Pränumeration»-Preise: Für Laibach: Kanzjährig . . . 8 fl. 40 Ir. halbjährig . . . 4 „ 20 „ vierteljährig. . . 2 „ 10 „ vionatlich , . . — „ 70 „ SD? i t der Post: Mauzjährig . . . 11 fl. — tr. Waldjährig . . . 5 „ 50 „ HBierteljährig. . . 2 „ 75 „ Laibacher lüiir Au I jähri! ! s. AusteNung inö Hanö vierteljährig 25 It., monatlich 9 kr. Einzelne Nummern C Ir. Tagblatt. Anonime Mittheilungen werden nicht berücksichtig!; Manuskripte nicht zurückgesendet. UtiaKlio#. Sahnhofgaflc Nr. 182. Lkprditio» und 3nfctnltti-fiurtnu: Kongreßplatz Nr. 81 (Buchhandlung eon 3. v.KleinmahrLF. Bamberg). Äuscrliousprkisr: Für die einsxaltige Petitzeile 3 Ir. bei zweimaliger Einschaltung ii 5 kr. dreimal & 7 kr. JnscrtionSstempel jedeSmal 30 Ir. Bei größeren Iuseratei: nnd öfterer Einschaltung entsprechender Rabatt. Nr. 24. Montag, 30. Jänner 1871. — Morgen: Petrus Nol. 4. Jahrgang. Abonnements -Linladung. Mit L Februar 1871 beginnt ein neues Abon-i »erneut auf das „Laibachcr Tagblatt. -Bis 1. März 18 71: Für Laibach ............................70 kr. Mit der Post............................95 kr. Bis Ende März 1871: Für Laibach..........................1 fl. 40 kr. Mit der Post.........................1 fl. 90 kr. Für Zustellung ins Haus monatlich 9 kr. IpW“ Aus das „Laib. Tagblatt" kann täglich | abonnirt werde», doch muß das Abonnement immer mit Schlutz eines Monates ablaufen. von der Ungeheuerlichkeit der Idee, eine Riesenstadt von 2 Millionen Einwohnern zu einer Festung zu machen, und wird in dieser Umgebung des Stadtkolosses mit Forts weniger ein Schutzmittel gegen den äußern Feind, als vielmehr ein Zwinguri des staatsstreichenden Absolutismus gegen den inneren Feind erkennen. Der Staatsmann wird in dem Sturze der Metropole die Gewähr dcö Friedens erblicken, aber andererseits in diesem Ereignisse die Ueberlegenheit der deutschen Waffe anerkennen und mit ihr die Begründung des Uebergewichteö der germanische» Raße in Europa, die Garantie des Friedens, diktirt vo» der Kraft des neuen europäischen Mittelreiches. Der Denker wird sich belehren, wie tief eine große hochgebildete Nation sinken kann, wenn sie ihre Thatkrast durch Selbstüberhebung und Größenwahn lahmt uub die eigene Stärke dem Si-steme des persönlichen Regime's opfert. Der Franzosenfreund wird seine Bewunderung an die Zahig- Der Fall von Paris. Ein Ereigniß der folgenschwersten Art hat sich , ,...................... ,.... .............„ . _ vollzogen, die deutschen Truppen haben Frankreichs | feit und Energie des Widerstandes wenden, welche ; Hauptstadt bezwungen. Was im Anfänge dieses j Frankreich und spezill Paris gezeigt. Auch wir aiv Jahrhunderten nur dem verbündeten Europa gelang, erkennen diese Elastizität des französischen Volks s^das vollbrachte diesmal Deutschland allein, die ge- geistes, wenngleich das Motiv nicht immer antike / kmigte^Kraft aller deutschen Volksstämme. Größe, sondern Unkenntniß und Selbsttäuschung über "Der Fall von Paris ist die Schlußkatastrosc die Sachlage war. Widerstand ohne einige Wahr-. in dem blutigen Schauerdrama, welches zwei große! scheinlichkeit des Erfolges ist nicht Größe, sondern | gebildete Nationen seit mehr als einem halben Jahre, Wahnsinn. Die Franzosen endlich werden durch den zum Entsetze» des verblüfft und unthätig zusehenden j Sturz von Paris ernüchtert werden und künftig Europa i» Szene gesetzt hatten, er ist ein Ereigniß - mit ihren großsprecherischen Fräsen, wie vo» der erste» Ranges, auf gleicher Höhe stehend mit feinem! Promenade »ach Berlin, mit ihren Rufen um die Vorläufer, der Proflamitung des deutschen Kaiser-! Rheingrenze etwas vorsichtiger werden, reiches im Spiegelsaale von Versailles. ! Wir aber verweisen mit Befriedigung auf uu- Das Schicksal von Paris wird jetzt die Geister j sere Anschauungen , welche wir bei Beginn des © 1:r'"ter dinic beschäftigen, beim ein lehrreicheres: deutsch-französischen Krieges in einer Reihe von Ar-Stöpitel hat die Weltgeschichte schon lange nicht mehr titeln niedergelegt haben und die von mancher Seite geschrieben. Der Stratege kann sich jetzt überzeugen nicht ohne Anfeindung geblieben find. Wir spra chen unsere Simpathien für die deutschen Waffen ganz offen aus, wahrlich nicht der preußischen Tha-!er willen, wie unedel uub niedrig Denkende uuS zu imputiren sich erfrechten, stmbcnt bcshalb, weil wir im Siege ber beutfchen Waffen ben Sieg des Fortschrittes, ber Zivilisation, ber Freiheit erblickten, weil wir die Erstehung eines einigen, mächtigen Deutschlands daraus resultiren sahen, weil wir in einem solchen bei der Friedfertigkeit beS deutschen Nationalcharakters bas Enbe ber Eroberungspolitik mtb be» Anfang des Wettstreites in den Werken des Friedens sahen; weil wir endlich in einem mächtigen, einigen Deutschland einen natürlichen, durch Kultur, Geschichte und Sprache verwandten und durch gemeinsame Interessen nach Osten und Süd-osten an uns geketteten Bundesgenossen sahen. Im Siege Frankreichs wäre aber der Absolutismus groß geworben, ber Ultramontanismus und Jesuitismus hätten ihr nun tief gebeugtes Haupt emporgehoben. Sah' man's boch im ganzen Verlaufe des Krieges, wie sich die Ultramontanen sofort freudig erhoben, so oft eine, wenngleich nur erlogene, französische SiegeSdepesche anlangte. ' Wir Liberalen und vor allem wir Deutschliberalen können Gott danken, daß der deutsche Krieg so geendet; wehe uns, wenn Frankreich gesiegt hätte. War man doch in Oesterreich gerade im besten Zuge, die Verfassung und das DentschthUm hinweg zu defretireii und zu vernichten von oben herab, und nur dem siegreichen Sturmlanse der deutschen