loo Sonntag, dm 2«. August 1871. X. Jahrgaag. Die „Marburger Zeitung" erscheint jeden Sonntag. Mittwoch und Freitag. Preise — fiir Marburg: ganzjährig 0 fl.. halbjährig 3 fl., vierteljährig 1 fl. 5l) kr; fiir Zustellung __ins Han» monatlich IV kr. — mit Postversendung: ganzjährig 8 fl., halbjährig 4 fl., vierteljährig 2 fl. JnsertionSgebuhr 6 kr. pr. .^ile. Schlußvetrachtung liöer das WarSurger SchuW. ^ ^ DaS Marburger Schulfest, welches wir in den zwei letzten Rummern dieses Blatte» ausführlich beschrirben, lvar daS erste dieser Art. Die Probe ist gelungen und l)offcn ,vir mit all ctvige Seligkeit preisen und die kaum gelöstkn Bande diS Geistes nur um so fester tnüpsen wollen, weil dann dtr Knechtung drr hilslosen ungebildeten Masse kein Htndcrniß entgegen steht. Marburgs Bürger li>erdeu für di«^ Wohlfalirt und daS Glück ihrer Zugend mannhast einstehen und entschlossen den Kamps mit jenen lKiementen aufnehmen, die sich in Otsterreich jederzeit geltend zu machen Versuchen, wenn die durch Arroganz und llnsähigkett htraufbeschworene» Rlederlageu halbvergesscn sind. Jur Geschichte des Hages. Der steie rmä rtj sche G ro ßg rn nd. besitz zählt nach der Kundmachung der Statt-halteret 161 LandtagStvahIer. In früheren Jahren «var diese Zahl bedeutend großer: die Verminderung rührt davon lier, daß die HanSzinS Ultd HauSklassenstener für eine Personalstener erklärt und von dem zur Wahl berechtigenden Gesammt-beteage der unmittelbaren Steuer abg Men worden. Die sreisinnigen Mitglieder dieser Körperschaft verlieren dadurch ungefähr zwanzig Stim-mrn. Wir ereisern nnS grundjäKlich sür kein politisches Vorrecht, auch nicht sür jenrS der Großgrundbesitzer; allein io lange ein Gesetz btstel)t. mutz eS vollzogeu werdei». Wie kommt aber jctzt die Regierung zu einer solchen Auslegung, nachdem durch volle zehn Jahre die fragliche Bestimmung ii' eiuem wisentlich anderen Sinne angeivandt luorden ? Und »vo bleibt ferner bei ?>er Elnlieit dcr Gesetzgebung die einlieitliche Anwendunjz, wenn nur in der Steiermark diese Auslegung platzgrcist und da sie gerade hlcr die freisinnig? Partei schü-digt. wie verhalt sich'K endlich mit dir politischen Gleichberechtigung? In Rußland lvird die HterrSorganisation mit größtem Eiser betriebrn und daS preußische System der allgemeinen Wehrpslicht ohne AuS-»ahme aus das strengste durchgesührt. Angesichts der Aiesenausdehnung deS Reiches sollen Pro-viNj-DtpotS eingerichtet »Verden. Ossiziere sind damit beschästigt. die Grenzen zu untclsuchen uad in der nämlichen Wlise Bericht an die Regierung zu erstatten, wie sie den Deutschen in il^rem Borgehen wider Frankreich so großen Nutzen gebracht. Auch wird der Versuch gemacht, tvie schnell ein vorrückendes Armeekorps eine Eisenbahn zur Her beischaffung der Mundvorrälhe erbauen kann. Marburger Berichte (Schlvere Ve rtvu n d u ng.) Am l6. d. M. Utn zwei Uhr nach Mitternacht geriethen 'n Zitserl'S Wlrts)ShauS (St. Magdalena) die Gäste bürgerlichen Standes in einen Wortwechsel mit vier Dragoner» vom 10 Regiment. Erftere verließen das WtrtljShauS srührr. als die Soldaten. Der unbewaffnete Korporal Jukob Steinko tvard in der Nähe deS Weitzel'schen HanseS von den heimkthrendea Theilnehmern deS Streites übcr-salltn und so schwer verwundet, daß er nach dem Militärspital gebracht werden mnßte. Bier Tliäter wurden von der städtischen Polizeimannschaft augenblicklich verliastet und am folgenden Morgen dem Strafgerichte übergeben. (Ha g e Ischa den^) In Tüffer und vierzehn Nachi^argemeinden sind dnrch iviederholten Hagel-schlag die Früchte aus dem Frlde und in den Weingärten gänzlich vrrnichttt worden. (Turnverein.) Dr. Eduard Sturm in Brünn, welcher in der letzten Bersamtnlung deS hiesigen Turnvereins zum lKheenmitgliedc ernannt ivorden, hat demselbrn folgendes Telegramm gesandt : „Für die ehrenvolle Ernennung innigsten Dank und brüderlichen Turnergrnß von dem jüngsten Mitgliedr. Sturm/ (iL i sen b a hn w e s e n.) In Bezug ans die Entwicklung deö Vahnweienö sind vom Han-delsministerlutn zwei sür Marburg sclir »vlchtige Konzessionen erthcilt worden. Die Bewilligung zur Bornahme der technischen Borarbeiten haben nämlich auf die Dauer von dreib Monaten er-halten: die Herren: Dr. Reiser. Franz Perko. Skkphau Mohor in Marburg. Dr. Budinsky und Franz Günther in Wien zürn Baue einer Lokomotiv-Eisenbahn von Marburg nach Pettau — Stephan, JnlinS, Ludwig. Grasen Erdödy. Fürst Montenuovo und Joseph von Kormendy für die ans österreichischem Gebiete gelegenen Stricken einer Lokomotiv-lLiscnbahn von Wiener-Neustadt über Hochart. Felirtng und Radkersbnrg nach Marburg. . (Zum Besuche des österreichischen Lrhrer t a geS.) Der Ausschuß dcr Bezirksver-tretung Marburg hat sür BolkSschullehrer deS ganzen Bezirkes (Stadt uud Landschasi) süns Rkisestipendlen zum Besui)e des österreichischen Lehrertages in Lliiz bewilligt und zur Bewerbung ausgeschrieben. (Gegner des SchnlsesteS.) „Llv-vouslti Xaroä" bringt in Nr. 94 eine Schilderung des hiesigen SchnlsesteS, die wieder zeigt, ivie die Leidtnsch.ifl der Parteinng !