tdjujucuung: NathhauSgaff« Nr. 5 {(mnrcrc'lätl Ha««). »»ich?«»»» XUsttl» '«itl «eu i« »«»». n. Mn- >>» II—lt nt< ins. ■ sTtaHaasgca 1 l't» lest. »»»!»>> W MiltmtlM Saat" e»Ich«t»I l»^>>rr«fl r» »««, m#.too. Dr. 35. Mnlisslich des Mouatswechsets ersuchen »ir jene Abnehmer der „Pentschen Wacht", die «it der Aezngsgevür im Rückstände find, nm die recht baldige Einsendung derselben, damit keine Störung in der regelmäßigen Zusendung »er Aerituug eintrete. Pie Flerwaltuug. Die parlamentarische Irbeit der Oentschen volkspartei. Die Deutsche VolkSpcmei hat in den Sitzungen nach Lastern wilder eine ziemlich bedeutende Zahl von Aintrögen überreicht, von denen viele von all-gemein,er Bedeutung sind. Einer der wichtigsten ist der Amirag Kleewein, wegen Aufnahme eine« Tele» phonaimleihen» durch den Staat, welches die Au»« gestaltmn^ de« TelephonnetzeS und die Herstellung von inmrurdanen Anfchlüssen, besonders nach Süd» teulfch>Ianv, ermöglichen soll. Oesterreich steht in der Entwicklung seines telephonischen Verkehrs noch weit barmn anderen Ländern zurück, die Anlage neuer Melepbonverbindungen erfolgt in einem äuße> ft langsavmen Tempo, die Beiträge, welche von den Jntcrepssenten neuer Leitungen gefordert werten, sind vi'iel zu hoch, und eS finden Gesuche um Tele-pizonveirdindung, selbst wenn sie noch so nothwendig unkd durch ein dringendes Bedürfnis des Hände« uunS der Industrie begründet sind, «utk>ed«r gar teieine Berücksichtigung ov.r die zustimmende Er-ledigunng ist an Bedingungen geknüpft, deren E:» füllungA unverhältnismäßig große Opfer von den Jnlerestssenien fordert. Die Poiidehörden weifen in solchen-i Fällen stetS auf den Mangel eines Fond« zur AAuigestallung de< Tel.phonnetztS hin und schieben» die Schuld aus den RcichSrath, dessen ob« nruclioimistifche Haltung die rechtzeitige Geldb-schas» Warmm ich nicht Temperenzler wurde. S Bi'drofsen schlenderte ich am zweiten Öfter« feiertagag« nach dem Bureau, um nachzusehen, ob nicht ei ein dringender Act feiner Erledigung harre »>,d übiderzeugie mich vom Gegentheil. Aelaugweilt begann ich zu überlegen, waS ich minii dem Bormiliage anfangen jollie, da fiel «eiu ! Auge auf ein Bündel von ZeiiungSarttktln, w lche >e ich freudig «griff. Da gab eS ja, wenn auch ke leise «mceauarbeit, fo doch Sloff zum Denken. 5 Ich bitte den freundlichen Leser, mich ja nicht MljSzuqu^nflehen. In dem Paketchen besand sich eine Rci^e e von Zeitungsartikeln, welche aus der ent-nifiettuien Feder von Antialkoholisten, Temper- und A^si in erneu ziern sie flössen waren. 5 Ich warf einen kurzen Blick auf die durch ge'perrinien Druck hervorstechend,n Worte deS eisten Anikelttel« und diese — die zahmsten davon — lau« «eien: 4: Selbstmord, Verblödung, Jrrenhau», ewigeS Siechlhhlhum, Pranger, Zuchthaus. Sie verursachten mir ctr e;n leiit« Gruseln. Mit Schrecken dachie ich der sch schwer zählbaren «PilS", die meinem uropoe-lifchen in Eyfteme bereits vielen Schaden zugefügt und da« Oa* #tijJige Bild eines lockenden Frühschoppens, welchesiet mich noch vor wenigen Minuten erfreut, ler nte »te sich mit einem hörbaren Rucke auS meiner Vorneltj»llm>gSlphäre. 5 Ich barg da« antialkoholistifche Rüstzeug in der Ta Tasche und begab mich stehenden Fuße« nach Hause. uje. Mit strenger Miene und abweisender Ge» b«de idt überhörte ich einigt zarte Anspielungen meiner bissereyeln« Halste aus »Frühfchoppeugehen", und war baio ms mit hingebungsvollem Eifer in die Anklage-schrifleirls'.iii der Feinde von Alkohol enthaltenden Ge« tranken »len vertieft. Schwere Selbstanklagen, läuttrungS« reiche üte Lorfätze und ein Schwinden jeglichen Appe» rite« z.rt ut Mittagtstunde waren die Folgen der selbst-quälerisilmschen Lectüre. Z Luch die Siesta war mir gestört und so be« giffi, Sonntag, 2. Wal 1901. fung unmöglich gemacht habt. Nun arbeitet der , ReichSralh. und e« zeigt sich, dass er gerade For-derungen deS modernen Verkehrs gern zu erfüllen geneigt ist. Der Antrag Kleewein wird nun doffent« lich im Handelsministerium nicht nur in ernste Er« wäguug gezogen, sondern auch der Verwirklichung zugeführt weroen. Die Ausgestaltung diS Telephon-neüeS läfSt sich nicht mehr aufichieben, sie in ein allgemeiner Wunsch und sie würde auch leicht mit einer Verbilligung der inierurbanen Telephonge« büren verbinden lassen. — Die Förderung landwirtschaftlicher Interessen streben an: der Antrag Eeidel-Kaiser-Lulsch wegen Vorlage eine« Gesetz« entwulfeS betreffend die Erhöhung de» Meliora-tionSfonde« auf sechs Millionen Kronen, ein An-trag Kaiser wegen Zulassung deS Tabakbaues in allen dasür günstigen Gebieten Oesterreichs, der Antrag Haider-Gmachl wegen Maßnahmen zur rechizeiiigen Verhinderung einer Erschwerung der Vieheinsuhr in das Deutsche Reich, Kleewein-Kittinger wegen Erleichterungen für den Beirieb kleiner Branntweinbrennereien. In einer groß an» gelegten Rede anlässlich der Debatte über die Ge» dürennovelle hat der kärntnerische Abg. Tschernigg alle Beschwerden d-s Bauernstandes aufgerollt und auf die zahlreichen Lasten hingewiesen, die den Bauernstand bedrücken, so beispielsweise aus die UeberiragungSgebüren, die bei E'bjällen doppelt zu bezahlen sind, die leidige Dienstboienfrage u. f. w. Seine Rede fchlof« mit einem Appell an die Re-itmun#, fit aiuu«- doch «U itch Pflicht gegenüber dem Bauernstände thun, der immer al« die Stütze d,S Staate» hingestellt werde. Schon lange wurde da« Jnieresse der Bauern nicht mit solcher Wärme vertreien, wie e« der kärntnerische Bauer geihan hat. Au« dieser Rede mögen die Leute sehen, wo die wahren Vertreter de« Bauernstand»« zu suchen sind. — Mehrrre Anträge weaen Flus«-regulierungeu und Userbauien gedören ibeniallS in schloss ich. die Zeit in meinem Stammcasö todt und mich der Gedanken zu entschlagen, welche mit Gnfelhiebe» und schmerzlichen Stichen mein aufge» scheuchte« Gewissen umkreisten. Jean begrüßte mich mit ehrsnrchiSoollem Gruße und ich ersah mehrere ältere bekannte Herren an einem Ecklisch,. Auf diese steuerte ich zu und brach hiedurch da« gedankenvolle Schweigen, welche« wie ein Hauch von Würde und Majestät aus dem Kreise ruhte. „Also morgen!- ließ sich der würdige Greis, Herr £., ein Kaufmann veruehmrn! em allgemeine« Nicken gab Antwort. »Er wird dieser Pest wohl den Garant machen-, grollte der tapfere Haudegen au« dem unglücklichen Jahre 1866. „Die« wollen wir hoffen! begutachtete der pensionirte Secretär, der seine wohlverdiente Ruhe durch die Unterstützung der philantropischen Bestre« bungen aus allen Gebieten — von den Negerkindern de« Äequator« bi« zu den Laxpländern ve« nor-dischen Eise« — zu stören möglichst und eifrigst bemüht war. „Die Zahlen werden grausam sprechen" fistelt« der Rath ?)., welcher im Rechnang«fache ergraut, jeden alS persönlichen Feind betrachtete, dem er einen Betrag aus der Sparkasse liquidieren mns«te und der in kunstvoller „Streichung" und Abzwackung von Rechnungen aus Kosten de« Staatsschatzes sein Lebensziel erblickt hatte. Ich wollte mir eben — als bescheidener Jung» ling die Interpretation dieser lakonischen Sätze erbitten, da sah ich die Augen deS würdigen Ve-teranen starr, mit dem Ausdrucke höchsten Entsetzens aus Jean gerichtet, der mit erhobener Nase durch die zum Queustoße erhobenen Ellbogen, durch Stuhl-und Menschensüße ein« Tasse mit einem Gläschen goldgelben Cognacs hindurchgondelte und aus mich zusteuerte. Ich genehmigte mir zu Zeiten — na« I mentlich nach opulenteren Genüssen deS MittagStische« iverwaitung: WathbauSflaüw Str. 5 <®ow»irr'l(tcl Hau». vezußSt>ediiigiit«>rii: CstA dt, t!«fl br»oQm kalten Lächeln de« Vehmgerichie« erstarb mir die aufklärende Rede und nach einem höchst un» geordneten Rückzüge besand ich mich auf der Straße. Jean würdigte mich keine« Blicke«; ich fühlte, wie er mich heimlich einen Gaukler und Heuchler taufte. Ich Bedauernswerter! Nun waren mir die Sätze der Herren klar; die Temperenzler freuten sich ihres zu gewärtigenden Eongreffes und ich hatte die kampfgefchwellten Gemüther auf'S höchste gereizt. Energisch gieng ich in mich und wühlte mit heil» samen Vorwürfen mein alkoholifchc« Innere auf. Schlacke aus Schlacke fiel von meiner alkoholum-krusteten Seele und aus beflügelten Sohlen eiln ich nach Hause. E« kam mir so gewissermaßen zum Bewus«t>ein, wie die drohenden Gespenster de« Irr» sinn», de« Zuchthause«, de« unheilbaren SiechthumS, | der geistigen Umnachtung von mir wichen. Ich fe» Seite 2 „Deutle Macht- Nummer 35 in Oesterreich neu geregelt, und damit der erste Schrill gethan, um unser zum Theil schon sehr ver« alteteS @(eucrfqftem aus eine der modernen Volk»-wirtschaft und Stenerpolirik entsprechendere Grund-tage zu stellen. Die leistungsfähigeren Elemente sollten mehr herangezogen — die wirtschaftlich Schwachen entlastet und die Reform der directen Staattsteuern gleichzeitig auch dazu benutzt werden, um die Grundlage, die Regelung zu schassen, welche in Hinkunft