(Posttiina placaiiu V gotoeini. Deutsche Zeitung — Organ für die deutsche Minderheit im Dravabanat — Schriftleitung und Verwaltung: Preiernvoa ulica S, Telephon Str. 21 (inteturbaii) 1 Bezugspreise für das Inland: vierteljährig to Din. halbjahrig 80 Pin, ganz-Ankündigungen werden in der Verwaltung zu billigsten Gebühren entgegengenommen f jährig 100 Din. Für da» »»»land entsprechende Krhähung. Einzelnummer Din 1-Sfl Erscheint wöchentlich zweimal: Donnerstag früh und Samstag früh mit dem Datum vom Sonntag Nummer 26 |[ Celje. Sonntag, den ». April IS32 j 57 Jahrgang Zur Aufhebung der Verzehrungssteuer Wein und Branntwein aus Bon besonderer Seite Beograd, Ende März 19S2 Direkte Steuern sind überhaupt nirgends po pulär. besonders deshalb nicht, weil sie in gleicher Weise die wirtschaftlich Schwachen wie die Starken treffen. Unter den direkten Steuern wieder-um ist gerade die Verzehrungssteuer häufig sehr drückend. Ganz besonders aber die Verzehrungssteuer auf landwirtschaftliche Erzeugnisse. Bei uns sind bisher von den Landwirtschastsprodukten Wein und Branntwein von der Verzehrungssteuer betroffen gewesen. Aus Wein betrug die staatliche Verzehrungssteuer 50 Din pro Hektoliter, auf Branntwein 14 Din pro Hektolitergrad. Obzwar diese Verzehrungs-steuer nicht groß war. war sie dennoch sehr unpo-pulär, in der Hauptsache aus zwei Gründen: Weil sie direkt den produzierenden Landwirt traf, der in den Weinbau- und in den Pflaumengedieten gleicher-mähen in einer sehr schweren Lage ist sowohl wegen des Preissturzes als wegen der Unmöglichkeit des Verkaufe». In gewissen Gegenden ist diese Steuer erst mit dem Gesetz vom Jahre 1923 eingeführt worden, früher bestand sie überhaupt nicht. In der Nationalvertretung wurden schon ge-legentlich der Budgetdebatte Stimmen laut, die die Notwendigkeit der Aufhebung der Verzehrungssteuer auf Wein und Branntwein hervorhoben. Der Finanzminister sah die Berechtigung dieser Förde-rung in vollem A!aße ein, indessen er mutz den grundlegenden Interessen der Staatskasse Rechnung tragen. E» wurde ein Vorschlag ausgearbeitet, dem-zufolge die Verzehrungssteuer auf Wein und Brannt-wein um 20 Prozent herabgesetzt werden sollte, da man der Meinung war, daß ihre völlige Aufhebung Wie sehn ich mich, Natur, nach dir, Dich treu und lieb zu fühlen! Ein lust'ger Springbrunn wirst du mir Aus tausend Röhren spielen; Wirft alle meine Kräfte mir In meinem Sinn erheitern Und dieses enge Dasein mir Zur Ewigkeit erweitern. __Goethe. Aus dem Manuskript „Die Handschrift des Berthold Aprecher" Zobst von Helfenberg erzählt: Am frühen Morgen jagten wir durch tauige Wieien, die bunt von Blumen waren, ins wellige Land, wo uns fernher die höheren Berge grüßten. Friedrich und ich, im leichten Jagdgewand an-zusehen wie zwei Jägerknechte, mit Armbrust und kurzem Schwerte gerüstet. Des Weges achteten wir nicht, waren seiner auch nicht kundig. Der Waldsaum war weih von blühenden Schlehdornbüschen. Seitab im gest>en Hohlweg trieb ein Bauernbub sein Vieh zur Tränke und sang dazu. Irgendwoher schwebt« der Klang der Morgenglocke, für jetzt mit Rücksicht auf die Staatseinnahmen nicht zugestanden werden könne. Da ergriff nach reiflichem Studium der ganzen Frage der Präsident des Ministerrates selbst die Initiative. Er nahm den Standpunkt ein, daß in diesen schweren Zeiten alles unternommen werden müsse, um den Bauern zu helfen. Und so konnte der Finanzminister in der Nationalversammlung die Erklärung abgeben, daß sich die kgl. Regierung ent-schlössen habe, die Verzehrungssteuer auf Wein und Branntwein vollkommen aufzuheben. Der National-Vertretung liegt bereits ein Gesetzentwurf vor, dem-zufolge in Zukunft jede Verpflichtung der Zahlung irgendeiner Steuer aus Wein und Branntwein auf-hört. Es wird also die Staats- und die Selbstver-waltungsverzehrungssteuer aufgehoben. Durch dieses Gesetz wird vorgesehen, daß von nun an die Gast-wirte und überhaupt alle Verkäufer von Wein und Branntwein die Verzehrungssteuertare zahlen, und zwar im Pauschal all« zwei bzw. drei Monate. In d«r Nationalversammlung ist die Erklärung des Finanzministers mit großem Beifall aufgenom-men worden. Die Initiative des Herrn Minister-Präsidenten wurde namentlich deshalb begrüßt, weil durch dieses Gesetz nicht bloß eine schwere Steuer-last von den Landwirten genommen, sondern auch eine sehr verhaßte Steueradminijtration beseitigt wird, ohne daß dennoch die Staatseinnahmen dadurch leiden werden. Die Verzehrungssteuer werden, jedoch in einer einfacheren und leichter erträglichen Form, die Verkäufer von Wein und Branntwein tragen, die diese Steuerbelastung wiederum auf die Ver° braucher abwälzen werden, was in diesem Jolle jedenfalls auch richtiger ist. Die Einnahmen aus dieser Verzehrungssteuer betrugen bisher gegen 200 Millionen Din jährlich. Nach dem neuen Gesetz werden st« wahrscheinlich etwas kleiner sein, aber durch die Art ihrer Einzahlung werden die Kosten der Administration beträchtlich vermindert werden, so daß das Endergebnis wieder ungefähr das gleiche sein wird. Die Hauptsach« aber ist: der bäuerliche Produzent wird vollkommen entlastet sein. Der Gesetzentwurf über die Aufhebung der Verzehrungssteuer auf Wein u. Branntwein Am 30. März legte der parlamentarische Fi nanzausschuß dem Parlamente den Gesetz ent-entwurf über die Aufhebung derVer-zehrungsfteuer auf Wein und Brannt-wein vor, mit dessen Beratung am l. April be-gönnen wurde. Der Entwurf dieses Gesetzes, das weite Kreise interessieren wird, lautet in deutscher Uebersetzung folgendermaßen: £ 1. Der Punkt 4 des Artikels 72 des Gesetzes über die staatlichen Verzehrungssteuern lautet Hinsort: die Bienen summten um rote und blaue Blumen und um den Hollunderbusch bei stiller Bauernkeusche. Wir brachen durch lichten Kastanienwald und kamen zu freier Höhe. Friedrich vor mir hielt an. Ein Taubenschwarm ging vor uns auf. Aber die schon gehobene Armbrust blieb ruhen. Ein Mägdlein in weißes, besticktes Linnen gekleidet, lief mit den Tauben, die sie umkreisten, um die Wette. Ihr langes Haar wehte im Morgenwind wie ein gülden gleißend Fähnlein. Friedrich spornte seinen Gaul den Abhang hinunter. Die Tauben stoben auseinander, er sprang vom Pferd und bog sein Knie und streckte beide Arme nach ihr aus. Sie war des nicht erschrocken, trat auf ihn zu, beugte sich zu ihm und Friedrich nahm ihre Hände und küßte sie und wankte wie berauscht im jungen Sonnenschein der Frühe. „So host du doch zu mir gefunden, den ich im Traum so oft gesehen?" „Auch du," stammelte Friedrich voll Verwun-derung, wie im Banne einer andern Welt. Sie hielten sich, als ob sie aufeinander längst gewartet hätten, und sahen mich gar nicht mehr. Mir war, als seien wir in eines Märchens Zauberreich geraten. So wagte ich nicht, mich zu regen, um das Wunder nicht zu stören. Ein langgezogener Ruf erklang aus grüner Höhe. „Das ist der Vater," sagte sie erwachend. „Ich muß in» Schloß und du?" 1.) Von Wein, der aus dem Ausland ein-geführt wird, werden auf Rechnung der staatlichen und Banal-Verzehrung»steuer für! 00 Liter 200 Din eingehobcn; von dem aus dem Ausland einge-führten Branntwein pro Hektolitergrad je 20 Din. 2.) Die staatliche und die Banal-Berzehrungs-steuer wird in Zukunft bloh von den Gastwirte n und von jenen Betrieben, die Wein und Brannt-wein in verschlossenen Orioinalflaschen oer-kaufen, eingehoben werden. Unter „Gastwirten" sind Jetzt sah ich erst die grauen Mauern auj der Höhe und das Schieferdach, halb verdeckt von dichten Kronen hoher Bäume. „Dort bist du daheim?" frug Friedrich. „Ja, in Desenice." „Desenice? Von dort war doch der alte Ritter, der fein Kind nach Gurkfeld bringen wollte?" wandte Friedrich sich zu mir. „Nach Gurkfeld, an den Hof des Grafen Friedrich?" rief sie aus. „Da wollt' ich gerne hin. bin aber nicht genommen worden. Seither bittet der Vater nimmer. Er meint, wir seien dem großen Herrn zu arm und zu klein." „Willst du morgen zur Gräfin kommen?" „Kannst du das machen?" „Der Ritter geht mit dir zum Vater und sagt ihm, daß er dich morgen bringen soll. Die Gräfin wird deiner harren." Er hob das feine Mägdlein leicht auf mein Roß. Eh' ich den Zügel nahm, zog er mich bei Seite. „Sag' dem Alten, der Graf von Eily habe dich gesandt! er soll sie morgen bringen. Sie darf noch nicht wissen, wer ich bin. Sie hab' ich beim wilden Ps>irrhof gesehen ..flüsterte er hastig. Ich hab' ihn so erregt noch nie zuvor gesehen. Doch nahm mich das nicht Wunder. Ich leitete das Roß langsam durch hohes Wiesengras, Bienen, die sich auf süßen Blumen wiegten, umsummten meine Beine, bunte Falter Seite 2 Deutsche Zeitung Nummer 26 alle Ausschänker von Getränken im Detail zu ver> stehen. Von diesen wird auf Rechnung der ftaat-lichen und der Banal-Verzehrungssteuer, zahlbar in zwei monatlichen Raten im vorhinein bei den zu-ständigen Steuerämtern, eingehoben, und zwar: 1. in Beograd und Zagreb der zehnfache Betrag der Schanktare >. Kategorie, die in der 1. Gruppe 3000, in der 2. Kruppe 2000, in der 3. Gruppe lf>00 und in der 4. Gruppe 1000 Din beträgt, so datz diese Verzehrungssteuertare in der 1. Gruppe 30.000, in der 2. Gruppe 20.WM), in der 3. Gruppe 15.006 und in der 4. Gruppe 10.000 Din jährlich betragen wird. 2. In ^jubljana, Maribor. Subotica, Osijek, Novisad, Sarajevo und Split der achtfache Be-trag der Schanktare l. Kategorie, also in der 1. Gruppe 24.000, in der 2. Gruppe 10.000, in der 3. Gruppe 12.000 und in der 1. Gruppe 8000 Din jährlich. 