>cn Blick zu trüben Vermag ; der Bericht lautet: „Am vergangenen Sonntage gaben die Marburger Bürger ans den Borschlag deS Lehrers Habianitsch den SchsUer« und Schülerinnen der hiesigen ni«deren Schulen ei» Schulfest. ES versammelten sich im Garten des früheren KadetteninftitnteS Uttgefähr 1000 K'nder und etwa 1i»00 Leute aus der Stadt. Doch aus der Bewirthung der Kinder ist eine ptilitische Demonstration geworden. Man ließ die Aii'der trinkctt und rslen und dcr Herr Professor Ritck politisirte den anwesenden Erivachsenen vor. Am Abende aber sahen wir in der Stadt die A leinen nach Hause marschiren. Alle tvaren betrunken; sie schrien und stöhnten. Ist das eine deutsche Pädago^iit? Wir würden sagen: nein." (Aus dem anderen Lager.) Der Entschluß. in Jaring eine Borschußkasse sür Land- wirthe zn errichten, wird vom „8ll>v. (Aoszivä»r" bekämpft; in Nr. 32 desselben wird nämlich geschrieben : „Ich höre, man gehe in Jaring um, einen Berein zu gründen, welcher den Zweck haben soll, mit den eingelegten Geldern den Besitzern zu Helsen und ihnen kleinere Beträge zu verabfolgen. damit sie in der Noth nicht mit großen Unannehmlichkeiten Geld suchen und dafür zu liohe Zinsen bezahlen müflen. Weitläufiger kann ich jetzt den Bericht noch nlcht erstatten; nur so viel ertvähne ich. daß die Gründer dieses VererneS deutschgesinnte Männer (Uvmöurji) sind, tvelchen vielleicht Leid thut. daß nicht deutsche Mütter auf deutschem Boden sie geboren! Die Zukunft »vird eS offenbaren, ob ihre Absicht so rein ist, tvie sie behaupteu?" (Wählerversammlun g.) Freitag Nach-mittag 2 Uhr tvurde im Saale zur „Stadt Wien" eine Versammlung vonLandtagSwählern der frei' sinnigen Partei abgehalten. Her? Max Baron Rast eröffnete dieselbe, die 80 Mitglieder zählte, mit einer Entschuldigung über die Art de» Einberufung. Sodann ward Herr Notar Bitter! von Teslenberg zum Obmanne und Herr Professor SchaUcr zum Schriftführer geivählt. Herr Baron Rast beantragte, die Bersamm-lung möge sich als Wahlkomite sowohl sür die Stadt, als auch sür den Laudbezirk toustituiren und einen BollziehungSauSschuß wählen. Die Versammlung beschloß einstimmig nach diesem Antrage. Herr Brandstetter sprach über dieNothtvendig-keit, daS Gesammt - Wahlkomite durch nicht an-iveseude Parteigenossen zu erweitern und den Voli-ziehungsausschnß durch den Beitritt Kreitvilliger zu verstärken — waS auch betchloslen wurde. Nach dem Antrage des Herrn Reuter wurde die Mitgliederzahl sür den letztgenannten Ausschuß auf eiuunl>zwanzig sestgrsetzt; dieser besteht aus den Herren: Karl v. Formacher. Gerichtsbe« zirk Windisch.Feistritz — Michael Wretzl, Johann Weingcrl. Joseph Ttlsch, Gerichtsbezirk Marburg ^ Dr. Jng.Urbantschitsch. Wolf. Malitsch. Gerichts-bczirk St. Leonhardt — Heinrich von Gasteiger, Notar Bittcrl. Robcrt Psrlemer, Ingenieur Dem-mel. Anton Hohl. Prosesior Domiukusch. Julius Reitter, Jakob Köllner, Georg Mayer. Marburg — Baumann. Sorschak, Pivetz. Johann Rolh, Wi»« dlsch Feistritz. Als Betverber um die Stelle eineS Abgeordneten empfahlen sich die Herren: Karl Reuter, für die Stadt, Konrad Seidl und Friedrich Brandstetter für den Landbezirk Marburg und wurden einstimtnig angenommen— Nachdem diese Herren iwch erklärt, auf dein freiljeitlichcn Wege ivie bisher vorzugehen, wurde die Versammlung geschlossen. (Minister,eile Sorge für den Volks-Unterricht.) Obwolil die Ferien der Volksschulen gesetzlich erst Milte September zu beginnen haben, wurden doch sämmtlilhe dem Urlauberstande an-gehörige BolkSschullehrer aus den 19. August zur Waffenübung einberufen — natürlkch! selbst i« tiefsten Frieden muß der Wehr stand den Borrang vor dem Lehrstande haben. Geht auch für jeden solchen Lehrer der beiläufig zwanzigtägige Unterricht sür fünfzig bis siebzig Schüler verloren, so wird doch dieser um einen Monat früher befähigt, die nächste Schlacht mitgewinnen zu helfen. Dcr BezirtSschulrath hat zur Abwehr dieser Maßregel, welche daS Schulinteresse unläugbar schüdigt. «at dm M»trage des Obmauns Herr» Koarad Seid! in seiner letzte» Sitzung folgendes Telegramm aa das Unlerrichlsmiaistermm qerichNt: „Sammtliche de« Mtlitärurlovberstande a»ge> hörige Ltljltt stad für den 19.Aukuft zur Waffen-«buag Meruftn; das Schuljahr eadet erst mit 14. vtpteNber. Die pslichtmüßige Obsorge sür Wahruuß der Schulintereffea qedietel das dringende Ersuchen u« schleunigste Beranlaffung. daß diese Eiuderusuageu, widerrvfe» uul» diese Lehrer auf einen innerhalb der Schulferien liegenden Termin znr Aenügeleistung ihrer Militä'pfitcht eiaberusen werden." Die tklkgraphische Antwort dts Ministeriums lautet: „Auf das gestrig« Telegramm wird bedeutet. daß um Terminsänderungen für Lehrer« einberufungtn zur Waffenübung beim Statthalter, eventuell beim Generalkommando in Graz anzu« suchen." Da der Unterrichlsminister seine Ans« gäbe, die Schulinterrssen als oberste Schuld,Hörde möglichst zu »Vahren, in diesem Sinne auffaßte, so blieb dem Vezirtsschulrath