„/nihtit, Viltiig str All»." Skr. 4S. Mittwoch, S. April t««8 H ii. Jahrgang Vit „Marburger Zeitung" erschnnt iedc» Svni.tai,, Mitnvoch und Frcitt,^^. Preise — für Matburg: ganzj.ihri^; L fl.. «»albjäht ig fl.. viertcljülin^^ l fi. 50 kr; für Anstellung tttS Hau» monatlich 10 kr. — mit'j.it>stversetti^»nz;: ganzjtilirig 3 fl., halbjähriq 4 fl., vicrtcljahriq .j ft. Die ein Mal gespaltene jejlc wird bei einmaliger öi»»schaltung mtt 10. dei^melMiUlt^r, mit l'», ^'ei drcunalij^er mit fr. berechnet, «vo^u für jedesmallge (Einschaltung; 39 kr.Jnser,ltett-5tcnipel^;elnilirkoinmeu. Zur ^jrjchichte tti's Tage». Die Allttvort. ivelche der Miuistcrrnth aus die Zuschrift der virrzehn Bischöf, tttheilt hat. bcsindn sich bereits iu d»n Hauden dcS Kardinals Rauscher. Die Ncgicruust jch«int geatigl. iu dicjer gnschrist einen entMentvmmcndrn Schlitt seitens der Bischöse zu erblicken und bel Beantwortung derselben auch in diesem Sinne vorzugehen. Zu dieser Anschauung dcr Regierun,; l^at der Umstand beigetragen, daß die Bischöfe ans die Ausführung der neuen Gesetze seitens der Regierung binwtisru ttnd eine Eiö terung darüber für angneigt halten, in wrlchem Umsangt der Kirche die ihr gebührende kirchliche ÄkrichtSbarkeit zu wahren sei. Daraus dürste allerdings lietvorgehen. dap die Bischöfe, wenn auch vorerst , ur leise, doch mit den Thatsachen zu rechne«» ansantlen. zu wilchen Tljlitsacheu ans der liurn Seite die bestimmt ablthnrnde Antwort der römischen Kurie nnd ans dcr anderen Seite die Uebereinstimmung beider Häuser deS ReichSrattzrS und die Entschiedenheit der Stellung des Mini-jterinmS in der KonkordatSftage gelzören dürfte. Wenn davon die Rrdt ist. d.^ß die Ret.ierung in ter Zus^hrist der Bischöfe einen entgegsnkommcn-den Schritt erblicke und dieselbe demgemäß bianltvortet habe, so ist eS ivoht ganz selbstverständlich. d.ch dirse Antirort nur unter entschiedenem Ktsthalten an dem durch dle EtaatS.^rutik^geseße und durch die bereits lii-schlossenen Grsepe über die Ehe. die Schule und dir konfessionellen Ber-hältnifse unw!derluflich vargezeichneten Standpunkt erfolge» konnte. ES dürste die Anttvort aber auch inKbesondere auf die dir Kirche durch daS Oesrtz über die allgemeinen Rechte der StaatSbürgkr gelväl)rleistete Frei be»t zur Regtlung ihrer inneren Angelegenheiten nachdrücklich verwiesen haben. Die Theilnahme an den Delegationen war eS bekanntlich, ivelche beide Abtheilungen der ungarische«» Linken bisher ge trennt; nun ist auch die gemäßigte Gruppe dieser Partei mit der Forde rung einverstanden, daß die DelegatiHncn aufhören sollen und wird aus Grund der erfolgten Vereinbarung liachstehende Erklärung veröffentlicht: „Wie bei der ersten Bildung der Partei der Linken, so gitlgen auch jetzt alle von der Anficht au», daß Ungarn ein freies, unabhängiges. keiner anderen Nation und keinem anderem Lande unterlvorfeneS Land ei Man konnte eS daher vom RechtSslandpunkte auS auch heute als die erste und Hauptaufgabe der Partei ansehen, dahin zu »virken, daß alle jene Gesetze beseitigt werden, wrlche mit der erwähnten Unabhängig-kelt unseres BaterlairdeS im Wideispruche stehen. Zu btseiti.len ist daher das Institut der Delegation und das gemeinsame Miniftelium. Jeue gesetzlichen Verfügungen