3. In Städten, die über 20.004 > Einwohner zählen, der sechsfache Betrag der Schanktare 1. Kategorie, also 18.000, 12.000, 9000 und 6000 Din jährlich. 4. In Städten, die 10 bis 20.000 Einwohner ?aben, der vierfache Betrag der Schanktare l. Kategorie, die in der 1. Gruppe 2000. in der 2. Gruppe 1500, in der 3. Gruppe 1000 und in der 4. Gruppe «00 Din jährlich beträgt, so daß die Verzehrungssieuertare 8000, 6000, 4000 und 2400 Din ausmacht. 5. In Städten, die 5 bis IOiOOO Einwohner haben, der dreifache Betrag der Schanktare ll. Kategorie, also 0000, 4500, 3000 und 1800 Din jährlich. 7. In Orten (selo), die über 5000 Einwohner haben, der v i e r f a ch e Betrag der Schanktare, III. Kategorie, die in der 1. Gruppe 1500, in der 2. Gruppe 1000, in der 3. Gruppe 000 und in, 4. Gruppe 400 Din beträgt, sodatz also die Ver-zehrungssteuertare jährlich nach den Gruppen 0000, 4000, 2400 und 1000 Din ausmachen wird. 8. In Orten, die 2500 bis 5000 Einwohner haben, der dreifache Betrag der Schanktare III. Kategorie, also 4500, 3000, 1800 und 1200 Din jährlich. 9. In Orten, die unter 2000 Einwohner haben, der zweifache Betrag der Schanktare III. Kategorie, also 3000, 2000, 1200 und 800 Din jährlich. Bemerkung 1: Die Gastwirte zahlen diese Tare in zweimonatlichen, die Kaufleute aber in dreimonatlichen Raten im vorhinein. Von den so eingehobenen Taren werden 50 Prozent der zuständigen Banalverwaltung ausgezahlt werden, der Rest geht in die Staatskasse. Bemerkung 2: Personen, die ohne Verzehrungs-steuerrecht mit dem Ausschank von Getränken be« ginnen sollten, ohne daß sie vorher die mit diesem Gesetz an Stelle der Staats- und Banalverzehrungs-steuer festgesetzte Tore zahlen, werden mit dem drei-fachen Betrag der vorgeschriebenen Schanktare bestraft. {>aukelten um meinen Hut und wie sie sich leicht m Sattel wiegte und nach Friedrich umsah, war sie selbst anzusehen wie ein seiner Sommervogel, ganz aus Dust und Licht. Heute weih ich, datz sie eine Here ist, schlimm und gefährlich wie noch keine da war. Aber damals im Sonnenschein, als meine Sinne in teuflischer Umgarnung sich verwirrten, hab' ich gewünscht, der Weg in der Wiese unter Desenice sollte dauern bis in die Ewigkeit. » Iodft von Helfenderg erzählt: Ost wanderte Friedrich an den jähen Felsen der Ovzova vorbei, durch einen dämmerigen Engpatz hinüber in das hintere Tal, zwischen den leuchtenden himmelanragenden Bergen, zum Bauer, der da seine braunen und fleckigen Kühe weidete. Dort hietz es beim Logar. In seinem Hos am Naren Bach war auch ein wunderschönes Mägdelein mit Augen wie der Sonnenschein hoch auf den Wänden und roten Wangen wie die Nagelein vor ihrem Fenster. Ich mochte ihr nicht zu lang in« Auge schauen, weil sie dem Friedrich zugetan war. Er weilte oft viele Tage allein oben in dem weglosen Gewände, dahin auch ich ihm nicht mchr folgen mochte. Bemerkung 3: Kramladen, Spezerei- und an» dere Geschäfte, die Wein und Branntwein in ver-schlossenen Oriainalflaschen verkaufen, müssen auf Rechnung der Staats- und der Banalverzehrungs-steuer zahlen: 1. In Beograd, Zagreb, Ljubljana, Maribor, Novisad, Osijek, Sarajevo, Split und Subotica je 6000 Din jährlich. 2. In Orten, die über 2000 Einwohner haben, 3000 Din jährlich. 3. In Orten, die weniger als 2000 Einwohner haben, 1200 Din jährlich. Dieser Betrag mutz dreimonatlich ini vorhinein bei der zuständigen Steuerverwaltung gezahlt werden, die darüber eine besondere Bestätigung ausgibt. Wer Wein und Branntwein ohne Anmeldung und ohne diese Tare zu zahlen verkauft, wird mit dem einfachen Betrag der Tare bestrast. Bemerkung 4: Die Gemeindeverzehrungssteuern für das laufende Jahr bleiben unverändert. Vom 1. Jänner 1933 weiter werden sie aber marimiert, und zwar werden die Gemeindeverzehrungssteuern auf Wein höchstens 50 Din von 100 Litern, für Branntwein höchstens 5 Din pro Hektolilergrad be-tragen dürfen. Bemerkung 5: Die Verfahren über Vezehrungs-jteuervcrgehen, die bei Inkrafttreten dieses Gesetzes im Lauf sind, werden eingestellt. Bisher noch nicht gezahlte Verzehrungssteuerstrafen werden erlassen und die Verurteilten müssen nur die tatsächliche Ver-zehningssteuer zahlen. Bemerkung 0: Bauern und Weinbauer, die Wein eigener Erzeugung in ihren Orten von 5 Liter aufwärts, in Städten, Märkten und auf Marktabholtungen von 10 Liter aufwärts auf ein-mal verkaufen, werden nicht als Detailausschänker betrachtet und zahlen weder die Schanktare noch die Verzehrungssteuertare. Ebenso dürfen sie außerhalb ihres ständigen Wohnortes Wein in Mengen von über 50 Liiern, Branntwein in Mengen von über 25 Litern ohne Bezahlung dieser Taren verkaufen. Bemerkung 7: Ausgenommen von den Be-stimmungen des Art. 5 des Gesetzes über die Pauschalumsatzsteuer, wird die Pauschalsteuer auf Wein und Branntwein zusammen mit der Erwerbsteuer auf Grund der festgestellten Daten über die nach der Verordnung über die Pauschalumsatzsteuer vor-gesehene Höhe des Grades bemessen werden. Bemerkung 8: Die privaten Verzehrungssteuer-magazine für Wein und Branntwein werden mit 1. April 1932 aufgehoben. Den Eigentümern dieser Magazine wird der Betrag auf Rechnung der Staats- und der Banalverzehrungssteuer nach diesen Vorschriften auf Grund der Schanktare vorgeschrie-ben werden. Die Eigentümer von privaten Magazinen, die nicht das Schankrecht haben, müssen sofort bei der zuständigen Behörde um die Schankbewilli-gung ansuchen, aus Grund welcher ihnen autzer der Schanktare auch der entsprechende Betrag auf Rechnung der Staats- und Banalverzehrungssteuer vorgeschrieben werden wird. Die Lager von Wein und Branntwein, die bei Inkrafttreten dieses Ge setzes in solchen Magazinen bestehen, werden nicht Einst kam er still zur Nacht zurück und brachte keine Beute. Am Morgen gingen wir von bannen. Des Logar Tochter raunte mir beim Abschied zu: „Der Herre hat den Zlatorog gesehen, den Wildbock mit goldenem Gehörn, den König unsrer Berge bis weit hinab ins Krainerland. Wer ihn erblickt, dem begegnen grotze Dinge."-- Als wir das Haus zu Sulzbach verliehen, sagte Friedrich: „Bleib' dir des Wegs hieher zu aller Zeit bewutzt! In diesem Hause liegt der ge-Heime Schatz verborgen, der uns dienen soll, gerät da» starke Eily einst in Not." Wir kehrten auf dem Heimritt in der Abtei zu Oberburg ein, wo Friedrich eine Urkunde ausstellte, worein dem Kirchlem von Sulzbach für immerwäh-rende und ewige Zeiten ein nieverlöschend Licht gespendet ward. Bei Osterwitz erfuhren wir von einem cilyeri-schen Forstknecht, datz inzwischen auch Graf Hermann heimgekehrt sei. So lenkten wir die Gäule gegen Eily, wo wir allenthalben grotze Freude fanden. In den Gassen wandelten die Bürger in Festtagskleidern, um die Hausgiebel flatterten bunte Fähnlein. Vor der Herberge „Zum roten Ochsen" am Laybachertor standen mehrere Bürger um den langen Purgel, den ich al» Ratsmann kannte. Den ftagte Friedrich, was denn die Ursach' solcher Feierstim-^ mung sei. verkaust oder veräutzert werden dürfen, bis nicht die Eigentümer das Schankrecht erworben haben. Anmerkung 9: Die nach den bisherigen Vor-schriften bereits gezahlten staatlichen Verzehrungs-steuern für Wein und Branntwein von den Lagern, die sich am 1. April, wo dieses Gesetz in Kraft tritt, in den Kellern befinden, werden auf ein Gesuch hin, das bis zum 1. Mai 1932 einzureichen ist, zurückgegeben werden. Das gleiche gilt auch für die Banalverzehrungssteuer. Für Mengen von Wein unter 25 Liter und Branntwein unter 10 Liter wird die schon gezahlte Verzehrungssteuer nicht zurückgegeben. Bemerkung 10. Vom 1. April 1932 an wird die staatliche und die Banal- Verzehruugssteuer auf Wein und Branntwein nicht mehr eingehoben werden, ohne Rücksicht darauf, ob sich die Ware aus dem Wege befindet oder gerade in dieser Zeit dem Käufer zugeführt wird. Mit gleichem Tage werden die Steuerverwaltungen alle Ausschänker von alkoholischen Getränken en gros und en detail mit den Taren für die übrigen drei Trimester des laufenden Jahres belasten. Bemerkung 11. Die Beträge, die als Ersatz für die Staats- und die Banalverzehrungssteuer vorgesehen und nach diesem GeseN an die Schank tare gebunden sind, können erhöht oder erniedrigt werden unter denselben Bedingungen wie die Schanktare. Bemerkung 12. Die erforderlichen Anleitungen zur Durchführung dieses Gesetzes wird der Finanz-minister mit einer besonderen Vorschrift vorschreiben. 