OMacher ^l^l. l »)»Z k>. »', Hal!,,, si. »«0. FUr die Zustellung in« Ha», "" hnlil. 5« ll. Viit bn Post «an,». N, ,5, halbj. 7 5«, Dienstag, 13. Juli. Inl»»»«,«»,«»«,: F», llein« V»sn«t, bl« ,n « iltllen »b ll., glößn« v« ^ette « l»., »«» «st«en 1881. Amtlicher Theil. Der Minister und Leiter des Justizministeriums hat zu Bezirlsgerichtsadjuncten die Auscultanten: Raimund Pollak für den Grazer Oberlandcsgerichts« sprenssel mit vorläufiger Verwendung bei dem Kreis' «erlchte in Nudolskwert und Joseph Haussen in Tschernembl ernannt. Die k. k. Finanzdirection für Kram hat den pro. visorischen Finanzconcipisten Joseph Dobida in dieser Diensteseigenschaft definitiv bestätigt. Nm 6, Juli 1881 wurde in der l. l. Hos< und Staats-druserei in Wien das XXIX. Stück des Ncichsgeschblattcs, vor» lttufig bloß in der deutschen Ausgabe, ausgegeben und ve» sendet. Dasselbe enthält unter Nr. «8 das Gesch vom 7. Juni 1881, betreffend die den P«' soncn dcr bcluaffuctcn Macht im Mobilisicruugsfalle z>l° tomineiide Stempel'. Tax» und Einlomincnstcnrr.Vsfreiung; Nr. 69 die Conccssionsurlunde vum 15. Juni 1881 für die Loco» lUuliv'Eijeichahn vuii Slandiug nach Stramberg; Nr. 70 das Gesetz vum 20. Juni 1881, durch welches der 8 5 des (YcsctM vom !>. April 1870 (N. G. Bl. Nr. 4N). bc. treffend die schalte der Professoren nn den vom Staate erhaltenen Mittelschulen, abgeändert wird; Nr. 71 das Gesetz vom 22, Imi'i 1881. bctrcffcnd die Aus' führung dcr zunächst erforderlichen künstlerischen Aus' schmikluug des Rcichsrathsgedäudeö n»d dic Genehmigung eines Mrlircrsordcrnisscs für die Beheizung«- und Venti» latiousaillage daselbst^ Nr. 72 die Verordnung des Justizministeriums vom 30. Juni 1881, betreffend die Zugchöriglcit der Cataftralgemeinde Talin zu dem Sprengel des sttibt, dclcg. Bezirksgerichtes Pisel ln Böhmen. („Wr. Ztg." Nr. 154 vom 8. Juli 1881.) Erkenntnisse. Das l. l. Landcsgericht Wicn als Pressgericht hat aus Antrag dcr l. t. Staatsanwaltschaft erlaunt, dass dcr Inliall dcr Nr. 180 der Zeitschrift „Morgen-Post" ddto. 2. Juli 1881 in dem darin iu dcr Nubril „Wiener Communal-Angclcgcilhcitcn. Vihung des Gemcindcrathcs" enthaltenen Aufsatze, und zwar in der Stelle von „Die in Prag —" bis „geeignet erscheinen", das Vergehen nach 8 !>vl) St. G. begründe, und hat nach f; 4W St. P. O. das Verbot dcr Weitcrvcrbreitung dicfcr Druclfchrist ausgcsprochcn, Das t. t. Landcsgcricht Wien als Pressgericht hat auf Antrag dcr l. l. Staatsanwaltschaft erkannt, dass dcr Inhalt dcr Nr. 481 dcr Zeitschrift „Wiener Allgemeine Zeitung" ddto, 2!rn Juli 1831 in dem darin in der Rubril „Inland" unter dcr Aufschrift „Wien, 1. Juli. Zu dcu Prager Excessen" cnthaltcnen Aufsätze, und zwar in der Stelle von „Die in Prag" bis „geeig net erscheinen", in Verbindung mit der dazu gefügten Rcdac-tionsbcmcrluiig das Vcrgehcn nach 8 A90 St. (Y. bcgründc, nnd hat nach H 4W St. P. O. das Verbot der Weiterverbreitung dieser Druckschrift ausgcsprochrn. Zugleich wird die von der k. l. Sichcrheitsbchördc vorgenommene Beschlagnahme gemäß 38 487-48!) St. O. bestätigt und nach 8 ^ P. G. aus dic Vernichtung dcr saisiertcn Exemplare erkannt. Nichtaintlicher Theil. Gesellschaft vom Rothen Kreuze. Laibach, 11. Juli. Wie wir aus sicherer Qllelle vernehmen, beehrt im Lanfe dieses Monates Se. k. und k. Hoheit der durchlauchtigste Herr Erzherzog Carl Ludwig die Landeshauptstadt Laibach mit Höchstseinem Besuche, um, gleichwie es Se. k. und l. Hoheit bereits in anderen Provinzen gethan, auch hier die Persönlichkeiten und Verhältnisse des Männer, und Frauen-Hilfs-ver eins der Gesell scha ft vom Rothen Kreuze kennen zu lernen, das vorhandene Matcriale in Angelegenheit der Sanitätsftflege in Augen-schein zu nehmen und diesfällige Besprechungen zu Pflegen. Nnlässlich dieses in Allssicht gestellten Höchsten Besuches wird demnach bei Sr. k. und l. Hoheit eine Vorstellung der hier anwesenden Mitglieder des genannten Männer« und Frauen-Hilfsvercins erfolgen, dem bekanntlich die angesehensten Persönlichkeiten unserer Stadt angehören, und wir werden den Tag und die Stuude des Eintreffens Sr. k. und l. Hoheit vorher mitzutheilen in die Lage kommen. Die An» Wesenheit des durchlauchtigsten Herrn Erzherzoges in Laibach soll aus einen Tag anberaumt sein. Zur Lage. Dem „Prager Abendblatte" wird aus Wien geschrieben, dass die Ernennung des FML. Ritter von Kraus zum Statthaltercileiter in Prag nach den letzten Melduugen über das Befinden des Freiherr» von Wrber nicht überraschen kann. FML. Ritter von Kraus habe sich während smirs langjährigen Willens in der Militärkanzlei Sr. Majestät das Verlraueu des Monarchen iu vollem Umfange zu gewinnen verstanden. Baron Weber habe /,1s Chef der Verwaltung Böhmens sich die Sympathie nnd Hochachtung aller erworben, Welche Gelegenheit halten, sein leutseliges Weseu, sein unbeugsames Rcchtsgrfühl sowie seine strenge Unparteilichkeit uuo seiuen musterhaften Pflicht, eifer leuueu zu lcrum. Gerade diese Eigenschaften aber, die ihn so sehr auszeichueu, hätteu ihn wohl von vornherein davon bewahren solll,'n, Gegenstand solcher tendenziöser Combinationen zu sein, wie sie seit einigen Tagen in einzelnen Wiener Blättern zu lesen waren. Die „Wiener Abendpost" vom 9. d. M. schreibt: „Die Liige hat kurze Bciue", sagt ein altes Sprichwort, an das wir bei der Lecture der heutigen Replik des „ Nenen Wiener Tagblatt " auf unsere gestrigen Ausführungen lebhaft gemahnt werden. Wir haben in unzweideutigster Form die Angaben des ge-nanntrn Blattes über Freihcrrn v. Wrber in die Rubrik dcr Sensationsromane verwiesen, und was ant-wortct darauf das „Tagblatl"? Es sagt, wir wären einigen „burcaulratischen Details" seiner Karlsbader Depesche entgegengetreten und wir hätten „Thatsachen" qclcugnet. Mit Verlaub, verehrtes „Tagdlatt", Eo findunqen sind noch leine Thatsachen, und eine fach» liche Richtigstellung ist leine Nbleugnunq. Im übrigen sehen wir den augelündigteu weiteren Nachrichten vow Karlsbader „Kriegsschauplatze" mit dem entsprechenden Humor eutgegcn." „Die »Neue freie Presse" versteigt sich zu der nur ihr möglichen Behauptung, wir hätten in nnserem Communique vom 6. d. M. den Statthalter Frciherrn v. Weber „mit Steinen bcworfen, indem wir ihn in schlecht verhüllter Form der Parteilichkeit m,o Befaugenheit beschuldigt haben." Es gehört die ganze Unverfrorenheit des Monileurs aus der Fichte-Wssc dazu, gegen uns eiuen solchen Vorwurf zu erheben. Wenn wir in jenem Communique betont haben, dass der neue Leiter dcr böhmischen Statthalterei „vermöge seiner bisherigen Stellung die Gewähr vollster Unbefangenheit und Unparteilichkeit bietet", so solgt daraus noch keineswegs, dass