dagegen, welche zn unserer Sicherung nothwendig siud. müssen realisitt tverden. und zlvar die ungarische Armee, die Unab» hängi,ikeit unserer Finanzen und unseres Handels und die diplomatische Anerkennung der gesetzlichen Nnabhängil^keit unseres BaterlaudeS. Die zu diesem Zwecke vereinigte Partei wird in der vorgesteckten Richtung sortschreiten, die Z.lt und die konstitutionellen Mittel für ihre Thätigkeit in besonnener Weise wählen. AlleK vermeiden. waS alS Schwanken ge-deutet «Verden könnte, aber anch daS Hervorrufen von Bewegungen unterlassen. welche den konstitutionellen Kampf unmöglich machen und für das Bateiland gefährlich werdln köniiten." In Ro m b. sargt man neuerdings wieder revolutionäre Beivegungen. Der „Osservaloie" erzählt von Btrl)astung mehrerer Personen, welche in die Ew. Stadt gekomtnen seien, um päpstliche Soldaten zur FahnenAucht zu verleiten, und von Sendlingeu. tv«lche von den verschiedenen Punkten Ätaliens ausgebrochen seien, um sich „WühlenS halber" nach dem Kirchen-staate zu begeben. HanSdurchjuchungen sind tvieder an der Tagesordnung, und bei einer derselben wurden 300 Exemplare eitler Schrift gegen die Orj^allisation deS päpstlichen HeereS und die Operationen während des HerbstfeldzugeS anfgefunden. Die Mugschrlst war auS Frankreich eiuge-schmuggelt worden und sollte an die Offiziere deS päpstlichen HeereS ver-theilt weiden. Die gesammte dem o kra t ische Presse grankr ei chs räth den Gegnern der Regierung, sich durch den Anschein, als ob die Wahlen vertagt iverden sollten, nicht in eine salsche Sicherheit einwiegen zu lassen. Ein einziger Umstand könnte die schwankende Gesinnung der Regierung tvieder zu dem enlgegenMtzten lZntschlusse leiten, und bei den ungeheurren Mitteln, über tvelche 1>leielb< zur Beeiitslußung der Wahle» zu verfügen tzätte. müßten die tKegenbestrebungen der freiheitlichen Partei schou von langer Hand vorbereit't sein. Die demokratische Partei beginnt Eine s e l t s a nt e .f r a u. v« Ä. (10. Foitsktzung) „Ich kannte meine Pflicht." fuhr Iosrphine in tiefer Erregung fort, „und nur erst als ich diejer cntbuuden war. folgte ich der ersten Regung der Liebe, die ich btS dahin uicht gekannt lzatte. Mein Mann empfing ^mich zwar als eine Witwe, aber ich brachte ihtn alle Empfindunjien einer Jungfrau mit, die zum ersten Male liebt. Philipp, ich konnte an dem Manne nicht zur Verrätheri» werden, den ich nnr alhtete; soll ich Dich verralhen. den ich liebe und den ich nun auch unbe-dingt achten muß. nachdem er seinen schönen Charakter so glänzend an den Tag gelegt hat? Du gibst jeuer armen Familie ein so großes Vermögen znritck. und mir verweigerst Du da» Geschenk Deines Vertrauens? O. mein Gott, jetzt, «vo Du mir zum ersten Male beweisen kannst, daß Du mich am Höchsten achtest in der Welt, jetzt würdigst Du mich in eine Ülasie von Frauen herab, welche die tiefste Verachtung verdieneu Dem Sihreiber jeneS Briefes glaubst Du — mir nicht! Ich Hobe Dir genügende Anfklärnng versprochen — ut,d doch hältst Du mich sür schuldig. Du siehst mein Bemühett. Deinen Argwohn zu zerstreuen ; uud dennoch hlgst Du lhn. Dir und mir zur Marter. O. ich habe tchon zu viel gesprochen; ein eitizigeS Wort Hütte hinreichen müssen. Philipp. Du liebst mich, aber Da