Nr. 158. Prönumcralionlple«»: Im «lomplolr gan<<. fi. N. halbj, fi, 5 5«, Yi!l die ZufteNung !n? Hoi.« haldj. 5« lr. Mil t« Post ganzj. fi. 15, haltj. s>, ? 5.N, Donncrstass, 13. Juli. Inselt!on«gtbüi ffllr llein« Inlnate b!» zu « Zeilen ,.»> fr.. größere per Zeile « lr , bei ofte«, Wicdtrhl>w»ge» P»r Zeile » tl. 1882. Nichtamtlicher Theil. Zur Lage. Ueber die Prager Prüfungsordnung und die «ede des Abg. Dr. Sturm in Zwittau schreibt das »Hremdenblatt-: «Die für die böhmische Um« «?"" erlassene Prüfungsordnung und die Rede des «vg Dr. Sturm in Zwittau nehmen die Aufmerksam' Mt der Journale in Anspruch. Da die erstere keiner» m ^toft zur Agitation bietet, findet sie auch die gc-llngere Beachtung. Selbst beim besten Willen ist m oerselben kein Zünd- oder Sprengstoff zu entdecken, welcher in die Wählerverfammlungen getragen werden m ^' '^^ eigenartig sind die Betrachtungen der «Vohemm". Sie müssen selbstverständlich melancholisch mngen denn düstere Stimmung ist ja noch immer ^artelsllchc. Die «Bohemia" spricht das Bedauern oaruver aus. dass die Prüfungsoerordnung leinen üwang yn die Deutschen enthalte, ebenso czechisch zu l./^'ss' ^- ^" Pechen das Deutsche sich anzueignen m 'V !"'°' ^°s der deutschen Sprache eingeräumte UAI ^'"' wie die „Bohemia" meint, den that-lacylichen Effect einer Verdrängung der Deutschen aus oen öffentlichen Diensten üben. Diefer Ansicht sind wir nun keineswegs, auch können ja die Deutschen, welche m gemischten Bezirken Anstellungen erlangen wollen, das Czechische freiwillig erlernen. Indessen «eymen wir den Fall an, die Regierung hätte die «Nstcht der „Bohenna" gelheilt und den deutschen Studenten den Zwang aufcllcgt, die Kenntnis des ^zechischcil nachzuweisen, wie würde eine solche Ve-Itimlnung uon der deutschen Presse aufgenommen wer-°en^ Mr zweifeln gar nicht, dass eine solche Spra. A'7"vrdnung. die thatsächlich ein Sprach^nzwangs-w ^ ^"^' ""^ Sturm der Entrüstung entfesseln s^< und die ..Bohemia" würde gewiss keine Be« äupern"'^ ^! K^ ""en Be.trag zur Sprachenfrage X ^"^ Praltilen solcher Art kann die Regie-«'^"ur zum Entschlüsse gebracht werden, auf Lob aericl^ ' b" vom Parteistandpunkte au« gegen sie !u l/. "' "N noch gerin^crcs Gewicht als bisher w w,!^ ^ Dl' Sturm hnlt in Zwütau eine Rede, Kanm., tt" die Deutschen zur Einigkeit und zum enlwU,.""'^elts. Neue Gesichtspunkte oder Ideen Weise s? " Redner nicht. Das lst auch nicht seine ohne '^ < blM bloß zum Sturme, und dies that er ""eHwelfcl mit großer Virtuosität." hi» tt/'e "Ni i e n e r Ullgeme,ne Zeitung" will "eoe des Abgeordneten Dr. Sturm ein wenig auf ihren politischen Wert untersuchen und bemerkt dies-falls: „Von der politischen Kundgebung eines Partei-führers von der inlcllecluellen Bedeutung des Vertreters des Städlebczirk's Iglau sollte doch in erster Linie eine Aufklärung über die Ziele der Partei zu e»warten sein und — iusow.lt dieselben öffentlich er« örlert weiden können — über die Mittel, deren sie sich zur Erlangung dieser Z,ele zu beoicnen gedenkt. Man wird schwerlich behaupten können, dass die Rede des Herrn Dr. Sturm diesen gewiss billigen Ausprü» chen genüge leistet. Herr Dr. Slurm hat der Ver> qcnigenheit Obacht, in dcr Pculsche und Slaven m illtähren friedlich nebln einander wohnten und über« eilistimmcnd in der gegenseitigen Erlernung der Sprache ein Millrl zur Fürdetuug der culturellen und Wirt-schasllicheil Inlertsfen erblickten; er hat die Gegenwart besprochen und dem herrschenden Systeme herbe Kritik angedrihen lassen; er hat das getreue Oester-leichettlnim der Deutschen nacht»ückllch betont — eine Bemühung, die vielleicht nicht ganz nothwendig war; er hat anch gegen den deutschen Reichskanzler polemi« sicrt und — leider nur allzu sehr der Wahrheit ge-mäß — constatiert, dass der Vorwurf des maßlosen Liberalismus die verfassungstreue Partei nicht treffen könne. Alles das hat Dr. Slurm gethan; leider hat er über der Vergangenheit und der Gegenwart der Zukunft völlig vergessen. Würde es nicht die Angriffe des Redners auf da« gegenwärtige Regierungssystem wesentlich in ihrer Wirkung verslaitt haben, wenn er denselben die Zulunflsadsichten der Verfasfungspartei gegenübergestellt hätte? . . . Herr Dr. Sturm ruft aus: Jedes Reformprogramm muss vor dem Bcdürf. msse der Einigkeit verschwinden. So lange im parla» mentarischen Leben das Princip der Mehrheit enl-scheidet, und so lange nicht >nü bloßen Worten und mit der Atisicht allein in der Politik Erfolge erzielt werden, werden wir niemals zu begreifen vermögen, dafs der Ruf nach Einigkeit jedes andere Postulat zu etsetzen und die Garantie für das erfolgreiche Wirken einer Partei zu bieten vermag. Welches die positiven Aufgaben sind, in denen die Deutschen Oesterreichs sich vereinigen müssen, das hat Herr Dr. Sturm zu sagen oder auch nur anzudeuten bedauerlicherweise unterlassen." Dem Erlasse des Cultus, und Unlerrichtsmini« steriums. betreffend die Staatsprüfungen und Rigo- rofen an den Umversitälen in Prag. widmen mehrere Wiener Blätter vom <.). d. M eingehende Bespre« , chungen. Wir eutmhmcn dicsfnUs dem „Fremden- lblatt": ..Daf« ohne Kenntnis der deutschen Sprache niemand in Oesterreich amtliche Functionen versehen kann, das ist auch ohne eine fernere Beweisführung für alle Well klar genug. ... In hohem Matze trat die Pflicht, für die Kenntnis der deutschen Sprache an d.r muen böhmischen Universität Vorsorge zu treffen, an die Regierung heran. Ihre Aufgabe isl es ja in e.stcr Linie, auf die Gleichberechtigung der Stämme bcdllchl zu fein und allen den Weg zum Staatsdienste zn ebnen, dem Staate die Mithilfe aller National!» liüen zu sicl,,rn. Aber auch höhere Rücksichten legten ihr die Ve> pflichtung aus, m dieser Hinsicht ihren Ciisluss un0 ihre Macht aufzuwenden. Die deutsche Specht ist gleich der gemeinsamen Armee eine Säule, auf der die Einheit der Monarchie ruht, und Pflicht einer jeden Regierung ist es deshalb, sie zu stärken und die Quellen stets zu speisen, aus der solch ein Machlmillcl des Reiches mit ungebrochener Kraft hrr« vorbllchl. Dieser Aufgabe soll der Erlass des Unter-lichlilninislels über die Plüsnna/n au der juridischen Facultät der neuen böhmische» llniveisnät gerecht wer» den. Er kommt dem Wunsche der deutschen Bevöl» lciung entgegen, entspricht drr Verpflichtung der Neuerung und wahrt die Inte»essen der böhmischen Na» lion. . . . Zweifellos reichen diefe B'stimmungsn voll» ständig ans, um Bürgschaft für die Kenntnis der deutschen Sprache von denjenigen zu fordern, welche sich drin Staatsdienste zuwenden wollen. Diese Gieuze konnte die Regierung allerdings nicht überschreiten. Die czechische Bevölkerung kann diese Sprachveroib» nung mit DlNil entgegennehmen. Sie öffnet und sichert ihren Söhnen die Wege zum Staatsdienste und be-wahil sie vor geistigem Verfulle. Sie sichrrt auch dadurch der böhmischen Univelsiläl den Zuspruch, da auch aus ihr die Vahnen für strebsame Bürger überall hinführen und Bürgschaft!» für deie» volle a/istige Allsl'lldung geböte« sind. Die dnllsche Bevölkerung kann aber mit gleicher A^fliediqung auf die Veroid« nung des Unterrichtsministeri, blicken, da sie die meisten an die Errichtung