für Kunst, Wissenschaft und geselliges Leben. Nedigirr von Franz Hermann von Hermannsthal. ^0 ÄQ^^VH.ÄH» ÄÄ. Montag am G. Juni I.84N. Von dieser Zeitschrift erscheinen wöchentlich zwei Nummern, ledes Mal ein halber Noaen. Der Preis des Blattes ist in Laibach aanijiihriyü, dalbiahria » fl. Dur« d,e t. f. Post unter cnuverr mit poriofreier susenduna oanziädril, », haibiädria , rl. L. M., und wird halbiahrlg uoraus« bc,ai< »»Nun, besuch' dein Mütterlem, Aber breite Straßen fein, Breite Straßen mußt du suchen. Wo du hörst den Fuhrmann fluchen; Wandle nicht auf Steigewegen, Wie die Wallfahrtlcute pflegen. Die ihr heil'ges Aue singen; Konntest sonst mir leicht entspringen."" Greichen achtet nicht darauf, Sucht den schmalen Fußsteig aus. Wo die fromme Wallfahrt geht, Und ihr heilig Ave fleht. Als nun Gretchen kommt nach Haus, Ruft sie Dies zur Mutter aus: »Näuch're, ach! und weihbesprenge mich. Um fünffachen Segen fleh' ich dich, Daß mich Tcrdoglau nicht nehme. Wenn um mich er etwa tnme!" Kaum war also ihr gcscheh'n. War schon Ter doglau zu seh'n. »Kanu ich nun dich nehmen nicht. Kehre fre i zu deiner Pflicht. Weint das Kind doch gar zu sehr.« »»Nein, ich lehre nimmermehr! Wein' es denn in Gottes Namen, Ich doch lehre nimmermchr!«" ') Siehe der »8Ii>ven5l« ni2n>i, KrAinzKlZ-« nurücl»" «weiten Band S. >ü ff. An der Fers/ in Bornesflammen Packt er dann das Kindelein, Und zerschellt's an hartem Stein. Die Tänzer»'«. Noucllctc. I. Unruhig wogte das Meer, die Wellen gingen hoch, war es doch, als ob der Waffergott seine schnaubenden Rosse mit ihren hängenden weißen Mähnen durch sein Flltthenreich jagte. Die Brandung brach sich mit Heftig­ keit an dem Steindamm, an dessen äußerstem Ende ein Leuchtthurm emporstieg, die Schiffer in dunkler Nacht zum sichern Hafen lenkend. Amphicheatralisch erhob sich die Stadt aus den Wo­ gen, von Ringmauern und einigen Forts umgürtet, aus deren Schießscharten die langen Hälse der Canonen guck­ ten, welche die Einfahrt des Hafens beherrschten. Einige Kauffarteischiffe und ein kleines Wachtschiff mit zwei klei­ nen Drehcanonen schaukelten sich auf der Rhede. Die Sonne sandte ihre Strahlen der Stadt, Gruß und Erwiederung donnerte ihr aus den Canonen des »Quardacosta" zurück. Die ^ ^ Flagge wehte lustig im Morgenwinde. Auf einem der großen steinernen Pfeiler, welche den Steindamm entlang zur Befestigung der Ankertaue ange bracht waren, saß ein sonneverbrannter Mann. Seine betheerten Finger und Kleidung ließen bald in ihm den Matrosen erkennen. Ihm zur Seite stand ein anderer, ihm gleich im Anzüge. Ihre Augen verfolgten schon seit einiger Zeit die Bewegungen eines Schiffes, das am fer. nen Horizonte auftauchte. »Sieh doch, Angelo«, Hub der Sitzende an, »wie keck der Schooner dort um die Landzuge steuert. Ein gan­zer Seemann, der Capitän. Er muß unser Fahrwasser schon kennen, wie würde er sonst so verwegen mit vollen Segeln so dicht an jener Punta vorübereilen, die schon so Manchem Schiff und Leben gekostet hat." »Hast Recht, Pietro . Bei dem scheint Lootst und 43 Senkblei überflüßig — und seines Schiffes Kiel scheint kaum die Wellen zu berühren. Jetzt grüßt er das Fort.