>D^ Degotardi'che ^.D WH Laibacher Zeitung, M ^—^ ^"wochs den 23. Iänncl '799. ^>A mächtig«, Graf «°„ Mttcrnfch "r «""7«°'«""°°, vcreint mit dcr dcnödeputationGr. kais. Maj. sogk-lä hi'voi, seinen alleruntcrthänigstes Bericht abgestattet. Auch die Neichs. friedensdeputation hat erwähnte Note d?r allgemeinen Reichsvcrsammlung zu überwachen nicht verfehlt, als wovon man hicmit die bevollmächtigten Minister dcr franz.Republik vorläufig zu benachrichtigen die Ehre hat:c. Als gestern über die franz.Note abgestimmt wurde, gab Churmainz sol^ gcnde Erklärung: Wer die Leiden kennt, mit welchen die unglüklichen vorder« Reichskrcise «un schon im siebenten Jahre zu kämpfen haben, mld wer weiß, wie sehr alle diese Lande erschöpft sind, der wird die Gerechtigkeit ihres Wunsches füh-len,daß auch für sie endlich einmal die-jenigcNuhe erscheine, welche nnrFrie-de und Neutralität gewähren können. Se. kais. Maj. von VvmSchiksal dieser Lande würklich gerührt, haben längst und mehrmalen allcrgnädigst erklären lassen , daß Allerhöchst Sie in jedem Falle dcm NcichcFrieden und Neutralität zu verschaffen wünschten; es kann daher dieNcichsdeputation im allgemeinen die hiermit übereinstimmenden friedlichen Gesinnungen des franz. Gouvernements gegen das deutsche Reich nicht anders als mit Vergnügen wahrnehmen. Von einem Marsche russischer kais. Truppen ist dem Subdelegirtcn nichts bekannt, als was davon Privatbriefc und öffcntlicheBlättcrlntt viclcmWi-derspruche blsßer enthalten haben. Scll'st Se. Churfürstl. Gnaden als ! Reichscrzkanzler und Direktor wissen ! mehr nicht. Es ist also wenigstens das- ^ jcnige, was die öffentliche Blätter von einer an das Reich gekommcn sein sol-lendenRcquisition wcgcn eincsDurch-marsches versichern/ vollkommen ungegründet. :c. — Wien, den z.Iän. Im vcrsiosscncn Jahr war hier die Anzahl der Verstorbenen i.^70. der Gcbohrnen 11,595. der Getrauten 2,765. Ein Alter von mehr als 90. Jahren haben 29. Personen erreicht. Vei der . Jänner. In Vaycrn sindet die von dem Churfürsten angcordneteKloster-Auf-heb'lng sehr viele Schwierigkeit. Die Stifte,, welche zunächst eingezogen werden sollen, sind: Waldsassen m der Oberpfalz, Ober-und Nieder-^ Mcich> Kloster Rohr, Tegernsee, z Vcncdiktbeuern, Wallersee. Zur 5 Abwendung der Aufhebungen hat der j Prälatenstand sicherbothen, jährlich ^ 25O,OOQFl. zumUnterhalte dcrTrup-^ pen abzugeben. Von dem Papste H Pins ist der Gedanke dieser Kloster-8 Aufhebungen in Vaycrn auch nicht ^ ganz. begünstigt. In einer Bulle (da-^ tirt Karthause nächst Florenz vom ^ 7. Sept. 1798) erlaubt dcr h. Vater 5 dem Churfürsten, sämmtliche Güter 5, Äer Geistlichkeit (m;t Ausnahme dcr pfarrliÄcnPftulchon) miteinerStcu- ^ er zu bclegen, um 15 Millionen Gul- ^ d.'n (dic der Churfürst bedarf, und l welche Summe 1/7 des gcistl. Ver- l mögenö in dcr Pfalz und im Herzog- ! thumeVayeru beträgt) aufzubringen. ^ Nur im Falle, wenn diese Summe ^ nicht durch Vcsteurung erhalten wer- j denkönnej, will es der H.Vater dem Churfürsten erlauben, einige geistliche Güter zu veräußern. Ausgenommen