eine durchgreifende Sanierung der Finanzen der autonomen Körperschaften er-mögliche. So vielverheißend diese unS damals von der Regierung gestellte Perfpective auch war, so ist doch bis heule kein einziger Punkt derselben in Erfüllung gegangen! Wenn irgendwo eine Entlastung nothwendig war, so muftie diese vor allem bei den Gebäude-steuern und -Umlagen ftaltsiiiden, welche diejenigen im benachbarten Deutschen Reiche um da« süns« und zehnfache überragen. Der nach Abzug der Hau»erhaltung»koften uns NebenauSlagen verblei-bende „steuerpflichtige Zin»" zahlt in Oesterreich an Hzu»zin»steuer, Lande»-, Bezirk»- und Ge-meinveumlagen durchschnittlich nicht weniger al» 45 Percent, und wenn man noch die Zinöheller und den nach der Statistik durchschnittlich aus da» Steuerjahr entfallenden Theil der vierpercentigen Besitzveränderung»gebüren hinzurechnet, sogar 59 Per« cent an Gesammtabgaben. Dem Hausbesitzer bleibt also von dem „steuerpflichtigen Zinse" nicht einmal die Hälfte übrig. Ja keinem Staate der Welt sind der Reiner-trag «ine» Hause» so gering und bis Gebäudeab-gaben so hoch wie in Oesterreich, und e» ist daher klar, das» durch diese unmäßige Besteuerung die WohnungSpreise in dem gleich hohen Percentfatze künstlich vertheuert werden, und das» hierunter die ganze wohnung»bedürftige Bevölkerung — am schwersten aber die Arbeiter, kleinen Geschäftsleute und Beamten zu leiden haben, welche sich infolge dessen auf Kosten ihrer und ihrer Familienangehö-hörigen Gesundheit bezüglich der Wohnung aus» äußerste einschränken müssen. ' Noch au» dem Jahre 1820 stammend, also übte 80 Jahre alt, lugt unser HauszinSsteuerpatent wie eine Ruine au» längst vergangenen Zeiten her-vor, in welchen der liefgesunlene österreichische EtaalScredit in der Au»wahl seiner Hilfsquellen ungemein beschränkt war. Heute ist dieS — Gott sei Dank — and«r» geworoen, und darum wäre eS schon längst die Pflicht uns«r«S modernen Staates «ewefen. solche ganz maßlose Lasten den biShtrigen Trägern derselben abzunehmen. Die österreichischen Gtbäudeabgaben erheb«» sich nicht nur, wi« schon erwähnt, gipfelhoch über diejenigen anderer Cultur- gnete den günst'gen Zufall, der meine Selbstläuterung in Bewegung gesetzt und erst jetzt gedachte ich mit Wehmulh, wie der tapsere Veteran in früheren Ge-sprächen in höchster Besorgnis um seine Mitbürger die entsetzlichen Folgen deS Alkoholgenuss«» beklagt und in schauerlich schöner Weise die Schrecken ve«-stlben geschildert hatte. Ich erinnerte mich, dass der sanstmüthigere Kaufmann in sehr unsanstmüihigen Regungen die „Suffe" am liebsten durch Pulver und Blei unschädlich gemacht wissen wollte, und das» der liquidierungSftindlich« Rath die schlagenden Waffen der Statistik im Kampfe gegen die Trunksucht schwang: seine geliebten Zahlen mussten auch hier zum Siege verh«ls«n. Wie Phönixe stiegen au» der Asche und Schlacke meines geläuterten Gemüthes gute Vorsätze Himmel-wärtS; in begeisterten Worten schilderte ich meiner Frau die erhebenden Gesühle eines Gtbesserten und nur mit Mühe vermochte die Gute mich davon abzuhalten, dass ich in sieghafter Begeisterung meiner neuen Grundsätze dem im Keller frisch eingelagerten Bierfasse den Boden einschlug und den Wein im Sand auSlausen ließ. Die verderbliche Cognacflasche am Büffet konnte sie nur mit dem gleißnerifchen Hinweise auf dessen Verwendung in der Kochkunst und ihre zeitweise austreteneen Schwächezustände retten. Doch auch der höchste ParoxiSmuS meiner Schwärmerei schien an ihrem verhärteten Gemüth spurlos vorüber zu gehen: ja, ich glaubt« auch etwas von „Narretei" hören zu müssen. Von neuem wollte ich anheben, doch meine Beredsamkeit scheiterte an meinem furchtbar«» Durste und mit wahrhaft spartanischer Größe hob ich wei» hevoll «in bauschig«» Gla» Wasser an di« Lippen und trank e» au». So siegte der G«ist über die Materie, welche jedoch nicht ganz zufrieden sein wollte. Ich konnte mir nicht verhehl««, das» es ohne Kampf keinen Sieg geben werde, und früher al» gewohnt, suchte ich mein Lager auf, nicht ohne das» meine Ehegattin staaten, sondern auch um da« Doppelte über die höchste directe Besteuerung anderer Steuerclassen in OesterreichLetztere Thatsache wurde im Mai vorigen Jahre« am ersten niederösterreichischen Hautbesiyertage in Wien durch den Referenten Herrn UnioerstlätSprofefsor Dr. KomorzynSky un-widerlegbar nachgewiesen l Die neuen Steuergefetze von 1896 haben dem HauSbesitze, inSbesonderS dem verschuldeten, durch den sogenannten Nachlass von 12'/, Percent von der HuuSzinSsteuer gar keine Erleichterung gebracht. Denn seither muss der Hausbesitzer auch noch die Personal-Einkommensteuer zahlen, und überdies überwälzt jetzt der Hypothekargläubiger die zwei Percent an Rentensteuer auf seinen Schuldner, so dass die Gesammisteuerlastm de» HauSbesitze» seit dem Jahre 1896 nicht nur keine Verminderung, sondern sogar eine Vermehrung erfahren haben! Die Umlagen de» Land«S, Bezirket und der Gemeinde, welche der Hausbesitzer dir abführen muss, betragen durchschnittlich 20—25 Percent deS „steuerpflichtigen Zinse»". Die hiesüc von den Ländern. Bezirken und Gemeinden geschaffenen Wohliahrtöeinrichtungen, alS: Straßen, Schulen, Canalisierungen, Wasserleitungen, SanitäiSeinrich-tungen, öffentliche Sicherheit, Armenpflege und dergleichen werden aber nicht ausschließlich von den Hausbesitzern allein - sondern vielmehr von ter ganzen Bevölkerung benützt, uud ist eS daher nach gewöhnlichen RechtSbegriffen ganz unerfindlich, warum die Hausbesitzer dies alles nahezu allein bezahlen sollen — während ganze Steuerclassen der wohlhabenden Bevölkerung von jeder Beitrags-leistung an das Land, den Bezirk und die Ge-meinde gesetzlich gänzlich befreit sind. Letzteres steht weder mit dem Artikel 2 der StaatSgrundgefetze im Einklänge, noch ist eS mit den Grundsätzen der Billigkeit vereinbarlich, dass der hiedurch entstehende Umlagenausfall dem zumeist weniger günstig ge-stellten Hausbesitzer und Gewerbestande zur Bezah-lung ausgeladen wird, wobei die letzteren aber trotzdem von der Entrichtung der ZinSheller für ihre eigene Wohnung nicht ausgeschlossen werden. Noch merkwürdiger aber ist eS. das« nach unserem veralteten HauSzinSsteuerpatente diese nur für di« allgemeine Wohlfahrt der ganzen Bevölkerung verwendeten Umlagenbeträge vom „steuerpflichtigen Zinse" nicht abgezogen werden dürfen, und dass infolge dessen die Hausbesitzer hiesür — also sür durchlaufende Posten in ihrer HauSrech-nung, di« gar nicht ihr Eigenthum übergehen können — auch noch HauSzinSsteuer zahlen müssen, obwohl der Staat zu den früher beschriebenen Wohlsahrtseinrichtungen nie da» Geringste beige« tragen hat. Zu all dem kommt ferner noch, dass es in mit wohlüberlegter Grausamkeit mir mitgetheilt, das» gute Freunde im Gasthause gegenüber ein Fas» „Pil«' zur Feier de« »Docior-pvtu»" eines lieben Freundes auSstechen. Noch einmal wankte mein ganzes Innere tief erschüttert, jede Fiber meine« Körpers drängte fort, doch ich blieb standhaft — cS war der schwerste Kamps meines LebenS. Im Halb chlafe vernahm ich wi« auS weiter Ferne Heilrufe, gewaltsam bäumte sich der alkoholen-entnervte Organismus noch einmal auf. Doch Mor-pheuS hielt ihn schon fest umfangen. Ich träumie . . . Ja einem großen, düsteren Saale fand ich mich allein, da tönten aus der Ferne Klaggeiänge, bekannte Klänge unserer schönen Siuoenlenweise, aber in wehmüthig gestimmten Moll. Mir wurde ganz leichenhaft zu Muthe. Da flog die Thüre auf und herein schritt in würdevollem Gänsemarsche BacchuS und GambrinuS mit ihren Gesellen, sürch« terlich zu schauen. DeS WeingotteS Blöße deckte verdorrtes Weinlaub mit eingetrocknet«» Trauben-resttn, Zib bm und Weinb«rln. Ein dürrer Weinstock trotzte ihm den ThyrsuSstad. Bei jeder Bewegung — inSbesonderS bei dem geisterhaften Schütteln de« mit Asche bedeckien Haupte« — raschelten die dürren Blätter deS beleidigten Gölte«. Mein Herz schlug nur mehr kümmerlich und meine Augen wandten sich nach Gambrinus. Ein schwarzer Flor bedeckte desselben Haupt und wallte ihm um die feisten Glieder. Schwermüthig blickten seine Augen und in herbem LeidenSzuge senkten sich ihm die Mundwinkel. In einer Hand schwang er eine mit schiparzem Creppstosf umkleidete FafSpipe, in der Rechien hielt er den fönst mit schäumendem NasS gefüllten, jetzt leeren Humpen au« pechschwarzem Glase, wie die Genien de« Tode» die ausgelöschte Fackel — umgekehrt. Verdorrte Hopsenblüten bildeten einen dürren Kranz am Haupte deS Feuchtfröhlichen. Mit unmuthiger Geberde fchob er ein leeres Bier« Oesterreich für die percentuelle Höhe der Landet-, Bezirks- und Gemeindeumlagen keine gesetzlich seit» gestellt« Grenz« gibt, über welche hinaut nicht g* gangen werden darf! Der Reinertrag eine« Hauses bildet fcho» längst keinen Maßstab mehr sür di« Höhe da hierauf lastenden Steuern und sonstigen Abgabe». Bei einem Haufe, welche z. B. 7000 Kro»a „steuerpflichtigen Zin«" ausweist, können — je nachdem sich dasselbe in dem einen oder andere» Kronland« oder in der einen oder anderen 9* meinde befindet, und zwar je nach der Höhe ta dortigen Lande»-, Bezirks- und Gemeindeumlag» — die Gefammlabgaben zwischen 2300—4500 Krone» und auch mehr variieren. Während alle moSen« directen Steuern in Oesterreich nach dem persö» lichen Einkommen bemessen werden, wird aus »et letztere bei unserer veralteten Gebäudtbesteuerung keine Rücksicht genommen. Durch die auf Grund de» 8 14 im Verölt« nungswege geschehene Erhöhung der „Besi?