Mutzen und Vergnügen. ----------—«2»« ii »>« ^—- Freytag, den 16. März 1821. .Historisches Tagebuch für Krain. l?> März. Johann S^'yfried, Fürst von Eczqenberc,, zum Landeshauptmann in Kram ernannt (1674). — i>8. Keyerlichc Wiedcreinfnhrunq der lrmiüschen Stände (1819). — ,9. Schwört eiu ^ewisstr Albert von Ceyi s.lbcrq zu St. Veit nächst Laibach, die Freysina,ischen Güter iu Qberl'ram ni6)t fcrncr zu beunruhigen (1272). »— 2a. Graf ^'0n Saurau, Eonithur zu üaibach, wird zur Innerösterreichischcn Valley befördert; an seine Stelle nach ^aibach kommt Hr. Dewald Freyherr uon Goldcnste^n' (16^7). — 2» Orzhcrzoc, Carl siegt bey Ostrach über Iourdan (1799)' "^ '2. Papst Pius 6. entschli-eßt sich zur Reise nach Wien si-^l).— 2Z. Mu-sicalischcs Oratorium, ^ul>'i ^«.icinil», in der deutschen Oi^eas- Kirche zu Laibach aufgeführt 0?i6). ^N'lsamkcit der Laibachcr philharmonischen Ge> scllschaft. ^5"hrend der Dauer des Cougvcsses hat die Gesell« schafr der ?aibacher Musikfreunde nebst ihren gewöhn-uchen, y?,i h^.„ hohe,, Fremden fleißig besuchten frey-^g^^» Akadenuen bis jetzt noch vier große mlisika« niche ?lbel>diiüte^)a!tnngen gegeben, welche als sore« chende Peiveise loblicher Bestrebungen und stillen Fleiss wohl eine nähere Würdigung verdienen ^ wie ge« 'vagt ^ ^^H fe^, möchte, dem Urtheile erprobter Ku»strichter hierin vorzugreifen. 1. Das erste große, der Anwesenheit der Aller-^chsten HlNlvter geweihte Concrl't am ,c). Jänner l. ^' ^m Nedoutensaale wurde mit der Ouvertüre ans «ldelio eröffnet. Das Orchester schien , trotz der vor-^^^ganql'l^n Proben, etwas befangen, besonders, 3 bie q^^.^^ ,^^^^ ^^^ Clarinett gegeben, aufan.-^ele Blaseinstrumente nachwirkte. Hierauf folgten Va-Kationen für Piano-Fort? und Violin von Mayseder, ^^?e richtig und mir Geschmack vorgetragen wurden, '"asselbe gilt auch von dem Mozarrischen Clarinett, 0!'c?rte. Mit mehr Zuversicht wurde die Ouvertüre ^ Nomildo und CostaüHa dulchgefühvt. I» dem Vs« cal-Duett a^,? ?lrmidl.- von Roffini, vorgetragen von der braven Mad. Maschct und Herrn Wiseneber, Mitgliedern des hiestgen Theaters, wurde geleistet, lvaö m^n nur foidern kann. Das Organ der Mod. Mafchek ist gut, und sie schaltet damit nach Geschmack und Mageren, welche der Natur verwandter sind, als der musikal schen Zicrerey. HerrWiseneder übertraf tiesi Mahl durch gefeilten, lieblichen Vorcrag, durch kluge Verwendung seiner Kraft alles, was wir bisher von ihm zu hören Gelegenheit hatten. Die rasche und doch umsichtig auogcmbrte Oiwerture aus.Ferdinand Corcez war cin würdiger Schluß des Ganzen. Dic philharmonische Gesellschaft nncete die allgemeine Zufriedenheit. 2. Das zweyte große Concert zum Vortheile des LaibacherStadtarmeüfondes den 26. Jänner, im Theater, wurde mit der Ouvertüre alis der Oper Semiramiö eröffnet. Wenn dieß Mahl nicht Alles den erwünschten Effect machte, so möchte die Schuld zum Theil wohl auf daZ Locale zu schieben seyn. Adagio und Polonaise für das Horn, mit Orchester-Begleitung, von Patt-wels, folgte, ohne Eindruck zu machen. Die Sentmelle in den bekannten Variasionen von Mayseder, Giulia-ni und Hummel nahm f^ch dagegen wieder recht gut «uß. Die Ouvertüre aus Tancred wurde Mlt gewöhn, ter Präcision, die Sopran. Arie aus derselben Oper von Madame Maschek zur Zufriedenheit gegeben. In einem Violin- Concerte von Rode zeigte uns Hr. Wen» ztl, der bald darauf als öffentlicher Musttlehre.v nach Fiume abgegangen ist, eben so viel Reinheit in Doppelgriffen, als Gediegenheit in der Boge.ifühnmg. Den Beschluß machte die Jagd des jungen Heinrich von Mehul, auf eine befriedigende Weise. 