Soldaten war es zu danken, baß man klein zugab uub baß ber Ultramontanismus sich mit seinen Verbündeten, Feudalen und Nationalen, zähneknirschend zurückzog. Es ist heute nicht bekannt, ob der Aberwitz Gambetta's auch nach dem Falle von Paris noch Jemlleton. Die Deutschen in Feindesland. Aus beut Privatbriefe, welchen ein sehr hoch-gestellter beutfcher Offizier im großen Hauptquartier on seine Tochter gerichtet hat, ist ber „Schw. Merk." rmachttgt, Mittheilmig zu machen. Es heißt darin r." ‘ \A "~!u Hauptzweck meiner heutigen Mitthei- S & iT'lt : Dich 11. bitte, allem bete über rtJ c Krieg überhaupt und iusbesou-5tMi!Samtdt unserer Truppen hörst, das ick ebe 6'^"überzustelle„. Du weißt, ührun *d-r Mitte der Krieg-und ?! ? ' 'ch gerecht gegen Freund icbesl/iS h fl “ £ baf ei» fühlendes Herz für Auf dirfls ""Welcher Seite ich cs auch finde. Gewissen |^afltc Wn kann ich mit gutem der foieafiihtl? lange die Geschichte der Kriegführung dauert, noch nie ein Kriea d b soviel ^umanitüt 6!Uti0er' im großen ganzen mit 6 £ als dieser von unserer Seite ge- fuhrt worden rst. Daß in einzelnen Bällen auf de,den Seiten hie und da Dinge Vorkommen, welch! man, ohne genauere Kenntniß und Prüfung dessen was sie veranlaßt!, Grausamkeiten nennen und verdammen könnte, ist ganz begreiflich bei einem Kampf, in welchem die entfesselten Leidenschaften so gewaltig zusammenprallen. Es ist aber z. B. noch nie da-gewefeu, daß, um das Land, welches mit Krieg überzogen ist, zu schonen, drei Viertel aller Bedürfnisse der Truppen aus dem Vaterlaube beS Siegers nachgeführt oder gegen bares Geld von dem Feinde ge-, kauft werden. Allenthalben ohne Ausnahme, wo die Einwohner ruhig zu Hause geblieben sind und keine Feindseligkeiten gegen unsere Truppen begangen haben, ist das Benehmen letzterer über jedes Lob erhaben, wie dies von Tausenden von Franzosen in meiner Gegenwart oder der meiner Bekannten gebührenb uub allgemein anerkannt würbe. So habe ich denn während der ganzen Zeit meines Aufenthaltes in Frankreich nicht einen Fall von Roheit oder Beleidigung eines Bewohners gesehen oder von solchen sprechen hören, d. H. da, wo die Bürger ruhig in ihren Wohnungen geblieben. Die Soldaten stehen stets mit ihren Wirthsleuten ganz vortrefflich und helfen ihnen bei manchem in ihrem Haus und bezahlen alles, dessen sie bedürfen, stets ohne jede Ausnahme. Sie theilen in 100 und 1000 Fällen die ihnen von unfern Depots gelieferten Eßwaaren mit freudigem Herzen mit Armen, die deren bedürftig sind, und das ganze Auftreten unserer Soldaten ist tn den von uns okkupirten Orten ein nur zu oft übertrieben bescheidenes und höfliches. Nie ist es 1 zu meinen und meiner vielen Bekannten Ohren gekommen, daß ein deutscher Soldat sich eine Roheit gegen eine Französin habe zu Schulde» kommen lassen. Die Kommandanten ber Truppeutheile gehen fast stets ben inländischen Behörden gegenüber mit einer Milde und Nachsicht zu Werke, über welche die Franzosen vielleicht im stillen lachen, wohl wissend, daß sie es an unserer Stelle anders machen würden. Die Kontributionen, welche von unsere» Armeen bis jetzt erhoben wurden, betragen in allem noch nicht die Summe, welche die französischen Heere m Deutschland in den napoleomschen Kriegen von mancher einzelnen Stadt erhoben haben, ganz abgesehen davon, daß damals das Geld viel theurer als jetzt war. Dem Angeführten könnte ich noch unendlich vieles beifügen, ich will aber nicht zn weit gehen. — Und nun zu den Zerstörungen. Als ich nach Lagny kam, war ich erzürnt über die Verwüstungen und Zerstörungen, welche ich an vielen Häusern bemerkte, und schrieb diese natürlich unser« Soldaten zu. Erst allmälich erfuhr ich, daß gerade die großen Zerstörungen an den Häusern an der Marne von den wahnsinnigen, von den Franzosen ausgeführten Sprengungen herrührten, welche auch hier, wie in so vielen ändern Orten, Brücken rc. den Untergang bereiteten und die benachbarten Gebäude mit in einen Trümmerhaufen verwandelten. DajU an weiteren Widerstand, an weiteres nutzloses Blutvergießen denken wird; allein sei dein, wie ihm wolle, Erfolge wird und kan» er nicht mehr haben; der Fall von Paris ist das Ende des Krieges, der Anfang des Friedens. Wir begrüßen daher dies Ereigniß im Interesse der Humanität, der bedrängte» Bürger der unglücklichen' Stadt, wir begrüßen cs im Interesse der Ruhe, die den betroffenen Staate», die ganz Europa »oththut. Möge die »cuc Friedeusüra lauge dauern zum Glücke der Völker, dann ist der Fall von Paris ctii zwar erschütterndes, doch segenreiches Wahrzeichen am Heerwege der Weltgeschichte. Ein Ausruf des Pater Hyacinth an die katholischen Bischöfe wird von der „Libcrtti". veröffentlicht. Der berühmte Äanzelredner sagt darin: Es gab zwei Absolutismen, welche auf der Kirche und der Welt lastete»: das napolconische Kaiserreich und die weltlicke Herrschaft des Papstes, die -nunmehr vergangen find. Er zählt weiter die Künste der Kämpen der Unfehlbarkeit auf und weist nach, daß die Hauptfrage in Frankreich die religiöse Frage sei. Hyacinth beschwört die Bischöfe, das Schisma, welches sie spaltet, aufhören zu mache», er widerlegt die Uufehlbarkeit des Papstes und gibt die letzte Eirziklika und de» Sillabus nicht zu, indem er die Bibel als den Führer des Bolkes bezeichnet; er tadelt den Mißbrauch der hierarchischen Gewalt, will die Aushebung des Zölibats der Priester und schließt, indem er sagt, er wolle bei dem katholischen Glauben verbleiben. _____________________________________________ Vom Kriege. Paris kapitnlirt. Das ist das Resultat der mehrtägigen Unterhandlungen zwischen Jules Favre