,iccjaka knjižnic Ljubljana 80. 'ahreang Erscheint wöchentlich sechsmal (mit Ausnahme der Feiertage). Schriftleitung, Verwaltung und Buchdruckerei Tel. 25-67, 25-68. 25-69, Maribor, Kopališka ul. 6. Nr. 126 Donnerstag, 6sn 6. Juni 1940 Inseraten- und Abonnements-Annahme tn der Verwaltung. Bezugspreis! Abholen oder durch die Post monatlich Din 23.—, bei Zustellung Dm 24.—. tur das Ausland monatlich Din 35.— Einzelnummer Din 1.50 und Dm 2.—. Manuskripte werden nicht retourniert Bei Anfragen Rückporto beilegen. Poštnina plačana v gotovini. Pf GIS Dili 1*50 miborri Heinum Neue deutsche Offensive im Westen Die Flandern-Schlacht mit der Aufgabe Dünkirchens seitens der Alliierten abgeschlossen Ein Tagesbefehl Adolf Hitlers: Mit heutigem Tage leb! die Westfront wieder auf / Aus den gestrigen Kriegsberichten Berlin meldet: Gesamte Kanal-Küste in deutscher Hand, noch 40.000 Gefangene / Die Heeresberichte der Alliierten: Dünkirchen nach dem Abtransport sämtlicher Truppen der Alliierten dem Gegner überlassen / Luftangriffe auf München und Frankfurt am Main Berlin, 5. Juni. (Avala.) DNB berich tet: Am Dienstag nachmittag, noch vor der Einnahme Dünkirchens, gab das Ober Kommando der Wehrmacht bekannt: »Der Kamp! um Dünkirchen steht vor dem Abschluß. Unsere Truppen sind in die Stadt eingedrungen und haben dem verzweifelt sich wehrenden Feind das Fort Louis entrissen. Der Häuserkampf mit französischen Truppen, denen die Auf gäbe zuteil geworden war, die Flucht der Englischen Soldaten auf die Schiffe zu decken, ist noch im Gange. Die Luftwaffe griff, wie schon durch Sondermeldung bekanntgegeben, am 3. Juni mit starken Verbänden aller Waffen die Basis der französischen Luftwaffe um Baris überraschend an. Es gelang, die feindliche Luftverteidigung auszuschalten Und ln zusammengefaßten Hoch- und Tiefangriffen auf Häfen und Industriewerke der französischen Luftwaffe stärkste Wirkung zu erzielen. Zahlreiche Brände Und Eplosionen wurden beobachtet. In Luftkämpfen wurden 104 Flugzeuge abgeschossen, in Hallen oder auf dem Bo den 300 bis 400 Flugzeuge zerstört Die Flakartillerie erzielte am 3. Iuni 21 Abschüsse. Gegenüber diesen außerordentlichen Erfolgen werden nur neun eigene Flugzeuge vermißt. In der Nacht vom 3. zum 4. Juni hat der Gegner seine Einflüge und Bombenungriffe in Holland, West- und Südwestdeutschland fortgesetzt Die Erfolge waten ebenso gering wie bisher. Dabei gelang es, bei Rotterdam und in Westdeutschland je ein Flugzeug durch Flakartillerie und zwei weitere feindliche Flug zeuge durch Nachtjäger abzuschießen.« Paris, 5. Juni. (Avala) H a v a s berichtet: Der offizielle Heeresbericht vom 5- Juni morgens lautet: In der Nacht wurde die Einschiffung von Truppen in Dünkirchen lebhaft fortgesetzt. Dies ist dem Widerstand unserer Truppen trotz der üntner größeren Schwierigkeiten infolge des feindlichen Druckes zu verdanken. Auf den übrigen Frontabschnitten nichts Bedeutsameres. . Paris, Z. Juni. (Avala) H a v a s meldet mit Datum vom 4. d. M.: Die Deutschen versuchten vergeblich neue Angriffe auf den befestigten Gürtel in Dünkirchen. Trotz der Luftbomüardements und der Beschießung durch feindliche Artillerie wird die Einschiffung der Truppen fortgesetzt. Paris, 5. Juni. Associated Press ^richtet: Die Admiralität gab Dienstag bekannt, daß die Schlacht in Flandern mit der Aufgabe des Hafens von Dünkirchen nach der Einschiffung von mehr als 300.000 Mann alliierter Truppen ihr Ende genommen habe. Der Hafen wurde zerstört, bevor er dem Feinde überlassen Wurde. London, 5. Juni. Associated Press meldet: Der Abtransport der letzten Truppen der Alliierten von Dünkirchen wurde erfolgreich abgeschlossen, wie das britische Kriegsministerium in einem Kommuniquee Dienstag nachts festst eilte. Die deutsche Meldung, wonach in Dfmkirchen 40.000 Franzosen und Englän r'<'«'>n>Ter0retio«imen worden seien, Im Kommuniquee des britischen Kriegsministeriums wird schließlich festgestellt, daß die letzten Truppen der Alliierten in der Nacht von Montag auf Dienstag abtransportiert wurden. Führer-Hauptquartier, am 5. Juni (Avala). Das Deutsche Nachrichtenbüro meldet: Der Führer und Oberste Befehlshaber der Wehrmacht erließ folgenden Tagesbefehl: »Soldaten der Westfront! Dünkirchen ist gefallen. 40.000 Franzosen und Engländer als der letzte Rest der einstigen großen Armeen sind gefangengenommen. Eine unDjerblickbare Menge an Kriegsmaterial ist erbeutet worden. Damit ist die größte Schlacht in der Geschichte der Welt abgeschlossen. Mein Vertrauen zu euch war unbegrenzt. Ihr habt mich nicht enttäuscht Durch eure beispielslose Tapferkeit und Ertragung höchster Anstrengungen und Leiden ist der kühnste Plan der Kriegsgeschichte ermöglicht worden. Soldaten! In einigen Wochen habt ihr zwei Staaten zur Kapitulation gezwungen, die besten französischen Divisionen vernichtet, das britische Expeditionskorps geschlagen und einen Teil vertrieben sowie den Rest gefangengenommen.« Der Tagesbefehl belobt sodann'die einzelnen Waffenteile und fährt dann fort: Die plutokratischen Machthaber Englands und Frankreichs, die sich verschworen hatten, den Anbruch einer glücklicheren Welt mit allen Mitteln zu verhindern, wollen den Krieg fortsetzen. Möge daher ihr Wunsch erfüllt werden. Soldaten! Heute lebt die Westfront von neuem auf. Eine Unzahl neuer Divisionen, die den Feind zum ersten Male sehen werden, eilen zu euch. Der Kampf um die Freiheit und um und für alle Zeiten wird damit bis zur Vernichtung jener feindlicher Machthaber in Paris und London fortgesetzt, die noch jetzt glauben, im Kriege das beste Mittel für die Verwirklichung ihrer gegen so viele Nationen gerichteten Pläne gefunden zu haben. Unser Sieg wird ihre historische Belehrung sein. Ganz Deutschland ist im Geiste bei euch!« Berlin, 5. Juni. DNB berichtet vom 4. d.: Die Festung Dünkirchen wurde nach schwerem Kampf genommen. 40.000 Gefangene und unübersehbare Beute fielen in unsere Hände. Damit ist die gesamte belgische und französische Kanalküste bis zur Sommemündung restlos von deutschen Truppen besetzt Den ersten deutschen Truppen ,die heute die Festung Dünkirchen eroberten, bot sich ein Bild völliger Verzweiflung und Auflösung jeder militärischen Ordnung. Wie gemeldet wird, herrschen in der Stadt chaotische Zustände. Überall in den Straßen wie in den Hafenanlagen sind die Zeichen einer überstürzten und planlosen Flucht der englischen und französischen Truppen, die sich nach Dünkirchen retten konnten, festzustellen. Die Gefangenen machen einen völlig apathischen Eindruck. Ihre körperliche und seelische Verfassung macht sie augenblicklich zu irgend einer Anteilnahme an ihrem Schicksal unfähig. Erschüttert Uber die schweren blutigen Verluste, die sie bei dem Versuch, zu entkommen, durch die Luftwaffe und durch die Artillerie erlitten haben, ’wpn Hie Trümmer englischer und fran- zösischer Elitedivisionen in ihren zerfetzten Uniformen und ohne irgend eine Ausrüstung einen jammervollen Anblick. Belin, 5. Juni. DNB. Von 165 Luftangriffen auf deutsches Reichsgebiet in den Tagen vom 22. bis 31. Mai entfallen 60 Luftangriffe auf solche Ziele, die man bei großzügiger Auslegung dieses Begriffes als »militärisch« oder »kriegswichtig« bezeichnen kann. 105 Luftangriffe erfolgten auf ausgesprochen nichtmilitärische Ziele, hiervon wiederum 53 auf Wohnviertel von Städten, Flecken und Dörfern, in deren Nähe keinerlei militärische oder kriegs wirtschaftliche Ziele vorhanden waren, sowie 52 Luftangriffe auf völlig freies Feld oder auf Wald. Paris, 5. Juni. Reuter meldet mit Datum vom 4. d. M.: Die französische Admiralität erließ gestern abends eine Mitteilung, in der es heißt, daß alle verbündeten Truppen, die an der Verteidigung Dünkirchens teilgenommen haben, in der vergangenen Nacht und tagsüber eingeschifft worden seien. Die Stadt ist zerstört, der Hafen ist vollkommen unbrauchbar. In dieser Zeit hat Frankreich sieben Zerstörer und ein Transportschiff verloren. Paris, 5. Juni. Associated Preß berichtet: Der Vertreter des französischen Kriegsministeriums machte gestern die Mitteilung, daß französische Flugzeuge als Repressalie auf den deutschen Luftangriff auf Paris die Flughäfen und militärischen Objekte in Frankfurt am Main und in München bombardiert hätten. London, 5. Juni. Reuter berichtet: Auch in der Nacht zum 4. d. M. wurde die Ueberführung der alliierten Truppen über den Kanal fortgesetzt. Außer dem Militär wurden auch Kinder über den Ka nal gebracht, die ihre Eltern verloren haben. Im Kampfe um Dünkirchen erreichten die Deutschen jetzt die Vorstädte Dünkirchens. Die deutsche Artillerie und Infanterie ergehen sich in Angriffen gegen die mit der Deckung des Rückzuges betrauten alliierten Truppen. Insbesondere wird die Stadt, die bereits früher in Trümemrn lag, von der schweren deutschen Artillerie beschossen. Einige Gebäu deblocks brenen noch jetzt. Berlin, 5. Juni. Das Deutsche Nach, richtenbüro berichtet: Das Führer-Haupt quartier meldete gestern den Fall von Dünkirchen und das Ende der größten Vernichtungsschlacht aller Zeiten, die 26 Tage auf den Feldern von Flandern gewütet hat. Die Schlacht schloß mit einem gigantischen Siege der deutschen Truppen und die deutsche Kriegsmaschine macht sich jetzt an die vollkommene Ver nichtung Frankreichs und Englands, die Hitlers Friedenshand abgewiesen haben, wie in einem Spezialkommuniquee festgestellt wird. Das Oberkommando der deutschen Wehrmacht gab Dienstag nachts die Verluste der Deutschen in der Flandern-Schlacht bekannt. Sie betragen insgesamt 61.238 Mann, davon 10.252 To te 42.523 Verwundete und 8463 Vermißte! Was die Verluste der Alliierten anbetrifft, wird festgestellt, daß d'ese 277 Schiffe, darunter 93 Kriegsschiffe und Tauchboote sowie etwa 3500 Flugzeuge verloren haben. Die deutschen Verluste an Flugzeugen betragen etwa 432 Maschine. Ferner meldet der deutsche Bericht die Gefangennahme von 1,200.000 Mann sowie die Vernichtung von 75 bis 80 feindlichen Divisionen. Führer.Hauptquartier, 5. Juni. (Avala.) Das Deutsche Nachrichtenbüro meldet: Der Führer erließ eine Proklamation an das deutsche Volk. In dieser Proklamation wird auf die Erfolge der deutschen Waffen hingewiesen, die am Abschluß der Flandern-Schlacht die Gefahr eines Einbruches ins Ruhrgebiet endgültig abgewiesen haben. Wörtlich heißt es weiter Deutsches Volk! Diesen in der Gschichte einzigartigen Sieg haben deine Soldaten blutig erkämpft. Ich ordne ferner an, daß ab heute in ganz Deutschland die Flaggen gehißt werden zum Zeichen der Ehrung unserer Soldaten. Ich ordne ferner an, daß durch volle drei Tage in ganz Deutschland die Glocken erklingen. Möge ihr eherner Ton sich mit den Gebeten der deutschen Nation für ihre Soldaten vereinigen, denn heute sind die deutschen Divisionen und Luftgeschwader neuerdings eingesetzt worden, um den Kampf um Freiheit und Zukunft unseres Volkes fortzusetzen.