienstmädchen fest gestellt, das von seinen Eltern einwandfrei erkannt wurde. Es hatte Donnerstag abends seinen wöchentlichen Ausgang gehabt, von dem es nicht zurückgekehrt war. Da an dem Fundort keine Spuren eines Kampfes vorhanden sind, nehmen die Polizeibeamten an, daß der Mord an einer anderen Stelle begangen wurde. Möglicherweise wurde das Mädchen zu einer Fahrt im Auto eingela-den und auf dieser ums Lehen gebracht. * London, 26. Jänner. Die Geheimpolizei von Scotland Dard hat alle verfügbaren Beamten mobilisiert, um das geheimnisvolle Verbrechen in Black He ab aufzuklären. Noch "ie sind so viele Beamte auf die Spur eines Verbrechens gehetzt worden. Die Aehnlich-keit mit den Düsseldorfer Verbrechen liegt umso näher, da noch zwei Mädchen am selben Orte überfallen und gewürgt wurden. Ein viertes Mädchen ist spurlos verschwurt den. Die Erhebungen der Polizei haben ergeben, daß das Verbrechen an einer anderen Stelle verübt und der Leichnam dann an den Auffindungsort in Black Head von zwei Männern gebracht wurde. Im übrigen fehlt aber jeder Anhaltspunkt, der auf die Spur des Mörders führen könnte. Die Kritik des Publikums an der Tätigkeit der Polizei wird infolge der unaufgeklärten Morde der letzten Zeit immer. schärfer. Der Kommandant der Londoner Polizei Lord Byng, der die Reorganisation des Geheimdienstes und die Mißstände bei der Polizei, die anläßlich der Bestechungsafsären durch Besitzer gehei wer Lokale aufgedeckt wurden, beseitigen sollte, halt sich seit Monaten kranheitshalber an der Riviera auf. Immer stärker wird der Ruf nach seinem Rücktritt. tim RoWeins Erbe Der Krieg In -er Anlerwelk geht weiter — Jack Diamond zum Führer erhoben - Aus N e w y o r k wird berichtet: In einem entsetzlichen Zustande wurde der bekannteste Bierschmuggler und Glückspieler Newyorks Charles Sherman vor der Türe der Spielhölle Club Albeh auf gefunden. Mit lebensgefährlichen Verletzun gen wurde er ins Krankenhaus eingeliefert. Dort konnte man feststellen, daß er 12 Messerstiche an Brust, Gesicht, Armen und HSn den davongetragen hatte, daß die Schädeldecke zertrümmert war, daß er an der linken Hand eine Schußwunde hatte und nahe am Verbluten war. Die Polizei stürmte den Klub und fand dort ein wüstes Bild der Zerstörung vor. Die ganze Inneneinrichtung war in Stücke gehauen, Blutflecke bedeckten die Wände und die Decke An jedem Ende des Saales lag ein Revolver in einer Blutlache. Sherman behauptet jedoch, nie in dem Klub gewesen zu sein, sondern auf der Straße von zwei Unbekannten über- - Der fRioole erledigt fallen worden zu sein. Der „Ehrenkodex des Stillschweigens" wird gewahrt! Sherman, der ein Freund Arnold Roth-steins war, wurde als Anwärter auf die Herrschaft der Unterwelt nach dem Tode Roth ft eins betrachtet. Die Krone der Unterwelt fiel jedoch an I a ck D i a m o n,d, der vor ■ kurzem erst nur mit knapper Not mit dem Leben davonkam. . Rothstein, der besonders wegen seines Kartenspiels berühmt war, wurde vor zirka zwei Fahren bei einem Pokerspiel erschossen, als es um die Summe von 100.000 Dollar ging und er beschuldigt wurde, ein Aß aus dem Aermel gezogen zu haben. Daß es sich auch im Falle Sherman um eine Auseinandersetzung in der Unterwelt und eventuell um einen Ausscheidungskampf zwi'chen Rivalen um die Führerschaft handelt, kann wohl als feststehend angenommen werden. »Watffotet Zeftmtfl* Nummer 87. reiche Garagentüren eingedrückt wurden. Das Attentat Hätte wahrscheinlich noch mehr Opfer gefordert, wenn nicht die Bombe bereits kurz nach Beginn des Tanzes explodiert wäre, als noch nicht die sonst übliche Fülle im Ballsaal herrschte. Es ist auch möglich, daß die Verbrecher gar nicht beabsichtigt hatten, durch ihr Attentat Meirichen zu töten, sondern daß sie nur Mr. Guyon einen Denkzettel erteilen wollten. Die Explosion der Bombe kann später erfolgt sein, als die Attentäter glaubten. Der furchtbare Verlauf der Katastrophe kennzeichnet zur Genüge die verbrecherische Hand lungsweise der Schuldigen. Bombenexploslon im Tanzsaal Nacheakl -er enllaffencn Musiker fma”ÜvÜ", »’°Unffvoll aus und ließ Ihn auf V fÄÄTf'!ne am aber der A emem Arzt zu brin-2 mit ifir m fQUrfeUt 's W "Otsa-' mr...rL w *r Umgebung herumzusrh-tert. Pölich h'elt er und erklärte, daß er eine Pe habe. Er könne sie daher nicht zum Arzt brmgen Bei dieser Gelegenheit ^te er: , Wenn du bewußtlos geworden wärest hatte tch dtch ganz tot gemacht und "eben deiner Letche hätte ich mir «ewer das Leben genommen." ^Schließlich fuhr er die Kranke ins Kran-«tthaus, wo sie erklärte, einen Motorrad-irrfall erlitten zu haben. Der Chauffeur versuchte sich später das ^eben zu nehmen, wurde aber von einem dazu gekommenen Freund daran verhindert **"d schließlich verhaftet. \5st der heutigen Verhandlung schilderte 1 nn* den Hergang dieses Ueberfalles und, Durch ein furchtbares Verbrechen sind Samstag die Einwohner Chicagos in höchste Aufregung versetzt worden. In der Nacht zum Sonntag explodierte im Tanzsaal „Guyons Paradies" eine Bombe, durch die 40 Personen getötet und eine große Zahl der Anwe'enden schwer verletzt wurde. An dem Abend hatten sich wie gewöhnlich viele Tanzlustige eingefunden. Aber es spielte nicht die Kapelle, die sonst zu hören war, vielmehr war das Orchester aus lauter neuen Mitgliedern zusammengesetzt. Man vermutet, daß hierin die Ursache des Verbrechens zu suchen ist. Ebenso wie in Europa sind auch in Amerika durch das Vordringen des Tonfilms Tausende von Musikern brotlos geworden. Um jede für ein Orchester in Frage kommende Stelle entbrennt ein heftiger Konkurrenzkamvf. Bei Mr. Guyon spielte schon seit vielen Mo naten eine Musikkapelle unter Leitung des Italieners P e t r i I l o. Wenige Tage vor dem Ball hatte sich Mr. Gyon mit Petril-lo Überwerfen, da dieser sich nicht auf eine Honorarkürzung einlassen wollte. Auf die Weigerung, zu einem niedrigeren Satz zu spielen, entließ Guyon kurzerhand das gesamte Orchester. Es fiel ihm nicht schwer, sich rasch Ersatz zu besorgen. Me Mitglie- der Staatsanwalt beantragte wegen Totschlagsversuches eine Gefängnisstrafe von 4 Jahren. Das Gericht war milder und verurteilte den Angeklagten zu IX Jahren Gefängnis, wobei es ihm seine an das Pathologische grenzende Hysterie zugute hielt. H. G.-D. der des neuen Orchesters waren zum Teil Angehörige eines Musikklubs, Postangestellte und mehrere Mitglieder des Rundfunkorchesters. Mr. Guyon glaubte besonders schlau zu handeln, als er sich dieses aus Amateuren bestehende Orchester zusammenstellte. Nahm er doch an, daß die Angehörigen der Konzertierenden sich in großer Zahl zum Ball einfinden würden. Die Kapelle des Maestro Petrillo. die der großen Musikorganifation angehörte, war äußerst., die Arbeit der Amateurmusiker zu verhindern, da gegen deren Spiel am Abend irgendwelche Machtmittel des Verbandes keine Anwendung finden konnten. Man nimmt an, daß die Bombenexplosion auf einen Racheakt Petrillcs und seiner Kameraden zurückzuführen ist. Trotzdem konnte bisher noch keine Anklage erhoben werden, denn Mr. Guyon weigerte sich, bestimmte Anklagen zu erheben, wohl aus Furcht, daß ein Attentat gegen ihn verübt werden würde. Petrillo tat sehr erstaunt, als man ihn zur Polizei holte. Er hatte angeblich noch gar nichts von dem Attentat gehört und erklärte, daß er sehr empört darüber sei. Er hätte gar keinen Grund zu einem solchen Gewaltakt gehabt. Die Mitglieder seines Orchesters und er selbst seien nicht allein wegen der Gagenherabsetzung in den Streik getreten, sondern auch deshalb, weil ihm Guyon noch 1700 Dollar als Restgehalt für sich und seine Kapelle schulde. Die Untersuchung des Verbrechens wird mit fieberhaftem Eifer fortgeführt. Die Explosion der Bombe war so gewaltig, daß im Umkreis von mehr als einer Meile säintli-tfje Fensterscheiben zertrümmert und zahl-, Das größte Kinotheater der Welt. Mont Martre, das Vergnügungsviertel von Paris, bekommt ein neues Kinotheater, das das größte der Welt sein soll. Das neue Kino wird 6000 Sitzplätze haben und somit den Newyorker Roxy-Palast überflügeln, der augenblicklich den Rekord hält. Das neue Kinctheater wird von der Gaumont-Gesellschaft gebaut und wird über besonders gute akustische Vorrichtungen verfügen. Die Vorführräume bedecken die Fläche von 300 gm, auf der 15 Projektionsapparate aufgestellt werden können. Es ist also ausgeschlossen, daß irgend eine Störung der Maschinerie den Abbruch einer Vorführung herkeiführen könnte. Das weiße Gift. Die Pariser Polizei hatte während der letzten Tage einige große Lager von Rausch giftmitteln, hauptsächlich Kokain und Heroin im Werte von zirka 50 Millionen Francs beschlagnahmt. Diesen Schlag hat die französische Polizei der Zusammenarbeit mit den amerikanischen Kriminalbehör den zu verdanken. Die narkotischen Mittel waren für die Einfuhr nach Amerika bestimmt. Die verbotene Ware stammte