für Vaterland, Kunst, Wissenschaft und geselliges Leben. M^ 3« z8lN»8tHK ÄQN 8 «ssöinNQr. R848» Aufruf. «^ ie philharmonische Gesellschaft in Laibach, deren vieljahriger Bestand den innern Werth ihres im gesellschaftlichen Leben sich bethätigenden Gehaltes nachweis't, vermißt noch immer jene tiefern, leibenden Erfolge der Einwirkung, welche eine ausgedehntere musikalische Bildung segein eich verbreitet. Die Direction legt dieses offene Bekenntniß mit der beruhigenden Voraussicht nieder, es werde die allgemeine Ueberzeugung die Hemmungen leicht erfassen, welche bisher solche wohlthätigen Resultate uneireichbar machten. Seit jener Epoche, in welcher nicht etwa durch Be-bürdungsklagen, sondern nur durch eine mißlungene Berechnung die Einkünfte des Vereins unter die Hälfte sanken, da die Jahresbeiträge zur Hälfte — und die Aufnahmsgebühren unter dieselbe gesetzt wurden, blieb jeder Versuch ohn-mächtig, die Wünsche in der erwähnten Richtung zu erfüllen; und lioch kann nur diese Erfüllung den wahren Zweck des Institutes umkreisen. Die gegenwärtigen Direccions- und Auöschußorgane machen eS sich daher zur Pflicht, den Stand und die An. forderungen ihrer Bestrebungen der Oeffenclichkeit zu übergeben, um auf diesem Wege Sympathien für das Gedihen der Anstalt hervorzurufen und eine ausgedehntere Mitwirkung zur Erreichung des in das gesellschaftliche Leben veredelnd einwirkenden Zweckes der erweiterten musikalischen Ausbildung zu erregen. Schon die in dem heutigen Zeitungsblatte veröffentlichte ConcurS-Ausschreibung bewähü den ersten Schritt zur theilweisen Vervollkommnung der Anstalt. Den weicern Beleg hiezu wird die zunächst folgende Einrichtung einer Schul-Abtheilung für die Violine liefern, um dergestalt sogleich durch diese beiden ersten Lehrmittel der gewünschten Bildung thatkräftig nachzustreben. Auch wird die gespannteste Sorgfalt der Direction dahin gericht.t werden, gleich bei jeder Steigerung der Vereinskiäfce diese Bil?ungsanstall fortan insoweit auszudehnen, daß auch bie Aneignung anderer musikalischen Instrumente allmälich einzutreten haben wird, wobei insbesondere die Absicht dahin gerichtet seyn soll, bei Productionen i„ Academieli und bei Gelegenheil kirchlicher Musiken, zu welchen jeder Aufforderung willige Folge geleistet wiid, durch das Institutspersonale selbst — und namentlich durch die Schüler und Schülerinen die gewünschte E^recull'ons - Vervollkommnung zu erlangen. Zur Erzielung dieser entscheidenden Einwirkungen auf die Verbreitung musikalischer Kenntnisse stellt sich aber vor Allem das unerläßliche Bedürfniß einer regein Theilnahme dar. Der bewährte vaterländische Kunstsinn mit dem lebendigen Dränge zur Forderung jedes wohlthätigen Werkes wird auch dieser, die ästhetischen Bildungszwecke der Jugend, besonders in gemüthlicher Richtung erhebenden Schöpfung, ihre schützende Macht nicht versagen. Die Gesellschaft des Musikvereins begründet nun in dieser Absicht eine neue Gelegenheit, die Erfolge ihres Wirkens auszubreiten. Sie hat beschlossen, die Zahl ihrer ordentlichen Mitglieder auch außer der Provinzial-'Hauptstadt durch die Aufnahme u»d Einreihung von auswärtigen Vereins-gliedern zu vermehren. Durch eine Anticipat-Einlage von jährlichen Vier Gut» den