12. KamstaZ den 31. Mär? 1829. hohen Mamenssbier Kr O^eellen^ u n scrcs allverehrten Landes-Gouverneurs d es hochgebornen Herrn Herrn Dose pH Samillo M-eiherrn v. Schmiv bürg. Erbsch»»ken v, Trier, Sr, f, f. apost. ?^ajostät wirkl. geheimen , Rathes, Kämmerers ,c. :c. «^»it Freuden weilt das Aug' auf einer alten Eiche, Die durch Jahrhunderte sich schon erhebt. Und ringsum dicht umrankt von blättrigem Gesträuche Vor keines Nordwinds rauhem Tosen bebt; Sie scheinet auf schon lang' entschwund'ne Zeiten Äurch ihrer Ringe Zahl still hinzudeuten. Ehrwürdig dünken uns die mookbewachs'nen Trümmer Der Burgen aus der grauen Nitterzeit. No einst die Edlen, stolz auf ihrer Größe Schimmer In hohen Marmorsalen sich gefreut; No an der hochbcrühmten Tafelrunde Der volle Becher kreist' von Mund zu Munde. Dort prangten emstsns schön die edelsten Geschlechter In: höchsten Glänze ihrer Herrlichkeit. Der vielgeliebten Hcimath tapfere Vorfechter; Ihr Name der Unsterblichkeit geweiht, Ward von der Nachwelt treu mit gold'nen Zügen Ins Thatenbuch der Zeile,, eingeschritbcn. Auch unsers theuren Vaterlandes Ruder führet An Kaiser Franzens Statt ein edler Mann, Durch hohen Ahnenruhn, und eig'n en Werth gezicrtt, Entsprossen aus altfreiherrlichem,Stamm. Der Ahnherr rettet' Otton *) einst das Leben Aus Meeresstuchen durch sein tapf'res Streben. Da sprach der Kaiser Otto zu dem kühnen Knappen, Der 1hn mit starkerHand an's Land gebracht: „Von nun an führ' die Silberschnalle in dem Wappen, „Weil du durch sie dein großes Nork vollbracht. „Mein Hort! hast du an'ö Ufer mich getragen, »Dafür seyst du zum Ritter nun geschlagen." >,A:if einen, Hügel magst ein Schloß du dir erlesen „In deiner Heimath waldumkrcinztem Land, „Und weil ein bied'rer Waffcnschmid du bist gewesen. „So werd' nach dir die Schmidburg es genannt. »Es mag dein Stamm sich lange noch erhalten, »Beglückend stets im Vaterlande walten.« Und treu hat sich des Kaisers hohes Wort gestaltet. Noch blühet dieses edcle Geschlecht. In seiner Höhe hat c5 herrlich sich entfaltet. Der Tugend huld'gend und dem strengen Recht. Der Ahnen Segen crbt' auf ihre Sprossen, Und auch ihr Glanz hat sich auf sie ergossen» Der edle Freiherr, der durch kaiserlich Vertraue« Geehrt die Lande Kram und Ka'rnteu lenkt, ') Otto dem II. nachher berühmten Schlacht l>,iDasl«ttlloin C«, labrisn. Sr möge noch ein hohes Greisenalter schauen, Und icde Himmelsgab' werd' ihm geschenkt. Er weile lange noch in uns'rer Mitte, Beglückend uns durch seine hohe Güte. V. O. W. . ° b .. h. ^fior vi Nevante. Novelle von C. Spindlcr» ^ Der G ö-y er, ein niederländisches Schiff, näherte sich an einem Iunitage des Jahres 1823 mit ausgespannten Segelfittigen dem Hafenbecken von Rhodos, und ging majestätisch durch die Felsen, die an der Öffnung desselben vorspringen, und auf welchen, der Sage nach, einstens der gewaltige Coloffus gestanden, den das Alterthum gepriesen. Die Sonne neigte sich, und leate den prächtigen Purpurmantel auf das Meer, die Herdeischiffendcn gastlich zu empfangen. An den Ufern trieb sich ein reges Volks^ewimmel unche/: Griechen, Juden, Slavonicr; ih^e Dienste den Reisenden anzubieten, die auf dem schwachen Brette an den Damm schwammen. Abend- und Morgenländer verließen das