nebst einigen ändern Bevollmächtigten der Pariser Regierung und den deutschen Befehlshabern und Diplomaten in Versailles. Am 23. fand sich Favre das erste mal in Versailles ein, kehrte aber wegen nicht genügender Vollmacht gegenüber den deutschen Forderungen »ach Paris zurück, mit der Absicht, cbcn diese Vollmacht sich zu verschaffe». Am 25. fand sich Favre wieder im deutschen Hauptquartier ein, diesmal in Begleitung des General Beausort n»d mit umfassender Vollmacht. DaS Unglück seines Vaterlandes und die Erken»t»iß, daß es nicht mehr möglich sei, einen Umschwung herbeizuführen, haben den französischen Staatsmann tief gebeugt; er ist sichtlich gealtert, wie der Versailler Bericht uns mittheilt. Er wurde übrigens vom Grafen Bismarck mit zuvorkommender Höflichkeit empfange» und mit aller Aufmerksamkeit behandelt. Natürlich ko»»te das auf das eigentliche Geschäft durchaus keinen Einfluß üben. Nachdem der französische Unterhändler mit dein Grafen Bismarck lange Zeit verhandelt, begab sich letzterer zum Kaiser, wo noch in der Nacht der große KriegSrath zusammentrat. Die Verhandlungen haben lange gedauert und scheinen mit großer Zähigkeit geführt zu sein. So viel bis jetzt ersichtlich, sind die Dentsehen auf ihrer ursprünglichen Forderung, nach welcher die Pariser Armee kriegsgefange» nach Deutschland al>-gesührt werden sollte, nicht, bestanden, sondern die Armee bleibt, allerdings kriegsgefange», d. H. also wohl entwaffnet, in Paris. Die Forts dagegen werden von den Deutschen besetzt. Am 28. wurde diese Uebereinkunft unterzeichnet. Aber es wurde nicht nur die rein militärische Frage der Kapitulation von Paris verhandelt, sonder» gleichzeitig auch die Jriedensfrage erörtert, und da scheint eö denn, als ob endlich in den Pariser RegierungSSkreisen die Erkenntniß der wirklichen Lage des Landes und mit ihr daS Verlangen nach endlicher Beendigung der nutzlosen Menschenschlächterci zum Durchbruch gekommen sei. Gleichzeitig mit der Kapitulation wurde ein dreiwöchentlicher Waffenstillstand abgeschlossen, den inan wohl zur Wahl einer Volksvertretung und zur Schließung des Friedens unter deren Garantie benützen wird. Beschleunigt wurde die Kapitulation durch eine in Paris ausgebrochene Erneute, über welche und über die weiteren Vorgänge in Paris unö nachstehende Ballonnachrichten, die in Bordeaux eilige-gangen sind, näheres mittheilen: DaS „Journal Offiziel" vom 21. d. meldet, die Regierung habe beschlossen, daß das Oberkommando von Paris in Hinkunft von der Präsidentschaft der Regierung getrennt sein werde. General Vinoy wurde zum Oberkommandanten der Armee von Paris ernannt. Der Titel und die Funktionen eines Gouverneurs von Paris sind aufgehoben. General Trochu behält das.Präsidium der Regierung. Ein Plakat des Generals Thomas vom 22. d. Mittags meldet, daß eine Hand voll Aufrührer in der verflossenen Nacht gewaltsam in das Gefängniß MazaS eingedrungen und mehrere Gefangene, darunter FlonrenS, befreit habe. Dieselben Leute versuchte» die Mairie des 20. Arrondissements zu besetze» und den Ausstand zu installiren. Der Morgen verlief ziemlich ruhig, Nachmittags jedoch sammelten sich zahlreiche lebhafte Gruppen aus dem Platze vor dem Hotel de Ville; zwei Deputationen wurden nacheinander zu den Mitgliedern der Miinicipalität angeführt- Niemand versah sich eiucS gmaltthätigen Versuches, als 180 Nationalgarden, zum größten Theile dem 101. Marschbataillone angehörend, ein- trafen, sich alsbald in kleine Gruppen zerstreuten, niederknieten und auf drei Mobilgardeofficiere, welche bei dem Thore des Hotels de Ville standen, Feiler gaben. Es wurden etwa 100 Schüsse abgefeuert, ein Offizier wurde schwer verwundet. Alsdann er-öffneten die Mobilgarden im Hotel de Ville Thüren und Fenster und gaben Feuer. Der Platz war augenblicklich geräumt. Die Insurgenten setzten das Ge-wehrfeucr von den Manereckcn des Platzes und ans zwei gegenüberliegenden Häusern fort; der Kampf dauerte 20 Minuten. Alsbald langte die republika^-nische Garde an, die Meuterer entflohen und büßten 5 Tobte und 18 Verwundete ein ; gegen 40 wurden gefangen. Um 4 Uhr war die Ruhe wieder vollständig hergestellt. Die Klubs wurden in Folge dieser Vorgänge aufgehoben. General Viuoy erließ einen Tagesbefehl, in dem er zusagt, der an ihn ergangenen Aufforderung Folge zu leisten, er habe kein Recht, sich zu entziehen, und wolle, obwohl es schwierig sei, bis zum Ende Soldat fein. In Bordeaux hat natürlich die Nachricht schon von den Verhandlungen einen überwältigenden Eindruck gemacht. Die dortige Regierungsdelegation läßt verkünden, jene Nachrichten könnten unmöglich wahr sein, denn Verhandlungen solcher Natur und von solcher Wichtigkeit könnten nicht eingeleitet werden, ohne daß die Delegation davon benachrichtigt worden wäre. Zugleich versucht sie wieder, durch allerlei Unwahrheiten die arme Bevölkerung zu täuschen und neue Hoffnungen zn erwecke». Die Diplomatie wird jetzt wohl alle Hebel an-setze», um den Frieden zu erringen, namentlich ist England in dieser Richtung thatig. Die „Times" gibt diesbezügliche Andeutungen indem sie schreibt: Wenn Frankreich die Lage eines besiegten aber nicht eiitwaffnetcn Kriegführenden akzeptirt, so wird die Stimme Englands zu Gunsten eines ehrenhaften Friedens gehört werden. — Die „Morning Post" hält die Restauration der Bonapartes für ausführbar. Endlich liegt auch von deutscher Seite eine Meldung Über die Kämpfe bei Dijon vor, aber nur wenige kurze Zeilen, die weiter keine Klarheit über jene Vorgänge verbreiten: General Kcttlcr meldet, daß er am 23. d. einen Vorstoß in der Richtung aus Dijon