der böhmischen Universität ge-knüpften Befürchtungen zerstreut und mit chr im Grunde das von der Regierung concediert wurde, was die Veifassungsparlei im Gesehwege erlangen wollte. Sie wird sich auch nunmehr mit der reuen czechischen Universität befreunden, wild den Wert einer Institution zu würdigen wisfen. welche den Wünschen emes großen Stammes gerecht wurde und zugleich die deutschen Interessen m genügender Weise schützt, ja in logischer Eonsfquenz dazu geführt hat, der deutschen Sprache die Ankllennung zu schaffen: dass fie die unerlässllche Voraussetzung für jeden Staatsdienst bildet. Die Re- Feuilleton, Knnft und Herz. Origlnal-Romai! von Harrict-Grünewald. iM Iortschung.) . "H". ha. ha, ha l Das also ist das Ende unseres iayrelana.cn geheimen Liebesverhältnisses! Du willst dlr die Freiheit erkämpfen? Ich lass' dich aber nicht aus memeu Armen, du bist mein, mein. selbst dann wenn unsere verdammten Seelen der Q»al des Höl^ lenfeuers ausgesetzt werden. Sibillas heißer Athem wehte über die kalte, feuchte Männerstirne, ihr wild aufflammendes Auge bohrte sich in des Grasen bleiche Zuge. . ..Stanislaus, wenn du dir vielleicht um.Schnee-w>t chenö« willen Freiheit erkämpfen möchtest, o dann oenlc a» das Märchen von der bösen Stiefmutter. Ich Yübe das Mondscheingesicht nie geliebt, jetzt hasft ich es wdllich, und wenn meine finstere Ahnung sich bestätigt, oann g,bt es ein Unglück oder ein Verbrechen." Sibilla .'«Ute Plötzlich leicht zusammeu. Es war ihr. als habe M) ein schmerzlicher Aufschrei in ihre leidenschaftlichen ^orte gedrängt, aber nicht von Petrowitsch' Lipven Wdern von der Portiere her kam der unheimliche Laut' Ane lange, todtenstille Pause folgte; endlich f.nd die Aasin den Muth. zu dem Vu, hange zu eilen. Sie U>u mit zitternden Händen denselben empor — das gemach war leer. Langsam ließ sie die schweren Falten "'ederrauschen und näherte sich Pelrownsch. der sich °°n dem Sessel erhoben hatte und gleichfalls nach dem ""»gange des Gemaches starrte, da auch er den Auf. 'Me, vernommen hatte. „Ich wähnte, es sei jemand im Salon", sagte Sibilla mit völlig ruhiger Stimme. Die wilde, furcht-bare Erregung war urplötzlich von ihr gewichen, statt dessen zog ein eisiger Schauer durch ihre Glieder; sie fasste nach dem Sammelpaletol. der auf der Ottomane lag, und hüllte sich in denselben. Die Glut im Kamin war gleichfalls dem Erlöschen nahe, die rachegierigen Dämoncnana/n hatten sich geschlossen. Ueber der malt glimmende» Asche brütete düstere Nacht. Auch in dem Salon war es dunkel geworden, der frühe Abend brach jäh herein. «Stanislaus, wie viele süße Stunden verträumten wir so einst im Elternhause und auch später. . ." Die Gräfin legte ihre Hand auf des Grafen Arm, die alle Llebesglut fchlen wiederzukehren, diesmal mit sanfter Gewalt. Petrowltfch aber streifte die Hand leicht von seinem Alm. ihm graute urplötzlich vor dem schönen bleichen Sirengesicht, das ein so kaltes, grausames Herz trotzt all der innern versengenden Leidenschaft, besass. Slbilla schrieb das Zurückweichen dem Geräusch zu. wllchcs in dem Nebenzimmer ertönte und diesmal von den Domestilen hcliührtc. die Lichter brachten. Einige Minuten später flackerte im Kamin wieoei helles, lustiges Feuer, während der elegante Raum durch zwei ^echsarmige Giraudulen freundlich beleuchtet war. Der Minister kam aus seinem Arbeitszimmer herüber nnd erkundigte sich, ob der Gast unt ihm und seiner Gemahlin die Oper zu besuchen gedenke. Petto« wilsch jedoch schützte Ermüdung von der Reise vor uud bat um die Erlaubnis, sich' empfehlen zu dürfen. „Wie. Sie wollen nicht unser Gastzimmer in Anspruch nehmen?" fragte die Excellenz mit dem hoch. sten Et staunen. Diesmal — nein", entgegnete Petrowitfch rasch. „Ich weih ntcht, wie lange ich in Berlin verweilen werde, und will in keinem Falle Ihre Gastfreundschaft in Anspruch nehmen. Lx-l Pole beugte sich über die Fingerspitzen der Gräfin und küßte sie flüchtig. „Guten Abend Gräfin-, er verneigte sich vor dem Minister und verlieh hnstig den Salon. Gordrn blickte ihm verblüfft nach. „Wus ist mit Petrowitsch vorgegangen, er sieht so bleich, so leidend aus?" Sibilla antwortete nicht. Sie warf den Sammet-mantel hastig von den Schultern und fragte plötzlich: „Wir fahren doch in die Oper?" „Ja. mein Engel." Die Excellenz beugte sich über seine Gemahlin und lüssle ihre Stirne. ..Mache dich nur recht schön", flüsterte der Mmister zärtlich. Sibilla wandte da« Haupt von dem hellen Ka-minseuer. So enlgieng ihrem Galten die geisterhafte Blässe ihrer Züge. „Flogen sie Eomlessl, ob ste Mlt uni die Oper besuch»" will", wandte sich der Minister zu dem Diener, der sich noch immer an dem Kamin zu schaffen machte; er legte sofort das Schüreisen au« der H^ud und ver» l,eß d»n Salon. Nach Verlauf weniger Minuten lehrte er mit dem Bescheid zurück. Comtesse Maicella fühle sich Plötzlich sehr unwohl und habe sich in ihr Zimmer eingeschlossen. „Ah. sie hat schon wieder ihre bösen Launen" murmelte die Excellenz, während sich Sibillas Lmpen cn, Seufzer tiefster Erleichterung entrang, — sie war wenigstens sür einige Slunden von dem Anblick ihrer verhassten Stieftochter befreit. lFortsehung jolgt.) Laibalyer Zeitung Nr. 158 I3«4 13. Juli 1882. yierung hat die im Abgeordnetenhause ertheilte Zusage in loyaler Weise eingelöst. Sie hat überdies den Wert und die Bedeutung der deutschen Sprache öffentlich anerkannt." Die „Vorstadt-Zeitung" schreibt: „Die Regierung will in Gemäßheit der kaiserlichen Entschlie» ßung vom 11. April 1881, betreffend die Activierung der czechischen Universität, dass bei den Prüfungscan-didaten der juridischen Facultät die vollkommene Kennt-lus der deutschen Sprache sichergestellt werde. Wir anerkennen dieses Streben." — Die „Presse" be-merlt: „Die Unterrichtsverwaltung hat gethan, was die kaiserliche Entschließung vom 11. April 1881 ver-ordnete, was die Czechen als gerecht und billig accep-tierten, wovon die Opposition befürchtete, dass es nicht geschehe, was also in der Sache allseitig gewollt wurde." — Ueber die Haltung der Wiener Blätter zu dem in Rede stehenden Erlasse finden wir im „Fremdenblatt" folgendes zutreffende Urlheil: „Diejenigen Organe, welche fönst jeden die Sprachenfrage berührenden Bescheid eines Bezirksgerichtes oder den Beschluss eines Provinz-Gememderathes als ein historisches Ereignis behandeln, hüllen sich angesichts der Verordnung in Schweigen. Die anderen, welche von Partei« nähme nicht dermaßen befangen sind, spenden ihr ganz ungetheilt ihren Beifall." Die „Neue freie Presse" sieht sich in der Lage, constatieren zu müssen, dass sich in sünfproc. März-Rente — bekanntlich ihrer dön6 noirs — ein reguläres Geschäft etabliert hat und dass m den letzten Tagen viele Millionen davon umgesetzt wurden. Für d,ese Constatierung sucht sie sich nun dadurch zu revanchieren, dass sie die fragliche Thatsache ein „un^ verschuldetes Glück" des Herrn Finanzmimsters nennt und versichert, „der Aufschwung der österreichischen Rentencourse" sei nur „das Resultat einer beispiellosen Geldfülle des europäischen Geldmarktes". Hören wir nun das Urtheil eines anderen Oppositions« organes. Das „Wiener