nichts anderes übrig, als die fragliche Bitte nun telegraphisch a» den Statthalter zu richten. (Truppenübung) Oesle.n find 2000 Mann der Kestrve — von drei Jahrgängen — hier eingerückt, um an der zwanzigtägigen Uebung theilzunehmen. tKeu erwehr.) Die Spritze, welche vom A>s>(yuß des hiefigeu geuerwehr-Bereius in Leip» zig bestellt worden, ist gestern angekommen. (Arbeilerbildungsverein.) Heute Nachmittag 1 Uhr findet im Safthause des Herrn Tschtligi am Hauptplatz eine Sitzung des Arbei-terbilduugsvereins statt, in welcher nach Beendigung der Vereinsangelegenheiten der Vortr^ über die altkatholilche Bewegung sortg»setz» wird. Abends fieben Uhr beginnt in der Götz'schen Bierhalle der gemüthliche Abend dieses Vereins mit Gesang, Deklamation, dramatische« Scherzen vnd Tombo« iaspiel. Der Einlrittt steht Zedermann frei. (B e rsicher UNgsw e se a.) Die Bersicher-ungsgesellschaft ^Oesttlreichischer Phönix" iu Wien, deren Hauptagentschast Herr Adolf Zwettler in Marburg schon seit November l8SS sührt^ schließt in der Äeiermark Hagelverficherungtn nicht ab. (Laudwirthschast.) Nach den Be-stimmungen. welche vom Ackerbauminister genehmigt und i« ^sleiermarkischen Landdoten" — 1871 Nr. 10 nud 11 — kundgemacht worden, soll die Bersteigeru»g der ans Staatsmitteln angekauften Snchtsiitre und Kühe der Mürzthaler, Marieuhofer u»d scheckige« Bergrasie in diesem Herbste uoch statlßnden. Diese Zuchtthiere werden um 30^/G des Kostenpreises ausgeboten. Zur Theilnahme an der Steigerung find nur jene Land wirthe berechtigt, die für jedes Suchtthier, welches fie erstehen «ollen, einen Anmelduugsschein gelöst »nd einen Betrag von 10 fi. erlegt haben; bei Erftehuug de« Tdieres werden diese 10 fi. eingerechnet, bei Nichterstehung aber zurückgegeben, vüugstens bls St. August müssen diese Anmel-tzuugeu dem Aentraiausschuß der steiermäikiich,n LaudwirthschaslsGeiellschaft vorgelegt werden; es werde» demnach alle Btehzüchter der landwirth-schastlichen giliale eingeladen, fich zur Theilnahme an dieser Steigerung rechtzeitig entweder in der Aanjlei de< Zentralauejchusles in Graz oder bei der giliale in Marbnrg anzumelden. Aufruf. Die Veredlung des litebensatzes «nd die richtige A«swahl dir sür die gegebene« Berhalt-mffe der ei«zelntu Neingebirge passendsten Rebensorte« iß eine Grundbedingung der Hebung des Weinbaues, welche in Steiermark um so mehr nothhut. da bei de» großen Fortschritten anderer Länder im Veindaue eine gesteigerte Thüligkeit diingenh geboten ist. ivenn der steirische Weinbau die Konkurrenz mit den Nachbarländern außhul» ten soll. Bei der großen Verschiedenheit der Weingebirge des Landes nach ihren klimatischen und Vodenverhältuiffen erscheint es als nothwendig. daß in jeder Weingebirgsgruppe die umsaffeud« Pen iversuche mit verschiedenen Rebsorten und bm darauls » erzeugte»« Weine« avgestellt werden und daß sich möglichst viel« Weinbauer mit vereinten lkrösten «ad nach einem in vorhinein festgestellten Plane daran betheiltgen. Der Zentralausschuß der steierm. Landwirth« schaftsgeseUschaft hat daher in Folge Beichluffe« der 47. allgemeinen Berlammluag die Art und Weise der fistematischen Durchführung dieser Ber» suche in Berathung gezogen und den Beschluß gefaßt, die Bildung von Veinbauvereinen in den Hauptweingebirgea des Landes anzustreben. Anr Bildung solcher Bereine, »velche die Durchführung fistematisch geleiteter Versuche mit den verschiedenen Rebsorten und die Hebung de» Weinbaues und Weinhandels überhaupt in die Hand zu nehme» haben, wurde von einem hiezn gewählten Komlte ein Gnttvurf der Statuten ausgearbeitet, der von den sich bildenden Bereinen zu prüfen und den Lokal-Berhältniffen und Bedürfnissen anzupassen is^. Mit d?r Aktlvirung dieser Bereine im ganzen Unterlande wurden vom Zentralausschuffe der LandwirtdschaftSgesellschaft Herr Direktor Wert und der Gefertigte betraut. Marburg mit seinen vorzüglichen Weinlage« am rechten und liiiken Drauufer. mit seinem re» gen Eifer für den Fortschritt im Weinbaue, mit seinem entwickelten Weinhandel ist als Zentrum des steierischen Weindaues vorzugsweise zum Sitze eines dieser Bereine beruse». für welche, wen« fie fich lebeusfähig erweisen, eine Subvention aus Staatsmittel« vom hohe» Ackerba«ministerium in Ausficht gestellt worden ist. Es werden hiemit alle W-ingarten Befitzer, Weinhändler »nd alle Are«nde «nd Förderer des Weinbaues höfiichst eingeladen, dem in Mar-bürg zu bildenden Weinbauvereine beizutreten und bei der ersten konstituireude« Bersamml«ng am Samstag den 2. September d. I. um 7 Uhr Abends im Speisesaale des Kafino zu erscheinen. Der Statntenentwurf «vurde in Nr. g der Weinlaube vom Jahre 1S7I veröffentlicht und können Exemplare desselben beim Gefertigt,« bezöge« werden. Marburg am 16. August 1871. Dr. Mullö. Herr Decha«t G.T«tek i« St. Leonhardt W. B.l (Schluß) Ihr Geschreibsel ist eine offenbare Lüge. ei«e absichtliche E«tstellung von beka««tea Thatsache« nnd in St. Leonhardt ««d U«geb«ng tacht man n«r über derartige