gemacht, 5 Offiziere und 150 Mann gefangen nahm. Der Fahnenträger des 2. Bataillons des Regiments Nr. 61 wurde dabei im Waldgefechte in der Nacht erschossen; die Fahne wird vermißt. Die Armee Bonrbaki'S zieht sich auf Befanxon kommt, daß bekanntlich die Pariser Regierung in ihrem Wahnsinn alle Bewohner der Umgebung von Paris aufforderte, ihre Wohnungen zu räumen und uns „ein Moskau" zurückzulassen. Das erste« haben dummer Weise die Bewohner gethan, das letztere in einem ungeheuren Umfange die Mobilgarden und Franktireurs. Unzählige Verwüstungen, welche gegenwärtig den deutschen Barbaren beigemessen werden, haben in dem Gesagten ihren Grund. Die Unsrigen haben denn auch hie und da das ihrige dazu beigetragen, die Erbschaft der Mobilgardcn anzutreten. Denke Dir aber, der gemeine Soldat steht den ganzen Tag im blutigen Kampfe, sieht um sich feine Offiziere und Kameraden fallen, ist in begreiflicher Erregung, oder er kommt nach einem anstrengenden Marsche erschöpft in das Quartier und hofft da Ruhe und Erquickung zu finden. Statt dessen findet er alles, was ihm hätte nützen können, zerstört uyh ungenießbar gemacht, oder er wird gar mit Schüssen aus dem Hinterhalte von Bewohner» empfangen, welche Kameraden tödten ohtr verwunden. Ist es dann ein Wunder, wenn die rohe Natur des gemeinen Mannes in Wuth au-hricht und diese sich in dieser oder jener Weise Lust machz? Die? find aber auch, dem großen ganzest gegenüber , mir vereinzelte, wenn auch de» ksageuswerthe Erscheinungen. Und das ist eine Thejt achc, daß die ruhigen Bürger viel lieber die Preu-jen, wie sie und nennen, als die Mobilgarden und Franktireurs bei sich einziehen sehen. Diese Kerle iierstören um so muthwilliger, weil sie doch wissen, daß es auf Rechnung der Deutschen kommt. Zu allem diesen noch das bis zum Erschrecken über Frankreich verbreitete freche und schamlos« Lügensistem! Davon kann man in dessen ganzem Umfang nur alsdann einen Begriff haben, wenn man so, wie auch ich, i» der Mitte der kriegerische» Bewegung lebt. A» dieser Täuschuugö- und Lügensucht geht Frankreich vor allem zu Grunde. Nachträglich will ich Dir noch als einen Beweis der Disziplin unserer Truppen mittheilen, daß ich in der Zeit, welche ich in Frankreich bin, mit Ausnahme eint« einzigen Soldaten in Nanzig, nicht einen betrunkenen Soldaten gesehen habe, während die Franzosen, nach den Berichten ihrer eigenen Offiziere, fast stets zu großem Theile betrunken und dann zu Exzessen aller Art geneigt find. Ein Grundfehler der heutigen Franzosen, unter welchem sie jetzt so furchtbar leiden, ist der: über die einfachsten ihnen unange nehmen Dinge nicht klar sehen zu wollen und alles Unheil, das sie selbst anstiften, ändern zuzuschreiben: die unsinnigen Zerstörungen, welche sie selbst auf Befehl ihrer verblendete» Regierung angerichtet haben, jnüffeo, trotz besseren Wissens, die Deutschen gethan habe». Glaube ja nicht, mein Kind, daß ich damit ageit wollte, daß in diesem erbitterten Kriege nicht manches von Seiten unserer Truppen vorgefallen fei, was nicht zu entschuldigen, aber doch vielleicht, durch maßgebende Umstände, mit Milde zu richten ist.— Davon bin ich aber so fest überzeugt, wie von meinem Leben, daß alles, was Du in ... . von diesen Grausamkeiten rc. hörst, zu ®7ioo gelogen oder bis zum nicht wieder Erkennen übertrieben ist, und deshalb bitte ich Dich, in Deinem Urtheil über dergleichen Dinge sehr vorsichtig zu fein. Wir Deutschen sind ja keine bösen Kerle, und wer gut mit uns ist, hat nie etwas von uns zu fürchten. Wie unzählige male ist es in diesem Kriege vorgekommen, daß unsere Truppen, auf Bitten von Staatsbehörden oder Gemeinden, das Privateigenthum durch Wachen gegen Angriffe von Franzosen geschützt haben, z. B. die Weinberge in der Champagne und so vieles andere. Daß die Franzosen unsere Güte und Nachsicht, wie z. B. die gefangenen französischen Offiziere, frech mißbrauchen, ohne daß wir uns zu Harten, die nicht absolut geboten sind, bestimmen lassen, ist eine unbestrittene Wahrheit. Mehr als je thut man in diesem Äriege.wohl daran, unbestrittene Thatsachen selbst nicht zu beurtheileu oder zu verdammen, ohne die Verhältnisse, in welchen sie sich vollzogen, zu kennen. . . . .“ am linken Ufer des Doubs zurück und wird von einzelnen Korps der Südarmee verfolgt. Die übrigen Korps der von Manteuffel kommandirten Südarmee haben die rückwärtigen Berbindungen der Bourbaki'schen Armee durch Besetzung von St. Vit, Quingey und des Eisenbahnknotens von Mouchard unterbrochen. Der Berlnst des Feindes bei seiner mißglückten Offensive gegen Werder wird auf mindestens 10.000 Mann geschätzt. Das Elend unter den zurückgebliebenen französischen Verwundeten und Kranken, welche ohne Hilfe und Verpflegung zurückgelassen wurden, ist überaus groß. lieber die Heldenkämpfe der Werd er -schen Truppen entnimmt die „Karlsr. Ztg." dem Feldpostbriefe eines Dragoner - Offiziers noch nachstehendes : Nun ist es Uberstanden; aber welche Tage t hat unser Armeekorps durchgemacht! Bierzigtausend Mann stark wurden wir von 140.000 Franzosen auf einer 4 Stunden langen Linie — von Frahier bis Montbelliard — angegriffen, haben uns drei Tage | lang gehalten und gestern Abends den Feind auf allen ; Punkten zum Rückzüge gezwungen, demselben 500 Gefangene abgcnonuneu und ©elfort vor Entsatz bewahrt. ! Ich glaube, nie ist von so schwachen Kräften Ruhm-i reicheres geleistet worden. An den am besten zu ver-! theidigenden Punkten hatten wir 24-Psiinder plazirt, I hauptsächlich bei Hertkourt und Montbeliard. Beim $ ersten Orte wurden 4 oder 5 Bataillone dreimal mit | 23 Bataillonen angegriffen, die aber jedeSmal mit unerschütterlicher Ruhe von unfern tapfern Truppen I unter fürchterlichen Verlusten in wilder Flucht zurück l getrieben wurden. Bei Frahier gelang es vorgestern l Abends einem französischen Armeekorps, unser 3. Regiment bis aus die Höhen znrückzutreiben und somit I unsere RückzugSlinie ernstlich zu bedrohen; da eilte in I der Nacht General Keller herbei und überfiel Morgens ! 