«»j änderungS-Gebüren' sür städtische Realität«» rnurti der Verkehr in den letzteren nahezu unterbund» Die tiefbedauerlichen Folgen dieser enorm» „BesitzoeränderungS-Gebüren" liegen heute ich» klar zutage und sind: Schädigung zahlreicher So werbe — künstliche Hinüberdrängung deS mobile» Capitals zur Börse — Behinderung von Realität«» käusen — Erschwerung der SesShastigkeit — Uita» bindung des HypothekarcrednS — Steigerung »et ZinSfusseS — Züchtung von executiven HauSvw käusen — und in letzter Linie Proletarisia»« zahlloser Familien! In einer solchen traurigen Verfassung brirnto sich die Gebäudebesteuerung in Oesterreich. Nach diesen wahrheitsgetreuen, jedoch durchaus nicht vi Vollständigkeit Anspruch machenden Ausführung« dürfte e» daher unserem Parlamenie klar sein. öa>» solche Zustände in einem Culturstaate nicht länget fortdauern dürfen! Deutscher Folkstag. Die Tagesordnung für den am 5. det AK» l. I. zu Wien stattfindenden IV. Deutsche» AolKstag wurde folgendermaßen festgesetzt: 1. „WaS heißt alldeutsch?" Redner Hm ReichSrathS- und LandtagSabgeordneter St. H. 2M 2. Die „LoS von Rom"«Bewegung. Retier Herr ReichtrathSabgeordneier Rudolf Berger. 3. Steuerdruck und Steuerreform. Redner Hm ReichSrathS- und LandtagSabgeordneter Karl Jtj. 4. Wahlfreiheil und Wahlrecht. Redner Hm ReichSrathS- und LandtagSabgeordneter Aafoel Pacher. faj« mit vem Fuße vor sich her und dumpf tou lerte dasselbe mir vor die Füße. Seine stumpft schwangen alle leere, umgekehrte Bierkrüge in de» Händen, der Rodensteiner im schwarzen Zaim», Gram in den Zügen, der Gast au» dem schwarz» Walfische in egyptischen Trauergewändern — »ns alle die trauten Bekannten ähnelten trallerklöiizeii Pompes de sunebres. Mir graut«! Gambrinu« hob den umgekehrten Hump«-alle andern thaten nach — constatierte mit guu» vollem Seufzer dessen Leere — alle stichle» ljrtj. zerbrechend nach — und begann mit hohler Sttaui: „ Abtrünniger!" „Renegat I" krächzt« der Rodensteiner, Gambrinu« verwies ihn mit einem silentiam u Moll zur Ruhe. — „So tankst du mir die feuchtfröhlichen Saufet die mein Stoff dir bereit««? In verblendetem äBaV« schwörst du dem Gerstensäfte ab, der dir ia dein» Lerntagen Geist und Körper ertquickt; denkst li nicht mehr, wie traulich neben deiner StuSierlaum der Hnmpen mit braunem Biere gestanden, me dankbar du den erfrischenden Trank geschlürft, we» dir HorazenS Verse und Homer» Hexameter d« Lippen ausgetrocknet hatten." Bei der Erwähnung der Clasiiker rascheln wieder daS Weinlaub deS sich wehmüthig getw denden BacchuS. „Nein, nein, nein!" fiözine et im Chöre, wie aus der Gruppe deS Tartan» » der Unterwelt, „nicht mahnt dich meine Äade m Dankbarkeit. In Nichts zerflossen ist die Ennimmß an den schäumenden Trank, den du alS fjiuui in vollen Zügen genossen, in Nicht» zerflösse» tue seligen Stunden, al» du, ein frischgebackener J'oc;or von meiner Gabe fröhlich deinen Freuade» :< spendet," „Undankbarer!" ertönte e» im Kreise, der Mann in den egyptische» Trauerkleidtr» »oütt I Nummer 35 5. Durchführung der antisemitischen Förde-rungen. Redner Herr Reich«raid«abgeordneter Dr. Anton Schalt, sowie ReichSrathS- und Landtags» abgeordneter Franz Stein. 6. Schlusswort. Die Einladung, an diesem VolkStage tbtilzu-nehmen, ergeht hiemit an alle Parteigenossen Oester-reich» und erwartet die Vereinsleitung, dass »nt-besondere jene Orte, wo Organisationen georünde», oder im Werden b«gr,ffen sind, bei dieser Tagung verlrelen sein werden. Die Berathung beginnt puntt a/* 10 Uizr vormiltagS. Am Abende vorher, Sonn-avend« den 4. des Maien d. I., findet in der Gast-wirtschaft „zur Mehlgrube" 1. Bez., Neuer Markt 3, «in Piarteitag. d. h. eine gemeinsame Berathung der einzelnen Prooinzparteileiiungen im Vereine mit dem Borstande deS Deutlchnaiionalen Vereines sür Oesterreich statt. Diese Tagung ist alS § 2-Versammlung gedacht und werden hiezu aus Namen lautemde Eintrittskarten den Theilnehmern zuge-schickt werden. politische Wundschau. Z>ie feudak-ckerical polnische Verschwörung. Aus Wien erhalten die Ktagensurier «Freien Etimimen" folgende« Bild der parlamentarischen Lage:: Eine nette Gesellschaft hat sich im Parlament« zusammengefunden zu einem frivolen Spiele, bei ivvelchem e« sich um nicht« weniger al» um das Wohll von ganz Oesterreich handelt. Diesen Leuten ist eiin solcher Preis nicht zu hoch, er war e« nicht, al« sisie die Monarchie in den unglückseligen Krieg von 11866 hmeinhetzten oder al« sie im Jahr« 1870 unserem Kaiser durchaus veranlassen wollten, Frank-reich gegen Deutschland zu unterstützen. Feudale und (Clericale waren von jeher daS Unglück Oester-reichst, sie wollen nicht, das« dieser arme Staat zur Ruhet komme. Der jetzige Ministerpräsident. Dr. von Jjtörber, ist ihnen verhas«t. Sie gönne» ihm den Erfolg der Flottmachung de« Parlamente« nicht.. Wa« dem Feudalgrafen Thun nicht gelingen konnt«», scheint dieser unscheinbare, fleißige Beamte von t bürgerlicher Herkunst zustande zu dringen. Er ha« l keine ordentliche Majorität und findet eine großee für die Staaisnothwendigkeiteo. Die bürgerlichen» Parteien de« Haufe« sind eifrig mit den gros.ee» wirtschaftlichen Arbeiten beschäftigt; Deutsche, Czechchen, Italiener und Slovenen sitzen im Eisen-dahnmaiitschusse beisammen und die Berathungen über die JnvestitionSoorlage schreiten jetzt rüstig oorwaärt«. Wer aber gar nicht theilnimmt, da» sino die b beiden Vertreter der böhmisch-aristokratischen Ärup^pe. Sie haben hinter dcn Coulissen Wichiigere« zu thtbun, sie müssen Ränke schmi.den, über dem thätUckich werden und hob einen Ziegelstein zum Würfest GambrinuS konnte ihn nur mit Mühe im Zauuum! halten. »Vergessen der 8 II und F(rei)-B(ier)!" Thränänen netzten die schlaffen Wangen de« Gekränkten! Ich n war im Innersten erschüttert. Die Bilder rauschenden Feste, unvergeßlicher Stunden au« dem Leben eil an der alrna rnater stiegen vor mir auf, sie alle rr waren vom Gerstensäfte gewürzt; ich war ge« brocheche»! Schaurig wallte der schwarze Flor de« klagen,enden Gambrinu» und ein dreimalige« .Wehe" tonte tt geii-nhast an mein Ohr, der Rodenstnner zog st sein Schwert au« schwarzem Stahl — sollte mem n Ende genaht sein?! Da gieng die Thür zum zweitenmal? auf und die ui wich bedrängende Racheschaar verbeugte sich tief. R. ZiodensteinerS Trauerschwer! senkte sich ritterlich. Kaum» wagte ich zum athmen-- Im gemessenem Schritte treten sechs weibliche Gestalßoli«n em. in grauen wallenden Gewändern, jede ve von vollendeter Schönheit. Man sah eS dem Antlitze? einer jedweden Schöntuen an, dass sie zu Frohsinn und Lebenslust geschaichaffen waren. Doch jetzt zuckte verhaltener Schmerz ia all aller Mienen. Jed« trug am linken Arm eine silvernxrne Champagnerflasche mit gebrochenem Halse und a:& auf dem silbernen Grunde la« ich in schwarzen Letterntniu »Ködern." „Veuoe-Elicot", „Kleinoscheg" und andere dm Namen. Zwei Pagen trugen die Schleppen der seces-sionisti«iftischen Tuniken. Mir wurde dang und bänger. Ich erl> ersah svsort, dass die Damen in sinniger Weise nur Hu Halbtrauer angelegt hatten, denn allzuhäufig verlruptruz daS mir zugewiesene Budget nicht die starke B«last»las»>rng deS Champagnergenufset. ! Die Dame „Rüderer" trat vor, maß mich «it tslit kalte«, feindseligem Blicke und bagann mit hohnweznwoU geschürzte» Lippen: , .VergisS die schönen Stunden, Abtrünniger, du bfcii perlende« Schaumweine, in überschäu- Haupte deS Ministerpräsidenten daS Netz ausbreiten, um dann zu lauern, bis dieser sich darin verfängt. Auch die Clericale» und Polen sind fleißig dabei, den Sturz Körber'« vorzubereiten. Die Ersteren befürchten ein Erstarken de« deutsch-sreiheitlichen Einflüsse« in der Regierung, letzteren bringt die JnvestitionSoorlage zu wenig, sie wollen besser be-zahlt sein. Widerwille und Ekel ersassen den deutschen Volksvertreter, welcher dieses niederträchtige Treiben miiansehen muss. Dr. von Körber ist sich der Größe der Gefahren, die ihn umgeben, gar nicht bewusSt. In feiner nächsten Umgebung Hausen Verräther. Mancher von Jenen, welchen er jetzt willig sein Ohr leiht und aus deren VerläsSlichkeit er bauen zu können glaubt, bält sich schon bereit, um dem neuen Herrn seine Dienste anzubieten. Vor dieser Sorte möge sich der Ministerpräsident besonders in Acht nehmen. Alle diese Vorgänge lassen e« sehr fraglich