E a i h a d j r r W m h r M M , | Organ ber Derfaflungspartei in Ktain. H r .566 Abonnemenrt-Bedingnisse: S-nziLhrig: gtir Laibach (I. 4,— M it Post fl. 5,— Haldjabrig: . . 2.50 Pierteljahrig l . . . 1.— . . . 1.25 gur Zuftellung in'« Hau»: LicrtrljLhrig 10 ft. Samftag den 13. Juni I n s ertiont-Preise. rinspaltige Petil-Zeile & 4 kr., bti Wi'derbolungen i 3 (t. - Antigen bil 5 Zeilen 20 kr. Redacti on. Administration u . 6r$ehi Mon: Ochufttrgaffe N r. 3, 1. Stock. 1891. Die national? Jmtfdjrittstmrtci. ©eit geraumer Zeit schon tobt ber Streit zroi- f^n ben beiben Fractionen ber slovenischen Partei wir haben oft gemig Gelegenheit gehobt, bie W n e n Phase« beSfelben an biefer Stelle zu tarafterifiren. Nach langerer ober kurzerer Frist ^teben hiebei wieberholt Versuche unternommen, ben ;%tieit beizulegen, unb es rourbe bann immer »er- kn'bet biefe sei im vollsten Mahe gelungen unb W,,r ' iren „Fuhrern" sei bie v.ollstanbigste Einig. tp-rteftellt: allein in Wahrheit blieb Alles beim fctfon unb bei bem nochstbesten Anlosse, so in ber *fct Reit nomentlich bei Neichsraths- unb Ge- >2nderatKSwahlen, trat ber bestehenbe Zwiespalt Meber mit jener Heftigkeit unb Wiberlichkeit zutage, i j . Parteikawpfe inSbefonbete bort auftritt, wo W ilbe *u einem guten Theile in personlichen Mo- C te n feinen Grunb hat. In ben jtingften Tagen % nun die schon lange oorhanbene Spaltung. im ftoeeniWn Sager insoferne ocrtieft roorben, als bie fraction, bie in bem vor ein paar Monaten toorfinbeten „ slovenischen herein" ihren Mittelpunkt lot kick fonnell als eine eigene Partei conftituirte tih b ' J , ben Namen »Rationale Fortschrittspartei" L.r ' 7 m : hex betreffenben Eaufceretnonie, bei ber TavLar unb Dr. Majaron Pathenstelle ver- wurbe trotz ber langen Neben roenig Neues c Q te n , xruilleton. Q c t I II v t » H C 1U m e rheinische Volkssage melbet, bah auf ber V e i bie schonste ber Jungfrnuen sitzt, ihr reicheS, 6 0,v ‘ ‘ 6 fiaar mit golbenem Kamme fammt unb burch \ " famen Sang den Schiff-r in's Verberben lockt. Demftlben Sagenstoffe begegnen rotr auch anber- X r t s ungernein Hdufig, nur sallt er uns wohl bes- Lflniner auf, well ber fltngenbe Surenname ?«,. Die schonste ber Jungsrauen ist namlich eine % n ober unrichtig ist e 8, fie selbst mit bem Lorlei ober Lurlei zu belegen; benn biefer C m t nur ihrem Wohnsitze zu. Lei ist namlich eine Bezeichnung fur FelS, be- k w * SchieferfelS, weshalb bie Dachschiefer in S " NBeingegcnben unb bie ties nach Westphalen tiin S e ie n heihen, bie Dachbecker butchwegS Leien- 2 b « V die ©chiefertafel b e B SchulkinbeS ^Lur^ist"ein "ielumworbeneS Wort. Man hat e S ,Juern in SOerbinbung gebracht; in ber Steier- Vrfunb in Niederiisterreich bezeichnet man mit » Itiaen. Ein philologifcher Fund in SDort- sBruchstiicke einer nieberbeutfchen Bibel- S fefcung kamen bort jum Vorfchein) hat nun bei V S B orte hliuningos, etner Bezeichnung, welche punina" far Sperling noch heute fprachge- \u in c h ist, emen anbcrrociten Anhaltipunkt ge. vorgebracht. Es roaren bie alten, hunbertmal gehorten Tiraben, bie hiebei abermals aufgetifcht rourben, roobei felbftoerftanblich ber auherfte nationals Fana- tismus als ba§ einzige Heil b e S slovenischen Volkes fur jetzt unb aHezeit proclamirt rourbe; baneben roaren e s noch einige grimmige Ausfalle gegen bie clerilale Fraction unb meljr ober minber oerftecfte jginroeif ungen auf bie befannten panslavistischen Velleitaten, mit benen bie Constituirung ber neuen Partei gefeiert rourbe. Dieselbe roitb in ben publi* cistischen Drganen berfelben mit ziemlich viel Groh- sprecherei angeliinbet unb gepriefen, bie beutsch- tibcrate Partei bes Lanbes aber hat feinen Grunb, biefem