3 Uhr den Feind in Frahier, indem er an der Tete I feiner Bataillone in den Ort eindrang. Ich sah gestern i ein Bataillon von einem Lieutenant kommandirt. Was 1 uns Kavalleristen anbelangt, so spielten wir in dem j. Gebirgetampfe eine untergeordnete Rolle und wurden hauptsächlich dazu verwendet, die verschiedenen Gefechts-! punkte untereinander in Verbinduug zu halten. Politische Rundschau. Laibach, 30. Jänner. Graf A u d r a f f y läßt durch die „Pester Kor | respondenz" der Nachricht widersprechen, als habe er | wegen der Berufung Schmerlings ins österreichische | Ministerium seine Entlassung verlangt. Er mische i‘ sich durchaus nicht in zisleithanische Angelegenheiten :> und werde daher über österreichische Ministerkombi { Nationen nicht unterrichtet. Alle aufgetauchten oder | später auftauchenden Gerüchte von Einmischung wer-| den von der „Pester Korrespondenz" als tendenziöse il Lüge bezeichnet. $ In der Sitzung der ö st e r r. Delegation :i, am Freitag wurde das Erforderniß des Marine | Ordinariums und Extra - Ordinariums beendigt < Sämmtliche Ausschußanträge, deren einige mit Rück sicht auf die Beschlüsse der ungarischen Delegation in letzter Stunde geändert wurden, wurden ange nommen. In der ungarischen Delegation be antwortete der RegierungSvertreter Beuedek die ilbev das Skene'schr Konsortium iif.Lt'- ? die Gerüchte wegen mangelhafter Lieferung “br btn seien. Es wurde für 10,7000,000 fl *«•If «IL 1,0et entschuldigen die Zeitoer-w Ä° Munster ist für die Äufrechterhaltung ^ Ertrages, wird aber auch an die Privatindustri: appelltren. Der Interpellant war mit dieser Ant Sw ^ineswegs zufrieden. — Es folgte dann btt TW des Militär-Ordiuariums. Der Refe-«ü £UIkn°*L8 betonte, daß die Sicherheit des Staates den Vorgehen muffe daß man daher die Forderungen der Regierung bewillige,, sol^ uw so, mehx, da der Minister sich zu Reformeu entschlossen zeigt und auch die Territorial. Divisionen versprach. Sämmtliche folgenden Redner. 13 an der Zahl, äußern sich in ähnlichem Sinne, nur Wahrmann erklärt, nicht alles, was die Kom- mission beantragt, sei absolut nöthig, man könne noch sparen, ohne die Schlagfertigkeit der Armee zu beeinträchtigen. Das Kommissions-Votum wird hierauf angenommen. — Bei der Spezialdebatte wurde die Erhöhung der Gehalte der Stabsoffiziere und die Erhöhung des Kavalleriestandes angenommen. Der Antrag, von der nächsten Rekrutirung angefangen ungarische Rekruten nur ungarischen Artil-erie-Regimentern zuzuweiseu, wurde ebenfalls angenommen. Petrovay beantragte, das Konsortium Skeue zur Einhaltung der Verpflichtungen zu zwingen; Wahrmann : den Vertrag aufzulösen oder abzuändern und neue Anschaffnngen nicht beim Konsortium Skene zu machen, lieber diese Anträge sollte anderntags abgestimmt werden. Der Eifer, mit dem die Ungarn sich in das Bündniß mit Deutschland stürzen, erregt nicht geringes Statuten. Man fürchtet in dem bedächtigen Westösterreich bereits, daß die Ungarn nächstens ich über den daselbst herrschenden Mangel an deutscher Gesinnung beklagen werden, uud beginnt ich des Mäkelns an der Bedeutung der deutschen Siege zu schämen. Die Berliner „Nationalzeitung" mißtraut den deutschfreundlichen Aeußerungen der Ungarn, da dieser Umschlag nach früherem Schimpfen aus die „Barbarei" der Deutschen und Anbeten der französischen „Zivilisqtion" gar zu plötzlich eingetreten sei. Wenn nur erst Frankreich sich erholt hat, dann werden, so meinen wir, die Ungarn auch über die deutsche Allianz anders denken. Der König von Sachsen hat in einem Briefe an den Kaiser von Deutschland seine volle Zustimmung zu dessen Kundgebung bei Uebernahme der Kaiserwürde ausgesprochen. Er erblickt in der Erfüllung des von den Sonverainen einstimmig ge-'teilten Antrages ein Pfand des Heiles für das große Vaterland. Möge es Eu. Majestät durch Gottes Hilfe gelingen — so schließt der greise Fürst "ein Schreiben — den so ruhmreich begonnenen und ortgesetzten Kampf siegreich zu Ende zu fuhren; nöge auch der Geist weiser Mäßigung, der En. Ma-estät Schritte leitet, uns "in nicht zu ferner Zeit die Wohlthat eines ehrenvollen, gesicherten und dauerhaften Friedens zu Theit werden lassen, und möge dann Deutschland unter Euer Majestät kräftiger, umsichtiger Führung die Segnungen desselben in vollem Maße genießen, die unvermeidlichen Wunden des schweren Kampfes sich allmälig schließen sehen und nach außen hin als ein geachtetes Mitglied der europäischen Völkerfamilie seine Stimme für alles Gute, Rechte zur Geltung bringen." Der preußische „Staatsanzeiger" veröffentlicht eine kaiserliche Verordnung vom 23. d. M., wodurc i die Bornahine der ReichStagSwahlen auf den 3. Mär, angeordnet und die Berufung des Reichstages für den 9. März festgesetzt wird. Eine zweite Verord luutg beruft den Bundesrath des deutschen Reiches auf den 20. Februar ein. — Eine dritte Verord tiung erklärt die Verordnung vom 18. Juli 1870, betreffend die Aufbringung und Wegnahme franzö fifcher Handelsschiffe, mit 10. Februar außer Wirk famkeit. Der i t a l i e n i s ch e S e n a t hat mit 94 gegen 39 Stimmen den Gesetzentwurf wegen Verlegung der Hauptstadt angenommen und eine Tagesordnung genehmigt, welche