Leopold Cgerische Dienstag dm 3. März,18°,. Februar ist der beste Monat. Ein jeder Tag hat seine Plage. Hat nun der, Monat yiele 3agc, ^ Sv ist die Zahl der Pluge« klar; Da lvb ich mir den Februab: Da darf ich doch nicht so viel PlagM, Wie in den Übrigen ertragen. Inländische Begebenheiten.,. L a i bach.,: ^)er Monat Februar hatte seiner Kurze wcgcn immer einen Vorzug vor den übrigen bey allen ienen gehabt , die ihre Plagen nach den 3ä- > gen.zu berechnen vvm Schicksal angewiesen smd. Und da diese Klaffe, leider nicht unbeträchtlich ist, ^o ßatie dcrHehruar v» n jeher d,e Slimmcn-mehrßeit sür sich. Da nun weiters jeder Pegenstand— der auch nur ein Menschcnleidtzn lindert. ^Anspruch auf die Perehrung dex Mel^bat, ft hatte auch dem Fcbruar' der gebüh- «ende Zoll unserer Aufmerksamkeit längst gebracht werden sollen. Ift dieses gleich bisher, der uns so eigenen Undankbarkeit wegen, wie so manches andere Opfer vernachlässiget worden, so hat doch gewiß in diesem Jahre der Februar sich ein dauerndes Meckt auf die Verehrung und DHi^barkcit aller Zeiten erworben. Zm Vsrlauf seiner wenigen Tage ward der Friede Vdn der H o f-nung zur Welt geboren, und der Krieg starb an Verblutungen von neun blutigen Iahreu. Der neun-te Fcbrusr würde im Alterthum ein Tag des heiligsten Volksfestes geworden seynj — Auch uns scy sein jährlicher Gedächnißtag heilig! und ergießt sich gleich unser Andenckcn nicht in rauschenden Frcudengetüm-mel, so öfne seine Widerkunst un«-sere Herzen den wohlthätigsten Empfindungen, und nie erscheine erun-bemerckt von den Menschenfreunden, die ihn mit Entzücken ausgenommen haben. Nichtsdestoweniger hat der kurze Februar noch nicht iiNes entwickelt, was die allgemein^ Katastrophe herbcygeführt hätte. Auch demMärz ist npch sein gutes Stück Arbeit übrig verblieben. Wenn man in eine kurzgefaßte Uiberschrieft die Annalen des Märzmonats -drängen sollte, so würde es beyläufig heißt« Friede zwischen Oesterreich/ und Frankreich — Friede mitdew deut- fchenNeich — dieMatifikazionen »ver- ben erwartender Grosherzog von Mrffen, Hje jenstjts des Rheins Vesizungen verlieren,müs-sen entschädigt werden? —. Preussen halt Kuxhaven noch be-sezt — was gcschlcht mit Hannover? — Nordisch? Konvenzion über die bewafncte SeeNeutralität— was wird sie — hervorbringen? —'Engelland im Kriegszustande mit der halben Welt — wird Pitt sich erhalten? — Frankreich rüstet seine ganze Macht, und die seiner Wiirten zum Haup'strcich gegen Vrittanicn — die Vrestcrflottc! — mißvergnügte Irr-ländcr in P^ris — Admiral Vruix im Haag! — Die Holländische Marine in Bewegung! — Observationsar-! mee in Gironde — Mlnistcrialoer-! anderung in Portuzall! ^> (spanischer Einfluß in Lisabon — Murat mit dcr ^bservnionsarmee an den Gränzen Neapels — Marchese G illo in Paris — russischer Vo'hschafter Levachef in Neapel — die Lan-dungsftottte des Lord Keith in den Gewässern bey RhoduS — der GroS-vezier in Jaffa — die Franzosen in Egypten "">«e Eskadre des Admiral Gantheaume, Gott weiß wo? die russischen Armeen in Pohlen? — Der Diwan in der Krisis — Paß-mauy >>glu in Krajowa. März.' du hast viele Arbeit, wenn du dir so viele Ehre, wie dcin guter Vorgänger machcn willst! — - -' ,» ^ » ! .MSMnksna ist uns folgender An tikel eingesendet «m so wehr mit Vergnügen hier knfnchtMl, da derRedakteur die Verdienste des betreffenden selbst genau kennt s und er sichs zur Pflicht macht: «ye menschenfreundlichen Handlun-! gen in seinenPttterlande bekannt zu' machen, ,^'!! ^ ^ M/pabsiWe Heiligkeit, Pins ,d.,,- . ^ Leo b e n, ,Heu 26. Febr. HeM ftnh erhielt der hier kom-mandirendc Frauzöstsche General Golly aus Paris die Nachricht von der sgcschehenen Unterzeichnung des Friedens. Aufseinen