dem bisherigen Statt-Halter Freiherrn v. Weber diese Eigenschaften ab» gegangen wären; um so weniger, als gleich in der Einleitung des erwähnten Communique ausdrücklich hervorgehoben wurde, dass nur im Hinblicke auf die bedauerlichcu Excesse in Prag und den Umstand, das» Freiherr v. Weber Wege n seines geschwächten Gesundheitszustandes noch eine Zeitlang seinen Dienst nicht zu versehen vermag", die Ernennung del Freihcrrn von Kraus sich als nothwendig herausgestellt hat." „Die «Wiener Allgemeine Zeitung" richtet heute an unsere Adresse folgenden, recht son-dcrbar klingenden Stoßseufzer: „Die Herren von der „Mcndposl" sind ja auch Journalisten. Halten Sie es vereinbar mit den Geboten eines ehrlichen Kampfes, wenn auch mit stumpfen Waffen auf einen Gegner loszuschlagen, der gebunden und gelnebelt ist? In dieser Lage befindet sich aber heute die Oppositions-prcsse, und wir meinen, dass die Ausfälle der „Abend-Post", wenn sie auch nicht besonders wehethun, eine Gesinnung verrathen, die wir als nicht ^iUlemaulilce bezeichnen können." Feuilleton. Die geopferte Hand. Pariser Polizeiroman von F. du Bolsgobey. Zweit« Uand. 1. Capitel. In Paris pflegt man spät aufzustehen und um 9 Uhr des Morgens sind die Caffcs noch ziemlich leer. Daher kam es, dass am Morgen nach der Soiree des Herrn Dorgüres der junge Mann, welcher in ein ziemlich bescheidenes Etablissement dieser Art in der Straße du Nocher eintrat, den Kellner noch mit dem Kehren des Saales und dem Neinigen der Tische beschäftigt fand. Kein Gast hatte noch die Schwelle betreten. Diese Einsamkeit schien jedoch dem Ankömmling nicht zu missfallen, denn er trat ein und setzte sich in eine Ecke, ln welcher die neu angekommenen Zeitungen aufgelegt waren. Er sah elegant aus uud obgleich er einfach Nelleidet war und einen unscheinbaren, niedrigen Hut trug, sah mau es ihm doch an, dass er daran gewöhnt war, sich bedienen zu lassen. Der Kellner unterbrach das Reinigungswerk, bem er sich bisher so eifrig hingegeben hatte und fragte dann auf das verbindlichste, was der Herr wünsche. Dieser verlangte eine Tasse Chocolade und entfaltete rasch ein Journal, welches er nnter mehreren anderen ausgesucht hatte- Weder die Politik noch die Tagcsueuigkcitcn schienen ihn zu interessieren, denn er nahm vor allem die vierte Seite vor, auf welcher sich die Annoncen bcfin-den und las dieselbe mit großer Anfmellsamlcit, wie jemand, der eine Auskunft sucht und gewiss ist, sie da zu finden. Er fand sie wirklich und, ein Notizbuch aus der Tasche ziehend, ficng cr an, mit einem Bleistift sich eine Äciiachrichlignug abzuschreiben, welche so lautete: „Nord- nnd Südamerika. General.Nachweisuna.s-buerau. Unentgeltliche Auslugt über die besten Kapitalanlagen iu diesen beiden Ländern. Minen, land-wirtschaftlicher Betrieb, industrielle Uulrrurhlnungrn. Anzeigen von zu besetzenden Armlern. Man sichert jeder intelligenten Persönlichkeit nne entsprechende Vcrwcn. dung zu, in dcr sie zu Vermögen gelangen kann. Die Reisekosten werden durch die Agentur bezahlt. Man möge sich von '.> Uhr an wrndcn Straße de la Vien-faifunce 44 an Herrn Briare." Sicher reflektierte drr junge Mann, wclchcr sich diese Covic für sein Taschenbuch machte, aus eine überseeische Verwendung, cutwldcr für sich selbst oder sür scin Geld. Das letztere erschien wahrscheinlicher, denn cr sah durchaus nicht bedürftig aus. Was er aber auch seiu mochte, es schien ihm nichl gerade angenehm zu scin, in einem Case dritten Ran-ges gesehen zu werden, denn er hatte sich so gesetzt, dass er dcr Straße den Rücken zukehrte und, anstatt seinen Reisehut abzulegen, halte er denselben bis an die Augen niedergedrückt. Aber er besaß eins der Gesichter, die man niemals vergisst, wenn man nur sie einmal gesehen hat und wenn durch Zufall einer von Hrrrn Dorgöres Kunden sich hierher verirrt hätte, so würde er sicher den ehemaligen Sccretär des Banquiers Dorgbres erkannt haben. Und doch hatte sich Robert de Carnol sehr verändert. Seine Gesichtsfarbe war bleich, seine Augen lagen ties im Kopse und seine Züge hatten einen Ausdruck von Traurigkeit und Uuruhe angenommen. Er sah aus, als habe cr viel gelitten und leibe noch jrtzt. Er trank zerstreut seine Chocolade, bezahlte und gicng fort, nachdem er auf seiner Uhr nach der Zeit gesehen hatte. Die Straße du Rocher ist wenig belebt und er sah dort nur einige Leute, die ihn nicht im geringsten beachteten. Er gieng an den Häusern hin und wandle sich rechts nach der Straße de la Bienfaisance. Da« Haus, welches er suchte, war eines der letzten in dieser, unter drm letzten Kaiserreich entstandenen Straße und hatte ein sehr gntcs Aussehen. Die Fa-hade zeigte lein iudustiirllcs Gepräge oder irgend eine Anzeige und so musste sich Robert an den Portier wenden, um zu erfahren, wo cr den Agenten finden würde. „Herr Briare?" antwortete ihm eine Stimme aus dem Innern dcr Loge, „im Entresol, gleich die Thür links." Die Form dieser Auskunft lieh voraussehen, dajs das gauze Perfoual dcr Administration wohl aus Herrn Briare allein bestehen möge. Laibachcr Zettung Nr. 155 1324 12. Juli 1881 Wir haben darauf nur wenig zu erwidern. Cl gehört nicht zu unseren Gewohnheiten, auf einen Gegner «loszuschlagen"; wir weisen Angriffe zurück, wir stellen falsche Behauptungen richtig, wir bekämpfen Ansichten, die wir für irrig halten, aber wir setzen dabei nie jene Rücksichten außeracht, die man als , gentlemanlike" zu bezeichnen pflegt. Ist das aber „ßsrUlemaiüike", wenn. wie dies heute die „Wiener Allgemeine Zeitung" thut, uns „Parteinahme gegen die in Prag Misshandelten und deren Stammes» genossen" imputiert und die von uns bereits entschieden zurückgewiesene Behauptung wiederholt wird, das« wir solche Zeitungsstimmen nicht reproducieren, „welche für die Prager Excedenten nicht sehr schmei« chelhaft sind?" Hand aufs Herz, ob eine solche Kampfweise den Geboten des journalistischen Anstandes ent-spricht!" In den meisten Blättern war gestern eine Mel< dung des Inhaltes enthalten, dass von der Prager Statthalterei eine Zuschrift an die Redaction der „Egerer Zeitung" gerichtet worden sei, wonach über die Prager Vorgänge nichts mehr berichtet werden dürfe; ferner, dass von der genannten Statthalterei ein Auftrag an den Vezirkshauptmalm von Eger ergangen wäre, jede Nummer des genannten Blattes zu konfiscieren, in der etwas über die Prager Excesse gemeldet werden follte. Auf Grund dieser, wie nun amtlich constatiert wird, völlig unwahren Mel» dung haben die erwähnten Blätter ohne jede nähere Prüfung ein ganzes System von Anklagen gegen die Regierung aufgebaut." Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" äußert sich über die Ernennung Sr. Excellenz des FML. Ritter v. Krans zum Leiter der Präger Statthalterei in folgender Weise: „Die maßgebenden österreichischen Regierungskreise sind zu der Ueber^ zeugung gelangt, dass, wie die „Wiener Abendpost" sich ausdrückt, dle politische Landesstelle in Prag gegenwärtig einer leitenden Hand nicht entbehren könne, und haben an Stelle des zeitweise krankheitshalber dienstunfähigen Statthalters Freiherrn v. Weber den FML. Dr. v. Kraus nach Prag entsendet, einen Militär, dessen persönlichen wie amtlichen Eigen« schaften das höchste Lob gezollt wird, wie er sich dem-gemäß auch des Allerhöchsten Vertrauens zu erfreuen hat. Der officiöse Commentar zu der Ernennung des FML. v. Kraus markiert deutlich genug die von demselben einzuhaltende li^ne äe conduit«, als welche man die unparteiische, aber nachdrucksoolle Wahr» nehmunq aller durch die betrübenden Vorgänge der letzlen Wochen compromittierten Interessen betrachten dürfen wird." Aehnlichen Ansichten gibt in einem Wiener Briefe auch die„AugsburgerNllgemeineZeitung" Ausdruck. Es heißt dort u. a.: „Da in dem FML. Kraus eine Persönlichkeit gefunden worden, die mit militärischen Eigenschaften auch die erforderlichen Fachkenntnisse im Verwaltungs- und Gesetzwesen verknüpft, so dürfte man in ihm einen Mann erblicken, dessen lvetrauung mit dem schwierigen Posten eines Leiters der böhmischen Statthalterei die erwünschte Bürgschaft bietet, dass einem weiteren Aufeinanderplatzen der Gegensätze in Böhmen, wenigstens soweit es sich um die öffentliche Ruhe handelt, vorgebeugt werde. Feld-marschallieutenant Kraus gilt für einen strengen, aber gerechten Mann, und der Umstand, dass er keiner Partei angehört, wird ihm gewiss die unparteiischeste Bethätigung seines Gerechtigkeitssinnes erleichtern; die Deutschen werden sich also seines Schuhes gewiss zu erfreuen haben, sofern sie dieses Schutzes bedürfen sollten. Es ist daher erklärlich, dass man schon dieser Erwägungen halber die Berufung des Herrn v. Kraus in den deutschen Kreisen mit einem gewissen Gefühle der Beruhigung begrüßt. Herr v. Kraus kommt auch keineswegs als Gegner der Czechen nach Böhmen. Die einzig richtige Auffassung seiner Berufung ist vielmehr die, dass mit derselben dargelhan wird, es müsse in Böhmen in einer Weise, wie es das Staatsinteresse und die öffentliche Ordnung verlangt und nicht nach nationalen Sympathien oder Antipathien vorgegangen — mit einem Worte, das Gesetz gehandhabt und „regiert" werden. Das kann für niemand, der auf dem Boden des Gesetzes steht, einen Grund zur Klage abgeben." In den Wiener Blättern vom 9. d. M. finden wir gleichfalls einige bemerkenswerte Aeußerungen über den neuen Leiter der böhmischen Statthallerei. So schreibt die „Wehr-Zeitung": „Auch die Organe der sogenannten liberalen Richtung werden doch zu« geben müssen, dass sich die Staatsregierung bei der Besetzung der hervorragendsten Veamtenstellen keineswegs nur auf jene Männer beschränken dürfe, welche mit ihren Antecedentien und mit allen ihren sonstigen Qualitäten reine Parteimänner sind. Ja in dem vorliegenden Falle würde die Berufung eines Parteimannes zu dem Posten eines Statthalters von Böhmen zweifellos als eine unglückliche Wahl zu bezeichnen sein. Denn, wenn es noch so offenkundig ist, dass in einem Streite der eine Theil recht und der andere un< recht hat, so darf doch die Entscheidung dieses Streites nicht jemandem übertragen werden, der selbst daran betheiligt ist. ... Es wird also aller Wahrscheinlich, keit nach auch in dem vorliegenden Falle nicht zu befürchten sein, dass FML. Kraus seine Mission mit der Abficht antritt, andere Mittel zu ihrer Erfüllung zu wählen als die, welche das Gesetz ihm an die Hand gibt und welche im vollen Einklänge mit dem Reichsgedanlen stehen." Das „Fremdenblatt" sagt: „FML. von Kraus, der in den Stunden der schwierigsten Schick« salsschlä'ge, von denen die Monarchie betroffen wurde, im öffentlichen Dienste stand, wird den Wert des Umschwunges, den die inneren Verhältnisse des Reiches erfahren haben, zu ermessen in der Lage sein. Au repressive und restrictive Mittel zur Erzielung bestimmter politischer Ansichten oder zu ihrer Bekämpfung kann deshalb kaum gedacht werden. Wenn FML. v. Kraus die Ruhe verbürgt, wenn er jeden Uebergrifj der Leidenschaften hintanzuhalten vermag, wenn dic Organe der Verwaltung nur in zuverlässigen Elementen ihre Stützen haben, dann wird man wohl getrost die Austragung des nationalen Gegensatzes den geistigen Factoren überlassen können." Unter der Ueberschrift „So darf's nicht weiter gehen" veröffentlicht der „Mährisch-schlesische Correspondent" einen längeren Artikel, in welchem er an die deutsch-liberale Partei die dringende Mahnung richtet, ihre bisherige Taktik aufzugeben und andere Wege einzuschlagen. Er schreibt: „Es ist hohe Zeit, dass auch wir endlich erkennen, dass wir anders machen müssen als bisher, wenn wir ans Ziel gelangen wollen! Es ist dem Deutschen, Robert läutete an der bezeichneten Thür. Er wurde von einem wie ein Gerichtidiener gekleideten Mann empfangen. Derselbe war groß und stark und trug einen ungeheuren Schnurr» und Backenbart. Diese imposante Persönlichkeit maß ihn mit den Augen von oben bis unten und führte ihn schweigend herein, nachdem Robert den Namen des Herrn Briare genannt hatte. Zwei ähnlich wie der erste gekleidete Diener sahen auf den Bänken des Vorzimmers. Der Mann mit dem großen Bart ließ Robert einen schmalen Oang durchschreiten, in dem sich rechts und links mit grünen Vorhängen versehene Gitter befanden und führte ihu vor eine Thür, welche er öffnete, ohne anzuklopfen. Hier befand sich Robert einem Herrn gegenüber, der an einem mit Papieren bedeckten Tische saß. Das sehr niedrige Zimmer war nur dürftig durch ein Fenster erhellt, das sich hinter dem Herrn befand, der dadurch im Zwielicht saß. Die Einrichtung war nicht verschwenderisch, aber sie war ganz neu, woraus man schließen konnte, dass die Agentur noch nicht lange bestand. Durch eine artige Bewegung des Bewohners zum Platznehmen aufgefordert, sehte sich Robert und fragte nach Herrn Briare. „Der bin ich, mein Herr." erwiderte der Vor-stand der Agentur. .Mollen Sie mir sagen, welcher Ursache ich die Ehre Ihres Besuches verdanke?" »Ich wünschte Erkundigungen über einen Theil der Vereinigten Staaten einzuziehen und ich las in einem Journal —" „Dass wir in der Lage sind, Ihnen dienen zu können. Das ist ganz richtig, mein Herr. und Sie sind am rechten Orte. Wir haben Verbindungen mit California, Mexiko, Louisiana —" «Es handelt sich um Colorado." »Sehr wohl, mein Herr. Darf ich wisfen, mit wem ich die Ehre habe, zu sprechen?" „Was