wsroälla in llmverritelnL knjiLmca .'08904 Deutsches Rahmenbüchlein, nach der Lautirmethode eingerichtet, oder Anleitung, Vas Lesen auf eine leichtfaßliche Weise in kurzer Zeit gründlich beijubringen. Berfaßt von Lehrer der zweiten Claffc an der Hauptschule zu Lak. Laibach, I84S Druck von Ignai Aloi« Kleinmayr. '.0890 L Inhalts-Anzeige. Seite I. Buchstaben in der vorzulragenden Ordnung. 1. Selbstlaute, erhöhte und gedehnte Selbstlaute und Doppellaute. 7 2. Mitlaute, trennbare unh untrennbare Mitlaute 7 H. Silben- und Wörtertabellen .... 8 Nl. Leseübungen mit Wörtern, welche größten Theils einsilbig sind. 21 IV. Das kleine und große Alphabet . . .28 V. Mehrsilbige Wörter. 1. Zweisilbige Wörter, in denen zwei Selbstlaute, oder ein Doppellaut und ein Selbstlaut zu¬ sammen kommen. 28 2. Zweis. W. mit Einem Mitlaute zwischen zwei Selbstlauten. 28 3. Zweis. W. mit zwei Mitlauten, einerlei Art zwischen zwei Selbstlauten . . . .29 4. Zweis. W. mit Mitlauten verschiedener Art zwischen zwei Selbstlauten . . . .29 5. Zweis. W. mit untrennbaren Mitlauten zwi¬ schen zwei Selbstlauten.30 6. Zusammengesetzte Wörter . . . .30 7. Wörter mit Vorsilben . . . .30 8. Wörter mit Nachsilben . - . . 3l 9. Wörter mit den Buchstaben r und t, welche deS Wohllaute- wegen eingeschoben werden . 31 Seite VI. Leseübungen mit mehrsilbigen Wörtern . . . 3l VIl. Lehre von den Buchstaben, Silben uub Wörtern; von der Silbentheilung, von dem Tone und Lesen. 1. Kapitel. Von den Buchstaben . . .40 2. „ Von den Silben und Wörtern . 42 3. „ Von der Silbentheilung . . 45 4. „ Von dem Tone . . .47 5. „ Von dem Lesen . . .48 Vorwort. Der Verfasser, dem bereits über 20 Jahre der Un¬ terricht der Jugend als sein Berufsgeschäft obliegt, und während dieser dem Schulunterrichte mit aller Sorgfalt gewidmeten Zeit sich ganz besonders an¬ gelegen sein ließ, durch eine möglichst einfache Me¬ thode, der Jugend in kurzer Zeit das Lesen gründ¬ lich beizubringen, glaubt in diesem Büchlein, das er der Welt als ein Product seiner Muße, und als das Resultat selbst gemachter Erfahrung übergibt, die Art und Weise angedeutet zu haben, wie diesem von ihm sich vorgesteckten Zwecke sicherer und schnel¬ ler entsprochen werden kann, als dieß bei der Buch- stabirmethode der Fall ist. Die vielen und entschiedenen Vortheile, welche die Lautir- vor der Buchstabirmethode gewährt, dar- zuthun, ist hier nicht der Ort, und auch nicht die Aufgabe des Verfassers, weil solche bereits mehrseitig, und jüngst erst vom Herrn Anton Czech, Ver¬ fasser der Heuer erschienenen Lautirmethode, zur Ge¬ nüge dargethan, und von der prüfenden Einsicht als vollends bewährt befunden worden sind. Wohl aber erachtet es der Verfasser nicht für übersiüßig, hier einige Umstände aus der in seinem Werke zum Grunde gelegten Lehrmethode hervorzuheben, welche sich als einer Beachtung würdige Vorzüge vor jeder der bisher üblichen Methode schon darum darstellen dürften, weil hiedurch Lehrlinge mit der Beibrin¬ gung des letzten Buchstabens auch schon einsilbige Wörter aus jedem Buche richtig und fertig zu lesen in die Lage versetzt, und zeitlich mit der Orthogra¬ phie und dem wahren Geschlechte der Hauptwörter vertraut gemacht werden. In wie fern jedoch die Lösung dieser Aufgabe dem Verfasser gelungen sei, stellt er