Tagblatt" sagt: „Die Creditanstalt war wohlberathen, als sie im heurigen Frühjahre an die Acquirierung der März-Rente gieng, und noch besser, als sie den Beschluss fasste, die Begebung nicht zu forcieren, fondern vorerst das Terrain sür dieselbe zu präparieren. Die März.Rente hat aufgehört, ein herrenloses Gut zu sein, und diese Wahrnehmung genügte, um dem für den inländische Kapitalisten so handlichen Staatstitre den be« vorzugten Platz unter unseren Slaatsrenten neu zu erobern und hoffentlich auch zu sichern, welchen derselbe zweifellos verdient. Die großen und soliden Kapitalisten machen jetzt erst die Bekanntschaft der Dunajewskl'schen Renlenschöpfung und gewähren derselben in ihren geräumigen Tresors Unterkunft." Die „Sonn- und Montags-Zeitung" erörtert die vom Abg. Au spitz kürzlich vor seinen Wählern gehaltene Rede und bemerkt zu derselben: „Herr Auspitz tritt gern als Nationalölonom auf und beurtheilt dle politische Thätigkeit mit Vorliebe nach den unmittelbar zutage tretenden finanziellen Rcsul-taten. Er sieht sich unsere Finanzen an, wirft einen durchdringenden Blick auf das jeweilige Ministerium und die eben dominierende Partel und ist mit seinem Urtheile fertig. Auf diefem für ihn nicht mehr ungewöhnlichen Wege ist Herr Auspitz vor einigen Jahren zu dem für seine sämmtlichen verfassungstreuen Parteigenossen höchst ärgerlichen Sahe qekom« men, dass Herbst und Genossen den Ruin der ö'stel-rcichischen Finanzen herbeigeführt haben. Nun, da Herbst und Genossen auf der parlamentarischen Bühne nur mehr Nebenrollen spielen, verwandelt sich Herr Auspih plötzlich in den Lobredner der früher so stark geschmähten Vergangenheit, und er wendet seinen ganzen Grimm gegen die jetzige Negierung und Majorität, die nun ihrerseits nicht uur für die schlechten Finanzen, sondern auch für den Nationalitäten- und Sprachenhader die ganze Verantwortung zu tragen haben." Der „Sonn- und Feiertags-Eourier" bespricht den Rechenschaftsbericht des Abg. Sueß, betont, dass sich dessen Inhalt in die Behauptung zu« sammenfassen lasse, dass weder der Noth des Bauernstandes, noch dem Elende der Gewerbsleute durch irgend eine legislatorische Maßregel beizukommen sei, hebt hervor, dass diese Behauptung ein neuerlicher Beleg für das geringe Verständnis ist, welches die Führer der deutsch-liberalen Partei hinsichtlich der materiellen Interessen der Bevölkerung gezeigt haben, dass gerade darin die eigentliche Ursache ihrer jetzigen politischen Ohnmacht liege, und bemerkt: „Graf Taaffe hat mit richtigem Blicke erkannt, dass das Hauptaugenmerk der Negierung auf die „Besserung der materiellen Lage" der Bevölkerung gerichtet sein muss." Ueber die kürzlich publicierle Theaterordnung bemerkt der „Sonn- und Feiertags« Courier": „Die neue Theaterordnung für Nieder-üsterreich enthält alles, was znr Erhöhung der Sicher« heit in den dermal bestehenden Theatern geleistet werden kann. Sehr dankbar muss man Herrn Baron Possinger dafür sein, dass er in dieser neuen Theater-orduung zugleich festgestellt hat, welche Anforderungen an Theaterneubauten zu stellen sind. Gerade jetzt, noch unter dem frischen Eindrucke der furchtbaren Ringtheater-Katastrophe, musste eine solche Verord' nung erlassen werden." Aus Budapest wird unterm 10. Juli gemeldet: Im Angelegenheit der panslavistischen Propaganda fasste das Neograder protestantische Seniorat in seiner am 5. und 6. d. M. abgehaltenen Versammlung folgenden einstimmigen Beschluss: Unser Semorat würdigt da« Streben deS Herrn Superintendenten, die schwere Anklage wegen punslavistischer Umtriebe von jedem evangelischen Geistlichen und Lehrer fernzuhalten; doch hält es das Semoral als Kirchenbehörde nicht für zweckmäßig, sich in eine Definition des ungarischen Patriotismus, noch auch in die Eruierung dessen einzulassen, ob es m seinem Schoße ungarfeindliche und panslavistischen Bestrebungen huldigende Individuen gibt. Dessen-ungeachtet sieht es das Seniorat zur Sicherung und ferneren Bewahrung seines patriotischen Charakters sür nothwendig, Folgendes beschlussweise auszusprechen: 1.) Das Seinoral hält es für srine Pflicht, mit allen ihm zugebote stehenden Mitteln dle panslamstische Propaganda zu verhindern, und ist es bereit, zu diesem Behufe die bürgerlichen Behörden in ihrem patriotischen Vorgehen zu unterstützen. 2.) Solche Studenten !und andere Individuen, die sich durch ungarfeindliche Demonstrationen compromittiert haben, können in dirs'M Seniorate selbst dann kein kirchliches Amt er-hulten, wenn sie hiezu auch die nöthige Qualification besitzen. 3.) Das Seniorat ertheilt seinen Dislrictual-Vertretern den Auftrag, dahin zu wirken, dass nach» gewiesener Panslarnsmus als Wahlhindernis bei Kirchenämtern im ganzen Districle e> klärt werde und dass Theologen, die wegen solcher Umtriebe bestraft wurden, vom Superintendenten nicht zu Geistlichen ordiniert werden dürfen. Aus London wird unterm 10. Juli gemeldet: In der Sitzung des Unterhauses erklärte Gladstone, der Zwischenfall vom letzten Freitag fei ohne Beispiel in den Annalen des Parlaments; die Kammer gewährte der Regieiung eine die Freiheit und häusliche Sicherheit einschränkende Gewalt, welche die Regierung für unnöthig erklärte. Allein die Gewalten, welche durch die Bill gewährt werden, sind discretionäre, und es ist die Pflicht der Regierung, nur diejenigen zn benutzen, die nothwendig sind. Sie hofft, dass die Nothwendigkeit des Gebrauches der erwähnten Specialgewalt nicht entstehen werde; wenn sie aliel entstehen sollte, so habe die Regierung hinsichtlich derselben die gleiche Verantwortlichkeit wie inlietresf der übrigen Gewalten der Vill. Außer der Zwangsbill und der Bill wegen der Pachtrückstände wünsche die Regierung, dass »och die Bill betreffs der Wahlbestechungcu und dann die gewöhnlichen Geschäfte der Session erledigt werden, worauf sie die Vertagung des Parlaments bis zur zweiten Hälfte des Oklober beantragen werde, um die Reform der Geschäftsordnung zn beralhrn. Das Haus sehte die Einzelberalhung der Bill über die Pachtrück-stände fort. — Das Oberhaus nahm ohne Abstimmung in zweiter Lesung die irische Zwangsbill an. Die Krisis in Egypten. Das angekündigte Bombardement der Festungswerke von Alexandrien von Seite der englischen Flotte hat am U.d.M., wie bereits telegraphisch gemeldet worden, begonnen, und damit ist die langwierige Krisis in Egyftten einer Entscheidung zugedrängt. Der nächste Zweck der Action Englands kann km, anderer sein, als den übermüthigen Trotz der gegenwärtigen Gewalthaber in Egypten zu breche« und ihnen die Macht, welche sie verhöhnen zu dürfen glaulitrn, mit überwältigender Wucht sühlbar zu machen. Dass englischelseils eine Truppenlandung beabsichtigt sei, u'.n die Garnison Al^xanoriens von ihrer Nück-zugslinie nach Kairo abzuschneiden nno zur Ergebung zu zwingen, wird in Abrede gestellt; auch erklärte der englische Flottencommandant den vermittelnden General-consuln nuch vor zwei Tagen, das« seine Operationen, wenn sie nothwendig werden sollten, lediglich gegen die Festungswerke von Alexandrien, nicht aber gegen die Stadt selbst gerichtet sein werden. Indessen ist dabei nicht außer Augen zn