uubesonnene Lüge«. Was das Reisen mit der Wirthschafterin betrifft, bemerke ich, daß Sie für Ähre Wirth« schasterin be»m Reisen gerade so wenig eine Steuer oder Taze zu entrichte« habe«, al» ich und wir daher in dieser Hinsicht aus ganz gleicher Stufe stehe«, a«ßer we«n Köchinnen geweihter Herren besser find, als andere. Uebrigens haben Sie aber über mich gar nichts z« schaffe« u«d de«ke« Sie lieber «ach. ob die Le«te das R«degesetze «achzu» sehen. Man sehe sich auch das Reichsgesetz vom 27. Juli 1871 Nr. 88 au. Die Zeiten des Znquisitionstribnnals und ähnlicher Änstitnte, Ivo man allenfalls ob derlei Anschuldlgunge« vor das geiftliche Gericht gestellt wurde, haben bereits — Dank dem gesunden Menschenverstände — anfgehört. Aus der ge-meindeämtlichtn Erledigung könnten Herr Dechant ersehen, daß diese kompetente Behörde ohne Einmischung von Unberufenen amtznhandeln versteht. Sie haben auch Ihre Erividerung offenbar gegen Ihr Gewissen veröffentlicht. Sie machen in Ihrer Schilderung St. Leonhardt ^u einem sehr tebhasteu Orte; Sie sprechen von Gasthäu-ftrn und Unterhaltniigen. wie sie sicherlich nicht in St. Leonhardt, sondern höchstens in der Hanpt-stadt vorkymmen. Uebrigens besuche ich oft mo« natelang kein Gasthaus, noch auch die angeblich in St. Leonhardt so glänzenden Unterhaltnngen. Venn ich jedoch zur Winterszeit zn mir befteun-deten Geschästsleuten gelegentlich zu einer Unter-halung ging und hiezu meine Wirthschafterin, die ich doch als Beamtensgattin und nicht wie einen Badrwaschel behanvel« kann, und mein Kanzleipersonale mitaahm, würden Sie, Herr Dechant und Ihre Ohrendläser mir dieß ebensowenig wehren können, als ich Il»ne« verbieten kann, bei Gele-genheit der katholisch konservativen Bersammlung in Leserers Bränhausgarte«, wo es zu Zeiten auch sehr lustig herzugehen pfiegt. das große Wort zu führen und auch Ihre Wirthschafterin mitzunehmen. Daß bei letzterwähnten Bersammlnngen in-deß statt des Tanzens Prügeleien und Schimpfereien an der Tagesordnung find, ist eine detannte Thatsache. während bei bürgerlichen Ta«^«ater-haltnngen dergleichen handgreifliche Ungemnihlich-keiten ansbleiben. Liebenswürdig sind nicht grauen und Herren. die gezivungen getrennt leben, sondern solche Priester, die fich über das Unglück lnstig machen, wie di,ß hier der gall ist. Daß Sie schon damals in Ihrem dermaligen Amte waren, als ich noch in de« Windel« zap. p lte. macht Ihae« weder Ehre noch Unehre; obwohl ich a«ch ei« altes Sprichtvort kenne, das da saat: „Alter schützt vor Thorheit nicht. Ein Glück ist es sür Sie ««r, we«« Sie wirtlich so gut mit dem Strafgesetze beka««t find. Das Strasgesetz bi« ich übrigens bereit, mit Ihnen ««d Ihrem Rechtstonsuteute« persö«-lich auf das Genaueste durchzuexerziere« ««d zwar oh«e latiiaifche Mostet« «nd wir wollen verfnche«, wessen Anschannng die richtige ist. Was Sie nicht wissen «nd nicht tennen, rüdren Sie nicht an. so geht Sie z. B. der 19-jäheige Bräntigam gar nichts an. dieß insbesondere, da diese Angelegenheit noch nicht entschieden ist. daher Sie meine Ver«rtheil«ng nnr i« ««z«ver-läßlich schet«endem prophetischen Geiste behanpte« to««te«. Ich frage Sie. Herr Dechant. war«« Sie mich nicht schon «m die Betanntmachnug des Na«i«s jene? sauberen Herrn Freundes fragte«, der in einer so rührenden Arenndschaft zu Ihnen steht, daß er Sie in den Atwen der Welt erniedrigte, statt Sie auf de« throusessel zu erhebe«. Und warnm längne« Sie. daß Sie Händel snchen V Schon im Jahre 1869. als ich Advokat wnrde, sagte« Sie z«m hiefige« Bürger D«ch. daß ich als Advokat, der kei«e« Gr««dbefitz hat, auch für ungefähr 78 kr. nicht gnt stehen könne. Warum haben Sie betreffs des penfionirten Oberaufsehers Kienzler geäußert, daß ich ihm Brod wegnehme, als ich demselben wiederholt die Pension aus 1 Monat darlehensweise vorstreckte und mir dann nach Verlauf 1 Monats das Darlehen zinsenfrei rückzahlen ließ. Warum habe« Sie ei«em Ehema««e. Na-me«s Savernig. als er gegen die eheliche S^bnrt des Kindes seiner Gattin im Prozeßwege anftre-ten wollte «nd wirtlich anftrat, gesagt, er solle nicht zum Dr. Jug. sondern zum Dr...... gehen, da dieser nach Ihrer Angabe schneller arbeite als ich, was wohl nicht wahr sein tann, weil die Frist zur Bestreitung der ehelichen Geburt auf drei Monate festgefetzt ist, welche offenbar jeder Advokat einhalten muß. Die Fälle Ihrer unbernsenen Einmischnng zeige», daß Sie, obwohl et» Priester, von Unpar- teilichktit wenig verstehen uad daß Sie es sind, der seine Rachbarn nicht i» ttuhe lassen kann. Dergleichen könnte ich Ihnen noch mehr vorbringen, aber ich glaube, daß dieS zur Cha« rakteristik Ihrer Person genügen Mkrde. Dr. Jug. Ei«gesandt. Wie Vemeindebeschlüsse vollzogen werden Wir Hautbefil^er in der Ailerheiligen-jaben im 3nli 1870 um ein zweite» Brunnen rohr und um eine Laterne nachgesucht und wurde von der Gemeindevertretung am 2. August desselben Jahre» beschlossen, unserem Berlangcn zu willfahren. Bis heute ist aber dieser Beschluß noch nicht