dem vernünfti¬ gen Ermessen und dem billigen Urtheile der Lehrer anheim. L ak, den 28. August 1849. Anwen-lmg der gegebenen Silben- und Wörtertabellen. Nachdem man den Schülern die Selbstlaute: a, e, i, o, u, dann die Erhöhten: ä, ö, ü, die Gedehnten: aa, ee, oo, le, und die Doppel¬ laute: ai, au, äu, ei, eu, vorschriftsmäßig bei¬ gebracht hat, schreite man zu den Mitlauten, wel¬ chen der Stimmlaut e vorhergeht, als: 1. f (s ß). Man spreche diesen Buchstaben langsam aus, so, daß die Kinder leicht den Selbst« laut e, und den nachfolgenden Sauselaut (s) wahr¬ nehmen), dann frage man sie, wie viele und welche Laute oder Töne man beim Aussprechen dieses Buchstabens vernimmt, und ob das e vor oder nach dem Sause¬ laute gehört wird. Weiter sage man: Nehmet vom es das e weg, und setzet an dessen Stelle das i; heißt es dann noch es (es)? (Nein es heißt is.) Jetzt setzet aber statt des i das u, und sprechet aus, (us), u. s. w., wie in der 1. Tabelle n), in deri. Reihe abwärts vorkommt bis aus, und dann lasse man die Silben dieser Reihe aufwärts aussprechen bis es. Wenn auf diese Art den Meisten dieses begreiflich gemacht wurde, so begehre man, daß sie das e beim 1 2 Benennen des es verschweigen, und allein den übrig gebliebenen Sauselaut angeben. Wird von ihnen nun der Sauselaut herausgebracht, und sind sie vollkom¬ men überzeugt, daß das s (es) für sich allein, ohne Beihülfe des e, oder eines andern Selbstlautes nicht laut und deutlich ausgesprochen werden könne; so sa¬ ge man ihnen: Kinder! der neue Buchstabe f heißt demnach nicht Selbstlaut, wie die Vorigen, sondern Mitlaut, weil er nur mit Hülfe der Selbstlaute ei¬ nen deutlich hörbaren Laut hat; denn ohne einen Selbstlaut, wie ihr schon wisset, heißt er bloß f und nicht eS, iS, as, os, us u. s. w. Setzet man aber dem Sauselaut (s) das i nach, so heißt er — sr. Vom sr das i weggenommen, und das e angehängt — wer weiß, wie es dann lautet? (se), u. s. w. wie die I. Tabelle k), Reihe abwärts bis faa zeiget, und lasse dann die Silben von saa bis sl aufwärts nennen. 2. f, l, r, N, m. Das Verfahren der Bei¬ bringung dieser Mitlaute ist, wie oben vom s geschil¬ dert wurde. Hat man alle diese Mitlaute vorgenom¬ men, dann halte man die Kinder zum Aussprechen aller Silben der I. Tabelle n), k), c), e) und s) an, und zwar, von der Linken zur Rechten, und zurück von der Rechten zur Linken, als: es, ef, el, er, en, em—em, en, er, el, ef, es, u. s. w. die übrigen Reihen. Ehe man aber die Silben in «) 3 nennen läßt, sage man ihnen, daß die Selbstlaute, wenn nach ihnen gedoppelte Mitlaute folgen, geschärft ausgesprochen werden; und kommt man zu den Sil¬ ben in s), so gewöhne man sie früher an, f und l—ft, und f und r — fr, nicht efel, efer auszusprechen; denn nach der Lautirmethode wird bei Lautung der Mitlaute, wie bereits erwähnt, nur dasjenige genannt, was nach Weglassung des Stimmlautes, nämlich des Selbstlautes, übrig bleibt. Dann frage man, wie ft und a, ft und ä u. s. w heißt. Haben die Kin¬ der hinlängliche Fertigkeit in dem Aussprechen der Silben dieser Tabelle erlangt, so präge man ihnen die großen Buchstaben: A, C I, .0, tt; F, L, M, N, R, und S ein, und gehe hernach zu den Wörtern in und lr) über, als: »Sau, See, sie" und kommt man zum Worte »süß," so verfahre man, wie folget: Lehrer. Hier kommt s (man sage nicht es) und n vor, sprich sie zusammen aus. — (sü). — Be¬ deutet dieser Laut sü etwas, d. h.: kann man sich dabei schon etwas Bestimmtes vorstellen? Schüler. Nein, der Laut sü bedeutet Nichts. Lehr. Kinder, höret mir nun aufmerksam zu, ich will euch abermals etwas Neues vorbringen. »Ein Selbst- oder Doppellaut, der allein, oder in Ver¬ bindung mit Einem oder mehreren Mitlauten, mit einer Oeffnung des Mundes ausgesprochen. 