« Eine dichte Rauchwolke walzte sich aus der Mündung ei­ ner hellglänzenden Canone, und verlor sich dann, vom Morgenwinde über die See getrieben, der dumpfe Knall tonte wie ferner Donner von den Hügeln wieder, und ver­ hallte , immer schwächer werdend. »Es blitzt schon wieder«, rief Angelo , indem er die brennende Cigarre von dem Munde zwischen den Zeige­ und Mittelfinger nahm, und auf den Schooner hindeutete. Einige Augenblicke war das fremde Fahrzeug von graulichen Wolken eingehüllt; bald war es mir seiner flie­ genden Flagge sichtbar. Das Fort erwiederte nun mit zwei matten Schüssen die Begrüßung. „Die Pulversparer«, sagte Pietr o lä­ chelnd, »für zehn solcher Schüße nur zwei!" Der Schooner war nun im Innern des Hafens, eine lange schäumende Milchstraße zurücklassend. Der Anker glitt unter dem tactmäßigen Chorus der Matrosen in die See, und zog die klirrende Kette mit sich hinab. Auf dem Verdeck wurde man den Capitain gewahr; ein greller Pfiff aus seinem silbernen Pfeifchen sandte die Matrosen auf die Rahen, und im Nu waren die Segel zusammengerefft. Während Dies auf dem eben angekommenen Schiffe vorging, bestieg der Lieutenant des »Quardacosta« seine Lancia, und von vier Matrosen geführt, näherte er sich demselben, setzte ein kleines blechernes Sprachrohr an den Mund , und rief mit kräftiger Stimme: »Woher?« »Von ...... »Des Schiffes Name?« »Eleda, Capitän Arthur.« »Eesundheitspatent?« .Ja.« »Ladung?« »Nein.« Nach diesen Präliminarien begab sich der Lieutenant an Vord, wo ihn der Capitän Arthur mit seemännischer Herzlichkeit und Zuvorkommenheit empfing und ihm die Schiffspapiere überreichte, welche jener mit wichcigthuender Miene lange prüfte. »'I'utt» in duvuto orcüne«, sagte der Lieutenant kopfknickend, und kündigte so dem Capitän Arthu r die allsogleiche Zulaßung an. Der Lieutenant wollte sich dann entfernen, allein Capitän Arthu r winkte einem Neger, der unverwandt seines Herrn Augen beob­achtete, und sogleich in die Cajüte verschwand, um mit einer Flasche und zwei Gläsern zurückzukehren. »Leute wie wir, Herr Lieutenant, die wir noch bei lebendigem Leibe in unsern Särgen herumschwimmen, und jeden Augenblick ein naßes Grab unter den wandernden Wellen finden können, auf dem sich keine Mausoleen und Grabsteine errichten lassen, um den über unsere Gebeine eilenden Schiffen ein »Steh' still« zuzurufen, müßen jeden Moment wahrnehmen und der Freude widmen. Also, Herr Lieutenant, »Was wir lieben!« und ein Jeder liebt doch Etwas, ich für mein Theil die endlose See, die eben so viele Tücken, Launen und Untiefen hat, wie das ge­ fallsüchtigste Weib.« Beide leerten die Gläser, welche der Neger auf's Neue bis an den Rand füllte. Capitän Arthu r nöthigte den Lieutenant, wieder das Glas zur Hand zu nehmen. Der Lieutenant blinzelte durch dasselbe, indem er es gegen die eben aufgetauchte Sonne hielt. »Ein ausgezeichneter Wein! ich habe nie einen ähn­lichen in meinem ganzen Leben verkostet«, Was auch wohl die Wahrheit sein mochte, da des Lieurenancs karger Sold ihm nur den bescheidenen Vi»» clel p»«»« erlaubte. »Auf nähere Bekanntschaft denn mit mir«, rief Ca­pitän Arthur , »auch mir diesem braunen Freund«, auf die Flasche deutend, »der so hoch in Ihrer Gunst steht.« Capitän Arthu r flüsterte dem Neger Etwas zu, der bald mir einem Flaschenkork erschien, aus dem der braune Freund mit 24 Augen herauZblickre. »Herr Lieutenant, Sie müßen mir schon erlauben, Ihnen diese Kleinigkeit in Ih r Boot senden zu dürfen, denn es giebt nichts Unangenehmeres im Leben, als ein früher nie gekanntes Vergnügen nur einmal zu genießen, und es dann auf immer entbehren zu müßen, obgleich der Vorgeschmack von oft nicht leicht erreichbaren Freuden ge­wöhnlich genußreicher, als spärer die Wirklichkeit selbst ist.