aus der Türkei und sollte in den französischen Häfen zwecks Weiterbeförderung nach Ante rika umgeladen werden. Eine weit verzweigte internationale Kokainhändler-Bande konnte dabei entlarvt werden. Theater und Kunst Nationaltheater in Maribor Repertoire Dienstag, 27. Jänner: Geschlossen. Mittwoch, 28. Jänner: Geschlossen. Donnerstag, 29. Jänner: Geschlossen. Freitag, 30. Jänner: Geschlossen. + Die nächste Premiere. Samstag, den 31. Jänner erfolgt im Mariborer Theater die Premiere der Lehar-Operette »Zigeuner-i i e b e« in der Regie des hWin Lh'ka T i • b u h o v i 6. Die Operette wurde unter der Leitung des Dirigenten Herrn Herzog einstudiert. Kulturbrief aus Ljubljana Ljubljana, im Jänner. In der Theaterwelt der Metropole des Draubanats gab es in letzter Zeit einige kleine, in den herrschenden Verhältnissen dagegen nicht zu unterschätzende Ereignisse, aber auch einige nicht sonderlich große, jedoch unnötige Enttäuschungen. Ein solches kleines Ereignis war im Schauspielhaus die Erstaufführung der heimischen Novität »Prinzessin und H i r t 1 e i n«. Der Direktor des Ljubljanaer Schauspiels Pavel G o 1 i a, der sich auch als Dichter betätigt, schrieb ein neues Jugendspiel, voll reizender Märchenhaftigkeit., in welche sich leicht und unaufdringlich auch die soziale Idee einflicht. Ein Spiel für Kinder, aber auch für Erwachsene. Einige Lieder versprechen geradezu Schlager zu werden. Im Stück ist warmes Heimatgefühl zu finden, weshalb es von Jung und Alt gern gesehen wird, zumal es theaterkundig aufgemacht ist. Eine zweite Aufführung für Kinder, aber auch für Erwachsene, die noch Sinn für Naivität besitzen, fand im Opernhaus statt. Dieser Tage gelangte Pratells Kinderoper »Nina, nana, Puppe m e i •«< zur Aufführung. Auf die Bühne wurden mehr als hundert Kinder gestellt, wodurch das Stück einen eigenartigen Charakter erhielt. Es gab da ein Durcheinander von Reigen-und Gesangaufführungen, daß auch dem ver- stocktesten Theaterbesucher das Herz auftauen mußte. Pratells Musik ist äußerst melodiös und anziehend. Kurz: eine wirkliche Oper für Kinder, wie man sie in Ljubljana noch nicht gesehen hat. Den zweiten Teil des Abends füllte das Ballett »F i g u r i n a«, ein Werk des Za-greber Komponisten 5 a f r a n e k-K a v i 6, aus. Das Stück ist reizend, zwar nicht sonderlich inventiös, aber musikalisch sehr angenehm und interessant. Die Aufführung der »Figurina« stellt das erste selbständige Auf treten des Ljubljanaer Balletts in der gegen wärtigen Saison dar. Das Ballett besitzt die solide Schule Golovins und verfügt über meh rere ganz gute Tänzerinnen, die für die Be dürfnisse unserer Oper vollauf genügen. Auf diese Weise stellt das Ballett eigentlich nur einen wesentlichen Bestandteil der Oper, keineswegs jedoch einen selbständigen The aterkörper dar. Darum sind seine selbständi gen Auftritte sehr selten, aber umso interessanter. s Zu erwähnen wäre auch die Aufführung der Massenetschen Oper »W e r t h e r« (nach dem bekannten Roman von Goethe) die nicht nur musikalisch ein hervorragendes Werk ist, sondern auch vom Operndirektor P o 1 i 5 gut einstudiert wurde. Die Beset rung erscheint ziemlich geglückt (Gostic. Sax-PristoSkova, Grba u. a.), die Inszenie-rung (Bratko Kreft) modernistisch und durch aus interessant — doch muß man sich fragen, ob sie sich dem Stil des Stückes und dem Geist der Handlung anpaßt. Etwas Enttäuschung brachte das G a s t-spiel des WienerOperettenen e e m b 1 e s. Ljubljana hat deutsche Thea, lergäste schon öfters sympathisch aufgenommen und auch für das Gastspiel der Wiener Operette war das Theater an beiden Abenden ausverkauft. Zur Aufführung gelangten die Operetten »Das Land des Lächelns« von Le har und die »Wunderbar«. Statt der luxuriösen Ausstattung der klassischen Wiener Ope rette, ihrer Graziosität, Lustigkeit und ihrer > verfeinerten Kultur stellte sich ein an hoc zu sammengestelltes Ensemble von wandernden Schauspielern vor, das mit seinem durchschnittlichen und unterdurchschnittlichen Kräften niemanden in Entzücken versetzen konnte. Die Truppe hat weder eine moralische noch eine formale Berechtigung, im Ausland die Wiener Kunst gebührend zu vertreten. Es werden Stimmen laut, die die Notwendigkeit betonen, daß bei uns nur erstklassige deutsche Bühnentruppen gastieren sollten. Um über diese oder jene mehr oder weniger geringfügige Enttäuschungen hinwegzukommen, will ich zur K o n z e r t c h r o-n i k übergehen. Viel Beachtung f-nd d>s Konzert des Gesangschores der L e h r e i aus Ljubljana (Dirigent Srecko K u m e r) der immer schönere Erfolge zu verzeichnen hat. Im Vorjahr erntete der Chor schöne Erfolge in der Tschechoslowakei, während gegenwärtig eine Tournee durch Rumänien erwogen wird. Der Chor pflegt vor allem das moderne heimische Chorlied. Diesmal gefielen besonders die neuen Kompositionen von Emil A d a m i 5. Die Freunde der instrumentalen Musik ka men im Konzert desZagreberQuar-t e 11 s, das wieder einmal gezeigt hatte, daß ts eines der besten Quartette Jugoslawiens Ist, voll auf ihre Rechnung. Unter anderem gelangte bei dieser Gelegenheit auch die neue Komposition des Ljubljanaer Tondichters L. M. Skerjanc mit großem Erfolg zur Aufführung. B. B. Eokale C Dienstag, öm 27. Zänner Das gefälschte Testament Ein SMenprozetz Radio Mittwoch, den 28. Jänner. Ljubljana 18.30 Uhr: Vortrag. — 19: Russisch. — 19.30: Literatur. — 20: Vortrag. - 20.30: Das slowenische Volkslied. — 21: Abendkonzert. 22: Nachrichten und Zeitan. gäbe. Beograd 20: Klavierkonzert. — 20.30: Opernarien. - 21.10: Abendmusik. - Wien 20.35: Philharmonikerkonzert — 22.20: Abendmusik. — Graz 18.10: Vortrag — Mähr. Ostrau, Bratislava und B r ü n n 20.30: Prager Uebertragung. — London 21.35: Bunter Abend. — 23*30: Tanzmusik. — T o u 1 o u s e 20: Symphoniekonzert. — 22: Abendmusik. — Bukarest 20: Klavierkonzert J. Hertz. — 20.30: Geistliche Lieder. — Kattowitz21: Warschauer Uebertragung. — Rom 20.50: Opern Übertragung aus Neapel. — Prag 20.30: Liederkonzert Ottokar Marak. — 21: Symphoniekonzert. — Budapest 20: Ste-phanides ' Singspiel »Matthias’ Liebe«. Anschließend Abendmusik. — Warschau 21: Spanische Musik. — 23: Tanzmusik. Vergangenen Montag fand vor dem Hiesigen Strafgerichte ein Hochinteressanter Pro zeß seinen Abschluß. Den Vorsitz führte LGR. L e n a r t, als Beisitzer fungierten LGR Dr. P e e n i k und Kreisgerichtsrichter Aschman n, die Staatsanwaltschaft vertrat Dr. Z o r j a n, die beschädigte Partei Johanna L o b n i k Rechtsanwalt Doktor 5 nuderl und die Verteidigung lag in den Händen der Rechtsanwälte Dr. V e b l e und Dr. B e r g o c. Die Vorgeschichte ist kurz folgende: Im Oktober 1925 starb in Razvanje der Besitzer Franz R e 6 n i k. Man wußte, daß er im August ein Testament gemacht hatte, welches er in einem Kasten aufbewahrte, den Schlüssel dazu jedoch stets bei sich im Bette hatte. Er hinterließ vier. Kinder, ben Besitzer Johann Lobnik, Maria P u k l und Therese B o d e n i k. Bei der Uebergabe der Todesfallsaufnahme beim Gerichte erklärten Franz Reonik und Maria Pukl, daß kein Testament vorgefunden worden sei, am nächsten Tage übergab jedoch Maria Pukl dem Gerichte ein Testament, das si angeblich dem Kasten entnommen hatte, das sich jedoch auf den ersten Mick als eine Fälschung erwies. Bei der Berlassenschaftsab-handlung vor dem Notar A s i c bestand Franz Reonik darauf, daß das Testament eine Fälschung sei, wogegen Johanna Lob nik auf der Gültigkeit dieses Testamentes bestand. Maria Pukl blieb jedoch in Reserve. Nun wurde ein Ausgleich im Sinne der gesetzlichen Erbfolge zu je 4 Teilen geschloffen Dieser Ausgleich schädigte die Lobnik und Pukl, war jedoch vom großen Vorteile für Reonik gegenüber dem Testamente. Jo Hanna Lobnik und plötzlich auch Maria Pukl verweigerten die Unterschriften. Trotzdem wurde die Verlassenschaftsabhandlung genehmigt, eine wiederholt alle Instanzen Pas sierende Beschwerde hatte keinen Erfolg, da man obigen Ausgleich als tion allen Anwesenden bestätigt ansah. Nun klagte Johanna Lobnik die Miterben auf Ungiltigkeit dieses Ausgleiches, da sie dazu von den übrigen Erben durch die falschen Behauptungen, das Testament sei gefälscht, verleitet worden sei. wogegen das Testament in Wirklichkeit echt sei. Maria Pukl ließ sich verurteilen, gegen ReLnik und Vodenik verlor die Lobnik, da man feststellte, daß das Testament tatsächlich gefälscht ist. Nun trat Maria Pukl, die durch den Ausgleich gegenüber dem Inhalte des Testamentes geschädigt war, aus der Reserve. Sie erschien in der Kanzlei des Rechtsanwaltes Dr. BostjanoiL und erkürte diesem und seinem damaligen Konzi-nenten Dr. V a v h n i k, sie habe das echte Testament beim Tode des Vaters aus der Lade genommen und es dem Bruder übergeben. Derselbe brachte ihr am Aend ein gefälschtes Testament, welches sie ihm jedoch zurückstellte, da