8 2. Der Punkt tl des Artikels 72 des Ge-setzes über die staatlichen Vcrzehrungssteuern wird gestrichen. 55 3. Die Verzehrungssteuer auf Spiritus wird gleichermatzen für landwirtschaftliche und Industrie-fabriken mit 24 Din bemessen. Zugleich wird das Verbot für die Ausgabe von neuen Konzessionen für neue Spiritusfabriken aufgehoben. Ebenso wird das Verbot aufgehoben, demzufolge landwirtschaft-liche Fabriken keinen raffinierten Spiritus erzeugen durften. Die Banalverzehrungssteuer wird mit 1. April 1932 auf 5 Din pro Hektoliter marimiert, die Ge-meindeverzehrungssteuer mit 1. Jänner 1933 auf den gleichen Betrag. 3 4. Zum Zweck eines einheitlichen Verkaufes wird in Beograd eine Verkaufszcntrale für Spiritus errichtet. Im Verwaltungsrat dieser Zentrale hat das Finanzministerium autzer seinem Kommissar noch mindestens zwei Mitglieder. Diese Zentrale wird den gesamten Verkauf des Spiritus im In-und Ausland durchführen. Die Preise des Spiritus wird der Finanzminister festsetzen. Die Zusammen-setzung und den Wirkungskreis der Verkaufszentrale wird der Finanzminister mittelst Verordnung im Einvernehmen mit dem Finanzausschutz vorschreiben. Die Regierung wird bevollmächtigt, datz sie im Ein-vernehmen mit dem finanzausschutz die Mischung des Benzins mit Spiritus für den Motorenantrieb vorschreiben kann. Für diese Mischung wird eine Verzehrungssteuer von 3 Din pro kg festgesetzt. Die Regierung wird ferner bevollmächtigt zu bestimmen. „Das witzt ihr nicht und seid doch Cilyerleute," verwunderte sich der Purgel, der den Friedrich, sonnnenverbrannt und bärtig wie er war, in seinem abgeschabten Wamse nicht erkannte, „unser Graf Hermann ist reich an hohen Würden heimgekom-men, ist auch als Landeshauptmann über Krain gesetzt, da hat er unserm guten Markt >ein Zeughaus aus dem Platz zu einem Rathause geschenkt, auf datz künftighin in nnem würdigen Raume das Wohl gemeiner Bürgerschaft besprochen werde." Die Rede dauerte den anderen viel zu lange. Sie stietzen sich gegenseitig mit den Ellbogen und jeder wollte uns noch mehr erzählen. Ein kleiner, aufgeregter Dickwanst, dem man den Krämer an-sah, schrie eifrig, alle andern übertönend: „Und witzt ihr, was er noch für uns getan hat? Das krainische Salz darf jetzt frei bis Feistritz in den Handel kommen und wir Eilyer Kaufleut' haben die Gerechtsame dazu." Ein Trupp Handwerksgesellen zog vorüber und die Mädchen an den Türen schauten ihnen nach. Die Burschen aber sangen: Wohl un», datz unser Herre der edel Graf von Eily ist..... Friedrich lächelte und nickte. „Ist diese» Volk nicht gut und brav? Wohl mir, datz ich sein Herr sein werde." Nummer 2f> Deutsche Zeitung Seite 3 welch« Rohstoffe für die Erzeugung von Spiritus verwendet werden dürfen. mit 3000 8 5. Die Verzehrungssteuer auf Essenzen wird >0 Din von 100 kg festgesetzt. jä 6. Die Verzehrungssteuer auf Hefe wird von 4 auf 8 Din pro kg erhöht. Zugleich wird das bisherige Verbot der Ausgabe von neuen Konzessionen für Hefefabriken aufgehoben. i ; " >» i'S i,l ( J St» Anmeldung der Gewerberechte der Kaufleute und Gastwirte Nundschreiben der Handels-, Gewerbe- und Industriekammer in Ljubljana an alle Handels- gremien und Gastwirt,genoffenschasten Am !» März 1932 ist das neue Gewerbe-gefetz in Geltung getreten, dos den Inhabern von Handelsgewerben und Gastwirtschaftsbetrieben ver-schieden« Verpflichtungen auferleg». . I. Nach K 45« dieses Gesetzes mutz „jedermann-der ein Gewerbe oder einen Beruf ausübt, der unter das Gewerbegesetz fällt, innerhalb von drei Monaten vom Tage an, wo dieses Gesetz in Kraft tritt, der zuständigen a II g e mein e n Verwaltungsbehörde J. Instanz sein Gewerbe oder seinen Beruf anmelden. Dieser Anmeldung ist eine Abschrift der Konzession, der Gewerbescheingenehmi-gung. des Gewerbescheines, der Gewerbeberechtigung oder der Protokollierungsanzeige beizuschlietzen. Wenn di«Anmeldung in der vorgeschriebenen F?ist nicht vorgenommen wird, wird dem Inbaber des Gewerbes das Ar-beitsrecyt entzogen." Alle Personen, welche gewerbliche Verrichtungen ausüben, die unter die Bestimmungen des neuen Gewerbegesetzes fallen, sind demnach verpflichtet, Ws 9. Juni L I der Gewerbebehörde neuerdings ihr Gewerbe anzumelden. Zu diesen Verrichtungen gehören nicht blotz kaufmännische Verrichtungen im engeren Sinn des Wortes, sondern auch Agenturen, Kommissionsgeschäfte. Zollvermittlungen, Export-Unternehmungen. Banken. Versicherungsanstalten, Verkehrs- umd Speditionsunternehmungen, Reklame-anstalten, Gasthausbetriebe u. f. w. Die Anmeldung ist bis zur angeführten Zeit bei der zuständigen Bezirkshauptmannschaft bzw. in Ljubliana, 9Jlaribor, EÄje und Phij bei der Stadt-vorstehung einzureichen. Das Muster für die An-Meldung ist folgendes: Kolka prosto po § 434 obrtnega zakona Sreskemu (Mestnemu) nacelstvu Sklicujo£ se na § 456 odst. 3 novega obrtnega zakona prijavljam. da izvrSujem v . . . . (Strotz«, Gasse, Hausnummer» !t..... frgovino, gostilno (bte Art des Gewerbes ist ge-nau zu bezeichnen). . . . To obrtno opravilo izvrSujem na podlagi obrtnega lista — koncesije . . . . z dne .... it. . . . Prilagam ta obrtni list (koncesijo) v originalu s tremi prepisi in prosim, da se mi izda potrdilo o tej prijavi. dne . . . 1932 Unterschrift Wohnung (In deutscher Übersetzung) Stempelfrei nach 8 434 des Gewerbegesetzes An die Bezirks- (Stadt) hauptmonnschaft in....... Mit Berufung aus K 45«, Absatz 3, des neuen Gewerbegesetzes melde ich, datz ich in .. . . (Strafe«, Gasse, Hausnummer) Nr. . . . ein Han-delsgeschöft (Gasthaus u. s. w.) ausüb«. Diese gewerbliche Verrichtung übe ich auf Grund des Gewerbescheines (Konzession it) vom . . . . Nr. . . . aus. Ich lege den Gewerbeschein (Konzession k) im Original mit drei Abschriften vor und bitte, datz mir eine Bestätigung über diese Anmeldung aus-Hegeben wird. F.......... am.......1932 Unterschrift • '•••• • Wohnung Es müssen auch Filialen, Verkaufsstellen k jener Gewerbebehörde angemeldet werden, in deren Bereich sie ausgeübt werden. Bei Filialen ist immer auch die genaue Adresse des Hauptunternehmens anzuführen. Der Anmeldung ist das bisherige Ge-werbedokument (Gewerbeschein. Konzessionsurkunde) im Original mit drei Abschriften beizulegen. Die Gewerbebehörde. die diese Anmeldungen em-pfängt, sieht die Originaldokumente ein. beglau-bigt die Abschriften und bestätigt dem Anmelder, datz er die Anmeldung vorgelegt hat. ttür die Be glaubigung der Abschriften ist also die Gewerbebe Horde zuständig, nicht das Gericht Die Bestätigung über die Anmeldung muh der Eigentümer gut auf-bewahren, weil sie das einzige Dokument darstellt, datz er seiner Pflicht nach K 456, Absatz 3. des neuen Gewerbegesetzes genüge geleistet hat. Die Gewerberechte werden im erworbenen Um-fang registriert, jedoch nach dem neuen Gewerbe-gesetz klassifiziert. Alle diese Amtshandlungen sind nach $ 43« des Gewerdegeses tarfrei. II. Das Gewerbegesetz bestimmt nach £ 454 nachfolgendes - „ Inhaber von Gewerben, für die nach § 60, Absatz 1, eine Konzession erforderlich ist. mit Ausnahme der Gewerbe, die in einzelnen Gebieten bisher an eine Konzession gebunden waren, müssen innerhalb von drei Monaten nach Inkrafttreten dieses Gesetzes ihre bisherige Ermächtigung oder sonstiges Dokument gegen eine Konzession nach diesem Gesetze umtauschen." Für Gewerbe, die im Sinne des § 60 des Gewerbegesetzes an eine Konzession gebunden sind, werden an Stelle der bisherigen Gewerbedokumente neue Konzessionen im Sinne des neuen Gewerbe-gejetzes ausgegeben. Wenn ein Gewerbe bisher nicht an eine Konzession gebunden war, ist es den-noch jetzt unter jene Gewerbe einzureihen, die an eine Konzession gebunden sind. Deshalb müssen die Inhaber von Gewerben, die nach dem neuen Gewerbegesetz an eine Konzession gebunden sind, in der An-meldung noch bitten, datz ihnen ein neues Gewerbedokument (Konzession) ausgestellt wird. In diesen Fällen müssen statt drei Abschriften der An-Meldung vier Abschriften des bis-herigen Gewerberechtes beigelegt werden. Für Gewerbeunlernekmungeni Hotels, Restau-rationen, Herbergen. Gasthäuser, Kaffeehäuser, Pensionen, Büffets. Volksküchen (Auskochereien) und Schenken ist besonders zu beachten, datz nach £ 76 des neuen Gewerbegesetzes neun Arten von oerschie denen Gastgewerbebetrieben bestehen, die jetzt unter verschiedenen Bezeichnungen und oft auch mit ver-ichicdenen Rechten geführt werden. Daher ist e» nötig, daß die Gasthausbeiiiebe in der Anmeldung