1* 4 wird, und nichts bedeutet, heißt eine Silbe.» — Was folgt nun nach der Silbe sü? Schul. Der scharfe Sauselaut (ß). Lehr. Wie sprichst du also sü und ß aus? Schul, süß. Lehr. Bedeutet dieser Laut süß auch nichts? Schul. Wohl, der Laut süß bedeutet aber schon etwas. Lehr. Wie schmeckt das, was nicht süß ist? Schul. Das, was nicht süß ist, schmeckt sauer oder bitter. Lehr. Sage, was ist süß, was bitter, und was sauer? Schul. Der Honig ist süß, der Wermuth bitter, und der Essig sauer. Lehr. Weil man sich also bei dem Laute süß schon etwas Bestimmtes vorstellen kann, so heißt die¬ ser nicht mehr Silbe, sondern ein Wort, und zwar, weil man solchen mit einer Oeffnung des Mundes ausspricht, ein einsilbiges Wort.— Was sind aber die früher ausgesprochenen Laute, näm¬ lich: »Sau, See, sie,» Silben oder Wörter? Schül. Die Laute »Sau, See, sie» sind Wörter, weil man sich bei denselben auch schon etwas Be¬ stimmtes denkt. Lehr. Weiter. (Man lasse die nun in ß) und fol¬ genden Wörter: saß, Faß, laß, naß. Maß u. s. w. lesen. 5 Schul, s (nicht es) und «sprichtman sa aus, dann aber noch st (nicht eß) hinzu, lautet saß, u. s. w. u. s. w. In der 2. Tabelle kommen die Mitlaute: W, b, p, d und t vor, bei denen das Nämliche, wie bei den Obigen, zu beobachten ist. Man nehme also zuerst das tv vor, und suche die Kinder aufmerksam zu machen, daß bei diesem Mitlaute auch der Strmm- laut e, aber nicht, wie beiden Vorigen, vorher-, son¬ dern nachher geht, und lasse die Silben der I. Reihe in n) ab- und aufwärts, und endlich die Wörter in o) nennen. So ist dann auch mit den andern Mitlauten dieser und der übrigen Tabellen zu verfahren. Nur ist noch den Schülern anzuzeigen: I. Bei der 5. Tabelle in b), daß das h nach einem Selbstlaute nicht ausgesprochen wird und dem¬ selben nur als Dehnungszeichen dienet, und daß es auch oft, wie in o) dargethan wird, nach dem t vorkommt, und nicht lautet. 2. Bei der sechsten Tabelle in d), daß H an¬ statt zz gebraucht ^wird, wenn der Selbstlaut vor dem z geschärft ausgesprochen wird. 3. Bei der 7. Tabelle, daß das e) vor a, o, U, vor einem Mitlaute, und am Ende einer Silbe 6 oder eines Wortes, wie k lautet, und daß es dem k, wenn der vorherstehcnde Selbstlaut geschärft aus- zusprcchen ist, anstatt eines k vorgesetzt wird. 4. Bei der 8. Tabelle in d), daß auch 'das ch im Anfänge der Wörter, und meistens vor dem s den Laut des k hat. 7 I. Buchstaben in der vorzutragenden Ordnung. 1 Selbstlaute, erhöhte und gedehnte Selbstlaute und Doppellaute, i u e o a 3 U E O A ä ö ü aa ee oo ie ai au äu ei eu h z c t v x g ha ze ce je ve xe que H Z C J V X O. st ll rr nn mm pp tt ck tz fl fr bl br pl pr pf pfl dr tr st str gl gn gr kl kn kr ph ps sp spl spr th thr zw cl cr ch chr sch schl schm schn schr schw- II. Silben- und Wörtertabelle. 