lassen, dass Umsang und Ausdehnung einer Offensiue ,miner auch vom Feinde mit bestimmt wird. Der Eindruck des Bombardements von Alexandrien wird natürlich im ganzen Lande Egypten ein gewaltiger sein, am gewaltigsten in der vottsreichen Hauptstadt Kairo, und auch der Rück- Vom Bauplätze der neuen Hofburg in Wien. Es ist gegenwärtig der Mühe wert, einen Blick auf den Bauplatz bei dem Prinz-Eugen-Moiilunent zu werfen. Derselbe ist seiner kolossalen Ausdehnung nach mit Pfahlwerl und Holzplanken überdeckt, die sich in scheinbarer Regellosigkeit wie eine ungeheure Trümmer-stälte präsentieren. Viele Planken erheben sich über mähigen Abgründen, in welchen an der Anlage der Keller, der Wasser- und Gasleitungen gearbeitet wird. Ununterbrochen fördern die schweren Schotterwagen das Erdmaterial heraus. Von den schönen, großen Rasenplätzen ist keine Spur mehr vorhanden. Einige im Staub verkümmerte Kastanienbüume stehen noch zwischen den Planken. Mehrere Bauhütten sind in dem Raume errichtet worden und eine Glucke befindet sich dort, mittelst welcher Beginn und Ende der Arbeitsstunden angezeigt werden. Die Hoffnungen, dass bedeutende archäologische Funde auf dem Bauplätze zum Vorschein kommen würden, haben sich nicht erfüllt, weil schon bei der Herstellung des neuen Burg-Platzes die Reste des wett vorstehenden Vorsprunges der alten Burgbastei bis unter das Niveau des Platzes abgegraben und das ganze Erdreich in den Stadtgraben geworfen wurde. In dem letzlern findet sich daher alles Mögliche, Altes und Neues, kunterbunt: Römermünzen neben Kreuzern aus der Neuzeit. Aus einem Römergrabe stammen eine große Bronzemünze des zweiten Jahrhunderts mit verschlissenem Gepräge und zwei Nillondenare aus der Zeit um 270 n. Ehr.; auf einem derselben ist das Bildnis des Kaisers Aure> lian (270 dis 275) zu erkennen. Zwei sogenannte Thlänenfläschchen au« weißem Glas, das Bodenstück emer Schale aus ^errk «iM^, ein kleineres Fläsch. chen, Ärvnzebuckeln und rm Vronzelnopf mit Email verrathen ungefähr dieselbe Zeit des Entstehen«. wie die letztgenannten Münzen; es mag ein Zufall fein, dass der Stemsatg, welcher 1662 aufgefunden wurde, beiläufig aus der gleichen Zeit stammt; im Innern fand sich ein Billondenar von Kaiser Gallianus (260 bis 268). Zu diesen Römermünzen kommen Wiener Pfennigs, Denare, Prager Gruschen (1509), Sechser und Gröschel — wie gesagt, bis herauf zur Neuzeit. Außerdem wurden allerhand Kinderspielzeug und Objecte, die aus der Belagerung Wiens stammen, wie Kanonenkugeln und Bombensplitter, gefunden. Bedeutendere Gegenstände aus der alten Zeit werden aber wohl keine mehr gefunden werden. Goldfäden in Geweben. Nach einem Artikel der Augsburger „Allgemeinen Zeitung" vom 19. Juni haben die beiden Ductoren W. v. Miller und C. O. Harz, Docenten an der tech-nifchen Hochschule in München, eine Entdeckung ge-macht, welche einen völligen Umschwung in der Seidenindustrie und Brocatweberei herbeiführen dürfte. Be< kanntlich ist der Goldfaden in unseren modernen Ge-weben bloß ein galvanisch vergoldeter Silberfaden, der anfangs zu mtensiu glänzend, in kurzer Zeit schwärzlich anlauft und seinen Schein verliert. Der so vornehm in mildem Glänze strahlende Goldfaden der altorientalischen und italienischen Gewebe wurde schon im 15. Jahrhunderte ein Mysterium genannt, weil seine Herstellung und Dauerhaftigkeit im Laufe der Zeit ein Räthsel geworden war. Dieses Räthsel gelöst und das Dunkel gelichtet zu haben, soll nun das Verdienst der obengenannten Herren sein. Sie haben durch chemische und mikroskopische Untersuchun-gen nachgewiesen, das« der «alte- Goldfaden ein Leinen- oder Seidenfaden mit einem vergoldeten animalischen Häutchen ist; sie haben diesen Beweis durch Nachbildung von alten gleichwertigen Goldfäden auch p'altisch geliefert und sich die Andeutung dieser filc die Textillunst hochwichtigen Entdeckung gleich durch eine Reihe von Patenten gesichert. Diese rasche Verwertung einer Entdeckung zeigt jsdenfalls welt« n»d geschäftsmäßige Klugheit, » ,d wir wünschen den Herren besten Erfolg. Aber die Ehre der Entdeckung dürfen wir denselben nicht lassen. Worüber Miller und Harz die Welt belehren wollen, das ist von österreichischen Gelehrten längst festgestellt gewesen. Unser berühmter Physiologe Hofrath Professor Brücke machte den Anfang (sieh die „Mittheilungen des österreichischen Museums für Kunst und Industrie" 1866, Seite 69). und dessen Untersuchungen wurden von dem Graz^ Universitälsftrofessor Chemiker K. Ä. Hofmann aUI Anregung des Wiener Orientalisten Professor D^ Karadac'ek fortgesetzt. Letzterer hat im Vorjahre ein epochemachendes Werk ülier die persische Nadelarbeit Susandschird veröffentlicht, in welchem auf Seite ls bis 21 vollständig klar ausgesprochen und bewiesen isi, was die Münchener Gelehrten jetzt als ihre Enldecku^ in die Welt posaunen lassen. Das Unerklärliche ^ nur, dass in der Augsburger ^Allgemeinen Zeitu'lg von den Untersuchungen in Wien und Graz wohl g^ sprochen wird, jedoch so, als ob dieselben zu keineNl Resultate gcführt hätten. Freilich sind unsere Univer' silätsprofessoren teme Geschäftsleute und hnbcn am ihre Entdeckung leine Patente genommen. Wenn bll praktische Auöführung bereits vorliegender wissenscha!^ licher Recepte bei dem heutigen Stande der ChetN" und Technik noch ein Verdienst ist, so dürfen d>e Herren Miller und Harz dasselbe sür sich in Anspr^ nehm««, aber auch nicht mehr. Lascher Zcitnug Nr. 15)8 1367, 13. Juli 1382. schlag kann es werden, wenn die durch Glauben«, sanatismus, Fremdenhass und Noth gestachelten Volks-massen von verzweifelten Führern zn Versuchen der Gegenwehr und Wu'derveryelluna. angeleitet werden, «le nächste Folge würde dabei wohl der Zusammen-druch der Neste von staailichtr Autorität im ganzen ^anoe sein und die factische Gewalt denjenigen zu-lauen, welche dieselbe da und dort an sich zu reißen ?ll. ^"' ^chli" die nächsten Tage dür ten uns dar. llber Berichte bringen. Älexandrien. wrlche« auf der Landzunge zwischen oem ^«te und dem Sttandsec Mareotis liegt, hat vttaiintlla, einen Doppclhafen, welcher durch die nörd-lM) vu:!l.g-üde, mit der Stadt durch einen Damm verbunoenc Insel Pharus gebildet wird. Der west« llche, durch das «Feigencap". Nas.el-Tin. umschlossene Vasen ,n welchen auch der Nil-Kanal mündet, heißt oer alle. der östliche der neue Hafen. Jener ist der neuere nl-d dnrfte früher auch nur von muhamedani» ,^en Schisfern besucht we»den. In diesem „alten" Vasen, in welchem alle neueren, seit Mehemed Ali vorgenommenen Hafenarbeiten ausgefiihrt wurden und °er dadurch in einen Junen- uno Außenhafen a/schie-°en wurde, ankerten zuletzt auch die englischen und 5'e "'°ercn fnmden zliiegifchiffe. Im Fond des Hafen« "M das Arsenal, rechts davon das Palais des «yeows. lllch dem erwähnten Cap RaS-eLTin zube. «unnt zu dessen beiden Seiten in den letzten Wochen neue befestigte Erdwerte aufgeworfen worden sind. ?"'."er Nordostspitze der Hafcnfichel erhebt sich ein "ucyttyurm mit Fort. welches m,t 21 glatten und «re, gezognen Geschützen armlert ist. Von hier streckt ver Va^ndllnlm seinen langen Arm in die See hinaus. ".", "l'5'tc weit hinaushaltend. Die gegenüberliegende ^ » '^ "'^ burch ein Halbdutzend wohlarmierter wib. ""^^digt. Von hier springt, auf die Nordost. Kii<; ^?'