liegt an meinem Namen? Es handelt sich ja für den Augenblick nur um vorläufige Erkundigungen." „Verzeihung, aber wir haben darin feststehende Principien. Die Mittheilungen, welche unsere Agentur ihren Clienten zutheil werden lässt, sind vertraulicher Art und wir wollen vorher wisfen, wem wir dieselben machen." „Sie werden nicht mehr über die Garantien, welche ich zu bieten imstande bin, im Klaren sein, wenn ich Ihnen sage. dass ich Robert heiße," erwiderte Herr de Carnol. „Robert," wiederholte Herr Briare, indem er eine Feder ergriff, um den Namen in ein vor ihm liegendes Register einzutragen. „Die Vornamen, bitte. Es ist dies nur eine Formalität, mein Herr, aber der Director der Administration, die ich vertrete, hält sehr darauf." „Henri Robert," erwiderte Herr de Carnol mit einer Bewegung der Ungeduld. Herr Vriare drückte auf eine elektrische Klingel und der Mann mit dem Barte erschien augenblicklich. Man hätte glauben können, dass er sich vor der Thür aushalte. Sein Chef winkte ihn zu sich und redete mit ihm in einer Sprache, welche L»err de Carnol nicht verstand. Die Unterredung war kurz. aber Herr Briare machte dabei doch mehr Worte, als zu einem so einfachen Auftrage gehörten. Dann verlieh der andere das Zimmer. (Forts, folgt.) der ehrlich mitgekämpft in vorderster Reihe, nicht nur gestattet, es ist seine Pflicht, im Lager der Partei, freunde und Stammesgenossen auf das Verfehlte der Taktik aufmerksam zu machen, die Verkehrtheiten zu rügen, welche uns in die Wehrstelluna. hineindrängen, uns die Aussicht auf Erfolg verschließen. Der Kampf um des Kampfes willen ist eine Absurdität, ist Klopf-fechterei, aber nicht politische Taktik. Die Methode, jeden, der nicht wie wir denkt, als Feind zu bekämpfen, jeden Nichtdeutschen als untergeordnete Menschenrasse zu betrachten oder gar zum Neichsfeindc zu stempeln, heißt eben, zehn Millionen Neichsfeinde im Vaterlande schaffen; diese Methode ist daher eine Verkehrtheit, eine Ungeheuerlichkeit, die zur Selbsten!« mannung, zum staatlichen und wirtfchastlichen Ruine führen muss!" Die „ Morgen-Post" plaidiert fiir eine Aen-derung der bisherigen Parteitaktlk, indem sie schreibt: „Es ist die höchste Zeit, dass die Parteien den falschen Zirkel verlassen, in welchem sie sich jeht bewegen. Die Völker wollen den Frieden und nicht den Kampf. Die wirtschaftlichen Interessen erheischen dringend eine ausgiebige Rücksichtnahme." Die Fiumaner Frage. Am 8. d. M. hat im kroatischen Landtage in Agram unter lebhafter Betheiligung der Abgeordneten die Debatte über die Fiumaner Frage begonnen und wurde am 9. d. M. mit der Annahme dcs Änsschuss-berichtes beendet. Der vom Referenten Mistatovii verfasste Ausschussbericht beantragt, die Erklärung der Regierung bezüglich der im Sinne des Gesttzes beabsichtigten Lösung des für Fiume bestehenden Provisoriums genehmigend zur Kenntnis zu nehmen und hiemit auch die in diefer Angelegenheit vorliegenden Petitionen als erledigt zu erklären. Der Berichterstatter motivierte diesen Antrag in längerer, wirkungsvoller Rede, worauf die Vertreter der beiden Min'oritäts-voten, Mrazoviö und Starlets, das Wort ergriffen. Der Antrag Mrazoviö geht dahin, an die Krone die unterthänigste Bitte zu richten, das Ausglrichsgeseh in semer ursprünglichen Reinheit zu erneuern und die beschleunigte Erledigung der Fiumaner Frage anzuordnen. Hier die Berichte über die beiden Sitzungen. Wie schon erwähnt, eröffnete Referent Mlslatovit die Debatte. Derselbe legte den aus der Erklärung der Negierung bekannten Sachverhalt in erschöpfender Weise und betrachtet die oppositonellen Anträge als Ansturm gegen das bestehende System. Hieran anknüpfend, beleuchtet Miökatovic' den Standpunkt der Majorität, welcher entschieden die dualistische Gestal-tung der Monarchie und das hieraus fließende staats-rechtliche Verhältnis Kroatiens zu Ungarn vertritt. Redner gibt gegenüber den der heutigen Majorität gemachten Vorwürfen politischer Inconsequenz zn, dass diese Majorität und Redner selbst das dualistische System bekämpften. Auch in Oesterreich, sagt Mis-katovlc, gab es angesehene Politiler, welche im Jahre 1808 in die Stabilität der neuen Ordnung kein Vertrauen setzten. Man glaubte, dass Ungarn selbst nicht ohne Hlntergedanlen die neugeschaffene Lage accep-tiere; man fürchtete, Ungarn werde an der Einheit der Armee rütteln und die Entwicklung einer qcsun-den österreichischen äußeren Politik hemmen. Auch die Nationalitäten Oesterreichs opponierten dem Dualismus und befürchteten, dass äußere Verwicklungen dessen Unhaltoarkeit nachweisen und eine Schwächung der Monarchie herbeiführen werden. Das Misslrauen Kroatiens gegen Ungarn war schwer zu bannen, weil man befürchtete, Ungarn werde Kroatien seine Macht fühlen lassen. Vuu all' dem, fährt Mizkalovil! fort. ist das Gegentheil eingetreten. Ungarn nimmt keine feindliche Haltung gegenüber Kroatien ein, das dualistische System stärkte die Monarchie, welche infolge des Dualismus geachtet vor der Außenwelt dasteht. Die staatsmännische Politik Ungarns bewies, dass unter den Ländern der Monarchie kein einziges dem Throne und den Staatsinteresscn ergebener ist, als Ungarn. Die Monarchie hat gegenwärtig keine gefährlichen äußeren Feinde, welche das bestehende System erschüttern könnten. Soll Kroatien isoliert einen Sturm unternehmen? Garantiert die Opposition, dass bei einer Revision des Ausgleiches günstigere Ausglcichs-bedingungen resultieren werden? Nein. Ich, schließt Miskatovit-. besitze nicht den Muth, solches zu empfehlen. Die Rede machte einen tiefen Eindruck. Mrazovic beschränkte sich auf eine Paraphrase seines Antrages. Vrbauiö versuchte, die angebliche Fälschung des tz 00 nachzuweisen. Staröeviö rief Heiterkeit heivor durch seine Erklärung, es sei gleich-glltig. ob 8 60 gefälscht sei oder nicht, für ihn existiere kem Ausgleich. Graf Sermage betonte in gelungener Welse den Opportunitäts-Standpunkt; nur die Gegner Kroatiens konnten die Debatte provocieren, in der Hoffnung, dass die Lösung der Fiumaner Frage die Ohnmacht Kroatiens darlegen werde. In fortgesetzter Debatte am 9. d. M. erbrachte Sectionschef ZivkoviC in eingehender Rede den Beweis, dafs 8 66 des AusgleichsgefetzeS in seiner tfaibacher Zettnug Nr. 155 1325 12. Juli N81. gegenwärtigen Fassung durch den vereinten Willen aller berufenen Factoren zustande tam. Die üblichen Parlamentarischen Formen, welche übrigens gesetzlich nirgends vorgeschrieben seien, wurden wohl nicht genau eingehalten; allein von einer Fälschung des Willens eines dieser Factoren sei absolut leine Rede. Folnegoviö ergeht sich hauptsächlich in In-Vectiven gegen Miskatovicl und die Majorität, welche