verstehst mich nicht! ^ Die letzten Worte hatte sie mit bebender Stimtne gesprochen. Gie tvandte sich ab uud bedeckte ihr Gesicht. „Josephine." sagte der jtt«ge Mann, indem er ihre Hand ergriff, „ich will ruhi,, sein, „ich verspreche eS Dir! So lange ich kann, will ich Dein Gebeimniß achten; aber ich tviederhole eS, gib mir Aufklärung, uicht tvegen Deiner, sondern w^gen meiner!" ..Könnte ich. so sollle e» gleich geschehen; aber Rücksichten fiir Dich verbieten eS mii. Wäre in jeltetn Briefe Von weniger nls von einer Heirat die Rede, ich ivürde eS nicht über mich gewinnen können. Dich länger in dieser Ungewißheit zu tassen. Co aber, mein Freund, prüse mit dem Verstände, und nicht mit dem Herzen. Gute Nacht. Philipp!" Sie küßte ihn nnd entschlüpfte rasch lu ihr Zimmer. „Sie hat Recht l" dachte Philipp, uud ging zu Bett. Er schmeichelte sich mit dem Gedanken, daß ihn nnr noch die Neugierde plage, und es gelang ihm eit»zuschlaf,n. Wenn ein Geivölk den klaren Horizont ztveier Liebenden getrübt, die daS l)öchste Glück in dem gegenseitigen Austausche ihrer Gesuhle gefunden, so bleibt stets eine Spur iu deu Genüssen znrück, nachdem es sich wieder Verzogen hat. Wie da» Land nach dem Regen sich erfrischt, so wird die Liebe entivcder lebettdiger. oder die Erschütterung dauert fort wie der Donner, der noch tluige Zeit bei hellet» Sonnenfcheine nachhallt. Die Liebe vermehrt oder vcrringert sich^ Der unbekannte Bewerber Halle versprochetl, am andern Tage zu erscheinen. Philipps Unruhe laßt sich deitkrn. Cr beobachtete Zos phine — sie tvar liebenStvürdig und unbrsane.en. ivie iinmer. Sie verrieth durch kein Wort, keine Miene, daß eine ivichtige Katastrophe bevorstehe. AlS sie gegen Mittag aus ihrem Boudoir trat, halte sie eine reizende Toilette gemacht. . „Willst Du anSgelienk" fragte er. „Nein. Es ist mögli'li, daß ich Besnch erhalte." Und dabei lächelte sie erröthend. D'Uin hing sie sich an seinen Arm. und ging mit ihm im Ziinmer auf und ab. Plötzlich tvar l>raußen die Glocke gezogen. Die beiden Gatten blieben stehen und sahen fich lächelnd an. Pliilipp tjla«bte zu bemerken, daß Josephinen'S Hand ein wenig zitterte. „Willst Du den Besuch allein empfangen?" „Du bist mein Gatte, und hast zu bcstimlnen." In diesem Augenblicke trat Meta ein unv meldrte mit lauter Stimme: „Ein Fremder, der sich Major von Wildau nennt, tvünscht Madame zu sprechen!" Pvilipp erbleichte. „Major von Wildau?'^ »viedrrholte er. „Hler ist scluc Karte!" sagte die Kammersrau. sich verueigend. „Er ist'S!" flüsterte der junge Mann, nachdem er den Ramen aus endlich, eine etwas größere Nührigkeit zu zeigen, alß fie ihr bisher seit 18b1 eigen gewesen. Ueder alle großen Etätte des Landes dehnt sich das Netz der oppositionellen Presse an». Der Regierung muß man die Ver.chtig' teit widersaliren lassen, daß sie sich der ihr unangenilimen Preffe mit allen möglichen Mitteln erwel^rt. «nd besondert die Gerichte handeln gegen die-selbe mit einer Pünktlichkeit und einem Gkhorsam, die einer besseren Sache würdig wären. »i- ««»HUf-taff-» ««» »t« F»eth-tt de« Kapital«. Marburg. 