erklärt, daß Florenz sich um das Vaterland wohl verdient gemacht habe. — Dte Deptttirtenkamtuer setzt die Debatte über die dem Papste zu gewährenden Garantien fort. Der Justizminister antwortete den Widersachern des be züglichen Gesetzentwurfes und bewies, daß derselbe dem Papste vollständige Unabhängigkeit gewähre. Uever der Pontuskonfetenz waltet ein eigener Unstern. Zweimal wurden die Sitzungen bereits vertagt und allem Anscheine nach wird sie nochmals vertagt werden. Einzelne Mächte, besonders aber die Pforte, wünschen die Ausscheidung dir Frage der Donüumündungen aus dem Konferenzprogramm, letztere wohl am meisten der Kosten wegen, die bei einer gleichmüßigen Umlegung'der Ausgaben für Siromrcgultrung und Strompolizei eine längere Vertagung der Konferenz wohl um so wahrscheinlicher, als jetzt die Mächte sich mit der entschieden wichtigeren Friedensfrage beschäftigen werden. Aus Spanien bringt ein englisches Blatt Nachrichten, zufolge welchen die allgemeinen Wahlen für KorteS und Senat Ende Februar vollzogen werden sollen. — Wie während dieses Winters fast überall, verursachen auch in Spanien große Ueber-schwemmnngen bedeutenden Schaden, namentlich in den nördlichen Provinzen. Fürst Karl von Rumänien beschäftigt sich mit Staatsstretchgedanken. Er hat das in einem von der „A. A. Ztg." veröffentlichten Briefe einbekannt, feine Absichten mit dem großen Gegensatz, welcher zwischen der freien Verfassung Rumäniens und der geringen Bildung seiner Unterthanen be-'teht, motivirt, ein Gegensatz, der jedes Regieren unmöglich mache. Fürst Karl bestätigt zugleich die Existenz des an die europäischen Höfe gerichteten Rundschreibens und will lieber abdanken, als unter den jetzigen Verhältnissen weiter regieren. Zur Tagesgeschichte. — Se. Majestät der Kaiser hat vorbehaltlich der verfassungsmäßigen Genehmigung der Auslagen die Herstellung eines neuen Universitätsgebäude» in Graz bewilligt. Der Unterrichtsminister hat sofort wegen der Erlangung des Baugrundes zwischen dem Burgund Paulusthor Einleitungen zu treffen. Ein Theil des Burggartens wird dazu gewidmet. — Aurelles de Paladine hat ein ihm wieder von Gambetta angetragenes Kommando abgelehnt. Die Antwort des Generals AurelleS an Gambetta lautet: „Ich will ein Kommando nur bann haben, wenn es mir von einer ordnungsmäßigen Regierung übertragen wird, die es ihre erste Amtshandlung hat "ein lassen, die Ehrsüchtigen und Unfähigen, die Frankreich zu Grunde gerichtet haben, vor den Richter zu teilen." Lokal- und Provinzial-Angelegenheiten. Lokal-Chronik. — Gestern Nachmittag kehrte Herr Bürgermeister Dr. Supp an von Men, wo er den letzten Sitzungen des Reichsgerichtes beiwohnte, hieher zurück. — (In der gestrigen Versammlung des politischen Vereines „Slo ven ija") wurde der bekannten Adresse des krainifchen Landtage-ohne Debatte die nachträgliche Zustimmung gegeben. Weiter- beschloß matt, auf dem Lande Vorschußkassen für Gewerbetreibende und Grundbesitzer, auf dem Prinzipe der Selbsthilfe beruhend, zu gründen und vorläufig damit den Versuch in Krainburg, Rudolfs» roerth und Adelsberg zu machen. Schließlich referirte Dr. .Costa. über die vom LandeSauSfchuffe bereits durch-berathene Nmkonstituirung der Gemeinden in Kraut, deren Anzahl auf Grundlage des vom Landtage be-fchloffenen Gesetzes, wornach Gemeinden unter 3000 Seelen in der Regel nicht zuzulaffen sind, sich künftighin auf 131 reduziren wird. Der Redner forderte die VereinSmitglieder auf, schon derzeit dafür Sorge zu tragen, daß in die neuen Verire-ti>ngSkörper durchaus Gesinnungsgenossen gewühlt werden. Die Erörterung der Frage, ob matt sich an den bevorstehenden Gemeinderathswahlen in Laibach betheiligen solle, wurde auf die nächste Versammlung vertagt. UebrigenS verlautet schon jetzt, daß unter den Klerikalen die Parole der Wahlenthaltung auch diesmal vertheilt werde, indem man erst nach Aende-rung de- Gemeindestatutes der Stadt Laibach durch den komischen Landtag, wo man eine den Klerikalen günstigere Wahlgruppirung zu Stande zu bringen hofft, sich an dem Wahlkampfe betheiligen will. — (Da s gestern statt gehabte Bür« gerkränzchen) , welches auch Herr Landespräsident Freiherr Eonrad v. EybeSfeld mit seiner Gegenwart die zahlreiche Gesellschaft ge> beehrte, war glänzend; „.................... „ ..... .......r...„ , wählt, die Unterhaltung animirt. Erst die fünfte erwachsen würde». Unter solchen Umständen ist Morgenstunde konnte dem in jeder Beziehung gelange• iten Ball ein Ende machen. Die große Tombola — statt der angezeigten Gewinnstverlosung ammgirt, da die zu irgend einer Lotterie nothwendige Bewilligung nicht mehr rechtzeitig erhalten werden konnte — war diesmal ebenfalls ein bedeutender Faktor des allgemeinen Vergnügens. Dem neulich ausgesprochenen Wunsch bezüglich der Restauration war bereits gestern insoweit Rechnung getragen, als ein ebenso gutes, als billiges heimisches Bier kredenzt wurde. — (Gehaltsein st ellung.) Der Ober-landeSgrichtSprästdent hat die GehaltSeinstellung des schon seit längerer Zeit ungerechtfertigterweise vom Amte abwesenden disponiblen Bezirksgerichtskanzlisten Josef Fabian in Kronau mit Ende Jänner 1871 verfügt. — (Aus Radma »insdorf) wird uns vom dortigen Herrn Pfarrer Bononi mitgctheilt, daß die in der Korrespondenz vom 23. d. M. in Nr. 19 unseres Blattes enthaltene Erzählung von einem verweigerten Begräbniß auf Unwahrheit beruht, daß vielmehr die fragliche Leiche „am 21sten Jänner unter Glockengeläute nach christkatholischem Ritus ohne irgend eine Weigerung vom Pfarrer Bononi beerdiget wurde." — Wir bedauern aufrichtig, von unserem