erscheinen, ob die Eisenbahnvorlage noch in dieser Session durchgebracht werden wird. Die Möglichkeit ist nur dann nicht ausgeschlossen, wenn all« deutschen Abgeordneten fest zusammenstehe» und wenn die Slovenen u>>d Italiener, welchen bj« Schicksal der Triester Eisendahn doch nahe geht, die Solidarität bei dieser wirtschaftlichen Angelegen-heil fest einhalte». Kaiser Wilhelms Foast auf die deutsche Studentenschaft. Kaiser Wilhelm, der zur Jmma-trikulation deS Kronprinzen in Bonn weil«, hielt bei dem am 24. April abgehaltenen Festcommer« der Studentenschaft eine Rede, in welcher er der zufriedenen, lebensfreudigen Studentenzeit gedachte und den Wunsch aussprach, «S mög« seinem Sohne eine gl«ich glücklich« Studienzeit beschiel»«» sein. »Die deutschen GeisteSheroen" — sagte der Kaiser unter anderem — „von BonifaciuS und Walther von der Vogelweide bis Goethe und Schiller wirkten universal und waren doch streng abgeschlossene Germanen, daS heißt Persönlichkeiten. Männer. Die brauchen wir heute mehr, als je. Solche zu werde», kann Ihnen nur unser Heiland und Herr helfen. Der pflanze sittlichen Ernst in Sie! Die Liebe zu Vaterhaus und Vaterland wurzelt in der Liebe zu ihm. Dann werden Sie gefeit fein gegen Verlockungen, Eitelkeit und Neid und können singen und sagen: »Wir Deutschen fürchten Gott und sonst nichts auf dieser Welt!" Dann stehen wir Deutschen fest und culturfpendend da. Ich werde ruhig die Augen schließen, sehe ich eine solche Generation um meinen Sohn geschart heranwachsen. Dann: „Deutschland, Deutschland über Alle«!" I» ditser Zuversicht rufe ich: E« lebe die Universität Bonn !" Hngtische Aiekkemmnngen. Ein Mitarbeiter der „TimeS", der au« Sanna» Post schreibt, sucht mender Lebenslust genössest; der dir die Lippen netzte, alS du mit wonnevollem Herzen den ersten LiebeSgruß in den blauen Augen demeS Liebchens gelesen; bei dessen U berschäumen du deinen Her-zenSbund schlösset; vergisS der Pfropfen Knall, der deinen ersten Stämmling hier auf Erden begrüßte." „VergisS, vergis«!" kam eS geisterhaft von den Lippen aller Schönen. Ich war in einen Stuhl gesunken und nur nebelhast sah ich, wie GambrinuS die Sprecherin beglückwünschte und wie Rodensteiner den BacchuS au« dem Hintergrude zerrte, wohin sich dieser in Anbetracht seine« classischen Costüm« gezwängt hatte. Auf und nieder wogten die Gestalten, aus und nieder wogten die kläglichen Reste meiner Ver« standeSthätigkeit. Doch waS ist daS? Herein flattern aus der wieder sich öffnenden Thüre geflügelte Fläfchchen, große, kleine, bauchige, runde, in allen Formen und Farben, und umkreisen mein Haupt. Mein irrendes Auge umfasst im Fluge die Enkettchen: „Cognac," »Klostergeist," „Absynth," „Vla-hov," .Enzian," „Urschitz". Ich schützte mein Haupt mit den Händen, denn eS piepst, quieckt, schnattert, jodelt in allen Tonarten: „Anti, anti, anti!" Auf'S gräsSlichste gequält springe ich auf, scheuche die „Geister der Geister" hinweg und mtt erblassten Lippen versuche ich zu sprechen: „Meine Damm und Herren!" »Hört, hört!" mahntederRodensteiner. BacchuS vergaß seine« nicht ganz repräsentationSsähigen Co» stümeS und trat näher, der Mann aus dem schwarzen Walfische haschte nach den geflügelten Schnäpsen und Gambrinu« wischt« sich mit seinem schwarzen Schleier «in« Thrän« aus den Augen. „Ich, ego," ich suchte mich auch Bacchem verständlich zu machen, „ihr kabst recturn! Ein Undankbarer — incratus — bin ich." ,Carpe diernl* rief mir BacchuS zu und Seite ? nach einer Antwort auf die Frage, die jeder in Südafrika täglich stelle: „Wie lange soll da« noch dauern?" Vor zwei Monaten, als man von der Entsendung von 30.000 Berittenen nach Südafrika gehört, habe man daS Ende deS Kriege« allgemein für gekommen gehalten. Jetzt scheine daS Ende ferner zu liegen, denn je. Das Land biete ver-zweiselten Männern unendliche Möglichkeiten zum Guerillakriege. Ein organisierter Gegner, bereit, in der Schlacht die Entscheidung de» Krieges zu suchen, könne keine vierzehn Tage dem jetzigen britischen Heere Stand halten, aber ein Gegner, der sich nicht stelle, und der, wenn bedrängt, in hundert kleine Trupp« aufgelöst, in einer weiten Wüste verschwinde, biete eine Aufgabe dar, deren Lösung Monate in Anspruch nehmen könne. Die-selbe MisSstimmung. wie in dem chauvinistischen Cityblatt findet sich in der ganzen britischen Presse. J>ie Lage in Südafrika hat sich im Laufe der letzten Woche nicht geändert, zu mindesten« nicht zu Gunsten der Engländer. General French — daS Gerücht von seiner Gesangennahme hat sich nicht bestätigt — ist nach Johannetburg zurückgekehrt. Er weiß zu berichten, dass unter den Bu-ren im Osten dieselbe Hoffnungslosigkeit herrsche, wie überall. „Dieselbe ... wie überall" dürste wohl soviel heißen, dass im Osten ebenso wenig Hoffnungslosigkeit herrsche wie irgendwo ander«. In ähnlich „treffende" Form weiß Kitchener seine Nachrichten zu kleiden. Er berichtet, dass die Mann-schaften von 39 Compagnien der südafrikanischen Freiwilligen die Heimreise antraten (am 24./4.), beziehungsweise dass sie den Befehl erhielten, sich zur Einschiffung an die Küste zu begeben. Nach diesem Berichte könnte man glauben, dass Kitchener diese Mannschaften jetzt schon entbehren körne; in Wirklichkeit sind eS aber jene Freiwilligen, deren Eontract abgelaufen ist and die sich trotz aller Be-mühungen weigerten, noch länger zu dienen; trotz feines „Befehlt«", sich einzufchiffen, ließ sie Kitchener nur mit schwerem Herze» ziehen. Die Buren führen den Krieg in bisheriger Weife weiter, sie überrum-pelten bei KrügerSdorp das S. Lancer-Regiment der Engländer, erbeuteten bei Mol?eno (im Eap-lande) einen Eisenbahnzug mit viel Schlachtvieh, erscheinen überrall in kleinen Abtheilungen, und über die kleineren Zusammenstöße berichten die Engländer stets nur ohne Angabe des Ergebnisses, «in Zeichen, dass eS ihnen dabei stetS übel ergeht. Um den en-glischen Osficieren eine Freude zu bereiten, wurden sie iu der letzten Woche mit RangSerhöhangen und Auszeichnungen überhäuft, an ein Dutzend Osficiere wurden Commandeurkreuz« deS Bathorde»« und Großkreuze deS Orden» St. Michael und Sl. Georg vertheilt, Lord Kitchener wurde zum General-Lieu- warf ei»en Feuerblick auf Dame „Kleinoscheg", die sich verführerisch in den Hüften wiegte. „Ich — ego lasse euch noch nicht, nunqnarn dissero potuni; habt Dank — gratias ergo nun-quarn anti, sernper ant!" Erschöpft drohte ich umzusinken, doch nun eilt» GambrinuS herbei, risS sich den Trauerflor in Fetzen vom Leibe und stand in voller ritterlicher Pracht da; aufschäumte im pechschwarzen Humpen braunes Bier, das verdorrte Weinlaub — BacchuS Gewandung — grünte und die Ziweben und Wein-berln verwandelnten sich in frische Trauben. In den Silberflaschen perlte sprudelnder Schaumwein, und in entzückenden, leichtgeschürzten Röckchen cre-denzten mir die enttrauerten Damen, deren schlep-pende Gewänder verschwunden waren, herrlichen Trank, der Rodensteiner hob daS Fass, auS welchem goldgelber Rebensaft strömte, zum Munde und der Mann auS AScalon führte das zappelnde, gefan« gene Cognacfläjchchen zum Munde. Ich fiel von einem Arm in den anderen; et drehte sich mir alle« im Kreise. Da bekam ich einen mächtigen Puff, risS die Augen aus und hörte mein Weibchen: „Um GotteSwillen, du schlägst ja lebenSge-fährlich um dich, wach' aus! DaS hast du von deinen verrückten Ideen der Abstinenz." Da scholl eS auS der Ferne: „Gaudeamus igitur!" Ha. meine Freunde find noch in der Kneipe versammelt! Heran« au« dem Lager, hinein m die Gewandung und davon au« dem Hause. AlS ich beim Hahnenschrei etwaS schwankend nach Hause zog, begegnete mir ein Wagen, in welchem drei Herren zur Bahn fuhren. Ich machte — so gut eS gieng — Front, zog meinen Hut und rief mit dem Hirten au« Tannhäuser: „Glück auf nach Rom! Betet für meine arm« Seele I' Seitdem habe ich nie m«hr «inen Versuch gemacht zur Abstinenz. Dr. J. Sch. (»Frei« Stimmen." Klagenfurt.) Seite 4 tenant ernannt usw. In ihrem Freudenräusche be» richten dafür die Schlachtenlenker über ihren Sieg«-zug: Kruitzingn wird von Crewe „verfolgt-, Scobell und Henniker „verfolgen" Scheeper. Fouchet und Malan — noch einige Auszeichnungen von oben und der VnfolgungSwahnsinn wird bei den englischen Eüdafcikanobernn epidemisch. — Die Pest in Capstadt greift immer weiter und auch in Port Elisabeth ist dieser furchtbare Gegner der Engländer bereit» auS-gebrochen. Aus Stadt und Land. ßillier Hemeinderath Freitag, den 3. d.M. um 5 Uhr nachmittag« findet eine ordentliche öffentliche Gemeindeau«schus«sitzung statt mit der TageSordnuna: Nach Mittheilung der Einläuft! Berichte der Recht«section über eine Einladung der t. f. BezirkSdauptmannschast in Cilli zu der am 14. Mai 1901 stattfindenden commissionellen Verhandlung behus« Herstellung einer VerbindungS-straße von Gaberje bis Möllag; eine Zuschrift der allgemeinen österreichischen