^^— ^^^ ^HKM^ 8am8t«A^ ausweichend zuerst seine Antwort laucerc, so lag doch so viel Tröstliches darin, dasi ich nicht alle Hoffnung verlor, um so mehr, als ich nur zu deutlich sab, dasi Reniers zwar Kaufmann mir vollem Sinne, aber auch Vater mir vollen» Herzen sey, und als letzterer seiner einzigen Tochter keinen Wunsch zu versagen vermöge. So stand ich denn an der Vorpostenlinic einer frohen Zukunft. Da brachte mein Un-stern jenen Don Pedrillo de Zuniga nach Tonrnay. Seine Stellung zu dein Marschall, scine erheuchelte Theil--nähme an meinem Loosc führten ihn in Reniers Haus und bald war nicht alles mehr so, wie im Anfange meines Arrestes. Katharina wurde erst zurückhaltend, wich mir dann mit verweinten Augen aus, Vater Rcniers benahm, sich erst kalt, dann mir beleidigendem Froste gegen mich. Desto mehr verdoppelte Zuni g a scine Aufmerksamkeit für mich und meinen Prozeß, der, wie er mir zu verstehen gab, nur durch seine Einmischung die glückliche Wendung erhielt, daß ich vom Vcrdachre des Vcrrarhes freigesprochen, jedoch auf höhereu Befehl nach Ungarn überseht worden bin. Jubelnd cilrc ich auf Reniers Stube. Er empfing mich kalr, wünschte mir in seinem und der vor wenig Tagen abgereisten K a t h a r i n a Namen eine angenehme Zukunft, und erklärte mir, als ich ihn an seine früheren Worte erinnerte, nach den Nachrichten, die er über mich und meine Gesinnungen eingezogen, könne wohl nie die Rede von einer-nähern Verbindung seyn. Viel zu stolz, mein Worc zu führen gegen den hochluüchigen Krämer, ging ich knirschend auf meine Stube, mir den Kopf zerbrechend, wer wohl den schelmenhaften Liebesdienst übernommen habe, mich zu ver-läumdcn. Da erschienst du, Iellenovic, mir der Depesche,, die meinen Aufenthalt in Tournay nur noch auf einen Taz bestimmte, mit der Bezeichnung des Reitercoimnando's, welches ich nach Ofen zu führen bekam; da »rarst du es, der mir mittheilte, was bereits alle wußren, dasi Zuniga's Sinn nach den reichen Schätzen und der schönen Tochter Reniers zugleich strebe; daß er es war, der mich verleumdete — ja du gingst noch weiter in deinen Vermuckungcn und vertrautest mir als sichere Ansicht, dasi niemand anderer, denn er, der Vorrachcr gewesen, der die nur einwendeten Papiere für den Feind erkaufte. Jubelnd trugst du meine _ iI -_ Herausforderung zu ihm und kamst von ihm mit der genauen Bestimmung von Zeit und Ort. Mit kochenden Pulsen erwarteten wir stundenlang den Verhaßten, aber, wie dir nur zu gut bekannt, erschien an seiner Stelle ein Adjutant des Marschalls mit der trockenen Nachricht — jeder werde kriegs-rechtlich erschossen, der binnen drei Tagen einen Zweikampf ausfechte, oder dabei zugegen sey. Grollend kehrten wir heim — grollend führte ich am nächsten Morgen mein Commando „ach Ofen." »Das lustige Lagerleben machte meine mißlichen Aben-theuer vergessen, d'rauf und d'ran ging es über die Krumm-sabel bei Papa. — „Bottoni, nehmt ihr die Schanze, so seyd ihr morgen Rittmeister!" rief mir der wackere General zu; meine Dragoner waren nicht gleichgültig für die Ehre ihres Lieutenants, wie Gottes Sturm drangen wir vor — Paff! da begrüßt eine verwünschte Kugel zur Ilnzeit so unsanft meine Nippen, daß ich für todt aus dem Gefechte getragen wurde, mit mir mein gewünschtes Rittmeister-Patent." „Das Haus eines edlen Magyaren nahm mich gastfreundlich auf, an meinem Lager wachte die blonde Lilla, die jüngste, die reizendste seiner sechs Töchter. Flocht die wiederkehrende Genesung ein freundliches Band um den geschickten Arzt und den dankbaren Kranken, so mußte meine Stellung zu Lilla bald eine recht