er dort für sich zu ihrem Schaden zu viel bestimmt hatte. Nun über- Bries geschrieben zu haben, worin sie dem Bruder mit der Anzeige wegen der Fälschung drohte usw. Sie erklärte, daß sie dem Bruder tatsächlich das Testament gegeben habe. Dieser habe ihr zuerst ein ähnliche! Papier mit einem anderen Inhalt zurückgegeben, auf ihre Aufforderung jedoch dann das Testament rückerstattet, welches sie ihm übergeben hatte. Wenn dies eine Fälschung ist, so mußte sie dieses gefälschte Testament schon aus der Lade genommen haben, wozu ja auch die Lobnik bzw. ihr Mann Peter Lobnik Zutritt haben konnte. Diese Aussage war wenig glaubwürdig. Lobnik hatte keine Ursache, ein Testament zu Gunsten des Reenik zu fälschen. Ferner sprachen dagegen die wiederholten gleichlautenden Einvernahmen, darunter sogar ihre Zeugenaussage, dann der Brief, der offenbar von ihrer Hand stammte und früher von ihr anerkannt wurde, dann die Tatsache, daß den Schlüssel sofort beim Tode des Vaters die Pukl an sich genommen hatte. Es wurde auch klar, warum die Pukl sich derart im Laufe der ganzen Zert benommen hatte. Da sie in dem gefälschten Testament nur wenig geschädigt wurde und diesen Schaden durch eine anderweitige Verpflichtung Reoniks gutgemacht wurde, hatte sie nichts gegen die Giltigkeit dieser Fälschung. Als sie jedoch sah, daß sie durch den Ausgleich sehr geschädigt wurde, anerkannte sie im Prozesse der Lobnik, daß der Ausgleich nichtig ist, um auf diese Weise auf das Testament zurückzukommen. Als sie dann infolge der Verurteilung als erbun-würdige die "ganze Erbschaft zu verlieren hatte, entschloß sie sich zu der letzten Aus sage, um doch wenigstens den Ausgleich zu retten. Da nun die neuen Tatsachen keine Aenderung der Grundlagen des ersten Pro zesses herbeiführen konnten, wurden die bei den nun neuerdings zur gleichen Strafe (6 Monate bzw. 2 Monate Kerkers) verurteilt. Damit erscheint jedoch die Sache noch nicht beendet. Wie wir erfahren, klagt die Johanna Lobnik auf Ungültigkeit des Ausgleiches. Reenik und Pukl werden als erbunwürdig nicht mehr in Betracht kommen. Sollte es der Lobnik gelingen, den Inhalt und die Form des echten Testamentes nachzuweisen, so wird auch die Therese Vodenik, die laut echten Testament enterbt ist, um ihr Erbe kommen. Darüber laufen nun zwei Zivil-Prozesse. Alle Ausgleiche scheiterten, da jeder Erbe den Löwenanteil beansprucht. Obige'Geschichte wirft ein grelles Licht auf gewisse Verhältnisse auf dem Lande, welche in ihrer Pietätlosigkeit, Habgier und Starrköpfigkeit ähnliche Früchte wie die Tiefen der Großstadt zeitigen. Sram Vosegas letzter Weg Unter überaus zahlreichem Geleite wurde gestern nachmittags Oberlandesgerichtsrat Franz Posega zur letzten Ruhe gebeitet, gab ihr Reömk eine zweite Fälschung, zwar Am Friedhofe hatten sich außer den voll-uneben zu seinem Gunsten, laut welcher die zShlig erschienenen Kollegen des hiesiger: -i $ nur 8*rka 12.000 Dinar gL- Kreis gerichl es mit dem Präsidenten Dr. 2 U chadlgt erschien. Dieses Testament übergab Öer und dem Ersten Staatsanwalt Dr. Vefgnügungökalenöer 27. Jänner: St. Sava-Feier der crthodoxed Kirchengemeinde. Union-Säle. 31. Jänner: „Bergfest" des Alpenvereines in den Union-Sälen. 31. Jänner: Geselliger Abend der Filiale Maribor des Verbandes jugoslawischer Chemiker. Hotel „Drei". 31. Jänner: Gesellschaftsabend der Angestellten der Fa. Kormann. Hotel „Meran" 31. Jänner: Vorfaschingsfest des Liederbun. des der Bäcker. Gambxinushalle. 1. Feber: Maskenball der Gehilfenschaft des Friseurgewerbes. Hotel „Drei". 1. Feber: Familienabend des Sportklubs „Planinka" im Hotel Halbwidl. 7. Feber: Ball des Musikvereines der Ei» senbahnvediensteten. 7. Feber: Faschingskränzchen der Unteroffiziere der Mariborer Garnison im „Ra, rodni dom". 14. Feber: „WZ — Siewerden lachen!" Redoute des Sportklubs „Rapid". Union. Säle. 16. Feber: Kinderf"^ingsfest des SSK. Maribor. Union-Säle. 17. Feber: Im Reiche der Masken. Fa-schingsredoute des SSK. Maribor in den „Union"-Sälen. re dem Gerichte. Gleichzeitig verpflichtete sich Reenik, ihr gegenüber aus verschiedenen Titeln einen annähernd gleichen Betrag zu bezahlen. Das daraufhin eingeleitete Strafverfah ren gegen Franz Reonik, der beharrlich jede Schuld ablehnte, und gegen Maria Pukl, welche zu wiederholten Malen als Zeuge und -als Beschuldigte stets auf der gleichen Aussage beharrte und deren Aussage auch durch einen anonymen, bei der Hausdurch-uchung bei Reonik Vorgefundenen Brief betätigt wurde, wurde im September 1929 mit der Verurteilung des Franz Reonik zu Monaten und der Maria Pukl zu 3 Monaten schweren Kerkers abgeschlossen. Die erhobene Nichtigkeitsbeschwerde wurde abgewiesen, ebenso ein eingebrachter Antrag auf Wiederaufnahme des Strafverfahrens. Wohl wurde aber vom Oberlandesgerichte in Ljub ' una einem Rekurse gegen letzteren abwei-endcn Bescheid stattaegeben, das Urteil aufgehoben und zur neuerlichen Verhandlung vor bte erste Instanz verwiesen. Maria Pukl änderte nämlich ihre Be-j hauptungen. Sie bestritt, den anonymen I a n 8 i ö an der Spitze u. a. noch Kreisinspektor Dr. S ch a u b a ch, Bürgermeister Dr. I u v a n, Oberst S t o j a d i n o v i s die Bezirkshauptleute Dr. M a k a r und Dr. V r e ö a r, Starosta des Sokol Maribor Dr. B o s t j a n 6 i o, Direktor Dr T o m i n Z e k und Direktor Z u P a n o i ö sowie eine fast unübersehbare Menschenmen ge eingefunden. Nach den kirchlichen Zeremonien stimmte der Gesangchor der „Glas-bena Mati-ca" zum Abschiede von seinem einstigen besten Sänger und Präses den Trauerchor „Vigred" an. worauf sich der große Trauerzug zum Grabe bewegte. Hier hielt Kreisgerichtspräsident Dr. L i h e r seinem toten Kollegen, den er als ausgeze ch neten Juristen und vorbildlichen Menschen pries, einen tiefempfundenen Nachruf. Noch einmal ertönte ein rührender Trauerchor über dem Gottesacker, worauf sich das allzu frühe Grab für immer schloß. m. Trauungen. In den letzten Taget: wur den in Maribor getraut: Ernst Majhenie, Tischler, mit Frl. Veronika Krois; Georg Zunko, Realitätenbesitzer, mit Frl. Theresa Bele; Johann Valentan, Besitzer, mit Frl. Aloisie Namestnik; Stefan Rebernak mit Frl. Franziska Golez, Vaclav Mach mit Frl. Friederike Kummer und Johann Bregar mit Frl. Rosa Ropin. m. Silberne Hochzeit. Der Angestellte de, hiesigen Wein- und Obstbauschule Herr Fr. S o r k o feiert heute mit seiner Gattin Antonie das schöne Fest der silbernen Hochzeit. Unsere herzlichsten Glückwünsche! m. Verstorbene. Im Laufe der Vorwoche sind in Maribor gestorben: Johann Fartik, 60 Jahre alt; Anton Vogrinec, 20 I.; Amalie Orter, 50 I., Johann Wellak, 46 I., Jli-ja Milenkoviö, 23 I.; Johann Holzknecht, 42 I.; Josefine Völker, 64 I.; Rosa Berliö, 68 I.; Stefanie Misita, 36 I.; Marie Jan-ziö, 23 I.; Eduard Aljanciö, 10 Monate und Georg Kaiser, 62 Jahre alt. m. Der Verband der Gastwirtegenoffen» schäften hält am Donnerstag, den 29. d. um 10 Uhr vormittags im Sitzungssaal des Hotels „Orel" seine diesjährige Generalversammlung ab. m. Vortrag über praktische Reklame. Das Handelsgremium macht Kaufleute und Han-delsangestellte nochmals auf den interessanten Vortrag des Herrn Halbert aus Hamburg über das Thema „Praktische Reklame” aufmerksam, welcher morgen (Mittwoch) abends im kleinen Saal des Hotels „Orel" 'tattfindet. m. Schwerer Unfall bei der Arbeit. Der 44jährige Besitzer Josef Ötetni! aus Ftatn stürzte gestern nachmittags beim Beschneiden eines Baumes aus ziemlicher Höhe so unglücklich zu Boden, daß er mit gebrochener Wirbelsäule bewußtlos liegen blieb. Die sofort alarmierte Rettungsabteilung brachte ihn unverzüglich ins Krankenhaus. Sein Zustand ist besorgniserregend. m. Einen dreitägigen Kellereikurs veranstaltet am 5., 6. und 7. Feber der Verband der Gastwirtegenossenschaften für seine Mitglieder und deren Söhne. Interessenten mögen sich unverzüglich melden. Der Kursbeitrag beträgt 40 Dinar. Der Kurs, der übrigens auch Vorträge über Steuerfragen umfassen wird, findet in der hiesigen Wein-und Obstbauschnle statt. m. „Vergnügungskalender — Datum 31. 1. 