neueften Ereignisse in „Slovenien" eine allzugrohe SBichtigfeit beizulegen, unb butch basselbe roitb auch bie politische Sage in Brain taum eine roefenttiche 2lenberung erfahren. Es mag ja von einer geroiffen Bebeutung sein, bah bie ©chaar jener extremen, unbulbfamen, bie vollstan- bige „slavische Solibaritat" als ihr hochstes Ziel anftrcbenben slovenischen Polititer, bie burch bas feit Jahten im Sanbe hettschenbe Votgehen ber N e« gierung mit Nothroenbigteit grohgezogen rourbe, s ic h nun in aller Form als eine Partei conftituirt, allein biefer Vorgang betrifft boch nur cine Aeuher- lichkeit unb thatsachlich roar ja biefe Partei schon lange vorhanben unb mit allen ihr irgenb zur Ver- fiigung jtehenben Mitteln in Action. Auch barf vom boten, bas feinem Urfprunge nach bunfte Wort „lmen" aufzuhellen. Es steht mit hlut, baS ist laut, in Vetbinbung, also mit Hallen, tonen, so bah mit Lutlei ein hallen ber, tonenber Fels gemcint sein biirftt. Det Sutenname lommt nicht bloh am Rhein fonbern auch in ben Alpengegenben cor. So gibt es einen See zroischen Schletn unb bem als Woh- nung bes Zwergkonigs Laurin betannten Nofen« gotten, roo e S „Iurlt unb plappert" ; bas fommt, fagt man, con ben „Hexen", bie barinnen hausen. I n Kamten ist ein Surnfelb unb bei Schlier im Schroiibischen ein Lurenthal, in roelchem ein sch n e e - roeiheB Ftaulein „Souta" in ben heiligen Beiten, bas jtnb bie frilher heibnischen Festzeiten, an einem Brunnlein bei bet Schroarzach erfcheint, um aus einem tleinen Kruge eine Sinbe zu begiehen, aus roelcher bie S Q B ie g e flit ihren Etloser gefertigt roerben foil. I n ber auheren Erfcheinung ber fehr cerfchie- ben benannten roeiblichen Surinnen hertfcht grohe Uebereinflimmung: bas schone Haar unb ber rounber« bare vetlockenbe Gesang roerben in alien Sagen, soroohl bei Felb-, Wald- ale Felsluren hercorge- hoben. Unb auch bei Jener, con roelcher c 6 heiht: „ste song zu ihm, fie sprach zu ihm, bo war's um ih n g e scheh’n*, ist ee bie zauberhofte Stimme, welche oerberbiich roitb. 28ie roir fehen, wohnen bie Surin* ntn also ouch in ben Waffern unb treiben ale ©tanbpunlte ber beutfch=liberalen Partei nicht iiber- sehen roerben, bah es sich trotz bes schon Ilingenben Namens: „ Fortschrittspartei" leineSroegs um eine wirklich fteiftnnige, liberalen Grunbsatzen hutbigenbe Partei, fonbern oielmehr um eine Veteinigung ber enghetzigsten, von blinbem Deutschenhah erfiiHten nationolen Fanatiler hcinbelt. Die beutsch-libetale Partei in Brain steht also nach roie vot zwei heftigen unb tucksichtslosen Wibetsachem gegenuber, mogen biefetben nun clerifale unb rabicale slovenische Frac­ tion ober Fortschrittspartei unb conservative Partei ober sonstroie heihen, unb e s barf wohl als unge- mein lehtteich fiit bie Entwicklung ber Verhaltnisse im Sanbe unb ihten berzeitigen Stanb angesehen roerben, bah in einer Zeit, roo im Centrum be 8 Reiches eine gewisie Annahetung ber getnohigten staatserhaltenben Parteien nicht ganz etfolgloS ange* bahnt rourbe, bei uns zutanbe s ich in clerifaler unb nationater Richtung immer sihroffere unb oggressivere politische Formationen herauSbilben. Dos mtihte vor 2 1 H em Senen zu benfen geben, bie nun feit Sangem an ber Spitze ber roeltlichen unb geistlichen Geroalt im Sanbe. stehen. Angeblich strebte man von beiben Seiten bas Ziel an, eine fogennnntc gemahigte flo- venische Partei zu formiren, heute roitb man sich wohl zur Geniige iiberzeugt hoben, bah bie ba unb bort eingefchlogenen M ittel unb Wege burch auS falfche roaren. Von einer gemiihigten slovenischen Wossersrauen ihr boses Spiel. Bei ben C zechen unb Russen heihen biefe langhaarigen Hulbinnen Rusialki, vielleicht