« Des Lieutenants Augen glänzten vor Freude, und mit eigener Hand und vorsichtig ließ er den Korb in das Boot hinab, als ob sein Erstgeborner in demselben ver­schloßen wäre. »Capitän Arthur, Ihre Güte beschämt mich«, sprach er, als der Korb wohlbehalten am Boden der Lancia ruhte, und seines neuen Gebieters harrte, welcher endlich mir vielen Bücklingen folgte, und seelenvergnügt an Bord seines »Quardacosta« zurückkehrte. »Achmet«, rief Capitän Arthu r dem Neger zu, als der Lieutenant sich enrfernt harte, „sorge, daß das Boot mit vier Mairosen bereit sei, wenn ich wieder auf's Deck komme, da ich an's Land gehen will.« Das Boot glitt in die See hinunter, eine rothe, mit Gold gestickte Decke breitete Achmet sorgfältig über die Sitze aus, und nahm hierauf seine Stelle beim Steuer­ruder ein. Capitän Arthu r sprang von der Treppe in's Boot. »Rudert!« rief er seinen Matrosen zu, die nicht einmal dieser Aufforderung bedurften, um das Boot pfeilschnell über die Wellen zu treiben. Capitän Arthu r sandte, kaum gelandet, das Boot zurück. Er mußte viele Treppen auf- und absteigen, welche die Straßen aneinander ketten, und gar manche abgema­gerten, ihn verfolgenden Bettler mit einigen »«runi« abfer­tigte, bevor er die 8trnÄl» n«»!« erreichte, in welcher sich die schönsten und lockendsten Juwelen und Goldgeschmeide in den prachtvollsten Kaufläden befinden, die so manchem vorübergehenden Mädchen einen Seufzer um ihren Besitz 43 entlocken, und sie, wenn ihre Wünsche erfüllt sind, wieder und vielleicht noch tiefer seufzen machen. Arthur hielt einen Vorübergehenden an. „Können Sie mir die Wohnung des .... Consuls andeuten?" Mi t der den Südländern eignen Zuvorkommenheit erwiederte der Gefragte: „Sie haben nur noch eine kleine Strecke, sehen Sie da den »königlichen Palast, und gegenüber das schöne Ge­ bäude mit steinernem Balcon mit dem Oleander? Dort ist die Wohnung." Capitän Arthu r dankte und eilte dem eben beschrie­benen Hause zu. I n dem hohen kühlen Porticus angelangt, weilte er ein Paar Augenblicke, trocknete den Schweiß von der Stirne, und sandte seine Augen forschend umher. Die Statue der von Ulysses heiß geliebten Kalypsa stand in einer Nische, zu ihren Füßen spielten ihre Kinder; Nau ­sinous träufelte den Saft einer Weintraube in eine Meermuschel, und reicht selbe seinem Bruder Nausithou s zum Trinken hin. Arthu r eilte dann die breite marmorne Treppe hin­auf und zog die Klingel so stark, daß das helle Glöckchen lange noch fort tönte, als schon der Diener die Thüre geöffnet hatte. Capitän Arthu r schrieb ein Paar Worte auf die Rückseite seiner Visitkarre. Der Diener entfernte sich, und erschien in wenigen Minuten wieder, mit der Bitte, ihm zu folgen. Als Arthu r das Gemach betrat, rief der Consul: »Sei mir gegrüßt!" aus, und drückte herzlich die dargebo­ tene Hand des Freundes. „Seit Jahren horte und sah ich Nichts mehr von dir! Wie erging es dir? Wo trieb dich dein unstäter abenteuerlicher Sinn umher? Was bringt dich nach M... ? wie erfuhrst du meinen Aufenthalt?" »Stille, stille für jetzt! Ich hätte dir viel zu erzäh­len, wenn ich dir Alles erzählen könnte, jedoch ich habe zwei unübersehbare Mauern zwischen meiner Vergangen­heit und Zukunft gezogen, und lebe nun, so eingekerkert, für den Augenblick. Reiz- und freudenlos schwindet mein Dasein dahin. Ich liege auf dem Ocean des Lebens, wie ein Schiff in Windstille mit erschlafften, herabhängenden Segeln, die ihre frühere Spannkraft ganz verloren