7. April. Die Marburger Aushiljetajse hat bereits einen bedeutendenGeschasts' verkehr. Diese stofle die erste und einzige ihier Art im steiermartischen Unterlande ist auf Gegenseiligkeit gegründet und gewährt persönlichen Kredit, der zumal im geschäftlichen stleinvertehr unentbehrlich ist. Var diese Anslalt eine llVohlihat. als das Wnchergeseß noch galt, so ist dieselbe jetzt nach der Auflicbung desselben eine Rothwendigkeit. Das Wuchergesetz mußte fallen, und es darf als ein Sieg der öffentlichen Meinung gefeiert werden, daß wir die Freiheit de» Kapitals errungen; überfeheu wir ader nicht, daß wir diese Frtchrit nnr der ollgemeinen Geldklemme verdonteu und daß die Geldmächte. namentlich in der irften Zeit, nicht säumen weiden, dieselbe auszubeuten. Der Staat hat uns gegeben, was er nicht langer vorenthalte» durste — die ungehinderte Bewegung aus diesem Gebiete — wohlfeiles Kapital zu verfchafsen, ist er aber nicht in der Loge und seine ZVürger können znr Stunde nicht mehr Ordern, als die freie Neieinigung zu diesem Zwecke. Eine solche Berii' niguna ist die Aushilstkcffe. Der Beitritt ^u diiser Kasse ermöglicht e». Darleihen aus kurze Frist, um billigen Preis zu erlang« diesim Zwecke^ D>e Aibeiler kehren nach Hause^ il^ea und ftehe« adgemartert ju Bilie, um schvn um 4 Uhr Margen« wieder in die Grube zu fahren. (Po ltndtntmal) Zu dem Augenblicke, in dem einerscilK die Feirr der Konföderation von Bar begongen mrd, andererseit» der unver« jöhnliche Feind Polens dessen Namen von der europäischen Landkarle tilge« tviU. faßten polnische tzlüchtlinge und Freunde dersclben den Plan, durch ein auf dem gastlichen Voden der Schweiz errichtetcS Denkmal den hundert« jährigen Kampf Polens zu ehren. Als dieses in der Schweiz ollgemein bekannt wurde, kamen dem Grasen Plater von mehreren Kantonen Anerbietungen zu. einen für das Denkmal geeigneten Pl.'K zu widmen; die Stadt Zürich steltte die ersten Plätze der Stadt zur Verfügung, und auf einem derselben wird sich daS Denkmal nun auch im Verlause des Sommers erheben. Es soll ans einer schönen. 26 Fuß hohen Säule au» schwarzem Marmor bestehen, aus welcher der polnische Adler seine breiten Schwingen entfaltet; am Sockel befinden sich vier Tafeln mit Wappen und Inschriften. (Beitrag zur « oIIkordatssrage) In dem Augenblicke, in welchem sich die Stieiter ter Kirche so rührig abmühe«, unsere Beftre bnngen zu verfehmen, ist es vou Interesse, zu hören, wie im Jahre 1K08 der spanische König -- Ferdinand der „Katholische" — seinem Sesandlen in Rom Weisungen gegeben Der starke «raftlaut derselben übertrifft zu« verläsiig die Beuft'schen Ausdrückt fltg,n Erivelli. Die betreffende Stelle lautet in deutscher Uebers tzung: „Wir sind uns das Ausdrücklichste ent-schlössen — salls Ew. Heiligkeit nicht unverzüglich Sure Maßregeln auf. heben — kraft unserer Machtvollkommenheit Euch im ganzen Vereich unserer Länder jegliche» Gehorsam zu kündigen und zu entziehen." Es handelte sich um einen Singriff des Papstes in die Rechte der Krone. Wie gefällt den Konkordatsfreunden die Sprache des Königs Ferdinand — des Katholischen? __________ Mllrburger Berichte. (Einbruch.) In der Nacht vom 27. auf den 28. Marz nahm bei dem Grundbefttzer Andreas Horvath in Sablanach ein Gauner die im Hose befindliche Leitrr und stieg auf derfelben bis zu einem genster drs usten Ctocklverkes empor: eine Scheibe des Fensters war zerbrochen und es gelang, dassrlbe durch Wegschiebung des Riegels ju öffnen. Da das Fenster mit rinem Kreuzgitter nicht versehen w.,r. stieg der Dieb oline Mühe in das unbewohnte Zimmer und stahl aus d.m nicht versperrten Häng,kästen 60 fl. Banknoten. 