Befehl, muß-te diesi' erfreuliche Vothschaft gleich "mit Trompetenschall durch alle Gassen der Stadk uud Vorstadt und Lautung aller Glocken bekannt gemacht, und morgen muß in dasiger Lavierkirche ein solemnes Hochamt und das Herr Gott dich loben wir, unter dem Donner dcr Canonen abgehalten werden , wobey alle Französischen Herrn Generale, Stabs-und Oberossiziers, die hier befindliche hohe Landeskommissiou, der löbl. Stadtmagistrat und 'alle Inwohner zu erscheinen vorgeladen sind. Gestern haben wir' zum grossett Leidwesen der qanzen Stadt unsern würdigen Bürgermeister, Hrn. Franz v. Verghammer, welcher 7 Tage krank war, begraben. Sein uncr-müdeter Fleiß und Eifer, den ee ' gegenwärtigMjUmständen ^Tag und Nacht zum,.Heß-ten der Gemeinde anwendete/warn pie Ursache seines Todes; Se. Maj. der Kaiser haben dem! Böhmischen Obersten und Oesterreich ischen , ersten Hofkanzler Grafen V. LazanM i o,ovo. Guld. zu' Vertheilung unter die hiesigen Armen zu ubiirschicken ^ und nachstehendes allerhöchstes Handbillet an denselben^ zu erlaffen geruhet: „ Lieber Graf Lazanzky! In der Anlage übersende Ich Ihnen lv/QQo Guld.^, damit Si.e dieselbe»; unter, die hiesigen 3lr-men,,jedoch mit solcher Vorsicht ver^ ,theilcn, lassen, daß nur den wahrhast' Dürftigen hierdurch eine Aushülse und Wohlthat zu statt komme. '.. ngcland segeln^und wird zu Landungen gebraucht.. Der Adeltcne, der das Korps perläßt, erhält aus u Monathe Sold; der Unadeliche aus 6 Monat und semen Abschied. ZuEulzbacö-wird dem Turenne, und aüfder Nheminsel bey Kehl dem General D.esaix ein Monument errichtet. Zu dem erstM ist.auf, Befehl des General Moreau der Marmor gehanen und pylirt. Man arbeitet auch schon, auf der grossen Rheininsel, Kehl^ gegenüber, an Defaip Grabmahl, das ihm die Rhinarmce, an deren Spitze cr . ft oft focht, daselbst errzchten lav. Veaupms Denkmahl soll eme Stellung u Breysach erhalten D.eser unerschrockeneKrieger wurde bekanntlich in der Nahe dieser (5tadt von ewer Kanonenkugel nach dem berühmten Nückzuge im Jahr ,797-gctödtet. MÜHtdorf,M 25. Febr. Vor wrzerSeitstarb hier ein Vlir^ ger, welcher eine auf dem Tod kran, ke Wittwe, und 4 unversorgte Kinder ohne Vermögen hinterUeß. Ganz unverWuthet erhielt die,WittM;>,ejn' ansehnliches Geschenk. Sie dankt . doMUebexbring^ini; Thränen, und als die-ser sie versicherfe, daß er bloß der Ueberbringer scy.e, drang sie in ihn, den Wohlthäter zu nennen. «A ber.ief )sich auf cin.erhaltenes Geboth ftreng^Stillschwelgens , und ,gieng.i>7" i.'k^'l:" Man forschte^, und es gelang endlich die Entdeckung, daß der Zhicr sn Kankonirung liegende, würdige Chef Menne, und das vortreffliche Ossiziers-Korps den 23. Halbbrigade vorder Division Net), das obgedach-te Geschenk zusammen gelegt, und durch eine ihres Zutrauens gewürdigte Person, mit strengstem Gebothe des Stillschweigens der Wtttwe ha-ben'/züstellen lassen. Die Wittwe, die Kinder, die Stadt bewundern und verehren diese edlen Mezlschenfreunde mit b?m wärmten Dankgcsähle, und achtem sich zur.Kuudmachung verpflichtet» Italien. Novcredo, den 19. Febr. Der General en Ches M»reau, welcher vorgestern im Hauptquare ticre des General en Chef Macdo-,,mald erwartet wurde, ist auf dem Wege von Salzburg nach Triettt von einem Adjutanten des Oberkonsuls Vuonaparte eingeholt worden , der ihn nach Paris berief, um selbst dem franz. Volke den Frieden anzukü den. Heut als den zo. Pluviose wurde dieser in Paris proklamirt, z" dessen Feycr man daselbst die prächtigsten Feste veranstalte. Im Garten der Thuille-rien wurden Tafeln zu einem Mittagmahle für 50,000 Personen zu-recht gemacht. Preussen. Königsberg, den 2. Febr. Die hiesige Zeitung enthält folgendes: „Dem Vernehmen nach, hat Ludwig der i8te