sollen von dieser Veräußerung seyn: 1) alle Pfarrgüter und Pfründen der Collegiat. Stifte und Kapitel, 2) die Güter derNonncn, außer wenn sie die Austage nicht bezahlen wollten, vdcr nicht könnten, 3) alle Ordcns-häuser, durch deren Aufhebung Got-tcsdienst,UnterrichtundUntcrstützung des Nächsten leiden dürfte. Vey einer etwaigen Veräußerung der geistlichen Gütcr soll man auch (laut dieser Bulle) so verfahren, daß kein habsüchtiges Vcgehrcn nach geistlichem Vermögen, sondern nur drin- ^ gendesVcdürfniß, mit reinem katho- ? lischcm Christenthumc hierbcy hervor- ^ lcnchte. ,,Wegen Dciner geprüften 3 Frömmigkeit (heißt cs in gedachter Bulle an drnChurffirstcn)wegen,Dei-ner ausgezeichneten Verdienste um die Kirche, finden Wir uns bewogen, in dicstn bttrübten Zeiten des christlichen und bürgerlichen gemeinen Wesens, auf Deine Gesuche Rücksicht zu nehmen. Aber Unsre apostolische Billigkeit und Vorsorge verpflichtet Uns, da Wir nicht zum Niederreis-sen, sondern zur Erbauung! der Kirche bestellt sind, alles zu verhüttn, was zum Vero-rben derselben gereichen könne ,, u. s. w. DkAufhcblmg der Klöster inVay-ern soll dahin modisicirt werden, daß zu den Bedürfnissen des Staats bey dem jedcsmahiigilj Todesfälle eines Klostcrgeistlichen ein gewisses Kapital (z. V. 3 bis 6oc>o Fl.) von dem Kloster abgegeben und dafür kein Novize weiter angenommen werden soll. Rcgensburg den 4. Jänner. In dcr Gegend um Heilbronn ist dcr Preis dcs Nindviehcs sehr gefallen. Ein Paar Ochsen , das im vorigen Jahre noch 2a Karolins galt, wird jcyt für 12 Karolins verkauft. Paris den 2. Jänner. Folgende Vothschaft wurde gestern von dem Direktorium an die beyden Räthe dcr Gesetzgebung geschickt, und hcut? durch das Amtsblatt allgemei» kund gemacht: ,, Vürger-Neprästn-tantcn! 8^,voO Ncapolitaurr hatten das Gebieth dcr römischen Republik überschwemmt. Angegriffen ohne Kriegserklärung, und gezwungen, in Rom nichts als die Engelsburg zu behalten, hatte die franz. Armee (bey ihrem Abzüge) den Römern gesagt: In 2 wieder viele Tausende derselben gefangen genommen worden seyn. Eines derselben soll sich bey Monte Rotondo eraug-net haben. Am 20. Dez. sotten dil Franzose« nach wiederhohltsn Siegen in die Hauptstadt eingerückt seyn, nachdem schon vorher einige Unruhen darin sich geäußert hatten>, der König soll noch zu rechter Zeit daraus entkommen seyn oc. zc. oc. Ein Brief aus Nom vom 16. Dezember meldet, daß damahls dcr lin-ke Flügel der Französischen Armee, in Verfolgung des Feindes, bereits bis Pcscara, an dcr Gränze von Neapel, und her Mittelpunkt bis A-quila im Neapolitanischen vorgerückt war. An eben diesem Tage war das Hauptquartier von Championnct's ^ Armee wieder in Nom eingetroffen, nachdem am 13. Dezcmbcr das entscheidende Treffen vorgefallen war, nach welchem die Neapolitaner Nom raumtenj'md sich nach Ncapcl zurück zogen. Am 17.Dezcmbcr reisete von Rom der General-Adjutant Laraitc-tie mit den erobcrten Fahnen und mit dcm Hauptbericht übe« die bisherigen Kriegsereignisse nach Paris ab. Mayland,den czo. Dez^ General Io>. bert ist