« Italiener verlassen fluchtartig Smyrna. Smyrna, 5. Juni. (Avala.) Havas berichtet: Die italienischen Staatsangehörigen verlassen fluchtartig Smyrna. Ein Teil der italienischen Kolonie hat sich ge stern an Bord der »Gitta di Bari« eingeschifft. Die zweite Gruppe wird mit dem Dampfer »Quirinale« abgehen, der hier erwartet wird. Neue Kriegskredite in der Schweiz. Bern, 5. Juni. (Avala.) Stefani berichtet: Der Bundesrat hat vom schweizerischen Nationalrat die Eröffnung neuer Kredite für die Aufrüstung bezw. für die Anschaffung von Kriegsmaterial gefordert, und zwar in Höhe von 49,223.000 Franken. Fürst Konoye für den Totalitarismus in Japan Tokio, 5. Juni. (Avala.) Domei berichtet: Fürst Konoye erklärte den Vertretern der japanischen Presse, daß sich Japan angesichts der Lage in China und Europa die Notwendigkeit der Schaffung einer neuen politischen Organisation ergebe. Es wäre jedoch keinesfalls nützLch, dieses Ziel durch die allmähliche Verschmelzung alter politischer Parteien erreichen zu wollen. Eine neue Partei müßte auf breiter Basis alle Volksschichten erfassen. Am Schlüsse satge Konoye, daß die Auflösung der bestehenden Parteien in Japan eine Bedingung für die Erreichung dieses Zieles sei. Die Zeit hiefür sei gekommen. Börte Zürich, 5. Mai. Devisen: Beograd 10, Paris 8.075, London 14.25, Newyork 446, Mailand 22.50, Berlin 178.25. Stockholm 106.25, Budapest 90.79, Athen 3 Bukarest 2.25, Istanbul 3, Helsinki 8.50, Buenos Aires 101.50. Rom und Moskau für den Frieden und status quo am Balkan Die Auffassung Der italienischen politischen Kreise / Schweizerische Informationen über die Haltung Sowjetrußlands gegenüber den Problemen der Baikanhalbinfel R o m, 5. Juni. (Stefani). Die italienischen Blätter berichten aus den Balkanhauptstädten, daß man dortselbst den Einbitt Italiens in den Krieg für unvermeidlich hält, doch herrsche gleichzeitig die Meinung vor, daß der Balkan durch die Intervention Italiens nicht tangiert werden würde. Die jugoslawischsowjetrussische Einigung einerseits und die Ankunft der jugoslawischen Handelsvertragsdelegation in Rom wird hier als Zeichen der Befriedung angesehen. In Rom wird außerdem auch auf die Verbes serung der italo-rumänischen Beziehun- gen hingewiesen. Die Tatsache, daß Sow jetrußland aus seinem Interesse für den Balkan kein Hehl macht, wird in Rom als ein Faktor des Friedens in diesem Teile Europas betrachtet. Zürich, 5. Juni. Die »Ne u e Zürcher Zeitung« berichtet, daß Sowjetrußland bei seiner Politik der Neutralität verharre und auch seine Außenpolitik Deutschland gegenüber nicht zu ändern gedenke. Moskau werde deshalb auch nichts unternehmen, was geeignet wäre die Lage der Westmächte im Kriege gegen Deutschland zu erleichtern. Die Sowjetunion sei aber nach wie vor daran interessiert, daß der Friede in Südosteuropa bewahrt bleibe. Dieser Wunsch deckt sich vollkommen mit den politischen Forderungen Italiens und den wirt schaftlichen Plänen Deutschlands. In diesem Zusammenhänge wird russi-schcrseits auf die Erklärungen hingewiesen, die der italienische Außenminister Graf Ciano vor seiner Abreise nach Alba nien für Beograd abgegeben hatte, indem er sagte, Italien werde nichts unternehmen, was geeignet sein würde, Jugosla- wien oder irgendeinen anderen Balkan-Staat in den Krieg zu zerren. Die Moskau er Regierung habe ihre Ansichten über die Aufrechterhaltung des gegenwärtigen Friedenszustandes auf dem Balkan sowohl in Rom als auch in Berlin zum Ausdruck gebracht. Anderseits trachtet Italien alles zu vermeiden, was eine erhöhte Expansion Sowjetrußlands in der Richtung auf den Balkan zur Folge haben könnte. Der Standpunkt Italiens dürfe daher als die beste Garantie für die Aufrechterhaltung des Friedens am Balkan betrachtet werden. Die Entscheidung Italiens noch nicht gefallen Der gestrige Ministerrat hat lediglich kriegswirtschaftliche Maßnahmen inneren Charakters getroffen / Regnaud erklärt: Die Türe zu Verhandlungen noch nicht zugesHmzen / Wichtige Aussprache des deutschen Botschafters v. papen mit dem türkischen Staatspräsidenten Rom, 5. Juni. Stefani berichtet: Alle politischen und diplomatischen Kreise erwarteten gestern mit größter Spannung die Sitzung des italienischen Ministerrates, der entscheidende Beschlüsse hinsichtlich des weiteren italienischen Standpunktes gegenüber dem jetzigen Kriege fassen sollte. Manifestationen aller Art, militärische Maßnahmen, Verdun kelungsmaßnahmen, die Evakuierung zahlreicher Zivil- und Militärbehörden aus Städten, die für ungeschützt erklärt werden sollen: das alles schuf eine kampf lustige Stimmung. Das Interesse für die Sitzung des Ministerrates war daher begründet. Die Regierung trat um 10 Uhr im Palazzo Viminale unter dem Vorsitz Mussolinis zusammen und dauerte eineinhalb Stunden. Gleich darauf wurde für die ausländischen Journalisten das nachstehende Kommuniquee ausgegeben: »Trotz des Umstandes, daß die Regierung vollkommen im Rahmen ihres normalen Arbeitsprogramms zusammengetreten und bereits Anfang Mai erklärt worden war, daß der Ministerrat nunmehr regelmäßig in den ersten Tagen eines jeden Monates zusammentreten werde, herrschte für die heutige Sitzung großes Interesse, Der Ministerrat faßte in dieser seiner Sitzung keinen Beschluß politischen Charakters.« Eine Stunde nach Beendigung des Ministerrates veröffentlichte die Agenzia Stefani den üblichen längeren Bericht, in welchem eine Reihe von Gesetzesdekre ten administrativer Natur aufgezählt wird die Gegenstand der Ministerbesprechungen gewesen waren. Darunter befindet sich auch ein Gesetz, auf Grund dessen in der Zivilverwaltung auch Pensionisten und Frauen den Dienst übernehmen können. Auf Grund eines weiteren Dekretes wird das Gesetz über die zivile Mobilmachung gegebenenfalls auch auf alle Ko lonien erweitert. Die Maßnahmen über die obligatorische Anmeldung und die Zwangsabgabe von Metallgegenständen wurden verschärft. Der Ministerrat genehmigte neue Kredite für den Bau der Petroleumreservoirs in Margara bei Venedig. Die Regierung beschloß auch Maß nahmen hinsichtlich der Kontrolle aller Lebensmittelbestände, deren Konsum im gegebenen Falle zur Rationierung gelangen würde. London, 5. Juni. In Londoner diplomatischen Kreisen herrscht übereinstimmend die Auffassung vor, daß in Italien für das Engreifen in den Krieg weit mehr politische als militärische Gründe sprechen. Wenn Italien noch zögere, so im Hinblick auf eine besondere Demarche der USA, in der die Drohung mit außerordentlichen Gegenmaßnahmen — wahrscheinlich finanzieller und wirtschaftlicher Natur — enthalten sei. Anderseits ist man in London der Meinung, daß auch solche Drohungen Italien von seinen Absichten nicht abzuhalten vermögen. Es lie ge kein Beweis dafür vor, daß Italien jetzt, wo die Propaganda gegen die West mächte ihren Höhepunkt und die Militärvorbereitungen schon den Kriegszustand erreicht haben, nachlassen werde. - Paris, 5. Juni. Reuter meldet: Ministerpräsident Reynaud gab gestern vor dem außenpolitischen Ausschuß des Senats eine Erklärung über die Beziehungen der Westmächte Italien gegenüber ab. Er erklärte u. a.: »Wenn Italien in den Krieg eintritt, so wird es dies durchdacht tun, in der ausschließlichen Absicht, den Krieg zu beginnen. Vor dem September des Vorjahres und auch später haben wir der italienischen Regierung mitgeteilt, daß wir bereit seien, mit ihr in freundschaftlicher Weise über alle offe nen Fragen uns auszusprechen. Alle diese unsere Angebote sind unbeantwortet geblieben. Der Standpunkt, den die italienische Regierung eingenommen hatte, war keine Beleidigung der französischen Gefühle und blieb daher in der französisch. London, 5. Jun. Mit den Worten: »Wir werden unsere Inseln verteidigen, auch jahrelang, wenn es notwendig sein sollte, und auch allein, wenn es sich so fügen sollte«, beendete gestern Churchill sein Exposee im Unterhaus. Der Ministerpräsident sprach über eine Stunde. Laut einem von d. BBC veröffentlichten Auszug erinnerte er einleitend daran, daß er vor Wochenfrist angekündigt habe, er werde dem Unterhaus Einzelheiten über die Lage in Flandern mitteilen. Dann fuhr er fort: »Damals glaubte ich, ich würde dem Haus mitzuteilen haben, daß wir 20.000 bis 30.000 Mann gerettet hätten, und würde schweren Herzen gestehen müssen, daß wir in Flandern eine militärische Katastrophe erlitten hätten. Die Lage hat sich jedoch geändert. Es ist uns gelungen, mit Hilfe von 1000 verschiedenen Schiffen nicht weniger als Presse unbeantwortet. In den letzten Tagen hat die französische Regierung gemeinsam mit der englischen Regierung in Rom ‘feinen ähnlichen Schritt unternom men wie bei früheren Anlässen. Mussolini ist sich der Demarche und des Geistes, in welchem sie unternommen worden war, wohl bewußt. Es ist nichts Herausforderndes darin, auch nicht in der englischen Demarche. Wir haben die Türe zu Verhandlungen nicht zugeschlagen und halten sie auch jetzt noch offen.« Ankara, 5. Juni. Die Assoc. Press berichtet: Gestern empfing Staatspräsid. Ismet I n ö n ü den deutschen Botschafter Franz von P a p e n in Anwesenheit des Unterstaatssekretärs im Außenministerium. Wie verlautet, hat die Besprechung den soeben zwischen der türkischen und der deutschen Regierung im Gange befind liehen Gedankenaustausche hinsichtlich des Standpunktes gegolten, welchen die Türkei im Falle eines Eintrittes Italiens in den Krieg einnehmen würde. 335.000 Franzosen und Engländer zu retten, die wir in das Heimatland zurückfüh ren konnten. Das ist zweifellos eine angenehme Ueberraschung, wenn es auch keinen vollen Sieg darstellt. Hier muß ich des Eingreifens unserer Luftwaffe gedenken, die bei dieser Gelegenheit tatsächlich einen großen Sieg errungen hat. Unsere Verluste st ad folgende: 30.000 Tote, Verwundete und Gefangene, rund 1000 Kanonen, Panzergeschütze und Panzer-motoren. Ich gebe diesen schweren Schlag zu, aber wir sind im Kriege und müssen auch auf allfällige weitere Schläge gefaßt sein. Doch das eine kann ich versichern: Was immer kommen mag wir werden uns nicht ergeben. Wie sich unsere Besatzung in Calais und unser Ex peditionskorps nicht ergeben haben, so werden auch wir auf dieser Insel unter keinen Umständen kapitulieren.« digen Rohstoffe sperren würden. Er fügte jedoch hinzu, daß diese Maßnahmen in gleichet Weise auch auf die anderen Mächte Bezug nehmen würden. Das amerikanische Embargo ist außerdem auf die Ausfuhr von Maschinen, Zink, Gummi, Eisen, Mangan und Chrom erweitert wor den. Die Nachrichtenagentur Domei erklärt in diesem Zusammenhänge, daß Japan gegenüber diesem Schritt der Vereinigten Staaten in Bälde seine Stellungnahme beziehen werde. Tokio, 5. Juni. United Press berichtet: Ministerpräsident Admiral Y o-n a i erklärte in einem für die japanische Presse bestimmten Intervieuw, daß die Anwesenheit amerikanischer Kriegsschiffe in den hawaiischen Gewässern eine Herausforderung Japans bedeute. Admiral Yonai erklärte ferner, er sei überzeugt, daß die japanische Flotte unbesiegbar sei Das japanische Volk habe daher keinen Grund, sich hinsichtlich des Kräfteverhältnisses zwischen der amerikanischen u. der japanischen Flotte beunruhigt zu füh len. Tokio, 5. Juni. Domci berichtet: Außenminister A r i t a hielt auf einem Bankett des Pazifik-Instituts eine Rede, in der er sagte, daß die unteilbare Kontinentalpolitik Japans allgemein anerkannt sei. Die Außenpolitik Japans beruhe auf der festen Ueberzeugung, daß Japan ein» stabilisierte Kraft des Fernen Ostens ist. »Da die Beziehungen Japans zum Südmeer«, sagte Arita, »und vor allem zu Holländisch-Indien wirtschaftlich unteilbar sind, könnte Japan im Hinblick auf etwaige Veränderungen in Holländsch-Irt dien nicht gleichgültig bleiben.