vollzogen. Am 19. August 187l wurde auch dat einzige Rohr unsere» Brunnen» un« brauchbar und da der städtische Brunnenmeifter zusüllig verreist ist. der Brunnen also nicht repa-rirt werden kann, bi» derselbe zurückgekehrt, so habe« wir Steuerträger nun das Vergnügen, unser Wasser vom Brunnen auf dem Hauptplatze zu holen, lind wenn ein Aeuer ausbricht, wie soll dann gelöscht werden? Die Gesuchsteller vom Juli 1S70. Ei>g«fa«»dt An den verehrlichtn Herrn Franz Bothe, Bnrgermeistrr in Kranichsseld. So sehr Jedermann, der Ihre mustergiltige Amtirung kennt, nur Anerkennung hegen muß. so steht doch zu derselben im grellen Kontraste die Bkrwaisung, welcher jene schadhafte und selbst. lebenSgesährliche Stelle der Bezirksstraße in der Nähe Ihre» Bäckerhause» in KranichSseld preis-gegeben erscheint. Mindestens glaube ich. joll schon der Borgang der gütigen Mutter Natur, die an dem Einstürze Akazien wachsen läßt, siir Sie ein Wink sein, dle Reparatur de» in so hohem Grade gejährlichtn Schadens an einer Hauptpas-sage zu veranlassen. Ein Insasse und gründlichster Verehrer des wackersten der Bürgermeister. Letzt- Vost. D,rva«de»au»schußVon Ober-Oesterreich wird den »aiser dureb de» Landeshauptmann persönlich bitten, den Ausammentritt des Laudtazes^fo lauae »u^^ v-rscht-be«, bis bt-Handelskackmern ihre Abgeordnet-» gewählt. Der Wahlaufruf der freifinnigen «r»ß-arnndbefitz-r i« Mühren -rklSrt, daß die werde, was die ei»-heitliche Kraft des Reiches gefährden kS«nte. L'". Bestrebunge» nach^ staatsrechtlicher Sonderstellung einzelner Länder werde ste mit aller Kraft entgegentreten, andererseits durch besondere Verhältnisse gerechtfertigte» Ansprüchen einzelner Länder und Stationali täten ihre Anterstützuna leihen. Das Laibacher Kirchenblatt berichtet aus der Papst sei vollkommen geueseu und hoffe auf franzAstsche Hilfe. Marburg, 19. Aug. (Wochenmarktsbericht.) «eizen fl. S.J0. »orn fl. 3.10. Gerste fl. S.lb, Hafer fi.1 7v.«ukuruh fl.4.30. Hirse fl. 8.80. Hirsebrei« fl. ö.SV. Heiden fl. 3.SV, Erdäpfel fl. 1.60, »ohne« fl. 4.50 pr.M«». «eizengri^ fl. 13.-. Mundmehl fl. 11.-, Semmelmehl fl. 9.—. Weißpohlmehl fl. 8.—, Schwarzpohlmehl fl. 6.—. Kukuruhmehl fl. 7.— pr. Cnt. Heu fl. 1.— . Laaerstroh ft. 1.50. Kutterstroh fl. 0.S0. Streustroh fl. 0.30 pr. Eent. Rtudfleisch 24-23. Kalbfleisch 28. Schweinfleisch luna 28. Lammfleisch 21. Speck, frisch 35. Rindschmalz 56. Schwein-schmalz 44. Schmeer 40. Butter 44. Topfenkäse 10,Zwiebel S. «noblauch 20. Krenn 15. Kümmel 32 kr. pr. Pf. Eier pr. Stück 2 kr. «ilch frische 12 kr. pr. Maß. Holz, hart 13" st. ö.3v, dto. weich fl. 4.10 pr. Klafter. Holzkohlen hart fl. 0.54. dto. weich fl. 0.34 pr. Metzen. Pettau, 16. Aug. (Wochenmarkt »der icht.) Weizen fl. 4.60. Korn fl. 3.20. «erste fl. 3.-. Hafer fl.1.30. Kukurutz fl. 4.-, Hirse fl.^, Heide« fl. t.—, «rdäpset fl. 1.S0 pr. Metz. Fisolen 10 kr., Linsen 24. Ais zum SchaM. Bon Z. Mühlfelb. (Fortse^ung). War gritz früher schon scheu und schüchtern gewesen, so wurde er es nun noch mehr. Dem Bater und den Brüdern wich er au» so viel er konnte; wie ein verschlossene» Buch, mit einem ernsten traurigen Zuge im Gesicht, der den Knabe» älter, als er war. erscheinen ließ, schlich er ««her. Seine Augeu eilten irr in die Kerne und schienen Unerreichbares zu suchen. Cs war ordentlich etwas unheimliche» um de» Knabeu. Seine Bücher las er jetzt heimlich. gritz wurde ei»geseg»et. Als er «it dem Bater heimging und der selbe in feierlicher, frommer Stimmung war. da faßte der Knabe uoch einmal Muth. um ein anderes Loo» z» bitten. Aber der Bauer zog zürnend die buschigen Augenbrauen zusammen und alle seierliche Stim «ung schien aus einen Schlag vou ihm gewichen. „Vastal Du kennst meinen Willen", sagte er. „Und laß mich keine Klage vom Better au» der Kehre höreu l Zeigst Du Dich störrisch, stöckisch oder nachlässig, so Du kennst mich l" gritz schwieg. Keine Hosfnnng blieb mehr. Er kämpsti seinen Schmerz, seinen Zorn gegen d,s Bater» Tyrannei in sich zurück und verbiß still die bitteren thränen. Aber sein Schicksal war entschieden. Ander» tage» wurde sciu Kleiderkasten aus den Korbwag,« geladen und eiu Knecht fuhr den Burschen hinilber in das vier Stunden entfernte Dorf, dessen Müller des Ringbauers Better war. gritz trat seine Lehrzeit an und trug von nun an den grauen Auzng eine» Mühlbnrjchen. Der Ringbauer selbst hatte vor der Abfahrt gritzen» Kleiderkasten dnrchsucht und olle Bücher, welcher derselbe mit eingepackt hatte, daran» ent» fernt. „Der Bücherkram hat jetzt ein Ende", hatte kr gesagt, „jetzt sorge, daß Du etwas Ordentliche» lernst. Und daß ich von dem Better keine Klage AeuiZleto«. au» der Lehrzeit hören muß, soust sollst Du mich kennen lernen!" Die Bücher waren dem armen Mühlburschen freilich genommen worden, aber die Gedanken an dieselben und an das früher Gelernte konnte man ihm nicht aus dem Kopfe herausreißen. Immer wieder flogen sie von der eintönigen Arbeit hlniveg nnd alle Drohungen de» Betters konnten ihm das Zntereffe