den Umfang ihrer bisherigen Rechte detailliert an-führen. Da« Gesetz erlaubt in den Ueb«rgangsb«stim-münzen (Jj 448) den bisherigen Gasthausbetrieben, datz sie mit den Ramen, die der § 76 des Gewerbegesetzes zwar nicht anführt, geführt werden dürfen wie bisher, indessen die neuen Konzessionen ib. H. nicht diejenigen, die auf Grund des bishererwor-denen Rechte ausgegeben werden) werden sich den neuen Bezeichnungen anpassen müssen. Weinaus-chänke, Delikatessenhandlungen etc. dürfen, wenn sie chon bisher bestanden haben, ihren Namen weiter-ühren, neue solche Betriebsstätten werden sich aber Buffett oder Kaffeehäuser oder anders benennen müssen, wie beschaffen eben der Umfang des Ge-werbes in Bezug auf Absatz 2 des 76 sein wird. In den Konzessionen also, die man für die bisherigen Gewerbe ausgeben wird, werden die bisherigen Bezeichnungen verwendet werden. Das Recht aus die Konzession hat bloh der Eigentümer des Hauses. Gastwirte, die in fremden Häusern Räume gemietet haben, können dieses id)ein\Jeint, zJadel ulatt achimnu'rnd (>ßenütxt Qu ii iylich ELI DA CREME de chaque heure Recht nicht erwerben. Bezüglich der Befähigung gilt vorläufig noch die bisherige Vorschrift über die Gasthäuser, ebenso wie deren andere Bestimmungen, soweit den Stoff nicht das Gewerbegefetz selbst re-gelt. Aber auch hier gilt natürlich der Grundsatz des K 446, Absatz 2, weil die Gasthausbetriebe als Handelsbetriebe zu betrachten find. Personen, die selbst nicht die fachliche Befähigung besitzen, müssen einen befähigten Geschäftsführer anstellen. III. A Der K 453 bestimmt: „Wenn am Tage des Inkrafttretens dieies Gesetzes Lebrlinge angetroffen werden, die ohne schriftlichen Vertrag angestellt find, ist der Arbeitsgeber verpflichtet, innechalb eines Monates nach dem Inkrafttreten dieses Gesetze, für die restliche Lehrzeit einen schriftlichen Vertrag abzuschätzen." In diesen Fällen sind also schriftliche Lehwer-träge bis 9. Apnl l. I. abzuschlietzen. Die Verträge werden bei der Genossenschaft abgeschlossen, welcher der Lehrherr angehört. Wer dies unterlätzt, wird nach £ 398 des Gewerbegesetzes mit e>ner Geldstrafe von 50 bis 100O Din belegt. Die Lehrverträge find nach dem neuen Gewerbegesetze taifrei. IV. v --- Die Gremien «Genossenschaften > wirken bei der Ausgabe von neuen Gewerberechten insofern mit, als die um neue Gewerberechte Bittenden verpflichtet find, über sie der Kammer die Dokumente vorwiegen, damit dies« bestätigt, datz die vorgelegten Donimente den gesetzlichen Bedingungen entsprechen. Die Gre-mien (Genossenschaften t müssen solche Eingaben der Kammer in 5 Tagen zusenden; die Kammer gibt die Bestätigung spätestens in 10 Tagen au«. Der Gesuchsteller mutz bei dieser Einreichung seines Ge-suches um die Bestätigung bei der Kosse der Ge-nossenschaft auch die Einschreibegebühr bejahten. Während der Uebergongszeit wird die Kommer diese Frist nicht einholten können, weil oersibiedene Vorschriften, die diese Frage regeln, noch nich! er-schienen find. Auch bei der Erteilung neuer Gast-gewerbekonzessionen wird es vorläufig nicht möglich sein, etwas zu unternehmen, solange die in den §§ 77 und 78 des Gewerbegesetzes vorgesehenen Vorschriften nicht erschienen find. Die Gastwirtegenossenschaften werden noch be-sonders darauf aufmerksam gemacht, datz die allge-meine Verwaltungsbehörde verpflichtet ist. bevor sie eine Gasthauskonzession ausgibt, von der Gemeinde und von der Genossenschaft die Meinung bezüglich der Notwendigkeit einzuholen. Die Aufsicht über die Genossenschaften führt nach K 387 des neuen Gewerbegesetzes die Kam-mer. Die Kammer darf jederzeit eme Kontrolle der gesamten Tätigkeit der Genossenschaft anordnen. An jeder Genossenschaftsversammlung darf ein Delegierter der Kammer teilnehmen, der das Recht Hot, das Seile 4 Deutsche Zeitung Nummer SV Wort zu ergreifen. Die Kammer ist berechtigt, von der Genossenschaft zu verlangen, in gegebener Frist Unzukömmlichkeiten abzuschaffen. Wenn die Korpo-ration (Genossenschaft) dieser Aufforderung nicht entspricht, geht die Kammer nach K 389 vor. Die Kammer mutz die Genossenschaften dazu anhalten, das; sie die im Gewerbegesetz bezeichneten Zwecke und Aufgaben schaffen und durchführen. Wenn die Kammer in IS Tagen, nachdem sie davon Kenntnis erhalten hat, erkennt, datz eine Entscheidung der Verwaltung oder der Versammlung den Gesetzen, den gesetzlichen Anordnungen und Vorschriften oder den Statuten der Genossenschaft zuwiderläuft, oder wenn dadurch überhaupt die Kompetenz der Ge-nossenschaft überschritten wurde, stellt sie deren Durchführung ein. Susin und dessen Gehilfen Iofip Rupcic aufgelra-gen, einige neu angekommene Filme zu überprüfen. Als Susin um 11 Uhr nachts einen Film aus-probierte, geriet dieser infolge eines Funkens aus dem Ofen in Brand. Beide flohen in panischem Schrecken die Treppen hinunter und machten durch Schreien die im Schlafe liegenden übrigen Parteien im Hause auf die Gefahr aufmerksam. Das Feuer breitete sich mit Blitzesschnelle auf die in den Lokalitäten untergebrachten mehreren Hundert Filme aus. Es entstand eine so gewaltige Explosion, daß die Plafonds des II. und III. Stockwerks und eine: Mauer im I. Stock einstürzten. Trotz der raschen Hilfe der Feuerwehren, des Militärs und vieler Zivilpersonen verloren 9 Hausbewohner ihr Leben und 29 wurden verletzt. In dem brennenden Hause spielten sich grauenhafte Szenen ab. Notdürftig be-kleidete Frauen und Kinder erschienen händeringend' an den Fenstern und machten Miene, sich in die Tiefe zu stürzen, jedoch konnten sie durch die Feuer-wehr auf Magirusleitern gerettet werden. Der Haus-besitzer Apotheker Bartulic sprang von semer Wohnung im 1. Stock auf den Boden herunter, wo er mit gebrochenen Beinen liegen blieb. Seine Frau verlor durch die Erplofion ein Auge und sprang ebenfalls durch das Fenster herab. Zwei -Frauen krochen durch das Fenster auf den Dachrand, wo sie in einer Höhe von 39 Metern hängen blieben. Vom Balkon des gegenüberliegenden Gebäudes der j.Sepsto Banka" aus wurden einige Leitern zu ihnen hinübergelegt, so datz sie im letzten Moment in Sicherheit gebracht werden konnten. Gegen 1 Uhr nachts, als der größte Teil der Bewohner bereits gereUet oder in die Spitäler gebracht worden waren, tauchte plötzlich am Ntauersims oberhalb des lll. Stockwerkes noch eine mit einem Nachthemd bekleidete Frau auf. Sie schrill auf dem schmalen Gesimse in schwindelnder Höhe bis knapp zum vordersten Eck-fenster hin und kletterte dann in die Wohnung des Dr. Miskulin im lll. Stockwerk hinein. Schon klirrten die Magirusleitern zu dieser Wohnung empor, aber die Helfer fanden die Frau nicht mehr vor. Einige Minuten darauf hörte man auf der Gegenseite des Gebäudes einen dumpfen Fall. Die Frau war auf das Asphaltphlaster hinabgesprungen und hatte sich dabei tödlich verletzt; noch vor ihrer Einlieferung in die Chirurgische Klinik gab sie ihren Geist aus. Gegen 2 Uhr 39 nachts waren etwa 39 Personen in die Spitäler gebracht worden, von denen zehn nach Anlegen eines Verbandes wieder entlassen werden konnten Am Ausmaß der Katastrophe, so-weit sie die menschlichen Opfer betraf, trug Zweifel-los auch die panische Kopflosigkeit der Betroffenen ihren gehörigen Teil bei. Beweis dafür ist daß das 28-jährige Dienstmädchen des Gemeinderates Dr. Miskulin, das in seinem Kabinett im vierten Stockwerk trotz des Wütens des Feuers fast drei Stunden weitergeschlafen hatte. Dann ging sie durch das mit Rauch und herabgestürzten Balken erfüllte -Treppenhaus auf die Strafte herunter. Wie stark die Erplofion der wie stärkstes Eiplosionsmaterial wirkenden Zelloluidfilme gewesen ist. zeigt der Um- -stand, daß auch in manchen Wohnungen der Nachbarhäuser die Leute aus den Betten geworfen wurden. In einem großen Kaffeehaus auf der^ge-geniibeiliegenden Straßenseite stürzte im L Stock eine Mauer ein und die Fensterstöcke wurden buch-stäblich aus den Wänden gerissen. Die Zahl der Todesopfer dieses größten Brandes, den Zagreb bisher erlebt hat, wird mit 9 angegeben, sie wird sich aber noch erhöhen, weil mehrere Hausbewohner vermißt werden und unter den Trümmer zwei Frauenleichen liegen, die noch nicht ausgezraben werden konnten. Die Todesopfer sind: die 23-jährige Banalbeamtin Pepica Versic, gebürtig aus Bre-zice; bei ihr wohnte ein 19-jähriges Mädchen, das sie erhielt und das ebenfalls abgängig ist! der Lehrer Ante Supuk, der über die Osterfeiertage zu seinen Verwandten zu Besuch gekommen warum schwersten betroffen ist die Familie des Groß-grundbesitzers Mate Radnic, denn 6 Mitglieder der Familie fanden den Tod: die Frau des mit dem jüngsten Sohn schwer verwundet im Spital liegenden Famllienvaters Frau Dominika Rad-nik, die Tochter Mercedes, Studentin der Philosophie, die Tochter