3, Das große Vocal-und Instrumental, Concert im Redoucensaale am i6. Februar l. I., dessen, durch die Großmuth S. M umers gnädigsten Kaifers, und S. M. des Kaisers Alexander, bedeutender Ertrag dem Musikschulfonde der Gesellschaft bestimmt wurde, entsprach nicht weniger der gucen Meinung, welche die anwesenden hohen Fremden von den Bestrebungen der hiesigen Dilettanten geschöpft hatten. Die erste Abiheilung wurde mit dn Ouvertüre zu Prome-theus von Beethoven eröffnet. Selbstvertrauen, Kra't und Umsicht belebten daS ganze^Orchester. Fräulein K.... entfaltete in einem I^uncic» i>lillc»nt^ für das Piano. Forte von Hummel eben so viel mechanische Fertigkeit als feinen Geschmack. Eine Tenor - Arie von Roffini/ gesungen von Herrn Wiseneder, gesiel allgemein. Adagio und Rondo, für d« Violine von Rode, machten den Beschluß. Die zweyte Abtheilung sing an mit der Wmterischen Ouvertüre zu Maria Montalban. Hierauf gab Hr. B.,... daä Flötenconcert von A. E. Müller, eine liebliche Composi-tion, ganz für die Nstur deS Instrumentes geschrieben und so vorgetragen, daß an dem bescheidenen Künstler nichts auszustellen war, als eine, wiewohl verzeihliche Art von Schüchternheit, die weniger ih» ren Grund im Mißtrauen gegen sich selbst, als vielmehr in der, ihm inwohnenden hohen Verehrung gegen die glanzende Versammlung, zu haben schien. Das Eisenhoferische Vocal-Quartett wurde ziemlich gut gegeben. Die Abendunrerhaltung schloß mit einer Polonaise im hohern Style für die Violine, componnt und vorgetragen vom Hrn. Benefch, der, so eben von einer Reise durch Italien zurückkommend, uns einen vortheilhaften Begriff von feiner vorgerückten Kunst-ausblldung beygeblacht, wie sich «in Kenner letzhin schon hierüber ill diesem Blatte ausgesprochen hat. 4. Das am 9. März, wieder zur Feyer der An» welcnheit der Allerhöchsten Monarchen veranstaltete/ freye Vocal »und Instrumental, Concert setzte den bis" hcrigen Leistungen der Gesellschaft dieKrcne auf. Wir hatten„unterdessen die italienischen Opecisten zwey Mahl im Barbier von Eevilla, und zwey Mahl in der kleinen Oper, l,/.,'fis!nno j^i' halten, welcher unsere braven Laibacher Dilettanten beseelt. ,»....< Die ursprüngliche Bildung der Wipbachcr Gegend. (Beschluß). Höchst wahrscheinlich ist es, daß durch die nähmliche Fluch auch das Land von Istrien, und die Gegend "m Triest angeschwemmt wurden. Wir haben zwar, vor kurzem in einem sehr btzrühmten Werke ") gelesen, baß die Hügel um Triest vor ungefähr 70 Jahren öde Nackte Sl-'ine gewesen seyn solien, und daß man sie seit dieser Zeit mit auf Schiffen aus Istrien gebrachter Erde bedeckt hatten dieses können wenigstens wir 'ücht bl-,qveifen, wennauch dieEchissedcr ganzen Welt dazu rec,uinrt worden wären, noch weniger, wie sich dieses Erdreich seir so turzerZeit in so regelmäßige uud feste Schichten verwandeln tonnte. Die Fiumaner ha-^n dem harresten Karste ein vortreffliches und üppiges Erdreich , worauf sie ihre schonen Mandrien und „icdli-,en von der Natur an« Üebolheoe, und zu ihren Zwecken tauglichste Erdreich Verschmähet, und sich ein andere«, alls Istrien, das "lcht um ein H.,ar besser ist, besteUt haben? Wer sol» ")e Notizen