besholb, roeil sie zur Rofenzeit befonberS oerberbiich sinb. Sie fchroimmen auf bem Wosser ober sitzen, Ktonze roinbenb ober s ich auf ben Weiben fchaufelnb, am Ufer. Dutch rounberfamcn Song locken auch bie Russolfi junge Burschr heron unb in's Verberben: sie banntn, fofcrn sie sie nicht in’S Wosser ziehen, ihte Dpfer berart, bah biefe fejt- gcrourzclt oetharren miiffen, bis ctroa ber Geistliche burch Sefchrootung ben Zauber lost. Wet benft bei bem Heranlocken junger Bursche nicht ber Sirenen, bie nach Homer von ben Gebei- nen tnobernber Manner umgeben sinb. Den Sirene« roar bie Weiffagung gewotben, sie sollten nut so lange teben, bis Einer, ber ihren Gesong cernom* men, unoerlodt roeiter gefahten sei. Als Orpheue bie Probe beftanb unb burch feinen eigenen, noch viel fchoncren Gesong bie Argonauten obhielt, sich in’e Meet zu stllrzen, fttirzten sie sich felber com Felsen unb routben in btei Klippen cerwanbelt, ein Schicksal, welches sie mit ben brei Jungfrauen auf bem Rienbetg bei BerchteSgaben theilen, bie, roeil sie roahrenb ber Wonblung ihr Hoar zopften, zu Stein cerroanbelt rourben. Dutch ihr Enbe fowohl als baburch, boh, nachbent sie tiberwunben rooren, ihre Herrfchaft zu Grunbe ging, zeigen biey s ic h wefengleich mit ber Sphinx, beren Na gerin" bebeutet, eine Bezeichnung, roeltf Partei existirt auch nicht die leiseste Spur, wohl aber haben roir glticklich zwei slovenische Partcicn, von denen jede in ihrer Art gleich extrem ist, die aber trotz aller sonstigen Verschiedenheit ein Gemeinsames haben: die ruckfichtslose Feindschast gegen das Deutschthum, den vollstandigen Mangel an Ver- standnih fur die Entwicklung unb Bedeutung deutscher Bildung und Cultur in unserem Sande und die ganzliche Unlust, ja man liinnte sagen die Unfahig- keit, jemalS die Sonderzwecke der Partei den grohen Anforderungen und Aufgaben d e S Gesammtstaates unterzuordnen. politische Wochenuberftcht. Der Budgetausschuh des Abgeordnetenhauses nahm die Vorlagen, betreffend die Aufhebung der ararischen Bruckenmauthen u n d d e n DispositionSfond, an. — Der Steueraus- schuh genehmigte eine Resolution wegen der Begiin- stigungen Triests bezuglich der G e b a u d e s t e u e r. I n der Debatte iiber den Gesetzentwurf, betreffend die Einfuhrung der staatlichen Verzehrungs- fleuec in T rieft, betonten die meisten Redner die Nothwendigkeit eines schonenden Uebergangs- stadiums. Abgeordneter Luklje opponirte gegen die Einbeziehung reiner Karstdorfer in die Verzehrungs- steuerlinie. Es sei nicht unbedenklich, die Triester Bevolkerung dutch Aufbiirdung zu groher Lasten zu verstimmcn und andererseitS liege es im staatlichen Jnteresse, das slovenische Territorium von Triest in seiner wirthschaftlichen Leistungssahigkeit zu erhalten. Beim Capitel „ Erwerbsteuer" verwies der Ab- geordnete Dr. v. Plene r cuts den allseitigen Wunsch, die Steuerlast der Kleingewerbetreibenden zu erleichtern. Dieses Bedlirfnih sei dringend und dulde keinen Aufschub. Der Redner beantragte cine Resolution, wonach jene Gewerbetreibende, w elche blob einen oder keinen Hilssarbeiter beschastigen, von der Erwerbsteuer loszuzcihlen sind; serner bean* Iragte Plener ein G esetz, worin der Grundsatz auf> gestellt wird, ab Neujahr 1892 sei in den unteren Stufen die Erwerbsteuer einschliehlich des Tarifsatzes von 5 fl. 25 ft. kein auherordentlicher Zuschlag zum Dtdinotium einzuhebcn. — Im Steuetausschufse rourde der Finanzministct interpelltrt, ob er geneigt sei, in den Untetkrainer Bezitken, deren wirth- schaftliche Vethaltnisie s ich in jungster Zeit notorisch krainischen Mora als Mora duši zukommt. Denn die Sphinx stiirzt s ich vom Felsen in's Meer, alS ihre Rathselfrage: „Was geht