haben, wiege mich so auf den Wellen, in deren Schooß ich frü­her oder später ein Grab finden werde. Je früher desto angenehmer.» „Bist du etwa uerheirathet, unglücklich verliebt, wollt' ich sagen, daß du so gleichgültig über Leben und Tod fa­selst? Du bist noch jung, und nur dem Kühnen lacht das Glück. Muth also, nicht so schnell verzagt! Der Mann muß dem Geschicke die Stirne bieten, und nicht vor der Zeit und ohne Kampf den Nacken beugen." (Fortsetzung folgt.) Aus des Barfüßers, Johannes Pauli, im Jahre »H»8 verfaßtem Volksbuch, „Schimpf und Grnst." (Beschluß.) 10. Ein Edelmann hatte einen Jagdhund, der war ihm sehr lieb, und er hätte ihn um viel Geld nicht gemißt. Es begab sich, daß, als einmal sein Kind in der Wiege ganz allein gelassen wurde, eine Schlange aus der Mauer schlüpfte und es tödtete. Der Hund rächte den Tod und zerbiß die Schlange. Der Junker trat ein, sah Niemand, als den Hund und das blutige Kind, meinte, der Hund sei der Mörder, und erschlug ihn im Zorn mit dem Schwerte. Darauf sah er die todte Schlange, errieth die Treue des Hundes, und verfiel in solche Reue, daß er mit Willen seiner Frau in St. Benedictus-Orden, ging und Gott diente. Darum wurde in derselben Stadt, wo Dies geschehen, ge­ordnet, daß man nichts Großes handeln sollte, man hätte denn dreimal davon gedacht und geredet im Rath. Wir lesen von St. Martin: Da er einmal von Pa­ris herausging mit etlichen Priestern, begegnete ihm ein Wagen, mit Wein schwer beladen, und der Fuhrmann, der nie in der Stadt gewesen und nicht wußte, wie nahe oder fern sie war, fragte: „Liebe Herren, mag ich noch nach Paris kommen, da es gegen Abend ist?" St. Mar­ti n sagte: „Fährest du gemach, so kommst du wohl da­hin, eilest du aber sehr, so kommst du diesen Abend nicht dahin." Der Fuhrmann wurde zornig, trieb die Rosse, wollte eilen und sagte: „Ich meine, die Leute sind voll Weines; sollt' ich nicht eher hinein kommen, so ich tapfer fahre, denn ich langsam fahre?" Wie er also eilet, brach ihm ein Rad, so daß er ein anderes holen mußte, und den Tag nicht nach Paris kam. 12. Eine Ratte hatte großen Schaden gethan, und da sie alt war geworden, drückte sie das Gewissen, sie wollte ihr Leben bessern, in ein Kloster gehen und Buße thun. Sie wanderte fort und fand eine Ratte an einem Thore, die war aufgespannt mit Nägeln. Sie sprach: »Liebe Schwester, Was thust du da?" Die Andere: „Ich büße für meine Sünden." Die Erste: „Der Orden ist mir zu hart, ich möchte ihn nicht erleiden." Sie kam weiter und fand eine Dritte in der Falle. „Liebe Schwester, Was thust du?" Die Dritte: „Ich thue Buße für meine Sünden." Die Erste: »Der Orden ist mir zu hart." Sie ging weiter und kam in einen Camin, wo viel Speck hing und die Ratten auf und ab liefen. Sie sprach zu ihnen: »Liebe Schwestern, Was thut ihr da?" Sie antworteten: „Wir thun Buße für unsere Sün­den, willst du auch in unsern Orden kommen?" Die Ratte sprach: „Ja , der Orden gefällt mir, hier will ich meine Sünden auch büßen." Also ist es mit uns Allen. 1Z. Ein Bauer hatte eine Frau und einen Esel. Beiden Eheleuten kam einmal die Andacht an , und sie gelobten, keinen Wein zu trinken, es sei denn Weinkauf, wenn sie Etwas kauften oder verkauften. Es währte etwa vierzehn Tage, so kam ihnen die Lust an, Wein zutrinken, und die Frau sprach: »Meister, gieb mir deinen Esel zu laufen.