für dieselbe nicht geben, das er nun einmal nicht liesaß. Sein Geist arbeitete auf andern Gebieten, während die Mühle ihren einfachen und langwei weiligen Takt ging, und die gehler und Bersäum niffe de» Burschen nahmen kein Ende. Endlich schrieb der Müller an den Ring bauer und bat ihn, dem Zungen doch lieber den Willen zu thnn, da er einmal üine Lust zum Handwerk hätte. Der Stingbauer schrieb kurz zurück: .Der Zunge wird Müller. Prügle ihn nur recht durch, daß er gehorcht; Hilst das nicht, so komme ich selbst." Der Müller seuszte und prügelte den Burschen bei der nächsten größereu Nachlässigkeit nach dem Willen seine» Bater». Run raunte gritz erst recht tiessinnig umher. Es war sast uuheimlich anzusehen und der Müller sürchtete sich vor seinem wirren Blicke. Ein nener Borfal! riß den Müller sast gegen seinen Willen zu einer Züchtigung de» Burschen hin, die denselben zur Raserei trieb. In der nächsten Nacht stieg ein Feuerschein am Ende de» Dorfes auf. Der Wächter rief Feuer und stieß in da» Horn, die Sturmglocke ertönte ^ die Mühle brannte. Eine Windmühle retten tvollen ist Thorheit. Als die Dorfteute, au» dem Schlafe glstört, her« zustürztet«, stand die Mühle schon völlig in glam-MtN. die brennenden Flügel drehten stch schneller und schneller al» riesige geuerräder. und da» glühende Korn sprühte Feuerregeu in prächtigen Garben. Der Knappe, welcher in der Mühle geschla-stn hatte, lvar gliicklich den schnell um sich greifenden Mammen entkommen. Rur der Bursche fehlte. Sollte er verbrannt sein ? Daß er aus Rache die Mühle angezündet habe und dann entflohen sei. diese schreckliche Vermuthung griff beim Müller Platz. Endlich sand man den Burschen am Fuße de» Hügel», aus welchem die Mühle stand, bewußtlos liegen. Seine Kleider und Haare waren von den Flammen versengt und an der Stirn trug er eine breite Wunde. Auch wareu Gesicht und Hände Mehrsach verbrannt. Der Bursche wurde tvie leblos in das Dorf getragen. Zum Leben kam er zwar zurück, doch nicht zum Bewußtsein. Anfänglich raste ein Fieber durch seinen Körper, dieses und i)ie vom Feuer erhaltenen Verletzungen wurden von den Aerzten wieder geheilt. Doch da» helle Licht des Geiste» tvar Verdunkelt worden — Fritz Fröse war irrsinnig geworden. Kein Strahl de» Belvußtsein» tauchte wieder in ihm aus ; er wußte weder von sich selbst, noch kannte er einen Andern. Keine Spnr über die Entstehung des Feuers in der Mühle »vnrde atlfgefunden und nur in Mnthmaßungen konnte man sich darüber ergehe». Das Ztrenhans bewahrte gritz vor ei»er langen und schweren Untersuchung als Braud» stister. Deckte e» ein Berbrechen zu oder nicht? Bewahrte e» den Burschen nur vor dem Zuchthause? Niemand vermochte eine sichere Antwort hieraus zu geben. Natürlich wurde eineUntersuchung angestellt, um Spuren zur Entdeckung des Thäter» zu finden. Sie blieb nutzlos. Die Mühle war bis auf eiu paar nur verkohlte Balken ein räthselhaster Aschenhaufen. Der Knappe war erst erwacht, als die Flammen um ihm her knisterten. Nur selne Geistesgegenwart ließ ihn ohne Kleider die Thüre erreichen, durch die er in'S Freie sprang. Der Einzige aber, welcher vielleicht hätte Angaben machen können, die aus Entdeckung der Thäterschast führen konnten, mußte, statt in daS Verhör, in das Zrrenhau» wandern. Der Untersuchungsrichter sorderte den Mül-ler auf. seine Gedanken aus jeden einzelnen Umstand zu richten, der zur Ausklärung beitragen könne, insbesondere, ob er Feinde im Dorfe be« säße oder ob er mit Zemand einen Streit gehabt hatte, deffen Hand der Rachedurst zur Frevelthat geleitet haben könne. Der Müller besann sich ver geblich. Alle Bewohner im Dorse standen mit ihm im besten Beraehme». ^Fortsetzung solgt.) Erbsen 26, Hirsebrei« IS?r. pr. Maß. RindschmaU 54. Si^inschmalz 48. Speck, frisch 4V, geräuchert 46, Btttter frisch 4V, Rindfleisch 28, Kalbfleisch 23. Schweinfleiscd 26 kr. pr. Pst. Milch, frische 12 kr. pr. Maß. Holz 36" hart sl. 1V.—. weich p. 7.— pr. Klafter. Holzkohlen hart Sb, weich 40 kr. pr. MeP. Heu fl. 1.40. Stroh. Lager fl. 1.20, Streu fl. 1.— pr. Centner. Heute Sonntag dcn 20 August: K Vovosr^iotrtoi» T der tchlt« Tir-ltrAlprusSnsrrjitstllschast des Nikolaus Iagg auS Meran in Tirol, im Bertine dcS bkliebten Charakterdarstellers W. Kreutner und der Lokalsängerin Frl. M. Gran» dauer auS Pest. Die erste bei günstiger Witterung mn 4 Uhr «nttee IS kr. i» ÜS? Kinder frei. Die zweite im Saale »ur St»üt Vis». Anfang halb 8 Uhr. Sntree 15 kr. 521 VtschüstiWg)« Marborg sucht ein tautionsfähiger penfionirter t k. Beamte im Schreib, und Rechnungsfache und in der Korrespondenz gegen billiges Honorar. Anträge unter ». übernimmt die Redaktion dieses Blattes bis Ende d. M. _ Mtl'schn MnM». Die Aufnahme der Kinder findet täglich von 9—12 Uhr Bormittag und von 2—6 Uhr Nachmittag statt. Die Conversation mit den Kindern kann in dtutscher, sta-ischer, fra«)i>jisch»r und itatimi-icher Spracht «tsübrt wtr»m. Hochachwnginoll m«ben SIS) Willi, »erdiis. Zu verkaufen: find 2 MthlschiVe. 