d e S Morgens aus Vieren, d e S Mittags auf Zweien und Abends aus Dreien", dutch die Antroort: „Der Mensch" gelost worden war. Eine weitere Aehnlichkcit findet s ic h mil der Itisternen eddischen Hrimgerdho (Reifgerda), welche, nach dem Helgiliede, von Etzel und Helgi, die s ic h auf dem Schiffe besinbvn, dutch Gesptache bis zum Sonnenaufgung hingehalten wird und dann versteint. Dah roir eg in alien biefen Fallen mit geschwatzuien, plnppernben SEBtibetn, mit Surinnen, zu thun haben, bedarf wohl keines weiteren Rach- weis's. Dah der ©runt) ihres Hundelns die Manner- gier ist, geht aus bet Schilderung ihres Wesens hetvot, und bah den fiutinnen noch gegenwiirtig biese Eigenschastm beiuelegt roirv, baitiber belthrtn uns mancherlei im Volk? noch heute lebende Sagen. Fiir unsere Z > o e c k e irotlvn roir nur einige von denjenigen stieisen, die damil end^n, dah der Ver> lockte in einen Abgrund hm»bgesttirzt wird. So erzahlen die Reugriechm von drei rounverschLncn, jedoch zicgcnfiihiqen Reriibm, die auf dem Gipfel des BetfleS von Sfarftntnoula ihten Ausenthall haben. 2Btt auf ditstn (jiiligvn 'j'Oben seinen ,^uh setzt, ist jhneu versallen; sv lieben ihn, abet stiirzen ihn schlikhlich eibarmungsloti iiber den F-lsen hinab. Ein m en g audeis inachte es d i> ffiilbstau in Dbet- Lsterteich; fie jdmifte i»>m B>>uetniohn einen iirtel, verschlechtert haben, bet Vorschreibung der Erwerb- und Einkommensteuer auf die ge- anderten Verhaltnisse Rucksicht zu nehmen und in berttcksichtigungswerthen Fallen Grundsteuerzu- frt ft ungen bis zur nachsten Herbsternte zu ge- wahren. — Im volkswirthschastlichen Ausschusse be­ antragte der Abgeordnete Baron Schwegel, dah fiir Lagerhauser und Hangars im neuen Triester H a f e n nicht ungunftigere Modalitaten getroffen wetden, als in Goncurrenzhafen. Der Handelsmi- nister Bacquehem erroiderte, die Regierung werde die Tarife feststellen und auf den Vetkehr und die Rentabilitat Rucksicht nehmen. — Im Abgeordneten- hause wurden der im vorigen Jahte unerledigt ge- bliebene Gesetzentwurf, betreffend Matzrege ln zur Hintanhaltung d e r Trunksucht, neuerlich und ein Gesetzentwurf, betreffend die Gewahrung von Unterstiitzungen und Begunstigungen an durch die Reblaus beschadigte Weingartenbe- sitzer, eingebtacht. Das eingebrachte Socialistengesetz enthalt nachstehende Bestimmungen: Die Bildung von Vereinen, die Veranstaltung von Versammlungen und Heraus- gabe von Druckschriften, bezuglich welcher die An- nahme gerechtfertigt ist, dah sie folchen socialistischen Bestrebungen dienen wetden, welche auf den geroalt- sam en Umsturz der bestehenden Staats- oder Gesell- schastsordnung gerichtet sind, ist verboten. Ebenso ist die Theilnahme an folchen Vereinen und Ver- sammlungen und die Verbreitung oder Beihilfe zur Herstellung solcher Druckschriften verboten. Die Strafe ist mit eiitem Monate bis zu drei Jahren strengen Arrestes und (Sell)strafe von 100 bis 500 fl. feft* gestellt. Untetftittzungsvereine, welche gleichzeitig den bezeichneten Tendenzen huldigen, konnen unter be- sondere Ueberwachung gestellt und die betreffenden periodischen Druckschriften konnen fuspendirt werden. Das G esetz schlieht s ic h ziernlich oollftanbig an den Entrourf des Jahtes 1886 an. Die Aenderungen sind zum grohen Theile stylistischer Natur, nur in ben Strasbestimmungen erfcheint eine theilroeise Et- mahigunz deS geringsten SttassatzeS von s e c h s auf drei Monate strengen Arrestes. Die wichtigfte Aen- detung aber befteht darin, bah ber neue Gesetzent­ wurf nicht auf beftimmte Zeit, fonbetn als bauerndes G esetz eingebtacht witb. In den ©trafbeftimmungen, betreffend die 33ergehen gegen daS Sereins = Aus; der, roie das