1 Silberthaler alter Prägung. 42 Sillier-ztvanziger, 20 Pf. Schweiiisteisch und Wurst,. Der Gauner hätte außerdem noch einen Diebstahl an Kleidern und Lebensmitteln im Betratte von 100 ft Verüben können. Der That verdächtig ift ein Winzrr aus Gruschkovctz ,m Bezirke Pettau, welcher stch vom 26. bis 29. März in Iablanach ausge« halten und nie in seiner Wohnung geschlafen. (Schaubühne.) Die GeskVschaft des Herrn v. Bertalan verläßt dieser Tage Marburg, nachdem die Bühne am 4 d. M. geschlossen worden. Herr v. Nertalan hat sich als ein umsichtiger Bühnenleiter, als rechtlicher Geschäftsmann bewährt und allgemeine Achtung sich erivorben. Seit 12. Oktober wurden im Ganzen 194 Stücke an 129 Abenden gegeben: 44 aus dem Gebiete des Schauspiels und Lustspiels. 24 Possen nnd Charakter« bilder. 22 verschiedene Operetten (an 61 Abenden), darunter l2 neue; andere neue Stücke zählten wir 67 (die einaktige» Lustspiele eingerechnet). „Nein. Iosephine. nein l Bei meiner Ehre als Soldat: nachdem ich Ihre Grundsätze kennen gelernt, kann es mir nicht einfallen, den leisesten Verdacht zu hegen. Die Sisersucht ist in meinen Augen das häßlichste Laster an einem Bräutigam oder Eheman». Beiveist sie nicht, daß er stch unfähig fühlt, das Herz seiner Geliebten ganz ansznfüllen f Oder daß man ihr nicht trauen darf? Madame, regte sich Mißtrauen in mir, so tvürde ich Ihnen diesen Ring nicht anbieten." „Und dennoch wollen Sie mich sofort mit sich nehmen?" „Der Grund liegt bei mir. Madame, und ich will ihn nicht der-hehlem Lie erinnern sich, daß ich von einem erzliederlichen Neffen sprach, einem Sohne meiner verftolbenen Schivester." „Ganz recht." „Dieser Bursche ivüre mein Erbe, tvenn ich ohne Kinder bliebe. Bor länger als einem Jahr ersuhr ich. daß er in Berlin ein leichtsertiges Leben führe, und daß er mit einer Frau von höchst zweideutigem Rufe sein väterliches Vermögen vergeude. Ich hätte mich den Teufel um ihn gekümmert, ivenn nicht ein Testament meines Baters vorhanden wäre, wonach mein Gut Wildau auf meine Schwester oder deren Kinder über« ^hen sollt, wenn ich unverheiratet bliebe. Der einzige Junge meiner Schwester. Philipp, kennt diese Testamentsklausel, und darum wirthschas tet er eben so darauf los, tvie sein Bater. der leichtsinnig und pfticht vergessen seine arme Frau in das Grab gebracht hat. Das Sprüchivort bewährt sich; der Apfel fällt nicht weit vom Stamm. Ich schrieb also vor ungefähr einem Jahre an meinen säubern Neffen, und ermahnte ihn. seine kostspielige Geliebte und sein verschwenderisches Leben aufzu« geben. Ja. da kam ich schön an l Die Geliebte, eine von ihrem Manne getrennt lebende grau, muß ihn völlig in ihrer Gewalt haben, denn er antwortete mir in einem höchst impertinenten Tone, daß ihm seine Ge« liebte mehr Werth sei. als der Onkel, der außerdem als ein Hagestolz die Lilbe nicht zu beurtheilen verstehe. Zugleich rieth er mir. mich um seine Verhältnisse ferner nicht zu kümmern, nnd ruhig meinen Acker zu bebauen. Meinen Groll. Madame, können Sie sich