Ruza, ebenfalls Philosophiehörerin, die Tochter Zorka, Studentin der Medizin, die Tochter Neza, Gymnasiastin, und der Sohn Mate, Absolvent des Handelshochschule. Die Identität der Frau, die vom 3. Stock m die Tiefe gesprungen war, ist noch nicht festgestellt. Ueber die Ursache der Katastrophe teilen einige Zeitungen mit, datz die Operateure die zusammen-geklebten Filme am Ofen getrocknet hätten, wobei einer Feuer gefangen habe. Die beiden Operateur« Glossen zur Wirtschaftskrise Von A. L. Viele Menschen finden, datz die kapitalistische Wirtschaftsordnung versagt hätte. Beweis dafür die Wirtschaftskrise, deren Ende und Ausgang nicht vorauszusehen sind. Es gibt Menschen, die an ein Zeitalter glauben, in dem jegliche Arbeit nur dem allgemeinen Wohle dienen und der Begriff Geld damit seine Bedeutung verlieren wird. In Sowjetrutzland ist es einer gut organisier-ten Menge solcher Menschen gelungen, die Herrschaft an sich zu reißen, und dem gestellten Ideale entsprechend will ihre Wirtschaft nur dem allgemeinen Wohle gelten. Ohne Geld geht die Wirtschaft aus Wirt-schaftsgründen — aber dermalen noch nicht. Der Unterschied zwischen dieser und der privat-kapitalistischen Wirtschaft ist nur der, datz es in Sowjetrutzland nur einen priviligierten Kapitalisten gibt, den Staat. Staatskapitalismus. Die fühlbarste und deshalb am meisten revoltierende Begleiterscheinung der Krise ist das fort-schreitende sinken des Lebensstandards. Eine Erscheinung, von der auch die staats-kapitalistische Wirtschaftsordnung nicht verschont wird. Das wäre nur vorübergehend. Nur eine Kinderkrankheit der neuen Wirtschaftsordnung. Behaupten ihre Freunde. Mag sein. Daraus folgt aber nicht, datz die Krankheit der privatkapitalistischen Ordnung — wenn sie. auch keine Kinderkrankheit ist - un-kurabel wäre. # Die Schwäche der Kapitalsträger, sie mögen wie immer heißen, ist die Rücksichtslosigkeit, mit welcher sie ihren Zielen nachstreben. Der Unterschied ist nur der, datz die Rücksicht? losigkest in dem einen Falle, man könnte sagen, unisormiert dem allgemeinen Wohle dient, in dem anderen aber in breiter Mannigfaltigkeit dem Gewinn nachstrebt. Der 'Widerstreit dreht sich demnach um die beiden Begriffe Gewinn und allgemeines Wohl. Was ist das allgemeine Wohl und hat die privatkapitalistische Richtung für diesen Begriff wirklich keinen Sinn? Niich dünkt, datz beiden Begriffen nur ein re-lativer Wert zukommt. Beweis dafür, daß die Frage die Arbeitslosen den Zwangsarbeitern gegenüberstellt. Arbeitslose und Zwangsarbeiter, mit allen da-mit im Zusammenhange stehenden Begleiterscheinungen, sind die sichtbaren Auswüchse der kranken Wirtschaft. Zwei Lager, in denen gewiß nicht alle an die UnHeilbarkeit der privatkapitalistischen Wirtschaft?» ordnung glauben und es so manchen im Lager der Zwangsarbeiter geben wird, dem die Kinderkrankheit schon zu lange dauert. Ein Schwanken, das kaum eine radikale Ent-scheidung bringen wird, dazu sind die Wirtschafte bedingungen und Bedürfnisse in den verschiedenen Staaten als Wirtschastsindioidualitäten viel zu mannigfaltig und verschieden. Jedenfalls ist die privatkapitalistische Wirtschafts-ordnung, das beweist die Praxis, an dem allge- meinen Wohl sehr interessiert, zumal mit diesem Wohl die Kaufkraft innig zusammenhängt. Sie war auch kein Hindernis, datz die Lebenshaltung fort-schreitend gestiegen ist, gerade in Ländern, die ihrer fteien Entwicklung die geringsten Hindernisse ent-gegengestellt hatten. Man denke sich nur bei einem Briten die Zu-mutung, daß er sich einer Zwangswirtschaft unter-wirft, um zu erkennen, wie wenig anziehend das russische Beispiel ist. Ein Gespenst, das nur die Schwachen schrecken kann. Politische Rundschau Inland Herabsetzung des Banalbudgets durch den Finanzminister Das dem Finanzministerium vorgelegte, vom Banalrat angenommene Budget des Draudanats in der Höhe von 179,532.955 Din wurde vom Finanzminister nur in der Höhe von 147,452.142 Din genehmigt. Das Berzehrungssteuergesetz vor dem Parlament Am 31. A!ärz begann im Parlament die De-batte über das neue Verzehrungssteuergeseh. Der Abgeordnete des Bezirkes Konjice Karl Gqsek betonte in seiner Rede die Wichtigkeit dieses Gesetzes für die Milderung der Weinbaukrise, von der im gamen Staate über eine Million Menschen be-troffen werden. Er sprach der Regierung den Dank für die dem Weinbau gewidmete Sorge aus und appellierte an das Haus, das Gesetz in der vom Finanzausschuß gebrachten Fassung anzunehmen. Abg. Miljutin Stanojevic erklärte, daß ihm das Ziel dieses Gesetzes nicht ganz klar sei. Wenn der Staat damit größere Einnahmen erzielen wolle, scheine ihm das Gesetz verfehlt zu sein, weil die hohen Taren am schärfsten die Vermittler beim Verkauf von Wein und Branntwein treffen werden, womit dem Weinbau nicht geholfen sein werde. Ausland Deutschland darf nicht dabei sein Im „Echo de Paris" befaßt sich Pertinai mit dem Donauproblem, für das er drei Bedingungen anführt: 1. Politische Gedanken und terri-toriale Absichten dürfen nicht mitspielen; 2. Deutschland darf nicht in den. Kreis der Donaustaaten aufgenommen werden; 3. England und Frankreich müssen unbedingt die nötigen Anleihen für die Donaustaaten garantieren. — Es wäre interessant zu erfahren, was denn die Ausschließung Deutsch-lands sein soll, wenn nicht gerade ein „politischer Gedanke", da für die Donaustaaten nicht so sehr Anleihen in Betracht kommen als vielmehr die Möglichkeit eines A b f a tz e s für ihre Agrarüberschüsse. Aus Stadt und Land Furchtbare Explosion in Zagreb. In der "JJadjt auf den 39. März um 11 Uhr 47 ent-stand im vierstöckigen, erst vor wenigen Iahren er-bauten Hause des Apothekers Bartulic am Dolac in Zagreb eine furchtbare Erplofion, die ungeheure Zerstörung anrichtete und das Haus in einem mehrstündigen Brand auflodern ließ. Die Erplosion entstand in den Räumen der Filmleihanstalt „Star-film" im II. Stockwerk, deren Besitzerin Frau Spoljaric ist. Diese hatte vor ihrer Abreise nach Split, wohin sie den berühmten Filmschauspieler Willy Forst begleitete, dem Operatur Vladimir Rummer 2ti Deutsche Zeitung Seit« 5 lopke und Pfannen reinigt VIM, ^ohne zu kratzen Mit ein wenig Vim auf einem feuchten Lappen lassen sich alle Kochgeräte und Pfannen spielend > leicht reinigen. Vim ist überaus kräftig und wirksam, aber es kratzt nie. Es ist gleich gut für alle feine und grobe Putzarbeit in Haus und Küche, dabei ausgiebig und sparsam. M M. VIM putzt alles wurden verhastet. Die Versicherungsgesellschaften, bei denen das Haus um 4 Millionen Din versichert war, lehnen angeblich die Auszahlung des Ver-sicherungssumme ab, weil sie vom Hausbesitzer nicht rechtzeitig verständigt wurden, daß sich in seinem Haus ein Lager von erplodierbaren Stoffen einge-richtet habe. Üebrigens soll auch die Bauweise des Hauses sehr mangelhaft gewesen sein. Die Besitzerin des „Starfilm" Frau Spoljaric erlitt durch die vollkommene Zerstörung ihrer Wohnung und der Filme den Verlust ihres ganzen Vermögens. Ueber-dies sind ihr 30.000 Din Bargeld verbrannt. Ein „amerikanischer" Aprilscherz. Der Ljubljanaer „Jutto" berichtet: Dieser Tage bekam jemand einen rekommandierten Brief aus Amerika, in dem ihm mitgeteilt wurde, daß ihm sein Ver-wandter eine MillionenerbsHaft hinterlassen habe, von der er persönlich in einer Ljubljanaer Bank 10.000 Dollars mit einem beigelegten Scheck einer Newyorker Bank beheben solle. Alles war so täuschend versaht, daß der Arme glauben mußte, und er wäre bestimmt am I. April nach Ljubljana gefahren und hätte vielleicht 200 (ausgeborgte!) Din angebracht, wenn man ihm nicht die Unterschrift aus dem Scheck: „Royal April fool" (Aprilnarr) übersetzt und ihn so vor Schaden bewahrt hätte. Der „Jutto" meint. Das sind wohl keine unschuldigen Frozzeleien, son-dern geschmacklose Falottereien! Unbehobene Sowjetmillionen. Die Lon-doner „Times" berichten: Ein alter russischer Bauer, der Aermste von den Armen, war auf einem Staats-gut in der Provinz Pensa angestellt, als ihm eines Tages ein Großteil seiner Bezahlung in Form eines Loses des Staatslotterie überreicht wurde. Er war keineswegs solcher Bezahlung froh, doch sägte er sich ins Unvermeidliche. Die Zell verging und er vergaß die Sache ganz, als ihm das schier unglaub-liche Glück zu Teil wurde, den ersten Preis von 50«>.000 Rubel zu gewinnen! Der gute Kerl war auszer sich vor Freude, behob sein Geld und machte die wunderlichsten Zukunftspläne. Jedoch die Sow-jetregierung plante es anders. Sie erklärte, er wäre ein „Kulak", ein Schieber und ein „Bourgeois", konfiszierte sein Geld und verbannte den Alten samt Familie als gefährliche Elemente nach Sibirien. Das ist kein vereinzelter Fall und erklärt, wieso viel« Staatslose in Ruhland „gekauft" werden, obwohl man die