3 Stück ian«« u»d mchrcrc turze Hiltkette«, «>» 6-4' la«,icr Gründl ganz mit Wsm beschlagen^ 4 Mhlftange» sammt Obenistn und Pfan»«. «nd divtrse Elsen, ganz billi« bei Heinrich Peer in Marburg. Hau« Rr. SS.^ Z 407 K««dmach«ng. An der diesbezirkigen St. Lorenzer-Be-zirksstraße sind zunächst des Psarrhoses Maria in der Wüste zirka 50 Kub. Klstr. Brnchsteinmmlerwerk llnd 100 „ „ Erdanschüttungen bis Ende September l. I. herzustellen. Die Aussührutlg wird i,n Offertwege hintangegeben und findet die diesfällige Ofsertver-handlung Dienstag de»» «S. l. M. Vormittags 10 Uhr an Ort und Stelle des Baues statt. Schriftliche und versiegelte Offerte werden bis zunl Beginne der Offertverhatldlulig angenommen und zwar bis Montag deil 21. l. M. Abends 6 Uhr in der Bezirksvertretungskanzlei und am Verhandlungstage von der Kmnmiffion. Die Baubedingnisse köllnen Hieramts eingesehen werden. Bezirksausschuß Marburg am 15. August 1871. Der Obmann: 517) Konrad Seidl. 8»l«n-li'eu«i'vei'liv »US 6om '»elion I^ltbort^torium, kk: llakettn, Schlvlirmer, Kometen, Fall-schirme, knstkälke. Llnmen vte. pr. dlüclc 1, L. 5, tt, 19» M llr. voricauft äis lnöustfiv-llaliv 450 UerrenA«»t»v lZÄ Zu miethen gesucht: Jahreswohnung von 4 Zimmern nebst Zugehör und Garten in sonniger Lage mit l. Oktober. Anträge an Alfred V. Lill, Gltiz. Gölti«'straße 36. (509 2 Pferde sammt Iaug- u. Fuhrgeschirs, ine Kalesche und in Zuhrwagen sind sogleich zn verkanfeil. Näherts im Comptoir dicstS BialtcS. (511 Bon der hohen I. k. Statthalterei konzessionirte ivat-Zgmtie, Kentral-Hefchäfts-Kanzlei des Anton Koinigg in Mni'llVRii'U, Herrengassc Rr. 112. vis-a»vi» i^ass PichS._ Verkäufe tehlkere gut gelegene und zinserträg li<^ Stadthäuser. tine schön gelegene Wein gart besitzung, nur '/< Stunde von Marburg, mit circa S'/, Re-bengrund, 3 Joch Obstgarten, über 2 Joch Becker und 7 Joch Hochwald; sammt hängender Aechsung. sehr billig. tin ebenerdige», sehr solid gebautes Nohnhauß mit einem gemauerten wirthschastSgebäude. Hofraum. Obst, nnd Gemiisegarlen. dann bei S Joch Aecker; die Gebäude an einer Straße, kaum rineBiertelstunde von der Stadt Marburg entfernt gelegen, worauf dermalen ein WirthSgeschiist betriebe« wird. twei sehr preiswiirdige Hanl er mit Gemüsegärten in der Magdalena-Borstadt. ttn schöner weingarten mit guter Zusuhr, bei 12 Joch Rtbenj,rund und anderen Grnndsiticken. Obst und Gemüsegarten, in einer schönen reizenden Lage in der Rahe von von Marburg. Nine sehr schön gelegeile Gutsbe sitzung mit gut gebautem lind mit allem Tomfort ausgerüsteten Herrschaftshause. mehreren in gu tem Va«»ustande befindlichen Wirth schaftsgebäuden und Winzereien, mit Obst- nnd Gemtisegärten. dann einem gut arrondirten Grundkom-pleze don 9V I. Aecker. Wiesen, Waldungen ».. worunter fich mei-sten« gut gelegene Weingärten mit gutem Erttägniffe befinden, — u. z. sommt tllväu» in»truotu8 wegen Domizilveründerung. ^Ein Piano forte, sehr gut erhtil ten, 6'/, oktavig. wegen Mange an Platz. Preis nur 200 fl. Eine gut stimmhältige Phishar Monika, billig. Sin Spe,ereikasten und eiil großer Mörser, sehr billig. Sine viersttzige Kalesche «n gnt branchbarem Austande nnd ein halbgedeckter Wagen, gllt erlial ten, — beide sehr billig. Kiltiifter V»chtr,trl>«»l Heines, Börnes, Saphirs. Lichten bergs sämmtliche Werke. Webers „Demokrito»", Stranß' ,.Le ben Jcsu". Renan» „Leben Jesu u. Apostel". Schedas Gcneralkarte von Oesterreich nnd viele andere Werke gediegensten Inhaltes in elegantester Ausstattung, unter dem l)alden Ankaus»preis. VienftsteUrn Ein verlaßlicher Konzipient, nn Agentnrs' nnd Vcrsichernngsweien ben!andert, der sl ovenischen Spractie in Wort und Schrift mächtig; sowie ein Schreiber mit schöner ge läufiger Handschrift, gegen solide AufnahmS-Bedingnisse, sogleich. Ei» Praktikant in einer hiestgen Manusatturivaarenhandluug gegen solide Zahluugöbedingnisse. sogleich. Eine gesllnde kräftige Amme oder Kindöfrau mit guten Zeuguijseu sogleich. Drei verläßliche Privathaus-. zwei verläßliche nnd geübte Gasthan» Köchinnen. Zwei verrechnende Kellner inen. Ein Gasthaus'Stn ben Mädchen, gwei Küchenmä dchen. Ein Hausmeister. Zwei sehr verläßliche Herrschafts Kutscher von erprobter Rllch ternheit. Ein Bedienter zu einer Herrschast. Eine Herrschaftsköchin. Sin Goldarbeiter-,zweiGl aser',1 ein Schlnicd-, eiu Schneider-,Ü ein Schn hn» a che r- und ein Zucke r-l>äcker.Lehrj u n ge. Sin Winzer mit S—4 Arbeitern.^ Sin Winzer mit K—7 Arbeitern.^ mit Ittv fl. jährlicher Btstall»ng,i dann 2 Kühen. 4 Mepen Mais« nebst 1 Joch Feld znr Benützung. Die»»stantrage. Zwei Weingartenlohner. Sine Kammerjungfer. Sine Kassierin oder Verschleißerin.^ Swei Kindsmädchen. Zu miethen ges»»cht: oder 2 Zjmnler mit Küche ic. oder Zimmer sammt Kiiche ic. Eine Wohnnng mit 2 Zimmern.ji 1 Kiiche. 1 Holzlege bis 15. August od. I.September d.I. in der Stadt oder l^razervorstadt. Eine lichte Wohnung mit 2 Zim-^ n»ern. 1 Küche und 1 Holzlage in? der innern Stadt, ebenerdig. Bermiethet wird: Ein großes möblirte» Zimmer sür oder 2 Herren. Ein oder zwei große Schüttböden.! Zwei Zi «ttmer mit Alkoven. Küche lc.