Unfallonsicherung«-Ge-sellschaft betreffend die Herstellung der Entschädi« gung sür den Unfall de« Franz Zintamr und über die Gesuche um Verleihung des HeimatSrechtes deS Georg Sekirnik, der Helene Oberhammn, des Matthäus Resor. Anion Murlo, Jodann Zwerenz, BlasiuS Simvnischek, Georg NarekS, Georg Lemesch, Heinrich Sirohmaier. der Franziska Anzlin, des Franz Ammer, Franz Nedzid. Anion Zdvuschek. Dommik Amort, Joses Jicha. Johann Jicha, Georg Georg Pugmeistn und de« Horvath. Bericht der Seclion für UnterrichtSangelegenheiten über eine Eingabe der Leitung deS Deutschösterreichischen BürgerschullehrerbundeS um Unterstützung ihrer Resormoorschläge. Bericht der Bausectivn über einen AmtSvortrag betreffend die Reconstcuction der WasserleitungSanlage im Stadltheater aus feuer-polizeilichen Rücksichten. Bericht der Gewnbesection über eine Eingabe der Marie Koschel und Bewilli-gung eine» Standplatzes am Kirchenplatze zum V.rkaufe von Geschirrwaren. Bericht deS Friedhos«-comitv'S über eine Eingabe der Friedericke Pelikan um Nachsicht der Begräbniskosten sür ihren Sohn Franz. Der öffentlichen folgt eine vertrauliche Sitzuna. Aesörderuug iu der Landwehr und Gendarmerie. Zum Obersten wurde ernannt der Oberstleutnant Alo« Zobel, Commandant de» Land-wehr-Jnsanterie-Regiment« Trieft Nr. 5; zu Oberst-leuinanten die Majore: Julius Schicho des Land-wehr-Jnfanterie Regiments Klagenfurt Nr. 4 und Georg Klikic deS Landwehr-Infanterie-Regiment» Graz Nr. 3; zu Hauptleuten erster Elaffe die Hauptleuie zweiter Classe: OScar Capra des Land-wehr-Jnsanterie-Regiment» Klagenfurt Nr. 4, Emil Pelrovic de» Landwehr * Infanterie - Regiment» Klagenfurt Nr. 4, Aloi» Reiche! deS Landwehr-Jnfanterie-Regimenl» Trieft Nr. 5, Albert Kooarzik de» Landwehr - Infanterie - Regiment» kklagensurt Nr. 4.. Joses Mendl de» Landwehr-Infanterie-Regiment» Trieft Nr. 5, AloiS Edler von Frilsch, übercomplet im Landwehr - Jnsanierie - Regiment Graz 3!r. 3, Lehrer an der Landwehr-Cadetten-schule; zum Hauptmann zweiter Classe der Oberleutnant Johann Dworzat deS Landwehr-Jnfanterie-Regimenl» Klagenfurt Nr. 4; zu Oberleutnanten die Leutnant«: Franz Globocnik und JaroSlav Houdek, beide de» Landwehr-Jnsanterie-Regiment» Nr. 3; zum Major-Auditor der Haupt-mann-Auditor Friedrich Bilgen des Landwehrge-richte» in Graz; zum Stabsarzt« der Regimentsarzt erster Classe Dr. Karl Wallner, Chefarzt de« Land-w«hr-Jnsanteri«-Regimenl» Graz Nr. 3. — In der Gendarmerie wurde ernannt zum Obersten der Oberstleutnant Adolf Smole, Commandant de» Landi»-Gendarmeri«-Commando» Nr. 6. in Graz; zum Oberstleutnant der Major Philipp Kofchak, Commandant des LandeS-Gendarmerie-Commando» Nr. 14 in Klagenfurt,' zum Rittmeister erster Classe dn Rittmeister zweiter Classe Rudolf Krebs de« LandeS-Gendarmerie-Commando« Nr. 6. in Graz; zum Oberleutnant der Leutnant Bafil Stehan des LandeS-Gendarmerie-Commando» Nr. 6 in Graz. Oberstlieutenant Klikic. Der Major de» hiesigen Landwehrbataillon» Herr Georg Klikic wurde — wie wir hören außertourlich — zum Oberstlieutenant befördert. AuS diesem Anlasse sind dem in unserer Stadt so hochgeachteten Officier zahlreich« herzliche Glückwünsche zugekommen. Aersonalnachricht. Dn als Bezirkshauptmann nach Cilli übersetzte Herr Rudolf Baron Apfaltrern ist bneitS hier eingetroffen. Südmarlt Nolksvücherei. Am 1. März d. I. wurde die hiesige Süvmark-VolkSbüchnei, welche die Wnte der besten und beliebtesten Autoren in „Klvtsche Macht- 1500 Bänden umfasst, eröffnet. Die Bücherei ist im Stadtamte (Casse) untergebracht. Die AuSleih-stunde ist vorläufig auf jeden Montag zwischen 1 und 2 Uhr nachmittag festgesetzt. Jeder Entlehner hat monatlich den Betrag von 10 Hellern und außerdem für jede» entlehnte Buch einen Betrag von 2 Hellern zu bezahlen. Die Bücher müssen innerhalb 14 Tagen zurückgestellt werden. DaS ausführliche Bücherverzeichnis ist zum Preise von 4 Hellern erhältlich. Die Bücherei kann von j e d e m Deutschen benützt werden. Infolge de» großen Zudrangt» wird nun auch an jedem Freitag nach-mittag» zwischen 1 und 2 Uhr eine Ausleihstunde abgehalten. tzillier Mäuuergesaugverei«. Freitag, den 3. Mai, findet eine Pnrn deS gemischten Chöre» (Herren und Damen) statt. Um vollzählige» Ersch-inen wird drinaendst gebeten. Hine neue Mitbürgerin. Au» Graz wird uns berichtet: .Die GesangSproftssorin Frau Anna Lasz-Schmidtler, eine der hervorragendsten GesangSmeistennne» unserer Stadt, verlässt die-selbe, um sich dauernd aus ihrer Besitzuna >n Cilli niederzulassen und gedenlt ihre ersprießliche Thätig-keil daselbst weiter auszuüben. Frau Anna La«z-Schmidtler hat ihre künstlerische Ausbildung dn berühmten Meistern, wie Frau Marchesi und Felix Varesi in Mailand, genossen und war lange Jahr« als Concert- und Opernsängnin in Wien, Hamburg, Holland:c. thätig. Au« ihrer Schule sind u. a. zwei der bedeutendsten Mitglieder deS StadttheaterS in Graz unter der Direction Goitinger» hervorgegangen und zwar: Frl. Anna He in rt ich (jetzige Baronin Keller»perg) und Frl. L. Fladnitzer dz. herz.-bad. Hofopernfängerin, ferner Frl. Laura B ö h m. Ope-rettenfängnin zuletzt in Nürnberg, Frl. Bertha W i e b e r m a n n, Concertsängerin in Wien, Herr Han» Legat, Solist de» Grazer Männergesang-vneine» u. A. mehr. Wir schen dieselbe mit Be-dauern scheiden und können dem sangeslustigen Cillier Publikum zu dieser neuen Lehrkraft nur Glück wünschen. Un. Hroße Vauferei in Aischofdors. Au» Bischof-dors wird UN» geschrieben: Sonntag nacht» zwischen I I und 12 Uhr fand zwischen den Baunnburschen au» Lubekno und St. Nikolaj, Matthäus Spe», Jgnaz S p e». Franz K o z e l, Johann W i n z l und den Bischosdorstr Burschen Franz W i n z l, Josef S t o j a n und Johann K o Z u h in St. Margarethen aus dn RetchSstraße tine arge Schlägerei mit Obstbaumpfählen statt. Franz Winzl erhielt einen Hieb an dn Schläsengegend und starb am nächsten Tage um '/,I0 Uhr, während Josef Stojan mit Messern lebensgefährlich verletzt wurde. Matthäus S p e» wurde dem KreiSgnichte ein-geliefert. Weibertralsch als Waffe der pfiffischen «Hetze gegen die evangelische Gemeinde. Dienstag nachmittag sand vor dem Bezirksgerichte Cilli eine Strasverhandlung statt, von welcher die Oeffent-lichkeit schon au« dem Grunde Notiz nehmen muss, weil der psäffischen Hetze gegen den Vicar dn hiesigen evangelischen Gemeinde ein für allemal ein Riegel vorgeschoben werden mus». EinS der hervorragendsten und angesehensten Mitglieder de» be-kannten Katholischen Frauenvereine», Frau Adele von Mi l lau ich hat sich nämlich damit beschäs-tigt, die ganz ungeheuerliche Behauptung hernmzu-tragen, das« Herr Vicar M a q einen Tag vor dem Tode des Herrn Anion F e r j e n in da» Sterbe-gemach vordringen wollte, um den Sterbenden zum Protestantismus zu bekehren, dass er aber von der Familie hinauSgewiesen wurde. Frau von Millanich hat diese Behauptung trog tindringlichstn Gegen-Vorstellungen au« besreundeten Kreisen (Herrn und Frau Baron Brück, welche auch als Zeugen ein-vernommen wurden) mit aller Entschiedenheit aus-recht erhalten und so sah sich Vicar May ge-zwungen, gegen dit Verbreiterin dn verlogenen Ehrabschneidung die Anzeige zu erstatten, umsomehr als er wohl mit Recht annehmen konnte, dass e« sich hier um einen allerdings nicht satzungSpemäßen AuSflus« dn Thätigkeit des Katholischen Frauen-Vereines handle, mit dem Zwecke, um die von dn evangelischen Gemeinde angestrebt« Selbständigkeit zu hintertreiben. Die Angeklagt« gestand ihre Schuld th«ilwe,se «in. berief sich auf «in« Frau v. Klein, welche, wie wir hören, zu den Spitzen de« Katho-lisch?» Frauenvneme« gehört. Dn Vertreter de« Herrn VicarS M a y, Herr Dr. M r a v l a g, hat sich die strasgerichtliche Verfolgung dieser zweiten Dame vorbehalten. Herr Vicar May war in loyalster Weise bereit, der Beleidigerin zu verzeihen, wenn sie vor Gericht einfach erklärte, ihre Behauptung sei unwahr. Da sie zu allgemeinem Erstaunen sich weigerte, ihre verlogene Behauptung alS unwahr zu bezeichnen und da weitns durch die Einver- Nummer 35 nähme d«S Herrn Carl Ferjkn festgestellt wurde, dass di« ganz« Geschichte böswillig erfunden iß. indem Herr Vicar May nie im Hause Ferjen ge-wesen und mit der Familie überhaupt gar nicht bekannt ist, musste d«r Richter im Sinn« dnAu«-sührungen des Herrn Dr. Mravlag zur Verurtheil»» schreiten. Herr Dr. Mravlag verwies aus d« unglaubliche Tücke und Gefährlichkeit solcher Aut-streuungen, die sich zwar gerade bei einem eoa» gelischen Geistlichen al» Erfindung selbst kennzeichne». Der Vorwurf sei umso niederträchtign, al» gegen-wärtig di« Selbständigmachung der evangelische» Gemeinde im Zuge ist und durch solche Anschuldi« gungen die Stellung des Herrn V'car» May. da sich bekanntlich riner beispiellosen Zurückhaltung be> fleißig», in Frage g«st«llt wnden könnte. Der Bor-wurf sei umso gefährlicher, wenn man bedeck dass sich heute eben jene finsteren