Schiff, ausgezeichnet durch ihre Trachten, bewillkomm! von den sie Erwartenden, oder angegangen von der zudringlichen Dienstfertigkeit der Mäckler und Lastträger. Unter den Aussteigcndcn bemerkte' man einen jungen Mann in blauem Rocke und europäischem Militärhute, der einen leichten Kavalleriesäbel an der Seite trug, und dem ein Diener folgte, belastet von Mantelsack, Pistolen und kleinem Gepäcke. Ihn erwartete Niemand; es drängte sich auch Niemand an ihn, weil seine Miene finster, und seiner Habe nicht viel war. Prüfend sah er um sich her, und trat alsdann zu dem türkischen Hafenbeamten, der unfern von ihm unter'm Schatten eines Segeltuchs saß, um in Bequemlichkeit und ernster Ruhe dem Schauspiele, das die Landcnden gaben, zuzusehen. Der junge Fremde zog ein Papier auS stiner Brieftasche, und hielt das darauf gedruckte Wappen dem Türken vor die Augen, mit der Frage: Consul? Der Hafenbeamte erkannte die drei Lilien des französischen Wappenschildes , nickte einwenig mitdemKo-pfe, und deutete hierauf phlegmatisch nach einem Manne, der, von Fremden und Einheimischen umgeben, auf einem Waarenballen saß; Rath ertheilend, plaudernd, berechnend und notirend. Er empfing den Ankömmling mit der Freundlichkeit, die ein Jüngling dem Andern selten verweigert, wenn sie nicht Nebenbuhler sind, und durchging flüchtig dcn.Paß, der ihm angeboten wurde. »Seyn Sie mir willkommen, Herr Capitän:« sagte er äußerst höflich: Landsleute wie Sie, sind selten auf dieser hübschen Insel. Betrachten Sie mein Haus, und meine Junggesellen-Wirthschaft als dic. Ihrige, so lange Sie auf Nhodus verweilen.« »Ich danke Ihnen, mein Herr;« versetzte der Eapitän, «und würde ohne Bedenken Ihr Anerbieten annehmen, wenn mir nicht 5as Haus eines Verwandten, so Gott will, offen stände. Ich ersuche Sie, mir einen zuverläßigen Führer zu verschaffen, der meinem armen Nenard mein Gepäcke abzunehmen, und mich nach der Wohnung des Ruschuck Aga zu geleiten im Stande wäre.« Der Consul zog Falten der Verwunderung über seine Stirn; verbeugte sich hierauf, wiewohl etwas kalter, und antwortete, auf einen baarfüßigen und nackt-armigen griechischen Taglöhner deutend: »Mein Anapulo ist zu ihren Diensten. Das Haus des Herrn Ruschuck ist ihm bekannt, und binnen einer Viertelstunde werden Sie bei demselben eintreten. Viel Vergnügen? und auf Wiedersehen, Herr Capitän'.« Er wendete sich leichthin von dem Offizier ab, und fuhr in seinen Geschäften fort. Anapulo nahm rüstig das Felleisen auf, und führte den Capitän und seinen Renard durch hohe Thore in die alte Nitterstadt,c erste Sylbe. Em kleines Glied des Menschen — aber ach! Wi« oft dcr Grund zu großem Ungemach! Es weislich zu gebrauchen und zu schonen, D>e Kunst wird reichlich den Besitzer lohnen. Zweite Sylbe. Nur eine klcine Bewegung mit der Hand — Doch ach! durch die schon oft das Glück des Lebe»? schwand, Wer weis'ist, läsit die Beugungen dem Trägen, U»d suchet nützlicher di» Hände zu bewegen, DaS Ganze, Ein Thier, das einzig vom Verheere» lebt, Ein Thier — wie's Menschen gibt, vor deren Ruhm l«a» beb« — Dcr Kluge wird vom Mcrk gleich aüf den Meister schließen Und läsjt, >vie billig, hart den kleinen Frevler büße». Nevacteur: M. Lav. Keinrich. Verleger: Kgnaj Al. Svler v. Aleinmayr.