ins Ausland schreibt oder mitnimmt, soll Nch doch er,uas besser in der Gegend von Triest umsehe«; lmd die Herren Triestiner sind zu bescheiden, als bas'i^'sich mit der großen Ehre, das vorgefundene Erd-^'«ich aus das vortrefflichste benutzt zu haben, nicht begnügen sollten, Es unterliegt keinem Zweifel, daß die Wipba« Her Gegend seit den Jahrtausenden ihrer Anschwem- N'ung große und manigfaltige Veränderungen erlitten habe. Die bedeutende Anzahl von größern und kleinern ^lldbachen, die durch ihr immer tieferes Wühlen die ^n'ahlH ganz zusammenhangende angeschwemmte Mas- ^ ^l Hügeln c,h„e Zahl und in besondere Berge von l'^nker trennten, bildeten i^it ihrem Geschicbe die 'thöne Ebene von Wipbach. Die Flüsse Wipbach, Hübe! und Liat haben auch das Ihrigi dazu bcy- Üetrag^'n. Einzelne Einstürze der nördlichen Alpe fcuu ^" sendem Slatt. Man sieht was Solches ober dem ^chloßberge von Sr. Veir; an der I'oäeNü ßaia ^ ^onv. I,«,. 5. Aufl. X. Vd. ober. St,: ria:, ja die ganze Pfarr ^erni^liO liegt auf einem solche« Schütte. Doch nvch viel größers Veränderungen.fanden im westlichen Theile der Gegend Statr. Wir halten für wahrscheinlich, daß auf der Cbene von Schonpaß ehemahls sin See, oder wenigstens ein tiefer Morast gestanden sey. Offenbar ist es, daß die Gegend von Dorcnderg hinab, bis zu der Linie zwischen Kronberg und Mernu, durch den Wipbacher Flusi aus der ganzen obern Gegend mitgebrachten Thon, bedeute»? erhöhet worden fei). Daher rühren die Lehme gruben von I^nZlie, Lil^ und r^in^vitA, aus denen die Ziegeln für Görzzund die ganze Gegend ge« brannt werden. Auch scheinen die Hügel zwischen der ob-benannien Begränzung rou Dornbn'g, Kronberg und Mernu zu den dieß - und jenseitigen Schichtbergen, wenn »nan auch dabey die etwas niedere Norö-wand berücksichtiget, doch kein Verhaltftisi zuhaben, sie müssen demnach durch «nibekannre Ursachen entweder zusammen gefallen, oder aber aus der ganzen östlichen Gegend zusammen geschwemmten Lehme sehr hoch verschüttet worde» seyn. Auf diesen Nmstand würden wir gerne bey dieser Gelegenheit die Görzer aufmerksam machen. Bey« hohen Prrise., mit dem sie ihr Brennholz bezahlen müssen, und bey der Erbauung der Zuckerfabrik die ihre Steinkohlen aus Urem beziehen soll, wäre es sich nicht zu verwundern, wenn sie sich nach einem wohlfeilern Brennstoff« umsehen sollten. Wenn im Görzerischen Steinkohlen vorhanden sind, so dürfen sie wohl nirgends eher, als in der odbenannren viel später ve» scyütteten und erhöhetcn Gegend anzutreffen seyn. Auf dem Wege zwischen St. Peter und Prebazina in der Mitte der sogenannten Oozhje draga entsprmgb eiu O.uellchen, das in fünf Minuten nicht über ein Glas Wasser gibt, und wegen seinem Schwefelgerüche Pulvertschirsch heißt. Ware es nicht der Mühe werth dieses Wasser chemisch zu untersuchen, und bey vorgefundenen Schwefel - Bestandtheilen demselben, ohüe großer Unkosten, nachzugehen. Eben so gewiß ist es, das; tüe Berge oder Hü? gel 8tgl'Ä AMii, i^03töi^0V2Ä lmd lioi!2il, auf welchem letzter« die alte Stadt und die Residenz der ehemahligen Grasen von Görz gebaut wurden, mit den jenseitigen Schichtenbergen von Podgora und E g-gen ununterbrochen zusammen hingen, und daß der linermüdet rcißende I so n z o, der vielleicht eben destwe-gen im Krainerischen, von s^^ät! » sozha !