« 44 Der Mann that es, und sie tranken Weinkauf. Des Mor­gens kaufte der Mann den Esel wieder zurück, und sie hatten abermals Weinkauf zu trinken. So trieben sie es für, und meinten das Gelübde nicht zu brechen. Neues. (Liszt in Petersburg.) Im »Ungar" lesen wir: vDas Ungeheure ist geschehen! — Herr Liszt ist in Pe­tersburg eingetroffen. Die Tscherkessen sollen bereits eine Deputation an ihn gesandt haben, um ihn zu einem Con­certe einzuladen, und wie man vernimmt, wird er nun am Caucasus ein Concert zum Besten des gefesselten Pro­motheus geben. Hierauf wird er im Triumph nach In ­dien reisen, wo er als Dionysos 11. auftreten soll.« — (Zwei Borer.) Kürzlich fand in England ein Zwei­kampf zwischen zwei Boxern, dem australischen Herkules, Bungaree, und dem bekannten John Broome Wtact. Der Kampfpreis war 50 Pfund Sterling. Das Vo,ren dauerte 3 5 Minuten. Broome war Sieger und speiste einige Stunden später mit seinen Freunden, der arme Australier aber starb des folgenden Tages an seinen Wun­den. — (Dampfschiff-Unglück.) Bei der Probefahrt mit einem neuen Dampfschiffe im Hafen von Baltimore zer­sprang plötzlich der Kessel, und schleuderte Schiff und Pas­sagiere nach allen Seiten auseinander in die Luft. Die Mehrzahl der 150 Personen, die sich auf dem Schiffe be­funden harten, blieb auf der Stelle todt, von einigen 30 Verwunderen hoffte man einen Theil zu retten. — (Parish's bew cgliches Theater) wurde in Man­chester während der letzten Osterwoche als das achte Wun­der der Welt angesehen, und war stets zum Erdrücken voll. Hinsichtlich Prunk und Raum hat es keine Neben­buhlerin. Es nimmt einen Raum von 1.200 Jards ein,' gebraucht 30 Pferde, um es von Stadt zu Stadt zu schleppen, und kann 1.800 Zuschauer saßen. Die Gesell­schaft selbst ist von heterogenstem Charakter, und umfasit «? Dramatiker, Helden «. und auch einige ausgezeichnet schone Liebhaberinen. Es verbraucht 30.000 Fuß Gas in der Woche. Die Decoracionen und das Costüm sind aus­gezeichnet. Der Eigenthümer gedenkt nun eine Rundreise zu machen. — '*" (Sidney.) Die Nachrichten aus Sidney vom 27. November entwerfen ein höchst trauriges Bild von dem Zustande dieser Colonie. »Es scheint", heißt es, »beinahe nur eine Niederlasiung von Bettlern zu sein. Leuie, die Tausende von Aeckern, Schafen, Rindern und Pferden haben, sind kaum im Stande, die Mittel zu deren Erhal­tung aufzutreiben, und den Kopf über Wasser zu halten. Viele Ländereien werden im Erecutionswege verkauft. I n den letzten zwei Moncnen stellten vier angesehene Hand­lungshäuser ihre Zahlungen für 2,440.000 fi. ein. Die Sachen können sich besser gestalten, aber es wird dazu eine Reihe von Jahren brauchen. — * " ( I nderU ort schiereStingoTavern, London,) wurde 106 Schornsteinfeger-Jungen eine guce Mahlzeit gegeben, wohl zum letzten Male in dieser Eigenschaft, denn am i. Juli tritt die Verordnung in Wirksamkeit, ver­möge welcher kein Junge mehr die Schornsteine hinaufklet­tern darf; die Reinigung geschieht durch Maschinen, da die kleinen Jungen oft grausam behandelt wurden. Jeder erhielt eine Bibel, und einen neugeprägten Shilling (30 Kreuzer). Dies wurde von den Interessen eines Capitals bestritten, welches Capitän Smit h zu diesem Zwecke bestimmte. — " ^ (Herrn C. Mathews's,) früher Pächter des Eon- ventgarden-Theaters in London, welcher, wie bekannt, seine Zahlungen hat einstellen müßen — Einnahmen und Ausgaben beUefensich während der letzten 3 Jahre, wie folgt: Einnahme Ausgabe 486.738 fi. 45 kr. 529.030 fi. 35. lr. 402.273 v 10 „ 514.442 „ 17 „ 525.458 ,, 30 ^ 556,814 ,, 24 ,, ^^ , (Eine Windkornmühle) mit Segeln, Steinen :c. wurde in Hüll pr. Transit nach Hamburg verschifft. Ein neuer Ausfuhrsartikel! — '" '' (Am Cap der guten Hoffnung) hat sich jüngst eine israelitische Gemeinde gebildet. — (Ein Bataillon Grenadiere) fuhr am 14. Mai auf der Ferdinands-Nordbahn in 10 Waggons von Brunn nach Wien. — Mannigfaltiges. Andreas Marvell. Unter Karl II. saß Andreas Mnrvell im Parlamente, »nd wurde wegen seiner vorzüglichen Unterboltunagabc von dem lustige» Könige oft zu den Prioatcirkeln beigezogen. Lines Morgens, nach eine», besonders heilern Abende, befahl der König seinem Kämmerer Danbn , dem biswei­len etwas störriaen Volks-Nepräsentantcn nebst seinem, des Königs, freundlich­stem Gruße, ein Geschenk von lausend Guinecn zu überbringe». Mar ­vel l wohnte im zwcilen Slocke eines dunklen Hofes. Lord D a n b,) fand ihn am Schreibtische, und entledigte sich seines Aufrages. Mnrvel l tlm­gelte. »Was hatte ich.gestern zu Miitag zu essen?« fragte er de» Diener. — »Eine Schöpstcule.« — »Und was werde ich heute haben?« — «Den Rest aufgewärmt.« — »Und für morgen, Mylorü«, wendete sich Marvel l zum Kämmerer, »will ich mir ein delicates Rückenstück bestellen. Melden Nie Das Er . Majestät, und ich weiß, Se. Majestät hat zu guten Geschmack, um einen Mann , der Vom Fleische seines Vaterlandes sich so vortrefflich nährt, mit goldenen Aepfeln bestechen zu wollen.« - Lord Danb n entfernte sich, und Marvel l schrieb seinem Buchhändler, ihn, eine Guinee zu leihen. Die Stiefschwestern. I n einer Stadt, wo Viel Musik gelrieben wird, sagt Simon Vech­ter in der »Wiener Mnsttzcitung', konnte man zuweilen wohl dahin ge­bracht werden, sie recht eigentlich zu verwünschen, weil Einen fast bei je­dem Tritte die Töne so belästigen, wie die Insecten. I n einen, alten Buche war zu lesen, daß das eigentlichste Wesen der Musik in Sanftmuth, stille Heiterkeit, Lieblichkeit, zarter Wehmulh und in freundlichem Ernste bestehe. Wenn nun Dieses wahr ist, so folgt, daß eine Musik, welche in ihrem We­sen wildes Feuer, Ausgelassenheit, Frechheit, Verzweifelung und Launen­haftigkeit offenbaret, nur die ausgeartete Stiefschwester der vorigen ist. Nie erstere wird sich nicht aufdringen, denn sie ist eine Jungfrau; desto mehr die andere, die in ihrer Ausartung alle Zucht verachtet. Zum Un­glück hat die letztere die meisten Anhänger, welche mit ihr lärmend alle Stra­ßen und Goßen durchlaufen, während die erstere mit der kleinen Zahl ihrer Verehrer nur im stillen Zimmer ihre reine und sanfte Stimme erhebt, und daher von Wenigen gekannt wird. N elson's No turmonume nt. I m Jahre l»li> hat man in Edinburgh in Schottland ein sehr son­derbares Naturphänomcn entdeckt. Von einem Puncte des Salisburu-Fel­sens bei Edinburgh und von einem Platze, der Millersgarden heißt, ist i» dem Felsen, worauf das zum Andenken Lord Nelson' s errichtete Monu­ment steht, ein sehr ähnliches, gigantisches Viid desselben deutlich zu erken­nen. Es wird durch die Felsenlanten selbst gebildet, und ward durch eine englische Familie, die durch Schottland reisete, entdeckt. Seil dieser Zeit ist es als ein Gegenstand der Verwunderung und der Neugierde von vielen Fremden und Einheimischen besucht worden. Wahrscheinlich wird die dor­tige Obrigkeit das Felsenbild unter einen besonder» Schutz setzen, »nd !>ch dieses Wahrzeichen, welches das Andenke» des große» brittisihcn Scchelücn Verewiget, heilig bewahren. Laibach. Druck und Verlag des Joseph Nlasnik.