Korrespondenten eine unwahre Mittheilung erhalten zu haben und erwarten von ihm jedenfalls eine Erklärung dieser Thatsache. — (Konzert.) Am Freitax, fand, wknn wir nicht irren, das vierte Gesellschaftskonzert im landschaftlichen Re-doutensaale statt. Das hervorragendste Interesse des Abends gebührt Herrn Corell aus Graz, der uns vom Beeth»ven-feft her noch in angenehmster Erinnerung steht. Herr Corell spielte dreimal, und zwar: den ersten Satz eines Cello-konzertes von Molique, die Romanze aus dem Reinecke-schen Konzerte und zum Schlüsse ein Capriccio von Roin-ßerg. Hatte Herr Corell im Molique'schen Satze Gelegenheit, feilte reich ausgebildete Technik zu zeigen, so entfaltete er in der reizenden Romanze von Reinecke einen prachtvollen, bis in das innerste dringenden Ton und eine äußerst geschmackvolle, sinnige Bvrtragswcise. Das launig» graziös-humoristische Capriccio von Romberg, obgleich schon etwas veraltet, ist immerhin ein sehr wirksames Bir-tnosenstück, in welchem nn« Herr Corell seine eminenten Vorzüge in glänzendsten! Lichte erscheinen ließ. Es ist nicht zu bezweifeln, daß Herr Corell einst einen hervorragenden Platz als Cello-Lirtuos eimtehmeu wird, und können wir nicht umhin, unserem Bedauern Ausdruck zu geben, daß die wirklich schönen Leistungen dieses Künstlers von unserem Publikum mit einer gewissen Kälte ausgenommen wurden, die er gewiß nicht verdiente. Der Männerchor trug zwei Chöre: „Kriegers Gebet" von Lachner und „Marschlied" von Engelsberg (letztere Nummer mußte wiederholt werden), in recht präziser Weise vor. Frau Gregorik, als Sängerin vortheilhast bekannt, erfreute uns durch den Vortrag zweier Lieder: „Es weiß nnb räth es doch keiner," von Mendelssohn, und „Neue Liebe, neues Leben," von Beethoven. Fräulein Maugsch vom landschaftlichen Theater errang durch den sinnigen Vortrag eines Gedichtes, wenn wir nicht irren, von Horn, einen recht ehrenvollen Erfolg — (Theater.) Vorgestern fand eine Reprise des „Pariser Leben" statt. Die wirksame Operette erzielte abmnals einen sehr großen Erfolg und wurde von dem dicht besetzten Hause mit vielem Beifall aufgenommen. — „An der blauen Donau" ist eine Umarbeitung eines der bessern Berg'fchen Stücke aus früherer Zeit, des „Wiener Dienst-boten." Um die aestrige Aufführung machten sich Frau Paulmann und Herr Stainl in hervorragender Weise, neben ihnen auch Frl. Mitscherling, recht verdient. — Wenn nicht wieder ein unerwartetes Hinderniß eintritt, so kommt heute endlich der vielgenannte „Pfarrer von Kirchfeld" zur ersten Vorstellung. — (Repertoire.) 31. Jauner; Pfarrer von Kirchfeld. — 1. Februar: Großherzogin von Gerolstein. — 2.: Ein Weib aus dem Volke. — 3.: Mönche. — 4. Großherzogin von Gerolstein. — 5.: Slvv. Vorstellung. Eingesendet. Die delikate Heilnahrnng Revalesciere du Barry beseitigt alle Krankheiten,die der Medizin widerstehen,nämlich Magen-, Nerven-, Brust-, Lungen-, Leber-, Drüsen-, Schleimhaut-, Athem-, Blasen- und Nierenleiden, Tuberkulose, Diarrhöen, Schwindsucht, Asthma, Husten, Unverdaulichkeit, Verstopfung, Fieber, Schwindel, Blnt-aufsteigen, Ohrenbrausen, Uebelkeit und Erbrechen selbst in der Schwangerschaft, Diabetes, Melancholie, Abmagerung, Rheumatismus, Gicht, Bleichsucht. — 72.000 Genesungen, die aller Medizin getrotzt, worunter ein Zeug, niß Sr. Heiligkeit des Papstes, des Hofmarschalls Grasen PluSkow, der Marquise de Brvhan a. A. — Nahrhafter als Fleisch, erspart die Revalesciere bei Erwachsenen und Kindern 50 mal ihren Preis im Mediziniren. Castle Nons. Alexandria Egipten, 10. März 1869. Die delikate Revaleeciferc Du Barry's hat mich von einer chronischen Leiberverstopfung der hartnäckigsten Art worunter ich neun Jahre lang aufs schrecklichste gelitten und die aller ärztlichen Behandlung widerstanden, völlig geheilt, und ich sende Ihnen hiemit meinen tiefgefühlten Dank als Entdecker dieser köstlichen Gabe d.r Natur Mögen diejenigen, die da leiden, sich freuen: was alle Medizin nicht vermag, leistet Du Barry's Revalesciere, deren Gereicht wenn in Gold bezahlt, nicht zu theiiet sein würde. Mit aller Hochachtung C. Spadaro. In Blechbüchsen von Psd. fl. 1.50, 1 Pfd. fl. 2.50, 2 Psd. fl. 4.50, 5 Psd. fl. 10, 12 Pfd. fl. 20, 24 Pfd. fl. 36. — Revalesciere Chocolatöe in Tabletten für 12 Tasten fl. 1.50, für 24 Tassen fl. 2.50, für 48 Tassen fl. 4.50, in Pulver für 12 Taffen fl. 1.50, 24 Tassen fl. 2.50, 48 Taffen 4.50, für 120 Tassen fl. 10, 288 Tassen fl. 20, 576 Taffen fl. 36. — Zu beziehen durch Barry du Barry L Co. in Wien, Wallfischgaffe 8; in Laibach bei Ed. Mahr, Parsumeur und Anton Krisper; in Pest Török; in Prag I. Fürst; in Preßburg Pisz to ry; in Kla genfurt P. Birnbacher; in Linz Haselm ayer; in Graz Ober ranzmeyer, Grab lowitz; in Marburg F. Kolletnig; in Lemberg Rottender; in Klausenburg Kronstädter, und gegen Postnachnahme. Witterung. Laibach, 30. Jänner. W olkendecke dicht geschlossen, einfarbig grau. Thanwetter. W ä r m e : Morgens li Uhr + 0.2", Nachm. 2 Uhr -f- 1.0" R. (1870 — 3.2“, 1369 |- 4.3'.) Barometer 328.66"'. Der gestrige Niederschlag 0.30'". Das vorgestrige Tagesmittel der Wärme + 1.1°, um 2.1", das gestrige + 1.0", um 2.0“ über dem Normale. Angekommcne Fremde. Am 29. Jänner. Elefant Treu, Bauunternehmer, Villach. Jglic, Gurk-feld. — Kaiser, Kauf,»., Wien. — Jrrgang, Handelsreisender, Wien. Stadt lVlen. 