für eine Familie, und für llnverheiralhete von Zwei Gulden, nebst der gewöhnlichen geringen Diplomsta.re, ist die Aufnahme wahlfähiger auswärtiger Mitglieder in den krainischen Musikverein festgesetzt. Freier Eintritt zu den gewöhnlichen öffentlichen Pro.» duclionen, zeicweiser Gebrauch der, dem Vereine angehörenden Musikalien, Aufnahme ihrer etwa hier studierenden Jugend in die Mustklehranstalt unter ganz gleichen, für hiesige Glieder geltenden Bedingungen, endlich das Wahlrecht im schriftlichen Wege bei Anlässen der Directions- oder Ausschußbenennungen, bilden jene Rechte, welcher die aus wär« tigen Vereinsglieder durch ein so geringfügiges Opfer lheil-haft werden. Allein nicht bloß auf diesen» Wege wird die gewünschte zahlreiche Angliederung die wohlthätigen Absichten vollendet ins Leben rufen können. Diese werden in allen Richtungen dann insbesondere ein gediegenes und haltbares Resultat gewähren, wenn in der Provinzial-Hauptstadc der mildthätige Sinn zur Vervielfachung der Bil^ungsbehelfe des Vereines seine wohlwollende Mithilfe dem Institute nun nicht versagt, wo es sich darum handelt, demselben eine eingreifende Aus- Itt dehnung zu verschaffen, wodurch der sichtbare Erfolg seines Strebens auf festerem Glunde seine Haltbarkeit findet. Es sey demnach erlaubt, an die das Gute so gerne fördernden Bewohner dieser Hauptstadt und Provinz das bittende Wort zu lichten, dieses Vereins Absichten durch zahlreichen Beitritt zu erstarken und jene Erwartungen zu verwirklichen, nach welchen die Tendenz des Institutes vorzugs. weise gerichtet ist. — Ja, die Gesellschaft wagt es, ihre Hoffnungen so weit auszustrecken, daß sie selbst für milde Spenden nie ermangelnder Kunstgönner zur Erhebung der Fondsmittel, oder zur Anschaffung von Instrumenten und Musikalien, das Wort der Bitte richtet, »reiches nimmer noch ohne machtigen An-klang und heilbringende Früchte erhoben wurde. Die Spalten dieser Blätter, welche künftig alle Ergebnisse des Wirkungskreises dieses Institutes nachweisen sollen, werden auch diese milden Gaben zur Oeffentlichkeit bringen, und die dankbare Anerkennung der Gesellschaft mit freudiger Kundgebung bezeichnen. Direccion und Ausschuß des philharmonischen Vereins. Laibach den l. Jänner 1848. Naturhistorisches aus Kram. Von Ferdinand Schmidt-(Schluß.) Es sollte aber nicht bloß bei dem eben angeführten, einzigen Beweise bleiben, wie sehr die Ausdauer belohnt werde; eine noch größere Freude war mir in der Adelsberger Grotte vorbehalten: Ich hatre mich nämlich, wie es seit dem Jahr 1832 alljährlich geschieht, mit der durch den eben erzählten angenehmen Vorfall gesteigerten Hoffnung in die Adelsberger Grotte verfügt, um, wo möglich, ein zweites Exemplar des von unserm in dankbarer Erinnerung fortlebenden verdienst-voNen Naturforscher Krain'S, dem hochgebornen Herrn Franz Grafen von Hohen wart, im Jahre 183l in der Grotte zuerst entdeckten, äußerst merkwürdigen neuen Köhlerkäfers aufzufinden, den ich seiner Zeit als ein höchst werthes Geschenk, jedoch in sehr defectem Zustande erhalten und ihn, dem Finder zu Ehren, mit Rücksichtnahme auf die ausgezeichnete Gestalt des Thieres, I^ptollii'u« IlnIwnvvnrU benannt habe, und siehe da! — was während 15 Jahren weder mir, noch