denken, als ich später ersuhr. daß er sein Gütchen verkauft habe, um das Geld seinem Götzen ^u opfern. Run saßte ich den Entschluß, mir eine grau zu nch-men. Das Nebrige wissen sie bereits. Ich war so glücklich un meiner Die Mitglieder erfreuten stch einer gesellschaftliche» Auszeichnung, wie es früher nie der Fall war, indem sie selbst an de» Konzerten der Familien-abende theilnahmen. Um Herrn v. Bertalan auch künftig noch als Leiter Mtserer Bühne zu erhalten, wurde vom Theater- und Kasino-Verein die Subvention des Theaters erhöht. — Wie »vir vernehmen, wird Herr von Bertalan jetzt in Warasdin eine Reihe von Operetten zur Aufführung bringen. (^n der Sitzung des politisch.volkswirthschaft-ltche n Vereins vom 6. April) erstattete Herr Dr. Rädel Bericht über die Abordnung, die wegen Errichtung einer Handels- uud Gewerbe-tammer in Marburg nach Wien gegangen. Der Antrag des Obmann's. Herrn Kranz Rödling. dieser Abordnung für ihre Bemüliung den Dank ver Versammlung auszusprechen, wurde genehmigt. Darauf unterzeichneten die Mitglieder die bekannte Adreffe an das Herrenhaus nnd Herr vrand-stätter reMertigte den Berein gegen dOi Vorwurf, daß die Adreffe nicht von demselben ausgegangen. Das sragliche Gesetz sei noch keine voll-brachte Thatsache. Der Verein müsse vorsichtig sein; das Herrenhaus habe nur dem Wunsche des Kaisers Folge geleistet; eine Reihe freisinniger Beschlüsse müsie uns die Gewißheit verschaffen, daß die Haltung des Herrenhauses auf lleberzeugung beruhe. Da nun aber eine andere Kör-perschast die Initiative ergriffen nnd erklärt, daß dem Herrenhauje der Dank der Bevölkerung gebühre, so können auch die Mitglieder des Ber-eins sich anschließen; der Wille eines jeden Einzelnen sei vollkommen frei — In der Volksversammlung vom 9. März war der Verein er-mächtigt worden, in Betreff der Platzkreujer sich an die Gemeindevertretung zu wenden, damit der Wochenmarkt Tarif und die Einhebung des Getreideabmaß- Uiid PlatzsammlungS-Geldes der Bercchligung der Ge-meinde. soivie den Rechtsanforderungcn der Marktbesucher entsprechend geregelt werde. Herr Brandstätter laS nun vorg.sterii im Berein den Entwurf des bezüglichen Gesuches vor. der einstimmig gutgehe ißen wurde. — Die nächste Versammlung wird über die ZinSkreuzer verhandeln.__Der „Slovsnnlü l^ospoäar" soll küizlich die Behauptung aufgestellt haben, daß es in der unteren Steiermark zw»i Paiteien gebe, die einander auf Tod und Leben bekämpfen Nach dtM Antrage des Herrn Brandstätter tvird der Berein sich eine getreue Uebersetzung ditses Artikels verschaffen und wenn die Behauptung sich darin findet, die Frage erörtern: ob den Mitgliedern bekannt jei. daß zwischen Deutschen und Slovenen wirNich ein solcher Stammeshaß bestehe. (Landtagswahl.) J. Windisch Graz ist am 6. d. M. Oskar Schmidt zum Landttigs-Abgeordneten getvählt ivorden —' mit 104 Stim-men ; 96 waren dcm Bezirksvorftchcr von Windisch - Graz (Globotschnik) zugrsalltn. (Das Kreudenschießen de r K n a b e n a n d en O st e r-tagen) hat schon manches Unglück verursacht und darum hat sich. ,vie es auch in Graz geschehen, das hiesige Stadtamt bewogen gefühlt, diese» iöchirßen zu velbieten. Uebertretungen werden bestrast. Letzte Post. « Di» «»kefts«»»« »»« «ivita«»«ch«a wird