^!5' b^ »eue Molo weit hinaus, dessen ^.<. . /'""b elne Leuchte trägt und den eigentlichen "Wenhafen. dem Arsenale vi^-vi., abschneidet. Ueber die gegenwärtigen Zustände in «lexandrlm schreibt ein dortiger Correspondent des ^rlejter Tagblatt" unter dem 4. d. M.: „Alcxan. in /^ Galnisonsstadt geworden. Man begehe aber ia "'cht den Irrthum, diesen Ausdruck im Sinne der rulopmschcn Garnisonsstädte aufzufassen. Schweigend, ^njt und finster folgen die weißgekleideten Rotten der "Wachmannschaften den Tönen orr Hörner durch die l^vl mischen- und gefchäftKleeren Straßen. Finster «n «,?" Osficiere neben den Leuten her. Dabe, sind ulte Magazine. Verkaufsläden und Oanlen geschlossen W.s"", "ur sehr geringen Ausnahmen ^ und von d/s ,Äl !? '"^^ ble entfernteste Id.e. Das Schließen w^.n «n'^ vorhanden gewesenen griechischen Spezerei-3 "iagazme, der sogenannten «akals - bei uns a"?. ,W!,an"l -. hat bereits e.ne kolossale Stei-b br ^ ^^^"ise aller zum Lebensunterhalte nnent-sind >. " ^^knstände znr Folge gehabt. Die Äazare We°l^«v"^ geöffnet, abe, bieten cm trauriges Älld. Au?, "lmens'onen die Emigration, dieser moderne besten i s"^ Egypten". angenommen hat. zeigen am dem A> ?^"oe Z.ffern : In Alexandrien lebten vor zum^ ^'"^^ ^^ Unruhen gegen 85.000 Europäer, Och« "^" ^eile Gnechen. Mallheser uud Sicillaner. circa ^ ?.° Ungarn stellle dazu em Contingent von man ^ ""^ Deutschland von 800 Mann. So viel Euru^ !^ übersehen kann. haben gegen 77.000 circn n^^!^^^^ verlassen, wobei man allerdings in i»p!l ^""" ""s Kairo und den Landstädten m>t icken l?','""" ^""6" mufs. Die größte der europäi-din eb" s!,^''' dic griechische, ist fast ganz verschwun-teser >. ' ^ englische, mit Ausnahlne weniger Mal-wen,.'^ /> "lellelchl das hereinbrechende Elend hier sen l? ^!^^"' °ls das Strafgericht auf .hier Fel-dür ,. ?'"^'' ^^'d' "lcht bald einschreilet so drob... ".°3 ""' ""b"e schickliche Ealamität be-dm i.i'7V/."" ^p'°"n,<>." - Der Correspon-Ob rs ^^bl'ch deu Auöjpluch eines egypt. chen ^,0 ^ /' '^" .'" ""' ^"sa'N'ulung vo.. nua aelm'^W""' äußerte: .Wenn türkische Trappen g and l werden, so werde» wir dieselbe,, als Brüder ...,,H ^ ^'""" ''b"ch französische und besonders 3, ^/. V7. °"^ ^"'^ so wehren wir uns bis zum lltzlcn Blutstropfen." D.e Verhandlungen der Votschafterconferenz in ^n. °^'"°^ ""^ ^Pforte über eine türkische Intervention m Egypten sind nun durch die Action Z^^a^r^t^^ Ech?/' ^7^"^." ^^""''' ""d dkrNkürNr ^>char revoltierender Osstclere überliefert würden Im 3aUe dass d.e Pforte es zurückweisen sollte, die Armee ^^ 'h^ ^" ^"'"9"' und die Ordnung im Lande a7e N. ^'^"'.''' liat das Londoner Cabinet wie Mb^ ^"?^" ^f!^'"- d»e nöthigen Instructionen den. u "'.'b b'e "^lh'gcn Kra le gesammelt, um zu °enl Werke der Wiederherstellung der Ordnuna n !Hre.eu. Es betont gleichzeitig, dass es das vo? den ""«M" unterzeichnete Uneigennühigleits. Protokoll respectieren und nur als Mandatar Europas handeln wolle. Die Negierung des Sultans wird nunmehr nochmals angehalten, das Mandat zu übernehme,!, das die Conferenz ihr zu übermitteln wünscht. Es wird einzig und allein ihr eigener Fehler sein. wenn ihr diese Mission durch die Finger geht und sie damit das Prestige und die Autorität einbüßt, welche sie wiederherzustellen gedachte, als sie Derwisch Pascha nach Alexandricn entsendete." Die Pforte hatte in der That Anlass und Grund genug erhalten, ihre Autorität in Egypten geltend zu machen, denn Arabi Pascha hat auch ihr zuletzt offen Trotz geboten. Er hat bekanntlich die Aufforderung, nach Constantinopll z» kommen, wiederholt abgelehnt, und zwar. wie erzählt wird, mit der höhnischen Be» gründung. er würde dem Suzerän sehr gern seine Ehrfurcht beweisen, aber 5000 Notabeln seiner Partei wünschten ihn zu begleiten; sie wollten seine Bestrafung verhindern, von seiner etwaigen Velohnung aber ihren Antheil mitgeniehen. Auch der Ausstand des ..falschen Propheten" in Sudan hätte für die Pforte ein Grund sein können, in Egypten rechtzeitig Ordnung zu machen. Dieser «Prophet", dessen Auftauchen schon ein Beweis von der tiefgehenden Bewegung in der islamitifchen Welt ist. hat jüngst den egyptischen Truppen eine vernich« tende Niederlage beigebracht und marschiert nun auf Sennaar um blauen Nil, welches nur noch 50 Meikn von Chaitum. der Hauptstadt Nilbien«. entfernt ist. Die „Times" sagen über den Zweck der englischen Action in Egypten: Wir können ohne Besorgnis das Ergebnis der Eonferenz abwarten, da wir wissen, dass England nicht zögern wird, in letzter Instanz dem unerträglichen Zustande der Dinge in Egyftlen ein Ende zu machen. Es verfolgt keinen aggressiven Zweck, sein einziges Interesse ist, in Egypten Ordnung, Wohl» fahrt und Fortschritt wiederherzustellen, deren dasselbe vor der unheilvollen Usurpation Arabi Pafchas sich zu erfreuen begonnen hatte. Hagesneuigkeiten. — (H o f n a ch r i cht e n.) In der Kaiservilla zu Ifchl fand. wie die „Linzer Ieilung" meldet, Sonntag, den U. d. M.. um halb 3 Uhr nachm. ein Galamner statt, bei welchem Ihre Majestäten der K a i s e r und die Kaifer, u. Ihre l. und l. Hoheit die durchlauchtigste Frau Erzherzogin Marie Valerie und folgende geladene hohe Gäste erschienen: Ihre Majestäten der König und die Königin von Neapel, Se. l. und l Höhnt der durchlauchtigste Herr Erzherzog Karl Sal. vator sammt Familie (Ihre l. und l. Hoheiten die durchlauchtigsten Frauen Erzherzoginnen Maria Immaculata uud Maria Theresia und Ihre l. und l. Hoheiten die durchlauchtigsten Herren Erzherzoge Leopold und Franz Saloalor), Ihre lonigl. Hoheit dir Prinzessin von Württemberg (Tochter Sr. lönigl. Hoheit des Herzogü Philipp von Württemberg). — (K. l. Armee.) Se. l. und l. Apostolische Ma> jestät geruhten allcrgnüdigst die Uebernahme des über» zählig mit Wartcgebür beurlaubten Obersten Franz Oreslovic' des Infanterieregiments Alexander 1., Kaifer von Russland Nr. 2. nach dem Ergebnisse der Superarbitrierung als invalid in den Ruhestand anzuordnen ; serner die Uebernahme des Obersten Ferdinand Ritter Pittoni von Dannenseldt, Commandanten des Infanterieregiments Wilhelm Herzog von Württemberg Nr, 73, auf fein Ansuchen und nach dem Ergeb' nisse der Superarbitricrung als invalid in den Ruhestand anznordncn und demselben bei diesem Anlasse in Anerkennung seiner langjährigen und pslichtgetreuen Dienst» leistung den Geueralmujuro'Charaltcr uä donliili» mit Nachsicht der Taxe zu verleihen; weiter den Obersten Ferdinand Pachner von Eggendors. Reservecom» Mandanten des Infanterieregiments Ernst August Herzog von Eumbeilllnd, Herzog zu Vraunschwcig und Lüne-burg Nr. 4^. zum Comniandantrn des Insantericregi» mentS Wilhelm Herzog von Württemberg Nr. 73 zu ernennen. — (Inspicierungsreise.) Au« Feldlirch. «. d. M., berichtet man dem „Tir. Boten": „Heute um 5 Uhr uachmittagS traf Se, Excellenz der Herr Han-delsmiuister Aaron Plno hier ein. Auf dem Vahnhufe hatten sich zum Empfange UezirtShauptmann Neuner. HanoelKlanimer» Präsident Ganahl und Vürgnmeifter Weinzierl eiilgefundcn. Se. Excellenz der