« London, 4. Juni. (Avala.) Reutef meldet: Nach einer amtlichen Mitteilung wurde der engl. Zerstöre »H a v a m t« durch feindliche Flugzeugbomben versenkt. Hiebei kamen 8 Mann der Besatzung ums Leben und 20 wurden verletzt. Churchill sprach dann ausführlich über die Ursachen des Zusammenoructis m Flandern und die großen Kämpfe bei Diin kirchen. Er erklärte, die Verluste der Deutschen seien viermal so groß als jene der Engländer. Die englischen Luftstreitkräfte hätten sich als überlegen erwe-sen. Unter der Leitung von Lord Gort werde ein neues E x p ed i t i o n s-k o r p s zusammengestellt werden. Churchill versicherte das Unterhaus, daß die Regierung auf Grund d. ihr eingeräumten Vollmachten alle nötigen Maßnahmen zur Bekämpfung der Fünften Kolonne treffen werde, und forderte die Unterhausniitgüe der auf, voll Vertrauen in die Zukunft zu blicken und niemals der großen Macht Englands zur See zu vergessen. Die Rede schloß mit den eingangs zitierten Worten. Sptutitj) Ain-RGGsn DIE VEREINIGTEN STAATEN HABEN DEN FÜR DIE KRIEGSZWECKE WICH TIGEN EXPORT AN ROHSTOFFEN EINGESTELLT . AUSSENMINISTER ARITA ÜBER JAPANS STELLUNGNAHME HOLLÄNDISCH-INDIEN GEGENÜBER Tokio, 5. Juni. (Avala.) Das Deut- i ton von seiten des amerikanischen Staats sehe Nachrichtenbüro meldet: Wie die departements des Aeußeren erklärt wor_ Nachrichtenagentur Domei erfährt, ist den, daß die Vereinigten Staaten die Aus dem japanischen Botschafter in Washinglfuhr der für die Kriegsindustrie notwen- Churchill: England wird unter keinen Umständen kapitulieren! Gin einstiinöiges Exposee des britischen Regierungschefs über den Abschluß der Flandern- Schlacht Der Lustkrieg in voller Entfaltung Wie Der Angriff auf Varls erfolgte / Die französische und Die deutsche Darstellung / Die Zahl Der Opfer in Varis unD in Freidurg im Breisgau / Der totale Krieg beginnt... Varls kündigt Vergeltung an Bor einer Neuregelung Der fotolet-ruffisch-baltischen Beziehungen? Kein Nachlassen der Spannung zwischen moskau und kowno. — blE AFFÄRE MIT DEM VERSCHWINDEN SOWJETRUSSISCHER OFFIZIERE IN LITAUEN NOCH NICHT BEIGELEGT. — AUCH ESTLANDS HALTUNG WIRD IN MOSKAU KRITIKEN UNTERZOGEN. Stellung 53 Zivilpersonen getötet, darunter 20 Kinder, die sich gerade auf einem Spielplatz vergnügten. Verwundet wurden 150 Personen hievon 72 schwer. Unter den Verwundeten befinden sich ebenfalls 37 Kinder. Paris, 5. Juni. H a v a s meldet: Amtlich wurde nach dem Luftangriff auf Paris mitgeteilt, daß die französischen Luftstreitkräfte Vergeltung üben würden. In diesem Zusammenhänge wurde mitgeteilt, daß die Rundfunksender Nürnberg, Stuttgart und München gestern um 22.45 Uhr ihre Emissionen rasch eingestellt hätten. Berlin, 5. Juni. Das Deutsche Nachrichtenbüro erließ gestern folgende Mitteilung: Im Zusammenhänge mit dem gestrigen Luftangriff auf Paris wurde vom Oberkommando der deutschen Wehrmacht folgendes mitgeteilt: Größere Formationen deutscher Bomber und Jäger haben Montag in den ersten Nachmittagsstunden die Stützpunkte der französischen Luftstreitkräfte in Paris und Umgebung angegriffen. In Hoch- und Tiefflügen wurden große Erfolge erzielt, indem Flughafeneinrichtungen, Objekte und Rollfelder zerstört wurden. Angesichts der Tatsache, daß der Angriff vollkommen überraschend durchgeführt worden war, wurde die Flugabwehr in der weiteren Umgebung der Stadt aus dem Kampfe ausgeschaltet. In den Luftlkämp-fen wurden bei dieser Gelegenheit 70 feindliche Flugzeuge abgeschossen. 5 deutsche Flugzeuge sind von diesem großen Angriffsfluge nicht mehr zurück-gekehrt. Der große Pariser Lufthafen Villenneuve d’Orly wurde vollkommen zer stört. Die beiden Hauptgebäude des Flugplatzes sind in Schutt gelegt worden, ebenso zwei Nebengebäude. Dasselbe gilt für zwei Luftarsenale in der Nähe des genannten Flugplatzes. Mehrere Benzinreservoirs wurden vernichtet. Vereinigte Staaten im SuftanDe Der , Nick1kriegführung"? VOR DEM ENDE DER AMERIKANISCHEN NEUTRALITÄT? — AMERIKA KÖNNTE DEN ALLIIERTEN SEINE FLOTTE ÜBERLASSEN nein Kommentar der »Prawda« hervor, die die Haltung der estländischen Regierung für »alles eher als freundschaftlich« bezeichnet. In diesem Zusammenhänge ist auch ein Artikel der »Iswestija« von Interesse, in welchem es heißt, daß die Rote Armee noch niemals so aktionsbereit gewesen sei wie in diesen Tagen. Es gebe keinen Teil der russischen Wehrmacht, der nicht vollkommen bereit wäre, Sowjetrußlands Außenpolitik in wirksamster Weise zu stützen. Moskau läßt seine Pläne nicht durchblicken, es kann aber keinen Zweifel darüber geben, daß die Sowjetregierung im Baltischen Raume sehr wachsam ist. Die Empfindlichkeiten Sowjetrußlands im Zusammenhänge mit dem Baltischen Raum sind daher voll und ganz verständlich. Basel, 5. Juni. Mit dem Luftangriff auf Paris ist nach Ansicht hiesiger Beobachter in diesem Kriege eine neue Phase der Verschärfung der Operationen mit allen Mitteln eingeleitet worden. Die Tat sache, daß an dem Großangriff auf Paris Segen 300 deutsche Bomber eingesetzt Worden waren, beweist nur, daß man deutscherseits nach der Flandern-Schlacht entschlossen ist, den Gegner zu zerrrfür-ben. Es ist jedoch zu bemerken, daß die M/estmächte die deutschen Luftaktionen nicht unbeantwortet lassen, so daß in der Tat mit einer zunehmenden Verschärfung der Lage im Westen zu rechnen ist. P a r i s, 5. Juni. H a v a s meldet: Amtlich wird zu dem bereits gemeldeten deut sehen Luftangriff auf Paris erklärt, daß es sich um den bis jetzt größten Angriff der deutschen Luftwaffe gehandelt habe. Der Angriff erfolgte plötzlich und aus größter Höhe. Er dauerte 45 Minuten. Deber Paris und Umgebung wurden mehr als eintausend Bomben abgeworfen. Nach den bisherigen Ermittlungen ist die Zahl der Toten mit 45 und der Verwundeten •uit 200 zu tief gegriffen, da sie höher liegt. Wie amtlich festgelegt wurde, wur den in einer Schule zehn Kinder getötet, 18 hingegen verwundet. In Paris selbst erfolgten mehrere Brände. In der Umgebung wurden 48 Brände gezählt, die durch Feuerwehren und Luftschutzverbände gelöscht werden konnten. Erst spä ler erfuhr man, daß 17 deutsche Maschinen abgeschossen wurden. Das Endergeb Ms ist noch nicht bekannt. Paris, 5. Juni. (Avala.) H a v a s meldet: Die Pariser Blätter schreiben, die Nachricht über die Bombardierung der französischen Hauptstadt habe in der gan aen Welt eine lebhafte Reaktion hervorgerufen, und heben hervor, man könne nicht behaupten, daß die Bomben zufällig auf Paris gefallen seien, weil die deutschen Bombenflieger in starken Gruppen Moskau, 4. Juni. Wie bereits berichtet, sind in Litauen mehrere sowjetrussische Offiziere in mysteriöser Weise zum Verschwinden gebracht worden. Die sow jetrussische Regierung hat in dieser Angelegenheit in Kowno energische Vorstellungen erhoben, die nunmehr von der litauischen Regierung offiziell beantwortet wurden. Es kann — nach der Stimmung im Kreml zu urteilen — keinen Zweifel darüber geben, daß die Antwort Litauens keine restlose Befriedigung in Moskau ausgelöst hat. Die litauische Regierung teilte der Sowjetregierung mit, daß die Verschleppung der sowjetrussischen Offiziere nach den Ermittlungen der litauischen Regierung von einer Ge-beimorganisation verübt worden sei, die sich den Namen »Schwarze Hand« beige-'egt habe. Wie es in der litauischen Antwort ferner heißt, sei diese Organisation mit dem Ausland in Beziehungen gewesen und mit der Aufgabe betraut worden, die Beziehungen zwischen Litauen und der Sowjetunion zu stören. Der Gesandte Litauens, ■ der zwei Tage in Kowno geteilt hatte, ist wiederum in Moskau eingetroffen und stellte das Ersuchen, von Herrn Molotow empfangen zu werden. Der Chef des Rates der Volkskommissä-re und Außenkommissar hat diesem litauischen Wunsche bis jetzt noch nicht entsprochen. Wie immer diese Spannung >n ihren außenpolitischen Auswirkungen auch beurteilt werden möge, so sicher ist es, daß in der litauischen Staatsführung Und Wehrmacht einschneidende Veränderungen vor sich gehen werden. In Moskau wird in diesem Zusammenhänge erklärt. daß die Sowjetunion daran gehen werde, ihr Verhältnis zu den Staaten des die Stadt überflogen und ihre Bomben ab warfen. Die Blätter betonen, daß diese Bombardierung im vollen Gegensatz zu den Abmachungen stünde, die die krieg-führenden Parteien zu Beginn des Krieges übernommen hätten, indem sie erklärten, daß ihre Luftwaffe die Zivilbevölkerung nicht bombardieren werde. Das Blatt »E p o q u e« meint zur Bombardierung der offenen Stadt Paris: »Paris und seine Umgebung erhielten gestern die Feuertaufe. Feindliche Flugzeuge kamen in großer Höhe um ihre Bomben auf zahl reiche Gebäude und Straßen abzuwerfen. Es gab Tote und Verwundete, unter ihnen auch viele Kinder. Wenn die Absicht des Feindes darin gelegen habe, das Potential unserer Nationalverteidigung zu schwächen, dann sei das Ergebnis negativ. Wenn das Ziel darin bestanden haben soll, einen gewissen moralischen Effekt zu erreichen, dann könne auch von keinem positiven Ergebnis gesprochen werden, weil dieser Angriff das französische Volk in seinem Entschluß nur noch bestärkt habe. Die Einwohner von Paris werden verlangen, daß die Schläge unbarmherzig Berlin, Hamburg, Köln und anderen deutschen Städten vergolten wer den«. — »Ex z e 1 s i o r« schreibt, daß der Luftangriff zweihundert Opfer gefordert habe und daß an der Bombardierung mehr als zweihundert deutsche Flug zeuge teilgenommen haben. Es wurden eintausendvierundachtzig Bomben abgeworfen. Der Feind habe versucht das Herz Frankreichs zu treffen. _ »Petit Journal« hebt hervor, daß sofort nach Beendigung des Fliegeralarms der Verkehr in Paris normal abgewickelt wurde. Freiburg, 4. Juni. (Avala.) DNB meldet: Gelegentlich der Angriffe der Ver bündeten auf die außerhalb der Kriegszone liegende Stadt Freiburg, in welcher sich keinerlei militärische Objekte befinden, wurden bisher nach amtlicher Fest- Baltikums einer gewissen Ueberprüfung zu unterziehen. Auch die Tatsache, daß der sowjetrussische Gesandte in Kowno nach Moskau gekommen ist, um Bericht über die Lage in Litauen zu erstatten, spricht für die These von der Revision dieser Beziehungen. Wie labil die Beziehungen zwischen Moskau und Estland sind, geht aus ei- Newyork, 5. Juni. (Avala.) Havas meldet: Der politische Mitarbeiter des »New York Herald Tribune« schreibt, daß die Vereinigten Staaten von Amerika d. Zustand der Isolation mit dem der Nichtkriegführenden vertauscht haben. Der Redakteur Mac Sullivan versucht die Gefühle auszudrücken, die in Washington anläßlich des europäischen Zusammenstoßes herrschen und meint, Amerika wünsche alles für die Verbündeten zu unternehmen und könnte den Verbündeten auch seine Flotte zur Verfügung zu stellen, weil die Besatzungen von Freiwilligen zusammnegesetzt seien. Sollte der Zeitpunkt der Hilfeleistung für die Verbündeten kommen, dann könnte die amerikanische Kriegsmarine nach Europa geschickt werden. Das Blatt schreibt in der Einleitung, die Amerikaner rechneten zuviel mit mit rechtlichen Skrupeln und schlägt vor, den Verbündeten alle verfüg- baren Heeres- und Marineflugzeuge zu senden. N e w y o r k, 5. Juni. (Avala) Reuter meldet: Das Blatt »Newyork Herald Tribune« schreibt, es sei der Ansicht, daß für die Vereinigten Staaten Amerikas die Zeit gekommen sei, angesichts aller Völker der Erde den Zustand der Nichtlkriegführung zu bestätigen und das Ende der Neutralität der Vereinigten Staaten zu erklären. Das Blatt fügt hinzu: »Bei den schnellen Angriffen auf das Recht, die Gerechtigkeit und den Frieden in der Welt können unserer Meinung nach auch die Vereinigten Staaten nicht länger neutral bleiben. Es ist möglich, daß im Laufe der kommenden Woche das Schicksal der Verbündeten entschieden werde. Bei materieller Unterstützung, welche die Vereinigten Staaten ihnen leisten können, wäre es den Verbündeten möglich, sich bis zum endgültigen Sieg zu erhalten.