31." Im bunten Reigen der Bor-faschingsfeste naht auch obiges Datum: Allpenfest bei Union. Ohne Lärm wirkt durchs ganze Jahr die hiesige Alpenvereinsfiliale und nur auf der Generalversammlung hört man von erfolgreicher ersprießlicher Arbeit sei es bei den Hütten, im Wintersport, sei es im Fremdenverkehrsei es bei Wegmarkierungen. Nur einmal im Jahr entsteht ein Bachernidyll auch im Tal; Tannenreisig und Fichtenzapfen und Bäume und Nischen und Banker! entstehen im Union-Saal. Nun denn: auf Wiedersehen beim Alpenfest! m. Simenc-Gastspiel verschoben. Jnfolg anderweitiger Beschäftigung des berühmten Tenors mußte das für Mittwoch angesagte Gastspiel in der Partie des Janko in der »Verkauften Braut" verschoben werden. m. Neue Gebühren im Mariborer Kran kenhaus. Das Ministerium für soziale Politik hat mit 1. Jänner nachstehende Gebühren im hiesigen Allgemeinen Krankenhaus festgesetzt: 3. Klasse 32.50, 2. Klasse 100 und 1. Klasse 130 Dinar. Staats- und Banalbeamte und Pensionisten haben im Sinne des Beamtengesetzes das Recht zur kostenlosen Verpflegung in der dritten Klasse, Halw sie die Unterkunft in höheren Klassen wünschen, haben sie die diesbezügliche Differenz selbst zu begleichen. Für die Inanspruchnahme der ersten und zweiten Klasse ist eine Kaution in der Höhe der Gebühr für zehn Tage im Vorhinein zu erlegen. Jene Parteien die bereits Rechnungen noch zum alten Tarif erhalten und beglichen haben, haben noch die ausständige Differenz nachzuzahlen m. Prüfungen im Rettungsdienste. Gestern abends wurden die Schlußprüfungen anläßlich des alb-geschlossenen Rettungskures der hiesigen Rettungsabteilung vom Chefarzt Herrn Dr. Karl I p a v i c vorgenommen. Dieselbe bestanden die Kandidaten Franz Rates, Ferdinand Kunej, Friedrich Hribernik, Josef Meniga. Karl Jamsek, Franz Tschertsche, Johann Stumberger, Anton Zupanek, Max Skrobar und Wilhelm Herzmansky mit sehr gutem Erfolg. Die Prüfung fand in aller Strenge nach der altbewährten Methode des unermüdlich tätigen Chefarztes Dr. Fpavic statt. Damit ist der Stand der geprüften Rettungsmannschaft erheblich angewachsen. m. Das Geburtshaus Tegetthofss an der Ecke Slovenska—Gosposka ulica wird gegen wärtig abgetragen. An seiner Stelle wird die Sparkasse des Draubanats in Mariöor ein dreistöckiges Gebäude erstehen lassen. N'. „Im Reiche der Masken". Die Fa- schingdienstagredoute des SSK. „Maribor" läuft unter der Devise der Devisen, an sieben großen Ueberraschungcn vorbei, in das Land der unbegrenzten Möglichkeiten, in das Reich der Masken ein. Sechs berühmte Namen werden im Zusammenhang damit schon heute genannt, während sich fünf Personen nur mit den Vorarbeiten für die Unterbringung der auswärtigen Gäste bemühen.. Vier außerordentlich große Gruppen mit besonderem Programm haben sich bis jetzt gemeldet. Drei verschiedene Musikkapellen werden für die Unterhaltung sorgen, während zwei Ansichten über diese Redoute schon heute vorherrschen: Während die eine behauptet, man werde sich gut unterhalten, sagt die andere, daß man sich „im Reiche der Masken" königlich unterhalten wird^ m. Ein Langfinger an der Arbeit. Gestern abends schlich sich ein noch unbekannter Langfinger in die in der Meljska cesta gelegene Wohnung des Realitätenbesitzers Herrn Josef M a v r e n 8 i 8 ein und entwendete eine Reihe von Wäsche- und Kleidungsstücken im Gesamtwerte von 1500 Di-ntn:. Vom Täter, der durch das Fenster ent gedrungen ist, fehlt einstweilen noch jede Spur. >n. Diebstahl. Dem Obsthändler Herrn kam gestern nachmittags am ■ krg ein Handkarren abhanden. Da Fälle an der Tagesord ® t, t€ irgend eine Schutzmaßnah me wohl schon am Platze. ..ü Auf der Straße ausgeglitten. Die hiesige Lehrer,n Frau Milica Mohor stürzte gestern ,o unglücklich auf der vereisten Stra ße daß sie eine Fraktur des rechten Handgelenkes erlitt und ins Krankenhaus gebracht werden mußte. ;n. Wetterbericht vom 27. Jänner 8 Uhr-Feuchtigkeitsmesser — 1, Barometerstand 750, Temperatur 0, Windrichtung NS. Bewölkung teilweise, Niederschlag 0, Umgebung Nebel. n. Spende. Für die arme Mutter mit vier kleinen Kindern spendete M. S. 20 Dinar Herzlichen Dank! ‘ Fabrik „Ooomaltine", Zagreb. Ich ersuche Sie, mir per Postpaket 1 Kilogramm Ovomaltine zu 100 Dinar franko Postamt riziZLe, zukommen lassen zu wollen. Gleich äeltig teile ich .Ihnen mit, daß ich schon 4 Jahre jeden Tag Ihre Ovomalline mit Milch und Tee nehme und daß ich einen großen Erfolg erzielt habe. Ich habe bis vor 4 Jahren, und zwar 20 Jahre lang Brillen getragen, und nachdem ich 1 Jahr Ovomal-tine verwendete, habe ich selbe weggeworfen. Nun schon seit 3 Jahren sehe ich so, als wenn ich 25 Jahre alt wäre, obwohl ich bereits über 60 bin. Ich bin so kräftig geworden, daß ich mich verjüngt fühle und wenn es mir möglich wäre, würde ich einem jeden empfehlen Ovomaltine zu trinken, besonders jenen Leuten, die schwache Nerven haben, woran auch ich in meinen jungen Jahren viel gelitten habe. Mit Gruß Jure Tu-rina. ffrizisce, am 6. Dovember 1930. * Masken-Schönheitskonkurrenz Sams-kag, den 31. d. in der „Velika kavarna". * Das Faschingsfest des Liederbundes der Bäcker findet Samstag, den 31. Jänner in allen Räumlichkeiten der GaMbrinushalle statt. Der Vereinsausschuß besorgte ein außerordentlich reichhaltiges Programm. Den musikalischen Teil des Abends füllt der Bäckergesangverein unter Führung des Herrn Chormeisters Füllet ruß und die neugegründete Tamburaschenkapelle aus. Für gute Laune werden die Auftritte der Bereinskomiker sorgen. Daß auch heuer die allseits beliebte Herzlotterie sowie der Tanz ihre Anziehungskraft nicht verfehlen werden, ist selbstverständlich. Eintritt 10 Din. Freunde des Liederbundes sowie jeder, bereinige gemütliche Stunden im fröhlichen Kreise verbringen wünscht, herzlichst eingeladen. * Grippe-Gefahr fordert gründliche Behandlung aller katarrhalischen Erscheinungen. Bestbewährt hiefür Gleichenberger Konftantinquelle mit warmer Milch. Aus Vluj Aus dem ©ernelnderate Dieser Tage hielt der Gemeinderat seine erste Sitzung in diesem Jahre ab. Der Bürgermeister berichtete eingangs über seine Schritte, die er bei der Banalverwaltung zwecks Uebernahme des Gymnasiums, Regulierung der Grajena und Baues der neuen Draubrücke unternommen hatte. Ueberdies sprach er auch in Angelegenheit der Neuversetzung der staatlichen Veterinärstelle vor. Einstweilen konnte die Banalverwaltung nur die Uebernahme der Verwaltungskosten des Gymnasiums zusichern. Ferner berichtete der Bürgermeister, daß der Gemeinderat L e n a r t wegen Arbeitsüberbürdung sein Mandat niedergelegt habe. Es folgten hierauf die Berichte der einzelnen Ausschüsse. Der Verwaltungsausschuß hat für den Mo tor im Schutzhaus einen Sicherheitsschalter angeschafft, um so die ständigen Reparaturen auf ein Minimum herabzusetzen. Für die Wohnungen in der großen Kaserne wurde ein neuer Mietzins festgesetzt, außerdem wurde der Tausch mit den Wohnungen bewilligt. Dem „Roten Kreuz" wurden die Auslagen für die letzte Veranstaltung abgeschrieben, überdies wurden an Unterstützungen der Antituberkulosenliga 500, dem Akademischen Unterstützungsverein 300 und der „Jugoslovanska Matica" für die Überlassung der Wage im Bade 300 Dinar gewährt. Dem Gesuch des Bittstellers M a j e r i 8 zwecks Aufnahme in den Gemeindeverband konnte nicht stattgegeben werden. Zugesichert wurde dagegen die Aufnahme dem tschechoslowakischen Staatsbürger Anton e n s i k gegen Erlegung einer Taxe von 200 Dinar. Bei den Allfälligkeiten erwähnte Gemeinderat Dr. 5 a l a m u n, die Stadtgemeinde möge ähnlich wie die Handelskammer in Zagreb eine Aktion zur Herabsetzung der Lebensmittelpreise einleiten. Der Bürgermeister erwiderte darauf, daß er eine solche Aktion schon durchgeführt habe, derzufolge die Brot- und Fleischpreise genügend herabgesetzt worden seien. p. Tragischer Tod. Im Hause OrmoSka cesta 5 ereignete sich dieser Tage ein tragischer Vorfall. Im Hause wohnte schon seit vielen Jahren die 54jährige Frau Anna Z e l e n k o. Da sich die Genannte in den letzten Tagen nicht mehr blicken ließ und auch in der Wohnung alles wie ausgestorben war, drang gestern der Hausmeister 2 n i b (t t i 8 gewaltsam in die Wohnung ein. Am Diwan fand er die Frau regungslos liegend vor. Es war ihm sofort klar, daß sie tot sei. Da mitten im Zimmer eine Schüssel mit verbrannten Sägespännen vorgefunden wurde, kann angenommen werden, daß die Frau im Rauche erstickt ist. Nach ärztlicher Meinung mußte die Frau schon vor 3 bis 4 Tagen erstickt sein. Die Leiche wurde in die Leichenhalle des städtischen Friedhofes gebracht. P. Selbstmordversuch. Freitag abends wurde der in Gakovec beschäftigte Zahntechniker Fritz S ch i f f k o am Slovenski trg Plötzlich von heftigem Unwohlsein befallen und brach bald darauf bewußtlos zusammen. Man brachte in unverzüglich ins Krankenhaus, wo eine Veronalvergiftung festgestellt wurde. An seinem Aufkommen wird gezwei-felt. P. Die Ortsgruppe Ptuj des Jugoslawisch. Frauenvereines spricht aus diesem Wege allen edelmütigen Spendern und Wohltätern, die durch ihre hochherzigen Spenden die letzte Weihnachtsbescherung ermöglichten, ihren innigsten Dank aus. Besonderer Dank gebührt der „P o s o j i l n i c a" in Ptuj, Herrn Krater und der „P e t o v i a"-Verwaltung. Es- wurden insgesamt 300 Sin der beschenkt, was immerhin eine schöne Anzahl von Gaben bedeutet. v. Faschingsoeranstaltungen. Am Samstag, den 31. d. veranstaltet die hiesige Vereinigung der S ch u h m a ch e r im „Na-rodni dom" einen Maskenball. Am darauffolgenden Tag, den 1. Feber, findet in den Räumen des Hotels „Slon" eine Faschingsunterhaltung