Gewinste aus Treffer selten behebt. Un-behobene Gewinste haben deshalb schon die enorme Summe von 40,000.000 Rubel erreicht. Ski 2»chia» erfolgt aus ein Glas na!iirl,che4 »Franj-Ioses-- Äurenvasser, früh nüchtern genommen, de-schwerdelo? ctuSaietofle Tani.entleerung, an die sich ein bc bauliche» Wefübl der Erleichterung anzuschließen pflegt. Aerztliche Fachschriften erwähnen. oufe da« Franz.Josef. Waner auch siege« Kongestionen nach der Leder nnd dein Mafidarm. sowie bei hämorrboidcn, Prostataleidcn und Blasenkatarrl, sicher und angenehm wirkt. Da« Franz-Zosef-Bitterwasser ist in Apotheken, Drogerien und Spnmi Handlungen erhältlich. Celje Wichtig für die Gerverbetreibenden. Der Ausschuß des Gewerbevereines verlautbart: Nach K 456 des Gewerbegesetzes muß jedermann, der ein Gewerbe oder einen Beruf betreibt, der unter das Gewerb«gesetz fällt, dies innerhalb von drei Monaten noch Inkrafttreten des Gesetzes der Verwaltungsbehörde >. Instanz anmelden. Dieser Anmeldung ist der Gewerbeschein im Original mit drei Abschriften beizuschlicßen. Wenn die Anmeldung in der vorgeschriebenen Frist nicht abgegeben wird, wird dem Inhaber des Gewerbes das Arbeitsrecht entzogen werden. Wir machen darauf aufmerksam, daß die Anmeldung auf einem vorgeschriebenen Muster geschrieben werden muß. Diese Muster sind beim Gewerbeverein in Celje erhältlich, dessen Kanzlei allen Gewerbetreibenden aus der Stadt und der Umgebung alltäglich von 2 Uhr nachmittags weiler zur Verfügung steht. Wer sich der Kanzlei bedienen will, soll seinen Originalgcwerbeschein oder die Konzession mitbringen, worauf ihm die Kanzlei die Eingabe vollkommen ausfertigen wird. Die An-meidungen sind von jeder Tare befreit. Wir er-suchen, daß sich die Gewerbetreibenden in kürzester Zeit melden, damit sie nicht die Frist versäumen und damit nicht zum Ende des Anmeldetermines ein zu großer Andrang erfolgen wird. Die hiesigen Geschäfte sind am Montag, dem 4. April, (Feiertag) laut Gremialbeschuß ge-schlössen. Todesfall. In der Rächt auf 3l. März ist im Londeskrankenhaus in Graz Frau Melanie Premschak, Hauptschuldirektorin i. R., im Aller von 56 Jahren gestorben. Sie war bis zum Jahre 1920 an der Bürgerschule in Celje tätig, worauf sie nach Graz übersiedelte, wo sie am 1. März 1031 in den Ruhestand trat. Die Verstorbene, eine Schwester des hiesigen Arztes Herrn Dr. Premschak, war als ausgezeichnete Pädagogin allgemein be-liebt. Der wertgeschätzten Familie Premschak unser herzliches Beileid! Evangelische Gemeinde. Sonntag, den 3. April, findet der Gemeindegottesdienst um 10 Uhr, der Kindergottesdienst im Anschluß daran im Ge> meidesaale statt. Die nächste Zitzung des Stadtge-meinderates wird am Freitag, dem H. April, stattfinden. Die Hauptversammlung des Hopfen-bauvereineo für Slowenien in Zalec wird am Sonntag, dem 10. April, um '/, 9 Uhr vor-mittags im Gasthof Roblek in Zalec stattfinden. Seine zahnärztliche Onlination eröffnete am 1. April I. J. Dr. Emil Miglic in Celje, Kralja Petra cesta 22, I. Stock. Onlination vor- nnd nnchinittafis. Bezüglich der Eisenbahnsicherungen verlautbart der Stadtmagislrat folgendes: Um die Eisenbahneinrichtungen und den Eisenbahnverkehr zu sichern, ist das Eisenbahnpersonal nach Bedarf be-waffnet und einige Objekte der Eisenbahn werden von militärischen Posten bewacht. Deshalb soll niemand eigenmächtig Eisenbahneinrichtungen für unerlaubte Uebergänge über die Eisenbahnstrecke, durch Tunnele, Viadukte und über Brücken ver-wenden. Unbedingt muß aber den Aufforderungen, Befehlen und Anordnungen der Eisenbahn- und Militärwachen Folge geleistet und auf den Ruf „Stoi!" (Hall!) soll der Aufgeforderte sofort auf der Stelle stehen bleiben, weil sonst die Wache im gegentelligen Fall nach ihren Dienstvorschriften von der Waffe Gebrauch machen muß. Nach den Vor-schristen des Gesetzes über die Eisenbahnen des öffentlichen Verkehrs vom 23. Juni 1930 ist es verboten, auf der Eisenbahnstrecke, auf den Dämmen, Brücken und anderen Eisenbahnräumen zu gehen; ausgenommen sind bloß jene, die dort dienstlich zu tun haben. Wer die bezüglichen Vorschriften ver letzen sollte, wird strengstens besttast werden. Polizeinachrichten. Am Ostersonntag nach-mittags stahl ein unbekannter Dieb in der Kegel-bahnräumlichkeit des Hotels Skoberne dem Kellner Herrn Rudolf Hwetko einen neuen Mantel von grüner Farbe im Wert von 700 Din; in den Manteltaschen befanden sich 4 Schlüssel und ein Paar Lederhandschuhe. Vom Dieb existiert noch keine Spur. — In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch kroch vom Hofe des Weren jchen Hauses in der Gregornceva ulica 3 ein Dieb über den Balkon im Melanin in das Vorzimmer und stahl dem Handelsreisenden Anton Hribernik einen Winter-rock im Wert von 1500 Din. Auch dieser Lang-finger konnte nicht ausgeforscht werden. Wie es scheint, treibt gegenwärtig eine Bande von Diebs-spezialijten in Celje ihr Handwerk. Stadtkino. Am Samstag, 2., und Sonntag, 3. April, der große deutsche Kriminaltonfilm „M, darstellend die furchtbaren Taten des Düsseldorfer Vampirs Kürten. — Montag (Feiertag), 4. Dienstag, 5, und Mittwoch, 0. April, die weltberühmte Ton filmoperette „Fledermaus" nach der gleichnamigen Operette von Strauß: in den Haupttollen Anny Ondra, Svetislav Pettovic, Hans Iunkermann und Paul Heidemann. Dieser Film ist Eigentum des „Starfilms" in Zagreb und wurde bei der großen Brandkatafttophe durch Zufall gerettet. — Vorführungen wochentags um '/,9 Uhr abends, am Sonntag und am Feiertag um'/,3, '/»5, '/,7 und '/,9 Uhr. Maribor Jahreshauptversammlung de» Han« delsgremwms. Am 30. März fand im Hotel ,,Orel" die Jahreshauptversammlung d« hiesigen Handelsgremiums unter Vorsitz seines Obmannes Herrn V. Weiil statt. Aus den erstatteten Berichten ging hewor, daß der Handel in Maribor mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen habe. Infolge der Abwanderung verschiedener Aemter werde Ma-ribor immer mehr zu einer Privanzstadt, wodurch Seit« K Dtutsche Zeitung Nummer 26 i,? V, e> ö^v- of^v , ^ o *5^ t* PU' 'MMs i 6> ." INLAND. ERZEUGNIS Verlangen Sie bei Ihrem Schuhmachsr- ■ Okma ■ Gummi • Sohlen. Diese sind viel dauerhafter und billiger als Leder. Für schwarze und braune Schuhe. sich der Zustrom der Landbevölkerung oerringere. Es wurde daraus hingewiesen, datz die öffentlichen Lasten unbedingt herabgesetzt werden tnüfoUn, ebenso die Mieten für Geschäftslokale. Bezüglich der Zwangs-ausgleiche erhob man die Forderung, datz dabei Kaufleute, nicht aber Advokaten zu Verwaltern ein-gesetzt werden sollten. Der Vermögensstand des Gremiums ist sehr günstig mit 626.370 Din Aktiven. Ltebestragödie. Am Donnerstag wurde bei den „Drei Teichen" die Leiche des seit dem 21. März abgängigen Handelsreisenden der Singer-Nähmaschinen-Niederlage in Maribor Josef Pittner mit durchschossenem Kopf aufgefunden. In einem Abschiedsbrief an seine Mutter teilte der 21-jährige Mann mit, er könne nach dem Tod seiner Braut nicht mehr weiterleben. In seiner Tasche fand man da» Bild der vor kurzem freiwillig aus dem Leben geschiedenen Friseurgehilfin Paula Kaise.sberger. Die Traaödie des allgemein beliebte» jungen Mannes hat in weiten Kreisen Erschütterung her-vorgerufen. Schwäbisch Deutscher Kulturbund ^«ichail»sttllk SUrlfeor, S>rohinay«rjtva 6. Telephon 2737 Als letzte Aufführung dieser Saison ver-pnstaltet die Ihealersektion der Ortsgruppe Maribor des Kulturbundes am 6. April um 20 Uhr in der „Zadruzna gospodarska banka" eine Aufführung von 10 ausgewählten Szenen aus „Faust" !. Teil. Er scheint zwar ein Wagnis zu sein, sich mit Dttet-tanten an eine so große Aufgabe heranzuwagen, doch find wir in der angenehmen Lage, jiber Kräste zu verfügen, die dieses Wagnis gerechtfertigt erscheinen lassen. Frau Siege, unsere so oft bewährte Regisseurin. wird das Gretchen verkörpern, Herr Bachmann, früher Oberregisseur de» Zagreber und Osijeker Na-tivnaltheaters, hat die schwierige Rolle des Mephisto übernommen und Herr Peteln, der erst jüngst bei der Goethefeier durch seine glänzende Rezitation alle Zuhörer begeisterte, wird die Hauptrolle über-nehmen. Auch die übrigen Rollen sind entsprechend besetzt und dadurch wird e» ermöglicht, unser Publikum auch mit Goethe als Dramatiker bekannt-zumachen, nachdem es bei der Goethefeier Goethe als Lyriker und Epiker kennen gelernt hat. Karten-vorvenauf bei Höfer, ulica 10. oktobra. Slovenska Bistrica Der Brandstifter von Polskava treibt noch immer sein Unwesen. Als 13. Objekt ist inner-!.!