« NuDolf Heß wird sn Italien erwartet Rom, 5. Juni. Wie die U n i t e d P r e ß berichtet, wird dieser Tage in Cremona eine deutsche Abordnung unter der Leitung des Reichsministers Rudolf Heß eintreffen, um die dortige Kunstausstellung zu besuchen. Die Einladung ist von Roberto F a r i n a c c i ausgegangen. Wie von italienischer Seite berichtet wird, wird Minister Heß mit zahlreichen faschistischen Funktionären Zusammentreffen darunter auch mit Mussolini. Bestialischer Frauenmord Mörder neben der Leiche schnarchend aufgefunden Sch., Bukarest, 31. Mai, In dem Städtchen Siret (Bukowina) trug sich ein bestialisches Verbrechen zu. Ein vierzigjähriger Mann drang bei hellichtem Tage in die Wohnung einer allein stehenden Frau ein, fesselte die zu Tode Erschrockene an Händen und Füßen, steckte ihr einen Knebel in den Mund, damit sie nicht um Hilfe schreien konnte und begann dann die WShnung zu durchsuchen, wobei er vandälische Verwüstungen anrichtete. Als zwar einige Schmucksachen, aber kein Bargeld zum Vorschein kamen, begann der Unhold die Frau in der bestialischesten Weise zu quälen, um sie zur Herausgabe ihrer Barschaft zu ver anlassen. Ihre Beteuerung, daß sie kein Geld besitze, versetzte den Mann in eine derartige Wut, daß er die Frau mit einem Strick erdroseslte. Um sich mit seiner Beute unauffällig entfernen zu können, wartete er den Einbruch der Dunkelheit ab und legte sich inzwischen in das Bett der Ermordeten, während er den Leichnahm in eine Ecke schleifte. Im schnarchenden Zustande wurde der Mörder von einer Verwandten, die einen Schlüses-1 zur Wohnung besaß, aufgefunden. Die Verwandte alarmierte sofort das ganze Haus. Selbst dieser Lärm vermochte den Schlafenden nicht zu wecken. Erst als ihm von der Polizei Handschellen angelegt wurden, wachte er auf. Arbeitslosigkeit unter den Zementarbel-tem Dalmatiens. Split, 5. Juni. Die Zementfabrik »Dal matia« in Kaštel Sučurac hat gestern im Zusammenhänge mit der vollständigen Einstellung des Exports sowie angesichts des Lagers von 3000 Waggons Zement 200 Arbeiter entlassen. Die mit geringerer Kapazität arbeitende Spliter Zementfabrik am Majdan hat ebenfalls den Hafenarbeitern in Vranjic gekündigt. Da der Zementverbrauch im ganzen Königreiche nicht wächst, droht die Gefahr, daß die Fabriken die Arbeit vollkommen einstellen werden. HuÜM-CUetudk Die Ausstellung des Toskanischen „Ging ueeenw" in Valazzo Sirozzi In den herrlichen Sälen des Palazzo Strozzi in Florenz, der uns durch die unlängst beendeten Restaurierungsarbeitea in seiner ursprünglichen Schönheit wieder gegeben ist, findet gegenwärtig die Ausstellung des Toskanischen »Cinquecento« statt. Als erstes zieht in dem herrlichen Gebäude die Gruppe der »Pieta« von Michelangelo die Aufmerksamkeit auf sich, die der Duce kürzlich Florenz zum Bau des Michelangelo-Institutes schenkte. In den Sälen beginnt dann die Ausstellung mit den Werken Raffaels, die — über die umbrische Schule hinausreichend — entschieden dem toskanischen Stil angehören. Dann sehen wir die »Heilige Familie« Michelangelos, und sein großes David-Standbild; weiter Werke von Andrea del Sarto und Pontormo, dem berühmten Madonnenmaler. Weitergehend finden wir Gemälde von Bronzino, der wegen der Bildnisse von Fürsten und Edeldamen seiner Zeit bekannt ist, sowie Werke unbekannterer florentiner Künstler, wie Rosso, der vorwiegend am Hof Franz I. von Frankreich arbeitete, und anderer, die unverkennbar unter dem Einfluß Raffaels, Michelangelos und Leonardos standen. Besonders eindrucksvoll sind die Skizzen Fra Bartolomeos; sodann kommen Aus ÜaAI uuA Maribor. Mittwoch, den 5.3uni Hochspannung im Gchneidergewerbe DIE STADTGEMEINDE UM VERMITTLUNG ANGESUCHT. _ DER STANDPUNKT DER MEISTER UND MEISTERINNEN. die Meisterwerke Vasaris und seiner Schüler Poppi, Zucchi, Peter de Witte. Weiter finden wir einige Arbeiten von Ridolfo del Ghirlandaio, Piero di Cosimo, Bachiaca, Franciabigio, Cigoli, Volterra, Beccafumi, Rossetti usw. An Bildhauerarbeiten sehen wir neben der Pietä von Michelangelo Werke von Sansovino, Gian Bologna, dessen kleine Bronzestatuen wundervoll sind, von Cellini, dessen kürzlich in den Boboli-Gärten entdeckte Marmorstatuen erstmalig gezeigt werden, von Leoni, Tacca, und Giuliano da Sangallo. Das Interesse aller Kunstfreunde und Kunstgeschichtler der ganzen Welt ist auf diese Ausstellung gerichtet, die im Rahmen der Florentiner Mai-Musikfestspiele die gegenwärtig schönste und bedeutendste Kunst-Veranstaltung darstellt. -f- Hermann Sudermanns bekanntestes Werk »Der Katzensteg« hat eben die Auflage von einer Viertelmillion überschritten. -f-»Tosca« in neuer textlicher Gestalt. In der Hamburgischen Staatsoper gelangt demnächst Puccinis'»Tosca« unter der Leitung von Karl Gotthard in neuer Uebersetzung und mit einigen Aenderun-gen auf die Bühne. Karl Gotthard kannte Puccini persönlich und meint, die Abänderungen seien nach Puccinis Intentionen erfolgt. -j- Die schönsten Gedichte von Kraljevič Marko. Die Staatsdruckerei in Beograd hat vor kurzem die schönsten Gedichte von Kraljevič Marko herausgegeben. Das Buch wurde in 40.000 Exemplaren gedruckt und unentgeltlich unter das Volk verteilt. rp Raimunds 150. Geburtstag. In ganz Deutschland wird der 150. Geburtstag des Wiener Schauspielers und Dramatikers Raimund feierlich begangen. Ferdinand Raimund nimmt als Schöpfer des deutschen Volksstückes in der Gegenwart wieder einen illustren Platz in der deutschen Literatur ein. Bekanntlich hat Raimund in einer Zeit, als überall ein strenger Klassizismus herrschte, am hergebrachten Volksstück festgehalten. Mit den großen Ehrungen Raimund gegenüber zeigt die neue deutsche Literatur auch ihre neue literarische Einstellung. Angenehme Verwechslung. »Habe ich Ihnen den richtigen Pelz gegeben, mein Herr? fragte die Garderobenfrau. »Nein, danke sehr!« * Herr (sich vorstehend): »Mein Name ist Schmierig!« »Ach was, nur keine Bange! Immer frisch heraus damit!« Sie konnte den Weg, der sie zum Gewaltigen der Gewerke führte, nicht verfehlen, so gut war er ihr beschrieben worden. Und falls sie einer Weisung bedurft hätte — wen immer sie begegnete, er war einladend höflich. Fast verwirrend höflich. »Wie liebenswürdig doch die Leute sind im kalten Herzen dieser Stahlbauwerke«, dachte Melitta Erdström. Und dann der Direktor! — Er sprang auf, als sie eintrat. »Oh, good day, Madam«, strahlte seine Miene, »was verschafft uns denn schon so bald wieder das sonst so seltene Vergnügen?« Sie übersah die Hand, die ihr mit einer vertrauten Herzlichkeit geboten wurde, deren Anlaß ihr undurchsichtig war. »Mr. Summer selbst?« fragte sie. Sein Lächeln erstarb. Verblüffung über wölkte sein Gesicht. Aber dann brach er in jenes Lachen aus, mit dem man auf einen Scherz eingeht. »Gewiß, meine werte Gnädige, ganz gewiß bin ich es selbst.« Seine Tonart war sonderbar, aber sie faßte sich und begann sich ihrer Sendung zu erinnern: »Ich bin Melitta Erdström aus Kopenhagen, Tochter des dortigen Professors Erdström. Der Name ist Ihnen sicher nicht bekannt«, schob sie mit einem Lächeln ein, »aber ganz sicher kennen Sie Wie bereits berichtet, erscheint der Streik der Bauarbeiter durch die Unterzeichnung des Einvernehmens in Ljubljana auch in Maribor beigelegt und die Ausständigen kehrten zur Arbeit zurück. In der Vorwoche wurde auch zwischen den Meistern und den streikenden Malergehilfen ein Einvernehmen erzielt, so-daß auch hier der Ausstand beendet wurde. Hingegen hat sich das Verhältnis zwi sehen den Meistern und Meisterinnen im Schneidergewerbe einerseits und ihrer Gehilfenschaft andrerseits bedenklich zugespitzt, sodaß, falls nicht in einigen Tagen zwischen beiden Lagern eine Einigung herbeigeführt wird, mit der Niederlegung der Arbeit gerechnet werden muß. Wie wir erfahren, hat sich die Organisation der Schneidergehilfen in ihren Bemühungen, einen Kollektivvertrag und bessere Arbeitsbedingungen zu erwirken, jetzt, nach Abbruch d. direkten Verhandlungen mit den Meistern an den Stadtmagistrat mit dem Ersuchen um Vermit tlung gewandt. Der städtische Gewerbereferent wird nun für die nächsten Tage die Vertreter beider Parteien zu Verhandlungen auffordern. Sollte auch die eingeleitete Vermittlung ergebnislos verlaufen, dann muß wohl mit ei- 9tegiment6feier Heute begeht das Mariborer Artillerieregiment seine traditionelle Regimentsfeier, die sich heuer besonders feierlich gestaltete. Außer dem Offizierskorps mit Stadtkommandanten General Golubovič an der Spitze und den Kommandanten der einzelnen Truppenkörper hatten sich auch die Vertreter der Zivilbehörden, Reserveoffiziere sowie die Vertreter zahlreicher Korporationen und Organisationen in der festlich geschmückten Putnik-Kaserne ein gefunden. Der Regimentskommandant Oberst Ki 1 er hieß im Kasernhof die die Firma Maal & Sohn in Kopenhagen. Im Auftrag dieser Firma stehe ich jetzt vor Ihnen. Da ich ohnedies nach Pittsburg gekommen wäre, habe ich aus Gefälligkeit diesen Auftrag übernommen. Hier « Sie ötffnete die Handtasche, um das Schreiben hervorzuholen, das ihr bei Maal & Sohn anvertraut worden war. Ihr Blick streifte dabei Mr. Summer und dessen Blick ließ sie erschrocken innehalten. Er war vor ihr zuriickgewichen. Sein Gesicht drückte eine fassungslose Ungläu bigkeit aus, auch schloß er einmal die Augen, als meine er zu träumen. Fast kroch ihr Angst ins Blut. Was hatte er nur? Nahm er am Ende ihre Mission so ungünstig auf? Aber er sagte jetzt zu ihr mit einem ruhigen Tadel: »Aber Mrs. Beardom, warum machen Sie solche Spässe mit mir? — Nein, wenn alles, aber so etwas sollten Sie sich doch nicht erlauben.« »Ich bin keine Frau Beardorn«, beteuerte sie bestürzt, »ich bm Melitta Erdström aus Kopenhagen.« Ihr Gesicht war tiefrot, in ihren Augen schimmerten schon Tränen. Dieser Gesichtsausdruck war echt. Mr. Summer konnte daran nicht zweifeln. Schwankend wendete er sich um und, nem neuen Streik in Maribor gerechnet werden. Die Schneidermeisterinnung hat, wie eine uns aus ihren Reihen zugekommene Zuschrift besagt, auf Initiative des Zentralvereines der Bekleidungsarbei ter in Maribor im Zusammenhänge mit der durch die fortschreitende Teuerung bedingten Forderung nach Lohnerhöhung unverzüglich Verhandlungen eingeleitet, in denen von beiden Seiten konkrete Vor Schläge unterbreitet wurden. Die Innung nahm hiebei den minimalen Richttarif zur Grundlage, der mit großer Mühe wenigstens teilweise in dieser Branche zur Gel tung gebracht worden war, wobei die Lage der einzelnen Meister, ihre fachliche Befähigung und die Zahlungskraft der Abnehmer berücksichtigt wurde. Die Schneiderinnung bot den Gehilfen einen Wochenlohn von 180 bis 335 Dinar an. Bei den Verhandlungen war auch von Sätzen zwischen 120 und 180 Dinar wöchentlich die Rede, doch bezog sich dieser Lohn nur auf Anfängerinnen im Näh-, keineswegs jedoch im Schneiderfach. Was die Unterbrechung der Verhandlungen betrifft, stellt die Schneiderinnung fest, daß dies zuerst von seiten der Ge^ hilfen und erst dann aus sachlichen Grün den seitens der Meister der Fall war. erschienenen Gäste herzlich willkommen, worauf er an die in Reih und Glied angetretene Mannschaft eine zündende Ansprache richtete und auf die Bedeutung des Tages hinwies. Der offiziellen Feier schloß sich eine Soldatenunterhaltung an. m. Todesfall. Gestorben ist der Besitzer und Schmiedmeister Anton Hrastnik im Alter von 47 Jahren. R. I. p.! m. Um 10 Millionen höhere ZoQeinnah-men. Beim Mariborer Hauptzollamt beliefen sich die Einnahmen aus dem Zoll für ein- und ausgeführte Waren im nun- rief die Angestellten aus dem durch eine Glaswand abgetrennten Nebenraum herbei: einen jungen Mann und vermutlich seine Sekretärin: »Aber was sagen Sie — was sagen Sie«, holte er sie aus, »ist denn das nicht Frau Beardorn?« Die zwei Befragten vollführten verlege ne und unschlüssige Bewegungen, aber das letztgültige Bekenntnis ihrer Bewegungen war doch, daß auch sie glaubet1 müßten, die Dame sei Frau Beardom. Da kam Mr. Summer ein guter Einfall. Vor Freude beinahe flatternd eilte er ans Telephon. Er setzte ach ganz einfach mit jener Frau Beardorn m Verbindung. Und richtig, schon hauchte deren Stimme ihm ans Ohr. Die Stimme, die doch ein ganz klein wenig anders gefärbt war als die seiner Besucherin. Und vor allem aus der Feme, durch den Telephondrabt zu ihm drang. »Madame selbst am Telephon? — Na also, also, dann ist ja alles in Ordnung! — Wie? Entschuldigen Sie, bitte, wen ich schon wieder abhänge, ich werde später alles erklären.