den Grottendienern, denen ich für einen unbeschädigten lebenden Käfer 25 fi. als Belohnung geboten hatte, nicht gelingen wollte, gelang dießmal nach einem dreistündigen Suchen mir, und ich brauche wohl nicht erst zu betheuern, daß meine Freude sehr groß war, als ich ein vollkommen ausgebildetes Exemplar dieses merkwürdigen Käfers in der Vertiefung eines Stalaktiten auf dem Kalvarienberg in der Grotte erblickte, und zwar gerade unweit derselben Stelle, wo vor 16 Jahren das erste Exemplar gefunden wurde. Ein weite-reS aufmerksames Nachsuchen lieferte mir, zu meinem größten ' Vergnügen und zur vollsten Entschädigung der darauf verwendeten Mühe, noch zwei andere neue Insecteli-Arten, näm- lich: zwei Exemplare eines zierlichen Moderknopfkäfers (l)g-ts»l)8)) der in der Größe und sonstigen Gestalt mit den l^alop» »!N8l)!0moill68 wohl einige Aehnlichkcit, allein von diesem ganz verschiedene Fühler hat. Ich habe diesem hübschen Thierchen den Namen ^lllop8 li'nn'lnci^te« beigelegt und die Veranlassung getroffen, daß sein Bild, nebst der Beschreibung, recht bald im Sturm's »Deutschlands k'auna" erscheine. Das zweite bei dieser Gelegenheit entdeckte, in der Adelsberger Grotte wohnende neue Thierchen ist ein OliiziiiM) gehört in die Zunft der Scorpione zur Sippschaft der Vü-cheiscorpione, allein es ist gegen alle der bisher bekannten Arten ein Niese, von einer bräunlich weißen Beinfarbe. Der etiv^S über eine halbe Linie breite Vorderköiper jedoch, und die zwei, vier bis fünf Linien langen Scheerenfüße oder Taster sind lichtrothbraun, wahrend die übrigen acht Füße die Farbe des zwei bis drei Linien langen, und eine Linie breiten Hinterleibes haben. Die Scheerentaster bestehen mit den Scheeren, die zwei Gelenke bilden, zusammen, gleich den übrigen acht Füßen, wovon die zwei hintern Fußpaare länger, als die zwei vordern sind, aus fünf Gelenken. Körper, Taster und Füße sind mit feinen, röthlichen Borsten besetzt und jedes Zehenglied ist mit zwei stark gebogenen, braunen Klauen bewaffnet. Augen sind bloß zwei vorhanden. Das Thier lebt allem Anschein nach gleich seinen Stammverwandten von In» secten, und ich habe allen Grund zu vermuthen, daß ihm der etwas träge I^jilo^ii-u» m'cht selten zur Beute wird, nachdem ich an einigen Orten, wo mir das Olnt>i,lln li'0-Alochle« zu Theil wurde, Ueberieste von Hohen wart's ^öhlerkäfern fand. Ich schließe diesen m.-inen Bericht mit der für Schmetterlings-Freunde keineswegs uninteressanten Meldung, daß ich auf diesem meinem Ausflüge, der bis zum 18. Juni währte,, auf dem westlichen AbHange des Saoitschberges bei Adelsberg I I Raupen von der ebenfalls zu den Seltenheiten gehörigen (^Ipo ^ligliell'i, auf der Wiesenraute (I'liulielriim ligvmn u. 'I'li. IMIM8) in bereits erwachsenem Zustand gefunden und daraus den prachtvollen Schmetterling erzogen habe. Es knüpft sich daran für mich die angenehme Hoffnung, alle Lebensperioden dieses Nachtschmetterlings vom Ei an beobachten und seiner Zeit bekannt machen zu können. Schischka am 28. December 1647. Das Strauszchcu. Ei»c Erzählung uc>n K. K r o n e r. (Fortsetzung.) Die Luft ist rauh, der Boden schon gefroren. Er sucht lange vergeblich nach einer Stelle, das an seinem Leibe vollbringen zu können, was Einige