Concordatsmachte wieder zu regen beginnen, welche seit Jahrhundert» an dn geistigen Vnelendung Oesterreich« arbeite».! Der Vertreter des Privaianklägn» verwie« ii rechtlicher Beziehung namentlich aus den llrnftart, i dass die GemüthSrohheit, welche Herrn Vicar Mq zugemulhet wird, nicht nur eine unehrenhafte, j»i» dein eine strafbare Handlung beinhalte, eine Haid-lung, wegen welcher sogar «in evangelischer PrieS« (Vicar Schneider in Lavgenau, d.r obendrein v« Sterbenden selbst gebeten wurde, bei ihm zu er» scheinen) aus Oesterreich ausgewiesen worden w«. Der Richter, GnichtSsecretär G r e b e n c. verm» theilte die angeklagte Frau Adel« von Mill» n i ch wegen Ehrenbeleidigung nach § 488 Si. G. unnt Berücksichtigung mildendn Umstände, namentlich des hohen Alters und insolg« dn Erklärung det PrivatanklägerS, dass er auf eine empfindliche Äd» strasung verzichte, zu einer Geldstrafe von 80 Kronen und im Falle der Uneindringlichkei! zur Straf« deS Arr«st«S in der Dauer wt 8 Tagen. Da» Interessanteste an dn ganzen Sache ist, das» nicht Herr Vicar May. sondnn Herr Ata Ogradi ungerufen an» Sterbelager de« Herr» Ferjen gedrungen ist, waS auch der AusaaiigSpuilt für die ungeheuerliche Erfindung gewesen sea dürste, die nun ihren Lohn erhalten hat. E« ii selbstverständlich, dass in allen ähnlichen Falle» i rücksichtslos ohne irgend welche persönliche 8fr denken der Schutz de« Gesetzes angerufen werd» wird, damit da« niederträchtige Kesseltreiben ge^e» Vicar May endlich ein Ende finde. Hinvrnchsdiebstahl. In der Nacht vom Mo»-tag auf Dienstag wurde in da« SpezneiwarengejchSit des Franz P e c n i k am Wokaunplatze eingebrochen. Di« Einbrecher dürsten jedoch gnad« bei der ftul» räumug des LadenS gestört worden sein, den» Her» Pecnik vermisst nur zwei Flaschen Cognac un» 2 Kilo Zucker. Im Geschäfte selbst waren medrm Warenladen und die unvnspnrte Geldlade eröffn«, jedoch blieb ihr Inhalt unberührt, waS aus ei« plötzliche Verscheuchung dn Thäter hindeutet. A»t dem AuSlagsenster wurden 3 Stock Zuckn, I Alat mit gedörrten Zwetschken sowie mehrere Flasche, mit Cognac und Liqueur weggetragen u.id unter einem Baume am Wokaunplatze hinterlegt, wo i« noch vorgefunden wurden. Der Advocat Dr. Wreü» hat um 12 Uhr nachtS in der Nähe de» Tdaiortt« drei verdächtige Gestalten beobachtet, welche die That verübt haben dürsten. Z)er Wucherer Kugo Kanschitz au» St.Marei», welcher vom Kreisgerichte Cilli zur Strafe Sri Arreste» in der Dauer von sechs Wochen mtt zur Zahlung einer Geldstrafe von 600 Krone» verurtheilt wurde, hat gegen diese» Urtheil die Nichtigkeitsbeschwerde an den obersten GnichUW eingebracht. Dieser hat nun die Beschwerde vn-worsen und da» Urtheil im Punkte dn Schuld bestätigt, e» jedoch im Punkte der Strafe ver-schärft, indem er den Hugo Tanfchitz p dreimonatlichem Arreste und einer Äelt-strafe von 1000 Kronen verunheilte. Ein zahmer Auerhahn. Au« St. Panl bei Pragwalo wird un« unter dem 29. April IM geschrieben: Ein gewiss vereinzelt stehende« Ü3ot> kommnis erweck« hier beiWaidmännern und Nicht-waidmännern berechtigte» Erstaunen. Der Äuerhad». unser scheuest-r. nur im heißen Liedestaumel 'ir den Jäger erreichbarer Bewohner unserer Hoch walder spielt hin. in einem Exemplare, allen Nainranlage» zum Trotz die Rolle eine« Haushuhne«, aus da Ras der Bäuerin oder Bauern ungeniert au« de» Walde kommend. Vor einigen Wochen war e«. alt die Kunde davon zu un« kam das« in dem r» Herrn Gewerken Stocker an Herr« WerkSdnec^or Drasch in Trisail abgetretenen Jagdgebiete »er Gemeinde Maria Rieck sich bei einem Bauer oiilg« Peiilinschek ein gezähmter Auerhahn aufvält, der Früh morgens aus dem vor dem Hause stehende» Bäumen munter seinem LiebeSrus hinauSbaljt» Nummer 35 sye«tttb- wÄch*1- Seite 5 die dämmernde Natur. Wir hielten die« natürlich für eine« der greisbarsten Jägerlatein«, al» un» aber Augenzeugen die Wahrheit verbürgten, wollten «ir uns selbst von diesem Phänomen überzeugen. Ein Marsch von 2 Slunden brachte un» zur Höhe »o der alie Bauer in Abwesenheit d.» Weibe« die Lockung de» Hahne» uns versprach. Wirklich dauerte e» kaum eine Minute al» der Hahn, ein wunder-schöne« große« Thier, mit sächer sörmig auSge« treitetem Sioß und hängenden Flügeln au» dem Walde spazierte, immer dem Bauer nachgehend bi< ca. 2 oder 3 Schrille vor un«. Der Mann setzte sich dnnn auf den Rasen, worauf ihm der Vogel üder Rücken und Schulter aus den Kopf kletterte »nd mit seinem mächtigen Schnabel die Kopfbe-fctfunn zu zersausen begann. Wir sahen lange diesem «iteressamen Spiele de» sich drehende, und wendenden Hahne» zu, da» er mit stosSartigem Gegröhle be-gleitete.HerrWerkSdirectorDraschgedenkt, wie wir hören der, Hahn, der sich von der Bäuerin auch «ha« Scheu fangen lässt, nach Adlaus der Balzzeit «ach Wien zu schicken. 3>rr Kommersahrplan. Mit 1. Mai sind aus der Südbahn einige nicht unwesentliche Fahr-Planänderungen eirigelreten. Der gemischte Zug verkehrt nur mehr zwischen Marburg und Laidach »nd passiert Cilli zur gleichen Zeit wie bisher. Dre Secundenzüge: Morgen» Laidach—Wien und Abend» Wien—Laibach verkehren jetzt von bezw. »ach Trieft; jedoch kommt der Abendsecundärzug au» Wien erst um 9 Uhr 44 Min. nach Cilli. Die muen Eilzüge passieren Cilli in derRüchiung nach ! Trieft um 2 Uhr 9 Min. in der Richiung nach Wien II Uhr 30 Min. nacht». Zur Z>ar»achachtuug. Das Radsahren über den Sannsteg »st nicht nur sehr unpassend, sondern auch verboien. Letztere» sollte durcy »ine eigene Tafel bemerkbar gemacht werden. Hrässticher Kindesmord. Im Monate April 1900 entwich die zwölfjährige Tochier de» Schuhmacher» und Winzer» Franz Bratusek au» Prassdorf infolge fortgesetzter roher Behandlung » ihrem Elternhaus?. Alle Nachforschungen bliebe» ersolgloS und al« eimge Woche» später «ine KindeS-leiche aus einem Pres«boden bei Spielseld ausge-fuitden wurde, suhr Braiusek dorthin, agnoscierte die Leiche al« die seiner Tochter und nahm die Kleider der Todten mit. Die Angelegenheit ruhte, nur der rührige Gendarmerieposten-Commandant von Maria-Neustist, Herr Aloi» LeSkovar, hielt Braiuselk immer im Auge. Bor einigen Wochen kam di« Frau Bratusek mil ihrer Nachbarin in Eireit und wurde dem Bezirksgerichte in Pettau überstell t, da ihr dieselbe vorwarf, sie hätte ihre Tochter ermordet. Kurze Zeit darauf machte Bra-t»sek deiim Kaufmanne Herrn Straschina in MonSderg einige Bemerkungen, die dessen Verdacht erregten Uno so geichah eS, dass Sonntag, den 14. d. M. Herr Allois LeSkovar auf eigene Gefahr Braiusek verhastene und ihm auf sehr findige Weise in Ge-genwarti deS Herrn Kausmanne» Straschina und d«S Herrrn Bürgermeisters von Mon»derg nächste-hende» > Geständnis entlockte: Bra'usek suchte im April de» Voorjahns seine entwichene Tochter und fand dieselbe! »ach circa dr»i Tagen dem Verhungern nahe ium Walde. Da« Mäochen war ganz ermattet und kooimie dem Rufe ihre« Vater« nicht Folge leisten. Bratusek gieng auf sie zu, packte und drückte sie mltl vem Grsichle solange zu Boden, bi« daS arme jtjimv seinen Geist ausgab. Er begrub sodann daS M>iavchen gleich am Thaiorle. Später gieng er nochmals hinau«, grub den Leichnam aus, da er bnurchhlkte, ei» Hund oder ein anderes Thier könnte den Leuichnam finden und dadurch seine That an da« Litichl kommen. Er trug da« todte Kind nach Haus« t und begann dort unter Mithilse seine« Weibe« «iu« fu »rchierliche Bluiarbeit. Zuerst wurde der Back-oieii sejthr st,rk geheizt, dann nahm Braiusek ein dicke« i vren, legte den Leichnam aus dasselbe, die Mutterer schni» zueist den Kopf ab, woraus der Vater : den Leichnam mit einer Axt in mehrere Theile e zerhieb und diese Stücke in« Feuer warf. Et wuourden Hände und Füße in Stücke zertheilt und soso verbrannt. Braiusek wurde dem BezirkSge« richte 5[ Pellau eingeliefert. Er ist geständig, die That in dies«ser Weise vollsührt zu haben, während sein Weib o alle» leugnet — selbst al« Bratusek ihr zu-schrie:e: .Gesteh» nur, dann »st die Strase geringer.