9 I» c). II x)- Sau, See, sie, süß, saß. Faß, laß, naß, Maß, muß, Nuß, Fuß, Ruf, rief, reif, rauf, lauf, sauf, Saul, Seil, Saal, Fall, fiel, feil, faul, Faum, Saum, Seim, Leim, Lein, sein, rein, nein, mein, man, Mann, Maul, Maus, Laus, Loos, Moos, Moor, Meer, mir, sür, Sinn, leer, Lamm, Rom, roll, Roß, raff, soff, Muff, null, nur, nun, neun, neu, frei, Frau, fromm, fraß, frieß, Fließ, Fleiß, Fluß, Flor, Flor. Ir). Ei, Eis, Aas, Aal, Aar, Inn, in, ein, eins, eilf, als, Ulm, arm, Lärm, Form, Fels, fünf, Senf, Salm, Mulm. s Tabelle. 12 Wall, Walm, Wolf, Wurf, Wurm, warm, Wamms. d). Bau, bei, Beil, Bein, Bann, Ball, Baß, bar, Bär, Bier,Birn; Sieb, lieb, Lob, Laub, Leib, Weib, Raub, Baum; blau, Blei, blaß, bloß, blies, Brei, braun- 6). Paß, Paar, puff, Paul, Pein, Plan, plump. Praß, Preis, Pfau, Pfeil, Psalm, spei, speis, Spieß, Spiel, Span, Spaß, Speer, Spur, Sporn, Spreu, sproß, sprieß, spliß- f * 13 k). Die, dir, der, des, das, daß, dieß, dein, dünn, dann, Venn, den, dem, dumm, der Dom, der Damm, der Dampf, der Darm, darf, das Dorf, der Dorn, drei. Der Süd, das Lied, das Bad, bald, der Walv, wild, das Bild, der Sold, das Land, der Sand, die Wand, das Pfand, das Band, der Brand, blind, blond, der Mond, der Mund, der Bund, und, rund, der Sund, der Spund, das Pfund, das Pferd, der Nord, der Mord, sind, das Rind, der Wind. Ti- Das Tau, taub, tief, der Tof, toll, der Ton, der Tod, todt, der Topf, der Tropf, treu, der Traum, der Trieb, der Tritt. Das Beet, das Bett, fett, mit, matt, satt, laut, weit, spät, das Blatt, das Blut, die Braut, breit, das Bret, das Brot, oft, der Duft, die Luft, der Saft, sanft, der Ort, das Bort, das Wort, dort, fort, der Bart, die Welt, der Abt, das Amt. Der Stör, der Stier, der Staar, starr, der Stab, der Staat, die Stadt, der Stall, still, der Stil, der Stiel, steil, der Stoff, 14 stät, der Staub, der Stamm, stumm, stumpf, der Strumpf, der Strom, der Stern, die Stirn, der Sturm, der Stand. Der Ost, derAst, die Last, die Lust, wüst, der West, der Rest, die Pest, das Nest, das Fest, fast, die Last, die List, der Mist, der Most, die Post, der Dost, der Trost, der Frost, die Frist, dreist, die Brust, die Brunst, einst, sonst, der Dunst, erst, dec Durst, die Wurst, der Fürst, das Obst, liebst, der Papst, der Probst. 3. Tabelle. ge gu ga gi go aö gä gü eg ug ag ig og ög ag üg Der Gaul, geil, der Geist, Gott, gut, der Guß, das Gift, der Gast, gar, das Garn, gern, der Gang, die Gans, gelb, das Geld, das Gold, der Gurt, der Gips, die Gunst, das Glas, glatt, das Glied, grau, der Greif, der Greis, der Graf, der Gram, der Gran, grün, das Gras, grell, der Groll, der Geist, grob, groß, der Gruß, die Gruft, der Grund; der Pflug, der Tag, der Teig, der Talg, der Balg, der Ring, lang, der Rang, die Angst, der Sarg. 15 4. Tabelle. ka ke ki ko ku kä kö kü ak ek ik ok uk äk ök ük Der Kauf, kaum, der Keil, der Kiel, der Kuß, das Kinn, das Kind, die Kunst, der Kamm, der Kampf, der Krampf, der Kopf, der Knopf, das Kalb, der Kalk, kalt, karg, der Karst, der Kern, das Korn, der Korb, das Knie, der Klee, klug, klar, das Kleid, klein, der Klang, die Kluft, das Kraut, der Kreis, der Krieg, der Krug, krumm, der Kropf, der Krebs, die Kraft, krank, die Bank, der Dank, der Fink, links, der Markt. 