herzliche und innige werden; ihres Vaters Verwendung versprach mir eine glänzende Zukunft, kurz: statt den Rippen erkrankte das Herz, und für dieß Uebel gab es Arzt und Arznei zugleich in Lilla's Besitze. Freudetrunken wartete ich ihre und des Vaters Rückkehr von Oedenburg ab, wohin sie dringende Familiengeschäfte gerufen hatten. Sinnend lag ich Abends auf meinem Laqer, zählte die Stunden und Tage bis zur Erfüllung meiner heiligsten Wünsche, da öffnete sich leise die Thür und vor meinen staunenden Blicken stand der Verhaßteste aller Menschen — Zuniga." (Beschluß folgt.) F r a n e n t r e u e. Sechs Jahre waren verflossen und noch hatte Mar-qaretha Walters keine Nachricht von ihrem Gatten erhalten. Er war als Ostindienfahrer von Amsterdam gesegelt und die ostindische Compagnie konnte weder von dem Schiffe, noch von der Mannschaft Kunde erhalten. Einst, als die Frau trübsinnig am Fenster stand und zum Himmel hinaufblickte, weil sie auf Erden nicht mehr zu finden wagte, was sie verloren hatte, wurde sie von einem der Directoren aufgefordert, in dem Bureau der Gesellschaft zu erscheinen. Der Director empfing sie freundlichst und stellte ihr einen jungen Mann vor, desscn ganzes Wesen auf den ersten Anblick schon für sich einnahm. „Dieser Herr hat einen Antrag an Sie, Madame," sprach der Director. „Ich bin ein Freund ihres Mannes," nahm der Fremde das Wort; „Sie kennen mich nicht; wohl ader ich Sie, und dicß seit Jahren. Ich bewundere Ihre Tugend, bin ein redlicher, ein gerader Mann, auch ein vermögender. Ich wünsche das Glück meines Lebens mit Ihnen zu theilen und der Varer ihrer beiden Söhne zu werden. Mein Antrag darf Sie nichr beleidigen; denn wohl weist ich's, daß Sie darüber zur Zeic sich nicht entscheiden mögen, bis Sie zuverlässigere Nachrichten von Ihrem Gatten, meincm Freunde, haben. Ich wünsche mir jetzt auch nichts weiter als Ihr Wort, daß Sie mein Anerbieten überlegen wollen. Bestätigt es sich, was wir Beide befürchten, dann ^ " er ergriff ihre Hand, „dann bitte ich um Ihre bestimmrere Erklärung. Bis dahin aber überlassen Sie mir die Sorge für Ihr Wohl." Margaretha erblaßte. Ohne ein Wort erwiedern zu können, wandte sie sich in's Nebenzimmer. Der Director ging nach einer Weile zu ihr. Er erinnerte sie an ihre Kinder; erwähnte, daß die Compagnie, wenn Sie diesen ehrenvollen Antrag verschmähe, Anstand nehmen dürfte, Sie weiter zu unterstützen; - das arme geangstete Weib brach in einen Strom von Thränen aus. »Hab' ich Sie so betrübt?" fragte der junge Mann, der nun auch hinzutrat, „nein, bei Gott, das wollt' ich nicht." Mit möglichster Fassung und zarter Bescheidenheit erwiederte Margaretha: „Sie sind zu edelmüthig. Sie verdienen das schönste Glück der Liebe. Dieß kann ich Ihnen nicht geben. Es müßte Sie betrüben, wenn ich Ihre Theilnahme, Ihre Liebe nichr mir voller Seele erwiederte, und das vermöchte ich doch nicht! Denn nimmermehr wird die Liebe zu dem Verlorenen in meinem Herzen erkalten. Ich würde mich nur zu oft in dem Anblick meiner Knaben verlieren , die beide sein Ebenbild sind; - - würde sorgsam dieß Bild in allen seinen theuren Zügen aufsuchen ^ es mit Thränen benetzen, und - das würde Sie nur unglücklich machen. Ueberdieß gehört längst meine Sorgfalt nur meinen und seinen Söhnen, und darin dürften andere Pflichten msch nicht stören. Nein, nein, mein Herr, das kann nie anders werden, nie! das fühle ich so sicher, wie mein Leben. Ich ehre Ihre edle Gesinnung von ganzem Herzen; — nehmen Sie meinen innigsten Dank dafür hin, nur stehen Sie ab von Ihrem Antrage. Ich kann nicht anders!" Darauf wandte