als die größte moralische Schwäche, Andere aber als höchsten Mnth anzuerkennen und zu vertheidigen suchen. Während dieses Herumsuchens wendet der Unglückliche fortwährend durch die lichteren Stellen des Waldes seinen Blick in südlicher Richtung auf einen Punct in der Ebene. Endlich bietet sich ein passendes Plätzchen unter einem mäßig hohen Felsenabhange, der mit Föhren und Gebüsch bekränzt ist. Gerade abwärts am Saume des Waldes ist ein II kleines Gotteshaus sichtbar, das der für fromme Stiftungen besonders geneigte Sinn des Mittelalcers an diesem einsame» Orte erbaut haite. Dahin neigt er spähend das Antlitz. Die Sonne hat sich bereits über den umwölkten Horizont erho^ ben. Jetzt rollen mehrere Wagen durch die Wiesen auf schmaler Fahrstraße zum Kirchlein heran, und halcen dort stille. Ein Brautzug begibt sich in sein Inneres. Um den neugierigen Blicken und gewöhnlich trivialen, hämischen Bemerkungen der gaffender! Menge zu entgehen, die sich bei der Ehesegnung bedeutender Menschen stets einzufinden pflegt, war es der Wille des reichen Fabrikanten und seines Schwiegersohnes, sich lieber in dieser abgelegenen Kirche der geistlichen Handlung des Ehebündnisses zu unterziehen, nachdem der bürgerliche Act schon lange vorher durch einen wohl sti-pulirten Ehevertrag unter sich geschlossen wurde. Bald meldet der seine, hellklingende To» zweier Glöckleiu, daß die feierliche Handlung im Kirchlein beginne. Hastig reißt jetzt der junge lauschende Mann seine Kopfbedeckung herunter. Die langen, dunklen Locken flattern wild um die Stirue und geben dem Gesichte die grelle Farbe der Verzweiflung. Er entblößt seinen Hals und befestigt eine Schnur an dem untersten Aste eines jungen Bucherstammes, den der Herbst bis auf lvcnige Biälter seines Laubschmuckes beraubt hatte. Durch die finstere Nacht der Verzweiflung, welche die Seele des Unglücklichen umfangen hält, glänzt kein stärkender, rettender Gedanke. Tiefsten Groll im Antlitze schließt er feine Augenlieder, und — sein Bewußtseyn schwindet! — Vom Kirchlein herauf aber schallen wieder von Neuem die Glöcklein, und ein freudiger Ehor < Gesang von lauten Männerstimmen hallt von der gewölbten Decke des Schiffes nieder und dringt hinaus in den freien Schöpfungsraum. Man singi ein Freudenlied der jungen Braut, denn die Einsegnung ist geendet. Im Walde hingegen droht ein Menschenleben zu enden. Keine rettende Hand streckt sich „ach dem Unglücklichen aus, die Schlingezu öffnen, die er jetzc selbst, trotz seiner Anstrengung, nicht mehr öffnen kann, denn die Liebe zum Leben war tiefer, als der Haß gegen dieses in seinem Herze» gewurzelt. Nur ftin Hund zerrt an der Kleidung und heult einige Male laut auf, als wollte er zeigen, daßjer mehr, als gewöhnlichen Instinct habe. — Vergebens! Niemand weiß um die selbst aufgelegten Qualen des Beklagens-werthen, den seine böse That gereut; kein thränendes Auge beobachtet seinen letzten, schmerzlichen Lebenskampf mit der bevorstehenden Auflösung! — So wie dieser, sterben Tausende von Verlassenen, um die sich kein menschliches Auge feuchtet! Hören wir die kurze Lebens - Skizze dieses Unglücklichen! Otto, so wollen wir ihn nennen, hatte das irauriqe Loos, seiner Gebuit nach jener Elasse der Gesellschaft