heute das vertheidige, was sie 1868 angegriffen. — Kotur macht Mrazoviö den Vorwurf, er habe um den überklebten Streifen zwölf Jahre gewusst. aber geschwiegen, und habe kein Recht, jetzt den Eato herauszukehren. — Mrazovii wiederholt seine be-reits abgegebene Erklärung. Miskatovi«! repliciert schärfsten« auf die Angriffe Folnegovit und weist die Haltung der Opposition zurück, welcher er Heuchelei und Scandal» sucht vorwirft. Hierauf findet die Abstimmung statt, und wird der Ausschussbericht mit 48 gegen 19 Stimmen angenommen. Aus Budapest wird unterm 9. d. M. gemeldet: Bezüglich der Erhöhung des Zinsfußes der verzinslichen Staatskassen, scheine von 4 auf 4'/, pCt. berichtet die „Ungarische Post", dass der Finanzminister zu dieser Verfügung durch den Umstand veranlasst wurde, dass sich in den ^ letzten zwei Monaten des jüngsten Quartales ein schwächerer Absatz der Kassenscheine herausstellte als dies in dem vorhergehenden Quartale der Fall war, was übrigens natürlich erscheint, da ein großer Theil des Publicnms anch auf ein halb Procent am Zinsen« genusse nicht gern verzichtet. Um also dieser bekanntlich sehr beliebten Kaftitalsanlage den frilheren Absah wieder zu sichern, traf der Finanzminister obige Verfügungen, welche dem Staatsschatze ohnehin leine Nie-sentliche Mehrausgabe verursachen. Im Enyinger Wahlbezirke siegte bei der Stich-Wahl der Candida! der liberalen Partei Johann Ma« gyar mil 836 Stimmen gegen den Candidatcn der Unabhängigkeitspartei Johann Matkovich, welcher 772 Stimmen erhielt. Vom Ausland. Im französischen Senate versuchte am 6. d. M. die radicale Partei, nachdem ihr Sturmlauf gegen den Votschafterposten beim Vatican abgewiesen war, wenigstens den Gehalt für den französischen Beisitzer der Rota, des höchsten kirchlichen Gerichtshofes in Rom, aus dem Budget auszumerzen, aber mit nicht besserem Erfolge. Dem Antragsteller Dr. Ras-Pail, welcher behauptet halte, dass der genannte ssunc» tionär eigentlich nichls zu thun habe und überdies ein Dominicaner sei. erwiderte der Minister des Aeußern, Herr Varthölemy Saint-Hilaire: Die Rota sei ein wichtiger Gerichtshof, welcher über die streitigen Kirchenangelegenheiten erkenne, daher auch alle katholischen Mächte bei ihr einen Vertreter unterhielten. Der Udilore di Nota sei überdies der Beiralh des Botschafters in kirchlichen Angelegenheiten. Sein Gehalt fei schon seit 1803 auf 20.000 Francs beziffert. Der gegenwärtige Uditore sei allerdings Dominicaner, habe aber den Orden verlassen, um diesen Posten zu übernehmen. Der Antrag Raspail wurde mit 233 gegen 148 Stimmen abgelehnt. Ans Paris, 8. Juli. wird gemeldet: Die von der Münzconferenz angenommene Resolution lautet: In Erwägung, dass die Münzconferenz im Laufe ihrer beiden Sessionen die Reden, Erklärungen und Bemerkungen der Delegierten (hier folgen alle Namen der vertretenen Staaten) angehört hat; in Erwägung, dass die von mehreren Delegierten abgegebenen Erklärungen im Namen ihrer Regierungen erfolgten; dass all' diese Erklärungen die Nützlichkeit der gemeinsamen Verständigung über verschiedene Maßregeln unter Vorbehalt der vollständigen Actionsfreiheit der verschiedenen Regierungen zugeben; dass die Herstellung eines Einvernehmens zwischen den in Paris vertretenen Staaten angehofft werden kann; dass jedoch momentan die Suspendierung der Arbeiten der Delegierten angezeigt erscheint; dass in der That die Beschaffenheit der Münzfrage für einige Staaten die Intervention der öffentlichen Gewalten motivieren kann; dass daher für den Moment für die diplomatischen Verhandlungen Raum zu schaffen ist — vertagt fich die Münzconferenz bis 1. April 1882. Die belgische Fortschrittspartei lässt sich durch alle Warnungen, wie gefährlich ihr Spiel mit der Waffe des allgemeinen Stimmrechtes für das liberale "tegllne werden könnte, nicht abhalten, dasselbe fort» zusetzen. An solchen Warnungen von liberaler Seite lchlte es auch in der vorgestrigen Kammcrsitzung nicht. «Wollen Sie denn die Rückkehr der Clericalen ans Etaatsruder?" rief der Abgeordnete Le Hardy de Veaulieu den ungeduldigen Progrrssisten zu. „Wer M Ihnen denn, dass es dazu kommen werde? Das A Ihre Ansicht, nicht die unsrige", erwiderte ihm der Brüsseler Deputierte Ianson. Die „Indc'pendance velge" glaubt denn auch zu wissen, dass die acht Pro- gressisten sich geeinigt haben, die vertröstende Erklärung der Regierung in der Wahlreformfrage zurückzuweisen, und Wenn sie nun wirklich am nächsten Mittwoch mit der Rechten gegen das neue Wahlrechts-prüfungs-Gesetz stimmen sollte, könnte die liberale Partei allerdings arg ins Gedränge kommen. Hagesneuigkeiten. — (Ein Denkmal für Kaiser Maxi-milian.) Wie aus der Hauptstadt Mexikos gemeldet wird. soll auf jenem Platze in Queretaro, wo Kaiser Maximilian mit den Generalen Miramon und Mejia erschossen worden ist, ein au« drei Granitpyramiden bestehendes Monument errichtet werden. DaS Denkmal dürfte bereits in wenigen Monaten feierlich enthüllt werden. — (Amerikaner in Wien.) Eine ziemlich große Anzahl begüterter Amerikaner mlinnnlichen und weiblichen Geschlechts haben sich znr gemeinschaftlichen Bereisung des Continents vereinigt und zur größeren Bequemlichkeit in Partien eingetheilt, deren erste, aus acht Damen und dreizehn Herren bestehend, am 9. Juli in Wien eingetroffen ist. Die Mitglieder dieser Gesell« schaft stammen aus Philadelphia, Chester, Bridgeton, Pittstmrg, Allegheny City. Kingston und Boston. Sie führen einen besonderen Seelsorger, Arzt. Secretär, Zahlmeister und Courier mit sich. Die Gesellschaft hat mit der Besichtigung der Sehenswürdigleiten Wiens be» reits begonnen und wird sich von dort aus nach Berlin, Paris. London ic. begeben. Allen größeren Städten des Continents ist ein Besnch zugedacht. Die zweite Partie der reiselustigen Amerikaner soll nächste Woche in Wien eintreffen. — (Kampf eines Selbstmörders mit seinem Retter.) Donnerstag abends hat sich im Donaustrome in Budapest eine entsetzliche Scene abge. I spielt, über welche die Pester Blätter Folgendes mit. theilen: Der Obstverkäufer Stefan Arpas, welcher seinen Standplatz unweit vom Zol'palaiS hatte, saß Donnerstag abends traurig und einsam vor seinen mit Kirschen gesüllten Körben und schien über recht betrübende Dinge nachzndcnlen. Der Matrose Johann Halkoczy. der eben vorübergehend den Kummer ArpaS', den er vom Wirtshause her kannte, bemerkte, blieb theilnahmsvoll stehen und richtete an denselben die Frage, was ihn wohl so sehr betrübe. Arpas vermied die Beantwortung dieser Frage und ersuchte den Matrosen, bei den Körben zu bleiben, bis er in einigen Minuten zurückkomme. Hal-loczy willigte gern ein. worauf Arpas