der Kriegsinvaliden statt. P. Wochendienst der Freiwilligen Feuerwehr. Bis einschließlich S o n n t a g, den 1. Feber, versieht die dritte Rotte des zweiten Zuges mit Brandmeister O m u l e c sen. und Rottführer W r e ß n i g die Feuer-bereitschaft, während Chauffeur H o r v a t und Georg Pichler sowie K m e t e c und S o m m e r von der Mannschaft den Rettungsdienst innehaben. AUSTRÄGER werden für Pluj gesucht. Anzufragen bei der Inseraten-Aqulsltlen G. Pichler in Ptuf. Kino Burg-Tonkino. Nur noch einige Tage das größte Lustspiel, die bekannte Militärhumoreske „Der falsche Feldmarschall". Ein 100-prozentiger Sprechfilm in deutscher Sprache mit Roda Roda und Vlasta B n-r i a n. Union-Kino. Heute, Dienstag, wird zum letzten Mal der große Emil Jannings-Film „Der Liebling der Götter" vorgeführt. Mittwoch kommt der herrliche 100% ige deutsche Sprechfilm „Zwei Menschen" mit Charlotta S u z a und Gustav Fröhlich nach dem bekannten Roman von Voß. Diana-Kino in Studenci. Auf allgemeinen Wunsch wird morgen, Dienstag, die Filmkomödie „Das närrische Glück" wieder holt. Sport Die neue Liste der Weltrekorde im Schwimmen Die regelmäßig am Jahresanfang erscheinen de Liste der Weltrekorde im Schwimmen gibt einen interessanten Ueberblick über die Leistungen im abgelaufenen Jahre und zugleich über den Leistungsstand bei den einzelnen Nationen. Berücksichtigt man nur die Meterstrecken (Yard-Strecken sind in Europa nicht oder nur vereinzelt üblich), dann zeigt es sich, daß im Jahre 1930 insgesamt zehn neue Welthöchstleistüngen erreicht wurden. Bei den Herren gab es nur drei Rekorde. Zweimal mußte Erich Rademacher seinen Platz in der Liste abtreten. Zuerst an L. Spence-Amerika, der im 200 Meter-Brustschwimmen die neue Bestzeit von 2:44,8 Min. erreicht hatte, nachdem im Laufe des Jahres schon vorher der Japaner Tsuruta 2:45 Min. geschwommen hatte. Dann verbesserte der Belgier van Parys auch über 500 Meter Brust schwimmen den Rademacherschen Rekord von 7:40,8 Min. auf 7:38,8 Min. Rademacher hält nun nur noch den 400 Meter-Rekord mit 5:50,2 Min. Den 100 Meter-Rekord hält W. Spence-Amerika mit 1:14 Min. Im Rückenschwimmen gab es keine Verbesserungen. Ueber 100 Meter besteht noch der im Jahre 1928 erzielte Rekord von G. Kojac-Amerika mit 1:08,2 Min. Ueber 200 und 400 Meter ist der Japaner Jriye Rekordhalter mit 2:37,8 bezw. 5:42 Min. seit 1928. Im freien Stil erscheint erstmals der Franzose Taris in der Liste mit seinem Rekord über 800 Meter in 10:19.6 Min. Ueber 100 und 200 Meter bestehen immer noch die alten Rekorde des bis heute unerreichten Amerikaners Weißmüller mit 0:57,4 Min. und 2:08 Min. aus den Jahren 1924 (!) bezw. 1927. Alle anderen Streckenrekorde, also über 300. 400, 500, 1000 und 1500 Meter hält der große Schwede Arne Borg. Auch diese Rekordleistungen liegen größtenteils schon mehrere Jahre zurück. Trotz der großen Leistungen von Taris und des neuen japanischen Sterns Makino —** '7'-*-esser. ung der Freistilweltrekorde in absehbarer Zeit kaum zu rechnen. Man könnte fast sagen, daß der Schwimmsport stagniert. Bei den Damen gab es dagegen eine überraschende Aufwärtsentwicklung. Das Jahr 1930 brachte in Meterstrecken sieben neue Welthöchstleistüngen. Berücksichtigt man dazu die große Zahl neuer Spitzenleistungen der Amerikanerinnen über die dort gebräuchlicheren Yard-Strecken, dann brachte das vergangene Jahr einen geradezu beispiellosen Aufschwung. Frl. Mühe-Hildesheim überraschte mit den Weltrekorden über 100 und 200 Meter Brustschwimmen in 1:26,3 und 3:11,2 Min. aus dem Jahre 1928. Ueber 400 und 500 Meter ist die Engländerin C. Wolstenholme neu in der Liste mit den Zeiten 6:41,1 und 8:35,2 Min. Im Rückenschwimmen erreichte die Amerikanerin E. Holm über 200 Meter mit 2:58,8 Min. eine neue Marke. Frl. Braun-Holland mußte diesen Platz abtre-ten.Die ausgezeichnete Holländerin hält aber heute noch die Weltrekorde über 100 und 400 Meter in 1:21 und 6:16,8 Mira, aus dem Jahre 1928. Im Freien Stil dominiert, ebenso wie bei den Herren, Amerika fast auf der ganzen Linie. Ueber 100, 200 und 800 Meter korrigierte das Schwimmphänomen Helen Madison die bisherigen Rekorde ganz erheblich. Die neuen Höchstleistungen stehen jetzt auf 1:08, 2:35 und 11:41,2 Min. gegenüber 1:10, 2:40,6 und 12:17,8 Min. Die Rekorde über 300, 400 und 1500 Meter hält sich nach wie vor die Schwe-do-Amerikanerin M. Norelius seit dem Jahre 1927 mit 4:08,3, 5:39.3 und 23:44,6 Minuten. Allerdings.bat Miß Madison über die entsprechenden Yard-Strecken bereits wesentlich bessere Zeiten erzielt. Die junge, erst 17-jährige Schwimmerin hat allein im Jahre 1930 26 neue Rekorde aufgestellt. Als einzige Europäerin erscheint wiederum Frl. Braun-Holland in der Liste mit 7:18 Min. über 500 Meter Freistil, erreicht im Jahre 1930. Ueber 1000 Meter erreichte die Australierin Miß Devay die beste Zeit mit 15:46,8 Min. c Einen interessanten Boxabend veranstaltet die Schwerathletiksektion des S. K- 2e-leznicar am 28. Feber. Es wirken u. a. die Boxer des Grazer Sportklub »Kästner & Gehler® mit. : 8. K. Zelezniöar. Morgen, Mittwoch", üffl 20 Uhr findet im »Narodni dom« eine wichtige Sitzung des neuen Ausschusses statt ? Giller spielt wieder. Der seinerzeit beste linke Flügelstürmer im Staate Josef G i 1-1 e r, der bei einem Spiele in Paris schwer verwundet wurde, ist nun nach langem Laborieren wieder nach Beograd zurückgekehrt Falls sich sein Befinden bessern sollte, beabsichtigt Giller im Frühjahre wieder zu spielen. Wie verlautet, soll Giller der »Jugoslawin« beitreten. Bücherfchau b Linhart, Robert, Unsere Ideale. Lebenswichtige Kapitel aus der katholischen Ethik. Freiburg im Breisgau 1930, Herder. Geh. 4.60 M.; kart. 5.20 M.; Lw. 6.20 M. »Unsere I d e a 1 e« ist das Buch, das auf d. Büchermarkt zu fehlen scheint, ein Buch, das der gebildeten Welt, vor allem der werktätigen und akademischen Jugend, aber auch gereiften Menschen den wesentlichen Gehalt katholischer Sittenlehre in konzentrierter, wissenschaftlich unterbauter, aber nicht wissenschaftlich redender Form darbietet. Den Inhalt gliedert Linhardt in vier Teile: Vorfragen der Ethik (die freilich Hauptfragen sind) Der Mensch und die eigene Persönlichkeit, Der Mensch und die Gemeinschaft. Der Mensch und sein Gott 'Zeifimg* Mittler 27 ■—■iniih'iiii^iiiii (im 'm ii1 ir r! i "r "~n~ii 6 flffiPwoch, üen 58. JSnnSk 1931 Wirtschaftliche Rundschau Oesterreichs Agrarproblem und Jugoslawien Sicherlich ist der gesamte Scrgenkomplex österreichischen Agrarkreise nicht mehr als ein Teil -der internationalen Wirtschafts und Agrarkrise, aber das österreichische Pro Bient hat für Jugoslawien erhöhte Wichtigkeit und Bedeutung. Erstens muß matt die Benachbarte Lage berücksichtigen und zweitens den Konsumcharakter Oesterreichs, das heißt man darf trotz der Bemühungen um den Schutz der Landwirtschaft in Oesterreich nicht aus dem Auge verlieren, daß dieser Staat ein Hauptabnehmer für Agrarerzeugnisse ist. Wir wissen es ja alle am besten aus dem eigenen täglichen Löben, daß wir gegenwärtig im Zeitalter einer Diktatur «des Käufers, leben, wir sehen, wie die Verkäufer uns umgeben, Konzessionen machen, zu jeglichem Entgegenkommen bereit find; die Stagnation im Absatz, die verloren gegangene Konsumkraft, sie alle haben aus dem Käufer einen Machthaber gemacht, aus dem Barläufer gar einen Diktator. Ganz genau so wie im Wirtschaftskampf des einzelnen Individuums verhält es sich auch hinsichtlich ganzer Staaten, niemand würde daran denken, daran Anstoß zu nehmen, daß Oesterreich sich des Umstandes, Abnehmer, Konsument zu sein, als Waffe bedient, um seinerseits Zugeständnisse zu erzielen, Gegenleistungen zu erhalten. Wie dieser Weg aber beschritten wird, das ist sehr wichtig und ganz bedeutend für Staaten, die ein so absolutes und dringendes In tevesse hiefür haben, wie Jugoslawien. Die allgemeinen Gründe der Agrarkrise sind bekannt, man erinnert sich noch der Zeit, da sich alles auf die Landwirtschaft stürzte, weil die Absperrung von der Welt hohe Preise und damit auch hohe Reuten abwarf, alle Staaten stampften neue, über Nacht erstandene Agrävkreise aus dem Boden, und als dann die Dinge sich geändert hatten, als der Weltmarkt nicht nur offenstand, sondern sogar in bezug auf-die Prei- W i e n, Ende Jänner 1931. se einen Druck ausübte, da kam niemand auf die Idee, zurückzukehren pr früheren wirtschaftlichen Gliederung und alle mußten leiden. Vorerst herrschten hohe, verlok-kende Preise, dabei konnte die Nachfrage quantitativ gar nicht gedeckt werden, umso mehr, als die Arbeiterschaft von der Landwirtschaft weg in die industriellen Betriebe eilte, einerseits wegen der höheren Löhne, andererseits im irrigen Glauben, damit einen Aufstieg vollzogen zu haben. Was war aber die Folge, man baute die teuer gewordenen Arbeitskräfte in der Landwirtschaft ab, man