sch»« a« z». ». »s. .. j» Vari« «ft »»a»r«h«gt »»rch da« «»»«cht. »«» »»rd» t« A«^ag« »»»tht» »»» »«r ««««»»,»« »«ch« ,»u»h»i,»»' Wahl, daß ich dem Zunge«, der mich dazu »eranlaßt, »erjiehni taben würde, hätte er niir die geringste Lust zur Umkehr auf einen beffern. Weg gezeigl. Geftein schnidt mir mein Korresondent au« Berlin, er Hab« erfahrc«. Philipp sei mit jener Person, deren Mann plötzlich gestorben wäre, »erheiratet, und Beide schmiedeten nun eine Jntrigue gegen «ich. um auf lSrund de» vorhandenen Testament« Geld ju erpresse«. Ab' Madame, ich muß gesaltrlt sein, denn mein Neffe arlet nach seine« Bat-r. von dem die rechtliche« Leute sagten, daß sie keinen Prozeß mit ihm haben möchte«. Schon bei dem Warle Prozeß sträuben stch mir die Haare empar! lSine Heira! schützt mich »ar allen ««griffen, ich der-schreibe meiner grau mei« B-rmögen. und kann ruhig ««d zusriedea leben. Da« ift mei« Veheimniß. ich habe Ihnen nicht« «ehr ,« entdecken." Die letzten Lröffimngen de» Major« waren Philipp ei» ÜiSthsel, den« e« war i^^m «icht i» de« Sin« gltomme«, irgend etiva« gegen den Bruder seiner Mnlter zu uulernehmeii. obgleich er die Hoffnuna auf die Erbschaft nicht ausgegeben hatte. „Herr Major." begann Zosephine, „Ihre Offenheit ehr« ich, den« sie beweist mir. daß ich e« mit einem redliche« Manne zu »h«n habe.« «Ich rede, wie ich denke. Madame, und meiae zukünftige Frau «nß all« meine Aamilienverbältnisse kennen. Sie soll nicht jnfällia eefahre«, Iva« ihr zu wiffe« gebühr«. Uad darum wiederhole ich, daß ich mich jetzt au» reiner Reig«ng »erheirate, wen» ich auch die angegebenen Stück-sichten «icht gaaz a«ßer Acht lasse." „Ahl Reffe. Herr Major, ist also der Srnn!». daß wir u«< ke««tn gelernt haben?" „Za." Dann ist e» meiae Pflicht, daß ich mich für ihn verwinde; er soll nicht sagen, daß ich ihm Alle» geraiibt h»b'. Wir Tie mir «iltheile« ift er mit seiner tSeliebte« v-rh.iratet — kenn-n Sie seine graus" ' „Rein z aber man sa»t. daß sie eine »»»gemachte Kokette sei, für die sich der jung: Mensli ruinirt habe. Unft der Beivei« liegt ja vor _ ivarum hat er sein lSut »erkauft s E« Ihul mir leid, daß ich Ihneii di, erste Bitte versagen mnß." (gv'tsetzang folgt.)' Dnichtiinz. Um Verwechslungen vorzubeugen, erlnube ich mir meine geehrten . ^ ^ Kunden aufmerksam zu mache», daß mein seit mehr lilS vierug Jahren Bon Seite deS gefertigten Berwaltungstomites wird die Unter, unter dem HauSnamen „zum Wctier" bestehendes Manvfanurwaaren'uehmung des. mit Ausnahme von Wäscht und Service vollständig ein» Geschäft in der Tegetthoftstraße mit drr kürzlich in der Nachbarschaftlßkrichteten Theater« und Capno'RepAmattonß' und Eafeterie-GeschAstes aufgetauchten Firma gleichen Namens weiter durchaus nichts gemein hat.um Capnogebäude, bestehend: Marburg, 8. April 1868. ' ! a) im Erdgeschoße auS einem Speisesaale auf 300—400 Personen. Wundsam. Billard- und Spiellokale mit drei Billarden zum gewöhnlichen allgemeinen Berkehre, zwei großen Küchen. Speise. Äs- und sonstigem Der hkutig» Rumiiitr dics.«'BI°t>'t»'7ilgt «... 