« Verlegen und reumütig kehrte er zu Fräulein Erdström zurück. »Wenn Frau Beardom dort am Apparat ist, kann sie nicht gleichzeitig auch hier sein«, sagte er, »verzeihen Sie die Unannehmlichkeit, die ich Ihnen bereitet habe. Aber warum, mein Fräulein, sehen Sie auch dieser Frau Beardom so vollkommen, so aufs Haar und zum Verwech sein ähnlich?« »Ach so, ich habe also eine Doppelgän gerin, das ist ja lustig!« lachte sie. »Und wer ist meine Doppelgängerin?« erkundigte sie sich neugierig. mehr abgeschlossenen Rechnugsjahr 1939-40 auf insgesamt 112,275.796 Dinar, demnach um etwa 10 Millionen mehr als im Vorjahre. m. Wichtig für Journalisten! Heute, Mittwoch, den 5. d. um 19 Uhr findet im Klubzimmer der Kino-Restauration eine wichtige Besprechung der in Maribor tätigen Journalisten statt. Auf der Tagesordnung steht die Frage der Neuregelung der Pensionsversicherung, weshalb das Erscheinen eines jeden einzelnen Berufsjournalisten dringend geboten erscheint, um sich vor einem empfindlichen, nicht wieder gutzumachenden Schaden zu bewahren. m. Den Bund fürs Leben schlossen in Ljubljana Prof. Dr. Vinko Brumen aus šalovci und’ Frl. Milka Šušteršič. Wir gratulieren! m. Die Baugenossenschaft »Naš dom«» die im heurigen Frühjahr ins Leben gerufen worden war und deren Mitglieder meist öffentliche Bedienstete sind, hat vor kurzem die Ziegelei in Požega bei Fram gegen einen jährlichen Mietzins von 20.000 Dinar in Pacht genommen und erzeugt bereits selbst Ziegel für ihre Mitglieder, später werden Ziegel im Bedarfsfälle auch an Nichtmitglieder abgegeben werden. Die Preise sind, wie mitgeteilt wird, etwas niedriger als in den übrigen Ziegeleien. Die Genossenschaft hat ihren Plan, schon setzt für ihre Mitglieder Eigenheime zu errichten, wegen der Kriegsereignisse einstweilen aufschie ben müssen. Binnen acht Tagen haben die Mitglieder die übernommenen Verpflichtungen zu erfüllen, widrigenfalls sie aus dem MMgliederverzeictmis gestrichen werden. m. Schwanenküken freuen sich des Lebens. Der Weiher im Stadtpank bildet jetzt das Interesse der Erwachsenen und noch mehr der Kinder, die sich am Zuwachs in der Schwanenfamitie nicht genug sattsehen können. Es ist aber auch wirklich drollig, wie sich die kleinen Kerlchen im Teich benehmen. Sie sind meist in nächster Nähe der stolzen Mama, die immer und wieder als »Fahrzeug« benützt wird. Das Kükchen springt nämlich auf Muttis Rücken und blickt dann stolz aus den gewölbten Flügeln hervor, aller Mühe des Schwimmens enthoben. Daß es ab »Frau Daisy Beardom. Haben Sie den Namen noch nicht gehört? — Htr Gatte ist einer der reichsten Männer hier ia Pittsburg, Stahtbaomagnat, Haupt unseres Konzerns.« Melitta Erdström fühlte sich unbedingt geschmeichelt durch die Tatsache, daß sie die Doppelgängerin einer Dollarprinzessin war. Aber sie Heß von dieser Anwandlung nichts merken. Statt dessen konnte sie sich jetzt endlich ihres Auftrags entledigen. Vielleicht kam es ihr z« gute, daß sie so sonderbar hier angeführt worden war. Wer konnte wissen, ob Mr. Summer der Firma Maal & Sohti gegenüber so entgegenkommend gewesen wäre, ohne das Empfinden, er habe deren Botin etwas abzubitten, Diese aber berichtete fröhlich den Lefl ten, in deren Gesellschaft sie die Amerikareise machte: »Denkt euch, ich habe hier m Pittsburg eine Doppelgängerin, noch dazu ist «S eine Dame der haute Financer Bei Mr. Summer tritt indes wieder (laß Telephon m Tätigkeit »Lassen Sie mich doch mcht so lange auf die Aufklärung warten«, zürnt eine verwöhnte Stimme, »was war denn los?< »Nichts Allzuarges«, beruhigt der Schuldbewußte. »Nur eine sonderbare FÜ gang. Eine Dame war bei mir im Kontor# die Ihnen so ähnlich sieht, daß ich sie auf den ersten Blick mit Ihnen verwechselt habe. Das ist alles.« »Ah«, haucht es nun jenseits des Leu taugsdsäfaifis. verwundert» »eine Daoto» iAtitomo UutVfiPStfiitfffP Die Doppelgängerin I I 6 bleiben gesunde Zähne I Pflegen Sie Ihre Zähne täglich zweimal mit der zahnreinigenden Zahnpasta ODOL. Der Tod auf den Schienen MEISTER UND LEHRLING VON DER LOKOMOTIVE ZU TODE GERÄDERT — EIN GREIS ALS DRITTES TODESOPFER und zu wieder ins nasse Element gleiten muß, ist klar, doch ergeben sich hiebei die drolligsten Situationen. Die Kinder haben ihre große Freude daran und so ist der kleine Teich infolge des freudigen Ereignisses in der Schwanenfamilie eine Attraktion für jung und alt geworden. m. In Krško ist im hohen Alter von 84 Jahren Frau Helene Turšič gestorben. Die Verstorbene war die Mutter des ihr im Tode vorausgegangenen Pfarrers Leopold Turšič in Krško. R. i. p.! m. Hochschulnachricht. An der König-Alexander-Universität in Ljubljana haben Josef Glavnik aus Ljutomer, Neda Ž i-r o v n i k und Zorko Jugovič aus Ljub ljana sowie Ludwig Arko aus Brežje bei Kočevje das juristische Diplom erworben. Wir gratulieren! m. Ein Fremdenverkehrskurs wird am Sonntag, den 9. d. unter Mitwirkung des Fremdenverkersverbandes »Putnik« in Remšnik abgehalten. Das Programm des Kurses, der für alle Interessenten unentgeltlich ist, sieht Vorträge über Touristik, Bergsport, Gastwirtschaft, Kellerwirt schaft, Fremdenwerbung usw. vor. m. Die letzte Schauspielaufführutig in dieser Spielzeit. Am Donnerstag, den 6. d. wird im Mariborer Theater die französische unterhaltende Komödie »Eine Reise nach Venedig« gegeben. Die Hauptrollen spielen: Branka Rasberger, Ljudevit Crnobori, Edo Verdonik, Pavel Rasberger und Lojze štandeker. m. Große Akademie des Sokolgau. Der Mariborer Sokolgau veranstaltet am Samstag, den 8. d. um halb 21 Uhr im hiesigen Sokolheim eine große Turnaka-demie, bei der alle hiesigen Sokolvereine sowie die Sokolvereine aus Ptuj und Slovenj Gradec sowie eine Militärabteilung mttwinken werden. m. Die gestrige Gerichtsverhandlung gegen Jakob Petek, Ivan Žnidarič und Franz Kuhar vom Draufelde, die des Totschlages, begangen am 18. Februar d. J. in Savci am Besitzerssohn Johann Jažekovič vor den Augen dessen Braut, angeklagt waren, wurde zwecks Einvernahme weiterer Zeugen vertagt. Den Vorsitz führte Kreisgerichtsrichter Dr. T u r a t o, Beisitzer waren die Kreisgerichtsrichter Dr. čemer u. K ol -šek. Die Anklage vertrat Erster Staatsanwalt Dr. Zorjan. * Guter Kaffee, feinste Teebutter. Kavalir, Gosposka ulica 28. 4582 m. Nächtlicher Einbruch. Ein noch unbekannter Täter erbrach in der vergangenen Nacht die rückwärtige Tür des Galanteriewarengeschäftes Rado Tip el am Kralja Petra trg und ließ verschiedene Waren im Werte von etwa 7800 Dinar so- di e mir ganz ähnlich sieht? — Wer ist sie denn?« Mr. Summer sagt sich, daß es eine Möglichkeit zur Flucht nicht gibt. Weil sie es so und so in den Kanzleien erfahren könnte. Also wagt er den Sprung. »Die Tochter eines dänischen Professors, Madam.« Er kann nicht sehen, wie seine Gesprächspartnerin jetzt die Nase rümpft, er ahnt es nur. Die Amerikanerin fühlt sich beleidigt. »Einer Europäerin soll ich ähnlich sehen?« denkt sie gekränkt. Mr. Summer klopft selbst das Herz in der Spannungspause, die jetzt eintritt. »Aber, Lieber«, schilt es dann übellaunig, »so etwas gibt’s doch gar nicht. — Kein Mensch kann einem ändern vollkom men ähnlich sehen. Was fällt Ihnen denn ein, mich mit jeder beliebigen weiblichen Person zu verwechseln!« Mr. Summer fühlt mit. Und er versichert bereitwilligst, daß er vorhin die größte Ungeschicklichkeit seines Lebens begangen habe. Er begreife selbst nicht, wieso er seinen Augen nicht mehr trauen könne. Melitta wurde noch öfters von Unbekannten gegrüßt. Sie ahnte immer, wieso. Und es machte ihr ein Vergnügen, die Daisy Beardorn zu spielen u. die Grüße zu erwidern. Wenn dann jemand Daisy Beardorn gegenüber bemerkte, er habe sie an «Lesern Tage, oder am Vortage dort und dort gesehen, erwiderte sie nur ungehalten: (Schluß folgt.) Das Verhängnis der ungeschützten Bahnübergänge hat sich gestern wieder in schlimmster Weise ausgewirkt. Am eisernen Schienenstrang mußten drei Menschen ihr Leben lassen, deren Schicksal umso tragischer ist, als sie mitten aus ihrem Schaffen gerissen wurden. Dies gilt insbesondere für den 45jährigen Spengler meister und Inhaber eines Installationsgeschäftes in Kranj Richard J a k e 1 j, der sich gestern auf einem Motorrad, auf dem sich noch der 17jährige Lehrling Franz Gutman befand, auf eine Geschäftsfahrt nach Tržič begeben hatte. An der ungeschützten Bahnübersetzung in Zgornje Duple bei Naklo, die sich überdies an einer unübersehbaren Straßenstelle befin- wie einen Barbetrag von 200 Dinar mit sich gehen. m. Wetterbericht vom 5. Juni, 9 Uhr: Temperatur 20 Grad, Barometerstand 740 mm, Luftfeuchtigkeit 58%, Windrichtung N-S. Gestrige Maximaltemperatur 20.5, heutige Minimaltempera tu r 14.1 Grad. * Starke Esser, die eine sitzende Lebensweise führen und daher meistens hartleibig sind, trinken das natürliche »Franz-Josef «-Bitterwasser in Tagesgaben von 1 Glas, in etwas angewärmten Zustande. Das altbewährte Franz-Josef-Wasser zeichnet sich durch sichere Wirk samkeit bei angenehmem Gebrauche aus und ist überall erhältlich. Reg. S. br. 30474/35 p. Den Bund fürs Leben schlossen in in Sv. Barbara (Haloze) der Realitätenbesitzer und Vorsitzende der dortigen »Posojilnica« Martin Korenjak und Frl. Elisabeth Lah aus Sv. Tomaž bei Ormož. Wir gratulieren! p. Im Tonkino Royal wird bis einschließlich Donnerstag der große französische Dreyfuss-Filtn »Das Leben Emile Zolas« gezeigt. Im Jahre 1898‘ schrieb Emile Zola im Zusammenhang mit der Verurteilung Dreyfuss’ seine berühmt gewordene Kampfschrift »J’accuse« (Ich klage an!). Das ist auch das Thema dieses ausgezeichneten Filmes, in welchem Paul Muni, Gloria Holden und Josef Schildkraut die Hauptrollen spielen. X Die Juni-Kontingente für die Ausfuhr von Lebenvieh. Der Minister für Han del und Industrie hat folgende Verteilung der Ausfuhrkontingente für Lebendvieh angeordnet: Lebendschweine: für Deutsch land für vier Juniwochen 1600 Stück, für Italien und Slowakei für zwei Wochen im Juni je 800 Stück. Für Italien und die Slowakei wurden die Kontingente jenen Ausführern zugeteilt, die im März tschechische Industriekontingente hatten, diese aber infolge Einstellung der Auslieferung dieser Kontingente durch die Außenhandelsdirektion nicht zur Lieferung brin gen konnten. Die Aufteilung der Lebendschweine auf die einzelnen Kategorien der Lieferungen nach Deutschland ist fol gende: 1. Kategorie tegorie 19 Waggons, det, stieß Jäkelj mit seinem Motorrad in voller Fahrt gegen den Personenzug, der gerade um diese Zeit aus Tržič herangerollt kam. Der Anprall war derart heftig, daß Jakelj und der Lehrling, die von der Lokomotive und den folgenden Waggons buchstäblich zerfleischt wurden, auf der Stelle tot liegen blieben. Ehe noch dieses Unglück in Kranj bekannt wurde, fand man, etwa 100 Meter vom Bahnhof in Kranj entfernt, die gräßlich zugerichtete Leiche eines Greises am Bahndamm, der offenbar beim Überschreiten der Bahnstrecke vom Zug überrascht worden war. Im Toten erkannte man den 81jährigen Auszügler Michael Primožič aus Ho-tovlje bei Škofja Loka. Deutschland 48 Stück wöchentlich, für Italien 144 Stück wöchentlich. Aufteilung auf die einzelnen Kategorien: Nach Deutschland 1. Kategorie 8 Waggons, 2. Kategorie 8 Waggons; für Italien: 1. Kategorie 8 Waggons, 2. Kategorie 20 Wag gons, 3. Kategorie 11 Waggons, 4. Kategorie 9 Waggons. X Schlachtpferdeausfuhr nach Frankreich. Das Kontingent von 30 Waggons wurde im Sinne der vom Fachausschuß für Pferde durchgeführten Verteilung und auf Grund der vorliegenden Anmeldungen verteilt. X Die Verwendung v. Transfer-Dinaren Verkehr mit Deutschland treten am 1. Juli d. J. in Kraft. Beograd, 4. Juni. Wie gemeldet wird, sind für den Güteraustausch mit Deutschland neue gebundene Zollsätze eingeführt worden, wodurch einerseits gewisse Einfuhrzölle verringert und andererseits gewisse Zollsätze erhöht wer den. Wie man erfährt, tritt das Ueberein-kommen über die neuen Zolltarife am 1. Juli d. J. in Kraft. X De Verwendung von Transfer-Dinaren Wie aus Beograd gemeldet wird, hat die Devisendirektion der Nationalbank ein Rundschreiben folgenden Inhalts versandt: »Gemäß einem Entscheid, welchen der Devisenausschuß in seiner Sitzung vom 22. v. M. getroffen hat, sind die jugoslawischen Exporteure verpflichtet, auch Bescheinigungen seitens der Ausfuhrabteilung der Direktion für den Außenhandel in allen jenen Fällen einzuholen, in welchen auf Grund der bestehenden Devisenvorschriften die Bezahlung der ausgeführten Ware teilweise in Trans fer-Dinaren erfolgen kann, wie dies durch Rundschreiben DD Nr. 4 v. 21. Juli 1933 vorgesehen wurde. Das Rundschreiben DD. Nr. 21 v. 12. Februar 1940 wird daher hiermit außer Kraft gesetzt.