^ Ein großes Berk >, ns» gew ö lb, kann^ auch in zwei Theile getheilt lverden,' mit Magazin, auf felir gntem Posten.^ in der Mitte der Stadt. IkSUOrUUU. Bom l)iefigen Dienstmann Institut Lxprösg" wird durch den bei» Bohnhofe aufgestellten Stieselpußer? den l'. '1'. Reisenden die Gelegenheit geboten, sich sowohl Beschuhung als? Kleider um ein blllige» Honorars reinigen lassen zu können. g. 4V7. Mündliche Auskunft wird unentgeltlich, schriftliche nur gkge» Cinschluh von 5V kr. in Brief- oder Stempelmarken ertl>kilt. Kundmachung. (516 Auf der Maria-Raster Bezirksstraße zweiter Klasse kommen pro 1871 Prismen Schotter a 40 Knb.Schuh zu verführen, und. zwar: 1. Bon der „Birne" in der Magdalenavorstadt bi» zur Pickerndorser Gemeindegrenze . . Ivo 2. von dort bis zur Lembachbrücke . . 170 3. von dort bi» zur Keistritzbrücke . . 1^0 4. von dort bis zur Maria-Raster Gemeindegrenze 80 5. von dort bi» znm Eingange der Ortschaft »0 6. von dort bi» zum Friedhof . . 80 7. von dort bi» zum Ende der Bezirk»straße 70 Pri»«n. Zur Eicherstellung dieser Verführung findet Montag den 21. d. M eine Minuendo-Lizitation statt, und zwar für die Loose Rr. 1. 2 und 3 Bormittag 9 Uhr beim Temeiudevorsteher in Lembach und ff»r die übrlgeu Nachmittag 2 Uhr beim Gemeindeamte in Marin-Rast. — Die Lizitation»beding-nlffe können Hieramts eingesehen werden. Bezirk»ansschttß Marburg am 1!.August 1871. Der Obmann: Konrad Seidl. Freiwilliger Verkauf einer Weingartrealität in Ga«S Nähere Auskunft in de? Kanzlei deS k. k. Notars Ludtvig v. Bitterl oder beim Eigenthümer Johann Mareo. HanS Nr. 84 in GamS. (508 Z. 1ö?47. Schleini^ Vom k. k. Bezirksgerichte Marburg wird hiermit bekannt gemacht: Es sei zur Bornahme der fteiwilligen ver-steigerung der vormals zum Stella'fchen Berlaffe gehörigen Weingartrealitäten in Tam». Tresternitz, Kärntnerthor, Berg Rr. 47 nnd Urb. Rr. 888'/^ »ä Kaal, Berg Rr. 48 und 4V »<1 Kaal, Urb. Rr. »82 »ä Aaal, Urb. Rr. 402 »ä Kaal und Urb. Rr. 119, 121'/,/«. und 121/L. v. aä initz nnd zwar: er Weingartrealität Berg Rr. 47 und Urb. Rr. 388 kä Kaal in der Gemeinde Gams im unverbürgten Klächenmaße pr. 2 Joch 938 Quadratkls. mit dem Ausru-sungspreise pr. 4000 Gulden, — der Weingartrealität Bg. Rr. 48 und 49 kä Kaal in der Gemeinde Gam» im unverbürgtem Klächenmaße mit 4 Joch 996 Quad. Kl. mit dem Ausru sungspreise pr. S000 fl.; der Wiesenrealität Urb. Rr. 392 aä Kaal in Gam» mit 1 Joch Klächenmaß im Au»rusung»preise pr. 400 fl.; —der Realität Urb. Rr. 402 aä Kaal im Gamser Graben. Gem. Tresternitz, im unverbürgten Klächenmaße pr. 8 Joch 280 Onad. Kl., zusammen im Au»rnsung»preije pr. 410 Gulden; — der Acker-realität Urb. Rr. 4l9, 121'/, nnd 121 V. »ä Schleinitz in der Gemeinde Kärntnerthor im imverbürgten Klächenmaße pr. 1 Joch l0lOuad.Kl. mit dem Au»xusung»preise pr. 500 Gulden; — endlich in der Gemeinde-Neide im Gamsergraben Parz. Rr.220a. mit 13och 1028Ouad.Kl. im Au»rufung»preise pr. 50 st. eine Tagsatzung auf den »I.August »»71 Bor«ittag >«Uhr an Ort und Stelle der zu versteigernden Realitäten angeordnet worden Jede dieser Realitäten wird besonder» au»gerufen uud erstanden; sür den KaN aber, alt nach Schluß der Versteigerung der eiiuelnen Realitäten ein Liutant für alle dieft zusammen die Summe aller Meistbote für die einzelnen oder mehr Realitäten anbietet, da» Kaus»recht sür die einzelnen Realitäten sür erloschen erklärt. Jeder Lizitant hat ein 10"/, Badinm de» Au»ru-sungspreises entweder in Baarem. in steir. Sparkaffebücheln oder il» Staatspapieren nach dem Courswerthe zu erlegen. Die übrigen Lizitation»bedingniffe und der Grundbuch»-eztrakt können Hiergericht» eingesehen'werden. Bor der Lizitation können diese Realitäten auch un--er der Hand dnrch den k. k. Rotar Herrn Dr. Radey in ^ . rg verkauft werden. 491 Märduzr. f. Bezirttgericht Marbnrg am 5». August 1871. 3. 77. Edikt. (4S2 Vom k. k. Bezirksgerichte Marburg iverden Diejenigen, lvtlche alS Gläubiger au die Bel-laffcnschast deS am 28. Juli 1871 zu Marburg mt68tat0 vetstorbeneu pensionirtrn k. k. Kanz-leiosfizialen Franz Heißmann eine Forderung zu stellen l)abtn, aufgefordert, in der Kanzlei deS als GcrichtSkommissär bestellten k. k. Notar» Dr. Franz Radey zu Marburg, Trazervorstadt. Tkgctt'ioffstraße Nro. 13. zur Anmeldung und Dartlznung ihrer Ansprüche am 23. August 1871 Bormittag um 9 Uhr zu erscheinen, oder bis dahin schriftlich ihr Gesuch zu überreichen, tvidri-gen» denselben an die Verlassenschaft, wenn sie durch die Bezaljlnng der angemeldeten Forderungen erschöpft lviirdt'. kein iveitrrer Anspruch zustände, als insoferne lhnen ein Pfandrecht gebührt. Marburg am 1. August 1871. Der k. k. Notar alS GerichtSkommifsär: Dr. Fr. Radey. Der heutigen Rummer diese» Blatte» liegt ein Wahlschreiben der Herren Kriedrich Brandstetter und Ron-rad Seidl bei. Werantwortltche Redaktion, Druck und Verlag von Eduard Ianjchitz in Marburg. 2. Ii. St. o.