2 eff et, Bergbcamte, Johannisthal — Besori, k. t. Verwalter, Sacco. — Herze, Kauf,»., Triest. — Tomsic, Private, Giintenhof. Verstorbene. Den 28. Jänner. Bernard Novak, Inwohner, alt 73 Jahre, im Zivilspital an Altersschwäche. — Martin Nabejnif, Arbeiter, alt 57 Jahre, im Zivilspital an der Abzehrung. Den 29. I ä n n e r. Maria TanS, Jnwohnerswitwe, alt 34 Jahre, im Zivilspital an der Lungenentzündung. -Dein Herrn Franz Heugthaler, Offizial bei der k. k. Lau« deshanptkasse, feine Tochter Maria, alt 15 Jahre, in der Polanavorstadt Nr. 64 an der GeHirnläHmung — Georg Lumber, Jrnrohner, alt 75 Jahre, in der Tirnau-vorstadt Nr. 39, an der Brustwasferfucht. — Dem Herrn Johann Boltauser, Friseur, sein Kind Paul, alt 5 Jahre, in der Stadt 4ir. 131 am Zehrfieber. ______________________ Gedenktafel über die am 1. Februar 1871 stattsindenden Lizitationen. 3. Feilb., Zonuauu'sche Neat, St. Triuitas, BG. Egg. 1. Feilb., Pestel'sche Real., Podraga, BG. Wippach. Erledigung. Oberstaatsanwaltschaft - Stellvertreter, 1200 fl., bei der k. k Oberstaatsanwaltschaft in Graz. Gesuche bis 10. Februar bei der k. k. OberftaatSaiiwaltfchaft Lottoziehung vom 28. Jänner. Wien: 19 88 25 26 32. Graz: 80 7 56 9 67. Theater. Heute: Der Pfarrer von Äirchsetd. Volksstück mit Gesang in 4 Akten. Morgen: Der Pfarrer von Äirchseld. Telegramme. Berlin, 29. Jänner. Favre Unterzeichnete am 28. Jänner die Kapitulation sämmtlicher Pariser Forts. Dreiwöchentlicher Waffenstillstand. Die Armee bleibt kriegsgefangen in der Stadt. Berlin, 29. Jänner. Paris bleibt cernirt, darf sich aber verpflegen, weit» die Waffen ausgeliefert sind. Linien und Mobile werden kriegsgefangen in Paris internirt. Die Garde nationale sedentaire übernimmt dir Aufrechthaltung der Ordnung. Die deutschen Truppen besetzten alle Forts. Die Constituante wird nach Bordeaux binnen 1| Tagen einberufen. Die Armeen im freien Felde behalten die «' ® spektiven Landesslrecken besetzt, mit NeutralitütszoM zwischen sich. Paris zahlt 200 Millionen Kontri- lffl bution. Bordeaux, 29. Jänner. General Clinch»»! wurde zum Oberkommandanten der ersten Arm» @ ernannt an Stelle des verunglückten Bourbaki. ä * Bordeaux, 29. Jänner. Die Regierung thM 8 den Präfekten und Generalen eine Depesche Favkttj 6 aus Versailles über Waffenstillstandsabschluß und die Aufforderung mit, die Wahlen für die auf de« 15. Februar cinzubernfende Affcml)l«5e am 8. Febru«k vorzunehmen. Die Nachricht wurde in Bordeaux ungünstig = ausgenommen. Brüssel, 28 Jänner. Es zirkulirt das M » nicht, daß Gambetta dcmiffionirte. Zu lausen wird gesucht: wo möglich mit Garten, in der Stadt oder einer naht # legenen Vorstadt. — Anfrage im Zeitnngskomptoir. (46Ä Dem Professor der Mathematik, Herrn von Orliel in Berlin, Wilhelmstraße Nr. 129, bezeuge ich hiermit, M ich mit einer im November d. I. von ihm erhaltenen Spick Instruktion am 28. d. SDf. in Prag ein lento geivow neu habe. Theresienstadt, I »»,»,»1,1 Sln^eiy den 30. Dezember 1870. Bauunternehmer. Bezugnehmend auf obigeä Zeugnist, sowie mich berufe«* auf den ununterbrochenen Erfolg meines Beistandes, empfeht ich allen Freunden einer rationellen Lottospekulation mein* auch von weniger Bemittelten durchführbaren statistisch-mathematische» Spiel-jitltraätionrn. Bedingungen: 10 Perz. Gewinnantheil, sowie beiß Empfang der Instruktion 1 rcsp. 2 fl. als Speseugaranti«' Auf Wunsch Diskretion. Auf vorherige Anfragen gebe iw gern zuvor unentgeltlich nähere Auskunft. Zn adrefstreiV An den Professor der Mathematik von Orllce Berlin, Wilhelmstraße 129. (43—2) >» »»> . Wiener Börse vom 28. Jänner. Staatsfonds. etc.Diente, öst.Pnp. ' bto. bto. oft.in Silb. ‘»Ofe von 1854 . . . dofe een 1860, ganze Sole Bon 1860, Klinst. Pramiensch. v. 1864 . Qrundentl.-Obl. Steiermark zu5p6t. (tarnten, Kram u. Küstenland 5 „ Ungarn . . zu 5 „ ffroat. u. Sias. 5 „ Siebenbürg. „ s „ ▲otlen. Rationalbant . . . Union - Bank . . . Kreditanstalt . . . ft. ö. ($6comt>te»@c|. Lnglo-österr. Bant . Den. Bodencred.-A.. Oefl. Hlipoth.-Ban! . Steter. E4comvt.-Bk. Franko - Austria . . «ais. Ferd.-»lordb. . Südbahn-Sesellsch. . «ais.Slisab-th.Bahn. Larl-Ludwig-Bahn Siebenb. Eisenbahn . Staatsbahn. . . . Stall. Franz-Iosefsb.. S.-«. Vsöld-Fium. «»h» . Geld Ware 69 15 69.26 68.80 68 40 88.75 69.-i>7.$0 87.40 107.76 108 — ISO.— ISO.» I 93.— ! e4 86.— 86 60 78.85 78 ÖO 83.50 84.— 74 75j 76.16 724.—'755. 239.30 239.50 >56.40 256.60 9S4.— »36. 223.33 123.60 236.— 237.— 213.-216.-830.— 104.30 104.60 I* 2126! 2128 187.— 187.20 »23.50 224. 247 25 247.60 168.26 168.<0 381.— 381.60 193 50 194 >163.76 164 25 170.50 170 76 Vriorit&ts-Obltg;. Pfandbriefe. «ation.ö.w. »erlo»b. Ina. Bod.-Creditanft. oo.ou Allg.öst.Bod.-Sredit. 106.75 bto. in sä a. r#35.60 Staatsb. pr. St. 1867 133.— " 60.— 94 — !»udols»b.(300fl.ö.w.) j$ran,=3o(. (200P.6.) Lose. Kredit 100 fl. ü. SU. . Don.-Dampssch.-Bes. zu 100 fl. CM. . . Trirster 100 fl. CM. . Mo. 50 fl. ö.SÜ. . . 40 fl. ö.SÜ. • „ 40 „ Ofener Salm . Palfiy . Ctarv . €t. KcnoiS YBinbitogrü Waldflein Äegleei* xegiemo . 10 „ «ubolfSftlft. 108.ÜB. w oohaol (3 ®ton.) Sugeb.ioop.fübb.ro. Franks. 100 fl. „ London 10 Bf. feterL Pari« 100 Franc« . Mttnsen. Kais. Münj-Ducaten. 20=Francö|tüff . . . BereinSthaler . . . Silber . . 115.# KW." 93.1 S8> 136.-;; 133.# so> 94.2 162.— 117.— 83. 39.60 89.— 35.50 31.50 80.50 22.— 15. 15.50 103.65 103.80 184.85 5.86 9.96 1.83 188 — 162^ 98.-" 182/ 34.-< iQS 80.2 36 S» 32 Ö* 88/, 83/ i6> 103.5 103.1* 1*4.» 5.»1 Telegrafischer Wechselkurs vom 30. Jänner. Sperz. Rente österr. Papier 59.10. — Sperz. österr. Silber 68.—. — 1860er Staatsanlehen 96.10. ' Bankaktien 723. — Kreditaktien 254.70. — London 128M| - Silber 121.58. — #. f. MUnz-Dukaten 5.84. — K«' poleonsd'or 9.90. Dnuk von Jgn. e. Klrinmayr k Frd. »ombtta w Laibach. Brrlrger nnb für die Redaktion verantwortlich: Ott »war «am brr,. -n