rationalisierte und intensivierte den Betrieb, man schuf Arbeitslosigkeit, also sinkenden Absatz und gleichzeitig Ueberpro-duktion. So ging es weiter und führte zur allgemeinen Weltwirtschaftskrise, was schließ lich kein Wunder ist, wenn man bedenkt, daß mehr als 75 Prozent der Bewohner der Erde sich der Landwirtschaft widmen und diese nicht mehr in der Lage sind, ihre Bedürfnisse an industriellen Erzeugnissen in auch nur annäherndem Maße zu decken, wie früher. Es wübde natürlich zu weit führen, alle die Ursachen und Auswirkungen der Agrar kreise aufzuzeigen und es soll hier nur ange deutet werden, daß es sich im Falle Oesterreichs als Konsumland und Jugoslawiens als benachbarten Agrarstaates nur um ein Glied der allgemeinen Wirtschaftskrise handelt. Oesterreich hat leider nicht den Mut und die Kraft, sich als reines Industrieland oder als Agrarstaat zu bekennen u. schwankt zwischen den beiden daraus remitierenden, einander diametral entgegengesetzten Notwendigkeiten hin und her. Ja, gewiß, niemand könnte es verantworten, einen Teil der Bevölkerung zugrunde zu richten, aber es geht doch nicht an. einerseits durch Zölle, die der Landwirtschaft helfen sollen, die Preise zu steigern und die Exportfähigkeit der Industrie durch hohe Löhne zu erschwe- ren, andererseits der Industrie Opfer zu bringen, die den Staat und den Konsumenten uelasten, namentlich letzterer ist der unter allen Umständen Leidtragende. Diese Fragen sind augenblicklich von besonderer Aktualität, weil gegenwärtig die Agrarier im österreichischen Parlament eine Zollerhöhung in ganz ungeheurem Ausmaß fordern. Die Lösungsmöglichkeit liegt aber nicht auf zolltechnischem Gebiete, sondern in einem endgültigen Bruch mit dem System oer Meistbegünstigung, über das man überall und bei jeglicher Gelegenheit auch in Genf geschimpft hat, das man aber beibehielt. Oesterreich beschreitet nun den Weg, den man kurz „Regionalverträge" nennt. Man will nun endlich Schluß mit dem jegliche Individualität tötenden System der Meistbegünstigung. machen,, man will nicht mehr auf Grund schematischer Verträge irgendeinem Staate die gleichen Rechte zubilligen, wie dem Nachbarn, an dem man besonderes Interesse trägt, man will, kurz gesagt, die Handelsbeziehungen individualisieren, von der Schablone freimachen. Die bevorstehenden österreichisch-jugoslawischen Handelsvertragsverhandlungen werden bereits in diesem Zeichen stehen. Wenn sie wirklich den Individualitäten beider Staaten Rechnung tragen werden und auch ihren beiderseitigen Interessen, dann, aber wirklich nur dann wird der Vertrag mehr sein als ein Blatt Papier. D. H. K. IugoslawiM-Wechoslowakische Verhandlungen Wie Agr. berichtet, lenkte Dr. S t o j k o-v i 6 die besondere Aufmerksamkeit auf sich durch die Propagierung des Antrpger auf Zusammenschluß zwecks Organisierung des Weizenexportes und wegen seines Antrages auf Zusammenarbeit der Industriestaaten mit den Agrarstaaten, zwecks gemeinsamer Bearbeitung des Marktes. In Beograder gut informierten Kreisen ist man der Ansicht, daß die Verhandlungen in einem ungünstigen Augenblick beginnen. Die unterbrochenen Verhandlungen mit Ungarn haben Befürchtungen wegen der vielen gemeinsamen Interessen Ungarns und Jugoslawiens als Agrarexportstaaten aufkommen lassen. Anderseits glaubt man aber wieder, daß eben die unterbrochenen Verhandlungen mit Ungarn für Jugoslawien nützlich sein können, da die tschechoslowakische Delegation freie Hand haben wird. Der Vertrag, der dem mit Rumänien am 27. Juni abgeschlossenen nicht unähnlich sein dürfte, wird wahrscheinlich in der Tschechoslowakei sehr willkommen geheißen werden, es ist bloß fraglich, ob dem auch in Jugoslawien so sein wird. Das Ideal wären natürlich die Preferenzzölle. Die Ausfuhr Jugo-slaviens nach der Tschechoslowakei erreicht nicht einmal ein Drittel der tschechoslowakischen Ausfuhr nach Jugoslawien. Durch das stehend eine Statistik der jugoslawischen Beteiligung an tschechoslowakischen Importen: Ware Gesamteinf. A. Jgsl. Weizen 166.58.6 t 33.853 t Mais 200.284 t 12.988 t Weizenmehl 163.807 t 345 t Obst 39.581 t 6.568 t Flachs 7.384 t 721 t Oelsamen 129.610 t 18 t Wein 29.451 4 3.671 t Wolle 38.963 t 10 t Schweinefett 30.343 t 68 t Eier 4.84k 40 t Fische 17.178 53 t Tabak 20.652 1.970 t Die Gesamtausfuhr jugoslawischen Viehs betrug 111.792 Stück, wovon in die Tschechoslowakei 2.411 Stück eingeführt wurden. Von 219.317 ausgeführten Schweinen bezog die Tschechoslowakei 40.001 Stück. Sollten die tschechoslow. Einfuhrzölle auf Schweine nicht herabgesetzt werden, so wird auch dieser Export eine Verminderung erfahren. Demgegenüber war die Tschechoslowakei an der jugoslawischen Einfuhrhandelsbilanz beteiligt: 1928 mit 948 Mill. Kc, 1929 mit 1.028 Mill. KL. und in den ersten 11 Monaten des Jahres 1930 bereits mit 1.408.7 Mill. Kc. Aus diesen System der weitmöglichsten Vorteile würde j Daten geht deutlich hervor, daß an einem sich an dieser Tatsache nichts ändern. Tiefer- 'günstigen Abschluß der Handelsvertragsver- Der Aebesdetektiv B o m a n von Bu - olf B e y in e r Copyright by Carl Duncker Verlag. Berlin. 6. Fortsetzung Das befreite Wild jagte, da es an dem Gegner nicht vorüberkommen konnte, zurück, die Treppen hinauf in das erste Stockwerk, Billy erholte sich zuerst von der allgemeinen Verblüffung. Er sprang dem Flüchtling nach. Er mußte in den Gasträumen des Klubs verschwunden sein. Aber es war nicht leicht, unter den zahlreich anwesenden Masken die rechte herauszufinden. Einen Augenblick stand Billy ratlos. Er befahl den beiden Beamten, die Türen zu sichern und machte sich an die Durchsuchung der Zimmer. Die eingetretene Stille durchbrach das Keuchen einer menschlichen Stimme aus dem Nebenzimmer, in dem kurz zuvor Billy die werblichen Ku-Klux-Klan verhört hatte. , Bei Billys Eintritt erhoben sich poei mas lierte Personen. Zögernd blickte er von der einen Maske zur anderen. Er glaubte in der einen die blauäugige junge Dame zu erkennen, deren Tränenausbruch ihn so gerührt hatte. Die andere Maske stand hoch aufgerichtet mit bebendem Körper. Billy machte einen Schritt vuf sie zu Mit einem Ruck riß die Maske die Kapuze vom Kopf und zeigte den Kopf der „süßen Mary". Mlly stand angewurzelt. Ihm war schon manchmal der Atem vergangen, wenn er Mary Nynein einer Hoch dramatischen Sze ne auf der Filmwand gesehen hatte. Die unerhörte Leidenschaftlichkeit ihrer Natur hatte selbst im Spiel ihn fasziniert und erschüttert. Großartiger, stärker in der Erregung wie jetzt hatte er sie noch nie gesehen. Ihr ganzer Körper bebte. Das Gesicht, hintenübergeworfen. glühte, und die Augen sprühten ein unheimliches Feuer. Ihre Fingernägel krampsten sich in die Handballen. Sie sah Billy an wie ein Tier, das von dem Blick einer Schlange hypnotisiert ohne Bewegung auf den Moment wartet, in dem sie ihr Opfer fassen und abwürgen wird. Dabei hatte Billy nichts von einer Schlange und sah eher selbst wie ein hypnotisiertes Kaninchen aus. Ihr keuchender Atem ging allmählich ruhiger. „Es ist aus", drang es endlich flüsternd über die Lippen. Dann lauterb „Da haben Sie mich, Billy Bill." Sie hielt ihre schönen Arme ausgestreckt dem Detektiv entgegen. Sie erwartete die Handchellen. Was hätte Billy darum gegeben, diese Hände, diese Arme früher einmal berühren zu dürfen. Mancher Traum hatte ihm vorgegaukelt, daß diese Arme seinen Kopf umfaßten und ihm über Haar und Wangen strichen. Es war ein Traum gewesen. Die Wirklichkeit brachte das Gegenteil. Er hörte neben sich dm Beamten bereitwillig mit den Handfesseln läuten. Er sah auf das zarte Handgelenk der schönen Frau. Es war geschaffen, von einem goldenen Kettchen, von einem juwelengeschmückten Armreif, aber nicht von Stahlfesseln umfaßt zu werden. Was Billy tat, war weder gewollt noch überlegt. Mechanisch trat er an Mary heran. Er ergriff in automatischem Zwang ihre Hände und — führte sie mit leichter Neigung des Kopfes an seine Lippen. Den erregten Zuschauern blieb die seltsame Szene unverständlich. Sie mußte es Me; ben. Und auch Mary selbst konnte nicht ahnen, welch ein zurückgehaltener Gefühlsimpuls sich mit der unerwarteten Galanterie in Billy auslöste. Ihr weiblicher Instinkt ließ sie doch ahnen, was sie nicht wußte. Sie fühlte die Tragikomil de§ eigenartigen Vorgangs. Ihre Wut, ihre Angst, ihre Erregung löste sich. Sie ließ sich auf einen Sessel fallen und bedeckte das Gesicht mit den Händen. Stummes Schluchzen erschütterte ruckartig ihren Körper. Die unerträgliche Spannung ihrer Nerven löste sich. Es war die peinvollste Situation, die Billy in seinem ganzen Berufs- und Privat leben durchgemacht hatte. Er kam sich vor der schönen Verbrecherin selbst wie ein Ver Brecher vor. Mit den traurigen Augen des großen Jungen sah er auf sein Opfer nieder. Beruhigend strich er mit der 'Hand über das dunkle, weiche Haar und