anzugehören, die seit Jahrtausenden in der Erziehung und geistiger Entwicklung vernachlässiget, und gedrückt vom harten Joche des Elends und der Verachtung, stets auf dein schmutzigen und dunklen Pfade der Geistes - Befangenheit und der ungeläuterten Gesinnung sich fortschleppen muß. Dem früh ' Verwaisten hatte die Vorsehung nichts bescheert, als einen scharfen Verstand und ein starkes Pfund Nachahmungstrieb mit der Kraft, denselben füi's Nützliche zu verwenden. Seine ersten Iugendlehrer, diese trefflichen Geistesanlagen des armen Knaben nicht erkennend, trugen sein Talent als Perle für die Wissenschaften zu retten, kein Bedenken, ihn für höhere Schulen vorzubereiten, und sorgten für seinen Unterhalt, daß sie den stillen, gurgesitteten Schüler den Söhnen reicher Aeltern als Mencor beigesellten; statt daß die Erlernung eines Handwerkes dem Bettel-Knaben bald zum selbstständigen Manne gemacht hätte. Bis jetzt durchlebte er in kindlicher Einsalt jene glückliche, leider zu kurze Zeit seines Daseyns, wo man die Welt nicht anders, als im weißen Lilienkleide der Unschuld erblickt. Er kannte nur wenige Bedürfnisse, und begnüngtc sich mit den,, was man dem Armen aus Mitleid für seine Jugend zuwarf. Allein er wurde größer und älter. Er stand am Scheidewege zwischen dem Jünglings- und Mannes Alter. Es galt nun, den Geistesthätigkeiten eine einste Richtung zu geben, anzufangen für seine künftige Stellung in der Gesell» schaft zu sorgen. Und als er so mit zunehmender Tageshelle in seinem reifenden Verstande seinen Blick auf das Welt-Getriebe warf, fand er die Selbstsucht als das positive Grundgesetz, als den mächtigen Hebel, um den sich die Are der Menschheit dreht. Sein Herz blutete bei diesem Anblicke, doch sein fester Vorsatz, sich dagegen anzustemmen, glich der Festigkeit des Schilfrohres bei dem Brausen des Sturmes. Er ward mitgerissen und seine Gesinnung schwamm oben auf im Schaume des Zeicstromes. Sein kindlich frommer Sinn war fast gänzlich aus ihm verschwunden, Jeres Grundmelk« mal moderner Echeinbildung in sittlicher Beziehung völliger Unglaube und Geringachtung heiliger Gebrauche, als profanem Mystizismus, hatte sich dafür seines Herzens bemächtigt. Ein geheimer Schauer durchlief sein innerstes Mark, als er in einer Minute der Selbstforschung sich von seiner eigenen obwaltenden Vernunft verworfen jah. Jetzt hatte er seine Studienlaufbahn vollendet, er stand im Begriffe, die Hochschule als Rechtsgelehrter zu verlassen. (Fortsetzung folgt.) L o c a l - 35 o t i z. Am 28. December !847 fand im Locale der hiesigen Kleinkinder-Bewahranstalt die jährliche Betheilung der Kleinen mitWi'nterkleidungsstücken, Wäsche-Artikeln und Schuhe» Statt, welche Spenden theils durch die wohlthatigen Frauen, zum größten Theile aber von dem löblichen Handels-stande Laibach's, und zwar in Rücksicht der bedrängten Zeicverhältnisse in solcher Menge dargebracht wurden, daß diese Zeilen den Dank nur schwach auszudrücken vermögen, den die armen Kleinen und ihre Angehörigen so lebhaft fühlen, und mit dem sie sich namentlich auch an zenen ungenannt seyn wollenden Wohlthäter wenden, der, nebst allen seinen persönlichen Bemühungei: für die Anstalt, auch, wie die Rechnung des Jahres zeigt, die Auslagen