bekannte Nessusheinb fiir Herakles, ein Berbcrbenbringer fiir seine Braut werben sollte, e S jedoch nicht wurbe, ba bet Beschenkte den ©iirtel zuvvt an eincm Baum erprobte; der Stamm wurde zernsien. Als dieser Anschlag mifelungen roar, fuhrte die Wildfrau bei einer pafsenden Gelegenheit den jungen Butschen auf einen Felsen, von dem fein Enttinnen roar, und verschwand. Er erhielt, als die Seute in, Thai ihn bemerlten, die heilige Wegzehrung unb ftttrzte bann in die Tiefe, roo er zerschellte. Monnetgierige Hanblungen biirsten auch von einer Jnnerkrainer Hulbin erzahlt roorden fein, bie in ber BolkSsage als „sittenloses Mabchen" poifommt. Auch die Kirche besuchte sie nicht unb stiirzte, roahrenb in eincm benachbarten GotteShause bie heilige Wandlung stattsanb, selber in einen Abgrunb. Offenbar ist bie e ch te Uebeilieferung, wonach von i h r Manner in ben Abgrunb gesttirzt werben, hier fchon nerloren gegangen. DaS „sittenlose Mflbchen" fpuft iibtigenS als Hexe fort unb ftihrt ale folche am Ranbe bes GcunbeS zu Zciten ihre Tanze auf UeberaU tritt unS bie Etscheinung entgegen, bah ber Mann s ich ber Lorin nur kurze Zeit ersreut, roorauf (ein Betbetben eintritt. W ir roollcn bich an cinigcn Beispiclen zeigen, roo nicht ber Etstbeste bie »Etlosung" cornimmt, fonbern — oielleicht als sinnige Vettiesung be 8 GtundgcdankcnS — bie Erlosung butch Jiinglinge erfolgt, roelch e durch bie Lotin vvn Jugenb an beschirmt unb beschtitzt wurden, nahmegefetz, erfcheint nach den Aenderungm bfl feinerzeitigen Ausschusses die Bedingung hinzugestzt, dah die Theilnahme rc. an anarchistischen V ereinen wissentlich stattsinde. Das „Fremdenblatt" melbet, dah O ester- reich'Ungarn, Deutschland u n d Itslien in d ie H an d e l sv e r 11 a gs v e r h and lunge« auf Grund einer von jedem einzelnen Theile fist' zustellenden Basis einzutreten beabsichtigen, unb c o m ftatirt, bah bie Unterhandlungen fur die z ro tite Halfte des J u li in Aussicht genommen find. D e r Verroaltungsgerichtshof e n ts c h ie d , dah bei Z u sa rnmcnst cl lung ber ffiahlev 11 ft e n fiir bie Geineinberoahlen bie Zufchlagt zu ben birecten Steuem in ben Census nicht einj«' rechnen sinb. Die „ Wiener Abenbpost" veroffcntlichte e in e Reihe von Bestimmungcn betreffS ber 5 8 erzoltunj ber am 1. Ju li mit Aufhebung bes Frei- hafengebietes in Triest vorsindlichen S E B a a te it* vorrathc. Der am 7. Juni zu M a h r i s c h -O stra» vetsammelt gew esene Deutsche Serein » 0 » B r u nn gab seiner Ueberzeugung dahin 2lu8brui, bah ein einheitliches SSotgehen aller freiheitlich u n b fortfchrittlich gesinnten Deutsche« aus nationalen u n b politischcn Gtiinden dringend geboten sei und s p ra c h dem Club ber Vcrcinigtcn beutschen Linken zu W ien, fowie bet beutschen Partcilcitung in Briinn d l> » vollstc Vcrtrauen aus. Die »Deutsche Zeitung" etfahtt, dah bit neue Kirchcnverfaffung b e r Protest anten in Defterreich nach meht als funfjahtiger B e > rathung nunmehr ausgearbeitet unb dem Kaiser z u r Genehmigung vorgelegt roorden sei. Zroischen Deutschland u n b Ruhland stehen Bethandlungen betreffS A bschlusscs e in e HandelSvertrages im Zuge. , .M „EgyetertcS" erfahrt: Der tussische M inistek be# Aeuhern, Herr v. Giers, H abe der fiiintfli® Ratal ie die entschiedene M ih billigung b e « 6 aren roegen ihtet Haltung roahrenb bet weisung ausdriicken lasien. Die Konigin, " , O dessa reisen roollte, betrachtete dieh als einen Wm, bacon abzuftehen unb geht beshalb zuniichst n a l* j Frankrcich. \ nach Geroinnung ber Lorin Oder nachbem fie ^te f verlassen haben, aber zu Grunbe gehen. I " Edda sind es Svava (Schivaba) unb Sigrun, u # Lanb unb Meer reitenbe Walkiiren, w e lch e a irdischc