5. Tabelle. A). ha hä he hi ho hö hu hü Das Heu, heil, heiß, heut, die Haut, das Haus, der Haß, der Hall, hell, der Huf, der Hof, der Hieb, hier, das Heer, der Herr, der, das Haar, der Harn, der Harm, der Hals, halb, der Helm, der Held, hold, das Horn, das Hirn, der Hirt, hart, der Hord, das Hemd, der Hengst, der Hund, die Hand, der Hanf, das Haupt. IS !>). ah eh ih oh uh äh öh üh ieh eih Der Ahl, das Oehl, ihm, ihn, ihr, das Ohr, die Uhr, die Kuh, das Reh, roh, das Rohr, der Mohr, der Mohn, der Lohn, der Sohn, der Hohn, das Huhn, der Hahn, die Bahn, der Kahn, das Mahl, der Stahl, der Stuhl, wohl, kahl, kühl, das Mehl, mehr, wahr, der Stahr, lahm, der Rahm, der Floh, froh, das Stroh, der Strahl. o) Der Thee, der Thau, der Theil, das Thal, die That, thun, das Thier, die Thür, der Thurm, der Thor, der Thon, der Thron, der Thran. Der Koch, das Loth, die Noth, roth, der Rath, die Mauth, die Wuth, die Fluth, dir Gluth. s. Tabelle. L). 17 Der Zoll, der Zug, der Zeug, die Zeit, der Zaum, der Zaun, der Zahn, die Zahl, zehn, rahm, das Zinn, der Zins, der Zink, der Zank, der Zopf, der Zorn, zart, die Zunft, zwei, der Zweig, der Zwang, der Zwerg, der Zwist, zwar, der Zwirn, zwölf Das Kreuz, die Milz, das Malz, das Salz, stolz, das Holz, der Pelz, der Tanz, ganz, der Glanz, der Kranz, der Prinz, der März, kurz, der Sturz, das Erz, der Arzt. b). Der Rotz, der Putz, der Satz, der Spatz, der Platz, der Klotz 2 18 Der Bock, dick, der Sack, der Speck, das Stück, das Glied, der Fleck, der Druck, der Akt, der Punct- 8. Tabelle. che ach ech ich och uch Der Bauch , der Hauch, der Rauch, hoch, der Koch, das Loch, noch , das Pech , das Fach, der Bach, das Buch, das Tuch, das Dach, dich, dicht, die Gicht, nicht, das Licht, leicht, seicht, die Sucht, die Zucht, acht, echt, recht, der Fluch, die Fluchr, die Frucht, die Fracht, die Tracht, die Pracht, siech, der Stich, der Dolch, der Kelch, die Milch, die Pflicht. b). Der Chor, die Chur, der Christ, der Ochs, der Dachs, das Wachs, der Fuchs, der Luchs, der Flachs. v Tabelle sche schi scha scho schu esch isch asch osch usch 19 Der Schuh, der Schuß, der Sckooß, der Schock, schon, schön, schief, das Schiff, der Schaff, das Schaf, der Schatz, die Scham, die Schar, scharf, der Schild, die Schuld, der Schlund, das Schloß, schlau, der Schleim, schlimm, der Schlamm, schlank, schmal, das Schmalz, das Schmer, der Schmerz, der Schmutz, der Schnee, schnell, der Schnitt, die Schnur, der Schwamm, der Schwan, der Schwanz, der Schwarm, schwarz, das Schwein, der Schwur, schwer, das Schwert, schwül, die Schwulst, der Schwung. Der Busch, rasch, der Tisch, der Tausch, falsch, der Hirsch, der Mensch, der Wunsch, der Punsch, frisch, der Frosch, das Fleisch. IO. Tabelle. je ji ja jo ju Das Jahr, das Joch, die Jagv, jetzt, jung, jüngst. » I. Tabelle. ve vi va vo vu ev iv av ov uv Das Vieh, vier, viel, von, vor, voll, das Volk, der Vogt, brav. 2* 20 »S. Tabelle. xe xi xa xo xu ex ix ax ox ux Fix, die Axt, der Text. IS. Tabelle. que qui qua quo quu. Quer, quitt, der Quast, die Qual, der Qualm, das Quart, der Quarz, das Quent. 