>ißt, diese Schichtenberge nicht nur durchbrochen, sondern auch in sehr beträchtlichen Massen weggeschwemmt, und an deren Stelle, mit seinem aus dem Tolmeinischen gebrachten Geschiebe, das beträchtliche Gorzer^Feld über Gradifchka hinab gebildet habe. Der gegen den i'i'ZV-Nil'.. sHauplulatz von Görz, sogenannt, weil vor nicht gar vielen Jahren nochGras darauf wuchs) steile Schloßberg, und der entgegengesetzte ebenfalls steile l'ocl^o-r^l-Berg tragen noch Spuren an sich, dif; der Isonzo seine Kräfte daran versucht habe; denn Schichtender? ge senken sich nirgends plötzlich, nur äußere Gewalt kann -ste so schroff abgeschnitten haben ; und die von Salkan nach Canal führende Straße gibt an den sehr hoch vom, Isonzo gebildeten Sandsteinen augenscheinliche Beweise, dasi derselbe ehemahls sehr viele Klaftern hoher sein Bett Hehabt haben müsse. M. Vertouz *). Meteorologischer Beytrag. Aus mehreren und sehr entfernten Orten laufen Berichte ein, daß der Srano des Barometers im Monathe Febri^r unZewö'hnlich hoch gewesen sey; es hat also das Ansehen, als habe die Atmosphäre über einen bedeutenden Strich der Erde eine und die nähmliche Beschaffenheit gehabt. Mit Ansang des Jahres i3i6 bis gegenwartig schreibe ich mit aller Genauigkeit den St>ind des Barometers und Thermometers täglich drey Mahl, d. i. Morgens, Mittags und Abends, und nelMey den Wit» teiimgslauf eines jeden Tages umständlich auf, und kann daher den Meteorologen folgende Resultate meiner dreyjüb'-'igen Beobachtungen mittheile!'.: 2616. Höchster Barometerstand 26 Zoll 1,« Linie, den 5o. November, i. und 2Z. December; tieferer 27 Zoll, den 3. Februar. Größte Külre — Üil. den 29. December, ") An merk. d. Redact. Derselbe Hr. Verfasser lieferte vori^ls Jahr den belehrenden Aufsatz über das Tröpfeln der Trauben. Wir glauben ihm unsere Achtnnq nicht be,'er zu beweisen, als indem wir dieselbe hier Aß?ntUch außfprechen. und grösire Hitze ^ 25 ö. den 27. Iul>> und 1. August' *). Das Jahr war im Durchschnitte trocken. i3ig. Höchster Barometerstand 2Ü Zoll i,» Linie, den 4. Jänner; tiefester 27 Zoll 0,1 Linie, den 25. Februar. Größte Kalte — lo l',. den 25, Jänner, ,m) grosice Hitze ^ 25 1i. den «. Iuly. Alich dieses war mehr trocken. i32o. Höchster Barometerstand 28 Zoll 2,2 Linien, den ,9. December; ticfester26 Zoll 6,6 Linien, den 5. Mörz. Größte Kälte — iss Z, den i5. Jänner, und grösjcc Hil-e 1' 24 Ij. oen 2/,. Aüailst. Das Jähr war eben kein n^s/ lMte aber doch, besonders gegen das Ende, viel Regen. Alis diescn »orangefühnen Daten ergibt sich mittler Barometerstand ^u Laibach, für das Jahr 1816, 27 Zoll 6,5 Linien. itils), 27 « 6,6 e 1^20, 27 - 5,5 - mirhin im Durchschnitte von 3Iah. 27 Zoll 6,2 Linien, welcher Durchschnitt würde-über heraus kommen, wenn man den Barometerstand vom 8. Februar d. I. mit in Rechnung nehmen wollte? Den itt. Jänner erreichte das Quecksilber zuerst die Höhe von2ft Zoll, und stand den 1. Februar Mor« Z"lls 2^ Zoll 5,8 Linien, kam den ^. wieder untet 28 Zoll, so, daß eö den 5. Morgens nur 27 Zoll 3,5 Linien zeigte. Den 6. Morgens war es schon 2,7 Linien übel 26 Zoll, und erreichte den 8. Mittags die aiisieror« dentliche Höhe von 26 Zoll 7,1 Linie. Den 10. Mor> gens kam das Quecksilber wieder unter, aber den,,. Abends schon wieder über 26 Zoll zu stehe" 23. und 26. Juni), 26., 28., 5o. nud .^1. Iuly, u«^ mit dem 8., 9., 10. und 11. August einerley Hitzegrad -f 24 k. hatten. Geruckt hey Ignaz Alo,Ks Edlen v. Kleinmayl.