KonigStochter erscheinen unb zuerst b tc © e * liebten, bann bie Gemahlinnen zroeier Helgi's> ® bem G eschlechte bet Walsunge, sinb. 8 e 4 '' Schroertroartsohn, erhiilt von Svava ben Ramen un sie schiitzte ihn seithet oft im Rampfe} a b e k Mi" nachbem Beibc Schroiirc geroechselt unb s ic h wun r fehr geliebt, fallt Helgi im Kampf unb ftirbt tn Armen Svava's. — Sigrun tritt bei einem a" ‘ Walsung, Helge bem HunbingStobter, aus, b e t b e y e Geburt Schickfal spinnenbe 9tornen erscheinen. reel? machtig bie SchickfalSfaben fchnUten. Unt« »» Roinen bttrfte Sigrun, von welcher die fagt, in ihr sei Svava roieber Sporen, g«w I fein; benn sie ist bie Bcfchittzetin bieses ffialfung, sie mar, rote sic selber fagt, nie fern, tom « « Kampfe stand; und als ihr Vater sic H . anoerlobte, den sie verabscheute, ritt s ie ml tibet Lanb unb Meet unb fuchtt Hel0c » i • Herzen seine Hand unb gttihte unb fahte e n ^ Da wuchs bem Manne bie Siebe zum » ihn fchon lange, bevor er sie sah, «uS oo « zu lieben bekannte". AlS jeboch ®'0ru" ift jctien. oermahlt roatb, fallt er im Kampfe. Dichters. falls nur ein sinniget Gebanke be, ebb.W« einen anbern Sagenstoff bem Helg'liede DaS vom croatischen Landtage beschlofsene ^ e s e tz , Betreffend die Comma ssation der G rund- ^Lcke erhielt die konigliche Sanction. Der Paris« „ Figaro" erfahrt aus Berlin, ^ Ministerprasident Caprivi dem nachst seine Emission geben und wahrscheinlich M i q u e l , mog- E ic h e rw e is e auch W a l d e r s e e zum Nachfolger Sjjalten wird. (?) 3n der sranzosischen Kammer legte der sinister beS Jnneren ben Gesetzentwurf in Betreff i> rr Errichtung einer ArbeiterpensionScasse ^r- jedem Arbeiter soll nach dreihigjahriger Arbeit 'itze Jah re S p e n sio n von 300 bis 600 Francs gesichert ^ e n Die Patrone und die Arbeiter roerden gleiche ^inrablungen zu leisten haben und bet Staat wird feet D ritte l der Gesammtsumme dieser beibcn Ein- khlungen beitragen. rrwischen der rtallenrschen Regrerung '»lb bet romischen Curie ist betreff« bet dem ^rn'alichen Patronate unterstehenden Bisth tim e t ^e Einigung dahin erzielt rootden, dah bei einet ^rdisvacanz der Papst den Bischof ernennt, roorauf iu er hie Krone um seine Bestatigung bittet. ^ n Petersburg tritt der N ih iliS m u s roiedet in 5000 Hausern wurden Durchsuchungen Wnomnten. — I n Simbirsk und Samara (Rutz- L.?, rtnt, wegen deS dort herrschenden Nothstandes ^auernunruhen ausgebrochen. Wegen der Vorgange in A l t - S e r b i e n herrscht feischen S e r b i e n und der T ti r k e i ein unfreund- ^4er Ton. < v fi Haiti lieh General Hippolyte 80 Theil- ^mer an ComplotS gefangen nehmen und hinrichten. Wochen-Chromk. Der Kaiser wird am 13. d. M . dem Wiener ^rzbischofe D r. Gruscha ben Cardinalshut aus Sm. Die Frau Kronprinzessin-Witwe Erzher- ©tep*>anie roiri> Prager AuSstellung hfjt besuchen. — Oberst Graf Hartenau (tnr;ni Alexander von Battenberg) in Graz ist an ^inem Magentibel erkrankt, befindet s ic h jedoch bereitS ty bem W-ge der Besserung. < >n c> sch l ist der ehemalige osterreichische M i- b-,jehungsweise Ministerprasident Leopold R. ' bet Schopfer deS liberalen ReichS- H a s ner, L , dah Sigrun'S sehnstichtiger Schmerz L " /t,rttten auS Walhall zuruckzieht, roeit ihre heihen jhm auf die Brust fallen und et deShalb W 4eut>en der himmlischen Halle nicht geniehen tB L tiw fc r Stoff gehort ben fogenonnten Lenoren- f6" nn und daS Helgilied bietet die alteste be- C L R i-d --!