dem Donauufer zuschritt, und am Rande deS Ufer» angelangt, sich mit einem Satze in den Strom warf. Der Matrose eilte ihm nach. sprang in den Strom, schwamm mit kräftigen Armen der Stelle zn. wo Arftas gerade von den Wellen aufgeworfen wurde und umfasste mit dem linken Arme den Hals des Sclbstmordcandidatcn. während sein rechter Arm die Schwimmtcmvi machte. Plötzlich fühlte er sich in der linken Hand gebissen; schmerzlich zusammen-zuckend, ließ er den Sclbstmordl-andidaten los. der nun sosort wieder unter den Wellen verschwand. Halloczy tauchte unter und erfasste den Arm des Selbstmörders; wieder zog er ihn an die Wasserfläche, wo jetzt ein entsetzlicher Kampf zwischen dem Selbstmörder und seinem Retter entstand; Arpas snchtc sich dem Arme des Ma. trosen zu entwinden, er bis» und schlug mit den Füßen herum nnd riss endlich seinen Netter, welcher der Schwä» chrre war, da er sich mit dem einen Arme auf der Wasserstäche erhalten musste, mit sich hinunter in daS Wellengrab. Halkoczy erjasste ihn auch da noch bei den Haaren, doch entglitt er, bis Halloczu sich empor« arbeitete, den Händen seines Retters. Erschöpft vom Kampfe, vermochte der Matrose nur mit Mühe bis ans Ufer zu schwimmen, wo er ohnmächtig zusammensank. Er wurde von dolt in eine nahegelegene Brantwein» schänke gebracht, wo er seine Besinnung bald wieder erlangte. — (Ein Berg entzweigerissen.) Aus Cs.-Gorbo (Szolnol-Doliolaer Comilat) wird von ?inem merkwürdigen Naturereignis gemeldet. Am 27. v. M. riss der in der Nähe des Ortes Paptelle gelegene Berg Buznau entzwei. Der Niss ist 30 bis 40 Meter breit. 2l) bis 30 Meter tief und 400 bis 50(1 Meter lang. Auch die äußersten Häuser des Ortes haben Risse er» halten, so dass man glaubt, es mit den Folgen eines Erdbebens zu thun zu haben. Außerdem hat auch eine Bergrutschung stattgefunden und ist ein Acker sammt dem Waldapfclbaum. der darauf stand, um zehn Meter dem Dorfe näher gerückt. — (Nordpol.Exped itionen) Zwei neue Nordpol.Expeditionen haben kürzlich die Vereinigten l Staaten verlassen. Der Steamer „Rodgers" ist von San.Francisco nach der Behrings-Strahc und dem Wrangel Lande abgegangen, um die „Jeanette" aufzu-snchen. ans der sich die Expedition des Capitäns Delong brfand, von der man seit 3. September I87!> ohne Nachricht ist. welche damals nach dem Wrangel.Lande segelte. Wenn die „Jeanette" nicht in der Gegend der Behrings-Strahe zugrunde gegangen und wenn es ihr gelungen ist, gegen Grünland vorzudringen, so wird es Sache der zweiten Expedition sein. ihre Spuren aufzufinden. Diese zweite Expedition, die sich auf dem Steamer „Alliance" eingeschifft hat. begibt sich an die Küste von Grönland und beabsichtigt, bis nach Spihberg und dem Franz-Iosefs-Lande vorzudringen. Man hofft, dass el in jedem Falle einem der beiden Steamers gelingen wird, entweder die „Jeanette" oder die Ueberlebenden eines allfälligen SchifflirucheS aufzufinden. — (Ein Massacre auf den Fidschi-Inseln.) Die „Fidschi'Times" schreiben: „Der Schooner „Elisabeth" bringt die Nachricht von einem fürchterlichen Massacre, das auf Tapitawa, einer der Aequatorinseln, verübt worden ist. Vor einigen Jahren wurde daselbst eine Filiale der Londoner Missionsgesellschaft von Honolulu aus unter der Aufsicht eines Sandwichs-Insulaners Namens Kabu gegründet. ES gelang Kabu, die ganze Gemeinde zum Christenthume zu belehren, worauf er sie bewog, ihre sämmtlichen Waffen seiner Obhut zu übergeben. In jüngster Zeit wnrde jedoch die den süo« lichen Theil der Insel bewohnende Bevölkerung über wiederholte, bei ihnen gemachte Requisitionen unzufrieden und fiel vom Christenthume ab. Kabu predigte nun einen Kreuzzug gegen sie, bewaffnete seine Anhänger, stellte sich an deren Spitze und überfiel mit dem Schlachtrufe: „Tödtet! Tödtet!" die Abtrünnigen, unter denen er ein furchtbares Blutbad anrichtete. Nicht weniger als 1000 Männer, Frauen und Kinder wurden hingeschlachtet. Die siegreiche Partei verübte die scheußlichsten Grau« samkciten an ihren Opfern; nach der allgemeinen Mrtzelei wnrden die Verwundeten zusammengeschleppt, auf emen Haufen aufgestapelt und mit dem Dache eines alten Hauses bedeckt, welches das Scheusal Kabu mit eigener Hand in Brand steckte. Als die „Elisabeth" die Insel besuchte, war das Gestade noch immer mit den ve» wesenden Leichen vun Männern, Frauen und Kindern bedeckt, aber der Rädelsführer Kabu hatte sich an Bord des hawaiischen Fahrzeuges „Stormliirb" nach Honolulu begeben, um sich dort zu verantworten." ^locales. Nus dem l. l. «andesfchulrathe für ttrain. Allszug aus dem Prolokolle über die ordentliche Sitzung des l. k. LanocsschulratheK für Kram am 17. Juni 1881 unter dem Vorsitze des Herrn k. l. Lan« despräsidenten Andreas Winller, in Anwesenheit von zehn Mitgliedern. Nach Eröffnung der Sitzung durch den Herrn Vorsitzenden trägt der Schriftführer die seit der letzten Sitzung erledigten Geschäftsstücke vor, was zur Kenntnis genommen wird. Hierauf wird zur Tagesordnung übergegangen. Der Bericht der Direction der k. t. Prüfung», commission für allgemeine Volks- und Bürgerschulen in Laibach über die im Apriltermine d. I. abgehaltenen Lehrbefähigungsprüfungen wird zur Kenntnis ge» nommen. Auf Grund der von einem l. k. Bezirlsschulrathe bezüglich des Rechtsoerhältnisses der früher m,t dem Schulorganisten- und Mesilnerdienste verbundenen Grundstücke gepflogenen Erhebungen. wodurch con-statiert worden »st, dass der Genuss dieser Grundstücke noch vor der Acliviernng der betreffenden Schule, beziehungsweise vor der Vereinigung des Messnerdienstes mit dem Schuldienste dem Messnerdienste zustand, demnach ein Einkommen des Messnerdienstes bildete, wird anlässllch der erfolgten Trennung dieser Dienste der Nückfall der gedachten Grundstücke an den Messner-dienst ausgesprochen und inbetreff der Einstellung des für die diesbezüglichen Nutzungen dem Lehrer am Gehalte vorgeschriebenen Abzuges das Erforderliche verfügt. In Angelegenheit der Bildung von zwei Schnl-sprengeln ans drn Gemeinden Ran und Radomle werden anläsblich des gegen die diesfällige Entscheidung eingebrachten Recnrses dem betreffenden k. l. Bezirks-schulrathe Weisnngen ertheilt. Das Ansnchen einer Gemeinde um Unterstützung zum Schulbane wird mit dem hierauf bezüglichen An-trage an den lrainischrn Landesausschuss geleitet. Ueber die auf Grund der eingeholten Aeußerungen der Ortsjchulrälhe von den l. k. Äezuksschul-rathen erstatteten Berichte, betreffend die Einführnng des deutschen Sp r a ch u n t e r r i cht e s an zwei-und drcillassigcn Volksschulen, wird bcschlosfen, die deutsche Sprache an zwei-und dreillafsigen slovenischen Volksschulen vom Schuljahre 1881/82 an als