2L III. Leseübungen mit Wörtern, welche grö߬ ten Theils einsilbig sind. *) Von Gott. 1. Es ist ein Gott. Die Welt, und was in der Welt ist und lebt, schuf Gott aus Nichts. Der Mensch ist mehr, als was man noch in der Welt sieht. Auch du, mein Kind! bist ein Mensch. Auch dich schuf Gott. Was du nur bist, das bist du von Gott. Was du nur hast, das hast du von Gott. Gott macht, daß du lebst. Gott gibt dir die See-le und den Leib. Gott gibt dir das Au-ge, mit dem du siehst; das Ohr mit dem du hörst; die Zun-ge, mit der du sprichst; Gott macht, daß du denkst, und willst, was recht, gut und schön ist. Sieh mein Kind! du bist ganz von Gott. Wenn du ein Kind bist, das Gott liebt, und ihm recht gern folgst, so hat dich Gott lieb, und du bist sein Kind. 2. Mein Kind! Gott kann, was er will, und macht auch, was er will. Nicht nur du bist von Golt, auch was um dich lebt, und ist, das ist von Gott. Was dein Au-ge nur sieht, das ist von Gott. *) Die zweisilbigen Wörter kommen hier nbgetheilt vor, weil von diesen noch nichts erwähnt wurde. 22 Gott macht, daß die Son-ne so schön und warm scheint. Gott macht, daß der Mond so schön glänzt. Es ist kein Stern, dem nicht Gott das Licht gibt. Gott deckt den Berg mit Busch und Baum, und macht Feld und Wald so schön grün. Kein Mensch macht Berg und Thal, Feld und Wald, Tag und Nacht. Die Welt, so groß, so weit und schön sie ist, ist ganz nur ein Werk von Gott. Gott ist der Herr der Welt. Was er will, das ist. Er spricht nur, und es steht da. Die Son-ne geht auf, weil Gott es will. Dec Mond hängt fern in der Luft, weil cs Gott will. Der Wind weht, es bliht, es don-nert, es reg-net, wenn Gott es will. Gott will, und das Eis schmilzt. Der Baum blüht, Korn und Obst reift. Gott will, und das Laub wird gelb, und fällt ab; es wird kalt, es friert; im Ba-che ist Eis; Schnee deckt das Land. Gott macht, daß der Mensch lebt. Wenn Gott will, so trennt sich die See-le von dem Leibe, der Mensch stirbt, der Leib sinkt in das Grab. Wenn Gott will, ist die Welt nicht mehr. Denk oft an Gott, mein Kind! und be-the ihn an. Von ihm kommt, was da ist. 3. Mein Kind! nichts ist, das Gott nicht weiß. Gott, der dein Au-ge schuf, sieht auch. Gott, der dir dein Ohr gab, hört auch. Was du nur thust, das sieht Gott. Was du nur sprichst, das hört Gott. 23 Es ist gar kein Ort, an dem dich Gott nicht sicht, und nicht hört. Gott weiß auch, was du denkst und willst; er sieht dir in das Herz. Gott sieht dich bei Nacht so gut, wie bei Ta-ge. Gott sicht dich wenn du gut und fromm bist, und er weiß es auch, wenn du schlimm und bö-sc bist. O denk ost: ich will fromm, stets gut, und nie bö-se sein; denn Gott sieht mich, und ist bei mir, wenn ich ihn gleich nicht seh-e. Gott sieht dich, Kind, Drum flieh' die Sund'! 4. Mein Kind! Gott ist höchst gü-tig, und hat dich lieb. Was nur schön und gut ist, das ist von Gott. Was du schon hast und was du noch brauchst, das kommt von Gott. Den Ort, wo du wohnst, und das Kleid, das du hast, gibt dir Gott. Das Brot, das dir so wohl schmeckt, und die Milch, die so süß ist, gibt dir Gott. Auch den Schlaf, der dir in der Nacht so wohl thut, schickt dir Gott. Wie gut ist Gott für dich! ja nicht nur für dich sorgt Gott, er sorgt auch für die, die mit dir da sind, wie auch für das, was um dich ist. Ec nährt den Wurm im Stau be, den Fisch im Ba-che, und was in der Luft fliegt, speis't er. So gut meint es Gott. O dank ihm mit Herz und Mund! Denk oft: 24 Wie gut ist Gott! Sei auch du gut, so viel du kannst, mit