« B&dmtdsm___________________________ b. Geschichte der islamischen Völker. Von Karl Brockelmann, 514 Seiten, erschienen im R. Adenbourg-Verlag, München-Berlin. Preis geb. RM. 12.50. — Prof. Dr. C. Brockelmann ist einer der bekanntesten Islam-Forscher, der in diesem Buch die politische und kulturelle Entwick iung der islamischen Staaten und Völker in Vorderasien und Afrika von Mohammed bis auf die Jetztzeit meisterhaft darstellt. Der Aufstieg des politischen Islams, der wie ein Wirbelsturm in die mittelalter Huudamllmie» REPERTOIRE. Mittwoch, den 5. Mai um 20 Uhr: »Ein Maskenball«. Ab. B. Donnerstag, 6. Juni um 20 Uhr: »Eine Reise nach Venedig«. Erstaufführung. lott-füm______________________________ Burg-Tonkino. Nur bis einschließlich Mittwoch der größte und beste Elfie Mayerhofer-Film »Der Vorhang fällt«. Ein romantisch angehauchter Kriminalfilm, der die Zuschauer restlos in seinen Bann zwingt. — Ab Donnerstag der große tsche chische Film »Die Gottesmiihlen« mit Jiri-na štepačnikova in der Hauptrolle. Der Film ist deutschsprachig. Esplanade-Tonkino. Heute Mittwoch zum letztenmal der musikalische Filmschlager »Das fremde Lied« mit Sonja Henie. — Ab Donnerstag der größte Abenteuer- und Sensationsfilm aller Zeiten »Der Schatz des Königs Salomon« nach dem Roman von Rider Haggard. Die erschütternde und spannende Handlung dieses Filmes, welche in den exotischen Erdteilen der sonnendurchgluteten Erdteilen Afrikas spielt, ist für jedermann ein Erlebnis. Paul Robeson, genannt der »schwarze Schaljapin«, sing einer Reihe wunderbarer Lieder. Union-Tonkino. Bis einschließlich Freitag das große Lebensdrama »Mutter oder Dime« mit Barbara Stanwycik und John Boies in den Hauptrollen. Die mitreißende Lebensgeschichte einer Frau, die bereit war, jedes Opfer für ihr Kind zu bringen, aber dennoch dem Vorurteil der Mitwelt nicht entgehen kann. — Es folgt der Kr; minalschlager »Sherlock Holmes«. ApotHekennachldßenft Bis zum 7. Juni versehen die M o h-r e n-A p o t h e k e (Mr. Ph. Maver) in der Gosposka ulica 12, Tel. 28-12, und die Schutzenge 1-A p o t h e k e (Mr. Ph. Vaupot) in der Aleksandrova cest* 33, Tel. 22—13, den Nachtdienst. Donnerstag, 6. Juni Ljubljana: 7 Morgengruß, 7.15 Schall-platten, 13.02 Schramemlquartett, 18 Buntes Programm, 18.40 Slowenisch für Slowenen, 19.50 10 Minuten Unterhaltung, 20 Volkslieder, 20.45 Symphoniekonzert (Schallplatten), 22.15 Radioorchester. — Beograd: 13.40 Violinkonzert, 14.10 Chan sons, 21 Volkslieder.—- Sofia: 18 Leichte Musik, 20 Vokalikonzert, 22 Tanzmusik. Prag: 20.05 Hörspiel mit Musik. — Rom I: 17.15 Klavierkonzert, 21 Leichte Musik. Budapest: 19.30 Operettenübertragung, 23.25 Leichte Musik. — Wien: 17 Violoncello, 18.15 Schallplatten, 19.30 Wiener Symphoniker, 20.30 Wiener Humor. Das Weiter Wettervorhersage für Donnerstag Veränderlich, bewölkt und windig. Die Temperatur wird sich nicht viel ändern. brach und sich ein Weltreich vom Indus bis zum Atlantischen Ozean schuf und in weniger als 100 Jahren bis in das Herz Europas vordrang, wird hier in diesem Buch ausführlich aufgezeigt. Dieses Buch bildet die Fortsetzung der bisher erschienenen Buchreihe »Geschichte der Staaten und Völker«, die vom Verlag herausgebracht wird. (Dr. Fa.) Witz und Humoi Patient: »Werden die falschen Zähne auch wie meine echten aussehen?« Dentist: »Ich mache sie Ihnen so echt, gnädige Frau, daß sie Ihnen weh tun werden!« Sie: »Meine Mutter ist durchaus gegen das Küssen!« Er: »Aber Mädel, ich würde doch nie auf den Gedanken kommen, deine Mutter küssen zu wollen.« BOEDHOHOECMDBDHOZnBDBCnBDBDB □ □ BOEdBDBDSnBQBiJSlüHDBnBDHDHClH 100 Waggons, 2. Ka Lebendrinder: Für liehe Staatenwelt des Mittelmeeres ein- Der Güteraustausch mit Deutschland DIE KONFERENZERGEBNISSE DES STÄNDIGEN DEUTSCH - JUGOSLAWISCHEN WIRTSCHAFTSAUSSCHUSSES. Wie bereits aus dem veröffentlichten Kommuniquee über die Ergebnisse der Konferenz des deutsch-jugoslawischen ständigen Wirtschaftsausschusses hervor geht, bestätigte es sich, daß seit der letz ten Tagung dieses Ausschusses wichtige Aenderungen im gegenseitigen Güterverkehr zwischen den beiden Nachbarstaaten nicht zu erwarten waren. Auch ist hinsichtlich des Zahlungsverkehrs keinerlei Aenderung erfolgt und auch in der Frage der Kontingente wurden keine wichtigen Beschlüsse gefaßt. Diese letztere Frage wird nämlich immer in den Herbsttagungen des Ausschusses erörtert. Was die Möglichkeit einer Ehöhung der Ausfuhr gewisser Artikel nach Deutschland anbelangt, so ist anzunehmen, daß dorthin um ungf. 1500 Waggons mehr Weizen ausgeführt werden (deutscherseits waren ungf. 3700 Waggons verlangt worden). Ferner wird die Ausfuhr von Holzkohle (worüber Ju goslawien in ziemlich großen Mengen ver fügt) nach Deutschland erhöht werden. Die Erhöhung der Ausfuhr von kleinen Häuten erfolgt auf Wunsch Jugoslawiens. Was die jugoslawische Einfuhr aus Deutschland anbelangt, wurde deutscherseits versprochen, daß energische Schritte werden unternommen werden, um alle hierbei entstandenen Schwierigkeiten raschest zu beseitigen und die deutschen Firmen instandzusetzen, den von ihnen übernommenen Lieferungsverpflichtungen nachzukommen. Was die Lieferung von Kohle und Eisen anbelangt, wird Deutschland alle im Oktober 1939 eingegangenen Verpflichtungen erfüllen. In die ser Hinsicht ist übrigens bezeichnend, daß die jugoslawische Einfuhr von deutscher Kohle in den ersten vier Monaten d. J. um über 40.000 Tonnen größer war als in der gleichen Periode des Vorjahres. Was die Lösung gewisser Zollfragen anbelangt, erfährt man aus gut unterrichteter Quelle, daß die gebundenen Zollsätze, welche gegenüber der Tschechoslowakei angewandt wurden, auch Deutschland zugesichert worden sind. Dies hat jedoch keinerlei praktische Bedeutung, da Deutschland auch früher auf Grund der Meistbegünstigungsklausel die sen Vorteil genoß. Auf der letztjährigen Tagung in Köln wurde übrigens die Konsolidierung der gebundenen Zollsätze für die Tschechoslowakei vorgenommen, wobei eine größere Zhal dieser Präferential-zollsätze abgeschafft wurde. Die Deutschen verlangten neue Vorzugszollsätze, wovon aber der Ausschuß nur eine gerin gere Zahl bewilligte, welche für die jugoslawische Wirtschaft ziemlich bedeutungslos sind, da ab 1. April unser Zolltarif eine beträchtliche Erhöhung erfahren hat. So wurden gewisse neue Einfuhr Zölle für aus Deutschland importierte Artikel, deren Einfuhr bisher zollfrei war, geschaffen. Für Kaolin wurde z. B. ein Einfuhrzoll in Höhe von 2 Golddinar, für ' Chromalaun ebenfalls von 2, für Marmor glas 15 und für Quarzlampen ein Einfuhr zoll von 150 Golddinar per 100 kg. eingeführt. Deutschland hat uns Zollbegünstigungen für die Lieferung einer gewissen Menge von Stuhlsitz en gewährt. Um ein gewisses Gleichgewicht im Han delsaustausch mit dem Protektorat zu erzielen, war von Jugoslawien eine Ga rantie deutscherseits verlangt worden, daß die Einfuhr aus Böhmen-Mähren bedeutend erhöht wird. In dieser Hinsicht wurde vereinbart, daß die jugoslawische Einfuhr aus dem Protektorat der durchschnittlichen Einfuhr der Jahre 1937—38 entsprechen, d, h. sich jährlich auf ungf. 560 Millionen Dinar beziffern wird. Im Zusammenhang hiermit hatte Jugoslawien verlangt, daß die Einfuhr von Koks, Eisen, Eisenartikeln, Steinkohle, Steinkohlen teer, Schamottziegeln, Röhren, Maschinen und anderen Erzeugnissen mengen- und wertmäßig dem Jahresdurchschnitt der Periode 1937-38 entsprechen solle. Wie man erfährt, hat die deutsche Delegation diesem unseren Verlangen stattgegeben. Deutscherseits ist verlangt worden, daß Jugoslawien Zollbegünstigungen für die Einfuhr von Zellwollgarnen und Zellwollgeweben im Werte bis zu 7 Millionen Mark jährlich gewähren soll, unter der Bedingung, daß Deutschland überdies auch Garne und Gewebe aus Naturwolle im Werte von 0.7 Millionen Mark jährlich liefert. Dieser Vorschlag wurde jedoch nicht angenommen, und die deutsche Delegation arbeitete über diese Frage ein Memorandum aus. Die jugoslawische Textilindustrie wird zu entscheiden haben, ob sie für eine derartige bedeutende Menge von Zellwolle Be darf hat. In diesem letzteren Falle würde dann ein endgültiger Entscheid in dieser Frage getroffen werden. kommen gedeckt ist. in der Provinz, wo die Kontrolle des Viehschlachtens weniger streng ist, hat eine Spekulation mit Schweine- und Rindfleisch seitens der Landwirte eingesetzt. Da nämlich in den Dörfern eine solche Kontrolle überhaupt nicht besteht, verkaufen die Landwirte das Fleisch unweit der Städte. Wie der »Jugoslawische Kurier« erfährt, hat in den Großstädten, wo die Kontrolle etwas strenger ist, der Verbrauch von Rind. u. Schweinefleisch wöchentlich ungefähr um 10—15% zugenommen. Die erwähnte Verordnung hat also ihr. Zweck vollkommen verfehlt. Unter diesen Umständen erachtet es der »Jug. Kurier« für angezeigt, auf die Unzulänglichkeiten dieser Verordnung aufmerksam machen. In den Großstädten, wo die Kontrolle des Viehschlach tens leicht durchzuführen ist, müßten Maßnahmen ergriffen werden, um zu ver hindern, daß ebensoviel oder mehr Vieh als vor dem Inkrafttreten der Verordnung zur Einschränkung des Fleischkonsums geschlachtet wird. Die Polizeibehörden sollten alle jene bestrafen, welche Rindoder Schweinefleisch an den fleischlosen Tagen konsumieren. Solche Maßnahmen wurden übrigens bereits in Bulgarien, in Ungarn und Rumänien ergriffen. X Taxieren der Bestellscheine in Kroatien. Bekanntlich hat das Banat Kroatien eigene Stempelmarken eingeführt. Das Finanzministerium hat jetzt entschieden, daß die in Kroatien ausgestellten Bestellscheine und dergleichen Bescheinigungen mit dem kroatischen Stempel zu versehen sind, daß sie jedoch selbstredend ohne weiteres in das übrige Jugoslawien der Zentrale, Fabrik usw. weitergesandt werden können, ohne nachträglich noch den Staatsstempel zu erhalten. Ebenso gilt das umgekehrte Verhältnis in Kroatien. X Die angekündigte Verordnung über die Wollpreise ist jetzt Im Beograder Amtsblatt erschienen. Die Minimalpreise betragen für ungewaschene Wolle je nach Qualität 20 bis 55.60 Dinar pro Kilo, für gewaschene Wolle hingegen 38% mehr. Für Personen, die heimische Wolle zu einem niedrigeren Preis kaufen sollten» sind Geldstrafen bis zu 100.000 Dinar festgesetzt. Den Wollaufkauf wird die Prizad vornehmen, die auch die heimischen Textilfabriken im Einvernehmen mit dem Beratungsausschuß für Textilindustrie mit Wolle beliefern wird. X Der Banknotenumlauf Jugoslawiens hat sich in der letzten Maiwoche abermals um 454.7 auf 11.754.9 Millionen Dinar gegenüber 7297.6 Millionen Dinar vor einem Jahr erhöht. Die Goldbedeckung stellt sich gegenwärtig auf 25.44%. X Das Ausfuhrverbot für