Laibacher Donnerstag den 15. May. Trieft den 26ten Ma^, Von der bereits bekannten Unternehmung auf Iassy, die Hauptstadt der Moldau, enthalt die Lemberger Zeitung vom 27. April folgenden Bericht: Gestern lies hier mit Briefe« «us Czernowitz die Nachricht ein; daß Iaffy am 20. dieses unter Anführung des Hrn. Fabry, Obersten von dem Huff. Regiment Crdödi, in die Hände der Kaiserlichen Truppen gerathm sey. Dieser Oberste, welcher den Posten bey Bomschan besetzt hielt, suchte bereits seit mehren ren Tagen den Ibrahim Bascha fruchtlos auf, endlich gelang es ihm den-selben zwey Meilen von Iassy anzutreffen, und nach einem kurzen Gefechte, in welchem von den Türken gegen 50 ans dem Platze blieben, und 13 gefangen, wie auch , Kanone und isO mit Mehl beladene Fuhren erbeutet wmden, gänzlich in die Flucht zu schlagen. Dadurch war der Weg nach Iassy eröfnet, welche Stadt der Obriste auch, ur^ ter dem Geläute aller Glocken, den 2o. früh bcsetzte. Der Metropolit gieng in Pontifikalibus den siegenden Truppen entgegen, und 2000 Al-nuten traten alsobald auf Kaiserl. Seite, und legten den Hnldigmtgseid ab. Wahrend diesem näherte sich cm Türkdembey dieser Gelegenheit ebenfalls gefangenen Hospodar der Moldau , Fürsten Vp^audi, und wollte eben einen todtlichen Streich auf ihn führen, als der Rittmeister Se reni von Erdödi, dem Streiche nych> glücklich vorkam, und den Türken auf der Stelle zu Voden hieb. Dem türkischen Bascha in der Stadt gelang es, sich mit der Flucht nach Is-Niael zu retten; erlegt wurden in allen nur s Türken, und eben so viele gefangen, welche letztern so wie die obigen Gefangnen, nebst dem Hospodar selbst, NÜf dem Weg nach Czernovitz sind, und mit nächsten Ta^en hier in Lcmberg erwarte^ werden; bei dieser Gelegenheit siud auch mehrere feindliche Magazine bm Unserigen in die Hcllde gefallen. Dieser glückliche Zufall soll, dem Vernehmen nach, den Bascha von Chotzim bewogen haben, gegen Czcr, novitz einen Anfall zu machen; er rückte auch wirklich mit einem starken Korps und Amllerie an, da cr aber -alle Von/osim wachsam und doppelt verstärkt antraf, kehrt? cr nach einem unbedeutenden Gefechte in seine Festung zurück. Diesen Berichten ist beygefüget, daß die Russischen Truppen, die sich bereits mit dem Kaisers. Heere in dcr Bukowine vlreimget hatten, wieder zur Hanplarmee, unter Kommando des Grafen v. Romanzow, abgezogen sind, um , dem Vernehmen nach, mü demselben hem türkischen Heere entgegen zu gehen, welches M.zahlreicher Menge zwischen Gallacz und ! Ismail die Donau übersetzt habe» i soll. Qbschon dieses Schreiben in dch zuversaßigsten Ton geschrieben ist, so muß ich mir doch die Freiheit nehmen vermög den iZttn, Extrablatt es in Zweifel zu stellen; bann dieses sagt am Ende desselben. Seit des Erdödyschm Obersten Fa-bri erfolgter Vorrükung bis Iassy, ist M 21. ein von Ismail nach Cho-tim über Iassy im Anzug gewese-. ner Mehltransport von 152» Fuhren mit Teu dabey gewesenen zwev Tür-, ken in die diesseitige Hände verfallen. Ist die Einnahme von Iassy wiMch geschehen, so ist es unverzeihlich , daß man uns Bericht von 2iten daher gegeben, und von 2c>ten an welchen die Beßetzung von Iassy gcschehcn seyn solle, macht man keine Meldung. Peschama. Den 22ten hatten wir ein bißgen einen barmen Tag auf unseren Dam und Brücken ausgestanden, dann es fieng^ der Spaß um 7 Uhr morgens M und dauerte bis 2 Uhr nachmitag, laß man immer mit Kanonen und auch bie Türken mit dem kleinen Gewehr wider sie sehr weit reicher auf uns schössen , je dennoch sich mcht aus dem Gebüsch undGehöltz heraustraten, bis sie endlich gegen Mittag gantz vou dem 0ppmm Halb zu Vieh geworden gleichwie Raßende auf uns drangen, >md zum Unglück die vor unser gestandene junge und unerfahrne 3 Züge Uhlancr Von Lobskowitz (wel^ che ihren eigenen Major, der sie zur ^ttaquQ führete nnd eingehaucn hat) verlassen, und sich auf dem Damm geworfen, dadurch die D'altonische Ob-nst Division (welche den Hauptmantf todt, OberlieuteuHNt und Fandrich lblessuct, 2Corporalen und 14 Gemeine Todt dann 34 Gemeine bles-siret bekommen ) durch einen SchoL über den Hanffen geworfen, folglich das ganze Regiment bey ihrer durch-vassirung auf den Damm und Brücken inUnordnlMg gebracht und vil« le Leute über den Damm und Drücken hinuntergeworfen, Haubtmanlt 3dn2Üiiuaui aber hat mit Uner-schrockeuheit und als ein braver Offi-ucr stine Abtheilung so viel möglich in Ordnung gebracht, dadurch dem Hauplmann von der Artillerie Ze.it verschaffe noch bey 30 Stück- schüffe aus den Feind mit Mect zu thun und solchen abzuhaken; allein da die Furie zu stark käme »eterirte er sich auch, liesse aber eher die 4 Stuck Vcrnaglen, Indessen da auf dem Damm durch den gewaltigen Scchok alles in Unordnung wäre, wurde eine Division von Sa-nmel Giulay, welche uuter dem Dam gestanden hinaufbefehliget, welche die Türken mit gefällten Bajo-neth zum weichen brach und solche die zwey 6pj üudige Stuck zu nehmen verhinderte, mittlerweile« wurde das Daltonische Regiment wieder in Ordnung hergestellet, und rückte wieder Vor um den Feind auf seiner Re^ traite noch mit Kanonenftuer zu begleiten. Gedachtes Regiment hat 3 Todte Offizier und 71 Gemeine Bles-firt 4 Offiziers und 141 Gemeine, an Stucken sind 2 v. Giulay und 2 von D Alton 3psündee verloren dalm 2 Pontons und eine Patronl'llr Tsckaiken, der Feind muß wenigstens 4 bis sQQ Mann Verlust gehabt haben, dann obfchon es dessen GebrauH alleTodte undBleffierte wegzuschleppen wit wir es auch mit Augen gesehen so haben wir doch 105 Türken den nemlichen Tag begraben, ohue was in Waffer geblieben oder noch gefunden werden dürfte. Gittlay hac nur bis 23 Todt und Meisterte. Bouchot hat sich als ein besonders braver Kriege? und unerschrocken betragen. Mehrere Briefe sagen zwar, daß den 26. v. M. Dubitza wieder angegriffen , glaublich eingenohmen und alle durin angetroffene Mannschaft zusamengehaucn worden seye, di? be-"annte Zeit ist aber schon so lang, daß der Curier nach Wien unterwegs müste gestohlen worden seyn, weil bis die Stunde noch keine Meldung davon geschiht. Wich alle Äonner.tag auf dem Platz bl. »85. in d er von Kleinmayeri-schen Buchhandlung ausZegeden,