nicht obligaten Lehrgeg-nstand, fofern an denselben nicht bereits dieser Unterricht bestrht, einzufühlen, wenn sich mindestens 10 Schüler an einer Schule darum melden. Ueber den Antrag der Direction der l. l. Lehrer-und Lehrerinnen.Vlldungsanstalt in Laibach auf successive Durchführung derMinisterialverordnung, betreffend die Einführung der slommschkn Unterrichtssprache für einzelne Gegenstände, wnd beschlossen, diese Angelegenheit drr Entscheidung des hohen Unterrichtsministeriums zu unterziehen. Rccmse wider Strafe»lt'imlnisse in Schnlversiillm-nissnllen, dannGcldaushilss. nndNemuneralloiisgcsuche werden erlediget. LaU»«chcr Zeitung »tr. 155 1326 12. Juli 1881 — (Empfang und Diner bei Sr. k. k. Hoheit Herrn Erzherzog Albrecht.) Ner Herr Landespräsident Winller. der Se. l. l. Hoheit den durchlauchtigsten Herrn Feldmarschall Erzher» zog Albrecht bei der Ankunft auf dem Vahnhofe ehrfurchts» voll erwartet hatte, wurde gestern um ^1 Uhr mit« tags von Sr. l. l. Hoheit in Audienz empfangen und hierauf zum Diner eingeladen. Letzterem waren nebst dem Herrn Landespräsidenten und zahlreichen militä« rischen Würdenträgern, welche ihre dienstliche Vorstellung Sonntag abends nach der Ankunft im großen Balcon« saale des Hotels „Elephant" gemacht hatten, nach unmittelbar vorangegangener Audienz auch der Stellvertre« ter des Landeshauptmannes im Landesausschusse, Herr Karl Deschmann, sowie der Herr Bürgermeister Laschan beigezogen. Letzterer war zur ehrfurchtsvollen Begrüßung des hohen Gastes fogleich nach Höchstdessen Ankunft im Hotel „Elephant" erschienen und von Sr. l. k. Hoheit empfangen worden. Der Herr Fürstbischof Dr. Pogatar befindet sich gegenwärtig auf einer canonischen Visitalionsreise am Lande und war infolge dessen verhindert, an der Aufwartung und an dem Diner bei Sr. l. k. Hoheit theilzunehmen. — (Militärische Ausrückungen.) Ueber Anordnung und unter persönlicher Anwesenheit Sr. t. k. Hoheit des durchlauchtigsten Herrn Feldmarschalls Erzherzog Albrecht fand gestern vormittags ein von den beiden Bataillonen des Reservecommandos Frei« Herrn v. Kühn Nr. 17 und einem Bataillone des In« fanterieregiments Michael Großfürst von Russland Nr. 26 ausgeführtes Feldmanöoer in Meono bei Laibach statt, von welchem die Truppen um halb 12 Uhr mittags in ihre Kasernen einrückten. — Heute um 7 Uhr vor« mittags rücken sämmtliche zur Laibacher Garnison ge« hörigen Truppen in Parade-Adjustierung auf dem Exer« cierplatz in Kaltenbrunn aus. Nach vorgenommener Besichtigung derselben wird Se. l. l. Hoheit mit dem Eilzuge der Südbahn um 10 Uhr 43 Minuten vormittags die Rückreise nach Wien antreten. — (Theater.) Die Schauspielergesellschaft vom Wiener Stadttheater erzielte in sämmtlichen fünf Vor« ftellungen, welche sie in Laibach veranstaltete, eine Brutto« Einnahme von 720 st., somit durchschnittlich per Abend 144 st. Der geringste Kasse.Eingang (93 si) war am ersten Abende (..Pompignacs Pathe"). der höchste (204 st.) bci der vorletzten Vorstellung »Freund Fritz". Gestern morgens verließ die mit Einschluss des Sonfflers aus 11 Personen (4 Damen und 7 Herren) bestehende Ge« sellschaft Laibach und eröffnete noch am selben Abende mit «Freund Fritz" ihr Gastspiel am Klagenfurter Stadttheater. Der weitere Weg führt die Gesellschaft so-dann noch nach Salzburg und Linz, wo sie sich Ende Juli auflöst. — (Todesfall.) Die Theaterdirectors-Gattin Frau Anna Kottaun, geborene Calliano. eine Schwester der in der letztverfiofsenen Saison an der Laibacher Vühne wiederengagiert gewesenen Schauspielerin Frau Antonie Klerr. ist am 9. d. Mts. in Baden bei Wien. wo ihr Mann früher durch längere Ieit als Theater« director wirkte, gestorben. Eine Tochter derselben war bekanntlich vor mehreren Jahren als jugendliche Lieb« haberin in Laibach engagiert. — (Vergnügung 3zug.) Anlässlich des Schul, jahrschlusses verkehrt vom 16. auf den 17. Juli von Wien aus (Abfahrt am 16. abends) in der Richtung nach Trieft und Venedig ein auch von den dazwischen liegenden Stationen aus benutzbarer Vergnügungszug mit bedeutend ermäßigten Preisen. — (LandwirtschaftlicheAusstellungen.) Die von der Gartenbaugesellschaft in Wien veranstaltete Ausstellung von Obst, Gemüse, Pflanzen» und Garten« Industriegegenständen findet in der Zeit vom 29. Sep» tember bis 3. Oktober d. I. in den Blumensälen am Parlringe statt und ist mit zahlreichen StaatS« und Gesellschaftsmedaillen sowie Anerkennungsdiplomen und Prwat'Geldpreisen ausgestattet. — Die von der nieder« österreichischen Landwirtschaftsgesellschaft in Aussicht ge« nommene zweite Mastvieh-Ausstellung in Wien wird vom 31. März bis 2. April 1882 auf dem Gt. Marxer Schlacht-viehmarkte in Wien abgehalten werden und alle Rassen gemästeter Rinder, Schafe, Schweine und Federvieh fowie auch Transportvorrichtungen. Apparate u. bergl. umfassen. — Landwirten aus Krain, welche eine dieser beiden Ausstellungen zu beschicken beabsichtigen, stehen nähere Auskünfte hierüber fowie die detaillierten Pro« gramme und Bedingungen derselben in der Kanzlei der krainischen Landwirtschaftsgesellschaft in Laibach zur Verfügung. — (Heftiges Gewitter.) Samstag gegen 6 Uhr morgens brach über Trieft ein furchtbares Ge« witter los. Kirfchengrohe Schlossen prasselten auf die Dächer und den Boden herab, und fo manches Fenster wurde durchlöchert. Darauf folgte ein gewaltiger Regen-gufs. verbunden mit einem heftigen Winde, der große Zerstörung anrichtete. Die Straßen waren buchstäblich in Flüsse verwandelt, so dass die Tramwayftferoe müh« sam hindurchwaten mussten. Das Meer war fürchterlich erregt. Der ganze Sturm dauerte nicht länger als zehn Minuten. Im Vollsgarten. Boschetto und in den anderen Gärten und Campagnen sowie auf der Optschina-straße wurden viele Bäume entwurzelt. Auf den dem Gewitter mehr ausgesetzten Höhen wurden die Wein« stocke und die Obstbäume ungeheuer beschädigt. — (Vom Beamtenverein.) Der uns vorliegende Geschäftsausweis des allgemeinen österreichischen Beamtenvereins für das erste Halbjahr 1881 weist folgende Daten auf: Die Lebensversicherungsabtheilung hat im ersten Semester d. I. 2070 neue VersicherungS» Verträge über 2.094.000 st Kapital und 12.840 st. Pensionen abgeschlossen, wogegen 240 Verträge per 201.100 st. durch Todesfälle erloschen sind. Unter letzteren befinden sich drei solcher Selbstmordfälle, für welche die Zahlung der vollen versicherten Beträge per 7200 st. erfolgte, weil die betreffenden Versicherungen mehr als fünf Jahre in Kraft standen. Der gesummte Versicherungsstand beträgt nunmehr 35.554 Polizzcn über 33.900.000 si. Kapital und 86.340 st. Pensionen. Der Betrag der im abgelaufenen Semester zur EinHebung