>d von vier Wochen dem gemeingefährlichen Ver-brechet dos Wirtschaftsgebäude de» Müllers und Landwirt» Kokalj in Loka zum Opfer gefallen und bis auf die Grundmauern niedergebrannt. Die Be> völkerung lebt begreiflicherweise in einer ständigen Angst und Erregung, da es noch immer nicht ge-hingen ist, den Missetäter dingfest zu machen. Eine Ausforschung dürfte einigermaßen dadurch erleichtert werden, daß der Verbrecher an einigen Häusern Drohzettel angebrocht hat. - Die Apotheke zum „Hl. Bartholo-nun»»" (Mr. pharm. B. Mondini) übernimmt für Slov Bistrica und Umgebung chemische Analysen aller Art zur Vornahme im ..Ehemischen Laboia-torium 'für Industrie, Landwirtschaft und Handel" in Maribor Trg svobode 3. Der fortschrittliche Landwirt verwendet zwecks wirksamer Befänirfung der Obstbaumschädlinge vor dem Austrieb ..Arbinol". das bei der Fo: 8 öliger «X Sohn. Slov. Bistrica. stets er hälrlich ist. Man beachte den gesetzlich geschützten Namen „Arbinol"! Denn „Arbinol" gewähr-leistet eine reiche und gesunde Obsternte. i Tontino. Heute Sonntag um 15 und 20 Uhr gelangt da» deutsche Singspiel „Die Karriere der kleinen Dolly" mit Dolly Haas. Alfred Abel, Kurt Gerron und O»kar Karlweis in den Hauptrollen zur Vorführung. —- Nächsten Samstag um 20 Uhr und Sonntag um 15 und 20 Uhr die deutsch« Tonfilmoperette ..Das Walzerparadies" mit (der aus „Zwei Menschen" bekannten) Eharlott« Susa, Jose Wedorn, Gretl Theimer. Szöke Szakall, Betti, Bird. Ernst Verebe». Adele Sandrock. Paul Hörbiger u. a. — Als Vorspiel stets: „Stella"-und Tönende Wochenschau. — Voranzeige: „Die letzte Kompagnie" mit Conrad Veidt. Xu kaufen gesucht Franz Schubert, Tänze ffir Klavier Edition Peters (alte Ausgabe, heraus-gegeben ron Allee Friedländer.) Antrüge an die Verwaltung des Blattes. Wirtschaft u.Berkehr Ueber die Tätigkeit der Prlv. Aus-fuhrgesellschaft wurde auf ihrer autzerordent-lichen Hauptversammlung am 30. März in Beo grad ein Bericht «staltet, dem wir nachfolgendes entnehmen: Zusammen wurden von Beginn de» Weizenregimes an bis zum 15. März l. I. der Gesellschaft zum Ankauf aus Staatsrechnung seitens der Genossenschaften und Händler 91.080 Waggons Weizen angemeldet; verfrachtet wurden von dieser Menge 53.308 Waggons, so datz am 15. März noch 37.772 vorbereitete, aber nicht übernommene Waggons Weizen übrigblieben. Von d«r ange meldeten Menge entfallen auf landwirtschaftliche Ge-nossenschasten 27.544 Waggons, übernommen wurden 12.952 Waggons. Bis zum 15. März wurden in das Ausland 29.232 Waggons ver-kaust, augenblicklich beträgt der Erportüberjchug noch ungefähr 20.01X1 Waggons. Der 'Wert des bisher gekauften Weizens beträgt 910 Millionen Din. Bi» 15. März wurden für gekauften Weizen in bar ausgezahlt 514,700.000 Din, während sich um 32,800.000 Din noch nicht gezahlte Bons im Ver-kehr befinden. Einige Tage vor der ersten Weizen-stndung ins Ausland (17. Juli) wurden in die Tschechoslowakei 5000 Waggons zu 88 K! pro 100 kg «i Schlepp Pretzburg <147 Din) verkauft. Bald begannen aber die Preise zu sinken. Ende August betrugen die Preise ei Schlepp Pretzburg je nach der Sorte nur noch 100, 98 und 93*50 Din. Am 10. September war der Preis am niedrigsten, und zwar für die beste Sorte nur noch 93°50 Din per 100 Mille September stieg der Preis wieder an und im November betrug er je nach Sorte 140 142 Din, 135 1N7 Din. Dieser Preis gilt ungefähr auch heute noch. Die ausge-führten 29.232 Waggons Weizen stellen einen Wert von 325 Millinnen Din dar. In der Tscheche slowakei wurden 18.565 Waggons (207 9 Millionen Din), in Oesterreich 1856 Waggons (30-2 Millionen Din, in den übrigen Staaten Mitteleuropa» 20.420 Waggons (238*1 Million Din) und in den west-europaischen und mittelländischen Häfen 8812 Waggons (86*9 Millionen Din) verkauft. Nach Oesterreich begann die Gesellschaft erst zu liefern als die ungarische Einfuhr aufhörte (Jänner« und der vertragliche Vorzug von 35 Para pro lg in Krafl trat. Von den übrigen übernommenen Mengen verkaufte die Gesellschaft im Inland an die Mühlen 14.623 Waggon, während sie die übriggebliebenen 9453 Waggons (von den zusammen übernommenen 53.308) in heimischen Speichern hat. — Wenn man die obenangeführten Verkaufspreise mit dem Einkaufspreis 160 Din pro 100 lu vergleicht, gewinnt man leicht ein klares Bild über das Ergebnis das da» Weizenregime für die Staatsfinanzen brachte. Das Fluchtkapital. Nachdem vor kurzem in der Präambel zum Budget des fran^öii'chen Autzenministerium» gegenüber neuen Anleiheforderungen gewisser Staaten darauf hingewiesen worden war. datz da» in Frankreich aufgespeicherte Gold durchaus nicht lauter französisch«», sondern zum größten Teil nach Frankreich geflüchtet» Au»land»-kapital darstelle, sängt jetzt der „Temps" an, eben-falls Alarm zu blasen. Sein Wirtschaslssachon-ständig«? Fr. Jenny stellt in einem Leitartikel sest, datz seil dem 30. Dezember 1931 der Zustrom von Kapital nach. Frankreich ausgehört habe. Zwar hat die Bank von Frankreich in den letzten Monaten noch für 7 Milliarden Gold angekauft, dafür hat aber ihr Devisenbestand um 7'/, Milliarden abgenommen. Wären nicht die englischen Kredite zurück-bezahlt worden, wäre die französisch« Zahlung! bilanz für diese Zeit passiv. Er strllt als Ergebnis fest, datz der wachsende und unaufhörlich« Gold-ström, der sich seit 1928 nach Frankreich ergötz, heute stillsteht, ja anfängt, seine Richtung zu ver-ändern. Jenny Hot infofern recht, als da» internationale Kapital, das in Frankreich Schutz vor der Krise suchte, sofort wieder abwandert, wenn e» ir-gendwo anders ebenso sicher, ab« gleichzeitig ein-iräzlicher angelegt werden kann. In Frankreich lag diese» Geld einfach brach. Nachdem sich London wieder als vertrauenswürdiger Kopital»markt austut und beginnt, Gelder wieder gewinnbringend anzulegen, strömt Gold au» Pari» nach London. Frank-reich Hai in England kaum noch nennen»werle Be-träge liegen und selbst au» New Pork wagt es seine Gelder nicht mehr abzuberufen. Nummer 26 Deutsche Zeitung Seite 7 10 Am alten Tor Erzählung aus der Mitte des vorigen Jahrhunderts Bon A. M. « a r (t ti Der Mann in der Rutsche Der Winter verlief, wie er es sollte. Am Licht-meßtage waren die Tropfen zuerst von der geweihten Kerze und erst später von der Dachkaufe gefallen, am Blasiustage hatte sich die Urscha wie alle Jahre, die Gott gab. mit dieser geweihten Kerze andächtig den Hals gestrichen, um vor Halsschmerzen be-wahrt zu bleiben; am Faschingsonntage hatte sie Krapfen gebacken, daß alle Räume von deren Duft und dem frischer Sprigstrauben durchzogen gewesen und am Faschingdienstag hatte das Tanterl eine Fuhre Krapfen geschickt, bei deren bloßem Anblick einem schon das Wasser im Munde znsammenge-laufen war. Am Aschermittwoch hatte der Priester der guten Urscha Asche aufs Haupt gestreut und sie dadurch erinnert, daß der Mensch aus Staub ge-kommen war und zu Staub zurückkehren würde. Und noch einmal halte es stark gefroren, dann hatte „Mathais bucht Eis!" es in der Tat gebrochen und nun fuhr der Südwind weckend über die Fluren. Draußen schellte die Flurglocke. Die Urscha gab drei oder vier weitere Hiebe der schon gestockten Eiweißmasse, hielt das Schnee-decken über den Kopf, um zu erproben, ob die Masse fest genug geworden, und eilte hinaus. Zu dumm, daß die Leute immer zur Unzeit läuten mußten. Bor ihr, mit seltsam unruhigen Augen, stand Slavia von Gieseck. Sie trug noch die halblangen Kleider kleiner Mädchen mit den oorschauenden Höschen, was Urscha, die das Alter der Gieseck-tochter kannte, für höchst anstößig fand. War man einmal über sechzehn, so mußte man lange Röcke tragen, besonders wenn man schon Bälle besuchte und kostbaren Schmuck anvertraut erhielt. „Bitte, ist das Fräulein .Hannerl zuhause?" forschte die Kleine ängstlich. Sie wagte es nie und nirgends, aus sich herauszugehen. Die Urscha bejahte kurz. Sie hatte seit jenem Vorfall ein eigenes Empjindcn beim Anblick des jungen Mädchens. Er rief das Erinnern an die blonde Frau und das kleine Mädchen wach. Stumm öffnete sie die Türe zur guten Stube und ließ die jugendliche Besucherin eintreten. Slavia von Gieseck knüte tief vor Frau Ranner und küßte ihr ehrerbietig die Hand. Sie erkundigte sich bescheiden, ob das Hannerl sie auf den Mittfastenmarkt begleiten dürfe. Frau Ranner erklärte, nicht übel Lust zu haben, den Markt zum zweitenmale zu besuchen, aber war es der enttäuschte Ausdruck im Gesicht der Kleinen oder das schüchtern gemurmelte „nur wenig Zeit zu haben," genug sie gab den Vorsatz auf und befahl den jungen Mädchen, allein zu gehen und sich an-ständig zu benehmen. Als angehende Lehrerin und „G'studierte" genoß Johanna eine Freiheit, die andere Mädchen tri ihrem Alter nicht genießen durften. Noch ehe die Mädchen das Ende der langen gewölbten Torhalle erreicht hatten, rang Slavia die Hände und raunte ihrer Gefährtin zu: — „Ich bin so unglücklich! Er kommt heute mit der Postkutsche!" „Er?! Wer?" erkundigte sich Johanna Ranncr erstaunt. „Der Mann, der derrrr . . ddd . . rr" die Zähne schlugen