-Besonvnlxr« Lob gebürt in di»sem Falle dem Gen-darmemrikposlen-Commandanten von Maria-Neustist, Aloi« l« Leikooar, dem Kaufmann Straichina sowie dem H Herrn Bürgermeister von MonSberg. Cj Hegen den eigcuen Kater. Al» der in St. AiiAnsrä bei Heilennein wohnhafte Grundbesitzers-söhn ji ämon Bre»nikar am 19. April von der Assenlieilliming heimkehrte, gerieth er mit feinem Vater in Streit und brachte ihm durch Messerstiche an den Schultern und dem linken Oberarme schwere Verletzungen bei. Der rohe Bursche wurde dem Kreisgerichle eingeliefert. Dr. Schusterschitz moralisch vernichtet. Wie wir schon berichtet haben, hat Abg. Dr. Schusterschitz gegen den deutschradicalen Abg. Stein wegen de» Zurufe« w2lindta" die Einberufung eines MißbilligungSauSschuffeSverlangt. Der Ausschuß ist Dienstag vormittag« zusammen getreten. Demselben gehörten an die Abgeordneten Ploj. Axmann, Kramarsch, Tollmger, GniewoSz, DobozinSki Graf Barbo, Dyk und Kopp. Zum Obmann wurde der Tscheche Kramarsch, zum Schrifi-führer der Clericale Tollinger gewählt. Der Aujchuß tagte Dienstag von II bi« 1 Uhr Mittags und dann nach kurzer Unterbrechung bi« 7 Uhr Abend«. Zunächst handelte «S sich darum, de» That-bestand festjunellen. Schufterfchitz verlangte die Mißbilligung auf Grund zweier Thatsachen. ES sei «ine Beleidigung, das» Sltin ihm gesagt habe, er habe sich von anderen Personen da» Wort .Schuft" gefallen lassen, da» sei einer Wiederholung d r Be« leidigung gleichzustellen. Juristen, die außerhalb de» Ausschusses stehen und hievon KenrnmS erlangten, machten darauf aufmerksam, e« sei keine Belei-digung. wenn Thatsachen erzählt werden, sonst müssten alle Zeitungen und die ReichSrathS-Corre-spondenz gerichtlich belangt werden, weil sie di« Thatsache feststellten, das» gegen Schusterschitsch ein solcher Ruf siel. Da» zweile Moment, da» Schuster-schitsch ms Treffen führt, war die Behauptung, das» Abg. Stein gesagt habe, dass Schusterschitsch au« dem Falle der .Thomasschlacke' mit de-schmutzten Händen hervorgieng. Der AuSschus» be« schlos», in dieser Sache die Erkenntnisse der beiden Gerich'e holen zu lassen. Die Regierung hatte diese Acien bereilS nach Wien kommen lassen, weil sie auf eine solche Forderung von vorneherein gesafSl war. Da die obige Aeußerung auch vom Abg. Tavkar gefallen sein soll, wurde auch er vor den AuSschus« gebracht. Die Slovenischclericalen beschul« bigten den Obmann deS Ausschusses, Kramarsch, er habe wieder einmal sein liberales Herz enlveckt und sühre d«e Verhandlungen zu Ungunsten Schuster-schitsch«; Beweis dessen, dass er auch d»n Abg. Schalt rinv»rnehmen ließ. Die Sitzung endete mit dem Beschlusse, die Verhandlungen geheim zu hallen. In der gestrigen (Mittwoch-) Sitzung er-stattete Abg. Kramarsch al« Obmann deS MisSdilligungSauSschusse« den Bericht. Adgeord-neter Kramarsch erklärt, di« Emberusung deS Miss-d>lligung«ausjchusse» sti wegen der Ausdrücke „Schuft" und »ausgewachsener Schuft" erfolg». Dies« Einberufung sei jedoch ungerechtfertigt gewesen, weil schon damals al« diese Worte yesallen sind, Abg. Schuster-schitsch sich hält« melden sollen. Wa« den Vorwurs der „Thoma«schlacke" betreffe, erklärt Abg. Kcamarsch, der AuSschus« hab« die Acten geprüft und sei zur Ueberzeugung gelangt, das« in dem Gebaren deS Abg. Schuster« schitsch gegenüber dem landwirt-schaftlichen Vereine als Obmann der .Gospodarska Zveza" strenge genommen eine unerlaubie Concurrenz gegen den im forlschriltlichen Fahrwasser segelnden landwirtschaftlichen Verein gelegen sei. Der Berichterstatter theilt mit, das« Abg. Schusterschitsch dem Secretär der „Gospodarska Zveza* von Tirol au» eine« Brief geschrieben habe, in dem er diesen aufforderte, die Thomasschlacke um 20 kr. per Metercentner billiger anzubieten, er (Schusterschitsch) werbe den Fehlbetrag auS eigenem erfktzen. Abg. Schusterschitz bat, diesen Brief geheim zu hallen. Diese» Gebaren sei also nicht ganz correct gewesen. Die persönliche Ehrenhaftigkeit de» Abg. Schusterschitz habe der Ausschuß jedoch nicht in Zweisel ziehen können. Angesichts der Thatsache, dass der im Par« lamente herrschende rüde Ton «ine Rüge verdiene, habe der Ausschuß besllossen. wegen deS AuS-druckeS Lr. Tlindra" bieMlfsbilligung anzunehmen, da dieser Zwischenruf den Begriff einer unehren« haften Handlung in sich schließe. Bezüglich de« Ausdrucke« „Schuft" und .ausgewachsener Schuft" konnte der Au«schus« dir Mis«billlgung nicht bean-tragen, weil die Anmeldung zu spät erfolgt sei. Der Berichterstatter unterzieht die ganze Vorgeschichte einer eingehenden Kritik, verliest die Urtheile der Krainer Gerichte in dieser Angelegenheit und die letresstndtn Acten. Wie uns aus Wien drahtlich gemeldet wird, hat das Plenum de» Abgeordnetenhaus?« di« Missbilligung deS Zurufes .Tlindra" abgelehnt. Damit ist Dr. Schufterfchitz, welcher sich mit einer Schädigtest erster Sorte ins parlamentarische Leben «ing«führt und damit d«r slovtnischen Dele« gation einen ganz eigenartigen Ruhmeskranz ge« wunden hat, vor der Welt, in der Ehrbegriffe kielten, dauernd gerichtet. Es fragt sich nun, ob der MandatSkleber oder der Ehrenmann vorwiegen wird. Hingesendet. bt* Gitter Stadt-erschöne-V/l Vtllli l r««gsverei»es bei Spiele», Wette» «nd Legatm! „Los von Rom" Bewegung! „protestantische Al»gvlätter" können von Interessen k o ft e n s r e» bezogen werden durch Karl Arava's Z?erlag, Leidig. Deutscher Schutverein. In der Sitzung des engeren Ausschusses vom 24. April 1901 wurden für geleistete Spenden: Dem hohen LandeSausschusse in Klagenfurt, dem Ge-meinderathe in Graz, Sr. Excellenz Herrn Johann Freiherrn v. Chlumecky. dem deutschen Landtags-club, Herrn Dr. August Ritter v. Wieser, der Sonntag Vormittag-Tischgesellschaft in Pollak'» Gasthause, sämmtliche in Brünn, der Spar- und Vorschusscasse in Wall.-Meseriisch, dem Turnverein in Mähr.'Schönderg, der Ouodlibetgesellschaft in Liboch und der akad.-techn. Landsmannschaft .Her-cynia" in Prag; ferner der Ortsgruppe Friedland in Böhmen für den Theilertrag ein Concerte«, der Ortsgruppe in Döbling für den Ertrag de« Kränzchens vom 16. März 1901, der rührigen Ortsgruppe in Eisenerz für daS namhafte Ertrag-ni» ihrer Jahresversammlung vom 13. April l. I., der Ortsgruppe in Mistek für daS Erträgnis eines Vortragsabend« Albert Weltzien», dem Prager Verein „Kanne" für einen anlässlich seiner Auf« lösung übermittelten Beirag, der trainischen Sparkasse in Laibach für einem dem Kindergarten in Sagor-Littai zugewiesenen Betrag, dem Biblio-graphischen Institute in Leipzig für 90 Exemplare seines hiftorisch-geographischen Kalender« für da« Jahr 1901 und der Orl«gruppe Mähr.-Schönberg für eine letztwillige Spende deS verstorbenen Zieaelei-Verwalter« Kaspar Urban daselbst, sowie der Orts-gruppe Brünn sür die reiche Spende eine« Unge« nannten der geziemende Dank abgestattet. Der Anfall eine» Legate« nach Hercn Dr. MeroreS in Brünn wurde dankend zur Kenntnis genommen. Für den Schulbau in Mähr.-Chrostau wurde die Flüssigmachung der bewilligten Subvention an-geordnet. Der Musikschule in Pettau wurde sür 1901 eine Unterstützung bewilligt. Angelegenheiten der Verein«anstalten in Sagor-Littai, Blattnitz, Steinaugezd und Ungarisch -Hradisch, sowie der Schule in Philipp«berg wurden berathen und der Erledigung zugeführt. An Spenden giengen ferner ein: Wien, 2. Be-zirk, OG. X 234 40, Nimburg OG.. Rosenverkauf K 24 90. Ederndors OG. X 6. Mödling OG. K 4 50, Ranner«dorf OG. X 62 22. Au« Sammel-schützen «iengen ein: Nimburg OG. K 13 22, Ederndorf OG. X 1*26. GleiSdorf OG. K 16, Königsberg in Schlesien OG. X 10, M.-Schönberg, OG. X 43 45. Vermischtes. Z>ie öheiluahme des Parlaments. Das erste Wort in einer Sitzung de< Abgeordnetenhauses war folgende Mittheilung deS Präsidenten: „Hohes HauS I Au« Anlas« de« am 30. März d. I. er-folgten Ablebens Ihrer k. u. k. Hoheit, der durch-lauchtigsten Frau Erzherzogin Gisela habe ich den Ausdruck der Theilnahme deS hohen HauseS an die Stufen deS Allerhöchsten ThroneS und an die hohen Eltern der verblichenen Prinzessin geleitet." Daraus ist vom Herrn Ministerpräsidenten folgende Zu-schrist eingelangt: „Seine k. und k. Apostolische Majestät haben laut der an mich heradgelangten Allerhöchsten Entschließung vom 13. April d. I. die von Euer Hochgeboren anlässlich de« Ablebens Ihrer k. und k. Hoheit, der durchlauchtigsten Fra« Seite 6 Nummer 35 Erzherzogin Gisela im Namen de« Abgeordneten-Hause» dargebrachte Kundgebung trauernder Theil« nähme dankend zur Allerhöchsten Kenntnis zu nehmen ptruht." Die durchlauchtigste Frau Erz-Herzogin Gisela war am 5. Juli 1897 geboren, also noch nicht vier Jahre alt. Kine für Miether und Kansherre« interessante ßntschndnng fällte am l7. April der Oberste Gerichtshof. Der Döblinger Kaufmann Wilhelm Neumann hatte in einem dem Bauunternehmer Josef Sucharipa gehörigen Haufe eine Wohnung sammt Gartenbenützung vertragsmäßig auf drei Jahre für einen JabreSzinS von 2000 6 gemiethet. Nach kaum einem Jahre verkaufte Sucharipa daS Hau«, woraus der neue Hausherr den Kaufmann sofort um 300 X jährlich steigerte und ihm die Garienbenützung entzog. Der Miether klagte nun den alten Hausherrn, mit dem er den Vertrag ab-geschlossen hatte, beim Bezirksgerichte Döbling auf Ersatz der ZinSsteigerung und von weiteren 100 K jährlich für die Entziehung deS GartenS. DaS Ge-richt veruriheilte auch den Hausherrn, doch daS LandeSgirich», an welche« Sucharipa berief, wies die Klage ab, mit der Begründung, der Miether hätte den neuen Hausherrn und nicht den alten klagen sollen. Der Oberste Gerichtshof dagegen stellte da« erste Urtheil wieder her. da dem Miether bei einem Befitzwechsel be« Hauses der Anspruch aus Erfüllung deS Vertrages mit dem alten HauS-Herrn zustehe. Sucharipa hat scmit seinem früderen Miether sür die Zeit der Vertragsdauer die Zins-erhöhung und