« " !' . DemStaufenberger, b e r emZahrtnger r-in burfte, sagt eine Jungfrau mil weitzem to S ib e die er auf einem Stein sitzend findet, J T L b e seiner von Jugend her unsichtbar gepflegt h* auf Strahen und Stegen, in Sttirmen 2 S L ite n ". Sie ste ckt ihm einen Ring an ben ^in« r und wirb seine Geliebte und ist bei ihm, s o « nach ihr rotinscht. Er darf AlleS, nut fein Weib nehmen, sonst stirbt er in drei Tagen. C t k;»6 trifft ein. Denn alS er s ich zu einer anderen W n t entschlieht, erscheint beim Hochzeitsmahle daS C n ls e fe l, ein Fuh, wie et schoner nie ge sehen fln Farbe gleich dem Elfenbein, durchstoht die § nn/h, rfe unb wirb biL zum Knie sichtbar. Drei C e barauf ist der Ritter eine L-iche. e v m Schlachtgettimmel rottd nach etner fraintfchen der einem der Mesten Geschlechtet angehvrige .fenbetget von einem Vetwandten erschla- V nackdem er eine Waldsrau, die ihm einen )>.' fifJraeben, treulos oerlofien hat. Diese tntinb« ti*8 ueberlieferung, wornach bet Schetfenbetget V R in S von einer Frau bekommt, ist jedenfalls Volksschulgesetzes, im Alter von 73 Jahren infolge SchlagflusseS gestorben. Die Vertheilung bes Johann O rt h'schen Nachlahvermogens hat noch nicht stattgesunben. Am 7. b. M . starb in Grinzing bei Wien bet Chef-Rebacteut b e S „Reuen Wiener Tagblatt" Moriz Wengraf. In Wien besinben s ich nach bet letzten Volks- zahlung 42.000 Protestanten , barunter 36.000 AugSburger unb 6000 helvetischer Confession. Wien, Linz, Graz unb Triest roetben b e m « nachst butch eine T ele p h o n l ei tu ng vetbunben roerben. Det Wiener kaufmannische Gesang- v e r e i n veranstaltet Enbe dieses MonateS einen AuSflug in die Schweiz. I n Wien wurde von ben Buchdruckern bie Arbeit wiebet aufgenommen. Das Kreisgericht in Korneuburg hat ben Cister- cienfer-DrbenSprieflcr Rubotf K n o b le r, bet als Katechet in bet Volksschule zu Zistersdorf beim Religionsunterrichte an zahlreichen Schulmcidchen im Alter von acht bis zroolf Jahren Verbrechen gegen die Sittlichkeit begangen, zu drei Jahren schweren und verscharften KerkerS verurtheilt. In Prag starb Dompropst 98titfel, ein treuer Anhanger ber beutschliberalen Partei in Bohmen. Der Rector ber czechischen Universitat in Ptag watnt die borttge Stubentenschaft in­ folge hoheren AuftrageS vor weiteten Ausschreitungen auf bent AusstellungSplatze. In bet biehbeziiglichen Kunbmachung heiht es, batz bie Polizei berartige E xcesse nicht longer bulben, fonbern mit allet ©trenge etnfchreiten werde, inSBefondere menn die Ausschreitungen einen demonstrativen Charakter ttagen. Die poln ischen ReichsrathS-Abgeordneten haben s ich gegen ben Besuch ber Praget AuS­ stellung ausgesprochen. Am 28. unb 29. b. M. findet in Znaim ber Parteitag bet ojlerreichifchen ©octalbemofra- ten statt. In Krakau unb Bubapest roerben neue Theater gebaut. Gelegenheitlich bes in Stille oerloufenen K a- thotikentageS in Graz stanben an bet TageS- altet als jene schriftliche Beatbeitung beSselben Sagen- stoffes, in roetcher ein Zwerg ben Ring tibergibt. Die letziere Sage theilt u. A. auch Dirnitz in seiner Gefchichte Krains mit. Det Berfasset hat ein recht romantischeS Gemalbe fchaffen wollen unb dadurch die eigentliche Sage verdunkelt. Da bes Scherfenberget's jetzt zetfallene, an- geblich 928 erbaute Burg — sie tiegt bei Steinbrtick an bet Save — ben Ramen Suivva fuhrt, was LiebeS- obet Schlummerbetg bebeuten rotirde, so mag es sich hiet um eine ahnliche Stammsage dieses alien Geschlechtes handeln, rote beim Walstmg und seiner Svava, bet Schroabin. Aehnliche Stammsagen roiebetholen sich tibrigens noch an anberen Orten. DaLselbe Motiv, namlich die Vernichtung d e S zum Erlosungswerke ouSertorenen Jtingling«, tritt unS auch in der, Baumbach's Dichtung „Zlatorog" zu Grunde liegenden Volkssage entgegen: Die Weihe Frau stiirzt, in Gestalt deS Zlatorog, ben Trento* jaget, iiber ben sie frtiher schlitzend geroaltet hotte, in einen