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(18S tS«M ^ iliit welchen itiDV,VVO Guldei» DM^schon am «uu RS. Z^prU RSOV zn geivinnen^WW » fl. 2 und S0 kr. Stempel, auf je 10 Stück 1 gratis zu haben bei Voetcker i!b Comp., Wien. Kolowrat-Vting 4 grankirte Zusendung der Ziehungsliste 30 kr. Aufträge gegen ganze Nachnahme können nicht effektuirt werden. (200 8. VolitMANN « pliMKrAptlitiellvr 8Äloil i» Mariiurg (Siichts Zarten) ist von NUN an ttMitol» geöffnet Uiid es finden die Aufnahmen NMtNtertrOcheu von S Uhr Früh bis 5 Uhr Abends statt. (38 «h»« S>a««»r«, >«m Sprechen und Kauen vollkommen branchtir. konstruirt »»rdwU» Ärazervorstadt, v. Kriehnber'sches Hans Rn 2> ersten Stock. (188 Geschästs-Enipfehlung. Der Unterzeichnete empfiehlt fich dem geehrten Publikum zur Ueber-»ahme von Sattler'Arbeitcn jeder Art. besonders aber zur Berfertigung neuer eleganter Wagrn und zur Besorgung von Reparaturen. Alte Wagen können gegen neue vertauscht iverden. Marburg. 28. März 1868. Franz Ferk. (Sop!)ienplaK.) ^ LS s 1 Ich beehre mich dem gerhitcn ?. I. Publikum bekannt zu gcben, daß ich nebst meinem seit cinigcn Jahren bestellenden ISpv^vr«! - GivseliStt« «dere Herrengtsst, vi,-t vi> dem Hotel Mohr noch eine (198 Filiale 'WH Eek der Post- und Herrengaffe eröffnet habe. — Gleichzeiiig danke ich rür das mir bisher schenkte Vertrauen mit der Bitte, es mir noch kiluftighin zu gönne». wird stets mein Bestreben sein, meine geehrten Kunden auf das Billigste und Beste zu bedienen. Mein wohlassortirtes Lager noch znr getieii^ten Abnahme bestens empfehlend, zeichne ergebenst Marburg. 28. März 1868. Lokal-Veränderung. Für das mir geschenkte Vertrauen dankend, zeige ich ergebenst an. daß sich mein schon silit lange bestehender Papier- und Gchreibrequisiten-Verlag von nun an im gleichen Hause, jedoch nächst der Kanzlei deS Herrii Dr. Julius Mulle befindet. 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März 1868 angeordneten Feilbietung der Maria Polegeg schen Realität Urb. 1121 aä Burg Marburg Niemand erschienen, wird am IV April 1868 mit Beibehaltung der Stunde ain Orte der Realität in der Magdalena Vorstadt zu Marburg Rr. 21 zur dritten und l pten Feilbietung geschritten werden, wobei obgenannte Realität auch unser dem Schätzwerthe hintangegeben werdei, wird. Jeder Lizitant hat, bevor er ein Anbot macht, ein Vadium von 1600 fl. in Banknotln, österr. Staatspapieren nach dem Conrswerthe, oder Sparkassebücheln zu Händen der Lizitations Kommiffion zu erlegen; die übrigen Lizitationsbedinpnisse und daS SchäKungsprotokoll können in der diesgerichlllchen Registratur eingejelien werden. K. k. BezirkS'Gericht Marburg am 17. März 1868. LMo ßkvxon »s»uoUv iSokvRods! Dio Orik^!naIau8Kktiv ävs in W. vrsoltisQSllov, kür! !,kvävrmann nittiluotivn kuokg: Vvr pvrijSnlieltt; 8ei»uti!! (g^vvaunt 1 livdoo I!r«^ksiton, namvutUok !v Lin gtarkorÜallä vov232 8sitsn mit 60 auktomisoksv ^dbilüuuxvv. la vorLiexsIt. ?rsis L'dlr. I. 1V S^r. --- it. 2. 8b ist kortväkrvnä in »IIsn Luodk»a6Iuu-Sssll vvrri^tdiK, auot» in dsi Lerolä ^ t)p., Ltokkasplate Nr.lZ. virÄ vor msl^rLaoksa ^aokakmuvxvv uacl «uäsIIiaLtvn äisLS» öuok». vorlauß^s äis/ vrIxl»«l»u»A«kv von I,«urvntlu» unä »oktv «Zarauk, ä»88? 8ts wit bsixsäruolltsni Ltvmpsl vsrsisxolt ist.' .^Isüklin Icavn öillö Vsrvovkslullß^ vioot »tattüuÄsn. ^171 Verantn'orilicher Redakteiir: Kranz Wiestl)aler. Z. R. St. V. Druck und Verlag vou Cduard Janschitz in Marburg.