für die Mit-tagskost für 60 der ärmsten Kinder durch die Wintermonate bestritten. Der gerechte Himmel wird alles lohnen, was wir Gutes thun! 12 Papierkorb des Amüsanten. Ziuei Rekruten bewunderte!, die eihabene ?libeit a» Blücher's Stocue liebe» dem Opernh^use i» Beillü. )lls sie eben das Bild betrachteten, wo die Siegesgöttin dem Helden einen Loiber^weig reicht, äusieite der Eine, auf die Göttin zeigend: „Bei welchem Corps m^g denn der Engel wohl stehen, der hat ja Flügel ampeibe?" — »Dummkopf!" erwiederte der Andere, »das ist ja Blücher» sein Flügel-AdMante!" Eorrespondenz vom Lande. Wippacher» Thal am 12- December !8'l7. (Durch llmstände verspätet.) Es sey mir erlaubt, im »Illyrischen Blatte" einer Anstalt »u erwähnen , die schon in der kurzen Zeit ihres zweijährigen Bestehens durch ihr segenreiches Wirken sich groß? Anerkennung und Theilnahme, obwohl noch immer nicht in dem Grads, wie sie es verdient, erworben hat. Ich meine die neu eröffnete Abtheilung der ^ioncl« ä«5ic-ul'»ll-i<,'<: in Trieft zur Versicherung gegen Hagelschlag. — Vieles und großes, in der That, ist schon auf dem Felde Mtnschli« chen Wissens und Wirkens geschehen, und wie weit man es im Laufe der Jahrhunderte noch bringen werde, ist ln Dunkel gehüllt auch dem aufge-klartesten Menschenuerstande. Aber mag der Mensch noch so Gewaltiges zu leisten im Staude seyn, mag er sich auch rühmen, die Elemente selbst unter seine Herrschaft gebracht zu haben — ohnmächtig steht er da, nur gering und unzureichend ist seine Kraft, wenn diese Elemente wild und entzügelt gegen ihn heranstürmen < und Vernichtung drohen seinem Hab und Gut. Den grassirenden Flammen zwar sucht er zu begegnen durch gut bestellte Löschanstalten, vor Überschwemmungen schützt er sich durch feste Dämme, überdies, scheint die Natur selbst diesen beiden Elementen gec wisse Gränzen gesteckt zu haben, die sie nicht leicht überschr>iten. Hagel» schlag hingegen ist jene furchtbare Elementarmacht < gegen die der Mensch fein gänzliches Unvermögen bekennen, und deren Abwehr er nur der all-»ualtcnden Vorsehung anheimstellen muß. Dock den Schaden, den man nicht abwenden kann. kann man ersehen oder vergüten. Und dieß eben hat sich zum Zwecke gesetzt die besprochene Anstalt zur Versicherung gegen Hagelschlag. Und mit welch' lobenswerther Uüeigennützigkeit thut das die Triester ^Liencla Hzzi^lil-.ill-i^« ! Indem sie die Anstalt auf das Prinzip der Wechselseitigkeit begründet, verlangt sie von den Th>llnel)inern bestimmt« Prämien-Einlagen — die nach dcn Gegenden, wie sie mehr oder weniger Ungewittern ausgesetzt sind, variiren - die sie dann, zu eie nem Fonde gebildet, alljährlich im Monate November unter die Beschädigten verhältnißmäßig austheilt, ohne für die vielen Arbeit,n, die sie sich dadurch zugezogen, außer der Vergütung der Schadenerhebungskosten und einer 5 procentlgen Agenten - Provisions - Gebühr, auch nur das Ge-lingste für sich in Anspruch zu nehmen. Wahrlich, ein nachahmungswer-lher Patriotismus! Der mir vorliegenden Rechnungs - Ablage zu Folge wurden im eben verlaufenden Jahre in der uns berührenden Landes « Bection, welche tie sämmtlichen Provinzen des Kaiseistaates» mit Ausnahme von Böhmen» Ungarn und den italienischenLändern, begreift, um 8?'l.73ss ss. 20 kr. Flücht« versichert. Aus unserm Vaterlanre Krain haben sich dem Vereine bei ,50 Theilnehmcr angeschlossen, die Mehrzahl davon aus dem Neustadtler Kreise, die an Versicherungs - Prämien 650 fl, 38 kr. zum allgemeinen Fondc beisteuerten. 