Herr Minister machte mit denselben einen Rundgang durch Feldllrch. besichtigte dessen SrhenSwürdigleitcn und sehte um »i Uhr abends mitielst SeparatzngeK je,ne Reife nach Vludenz fort. Se. Excellenz der Herr HandelKmimstcr ,st be. lannllich zur Inspicierung der Fortschritte der Arbeiten am Arlbergbahn-Uaue nach Vorarlberg gekommen." — (Die Dichterin auf dem Throne.) Wie die Bularesler Blätter melden, hat die rumänische Akademie der Wissenschasten brschlossen. die gefeierte Schriftstellerin (lärmen Sylva (Königin Elisabeth von Rumänie«) unter die Zahl ihrer Mitglieder aufzunehmen und zugleich deren Bild in ihrem Sihungssaale aufzuhängen. Die feierliche Aufnahme in die Ulademie findet noch im Laufe oiefeS Monats statt und werden derselben der ganze Hof und das diplomatische Corps anwohnen. Königin Elisabeth arbeitet jetzt fchon an der rumänischen Anrv^ die sie bei diefer Gelegenheit Hal« l" "^>Goetbe.Den>°l ^ Karlsbad) Am 5. Juli iünfti en^IawV oll ,'.' K°rl;b°d ein Goethe-Denkmal enthüllt werden. DaS 5>lma besteht au« einer Büste Goethes, zu welcher Pro.^!« ^°""U in Stuttgart da« Modell bereits vollendet " .^ 5. Juli 1885 wird es hundert Jahre, dass Goei^ ° erstenmale den Boden Karlsbads betrat; die EnttMu. des Monumentes findet daher am 5), Juli ftatt. Die vorzüglich gelungene Büste stellt Goethe im vollen Mannesalter dar. während der jugendliche Goethe als Dichtergenius in einem am Postamente angebrachten Relief erscheint, — (Ein Pretiosendiebftahl im österreichischen Museum in Wien), welcher c»m ftten d. M. abends verübt wurde, erregte dulch die Kühnheit, mit der er ausgeführt wurde, nicht geringe Aufregung. Im Saale X, welcher sich im ersten Stocke des rück« wältigen, gegen das Wienufer zu gelegenen Tlactes befindet, wurde nämlich der Schmucllasten des Juweliers A. Augustin. Kärntnerstrahe Nr. 17, etabliert, er. orochcn und daraus Schmuckgegenstände mit echte» und unechten Stiinen im Werte von mehr als 2(XX) ft. gr> stöhlen Am 10 d, M mittaa.5 um halb 1 Uhr erschien im l. l Versatzamte in der Dorotheergasse der Stadt» trcia.fr Nr, 7()5 und wollte einige Schmuclgegenstänbe vclpsäniic». Der Beamte bei der Einschätzung glaubte in den präfüitirrttn Pretiosen mehl.ete der in der polizeiliche» Kundmachung beschriebenen, im österreichischen Museum entwendeten Schmuckgrgenstänbe zu erlennfn, lmshlilb er den Stadlträger um d e Plovenienz befragte. Wahrheitsgetreu gab dieser an, dass ein junger Mann, der auf der Straße warte, ihm die Pretiofen zum Ver» fetzen gegeben. Der Beamte avisierte hievon den im Verslitznmte anwesenden Citiilwachmann, welcher orn Dienstmann instruierte, uncnlffälllg zu dem jungen Manne zurnckziikrhisn und sich de» Anschein zu geben, als ob er den Psandschilling b-reitS in d.r Tasche habr. Der Dienstmann kam diesem Austrage nach, während der Civilwachmann folgte und so nach wenigen Minuten des jungen Mannes sich versichert hatte. Nährend drr Escortierlmg auf das Stadllnmiilissariat gab der Ungehaltene dem Wachmcmne plötzlich einen Sloß vor die Brust und suchte zu entfliehen. Der Versuch missglüclte aber, und t»r Wachmann stellte den jungen Mann ins Amt. Dort wurde derselbe einer Leibesdurchsuchung unterzogen, und fand man hiebei in einrm stallen Papier» convert einen Theil der im Mnsrum gestohlenen Schmuckgegenstände, Der Ucrhastrle >st der crft vor wringen Tagen aus Brunn arlaslonimsne. conditionslose Hand« lungScommis Heinrich Sttppel, il^ Jahre alt. Er wurde einem Verhörr unterzogen und gestcind den Einbruchs-diebstahl ein. Er hatte sich im Laufe des Tages hinter einer Draperie des bezeichnete» Snnles bis nachmittags um 4 Uhr, um welche Stunde dl»s Museum geschlossen wurde, verborgen gehalten, sprengte sodann an dem Schm»cklasten d.is Sicherheilsschloss ab und räumte den» selben vollständig aus. Nach Nnbruch der Dunkelheit öffnete er ein Fenster, befestigte an dem Kreuze eine starke Rebschnur und ließ sich au derselben nieder, wobei er auch die Dachrinne benutzte. — (Telegramme nach Lgypten.) Die ltabc-lstation in Trieft meldet telegraphisch, dass nach einer soeben erhaltenen Mittheilung das englische Telegraphen^ aml in Alcxandrien bis auf weiteres geschlossen bleibt, dass daher Telegramme für Egvpten nicht mehr angenommen werden können. — (Schwarze Perlen.) Die Perlenfischerei an der Küste von Untercalifornien hat sich in letzter Irit zu einem bedeutenden Geschäftszweige entwickelt. Nicht weniger als IOOO Taucher find damit beschäftigt, die ll'ftbare schwarze Perle, d,e in den tiefen Gewässern bci dem Hasen von La Paz in den schönsten Exemplaren gefunden wird, aus der Ti»se ans Tageslicht zu befördern. Unternehmende Geschäftsleute versorgen die Taucher mit Booten und Tauchrranzügen unter der Bedingung, dass ihnen auf die gefundenen Perlen da» Vorkaufsrecht zu gewissen Premn gestattet fei. Der Wert des FangeS in einem Jahre wird auf 500.000 Dollars, in erster Hand, geschäht. Locales. «lus dem Sanltiilsberichts des Uaibacher Stadt, physilaies für den Monat April 1882. Gorlsrvuna.) IV. Au« dem Civil spit ale gieng folgendet Bericht für den Monat April ein: Vom Monat März 1^82 sind in Behandlnna. verblieben......378 Kranke, im Monate April lk82 neu auf« genommen worden........324 Summe des Gesammt-Krantenstandei^ ^()^ t^ranl^ Abfall: Entlassen wurden .... 2<.)0 Kranke gestorben sind .... 30 Summe des Abfalls . 7^^? 32« Kranke. Verblieben mit Ende April M» in Ächandlung.........37ö Kranke. Hiaibalycr Zeitung Nr. 158 136« 1^. Juli 1UU2. Es starben demnach vom Gesammt-Krankenstande 4 3 Prucent und 9 2 Procent vom Abfall. Von den im Monate April 1882 im Civil, spitale Verstorbenen waren I I Laibacher, d. i. solche, welche von der Stadt aus krank ins Civilspital kamen, und 17 Nicht Laibacher, d. i. solche, welche auf dem Lande erkrankten und von dort aus krank ins Civilspital lamen. Den Krankheitscharakter im Civilspitale betreffend, so war derselbe im Monate April d. I. folgender: H) Medicinische Abtheilung: Aedentende Anzahl von Wechselfiebererlrankuugen, ferner Pleuritiden und rheumatische Affectionen der Gelenke. Ein Fall von ^wrbiUi liHüuwrrd^ci mit tödllichem Auigange, Blalternertrankungen ln zwei Füllen. In der Beobachtungsabteilung standen zwei Weiber in Behandlung, eine wegen Delirium im Verlaufe eines acuten Magenkatarrhs nach fünftägiger Behandlung wleder zurücktransfenert, die zweite wegen alkoholischen Delirien befindet sich noch in Behandlung. d) Chirurgische Abtheilung: In diesem Monate kamen viele Knochenbrüche und Verletzungen vor; der Helltrieb war günstig. c) Abtheilung für Syphilis: Unter den in diesem Monate zugewachsenen venerischen Erkrankungen waren lecundär-syphilltljche Formen am zahlreichsten vertreten. Da die Hauttrankensiliale in der Polana fast ausschließlich ;ur Aufnahme von Blatternkranlen diente, wurden auf dle Abtheilung für Syphilis auch mehrere Hautlrante aufgenommen. (Schluss folgt.) — (Begnadigung.) Se. l. und k. Av osto « lische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 19. Juni 1882 dem Herrn Alfred Men in-ger Ritter von Lerchen thal die über ihn mit dem Urtheile des t. t. Landesgerichtei Laidach vom 19. November 