ihr aufeinander, „der mich . . hei-raten . . will!" „Heiraten will!" Das Hannerl fiel aus den Wolken und fand keinen Boden. „Heiraten . .?" „Oh, hilf mir doch!" Gleichsam zwischen Tür und Angel durften sie nicht stehen bleiben. Jeden Augenblick konnte eine alte Cillier Dame mit Argusaugen vorbeisegeln. Das Hannerl zog daher den Arm der verwirrten Kleinen durch den ihren, befahl ihr, sich zu be-herrschen, und führte sie ganz langsam marktwärts. Zwischen den aufgestapelten Wolldecken, Stoffen, Glaswaren. Wasserschassen. Kochlöffeln und Sieben, hinter Lebzeltbuden mit Lebzeltreitern und Herzen mit liebetrunkenen Versen, wo auf Papiertellern die »uckerbekrusteten Busserln lagen, erfuhr die immer sprachlosere Johanna von Slavias verzweifeltem Vorgehen und den noch schrecklicheren Folgen, die heute zu einer Krise zu kommen drohten. „Wie bist du überhaupt auf den Gedanken verfallend forschte das Ranner Hannerl. die sich plötzlich unerfahren neben diesem Kinde däuchte. „Ich kann nicht bei Mutter bleiben — sie ist — schrecklich! Und beim Onkel in Böhmen hatte ich manchmal solch eine Anzeige gelesen. Ein wenig Taschengeld war mir geblieben und so . . . und so . „Hast du es in die Zeitung gegeben, daß du einen Gatten suchst?" „Ja." Es klang tleifclauL „Aber wußtest du denn, daß er passen würde? Ehen werden im Himmel gemacht und nicht . . durch . . durch Zeiwngen." „Ich kann aber nicht warten bis . . bis . . meine Ehe fertig ist. Mutter ist. . ." „Hättest du nicht zum Onkel . .? „Nein, denn Mutter erlaubt es nicht. Vom Onkel kann sie mich zurückrufen, eine Gattin jedoch gehört .dem Gatten." Johanna fand, daß Slavia trotz vorjchauender Höschen erstaunlich viel über das geheimnisvolle Kapitel Ehe wußte. „Hast du viele Antworten erhalten?" fragte sie zwischen Erstaunen und Neid. „Ja. Die Wirtin zum Goldenen Stern erlaubte mir die Briefe abzuholen." „Oh Slavia!" seufzte das Hannerl entsetzt, denn der Ruf der goldenen Sternwirtin war nicht der beste. Die Kleine schluchzte. Sie hatte den Wind gesät und erntete nun den Wirbelwind. ..Wer . . antwortete?" „Oh .. ein älterer Landgutbesitzer aus Ungarn mit sieben Kindern . . ." „Erbarme dich unsei!" „Ein Kaufmann aus Krain, der eine dritte Frau suchte, da ihm zwei hintereinander gestorben waren . ." ..Ein Doppelwitwer! Das geht nicht. Das soll Unglück bringen." „Ein Tischlermeister aus Obersteier, aber der wollte Geld und eine reise Frau oder auch Witwe haben . ." „Auch nichts." „Nein, ich schrieb auch allen gleich ab, doch da war einer darunter, der sagte nichts von Kindern oder Besitz, er meinte nur. daß ich ihm sehr jung scheine wie er das nur ahnen konnte, Hannerl ?! — und daß er... er . . zu einer persönlichen Unter-redung kommen werde, ich solle am Tage des Mitt-fasten marktes vor dem Hotel Zur Post auf- und abgehen." „Oh Slavia!" „Oh Hannerl!" „Wirft du gehen?" „Ich muß ja!" schluchzte Slavia im Schutze der Kehrseite einer Lebzeltbude. „Warum?" „Er kennt nun meinen Namen und besucht mich sonst." „Das darf nie geschehen!" rief Johanna mit ehrlichem Gruseln. So viele Ohren hatte Slavia gar nicht, als es Ohrfeigen und Schlimmeres fetzen würde. „Am Ende ist er nett!" tröstete sie die Weinende. Diese schüttelte bezweifelnd den Kopf. „Er wird zum mindesten alt sein und einen Riesenbauch haben," wehklagte sie, „und so jemand könnte ich nicht heiraten, nicht einmal um . ." Sie vollendete nicht, doch ihre Begleiterin wußte, was alles hinter diesem „Um" von ver-borgenein Leide steckte. „Weißt du was", erklärte sie in einer An-Wandlung von heldenhaftem Mute, „wir gehen hin und schauen ihn an. Beißen kann er nicht!" „Nei-in," meinte Slavia gedehnt, „das kann er wohl nicht." An Sachen, die schlimmer waren als ein etwaiges Gebissen werden wollte sie gar nicht denken. Die Uhr der Marienkirche holte zum Schlage aus. Sie zählten beide „eins — zwei--- zehn!" Es war höchste Zeit. Sie liefen atemlos durch die Freigasse und verlangsamten erst den Schritt, als sie sich dem Gasthose näherten. Eine Anzahl von Wagen versperrten den Zugang »um Hof. „Oh je, oh je!" wimmerte Slavia, die Hand auf dem Magen, wie jemand, der zuviel Zwetschken gegessen. Schach - Ecke redigiert von Harald Schwab Nachfolgende Partie wurde in der 7. Runde des Londoner Meisterturnieres, am 9. Februar 1932, gespielt. Weiß: Dr. A. Aljechin. Schwarz: Dr. S. G. Tartakower. 1. d2—d4 Sg8— f6 2. c2—c4 e7— e5 Die sogenannte Budapester Verteidigung, die heute nicht mehr als vollwertig gilt: aber Dr. Tar-takower bevorzugt gerade solche wildromantische Spielweisen. 3. d5Xe4 Sf6—e4 4. Sbl—d2 Verzichtet darauf, den Bauern zu halten, um hiefür positionelle Vorteile zu erringen. 4 .---Se4— c5 5. Sg 1 — f3 Sb8— c6 6. g3—g3 Dd8 -e7 7. Lfl—g2 g7 g6 Wenn Schwarz gleich den Bauern schlüge, dann gewänne Weis; mit Sd2—f3 ein Tempo. 8. Sd2—bl Strebt nach d5; allerdings kommt einem eine solche Eröffnungsbehandlung nicht sehr glücklich vor! 8 .---Sc6Xe5 9. 0-0 Se5X f3? Es ist ziemlich plausibel, daß die nun erfolgende Linienöffnung nur Weiß zugute kommt,- besser war d6. was SXc4 gedroht hätte, während dies sofort an Dd4 scheitern würde. 10. e2X t3 Lf8-g7 11. Tfr—el Sc5 e6 12. Sbl—c3 0 0 13. Sc3 d5 De7—d8 14. f3— f4 c7-c6 15. Sd5-c3 d7—d6 16. Lei —e3 Dd8—c7 17. Tal —cl Lc8—d7 18. Ddl-d2 Ta8 d8 19. Tel—dl Ld7— c8 20. Sc3—e4 Se6—c5 Schwarz will sich an Bb2 schadlos halten, ein Verfahren, welches schließlich an einer glanzvollen Widerlegung scheitert. 21. Se4Xd6! Sc5-a4 22. c4- c5 Falls 22. b3 so Sc3! usw. Iortsebung 22.----Sa4Xb2 «">'« Wichtig für Alle! mir deine Tjandschriji und ich sage dir wer du bist. Wollen Sie sich Ober Ihren Charakter oder den Ihrer Mitmenschen genauesten* informieren, so senilen Sie, bitte, womöglichst Briefe mit Unterschrift oder SO bis 30 mit Tinte Auf unliniertem Papier zwanglos geschnobene Zeilen zur Beurteilung ein Keine Abschriften! Bei Verlobungen, Verheiratungen, bei Anitellung von Personal jader Art, Eruicrung von anonymen Briefachrnibern u.a.m , kurz um sich vor Enttäuschungen und Schaden zu bewahre i, sohcuc-n Sie, bitte, den verhlltnismfissig kleinen Bctiag für eine Analyse nicht! Einfache Chnraktordeutung Din 15, ausführliche Pin SS, Porto extra. Astro-graphologische» Lebenshoroskop, vermutlichster I,eben»führer und Berater, der Auskunft über Anlagen, Betähigung, u. s. w. gibt, von Din 60 aufwtrla. Oenaue Geburtsdaten erforderlich! 36-jAhrige Praxis, Belebendste Anerkennungsschreiben! Vollste Diskretion! Um sich von der exakten, auf streng wissenschaftlicher Basis beruhenden Graphologie ad personal» zu überzeugen und um Vorwart«*trebondu zu unterstützen. erklRrc ich mich gerne bereit, mündlich* oder schriftliche Gra-phologieknrse, verbunden mit Ausbildung zum GerickU-graphologen, nach eigener, leicht fasalicher Muthode abzuhalten. Diese Annonzo bitte ich mit vielversprechenden ausländischen teuren Anpreisungen nicht zu verwechseln, die enttäuschen, da es hierbei nur auf den Geldbeatel seine« lieben XRchsten abgesehen ist. Zwei von vielen Anerkennungsschreiben: Herr Karl K. aus Rogatec schreibt am 13. II. 1931. Ihre Wahrsagungen über das ganze Tun und Handeln meiner Person, haben mich sehr zufriedongeatellt. Nachdem Sie bis jetzt meinem Wunsche bestens entsprochen haben, so können Sie vpraiclnrt sein, dass ich Sie unter meinem Bekanntenkreise bestens empfehlen werde .... Herr Franz B. aus Celje schreibt am 16. XII. 1931. Ihre wissenschaftliche Ausarbeitung meines Lebensspiegels ist geradezu verblüffend. Ich bin seither viel zu» verächtlicher und zufriedener, denn ich sehe jetzt klar vor mir wie ich künftig bandeln muss. Die mir von Ihnen vor o*. 4 Jahren astrologisch berechnete Prophezeiung, das« es mir kaum vor Mitte des Jahres 1931 pekuniir besaer gehen wird, sowie andere wichtige Begebenheiten bezüglich meiner Person haben sich bis heute buchstablich erfüllt .... Wissenschaftlich« graplNliDisefes Bin Jul. Titftl SloTenska Bistrica. Seite 8 Deutsche Zeitung ?tnmm« 26 UNSERE FRÜHJAHRSMODELLE SIND DAS-WAS SIE SUCHEN! 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Sterbesakramenten sanft entschlafen ist. Die irdische Hülle der teuren Verblichenen wird nach Celje überfahrt, am Sonntag dem 3. April, um 5 Uhr nachmittags in der Auibahrungshalle des städtischen Friedhofes feierlichst eingesegnet und hierauf in der Familiengruft zur letzten Ruhe beigesetzt. Die heil. Seelenmesse wird Dienstag, den 5. April um 7 Uhr früh in der Stadtpfarrkircho St. Daniel gelesen werden. Urai—Celje, am 31. März 1932. Die trauernd Hinterbliebenen. Besondere Parten werden nieht ausgesehen. = SPAR- UND VORSCHUSSVEREIN IN CELJE = ♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦OS r<'irlatrl(>rt(! 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