in Vorschreibung gebrachten Prämiengelder bezifferte sich auf 579.453 si. Das Cautionsdarlehens« geschäft nimmt immer größere Dimensionen an. Es wurden im laufenden Jahre bereits 127 Cantions-darlehen im Gefammtbetrage von 55,300 st., feit der Einrichtung diefes Geschäftszweiges aber 1399 folcher Darlehen im Gefammtbetrage von 562.740 si ertheilt, und zwar sowohl zum Neuerlage von Eautionen, als auch auf schon erliegende Cautionen gegen deren Um« schreibung auf den Namen des Beamtenvereins. Aus den Zinsen des allgemeinen Fondes wurden im ver« flossenen Halbjahre 236 Unterstützungen im Gesammt-betrage von 3952 si. bewilligt. Neueste Post. Original-Telegramme der „Laib. Zeitung." Wien, 11. Juli. Dem „Wiener Abendblatt" zu« folge geht Feldmarfchallieutenant Kraus heute abends nach Prag ab. — Die «Wiener Abendpost" bezeichnet die heutigen Mittheilungen des ..Wiener Abendblattes" über die Mission KrauK' in Böhmen als vollkommen erfunden. Paris, il.Iuli. Die Escadre ist von Toulon ausgelaufen; sie geht nicht nach Tripolis, fondern nach Sfax und Gabes und wird im Golf von Gabe« bleiben, bis die Ruhe vollständig wieder hergestellt ist. General Logerot ist in La Goletta eingetroffen, um den Befehl über die Truppen im Gebiete von Tunis zu übernehmen. Die Äeweg>mg ist auf die Gegend von Sfax beschränkt, das übrige Tunis ist ruhig. Prag, 11.Juli. Fürst Milan von Serbien nebst Gemahlin und dem Erbprinzen Alexander sind heute halb 8 Uhr abends mit dem Schnellzuge der Buschtichrader Bahn nach Franzensbad abgereist. Auf dem Bahnhöfe hatte sich Kronprinz Erzherzog Nu-dolph zur Verabschiedung eingefunden. Paris. 10. Juli. Aus Tripolis vom 9. d. wird gemeldet: Das Panzerschiff «La Glisson-niöre" mit dem Admiral Conrad an Bord hat auf dem Wege nach Tunis Tripolis pafsiert. Die bei dieser Gelegenheit mit den türkischen Schiffen gewechselten Salutschüsse beweisen die guten Beziehungen mit de.' Türlei. Ein Telegramm des Commandanten der Pan^fregatte «Reine Blanche" au« Mehdia vom 10. d. meldet: Sfax leistet fortwährend Widerstand. Eine vorgenommene Recognoscierung ergab, dass eine Landung nur vor Sfax möglich fei. Heute morgens beschossen mit Kanonen versehene Boote Sfax auf eine Entfernung von 1000 Metern und zerstörten eine Küsten bat-terie; es wurden jedoch noch andere Batterien wahrgenommen, die heute abends beschossen werben sollen. Rom, lO. Juli. Die „Agenzia Stefani" meldet: „Die von dem Pariser Correspondent!?« der „Times" gebrachte Nachricht, dass die Sendung türkischer Truppen nach Tripolis von der Pforte als eine gegen die Gelüste Italiens ergriffene Vorsichtsmaßregel erklärt wurde, ist abfolut erfunden. Die einzig mögliche Annahme ist die, dafs der Correspondent irregeführt wurde. Die Nachricht, dass der italienische Consul Maccio bereits eine andere Bestimmung erhalten habe. ist unbegründet. Bezüglich der Ersetzung des Generals Cialdini wurde noch keinerlei Bestimmung getroffen. Belgrad. 10. Juli. Von Bontoux sind auf Rechnung des serbischen Anlehens drei Millionen Goldfrancs eingelangt. Ingenieur Nichter, ein Norddeutscher, ist als Generaldireclor des Eisenbahnwesens in den serbischen Staatsdienst eingetreten. Bukarest, i l.Iuli. Der bulgarische Premier, minister Ernroth ist gestern hier eingetroffen. Fürst Alexander wird heute in Rustschut erwartet; der« selbe begibt sich sodann nach Sistow, wo er Dienstag eintreffen wird. Washington, 10. Juli, morgens 9 Uhs, Prä« sident Garfield hatte eine fehr gute Nacht und hat »nit kmzen Unterbrechungen gefchlafen; dieBesse ru ng schreitet aildmlernd fort. — 1 Uhr nachm. Die günstigen Erscheinungen im Befinden des Präsidenten dauern fort; die Pulsbewegung, Temperatur und Ne-fpiration wcrden immer mehr und mehr normal. Hluftekommene Fremde. Am 10. Juli. Hotel Stadt Wien. Nralii. Stalion«chef. hrastnigg. — ssglar, Cooperator. Treffen. — Pechcr. Kaibach. — Gerstel Spalato ^"N !".'? Füller, Wien, - Prandstiitter. Liquidator des „Phömx", Graz. Hotel Elephant. Lemberger. Reisender, Wien. - Schaut«. Oberförster, und Langer. Hammerstiel. — Neu. Opernsänaer. Budapest. — Toplal. Gcrichtslldjuuct, Franz. Hotel Europa. Schallmeiner. Professor, ginmc. — Ohr, gara, — Mandrovit, Beamter, «laram. — Jodet. Kaufm.' Wien, — Dr. Burger mit Frau. Mottling. — Höger. Weixelbera. Mohren. Trint Anna. Trieft. — Fajdiga, Soderschiz. - Noval. Krainburg. - Wiesinger. Pfarrer. Kirchberg, - Drcftal. Binder, Schischta. Verstorbene. n, „?°",..^I"l'' Anton Oblal. pensionierter Arbeitshaus» Aufseher, t.9 I. Polanadamm Nr. 48. allgemeine Wassersucht. 7', Z°n", Schuhmacherssohn, Ga.t.^4 ^. Wplaf^ Meteorologische Beobachtungen in Laibach^ >- .-Z m 5E 2 "5 «^ß " "s M n ^ 3° Z-z ?U.Mg. 740 54 ^-166 O. schwäch-------bell«-------------- 11. 2. N. 74040 ^230 SO. schwach h " 000 9 «Ab. 740 78 ^-17 0 O, schwach heiter Schvner Tag, klare Mondnacht. Na» taae»mlttel der Wärme ^. 18 9«. gleich dem Normale. »«".«« °" Verantwortlicher Redacteur: Uttomar Van» berg. Curse an ier Wiener Lörse vom 11. Juli 1881. lN«h °«n 0^,«««« Cursblatt«.) Vtlb Wal« Paplerrmt«........77 40 77 55 sUberrent«........78 30 7845 «slbrent« . ^.......93 90 94 05 Los«. 1854........123 . 123 50 . I860........133 25 133 75 . 1SS0(zu 100 fl). . . 136- 13640 . i»64........17h 25 175 75 Ung. Prämien»««!.....125 50 1^6 - Lredit'L..........I8l50 182- Theih'Reguliervngs« und Sze« gediner Los«.......114 80 115 10 »ludolf«.U.........1V50 20— Prämienanl. der Stadt Wien 128 2b 128 75 NonaU'R«gulierunll«-Los« . . 117 — 11750 Domänen »Pfandbriefe . . .144— 144-50 vesterr. Gchahschem« 1881 rückzahlbar .........— — — — Oesterr. Schahscheine 1882 rück« zahlbar.........l01 25 10150 Ungarische Goldrente .... 117 35 11750 Ungarische «isenbahn.Unleih« . 133 50 134 — Unaansche Eisen bahn-Anleihe, «lumulativftlicke......,3350 l.N 75 «nlehen der Stadtgemeinde Mm mV. «. . . . . . U>2?5 M2b Grundentlastungs-Obligatiouen. Gelb Wa« Vöhmen.........10550 10650 Nlederösterreich......105 50 10650 Vallzien.........10150 10225 Eiebenbilraen.......10050 101- lemeser Vanat......9850 9350 Ungarn..........9950 10025 Actien von Vanlen. V«lb W«it «nalo-österr. Vanl.....152 "- 15225 «rebltanftalt .......357 40 357 K0 Depositenbank.......2t2 50 24550 Crebitanstalt. unzar .... 353 75 354 25 Oesierreichlsch. ungarische Vanl 835 - 837 — Unionbanl........14240 145L) »erlehr«banl.......14575 144 — Wiener Nanlverein.....1347b 135 Actien von TranSport'Unter« nehmungen. G«ld Ware »lföld-Vahn .......17575 17625 Donau.Pampfschiff..«esellschaft 623- «30 — Elisabeth-Westbahn.....208 25 208 ?5 Ferdinands-Nordbahn . . . .2I65-2270- Gelb W«t Franz.Ioseph.Bahn .... 191 50 192 -»alizische Tarl