sie sich an den Director: „Erlauben Sie, daß ich von nun an für meine Kinder allein arbeite; ich fühle mich start genug dazu; - darf ich mir aber noch ein Bitte verstatten, so sey es die, daß die großherzige Compagnie ihre bisher mir geschenkte Wohlthat nun einer andern Wmve zuwende. Ich und meine Kinder werden Ihre Großmuth nie vergessen." „Nein, edle Frau!" rief in voller Bewunderung der Director. „Sie sollen nicht allein für Ihre Kinder arbeiten! — Für Sie ist gesorgt. Von Ihrem Manne kann ich Ihnen zwar keine Kunde bringen, allein so eben war ein Lootse vom Haftn bei mir. Ihres Mannes Schiff ist mit reicher Ladung von Batavia eingetroffen. Dieser Fremde hat - II ' es geführt. Ihr Antheil an dem Frachtgewiime und was die Compagnie für die geleisteten Dienste Ihres Mannes hinzufügt, beträgt 12,000 Gulden." »Gott im Himmel!" rief Margarethe, »wie arm »nächst Du mich mit diesem Neichthume! ich sehe es mir zu deutlich, meine Hoffnung ist dahin, — meinen Gatten haben die Wellen verschlungen!" Sie sank auf einen Stuhl nieder. Aber fle bemerkte nicht, wie eine der Seitenthüren sich öffnete, wie ein Mann in Seeuniform leise hereintrat und mit gefalteten Händen, die Augen voll Thränen der Wonne, sich >'hr näherte. Jetzt erst, da er sie mit Wonne an seine hochklopfende Brust drückte, schlug sie die Augen wieder auf. Es war ihr Gatte. Wer beschreibt ihre Gefühle? Local-Fresken. in. Zur Handelsstatistik. Weil die Handelsergebnisse immer lebhafter die allgemeine Aufmerksamkeit fesseln, so erachtet das Journal des österreichischen Lloyd (nach Nr. 152 vom 21. vorigen Monats und Jahres) als von besonderm Interesse, auch die Bewegung des Handels in einzelnen Orten darzustellen, und beginnt mit Wien, als dem Herzen des commerciellen Lebens Oesterreichs, zu dessen Schilderung die vom Wiener Hauptzollamte verfaßten Ausweise über die Ergebnisse des Verwaltungsjahres 1845 die Daten liefern. Hiernach betrug die Gesammt-einlagerung bei dem genannten Hauptzollamte, welches nebst einem Oberamtsdirector, als Amtsvorsteher, 306 Beamte und Diener zählt, im genannten Jahre 1,886.834 Centner. — Trieft versandte und erhielt im Verkehr mit dem österreichischen Zollgebiete, wie es eben dort heißt, bei 1,600.000 Cent. Waren. Wenn diese Ergebnisse einen Spiegel des Handelsver-tehres jener Städte geben, und wenn Wien mit Recht als die Königin des österreichischen Handels, Trieft aber als der größte Handelsplatz der österreichischen Monarchie anerkannt wird, so mag wohl auch Laibach einen angemessenen Rang in der Handelswelt behaupten, da im verflossenen Jahre, wie es aus den verläßlichsten Quellen erhoben vorliegt, bei 1,089.000 Centner Waren zu dem hiesigen k. k. Haupt-zollamte zur Amtshandlung gestellt wurden, wobei ein großer Theil der Bevölkerung dieser Provinzialhauptstadt seinen Erwerb fand. L. Ksrdtsch. Feuilleton. (Vraud - Unglück.) Zu Glaskow brannte dieser Tage der Circus der Kunstreiter ab. Diese Neuigkeit haben bereits mehrere öffentliche Blätter mitgetheilt; wie jedoch das Feuer entstanden, hat noch keines angegeben. Towe, einer der Kunstreiter, hatte ein Pferd, »die'träge Stute" genannt. Sporn und Peitschenhiebe vermochten nicht, diese) Thier in Galopp zu bringen, da fiel es einem derRoßwärterbei, dem armen Pferde einen brennenden Schwamm in's Ohr zu legen; das Pferd lief nun in solcher Wuth und mit einem völligen Gebrülle im Circus umher, daß die Zuschauer in heftige Bestürzung ge-riethen, und von ihren Sitzen entflohen; das Pferd aber drang in die Heukammer, es gelang ihm, durch heftiges Schütteln des Kopfes, den brennenden Schwamm