29 davon nun traf das Unglück des Hagel-fchlages. Der gewissenhaft erhobene Schaden betrug 2309 fl. 32 kr.» wofür sie von der Gesellschaft nach Verhältniß 0er versicherten Veträge 2183 fl »8 kr. als Entschädigung bekamen. Gewiss, ein schöner Ersatz für die 850 ss- 33 kr. Daß die Gesellschaft ihre Geschäfte mit der grössten Accuratessc leitet und pünctlichst die Zahlungen leistet, wird ihr wohl jeder der Vethei-ligten dankbaren Herzens das Zeugniß geben. Ich führe ein einziges Beispiel an, das zunächst unser Wippacher«Thal berührt. Hcrl I o h. N e p. Dolenz, Handelsmann und Nealitätenbesitzer in Wippach, versicherte um 1774 st- seine Weingründe mit 5i fl. Es war nicht ein Monat seitdem verflossen, als ein Nngewitter mit Hagelwetter über unser Thal hereinbrach, zwar sonst kvine bedeutenden Verheerungen anrichtete, aber doch dem Herrn Dolenz ein Fünftel der versicherten Frucht zusammenschlug. Der Schaden war auf 388 fl. 27 kr. geschätzt. Kaum waren nun mit Ende des vergangenen Monates die bezüglichen Rechnungen in Triest geschlossen, als ihm nach 8 Tagen darauf von dem Hauptagenlen für Krain, Herrn Ka ring er in Laibach, 338 fl. K5 kr. übcrschickt wurden, während ihm der Verein einstweilen noch K9 ss. H3 kr. schuldet, da ,r nack, dem Grundsatze der Wechsclseitigkcit begreiflicherweise nur mit dem haftet, was die Theilnehmer an Versicherungs-Prämien zusammenschießen. Nicht genug kann nun der Herr Dolenz das Wohlthätige der Anstalt, so wie die vortreffliche Leitung derselben anrühmen, und wird wohl auch nicht ermangeln, als bestellter Agent des Wippacher Bezirkes in die Zukunft Jedermann auf das wärmste zum Beitritt anzueifcrn. Man muss zwar gestehen < daß es für so Manchen sehr schwer ist, auch nur 10 oder 20 ss., besonders in so einem allgemeinen Nothjahre, wie es das vergangene war, hinzugeben. Aber hat man sie einmal gegeben, vergißt man sse bald. Weggeworfen sind sie nie und nimmer; hat man auch selbst keinen materiellen Vertheil davon, so hat man doch das schöne Bewußtseyn, ein Vchärflein zur Linderung der Noth eines unglücklichen Bruders beigetragen zu haben- ss. Theater in Laibach. Wie schon im letzten Vlatte erwähnt, nahm der ausgezeichnete Gastspieler, Herr Wilhelm Kunst, am verflossenen Dinstag den n Dank! Leopold Kordes ch. Worte des Nachrufs, gerichtet an das hur dllrchmnrschlrtc k. k. lö'l'lichc Ritter uon Heß Linien-Hilfantcrie-Uegimcut Ur 49. Wenn je eine durchmarschirende österreichische Truppe laute» all: gemeine Sympathien unter de>: Bewohnern der Hauptstadt Laibach für sich geweckt hat, so ist es unstreitig das vorgestern am 5- dieses von uns gelchicdlne wackere österreichische Infanterie-Regiment Ritter von Heß! Nur zwei Tage verweilten die beiden nach Italien bestimmte» Bataillone diescs Regimentes in unsern Mauern, abcr schon' diese zwei Tage reichten für die braven Krieger vollkommen hin, um sich der ganzen Bevölkerung unserer Stadt durch artiges, musterhaftes Vcnehmen unvergeß, lich zu machen,