Arbeitspferde wurde nach Mitteilungen der Direktion für Außenhandel wiederholt ausgespielt, indem gesunde Arbeitspferde als Schlach pferde deklariert wurden. Künftighin werden Übertretungen der diesbezüglichen Bestimmungen streng bestraft werden, eventuell mit der Abnahme der Ausfuhrbewilligung. X Ausfuhrkontingente für Lebendvieh nach Deutschland und Italien. Für die '23. Woche vom 2. bis 8. Juni wurden folgende Kontingente für die Ausfuhr von Lebendschweinen und lebenden Rindern nach Deutschland und Italien verteilt: Rinder. Deutschland: Ausführer 84, Genossenschaften 60 (darunter »Selektor«, Novisad, 12), Erzeuger 24, insgesamt 14 Waggons mit 168 Stück. Italien: Ausführer 156, Genossenschaften 48, insgesamt 17 Waggons mit 204 Stück. — Schweine. Deutschland: Ausführer 450, Genossenschaften 500 (darunter Zentralgenossenschaft für Schweinezucht in Novisad 50), Erzeuger 200, insgesamt 200 Waggons mit 1150 Stück. Italien: Ausführer 400, Genossenschaften 400 (Zuchtzentrale 50), Erzeuger 200, insgesamt 20 Waggons mit 1000 Stück. X Der Höchstpreis für inländische Wol le soll auf 48 Dinar per kg festgesetzt werden. Beograd, 4. Juni. Wie man erfährt, sieht die Verordnung über den Kauf und Verkauf inländischer Wolle (welche bei der »Prizad« zentralisiert werden soll) eine Maximierung der Preise der inländischen Wolle vor, u. zw. soll je nach den Wollsorten der Mindestpreis 30—35 Dinar, der Höchstpreis 48 Dinar per kg betragen. Wochenbericht der Beograder Börse Effekten: Die flaue Tendenz dauerte auch zu Beginn der verflossenen Woche an. An den beiden ersten Tagen der vergangenen Woche ließen die Kurse fast aller gehandelten Papiere nach. Sodann trat aber plötzlich eine gewisse Festigung der Kurse ein, welche bis zu Ende der Woche andauerte. Die Kriegsschaden-rente, deren Kurs zu Beginn der Wo- Kriegsschadenrente 7% Investitionsanleihe 4»/a Agrarobligationen 6% Beglukobligationen 6°/a dalni. Agrarobligationen 6% Forstobligationen 7% Blairanleihe 8% Blairanleihe 7% Seligmananleihe 7% Stabilisationsanleihe Aktien: Die Aktien der N a t i o n a 1-b a n k, welche am Ende der vorvergangenen Woche zu 7850 notierten, und zu Ende der verflossenen Woche auf 7900 gestiegen. — Die Aktien der Privilegierten Agrarbank (große Stücke) wurden im Laufe der vergangenen Woche nur wenig gefragt. Sie notierten zu Ende der Woche in der Nachfrage zu 175. Kleine Stücke wurden zu Beginn der Woche zu 170, Ende der Woche zu 173 notiert. Die übrigen Aktien wurden im Laufe dieser Börsenberichte Ljubljana, 4. d. Devisen: London 141.90—145.10 (im freien Verkehr 175.56—178.76), Paris 80.26—82.56 (99.36—101.66), Newyork 4425—4485 (5480—5520), Zürich 992.92—1002.92 (1227—1237); deutsche Clearingschecks 14.70—14.90. Zagreb, 4. d. Staatswerte: 2% % Kriegsschaden 394—396, 4% Agrar 0— 50, 4% Nordagrar 50—51.50, 6% Begluk 0—64, 6% dalmat. Agrar 0—55, 6% Forstobligationen 0—56, 7% Stabilisa- tionsanleihe 0—92.50, 7% Investitionsanleihe 0—95, 7% Blair 0—84.50, 8% Blair 0—94; Priv. Agrarbank 0—175. Ab 15. Juni neuer Gütertarif Mit 15. Juni 1940 tritt auf den jugoslawischen Staatsbahnen im Lokalverkehr, mit dem 1. Juli aber in den Verbandstarifen eine lineare Gütertariferhöhung in Kraft. Von dieser Tariferhöhung bleiben ausgenommen Waggonladungen von Nahrungs- und Viehfuttermitteln, Ge treide der Position 806, Maisstroh Pos. 352, Gras getrocknet, Klee frisch und getrocknet, Luzerne, Grünfutter frisch und getrocknet, Vieh Pos. 724, gemischtes Viehfutter Pos. 443 und Maiskolben Pos. 735. Maßgebend für diese Ausnahme waren soziale Beweggründe, um eine weitere Vertreuerung der Lebenshaltung zu verhindern. Der Stückguttarif wird durchschnitt-linear um 15 c. H. erhöht. che auf 391 gefallen war, notierte zu Ende der Woche 396. Auch die meisten anderen Papiere haben sich am Ende der Woche im Kurse gefestigt. Im folgenden geben wir einen vergleichenden Ueberbliclc der zu Ende der verflossenen und der vorvergangenen Woche notierten Kurse: 23. V. 31. V. |V oder — 405.— 396.— — 9,— 95.— 92.50 — 2.50 49.— 50.50 V 1.50 66.— 64.25 — 1.75 57.— 55.50 — 1.50 56.50 54.— — 2.50 84.— 84.25 Ff 0.25 94.— 93.50 — 0.50 100,— 101.— V 1.— 94.— 92.50 — 1.50 Woche nicht notiert. Devisen: Die Clearingmark wurde im Laufe der ganzen verflossenen Woche zum unveränderten Kurse von 1480 gehandelt. Im Termingeschäft wurde die Mark zu 1485 für Medio Juni und Ultimo Juli angeboten. Saloniki-Bons notierten zu Beginn der Woche zu 28.50 um in der zweiten Hälfte der Woche auf 28.75 zu steigen. Sofia wurde nur in der Nachfrage zu 80 notiert. Eine Verlagerung in den Wagenladungs klassen wird für einen späteren Zeitpunkt Vorbehalten. Sie wird gleichfalls eine weitere Erhöhung der Frachten bedeuten. Davon wird besonders eine Reihe von Ausfuhrartikeln betroffen werden, wie Erze (Mangan, Kupfer, Ferromangan) Schnittholz, Hanf, Zink und Zement. In der Frage dieser Verlagerung in den Wagenladungsklassen findet am 12. Juni eine Tarifausschußsitzung statt, auf der endgültige Beschlüsse in dieser Richtung gefaßtAverden sollen. Unverminderter Fleischverbrauch Die Verordnung zur Beschränkung des Verbrauchs von Rind- u. Schweinefleisch Beograd, 3. Juni. Eine der zahlreichen in Jugoslawien erlassenen Verordnungen, welche ihren Zweck nur unvollkommen erreichen, ist die Verordnung über das Verbot des Konsums von Rind-und Schweinefleisch (am Dinstag und Freitag jeder Woche). Nach Informationen aus zuverlässiger Quelle ist, wie der »Jugoslawische Kurier« erfährt, der Verbrauch von Rind- und' Schweinefleisch augenblicklich größer als vor Inkrafttreten dieser Verordnung. Der Fleischkonsum hat nicht nur in den Groß Städten, sondern auch in der Provinz bedeutend zugenommen. In den Großstädten kaufen die Konsumenten jeweils am Montag und Donnerstag Rind- und Schweinefleisch in so großen Mengen, daß ihr Bedarf an diesen Fleischsorten im voraus für die fleischlosen Tage voll- Die Geschichte čer Einhreisungsschlachten Die Kriegsgeschichte macht immer wieder Schule / Me Schlacht bei Sanuae als Musterbeispiel einer DernMungSschlachr Mit der höheren Durchbildung der Heere gelang es mitunter, den Stoßkeil der Truppen gegen eine der Flanken des Gegners überraschend anzusetzen. Friedrich der Große erwies sich darin besonders Nach Dem Fall von Maubmge Sowohl im vorjährigen deutsch-polnischen Kriege (Kutno) als auch im Laufe der jüngsten Kriegsoperationen im Westen (Flandern) wurde in der internationalen Presse des öfteren das Beispiel der Schlacht von Cannae, in der der kar-rhagemsche Feldherr Hannibal im Jahre 216 vor Christus das weitüberlege-nc Heer der Römer in der ersten Einkrei-s®igsschlachf der Geschichte besiegte. Sieg Hanmibals wurde — wie der militärische Mitarbeiter des »Neuen Wie-ner Tagblatt«, Oberst Max Frh. v. fl t r e i c h schreibt — zu einem festen Hcgriff für eine aus fester Umklammerung erwachsene Vernichtung feindlicher Truppenkörper. Oberst Pitreich gibt einen kurzen Abriß der seinerzeitigen Schlacht bei Cannae. Warum wurde das weit überlegene römische Heer auf so engem Raum aufgestellt, daß Hannibal nur die Arme ausstrecken brauchte, um es zu umklammern? Die Antwort macht nötig, ein Wort Ober die Kriegskunst des Altertums zu sagen. Der Ursprung aller Strategie liegt in dem Bestreben feindlicher Massen, aufeinander loszugehen. Der Kampf erfolgte in ungegliederten Haufen, bis sich der Vorteil auf jener Seite erkennen ließ, die einen fester gefügten Stoßkern einzusetzen vermochte. Die feindliche Linie wurde von diesem durchbrochen oder über den Haufen geworfen. Der nächste Schritt in der Entwicklung lag in der mit Tangen Stoßlanzen bewaffneten Phalanx, die besonders aus der Geschichte der Griechen begannt ist. Doch allein vermochte eine Phalanx nicht aufzutreten, sie war an ihteti Flügeln gegen Umfassung, aber auch >n der Front gegenüber Fernkämpfern, Schleuderern, Speerwerfern empfindlich. Daher traten die geschlossenen Massen stets nur umgeben von leicht bewaffneten Kämpfern auf, diese vor der Front und an den Flügeln. Auch die Reiterei übernahm den Dienst der leichten Truppen. Das Hauptproblem des Kampfes bildete . aber jederzeit der geschlossene Angriffsstoß der Masse, der den feindlichen Schlachtkörper zu zersprengen hatte. Die römische Legion mit ihrer bereits weitergeführten Gliederung, diente der höheren Beweglichkeit vor dem Kampf, in der Schlacht selbst war genau so wie für die Griechen und alle anderen Völkern der möglichst enge und tiefe Zusammenstoß nötig, um durch Schockwirkung den Erfolg zu erzielen. I Am Sonntag, den 9. d. findet m Es war ein kühner Gedanke, eine Kriegs Js Ljubljana die Jahreshauptversammlung list, zu der Hannibal einem weit überlege-!des Jugoslawischen Wintersportverban- bei Tamnenberg, durch Hindenburg-Luden dorff gegenüber der russischen zweiten Armee zustande. Der polnische Feldzug war in seiner Gesamtheit eine einzige Ver nichtungsschiacbt, während gleichzeitig , Zerstörter Bunker im Fort de Bousso. überlegen. Aber erst die durch die französische Revolution erfolgte Neugliederung der Heere, die weitausholende, oft über den halben Kontinent führende Operationen gestattete, ermöglichte ein oder das andere Mal die volle Vernichtung feindlicher Armeen. So gelang Napoleon die Umschließung eines österreichischen Heeres 1805 bei Ulm, und Moltke erzielte derartige Vernichtungsschläge 1870 bei Metz und Sedan. Im Weltkrieg kam nur eine einzige Vernichtungsschlacht, jene die taktischen Erfolge bei Radom und bei Kutno sich auch in engerem Rahmen als Vernichtungsschlachten darstellten. Diesen Grundgedanken, der dazu führte, daß sich die Heere auf engem Raum und frontal gegenüberstanden, um auf Kommando loszugehen, folgte auch Te-rentius Varro, als er seine schwerbewaffneten Stoßtrupps bei Cannae aufstellte. Hannibal war der Schwächere, er wäre zweifellos dem römischen Massenstock erlegen, deshalb griff er zu einer Kriegs- Sport Wintersport in neuen Bahnen list besonderer Art. Als er das römische Heer auf den Feldern nördlich Cannae auf marschieren sah, formte er eine dem Gegner gleichbreite Front, bildete aber gleich zeitig an beiden Flügeln Stoßgruppen seines besten karthagischen Fußvolkes, Ebenso wie die Römer stellte auch er seine Reiter an beide Flügel. In dieser Waffe war er dem Gegner überlegen. Nach längerem wechselvollen Kampf der beiderseits ausgeschwärmten leichten Truppen, unter deren Schutz sich die Heere formierten, begann die Schlacht durch einen Angriff der karthagischen Reiterei des linken Flügels auf jene des römischen rechten Flügels, der nahe dem Aufidusfluß stand. Das hartnäckige Gefecht, von der römischen Reiterei zum Teil zu Fuß geführt, endete mit der Niederlage der letzteren. Hasdrubal umritt die Schlachtordnung der Römer, griff nun in den Nordflügel gleichfalls entbrannten Reiterkampf ein, und vermochte auch dort den Sieg zu erkämpfen. Unterdessen hatte Teretius Varro, getreu den Regeln damaliger Kriegskunst, zum Massenstoß gegen das karthagische Heer angesetzt. Hannibal, der dies erwartete, ließ seine Schlachtfront zurückweichen, während gleichzeitig die an den Flügeln aufgestellten Stoßtruppen vorwärtsmarschierten, dann plötzlich gegen die Flanke der Römer aufschwenkten, und Hasdrubal mit seiner mittlerweile freigewordenen Reiterei den Römern in den Rücken kam. Im Verzweiflungskampf mit dem sic allenthalben umringenden Gegner hielten wohl die römischen Soldaten noch eine Zeitlang stand. Der sie erdrük-kende Ring wurde jedoch immer enger und, der Bewegung fast gänzlich beraubt, wurden sic nach heldenmütiger Gegenwehr größtenteils niedergemetzelt. Angeb lieh blieben mehrere zehntausend Römer auf dem Schlachtfeld, einige Tausend wurden gefangen und nur wenige entkamen