den weißen, warmen Rücken. Eine lyrische Szene voll Sentimentalität, die, hätte sie nur noch eine Minute angehalten, auf die Zuschauer überwältigend komisch wirken mußte. Keiner konnte sich vorstellen, daß die Verhaftung einer Verbrecherin durch einen Detektiv unter so rührenden Zeremonien verlief. Hingerissen besonders starrten die beiden blauen Augen der jungen Dame, mit der Billy so angenehm getanzt und so unangenehm diskutiert hatte, auf Billy und Mary. Auch sie konnte nicht begreifen, was in dem Detektiv vorging. Aber ein Weib versteht auch ohne zu begreifen. Sie sah die Seelenqual auf dem hübschen Jungengesicht und ahnte, welch tragische Pflicht er erfüllen, welchen Kampf gegen sein kindliches Herz er bestehen mußte. Die „süße Mary" konnte nicht so lange traurig sein als Billy Leichtsinn war der Grundzug ihres Wesens, Leichtsinn bis zum Verbotenen. Sie gewann ihre Fassung wieder, ordnete kokett ihr Haar, zog unbekümmert die silberne Puderdose und die Quaste aus Schwa nenflaum und begann die Spuren der Tränen und der Erregung zu überstäuben. Als sie Lippen und Augenbrauen vor dem kleinen Handspiegel sorgfältig nachgezogen hatte, war sie wieder ganz „Dame". Stolz stand sie auf und blickte Billy erwartend an. ,/Sie sind undankbar, Herr Detektiv. Ich I glaube mich zu erinnern, einmal Ihren Besuch erhalten und Sie mit einem Bilde von mir ausgezeichnet zu haben." Billy nickte schuldbewußt. „Mit Namensunterschrift", murmelte er zerknirscht. „Sie lachte. „Sentimentalitäten liebe ich nicht. Also tun Sie Ihre Pflicht. Es war mir kein Vergnügen. Sie kennenzulernen, Mr. Bill." Billy stammelte: „Ich bedauere außerordentlich ..." Sie wandte sich schroff um. Die Beiden Beamten nahmen sie in ihre Mitte. „Gehen Sie", hauchte Billy und überließ sein Opfer den Schergen der Kriminalpolizei. Er sah ihr nach, als sie mit der Eskorte der Beamten verschwand. Dann fiel er in einen Sessel. Hoffnungslos sahen seine wasserblauen Augen vor sich hin. Er hatte den Traum seiner Jugendleidenschaft, seiner ersten jungehaften Liebe, vernichtet. Er fühlte eine Leere in seiner Herzgrube. „Es 'st aus", wiederholte er mechanisch Marys erste Worte. Er sah auf. Vor ihm stand, nicht minder trostlos, die zurückgebliebene Maske mit den blauen Augen. Wie lustig hatte er mit ihr den Abend begonnen, wie hatte er ihre Fröhlichkeit rauh unterbrochen. Genau so wie den Uebermut der „süßen Mary". Mit aller Schwere drückte das Bewußtsein seiner unseligen Bestimmung auf ihn. Ja, er, der Freund der Frauenschönheit, war vom Schicksal dazu verflucht, dem Geschlecht, das er verehrte und liebte. Qualen, nichts als Qualen zu bereiten und selbst gequält und lieblos zu bleiben. Diese furchtbare Einsicht, die ’hn unerträglich überkam, löste eben durch ihre Stärke den entgegengesetzten Reflex aus. Plötzlich sprang er empor. Eine unnatürliche Lebendigkeit trieb ihn. Er wandte sich an die Gesellschaft der Klubmitglieder, die noch fast vollzählig versammelt, den unerhörten Vorfall besprach. (Fortsetzung folgt.) Handlungen beide Staaten gleich interessiert sind. X Ein Memorandum der rumänischen Industriellen. Agr. Bukarest. Rumänische Industrielle haben der Regierung ein Memorandum vorgelegt, in welchem sie darauf hin-weisen, daß sie trotz der von ihnen durchgeführten starken Preisherabsetzung keinerlei Sinken der Kleinhandelspreise bemerken und fordern daher von der Regierung ein baldmöglichstes Einschreiten in dieser Angelegenheit X Eine rumänische Maiskonferenz. Agr. Bukarest. Im Ackerbauministerium fanden die ser Tage Beratungen über die nächste Maiskonferenz statt, die am 8. Feber beginnen toll. An dieser Konferenz werden die Direktoren und Vizedirektoren der landwirtschaftlichen Kammern und andere Fachleute teilnehmen. Das Programm der Konferenz ist noch nicht genau festgesetzt, wird sich allerdings wahrscheinlich vor allem mit folgenden Fragen befassen: Das Ackerbauministerium proponiert die Förderung von Kleinmais (Orange und St. Quentin) der im Auslande besonders stark gefragt wird. Es werden Subventionen für die Samenselektion bewilligt werden und mit allen Mitteln soll die Zuteilung von Mais zu Saatzwecken betrieben werden. Das gesamte staatliche Landwirtschaftspersonal sowie alle Landwirtschaftsschulen werden Kurse zwecks Propagierung der Maisselektion abhalten. 3>er Landwirt Abfälle als wertvolle Düngemittel Dünger ist teuer! Nicht jeder Gartenbesitzer wird in der Lage sein, sich Düngemittel zu kaufen. Wer aber nicht diingt, kann nicht viel ernten. So ist es doch nötig, sieb Kunstdünger, der ja noch verhältnismäßig billig zu haben ist, zu besorgen. Aber auch Abfälle bilden ein gutes Düngemittel. Als ein sehr gutes Bodenverbesserungsmittel hat sich Asche, namentlich Holzasche, erwiesen. So sind in 100 Kilogramm Braunkohlenasche enthalten: 16 Kilogramm Kalk, 0.7 Kilogramm Kali, 0,6 Kilogramm Phosphorsäure, 1,9 Kilogramm Magnesia. Am besten wird man tun. wenn man die Asche auf den Komposthaufen schüttet. Hier trägt sie zu seiner schnellen Reife viel bei. Will man die Asche bald auf das Land bringen, so ist es nötig, sie einige Wochen auf flache Haufen zusetzen, damit sich die in ihr enthaltenen schädlichen Bestandteile (wie Chlor und Schwefelsäure) verlieren. Asche wird gern in schweren Böden als Lockerungsmittel genommen. Eben so sind Küchenabfälle, soweit sie nicht verfüttert werden können, auf den Komposthaufen zu bringen. Aufwaschwasser der Küche enthält ebenfalls gute Dungstoffe. Nur müssen sich die Bestandteile des Aufwaschwassers zersetzen; deshalb ist es nötig, es auch auf den Komposthaufen zu schaffen. Auch Fischreste, Knochen usw. bilden vorzügliche Düngemittel. Hat man für Knochen keine sonstige Verwendung, so zerstoße und zermalc man sie und streue sie auf den Komposthaufen. Ein anderes schätzbares Düngemittel ist die Wasserpest (Elodea ca-nadensis), cie in Teichen und Wasserläufen oft anzutreffen ist. Dieses Unkraut besitzt an Dungwerten, wie P. Ktiser in der Gartenwett berichtet, in frischem Zustande 2% Pr. Kalk, 2% Proz. Stickstoff, 1 lA Pr. Phosphorsäure und 5% Proz. Kalk, also vier- bis fünfmal soviel wie Stallmist. Um die Wasser-pest (der Name kommlt von der raschen Vermehrungsweise) als Dung verwerten zu onnen ist es nötig, daß man diese krautar- '5e u 1 ?jZe mit ^i,fe e'ner gestielten Sense abschneidet u. ans Land bringt. Doch noch im grünen Zustand ist sie in den Boden zu bringen. Am Schlüsse seien noch Hornspäne, Lederreste, Lumpen zu nennen, die gleichfalls gute billige Düngemittel sind, nur werden s!e, wo kein Mangel an Stundung ist, seltener benutzt. Fritz Blankenfels. »Mich Bringen feine zehn Pferde datu Sie zu heiraten!" ' „Wieviel PS müßten es denn fein, Fräu lern.?" * Bei Fi'chers ist der fünfte Sohn nngefom men. Max, Fischers Weitester, nimmt sich feinen Vater vor: "Du, Papa, wenn das so weiter geht, ha--Ben wir bald unsere eigene Fußballmannschaft Beisammen!" AUS Lkljk Sitzung des Gemeinderates Der Gemeinderat von Celje hielt am Freitag, den 23. d. von 18.30 bis 21.45 eine ordentliche Sitzung ab. Der Bürgermeister Dr. G o r i o a n las eingangs Erläuterungen zu den Beschlüssen des MinisterrateZ vom 11. Dezember 1930. Finanzausschuß (Referent GR Dr. Vre 8 k o). Die Banalverwaltung hat den Gemeindevoranschlag für das Jahr 1931 der Stadtgemeinde zurückgesandt, weil die im Voranschlag enthaltene Summe von 313.000 Dinar für die Erhaltung der Städtischen Polizei nicht ausreichend ist. Die Ko ften für die Polizei sind mit 709.000 Dinar Berechnet. Davon würde die Stadtgemeinde vom 1. April an 531.750 Dinar, den Rest aber die Umgebungsgeineinde beisteuern. Von den Kosten für die Polizei müssen im städtischen Voran'chlag noch 218.750 Dinar gedeckt werden. Außerdem ist noch ein int Voranschlag nicht vorgesehener Fehlbetrag von rund 180.000 Dinar zu decken, zusammen also 400.000 Dinar. Diese Ausgaben werden durch eine Erhöhung der Gemeinde Umlagen aus sämtliche direkten Steuern von 30 auf 50% (Mehreinnahme 304.000 Din.) und durch eine Erhöhung der pauschalierten Verzeh-ungssteuer aus Branntwein von 40.000 aus 50.000 Dinar gedeckt werden. Ein dritter Antrag, wonach auch die Verzehrungssteuer auf Weinmost von 0.25 auf 1 Dinar für den Liter erhöht werden sollte, wurde abgelehnt; die GR. Rebeuschegg und Bernardi lehnten die'en Antrag im Namen der Gastwirte entschieden ab. — Dem So-kolgau Celje wurde eine Unterstützung von 10.000 Dinar bewilligt. — Die Stadtgemeinde wäre bereit, der Polizei die Amtsräumlichkeiten im 1. Stockwerk im Hause des Herrn Radakoviö neben dem Stadtamt und noch zwei Zimmer im alten Magistrats traft zur Verfügung zu stellen, falls die Ba-nalverwaltung dies genehmigen sollte. — Die früher mit 2,500.000 Dinar berechneten Baukosten für das neue Wohnhaus neben der „Krone" sind überschritten worden und wurden im Betrage von 