aus dem Ohre zu schleudern, welcher sofort in das Heu fiel, und ehe man noch zu Hilfe eilen konnte, eine solche Feuersbrunst anrichtete, daß in fünf Minuten das ganze Haus in Flammen stand. Merkwürdig ist es, daß das Pferd sich rettete, der grausame Noßwärter aber in der Heukainmer erstickte und bis auf die Knochen verbrannte. (Unglück.) In Neuzeug, einer von Stadt Steyr anderthalb'Stunden entfernten, zur Pfarre Sierning gehörigen, größtentheils von Eisenarbcitern (Messer-, Gabel-, Ahl- und Nagelschmieden) bewohnten Ortschaft, trug sich vor einigen Tagen ein trauriges Ergebniß zu. Zu einem in verschiedenen Eisenarbeiten sich beschäftigenden Manne, welcher sich auch mit Reparaturen abgibt, wurde ein vom Schafte abgenommener Büchsenlauf gebracht. Er stellte diesen hinter den Ofen und verließ seine Wohnung. Seine Tochter, ein Mädchen von 14 Jahren, kommt nach Hause, will die im Ofen verglommene Glut neu anfachen, und, wie es hier zu Lande häufig der Fall ist, den alten Büchsenlauf dazu verwenden, wie sie es gewöhnlich zu thun pflegt, und den sie stets hinter dem Ofen zu finden weiß. Sie bemerkt es nicht, daß statt diesem ein anderer da steht, — nimmt das obere Ende in den Mund, mit dem andern fährt sie in die Glut, — der Schuß geht los — leichtsinniger Weise war von dem Ueber-bringer des Gewehrlaufes die Ladung nicht ausgezogen und von dem Vater dieses nicht untersucht worden. Man kann sich die schreckliche Explosion denken und den Schmerz des Vaters bei dem Anblicke der Leiche seines Kindes. (Auch Gsel sind treu.) — Man rühmt die Treue der Hunde; ich freue mich, die Ehre eines oft verkannten, nun einmal im bösen Rufe stehenden Thieres retten zu können. Am Christabende vor zwei Jahren kamen drei Studenten aus Göttingen in Bodenfeld, im Hanover'schen, an, um von da ihre Reise nach ihrer Heimath fortzusetzen und sich daheim ihren heiligen Christ zu holen. Der Schnee lag hoch, und sie wurden gewarnt, fortzugehen; aber die Heimath zog an. Sie kamen auf den Einfall, einen Mann mit einem Esel vorangehen und Bahn machen zu lassen. Glücklich kam auch die ganze Gesellschaft in der Heimath an — aber der Führer nicht zurück. Drei Tage nachher sah ein Reisender nahe am Wege ein ganz mit Schnee bedecktes Thier, gleich einem Eisbären, sich hin und her bewegen, und wußte nicht, wofür er es halten sollte. Er geht endlich näher, und findet den gesattelten Esel neben seinem todten Herrn. Der Mann war im Schnee vergraben, und das Bein, von dem das Thier den Schnee und das Eis abgekratzt hatte, verrieth die Leiche. Drei Tage und drei schrecklich kalte Nächte hatte also das abgemattete, erstarrte, treue Thier mit Hunger und Frost gekämpft und seinen Herrn doch nicht verlassen. (Um den lästigen Uebelstand der Zwiscken-acte zu beseitigen,) überhaupt aber, um dem Publikum die Folter abscheulicher Musik, die da, besonders bei Schauspielen, gewöhnlich gräßlich miaut, zu ersparen, ist der Di-rector des Pariser Theaters „Odeon", auf den Einfall gekommen, dem Publikum in den Zwischenacten eine andere 'Art Unterhaltung zu bieten; er hat nämlich m dem Foyer eine Ausstellung von Gemälden veranstaltet, die häufig gewechselt werden. Die größten Pariser Maler beeilen sich, ihre Producte auf diese Weise zur Schau zu bringen, und das Publikum hat dadurch die angenehmste Unterhaltung. on Alerandrieu singt während dieser Zeit in Eairo und erhalt dafür 25,000 Fks. (Gin Wahrsager) hat einer Familie von Vater, Murrer und Tochrer im Departement der Aise prophezeit, sie würden einen Schatz finden, wenn sie durchaus schwiegen. Mutrer uud Tochter können