nach Modcna «b^gang n, wo er seinHauptqnarticr nhM'N wird; dort zihtsich av.ch eine zlemlicb stark, franz.Armee zusammcn. In d.'r Stadt Neapel soll es unruhig auäjchen; bekanntlich hatte der K önig schon vorAllsbruch dcsKriegcö mit in-nerlichcnVerschwörungen zn kämpfen. Aus dcm Vrandenyurgischen, den ^. Jänner. Der bekannte Vassawand Oglu ist «in Pommcr yon Geburt, aus dcr Fa- milie Woodthe. Mei dem grossen König Friedcrich dem Zweiten war er in dcr Suire, aber auf eine beispiellose Weise lüderlich. !Dcr König bczahlts mshrmalcn seine Schulden , das abcr nichts halff. Zuletzt deftrtirte cr,gieng in die Türkey, wurde ein Muselmann, und stieg durch seine militairische Talente. Allein die Pforte erlebte keine Freude an ihm. Berlin, den i. Jan. Im abgewichenen Jahr war'hiec dieZabl derGebohrnen 6206 , und dcr Gestorbenen 5136, folglick sind 1079 mehr gcbohrcn als gestorben. Unter den Gcbohrnen sind 56 Paar Zwillinge. So eben vernimmt man, daß die katholische Kirche zu Dreßdcn bestoh-len,und für tzQ/QOaThalcrSilbcrzcug daraus entwendet worden sei. Florenz. Zwei engsjs. Sc5awpp?n hatten am lo.Drz.ci'i^rauz Vombardier-Schisf in d m 3oskan»schcn"Has<.n von Poro frrajo w:.rman ^ soglcich auf stinen Posten eilte, ^lls ^ es Tag wurde, sah man auf der Sce-höhe, daß es 7 engliche Schiffe wa- ! ren, die uns beunruhigen. j Am 19. Dez. nahm ein englischer ! Slop, der die spanische Flagge auf-gesttkt hatte, zwischen To^lon und Nizza 12 bis 14 Frachtschiffe weg. die mit Oel und anderen Lebensmitteln b laden waren. —Der Feind kreuyt noch immer aufunsrerSeehöhe. Brüssel, den 1. Iän. Die Lage vyn Belgien ist fortdau- rend kritisch. Die Gährnng der G^' muthcr läßt sobald keine Rükkchr dcr Ruhe hoffen, und dicInsurgentcn sini' nirgends und dock überall. Si? erscheinen heute an cmcm Ort,dic franz. ^ Truppen-marschircn dahin. Bei ihrcr Ankunft sind sie verschwunden, und bo-drohcn schon wn,'d:r ein? andere Ge-gend. Die bcständigenMärsche zumal bei der gegenwärtig höchst strengen Kälte, die viele Menschen tödtet, matten die Franzoscn sehr ab. So eben erfährt man, daß Mechellt ! von den Insurgenten bedroht wcrdc» Seit 4 Monaten dauert nun dieser Krieg, und die vielen Gefechte haben noch nichts cntschiedcn;vielmchr scheint die Zahl der Insurgenten mit jedem Tage zu wachsen, wenn man sie gleich einigemal als vernichtet ansähe. Die hiesige franz. Garnison durchstreift unaufhörlich die Strassen, und ist immer zum Aufbruch bcreit. Aus den hj.'sigcn Wällen wird die ganze Nacht durch Mrouillirt, well die Insurgenten kühnerSlrciche fähig scheinen. Sie führendenKricg aufej-ne ziemlich nwhl kombinirte Weise, und die franz. Truppen müssen immer thätig sein, um sic imZaum zn halten. VomRhein werden frische Korps er-wartet.Di? strcnZeKälte hat hier mehrere Schildwachet^G^fattgenl^und ar-m Leute getödtet. Gestern zeigten sich die Insurgenten in geringer Entfernung von hiesiger Stadt. — In Antwerpen hat sich kein einziger Conscri-birter freiwillig gestellt; nun soll mit Strenge gegen die jungen Leute dieste Stadt verfahren werden.