nach Rom, um die Schreckensnachricht von der Vernichtung des römischen Heeres zu überbringen. Die Verluste der Karthager sollen nur 7000 Mann betrage’' haben. Heilere Ecke. nen feindlichen Heer gegenüber ln kriti scher Lage geschritten war, um ähnlich wie seinerzeit Epaminodas durch seine schiefe Schlachtordnung bei Leuktra den Gegner, auf dessen Plan er rechnen konnte, vollkommen zu überraschen. »Es war das Glück Hannibals, daß Terentius Varro sein Fußvolk zwölf Mann tief, und nicht breiter aufstellte«, schrieb Graf des statt, der zugleich im Sinne der vorgesehenen Reorganisation des gesamten jugoslawischen Wintersportverbandes statt, der zugleich im Sinne der vorgesehenen Reorganisation des gesamten jugoslawischen Wintersports liquidiert und durch einen neuen Staatsverband ersetzt werden soll. Damit im Zusammenhang steht auch die Neugrün- Schlieffen, der große Lehrmeister des deutidung eines Slowenischen Winter sehen Generalstabes, als er die Schlachtjjs p o r t v e r b a n d e s auf der Tagesor-vpn Cannae als Musterbeispiel einer Ver-ßdnung, in dem alle Skiklubs und — nichtungsschlacht anführte. Und Hermann Sektionen im Bereiche des Draubanats zu Stegemann bezieht sich auf ihn, wenn ertsammengefasst werden sollen. Die Sta-schreibt: »Die Schlacht bei Cannae ist | tuten für diesen neuen nationalen Ver-von dem Grafen Schließen auf die kürze- Iband wurden wiederholt durchberaten ste Formel gebracht worden. Er hat in ihr|Lmd sind bereits so gut wie festgelegt, die Umfassungsschlacht erkannt, die mit g _________ dem Siege einer Minderheit endete, uud| durch das gegenseitige, auf Umfassung! : Maribors Boxer nach Ljubljana. In Ihnen zufolge wird der Slowenische Wintersportverband drei Unterverbände in Ljubljana, Maribor und Jesenice umfassen. Als Sitz des neuen Slowenischen Verbandes wurde Ljubljana bestimmt, wo sich auch der Sitz des noch zu gründenden Staatsverbandes befinden wird. Marlbors Wintersport ist an der organisatorischen Neugestaltung des slowenischen Wintersports überaus interessiert, sodaß man mit einer vollzähligen Beteilung unserer Vereine an der sonntägigen Vollversammlung rechnen darf.'; Nach 17jähriger Wirksamkeit des Jugoslawischen Wintersportverbandes tritt § nun unser Wintersport in neue organisa-1 torische Bahnen. Trotz mancher Schwie-| rigkeiten kann man der weiteren Ent-"! »Dies ist Herr Kuntze, ein besor faltung des weißen Sports dennoch mit, leidenschaftlicher Schachspieler!« ungeteilter Zuversicht entgegensehen, --------- hier und Durchbruch dort, berechnete Ver fahren so eindeutig bestimmt worden sei, daß sie als ewig gültiges Musterbeispiel in der Kriegsgeschichte vermerkt werden Müsse.« Es war aber auch das au^gezeich nete Ergreifen einer günstigen Gelegenheit, dem Hannibal seinen großen Sieg zu verdanken hatte. Die Möglichkeiten zu solchem Plan ergaben sich im Altertum nicht mehr wieder, vielleicht auch, daß sich keiner der Feldherrn mehr zu ähnlich kühner Tat emporrang wie Hannibal, der, wenn er nicht die Römer so vollständig überrascht hätte, wahrscheinlich seine'-seits vernichtend geschlagen, und aus Italien vielleicht überhaupt nicht mehr nach Karthago zurück^ekommen wäre. Jedenfalls blieb die Zahl der Vernichtungsschlachten gegenüber den »ordinären Schlachten verschwindend gering. Ljubljana findet am Samstag ein Boxabend statt, in dessen Rahmen sich auch Maribors Boxer vorstellen werden. : In der Jugend-Fußballmeisterschaft von Ljubljana wurde am Sonntag die letzte Runde absolviert. Als Sieger ging »Ljubljana« hervor. An den weiteren Plätzen folgen »Slavija«, »Hermes«, »Jadran«, »Svoboda«, »Mars«, »Moste« und »Reka«. : Ungarische Schwimmtrainer nach Jugoslawien. Außer dem »Jadran«-Trainer Szabo werden heuer noch die ungarischen Schwimmlehrer Horvath und Nagy und zwar in Zagreb und Dubrovnik tätig sein. : Im Wettbewerb um den Donau-Cup steht der Osijeker »Slavija« an der Spitze, gefolgt von der »Vojvodina« (Novi Sad) J aus Suboti-1 h Wahrscheinlich. »Was die Frauensleute jetzt für verrück te Hüte tragen!« sowie von ŽAK und »Bačka« ca. : Ein Schwimmkampf Jugoslawien-Uti- j »Lieber Kollege, wenn wir Männer je-garn soll am 15. August in Szegedin zum ' des Vierteljahr einen neuen Hut haben Austrag kommen. | müßten, würden wir auch auf ganz ver- : Ein Junioren-Slädtekampf Zagreb—, rüokte Formen kommen.« Varaždin geht am 9. d. in Zagreb vorj * sich. Das Rückspiel wird bereits am 16. d.| Als ich ihr den Antrag machte, fragte in Varaždin ausgetragen. |sie mich nach meinen Aussichten für die : Kroatiens Sportverbände wünschen Ic.11 erzäkltc ihr von meinem rei- internationale Anerkennung. In den Rei- ? 011 u nun lst sie me'ne Fan- hen der kroatischen Sportverbände trägt# man sich mit dem Gedanken, die Mitglie-I „.. , , ... „ , „ . ,, derschaft bei den einzelnen international - Hllde kauft e-,nc TulPc- Vorsichtig fragt len Sportföderationen anzustreben. : Die Kajak-Staatsmeisterschaft wird am 9. d. auf der Save bei Tacen zur Durchführung kommen. Die Organisation! hat der Kajak-Klub Ljubljana übernom-j men. i sie nach dem Preis. »Zwei Dinar.« »Da ist doch wohl die ganze Wurzel dabei?« »Jawohl, Fräulein!« tönt es wütend, j »Und der Garten, in dem sie gewachsen I ist, und1 das Haus das darin steht.« II Rucksäcke in großer Auswahl bietet Ivan Kravos, Aleksandrova c. 13. 4273-1 Badeanzüge, Strümpfe, Blusen Jäckchen, Sweater, Jum per, Kindergarnituren (Eigen erzeugung), Wäsche, Kombi-nees. »Mara, Koroška 26. _______________________ 4557-1 Sensation! Frankfurter mit Brot erhalten Sie gratis, wenn Sie im Büfett Kumin, Valvazorjeva 30, ein Glas oder ein Krügel Bier trinken. Die Frankfurter sind Erzeug nis der bestbekannten Firma Filipančič, Studenci. 4594-1 Kinderwagen, modern, ecrü, gut erhalten, zu verkaufen. Aleksandrova 70, 8—12 Uhr. 4545-4 Kleineres, gutgehendes Gemischtwarengeschäft Umgebung Maribor ist wegen Krankheit zu verkaufen. Anträge an die Verwalt, unter »Lebensfähig«. 4575-4 Nähmaschine, elektr. 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Ein zurückgeschickter Verlobungsring war für sie nichts Besonderes oder Außergewöhnliches. Nun ja, Christi hatte sich die Sache eben überlegt! Was war weiter dabei! Daß jemand mit der Rücksendung des Ringes Weh geschehen war, auf diesen Gedanken kam sie gar nicht. Mabel hatte ein neues Spielzeug, über das sie sich kindlich freute und von dem sie hoffte, daß sie es vielleicht ein Leben lang behalten durfte. * In ihrem Zimmer saß die Gräfin am Schreibtisch und las Christls Abschiedsbrief. Sie las ihn wieder und wieder, bis die Buchstaben vor ihren Augen ver-schwammen und schwere Tränen auf das graue Papier tropften. Der gütigen alten Dame war es, als hätte sie im Augenblick ein sehr geliebtes Kind verloren. Es war ein Schmerz, so groß und tief, wie sie ihn lange nicht mehr verspürt hatte. Christi hätte ihr in Wahrheit die Tochter ersetzt. Nun war dieser schöne Zukunftstraum ausgeträumt Das Traurigste an der Sache war: Die Gräfin mußte die Handlungsweise der jungen Frau billigen. Jedes Wort, das in diesem Brief stand, aus dem Herzen kom inend, zum Herzen gehend, atmete Wahr heit und Klarheit. Ja, die lichte Gestalt Christls vertrug keinerlei Verdunkelung. Die Gräfin las aber auch zwischen den Zeilen Dinge, die nicht in Worte gekleidet waren. Es mußte Schlimmes vorgefallen sein, das Christi zwang, das Haus zu verlassen. Wieviel Ueberwindung sie das gekostet hatte, das atmete aus jeder Zeile, die sie schrieb. Ja, so war etwas sehr Liebes in dieses Haus gekommen, etwa wie man eine Blume in ein Zimmer trägt, sich an ihr freut und so an ihren Anblick gewöhnt, daß eine Leere entsteht, wenn ihr Duft und ihre Lieblichkeit plötzlich fehlen. Die Gräfin hätte den alten Familienring der Grechows so gern an Christls Hand gewußt. Jetzt, da ihn Mabel berührt hatte, schien er ihr entweiht. Lange saß die Gräfin, Christls Brief in der Hand, in ihrem Zimmer, Es schien ihr unmöglich, wieder zu den anderen zu gehen. Sie wartete auch auf Zdenko. Er mußte doch kommen. Ihn ging der Inhalt dieses schwerwiegenden Briefes ja doch in erster Linie an. Würde es ihn treffen? Wohl kaum? Er war wohl zu oberflächlich, um die Liebe ernst zu nehmen. Er hatte sich Christi aus den Händen winden lassen, ohne zu ahnen, was er damit verlor. Die Gräfin nahm das Bild ihres Sohnes, das auf dem Schreibtisch stand, in die Hand und vertiefte sich in die geliebten Züge. Ihr Sohn — war er wirklich der Mutter so fern? Obwohl sie ihn mit so viel Liebe an ihrem Herzen getragen und großgezogen hatte. Da wurde ungestüm die Tür aufgerissen und Zdenko stürzte herein. »Blamiert hat mich Christi! Vor meinem Vetter und dieser Amerikanerin blamiert! Wie steh’ ich jetzt da? Einfach den Ring zurückzuschicken. So im Briefumschlag, als wäre er zehn Pfennig wert und beim Trödler gekauft! Den Verlobungsring der Grechows. Das lasse ich mir nicht gefallen! Christi muß zurückkommen. Christi muß meine Frau werden! Christi muß...« Dann geschah das, was die Gräfin nicht erwartet hatte. Zdenko warf sich ihr zu Füßen, auf den Boden, vergrub seinen Kopf in die Falten ihres Rockes und schluchzte wie ein Kind. »Ich muß Christi wiederhaben!« stieß er hervor. »Ich habe sie ja lieb, die Cristl! Das andere war doch nur ein Spaß! Nur ein Spaß! — Mütterchen, ich muß Christi wiederhaben!« Das erste Gefühl, das sich in diesem Augenblick im Herzen der Gräfin regte, war jubelnde Freude. »Mein Sohn hat ein Herz. Ich habe bisher ga nicht gewußt, daß er wirklich ein Herz hat und daß er aufrichtig lieben kann.« So gingen die Gedanken durch den Sinn der Mutter. Sie strich zärtlich beruhigend durch das wirre, dunkle Haar ihres Jungen. — Jetzt war er wieder ihr Bub. War so wie damals, als er klein war und seine Spielgefährtin Sorika, das bulgarische Bauern mädchen, geschlagen hatte — böse ge- schlagen -—, um dann der Mutter zu gestehen, daß er die kleine Kameradin lieber hatte als alles, was in seinem verwöhnten, bunten Kinderdasein an sonstigen Herrlichkeiten da war. »Ich hab' sie aj lieb, die Christi!« stöhn te er noch einmal. »Ich muß Christi wiederhaben! — Ich fahre nach München und hole sie mir. Mit Gewalt hole ich sie, wenn sie nicht freiwillig kommt!« Der Gräfin schnitt der Jammer ihres großen Jungen ins Herz. Sie wußte, daß er Christi nicht wiederbekommen würde und warum sie ihm für immer entglitten war. Eine Frau wie Christi ließ nicht mit sich spielen. Das hätte Zdenko bedenken müssen, ehe er seinen Flirt mit Mabel begann. Dieser Flirt mußte weit gegangen sein. Denn Günther nannte seine Braut plötzlich mit undurchdringlicher Kälte bei ihrem vollen Namen, und das traute »Du« war ausgelöscht. Aber die Gräfin sagte nichts. Das hieße: Oel in die Flamme schütten. Mochte Zdenko nach München fahren! Mochte er aus Christls eigenem Munde hören, warum sie ihm den Ring zurückgeschickt hatte! »Beruhige dich jetzt, Zdenko! Wir fahren zusammen nach München. Jetzt aber müssen wir zu den anderen gehen, um zu besprechen, wie alles werden soll. Wir können unsere Gäste nicht so plötzlich alleinlassen!« Zdenko erhob sich. In seinen Augen glühte ein neues Licht. Die Gräfin fürchtete fast ein wenig für Christi. Als Mutter und Sohn in das Zimmer zu rückkehrten, stand Günther am Fenster und betrachtete die untergehende Sonne, während Mabel immer noch mit dem Ring spielte. Um ihren Mund lag ein Lächeln. Zdenko reizte es im Augenblick so maß los, den Ring an Mabels Hand zu sehen, daß er fast brüsk auf sie zuging. (Fortsetzung folgt.) Chefredakteur und für die Redaktion verantwortlich: UDO KASPER. — Druck der „Mariborska tiskarna" in Maribor. — Für den Herausgeber und den Druck verantwortlich Direktor STANKO DETELA. — Beide wohnhaft in Maribor, f