dieses Schweigen aber nicht ertragen, und um den Schatz nicht zu verjagen, gehen sie jede Woche ein Mal über die Gränze des Departements, um sich —auszuplaudern. (Vei einer Schlägerei) in Berlin wurde (wie der >.Publicist" er;ählr) ein Bcoiencer von einein Manne, welcher sich im höchsten Stadium der Wuth befand, so dasi ihm der Geifer vor dem Munde stand, in den Daumen gebissen. Er achtere nicht darauf, wurde aber kurz nachher von der Wasserscheu befallen, an welcher er am ueunren Tage unter den furchtbarsten Symptomen starb. (Äbd - el-Kader.) Man sprach unlängst viel davon, daß Abd-el-Kader von seinem Loibrofse erdrückt worden wäre. Eine Bestie batte also in einigen Minuten mehr zu Stande gebracht, als der Marschall Bugeaud in zehn Jahren. (Ladislaus von Pyrker), Erzbischof von Erlau, der an erkannt zu deu bedeutendsten deutschen Epikern aehörr, erhielt dieser Tage von der philosophischen Facultät zu Ie ua das Doctorsdiplom. (Neue Hinricktungs-Methode) Wer auf den neuen Jahrgang der „I^nm'« jVIu«ick!«" abonnirt, erhält eine Freikarte für zwölf Eoncerte. Wer aber beweisen kann, dasi er zwölf Eonccrte (!!!) nicht zu überstehen vermag, erhält dagegen ein musikalisches Werk. — (Mau sieht also, eine schwache Gcsuudhrit ist nicht immer ein Malheur.) (Seltene Lebeuslvärme.) — Das merkwürdigste der Leibesbeschaffenbeit der Esquimaur, sagt ei» neuerer Ncise-beschreiber, ist die Wärme ihres Magens und ihres Geblütes ; ob sie gleich niemals Feuer in ihren Hütten machen, so erwärmen sie doch dieselben durch ihren hcis-en Athem so sehr, dasi die Europäer davon ersticken möchten. Papierkorb des Amüsanten. Kurzes Tagsgespräch. Wo gehst Du hin? -^ Auf dic Börse. -^ In diesem Falle gib mir fünf Gulden. -- Was willst Du damit machen? -- Ich will Dir das G.eld aufbewahren, damit Du diesen Abend zu essen hast. Die Astronomen prophezeien uns einen sehr milden Winter. Loii. — Wenn aber unsere armen Ehemänner auf den Winter, d. h. den Fasching und die Soireen denken, laufr's ihnen sehr kalt über den Rücken. — Gar nichr linu! Seit den D öblc r'schen Nc b elb i ldcrn ist das Joseph-städter Theater für neue Stücke sehr unglücklich — denn das Publikum sieht jedes neue Stück für ein Ncbelbild an, uud wird unruhig, wenn es nicht bald verschwindet. — Als kürzlich die Seine bei Paris so außerordentlich gestiegen war, machte Jemand den Vorschlag, nur einige Börseuleme zum Wasser zu schicken — die verstehen schon das -- Fallen machen. Im Beiseyn der Frau v. M. unterhielt man sich über die jetzt grasirende Erdäpfelkrankheit. Wie! rief diese be- rühmte Frau, die Erdäpfel sind trank? — Nun weiß ich mir's zu erklären, warum gestern meine Köchinn sie mir im Schlafrock servirce. Theater in Laiback. Am verflossenen Montag (5,. Jänner) kam zum ersten Male Kt-. Naup ach's vieractiges Possenspiel: „Der Zeitgeist" zur Auffährung, Die Idee. den Zeitgeist in menschlicher Gestalt und zwar in der eines hasenherzigen Harlequins und eines maskirte» Premierlieutenants herumwandeln zu lassen, ist etwas barrok, und es gehört ein starkes Vertrauen dazu, daß sie bei einer auch in der höcksten Potenz von Unwissenheit befangenen Dorfgemeinde in Anwendung gebracht werden könne und Glauben finde; indessen nennt der Verfasser das -<>tück ein ,,Possenspiel" und nimmt daher der Kritik die Fetzer gleichsam aus der Hand. Als hsitcres Pussenspiel — möge die Allegorie auch etwas hinken— wird das Stück immer sein Publikum finden, Nie Hauptrolle war Herrn-Z e i n e r als Junker Kasper zugetheilt, die er denn auch wirklich sehr gelungen darstellte. Man konnte Dummheit, jugendlichen