einen Betrag für die entzogene Garten« benützung zu ersetzen, sowie die GerichtSkosten aller drei Instanzen zu tragen. Am eine Wuchtet! In Troppau haben die Geschwornen ein Aussehen erregende« Unheil ge-fällt. Ein vierzehneinhalbjährige« Mädchen — ein K nd I — stand vor der Geschworenenbank. Kein kleineres Verbrechen, als das dcS Raubes, war ihm zur Last gelegt. Ein Kind war eines TageS. von der Tante n it HauSbäckerei beschenkt, nach Hause gegangen. Die Stärkere passte die Schwächere ab, schlug sie und raubte ihr — eine Wuchttl. W?gen dieses „RaubeS" stand diS vi rzehneinhalbjährige Mädchen vor Gericht. ES fanden sich acht Ge« schworen?, welche ihr .Schuldig" sprachen, und eS fanden sich Richter, welche dieses „Schuldig" in eine schwere Strafe formten. Die Wuchielränberin wurde zu drei Jahren schweren Kerker verurtheilt! (Jjrrritien. Lieber Scherer! Bei einer amt» lichen Visitation deS Bischofes in einer Pfarrge-meinde erblickt derselbe im Hofe deS Pfarrhauses mehrere Kinder. Der Pfarrer und feine Wirtfchäf» terin waren jung und fesch, der Bischof aber alt. Mit drohender Miene blickte derselbe den Pfarrer an und fragte: „Wem gehören diese Kinder?" — Ohne zu zucken, antwortete der Pfarrer dehmüthig: «Mein Bruder ist ihr Onkel und ich erziehe sie." DaS Gesicht deS alten Bischofs heiterte sich auf, und, dem Pfarrer väterlich auf die Schulter klopfend, sprach er die weisen Worte: „Da« ist ein gottge-fälliges Werk, mein Sohn, nur immer so fort." 5er Wart in btt österreichischen Ktotte. In der österreichischen Kriegsflotte war bis vor 30 Jadr>n da« Tragen eine« SchnurrbarteS als vorschriftswidrig untersagt, eS war nur Backenbart mit ausrasiertem Kinn gestattet. So kennt man auch den Admiral Tegetihoff, den Helden von Lissa. Die später gewährte Baufreiheit hat die derlömm-liche Barttracht mit der glattrasierten Oberlippe verdrängt und in dieser Beziehung Landheer und Seemacht gleichgestellt. Neuesten« kommt man nun, ohne das« besondere Vorschriften ergangen wären, in den Ossicier«kreisen wieder aus die srüher in der Flotte übliche Ba,»rächt mit rasiertem Echnurrbarte zurück. Diese Wandlung ist daraus zuiückzusühren, das« Erzherzog Ferdinand, der Thronsolger, bei seinen Fahrten mit Admiralschiffen und Jachten der k. k. Kriegsflotte sich den Officieren gegenüber wiederholt dahin geäußert hat, er werde als oberster Kriegsherr seinerzeit den Schnurrbart auS der Flotte wieder verbannen, und schon jetzt haben verschiedene Flottenofsiciere, besonder« jene, die mit dem Erz-Herzog in persönliche Berührung kommen, diesem Geschmacke Rechnung tragend ihren Schnurrbart rasiert. — Alle« ist gerettet! Hin ßrlass üöer die Schrift der Gerichts-veamten. Der Justizminister hat einen Erlafs an die Gerichtsbehörden herausgegeben, in welchem dieselben angewiesen werden, ihre Acten deutlich und leserlich zu schreiben und alle Abkürzungen zu meiden. Fijian und Pnörns — beschlagnahmt. Ein besonders kunst»eritändlgeS und«keusch,« Landes« gericht scheint die Stadt Klagensur, zu besitzen. DaS f. k. Lan?e<« als PresSgerich« Klagenfurt hat nämlich die Beschlagnahme von Ansichtskarten ver« fügt, auf denen Reproduktionen folgender Gemälde zu fehen waren: „VenuS und Amor" von MieriS: eine „Venus* von Tizian; «ine „VenuS" von RubenS und schließlich einige nicht näher bezeich« nete „entkleidete" Frauengest alten, deren Original-bilder sich in den Ussizitn in Florrnz befinden. Dies« SittlichkeitSwuth ist schon g«radezu krankhaft! Z»er Zfrocess Kilsner. Di« Nichtigkeit«!,«, schwerde de« jüdischen Mädchenmörders HilSner würd« vom Obersten Gerichts« und EassationShofe zurückgewiesen und daS vom Schwurgerichte in Pifek ausgesprochen« TodrSurlhril bestätigt. tzine lustige Fenfelsgeschichte, die freilich deS ernsten Hintergrundes nicht entbehrt, erzählt das «Pilfener Tagblatt" unter der Marke „Der be-trogene Teufel von Pilfenetz". Eine in P>lfenetz beditnsttt« Dienstmagd hatte vor einigen Tagen daS seltene Glück, in der kleinen Lotterie ein paar hundert Kronen zu gewinnen, die sie sofoit in die Sparcafse trug, um ihren Schatz recht sicher zu haben. Allein sie freute sich deS sündigen Mammons nicht lange. Denn noch a« Abend de« frohen Tage« erschien ihr der leibhaftige Gottfeibeiun«. dem der Rayon Pisenetz zugewiesen ist. und stellte die un. glückliche Glückliche vor die Alternativ«, entweder ihre« SeelenheileS verlustig zu werden oder sich deS schnöden Gewinne« zu entledigen. Bei den Teufeln, die bekanntlich nackt gehen und sich von geschmorten Sündern nähren, ist zwar die Geldwirischaft nicht eingeführt, aber der Pilfenetzer Teufel erklärte sich doch al« galanter Mann bereis, der Magd di« Sorge um di« Entäußerung de« Gelde« abzunehmen und e« in der nächsten Nacht zu holen; um sich anfälligen Ovationen zu «ntziehen, verbot er der Magd, von dem hohen Besuche jemanden Mittheilung zu machen und verschwand. Unsere brave Magd war nichi wenig über den hohen Besuch entsetzt. Sofort am nächsten Morgen eilte sie in die Sparcasse, um ihren Gewinn zu beheben, und war nicht wenig erstaunt, als die mifStrauifchen Beamten ihr die AuSfolgung ihrer Einlag«, die sie «rst tagSzuvor eingebracht hatte, verweigerten. Um nicht einem polizeilichen Verhör« unterzogen zu werden, verrieth sie ihr Gedeimni«, worauf sich ein Wachmann aus den Weg machte, um dem Teufel b«i der Be-Hebung de« Gelde« behilflich zu sein. Pünktlich um die angegebene Nachistuns« erschien der Bös-und fragt« nach dem Gelde. Die Magd, die sich in der Nabe de« Wachmanne« auch dem T«uf«l gegenüber sicher fühlte, wie« diesen nach dem im Zimmer stehende» Schreine, und al« der Teufel denselben öffnete, nahm ihn der Wachmann beim Eravaitl. Leider gieng die Hoffnung der Pilsenetzer, des wirklichen Teufel« habhaft worden zu fein, nicht in Erfüllung, denn in dem Gefangenen eni-puppte sich der eigene Dienstler der leichtgläubigen Magd, der nun sofort anstatt in die Hölle vor-läufig nur in den Arrest wanderte. Hnter Ausweg. Zwei arme Juden, die nur mühsam ihre zahlreichen Familien zu ernähren Im Stande waren, reisten in aller Herren Ländern, bzw. schnorrten sich allerorts, so gut eS gieng, durch. Auf ihrer langen Wanderung kamen sie auch nach Wilna in Rulsland, und da in der dortigen jüdischen Gemeinde niemand von ihrer Existenz was wusste, gab sich der eine als Cantor, der andere als Rabbi aus. Hatte der eine keine Slimme, so hatte dafür der zweite keiiie reduerische Begabung, doch ließen sich beide darob keine grauen Haare wachsen. Der VersöhnungStag nahte. Der vermeintliche Sänger wurde nun aufgefordert, da» Kolnidre (ein altes Gebet) vorzutragen. Dem schwindlerischen Radbi würd« natürlich ein Ehrenplatz in der Synagoge angewiesen. Wie grob war daS Erstaunen, als der sogenannte Cantor nicht einen einzigen Ton von sich gab «nd sofort beim Beginn des Gesanges niederstürzte. Rathlos war die fromme Gemeinde. Da kam der Vorsteher auf die ingeniöse Idee, den Rabbi zu fragen, was zu thun sei. Der Rabdi gieng zum Allerheiligften, wo der Cantor bewusStloS lag, untersuchte ihn, befühlte ihn am ganze» Körper und that den orakelhaften AuSspruch: „Leben wird der Mann, aber singen wird er nix mehr können." Am nächsten Tag« wurden unter tiefem Bedauern ob deS Vorfalles Cantor und Rabbi reichlich honoriert und die besten Glückwünsche begleiteten sie auf ihrem weiteren Wege. ghierry's ZSatsam «nd ßentifoliensalve dürfen auf Grund deS sehr günstigen Gutachten« dcr Ecole 8iiplrieure de Pharmacie in Pari» vom 21. Mai 1897 in Frankreich eingeführt uud direet an Private versendet werden. Jedoch nicht nur dorthin, sondern auch in fast alle Länder der Erde werden diese Präparate exportiert, und hat der Unternehmer auch in London eine selbständige Filiale gegründet, wohin auch alle seine anderen galenischen Erzeugnisse lebhaften Verkehr finden. Die Produltion findet ausschließlich in Pregrada statt. Nuiervild. W UrttiSK*. teJXl i Ta ist klein Paulchen mit seiner Katze: wo bleibt I dritte im Bund, der kleine Hund? SchriMöum. „Illustrierte Rundschau" Nr. 12, 20. April 1901 hat folgend«» Inhalt: Vor m Pariser Boulevardcafe. (Mit Jllustr) — Da» M Häuschen in Salzburg. (Mit Jllustr ) — Schlos« I (Mit Jllustr.) — Maler W«eser-Kr«ll. (Kit Jllust.) — Die Frederiksborg. (Mit Jllustr.) — Venedig. (Mit Jllustr ) — Neues üd.r Sven Heti,'» Schicksale. — Touristische». — Verkehrswesen. . Feuilleton: Vom Goldgräbern Von Arnold Stdrte. Vermischte«. — Technisches. — Allerlei Nützliche«. Dillinger'« Reiseführer: Bad Gastein. (Mit zwei III — Literatur. — Theater und Musik. — Ant und Fern. Von der Wiener Wochenschrift „Die Zeit (HerauSgcber Prof. Dr. I. Singer, Dr. Max Bur Dr. Heinrich Kenner, Prof. Dr. Richard Mutber) istt 343. Heft erschienen. Abonnement» auf diese schrist, viertelj. 6 K, nehmen die Post, alle Butha» l lungen und die Administration, Wien. 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