1881 wegen Verbrechens der zweifachen Ehe verhängte zweimonatliche schwere und verschärfte Kerter« strafe jowie die Rechtsfolgen seiner Verurtheilung aller« gnädigst nachzusehen geruht. -x- — (Das Bestlegelschieben zugunsten der freiwilligen Feuerwehr), das ,n Auers Brauhausgalten stattgefunden, hat ein Remerträgnis von ^idO ft. ergeben. Es wurden 2825 Serien geschuden, und erscheinen als Bestgewinner die Hcrren: Pogaönil (l. Best), Cernucer(2.), Sluga(3.). Drelse(4). Galle (5) und Cirnstein (6.). Im Ningwelfen gewann Herr Mice lli das erste, Herr Ioh. Ach« tlchin das zweite Best. — (Photographien.) Beim hiesigen Photographen Herrn Ernst Pogorelc in der Bahnhofgasfe und in dessen Auslage an der Ecke der Spltalsgasse sieht man seit einigcn Tagen em Gruppenbild ausgestellt : 35 Abiturienten des hiesigen Gymnasiums darstellend. Dieses Bild zeichnet sich durch gute Gruppie-lung und durch besondere Präcision aus, uno es gereicht dasselbe dem Herrn Pogorelc zur vollsten Ehre. — (Drei Menschen vom Blitze getüdtet.) Vian schreibt uns aus Gottschee: Am 30. v. M. schlug der Blitz in den Klrchthurm von Podgora (Gerichts« bezirk Grohlaschiz) ein und erschlug die soeben mit „Wetterläuten" beschäftigte Messnerin Marianna Selöel. Trotz allen sogleich angewandten WieocrbeleliungKUersuchen war der Armen nicht mehr zu helfen. Der infolge des Blitzschlages am Mrchthurme verursachte Schade beträgt blos 20 ft. — Weitere erfahren wir aus Loitsch, dujs sich in der Iirknizcr Gegend am selben Tage ein ähn. licher Fall Wie in Podgora ereignet hat. Diesmal war es der Kaischler Paul Cvetto aus Martinsbach, der, als er sich eben zur Feldarbeit begeben wollte, ebenfalls von einem Blitzstrahl getroffen wurde und ebenfalls sofort todt blleb. Leider hinterlässt der Verstorbene eine Witwe und drei unmündige Kinder. — Der dritte gleiche Fall ereignete sich. wie man uns aus Loitsch mittheilt, bereits sieben Tage früher. Am 23. v. M. war nämlich der Knecht Franz Hiti von Pfarrdorf mit dem Pflügen eines Ackers nächst Andrecje beschäftigt, als sich plötzlich ein heftiges Gewitter entlud und ein Blitzstrahl den Knecht sofort tödtete. Auch der den Pflug ziehende Ochse ward vom Blitze erschlagen. — (Ertrunken.) Wie uns aus Gurlfeld geschrieben wird, verunglückte am 26. v. M. die achtjährige Tochter Iosefa des Grundbesitzers Mathias Kovac>c in Otol beim Baden in der Gurt. — (Literatur.*) Die Verlagshandlung von Wilhelm Friedlich in Leipzig hat wieder eine Reihe besserer belletristischer Werke zur Veröffentlichung gebracht. Wir heben von diesen hervor: „Frauen« liebe". Novelle von M. o. Weihe nthurn; „Die Nachbar» Pußten", Roman aus der ungarischen «Kesellschaft von Stefan Gütschenberger. und „Sommer nachts - Erzäh lungen ", die wir neu« Uch eingehend besprochen haben, von Wilhelm Fischer. Freunde anregender Unterhaltungslectüre werden m diesen durchaus verschiedenen Erzählungen, verschieden durch die Alt ihrer Behandlung nicht minder als den Inhalt, sich manche hettere Stunde verschaffen, und sei »hre Aufmerlsamleit auf diese empfehlenswerten Bücher gelenkt. * Alles in dieser Rubril Angezeigte ist zu beziehen durch Pie hiesige Buchhandlung Jg. v. «lew«»,r 6 Fed. «awberg. 10. Verzeichnis der Beiträge für daS Monument des Dr. Johann Vleiweis Ritter v. Trstenizli in Laiuach. Herr Ogradi, Domherr in Marburg, ü fl.; Herr Herz Lorcnz, Domherr in Marburg, 5 fl.; Herr Grcgortschitsch ^imon in Rcnzhe, 5 st.; Herr Cerne Franz, Priester in Trieft. 50 tr.; Herr Rozman Johann Nep,, Stadtpfarrer liei St. Iatob in Laibach, 5fl.; Herr Supanzhizh Anton, Professor der Theologie in Laibach, 5 st.; Herr Schlogar Anton, Stadttaplan in Lalbach. 2fl,; Herr Rcsnit Josef. Etadtlaplan in Laibach, 2 fl.; Herr Lterbcnz Joses, jubil. Priester in Laibach, 4 fl.; Herr Kilar Johann, Kaplan bei der Stadtpfarre Tirnau, 2 fl.; Herr Supan Franz, Messner inLaibach, 1 fl.; Herr Fabjan Johann. Handelsmann in Laibach. 5 st.; Bei der Primiz des Herrn Johann Wumavcz in Podmelj, unter den Gasten gesammelt, 5 fl.; zusammen 46 st. 50 tr. Neueste Psft. Original'Telegramme der „Laib. Zeitung." Wien, 12. Juli. Heute früh wurde das Feuer auf das Fort Moncrieff zu Alexandrien wieder eröffnet. Mittags ward in Alexandiien die Parlainentärflagge aufgchisst; einige Dampfer mit der Parlamentm flagge fuhren zur Flotte. In der Stadt sind mehrere große Brände aufgebrochen. Ein türkischer Avisodampfer, welcher den letzten türkischen Gesandten aus Honstan-tlnopel brachte, ankert beim Khedive-Palaste Namleh. London, 12. Juli. Im Unterhause stellte Dille in Abrede, dass Vice-Admiral Seymour den Kauffahrern die Benützung des Sueztanales verboten habe. Gladstone erklärt, die Regierung habe den Mächten betreffs Sicherung der freien Schiffahrt durch den Suezlanal vorläufige Mittheilungen gemacht, wie sie es für ihre Pflicht hielt. Gourley beantragt Vertagung des Hauses, um eine klare Darlegung der Regierung«« Politik zu fordern, und fragt, weshalb Frankreich sich von England getrennt habe. Gladstone erklärt, er habe kein Recht, die Beweggründe Frankreichs zu diöcu-tttlen, welches ebenso wie England vollställllig innerhalb der Grenzen seines eigenen Rechtes handle. Die Verschiedenheit der augenblicklichen Handlungen beider Mächte bedeute keinerlei unfreundliche Aenderung des Verhält-msscs zwischen den beiden Regierungen; das europäische Einvernehmen bestehe fort. iir erwarte vom Äombar« dement wichtige Folgen; die Politik der Regierung sei nicht selbstsüchtig, das Bombardement nur gegen die Unterdrücker des egyptischen Voltes gerichtet. Dilke erklärt, die Regierung werde ihr Möglichstes für die Sicherheit des Khedive thun, dessen Muty er lobend hervorhebt. Vourley zieht hieraus seinen Vertagungsantrag zurück. Wien, 12. Juli. (Wiener Zeitung.) Se. l. und l. Apostolische Majestät haben nm Allerhöchster Ent. schUeßung vom 5. Iul« d. I. den ordentlichen Professoren an der Universität Prag Regierullgsralh Dr. Friedrich Ritter von Stein und Dr. Auton Rand a ln Anerkennung ihrer vorzüglichen lehramtlichen und wissenschaftlichen Thätigkeit den Titel und Charakter von Hofräthen mit Nachsicht der Taxen allergnädigst zu verleihen geruht. Petersburg, 1 l. Juli. Der Kaiser bestätigte die Maßnahmen bchufs Einschränkung der Alb.llszeit für Kinder in den Fabriken, sowie behufs Gewährung der Möglichkeit des Schulbesuches und der Einrichtung einer Iiljpeclion über dle Ausführung dieser Maß« nahmen. Nach denselben sind Kinder unter zwölf Jahren nicht zur Arbeit zuzulaffen. Kinder b,s zu fünfzehn Jahren dürfen nur acht Stunden und nachts sowie an Feiertagen und in ungesunden Etablissements gar Nicht arbeiten. Petersburg, 12. Juli. Ii, Betr. ff der Vor. gange in Alexandiien meint das „Journal de St. Pclers-bourg": „Man wifse, dass es nicht mit Aratn sympathisiere, gleichwohl hätte man hoffen dürfen, dass leine einzelne Machl die gemeinsame Action der Mächte durch ein gesondertes Vorgehen unterbrechen würde. Ein Beispiel eines solchen Einzelvorgehens sei jetzt durch da« Londoner Cabinet gegeben. — Dasselbe Blatt erklärt die von auswärtigen Journalen gebrachte Mittheilung über die Entdeckung einer geheimen