nnen Kourier nach Berlin gesandt, mit der Anfrage: ob er sich im Preußischen Staate ankaufen könne. i Großbritannen. " London, den 31. Tcbr., ^ Auch der heutige Posttag beweifet den Ungrund des Gerüchts, als wenn schon eine förmliche Kriegs «rklärung gegen Rußland erfolgt sey. Indeß ersieht man aus der Rede des Königs, wie kritisch unsere Verhältnisse im Norden sind> Nnd zu welchen Maßregeln man unserer Seits entschlossen ist« Ka-perbrieft sind sortVaurend noch nicht' ertheilt. Kopenhagen den 7. Febr. Hier ist durch einen Kourier ans Petersburg die erfreuliche Nachricht eingetroffen, daß die plötzliche Abreise der Dänischen Gesandtschaft von Petersburg durch ein bloßes Mißvcrständniß verursacht worden, welches gegenwärtig gänzlich gehoben sey; daß zwischen dem Copen-hagner und Petersburger Hofe das beste Vernehmen herrsche 5 und daß hwohl der Russische Gesandte wild r nach Copenhagen, als der Dänische nach Petersburg zurückkehren werde. — Es werden hier alle Rekruten und übrige junge, Mannschaft bcy den Regimentern einbcrnftn, nnd Tag und Nacht an Vertheidiguttgsanstalten sortgear-bcit. -^ Noch ist in den Dänischen Staaten nirgends Embargo auf Englische Schiffe gclegc worden, welches man für einen Be- , wcis häll, daß die zwischen DZye-.mark und England entstalidenen ! Irrungen vielleicht wohl noch dürfen beygelegt worden. — Heute ist das crste von dcn ausgerüsteten Kriegsschiffen, daß Vlockschiff Elephanten, durch ßen Väum'aufder Rhcde ausgrlM» ^>- Me Seeleute, welche aus Norwegen hieber bcordert sind, gehen durch Schweden. — Vermöge einer könjgl. I Resolution vom .^. des abgewichenen Monats ist aüf den Vorschlag des Stadtbauptlnamls dem bürgerlichen Militair hiestger (^tadt eine bessere Organisation gegeben wor-! dcn. Die Stärke desselben betragt I in Friedenszelten etwa 4000 Mann ^kümr ab/r, wenn alle eingeschrie-Vene jun^e Mannschaft je Zur Vertheidigung der' Stadt soltte ansge-botets werden, auf ,2,c>do Mann gebracht werden. — Das Corps der bürgerlichen Artillerie hiesclbst, das bisher aus zwey Kompagnien bestanden hat, ist mit einer dritten Kompagnie Vermehrt worden. «^-Der vor kurzem im Sunde angekommene Englische Cutter ist bereits wieder nach England zurück-gegattgels. Stockholm, den 27. Iz». Seit der Mckkunst unsers Königs aus St. Petersburg sind im KriegS-Departement grosse Vorbereitungen im Werke Der Oberbefehlshaber der Flotte, Graf von Wachtmeister, ist von Karlscrona j hieber berufen worden, um au dew Veranschlagungen, wegen der be-vorstehendnl Seerüstungcn, Theil zu nehmen. Diejenigen Linienschlf-fo und Fregatten, welche ^ dann diese beyden Kanäle vollendet, so kann cm Sckiss, das von Am« sterdam abgeht, ohne umzuladen, ganz Frankreich durchpassiren, und bis nach Marseille gehen. ' Es wird versickert , daß gle^ch^ nach dieftm Feldzng mit Thätigkeiten beyden Kanälcn gearbeitet werden soll. -> Man versichert, daß Herr v. Normann, Minister des Herzogs von Würtemberg, der sich wirklich hiov bosindet, Vollmacht habe'/ für sejuVM S>ouverain , den Herzog, init.der Französischen Republik Frieden zu schließen. Feindliche Absicht auf Velleisls > Es ist ein Plan der Chonans entdeckt worden, um das Inselchen BelleMe an der Westküste von Frankreich den Engeländern in die Hände zu spielen. Die Kanonen sollten vernagelt, die republikani- ! schen Offiziers arretirt, und der ! Feind, bey Gelegenheit dieser Unordnung, auf die Insel gebracht werden. Die Urheber fieses Entwurfes sind Untergeordnete desOber« anfuhrers des ChouanS, des bekann-WnDeorgs. Diese Zeitung wird wöchentlich zweymahl a'Megcbcn> das ist Dienstags «nd Freytags. Sie kostci für hiesige Abnehmer halbjährig 3 fiz 15 tz,, Au^ der ^osi 3si. Emzcln tzas Stück 3tt<