Muthwillen und classische Unwissenheit fast nicht glücklicher ausgeprägt sehen. Die DUes. Polinger und Etterich (Hci-tha v,Blumenthal und Kammermädchen Rosine) waren die liebe Natur und ländliche Unwissenheit selbst. Herr Po si nge r< als Hchulmeister Nebel, Herr Köppl, als Herr v, Alp, st.niben an ihrem Platze. Herr 2 <1> m i d t, als Varon vurg, nahm sich recht gut, und Herr Moldt als Schelle, war drastisch genug. Auch Herr Mayer (3iickter Kunze) ist mit Lob zu er« wähnen. Das Stück erregte Heiterkeit und sprach so ziemlich an. — Dinstag am l>. Jänner: ,,Das Tournier von Kronstein", romantisches Nitterlustspiel in fünf Auszügen, von Franz v. H o lbe i n. Ein altbekanntes, wirksames, gutaccrcditirtes Stück, das aber — eine tüchtige Besetzung fordert. Dlle. Spengler entsprach ihrer Parthie als Elddelh nickt ganz vollkommen. Die verschiedenen Nuancen der (Charaktere in de>» Vorstellungsscenen der Freier (dritter Act), waren nicht alle so prägnant, als sie hätten seyn tonnen ; vorzugsweise die Scene mit Löwenkorff, dem Lebemann, der übrigens vom Herrn Schmidt ebenfalls nicht glücklich aufgefaßt erschien. Löweichorst ist nicht umsonst der ,,Lebemann" ge> nannt; er muß mit dem ritterlichen Wesen zugleich feine, gefällige Manieren verbinden, zugleich Hofmann seyn, und sich so uon anderen seines Gleichen jener Zeit unterscheide», was bei Herrn Schmidt der Fall nicht war, Herrn Moldt's Leistung, als Han»ö von Trauenstein, der Gut-müthine, können wir ebenfalls nicht rühmlich hervorheben; sie hatte das an Plumpheit zu viel, was ihr an natürlicher Bonhomie fehlte. Nirvon Langen, der Neidhart, wurde von Herrn M a y e r passend und trefflich vorgestellt, auch Herr P ogrell, als Kunibert vom Thale, war entsprechend. Vci Kunz von Laussenhaim, dargestellt von Herrn Zein er, vermißten wir den lustigen Humor dieses hasenherzigen Vonvivants der Vorzeit, dem man aber seiner Gutmüthigkeit wegen nicht gram seyn kann. Herr Thom« spielte den <6onrad von StarkenburZ mit allem ritterlichen Anstand?, und Herr Köppl, als sein Knappe Stürmer, war ohne Widerrede sehr brau und beifallswürdig. Herrn Polinger's Kanzler Eber-hardt war zu wenig kriechend, zu laut auftretend, in Summa: zu wenig höfisch. Mad. Etterich gab die Erzieherin Irmentraut mit gewohnter Anständigkeit. Schließlich kömmt noch »u erwähnen, daß bei dem Tourniere, es beschreibt, für die Illusion der Zuschauer nichts geschah, indem man weder vomEchwerterge-, klirr, noch vom Pferdestampfen ic. etwas vernahm, obwohl das Tournicr unter den Fenstern vor sick geht. Der Eingang war sehr zahlreich und gut besetzt, dasVtück gefiel und das Theater zeigte sick in allen Räumen echt sonntäglich gefüllt. — Mittwoch ,,nn 7. Jänner fand die Wiederholung des gerngesehenen Lustspiels: „Dic Schlittenfahrt" von F- v. H o l b c i n, Statt, ein Stück, dessen wir bereits früher nach Verdienst erwähnten. Leopold Kordesch. Erklärung. Zur Vermeidung von Mißverständnissen erklärt der Gefertigte hie-mit, daß ihm bei Abfassung des in Nr. 1 des Illyrischen Vlattes erschienenen Recrologes des hochwürdigsten Herrn Matthäus Raunicker, weiland Visckofs von Trieft und Capo d'Istria :c., der in der hiesigen Landwirthschaflszeitung: ,.K.>n<,>!lj^t? in ,<>!<»<>s..1,Ke novic-«" als Beilage zuerst erschienene, ausführlichere Necrolog zur GrundlaZ? gedient habe, und das, er daraus einc Uebersetzung im Auszuae gemacht, zugleich auch die Quellen bcnützt h^'e, die ihm vom hiesigen hochwürdigsten fürst-bischossichen Ordinariate mitgetheilt morden waren. Leopold Kordesch. Verleger: Igna; Alois Edler v. Klein m a y r.