Druckerei im Marinemimsterium sammt allen darauf bezüglichen Details als vollkommen unbegründet. — Die „Neue Alt" meldet, dass der Exarch von Georgien, Ioannilius, zum Metropoliten von Moskau ernannt wurde. London, 12. Juli. Wie verlautet, beabsichtigt Admiral Seymour, heute die Beschießung der Hafen-sorts von Alexandrien fortzusetzen. — Die „Times" ersährt, Musurus Pascha habe gestern vom Earl Gran-ville die (5ontremandierung des Bombardements verlangt. Earl Grallville erwiderte, dass Verhältnisse, deren Ernst der Pforte vollständig bekannt sei, die englische Regierung zu einem enlscheidenden Vorgehen zwangen und dass ihre Entscheidung nichl widerrufen werden könnte. Die „Times" schreibt, dass die Vertreter dreier Großmächte in freundlichen Auslassungen ihre Befriedigung über das Vorgehen der englische» Regierung aussprachen. London, 11. Juli. nachts. Eine officielle De-pesche beziffert die Verluste der Engländer in Alelandrien mit bTodten und 2 7 Ver -mundeten. London, 12. Juli. (An Bord des Telegl aphen-schiffts „Chiltern", Rhede von Alexandrien, 12. Juli, 10 Uhr 40 Min.) „Inflexible" uno „Temeraire" er-öffneten heute morgens das Feuer auf das Foil Mon-crieff, dessen durch das gestrige Bombardement verursachten Beschädigiingcil während der Nacht ausgebessert worden waren. — Reuters Bureau meldet aus Suez vom Heutigen: Seit 48 Stunden ist kein Han-drlö>ch!ff in den Kanal eingefahren. Die Schiffe, darunter das indische Paketboot, stationieren auf der Rhede. Die gefammte europäische Bevölkerung ist jetzt an Bord der Schiffe. Der englische Consul begab sich mit der Flagge an Bord emes englischen Ka« notlcnbootes. London, 12. Juli. Reuters Office veröffentlicht folgendes Telegramm: Rhede von Alexandrien, l2. Juli, 1 Uhr nachmittags. In Alexandrien wurde die Parlamentärflagge auf gehisst. Dampfer mit einer eben solchen Flagge nähern sich der englischen Flotte. Bukarest, 10. Juli, nachts. Das amtliche Blatt veröffentlicht ein königliches Decret, womit ein Concurs betreffs Einreichung von Projecten einer zur Verbindung der Eisenbahnlinien Küstenosche-Tscher-nawoda und Autarest-Felcltl zu erbauenden Donaubrücke und eines an derselben Stelle zu bauenden Tunnels unter der Donau ausgeschrieben wird. Für dle Brückenprojecte wird ein Preis von 100,000 Francs bestimmt, welcher Betrag seinerzeit unter die Einsender der drei besten Projecte zur Vertheilung gelangt. Der Preis für das Tunnelproject ist mit 50.000 Francs festgesetzt. Die Kosten für den Brückenbau werden mit ungefähr 20.000,000 Francs veranschlagt. Die rumänische Regierung wendet sich mit ihrer Aufforderung an die hervorragendsten Construe« teure der Welt. Constantinopel, 12. Juli. Außer den beiden gestern telegraphisch bereits bekanntgegebenen Rundschreiben der Pforte an ihre Vertreter versendete erstere e>n drittes Rundschreiben, in welchem sie die Ausführungen des ersten bezüglich der verhängnisvollen W.r-luligen eines Bombardements angesichts der in Egyplen herrschenden Ordnung und Rlche und der friedlichen und ergebenen Gesinnung dcr Bevölkerung des nähere» entwickelt. Handel und Wlkswirlschastl'iches. Uaibach. 12. Juli. Äuf dem heutigen Marltc sind er« schienen: i0 Wagen mit Getreide. 4 Wagen mit heu ^nl» Stroh, 1« Wagen und 2 Schiffe nut Holz (18 Cubitmcter). Durchschnitts« Preise. ^^ ^^ st-!lr, ft. ll,! ,,., lr. st,,ll.. Weizen pr. heltolit, Ä 10 i0 4!5Äutter pr. Kilo . — 7ü -,— Korn „ 5 5A 6 4ii Eier pr. Stück . . —> 2 —l — Gerste (neu) , 4>2^ 5 4? Milch pr. Uitcr . — 8____ Hafer „ 3 74 ü «:l!Rindflcifch pr.Kilo —^5«____ halbfrucht , — - 7— Kalbfleisch , __ 48____ Heiden „ 6 01 6^0 Schweinefleisch „ __ 60____ Hirse „ 5 85 5 A?!Hchiipfcnfleisch „ __:;()____ »uluruz „ ?-- 7 10Häl)»ocl pr. Stuck — U0 _- Hcdäpsel 100 Kilo--------------tauben ^ 18____ Linsen pr. heltolil. U----------heu 100 Kilo . .250 ^. Erbsen . 9-_ Htroh , . . 16!1 -Flsolcn . 10 — _ ._ holz. hart., pr. vier Rmdsfchmalz Kilu — ^0------ Q.'Meter -64t) Vchwelnc>chmalz . — 8.ar,tu. Ingenieur. Pola. — Schwarz. Dampfsägebcsiher, . 14 9°. um 41° unter dem 3lol' male. Verantwortlicher Redactmr: yttomax Vambers< 1387 Course an der Wiener sörse vom 13. Juli 1NN3. <»»« d,°. »^»m «°m.»w..,) Gelb Wa« Ttllats.Anlchc«. ^"«'«nl«.......7«.»s. 77,. ^" <«/, Slaal«Iose . «50 st, liz, 75 i«n 75 1«U!U ?°"'l s'0« « I»ü»0 I31 :>o »8«!3 °""l°s« . , ,0« « 178 »5 I7L 7s. '°c!h» Piicriläten . . ü i 30 !»l"?c> . «-laal« ^dl. ^ " vom I. 187« !<5 75 !»« — ^he,ß.«cg,-i!o!c 4"/„ ,°/<> Temc«vnr.«anal«l . . »?'<»<> >»l> l,0 .'.«,«unnnlijchc......»eül. 9«7l> Andere öffcntl. Nnlehen. Don»U.«tss.°i?°se .V/n ino fi, lI3 ?.', 1K25 bto. «nleihe i»7». fteunftei . '»» bo I04 — «lnllhln b. Vladlgtmeinbl Nicn in» lb io» 7l> «nlehen b, Klablssemeinde Wien fEild« ober Void) . . . . ^'—------ PiämilN'TlnId.Sladlgcm.wilN i»t «» l«5 7s, Pfandbriefe lft!r,/,"/<> Gold l»0 3b 12075 dlo. ix A:> Iahien lü>/»"/<. l«l, 2ü ioi — Oest.°ung, Van! veil. k«/„ . . i^i ne ,<>i 2<> dto. , <'/,"/,- . loi — ilii il> dto. „ <"/„ , . 9ß — !»«il. Ung, alla.Vobencredit'Hctiengel. in V«st in »4 I. verl. 5'/,°/<> . »u ?5. — — Priorität«. Obligationen. lfür in« st.>, «lisabcth'Westbahn I. Vmilsion «»» oc ino «l> sttld>nanb<>'i!chc «ail Ludwig. Nahn «m, I»»l 300 st, S, 4>/,«/o . , I«0-«<, 101 — «eld walt Oefierr, «»lbwefibahn . , . . 105 ?c^ io< — Kicblnblllffcr.......«2 30 »«70 Elaatsbahn I, Emission , . . 18» l>i — — Sübbahn «^ »"/<,......13» 59 134 — « ^5"/n......119 75------- UN»'««»,, »ah».....,4 30 94«» Diverse U,fe (Pll Sl«ole 40 fi....... «,75 4i7l> 4"/„ Donau.Damps st...... 5,.,z 40 ,^ PalffY.Lole <0 fi...... 3875 « ,h Mudol<»fl,!t 10 st...... xV-zu ll'— Ealm«l!ost 40 st...... H4',5 54 7.<> cl,»Genc>>«'i'l'sl 40st..... 4«.zs, 4s,7s. «0alds!ci,i i,'r!c »U ft..... ,075 »125 Wml>ilch»llltz.>,'o'— N2^>(» «bnci.'Nnfi, Ocfi,i!<)0ll. S.40«/<, zziu kh 22» l.n Llbl.'Nnft. <. Hand u. O, iuu st. 3,«. 7s,,«i7 — «lldt.'^Inft,, «Na. Nnss, ^00 st, . »<4 25 314-l.o Deposilcxb., »llg, ^uU st. ... «!)9-. 2ll' -comploGt>., Nicdcröst. 50« st. ««5 — »?s> — Hypolhelenb.. oft, i!W ff. l>0"/„ V, — — — — z'ändelbanl oft. ^00 st. O. l>0'/«2. — — — — OcfteN'Ung, «anl.....8«4 — 82« — Unionl'onl >m, st......I«2 75 I^>» — Vcllcdr«l>a»l «Ug. 140 st. . . 145 — 145 lo Vtlb War» Actlen von Transport» Unternehmungen tper Ktück), «ltltchl.Vahn ,<»n st Silbn . — —'— «lfrll)'ss!l,m«,,Vl>hnw«st.VUb, 173« 1?>'75 »ulft«..Tepl,«llsnb «nust.«lM.-------—— »öhm. «oldbahn 150 st. . . , i?5— 1?? - , Westbllhn 200 st. ...-------— — Vu st. . ,7» — 1»l — Donau . Dampsjchissahrl > «tl. Oefterl. 500 st. «Vl.....5«2 — «!3 — Dr»u.2i<(Val..Db..Z,)le00st.V. 1K«>5« IL7 50 Dus-VoblnbllchefG.V,^»«st.G.---------------- iilijabelh'Vah» 2<»n st, EM, . , »iz-.'.u 214 -„ t'in,»vub>vci5 20» ss. . . ,<»«5a!l»3 5u ,SI,b.'T,lol III, ytldinands.^iordb. inc»c> ss. 2M M;>,l, ,^95, ßran».Io!cs.«aftn 2<»u fi. Sild. 1»5 7b 1»» l5 yilnltilcheN'Varclsrlkil^unst.S. ,'>» — ^z<<'— Kal,.»arl.^lldwig.V i!«««, «M. 315 s.o»,» — Gl«l».Köftl>cher»t Äiluuft.ö.llll. lw — 2li — sadlcnberg-Hiscnb, lw« st, . . 40— 4z.__ ilaschaU'Odcrb. «iiji'nb. 200?!. 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