2,852.605.34 Dinar in der Abrechnung bestätigt, während das städtische Elektrizitätswerk noch 29.799.70 Dinar für die Anlegung der Zen tralheizung zahlen muß. Bei dieser Gelegenheit wurden verschiedene eigenmächtig vorgenommene Aenderungen des Bauplans gerügt. — Für den Bau der neuen Häuser- kolonie (11 Doppelhäuschen) am Nuterlahn hos standen 1,750.000 Dinar zur Verfügung. Die Häuschen waren mit 72.000 und 79-000 Dinar Berechnet. Der Kostenvoranschlag wurde aber um mehr als 500.000 Di mar überschritten, weil die Parteien oerschie bene Arbeiten außerhalb des Bauplanes ausführen ließen. Nun haben verschiedene Unternehmer für diese Arbeiten noch 231.441.76 Dinar zu bekommen. Diese Summe wird vorläufig die Stadtgemeinde begleichen und dann die betreffenden Parteien Belasten. — Ein Angebot für Schnee-Pflüge wurde abgelehnt. — Für den Bau der Krozna ulica zwischen der Jpavic- und Kersnikgasse müßten einige Parzellen angekauft werden. Die Betreffenden Besitzer verlangen zu 20 bis 60 Dinar für den Quadratmeter. Die Stadtgemeinde ist bereit, 20 Dinar zu bezahlen. Falls die Besitzer mit diesem Preis nicht einverstanden sein sollten, wird der Bau dieser Gasse verschoben kezw. ein Enteignungsverfahren für die in Betracht kommenden Parzellen eingeleitet werden. — Die Stadtgemeinde wird bei der Städtischen Sparkasse und bei der Pensionsanstalt eine Herabsetzung des Zinsfußes für die Anleihen der Gemeinde aus 7 v. H. zu erwirken und dann Bei der Pensionsanstalt in Ljubljana eine Anleihe von 15 Millionen Dinar aufzunehmen trach ten. — Die Freiwillige Feuerwehr in Celje wird auch heuer von der Gemeinde 2000 kg Koks und 2000 kg Kohle unentgeltlich erhalten. — Im Städtischen Schlachthaus wird ein selbständiges Telephon eingeleitet werden. — Der sogenannte Hudwek-Befitz aus der Vipota wird für sechs Jahre verpachtet werden. — Die Stadtgemeinde wird die Banalverwaltung ersuchen, sie möge die Verstaatlichung der Straße Brezice—Zida-ni most—Lasko—Celje zu erwirken trachten. — In der verlängerten Kersnikgasse wird ein Steg über den Koprivnica-Bach errichtet werden. — Das städtische Bauamt wird fortan für Bauten immer Voranschläge vorlegen müssen, ausgenommen sind nur Ausbesserungen von alten Objekten mit Kosten bis 2000 Dinar. Wirtschaftsausschuß (Referent GR. Prof. M r a v l j a k). Die Gemeinde wird rät die Erweiterung der Frankopangate längs des Koprivnica-Baches in Dolgo polje Teile von einigen Parzellen abkausen. — Dem Tischlermeister Herrn Zupanöiö wurde ein Bauplatz zwischen der Jwavic und Stritar-gaffe am Unterlahnhos zu 25 Dinar Per Quadratmeter verkauft. — Hierauf wurden «EHHEU HTIMIIIE1031 Da schon von Din 46-950"- (6 Cyl. Faux Cabrioiet Monasix) aufwärts, in Qualität und Preisen unerreichbar! einige Angelegenheiten des Finanz-, Wirt-chasts- und Rechtsausschusses in g e h s i° nt e r Sitzung behandelt. Rechtsausschuß (Referent GR. Dr. K a» l a it). In den Heimatsverband wurden ausgenommen: Der Kaufmann Valentin Hladin, der Friseur Amandus Pepernik, der Schneidermeister Franz Selch, der Schu-ftermevster Michael Pojavnik und die Köchin Marie Jarnovsek. — Die Frage der Naturalwohnung für den Direktor der Knabenbürgerschule wurde noch einmal dem Ausschuß überwiesen. Bauausschuß (Referent GR. Dr. Wolf). Bezüglich der Adaptierung des Hauses des Kaufmannes Herrn Joses Plavc am Vraz-statz bezw. Baues eines neuen Hauses an diesem Bauplatz wurde beschlossen, daß in beiden Fällen der städtische Regulierungsilan befolgt werden müsse. Die Gemeinde wird das Haus des Herrn Plavc bis 1. Mai durch Sachverständige schätzen lassen und das Haus zu kaufen trachten. Stiidtis^s Elektrizitätswerk (Referent GR. Mr. P o s a v e c). Der Vertrag mit dem Elektrizitätswerk Fala wird aus fünf Jahre verlängert. Dem Städtischen Elektrizitätswerk wurden vom Eletrizitätswerk Fala einige Begünstigungen,.' vornehmlich eine Ermäßigung des Strompreises beim Verbrauch von 1000 Kilowatt an (0.50 Dinar) bewilligt. Gewerbe- und Marktausschnß (Referent GR. D o b o v i 8 n i k). Der Gemeinderat nahm den Marktbericht für das Jahr 1930 zur Kenntnis. Sozialpolitischer Ausschuß (Referent GR. Dr. 93 o t s i c). Die Parteien in der neuen Kolonie am Unterlahnhos werden nichtvor-geschriebene Arbeiten allein bezahlen ntüs« en. — Ein Angebot der Verkehrsanstalt in Ljubljana bezüglich Lieferung von Kohle aus Liboje für ärmere Bewohner wurde ab gelehnt, da der Preis zu hoch zu sein scheint Sei den Allfülligkeiten wurde auf Antrag des GR. Dr. I. Hrasove: Beschlossen, daß big Gemeinde die Frage der Lautsprecher zu Reklamezwecken regeln wird. Minimalster Benzinverbrauch bei Höchstleistung. Generalrepräsentant der „RENAULT“-Fabriken „SIKOR“ G. m. b. H Ljubljana, Cesta na Roinik Nr. 19. Telephone 26-02 Die Wa~en sind zur Schau im Laser auf der Ljubfjanaer Messe Pavillon: 3 — ohne jede Ankaufyerbindlichkeit ausgestellt! Wenden Sie sich an unsere Vertreter in Maribor: SVENSEK, RuSka c. 3 — Celje: PERDAN, Mariborska c. 14 — Murska Sobota: HolloSy Zoltan. c. Seinen 80. Geburtstag feierte am Mort tag, den 26. d. in voller Geistesfrische der bekannte hiesige Burger und Gewerbetreibende Herr Franz Km e c e l j. Den allgemein geachteten und beliebten Jubilanten unsere herzlichsten Glückwünsche! c. Todesfälle. Am Sonntag, den 25. d. M. ist in Graz Herr Anton K o s ch e l, gewesener Schlossermeister und Hausbesitzer, der erst vor kurzem nach Graz übersiedelte, im 64. Lebensjahre gestorben. Die irdische Hülle wird nach Celje überführt und am Mittwoch, den 28. d. M. um 16 Uhr am städti-chett Friedhof beigesetzt werden. Am Samstag, den 24. d. M. ist im hiesigen Krankenhaus der Tischler Herr Stephan Hrn 8 i 8 aus Celje, am Montag, den 26. d. M. aber in Celje (Za kresijo 4 a) die Besitzerin Frau Anna H o l o b a r, geb. Hermann, Mutter des hiesigen Malermeisters Herrn Stojan Holobar, im Alter von 59 Jahren gestorben. Friede ihrer Asche! c. Bortrag. Im Rahmen des Vereines „Svoboda" wird am Samstag, den 31. d. M um 20.30 im Gebäude der Arbeiterkammer Herr Dr. Heinrich T u rn a aus Ljubljana über Touristik und Alpen vortragen. c. Die 60. Generalversammlung der Freiwilligen Feuerwehr und deren Rettungsab-teilnng in Celje findet am Samstag, den 31. d. statt. c. Skiwettsayren. Der Skiklub in Celje wird am 8. oder 15. Feber in der Umgebung von Celje ein Skiwettsahren für seine Mitglieder veranstalten. Im Falle eines «Schnee-mangels im Tale wird das Wettfahren in der Nähe der Celjska ko8a und Svetina vorgenommen werden. c. Aus dem Gymnasialdienst. Herr Alois P a v l i 8, Religionsprofessor am Staatsrealgymnasium in Celje, wurde an das Staatsrealgymnasium in Maribor versetzt. c. Die Gewerbetreibenden v»n Celje werden ersucht, sich am Mittwoch, den 28. d. um 20 Uhr in der Kanzlei des Gewerbevereines im Gewerbeheim wegen einer Besprechung über die Steuerbekenntnifse zu melden. c. Ein Badender in der Sann. Beim Herrenbad ist jeden Tag ein junger Mann zu sehen, der ruhig ein kurzes Sannbad nimmt, ohne sich um die Kälte zu kümmern. Dieser abgehärtete Mann ist Herr M. R a b o §, der im Somer als Bademeister tm Herrenbad tätig ist. ^.Märtkorer' Zekkunq" Nummer 27. Mittwoch, ven M, I-änner 193! AUCH ANTISEPTISCH PRÄPARIERTE Schützt Euer heuchstes Gut — DIE GESUNDHEIT! Nachweisbar unübertroffen Jüemet A ÜAAUAAAAAAAUAaAA Verschiedenes yV^TTWUTTilTtTT1 Frau, welche schön wäscht und bügelt, übernimmt Wäsche zum waschen. Adr. 93erw. 1069 Bitte um Arbeit! Damenmäntel werden gewendet. Auch Wäsche ausstückeln billig. Ko-roska cesta 69.____1053 Am 1. Feber wird dem Bonbon- und Kanditengeschäft in her Stolna ulica 6 eine Zucker bäckerei beigefügt._1043 Maschinschreib- und Vervielsäl-Übungsarbeiten übernimmt zur raschen u. billigen Ausführung H. 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Schwiegervater, I Sohn, Bruder, Schwager und Onkel, Herr Franz Grobelsek Großkaufmann und Realitätenbesitzer Sonntag, den 25. Jänner 1931 um 20 Uhr an den Folgen eines tödlichen Autounfalles im 49. Lebensjahre gottergeben verschieden ist. Das Leichenbegängnis des teuren Dahingeschiedenen findet Mittwoch, den 28. Jänner um 15 Uhr von der Kapelle des städtischen Friedhofes in Pobrezje aus statt. Die heil. Seelenmesse wird Donnerstag, den 29. Jänner um halb 9 Uhr in der Franzis-kaner-Pfar. kirche gelesen werden. Maribor, am 27. Jänner 1931. 1052 Maria Grobei Sek Mutter MIzzi Grobeliek, geb. Robiö Schwieget tochter Franz Gtobelsek Sohn Maria Marinl Schwieger mutter Seni, Elise und Enca Marinl Schwägerinnen Familie Julius Robic, Limbus August GrobelSek Bruder Josef, Franz, Friedrich und Alfred Marin Schwäger Familien Grundner und Jamsek, Poljcane Alle übrigen Verwandten Verkaufe antiken Spieltisch, Garten tisch. Schubladekasten, kvmb. Schreibtisch und Blumen stöcke. RazborSek. 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