Abgrund. Angeblich stirbt er, roeil er auf den geheiligten Gem Sbock gefchossen — richtiger abet roohl deShalb, roeil et det Weihen Ftau ungetreu wutde und daS begonnene EtlosungSroerk nicht zu Ende ftihrte. W ir roerben fpotev sehen, roie in ber VolkStibetlieferung Gemse unb Weib sich verschmelzen unb als wesengleich gedacht find. Der TrentajSger stiirzt in einen Abgtund — das ist eine Form bes VernichtenS. orbnung bie belonnten Themata: tnnere Politik, RationalitSt, Volksschule unb SocialiSmuS; alle Fragen wurben auf christlicher Grunblage erortert. Die Concession ju t Errichtung ber Localbahn Cilli-Schonstein'Wollan wurbe an ben steirischen Lanbes-Ausschuh ubertragen. BiS 6- b. M . sinb in Gleichenberg 1015 unb in Romerbad 180 Curgaste angelommen. An bet norblichen Auhenmauer bet (Sillies Sutgruine rourbe ein 50 cm longer unb 27 cm breiter Stein, auf roelchem bos Woppen ber ©rosen von Cilli beutlich ausgemeihelt ist, unter bem Schutte ausgegtaben. Die Ortsgruppe G o r z bes beutschen Schul- oereines veranstaltete ein Fest, bem 1000 Personen aus alien Bevolkerungskreisen anroohnten. I n ben Geroassem bet Punta sottile Bei Triest roirb ein Hoisisch bemerkt. I n Triest beschloh eine Versommlung bet bortigen Commissionare und SSertreter ber intonbi- sch e n FaBriken unb Handelshauser, an bie inter* essirten Honbelskommern bie Bitte zu tichten, butch ihre Vertreter gegen die Votloge, Betreffend die Fteihofen-AufheBung, im Parlament krastig onzukompfen, da, falls bie Bestimmungen Beziiglich ber Verzollung bet Waarenvorrathe am 1. J u li wirklich burchgefuhrt wurben, zahlreiche Detail« hanbler zum Concurse gebrangt unb eine allgemeine Geschoftsstockung eintreten rourbe (?). Vom 7. d. M. aB oetfehren roochentlich am Dienstog, Donnerstog, Somstog und Sonntog Lloyddompfer von Triest nach Polo unb zuriick. In Bubopest sttiken bie OmniBuSBesitzet. DieFestungsmanovetinKornotn finden in den Tagen com 10. Bis 14. August statt. In Oroshozo (Ungarit) fanden aBermalS Bauernexcesse statt; 20 Gendarmen mutzten mit gefalltem Bajonnet einfchreiten, 46 Excedenten wurben oerhaftet. In Fiume rourbe der Bankier Amato Gre­ go ri c h rocgen SSeruntreuung von Einlogett verhaftet; die Passiven dieses salliten HauseS follen ben Betrag von 200.000 ft. tiBerfteigen. Der „P . Lloyb" Berichtet: „Die Verroerthung ber reichen WalbBestanbe in BoSnien fchreitet rasch vorroartS, unb namentlich bie Erzeu- gung von Fahholz hat aujjergeroohnlich grohe D i- menftonen angenommen unb liefert einer Bebeuten- ben Zohl von einheimifchen ArBettern etne bauernbe Iohnenbe Beschciftigung. Dos Fohholz ist von vot- trefflicher Quolitcit und ermoglicht eine leichte Ver« arBeitung, und ist eBenfo geschatzt, roie die Prove« nienzen aus Slavonien, daher dasselBe auch uBerall guten Absotz findet." Die Schweiz halt ftir fremdtdndifche Besuchet 62.500 Betten in Bereitschast. Der aus Paris sltichtig geroorbene Banquiet J o nano, Hauptorganisator ber Moskauer Aus- stellung, hinterlieh angeblich ein Deficit von mehre« ten Millionen Francs. An bem am 7. d. M . in R om in Scene gesetzten Rationolfefie nahm auch Konig H um . Bert theil. Dem V esuv entslromten in ben letzten Tagen grohe Mengen Lava. In Pitano errichtet eine italienische Actien- gesellschoft eine offentliche Bobecutonstalt. Die 2lbminijlration bes PeterSpfennig- fonds in Rom ist wegen fahrlafftgen GeBahtenS dutch Ankauf nun werthlofer Papiere aufgelost rootden. Det Schaden, roelchen det Peterspfennig erleidet, betragt 11 Millionen Lire. In Venedig, Mailand, Rom, Florenz, Verona, Mantua, Margenizo, Badia, Calavena, Pavia, Ferrara, Ravenna unb Tregnago rourbe am 7 . Juni Frith tin heftigeS GrbBeBen vetsptitt.