dem, der mit dir lebt. Mein Kind! Gott ist höchst Hei-Iig. Was nur gut ist, hat Gott an sich; in ihm ist nichts, das bö-se ist. Gott will, liebt und thut nur, was recht und gut ist. Was Gott nicht will, ist bö se, ist Sün-de. Gott haßt die Sün-de, er will, du sollst auch gut und fromm, und nicht bö-se seyn. Thu, mein Kind! gern, was Gott will; denn was Gott will, das ist gut. Was Gott nicht will, mußt du nie thun; denn das ist bö se. Gott liebt das Kind, das gut, fromm und brav ist. Dem Kin-de, das gut und fromm ist, gibt Gott Glück, und läßt es ihm hier und dort wohl geh-en. Das Kind, das nicht gut, wohl gar schlimm und bö-se ist, straft Gott, und es geht ihm nicht wohl. Sei stets fromm und gut, und slieh die Sün-de, weil Gott ganz gut ist, und nichts an sich hat, das bö-se ist! dann ist dei-ne See-le ein Bild von Gott (Gottes Ebenbild.) Die Schu-le. Mein Kind! du gehst nun in die Schu-le. Hier hast du schon viel von Gott ge-hört. Du weißt, wie gut Gott ist, und was er von dir will. In der Schu-le lernst du schon als Kind, was recht und schön ist. Gehst du wohl gern in die Schu-le? O ja, recht gern! Weißt du, was du thun mußt, wenn 25 du recht brav sein willst? Gib acht, ich will dir sa-gen, wie es Carl macht. Carl vor der Schu-le- So oft ein Schul-Lag ist, freut sich Carl. Er steht früh auf und denkt an Gott; er zieht sich schnell an, und wascht sich rein. Er thut gern, was man ihm schafft; er dankt für das, was man ihm gibt. Man sagt ihm: Carl, geh, es ist Zeit. Gleich nimmt er sein Buch, und was er noch braucht, und geht still fort. Carl in der Schu-le. Er kommt weder zu früh noch zu spät in die Schu-le. Er tritt ein, grüßt den Leh-rer, und geht an den Platz, den man ihm wies. Er sitzt still in der Bank, merkt auf das, was man ihm sagt und zeigt. Er sieht nicht um, denkt nur an das, was er hört, und schwätzt nicht. Er weiß das, um was man ihn fragt. Mr ihn da nur sieht, hat Freu-de an ihm, weil er brav lernt. Carl nach der Schu-le. Wenn die Schu-le aus ist, geht Carl gleich und still nach Hau-se. Er läuft nicht, lärmt nicht, zankt nicht. Er bleibt gernzu Hau-se, und denkt auch da an das, was man ihm in der Schu-le sagt; er 26 will nicht trä-ge sein, lernt auch zu Hause, weil er weiß, daß er dann mehr kann. Sieh, mein Kind! so macht es Carl. Er ist fromm und gut, Gott hat ihn lieb, und ist mit ihm. Wer ihn kennt, hat ihn gern. Willst du auch fromm und gut, wie Carl sein, so fol-ge ihm nach. .Bin ich gleich nvch jung und klein, Gut und lrav kann ich schon sein. Der schlim-me Fritz. Fritz ist nicht so, wie Carl. Er liebt den Schlaf, und geht nicht gern in die Schu-le, sondern bleibt aus, wenn er kann Er ist faul, lernt nur, wenn er muß, und thut es nie mit Lust und Fleiß. Er bleibt nicht zu Hau-se, und liebt nur das Spiel. Da schreit und lärmt er, daß man es weit hört. Was man ihm schafft, das thut er nicht. O das ist nicht recht. Was wird wohl aus ihm wer-den, wenn er es so macht? Es geht ihm nicht gut. Wer faul ist und nichts lernt, der bleibt dumm. Wer nicht folgt, ist bö se. Ein Kind, das faul und bö se ist, liebt Gott nicht. Willst du, mein Kind, daß dich Gott liebt, so sei nicht faul und bö-se, wie Fritz. Der from-me Paul. Paul denkt oft an das, was man ihm von Gott sagt. Er lernt schon be-then. Wenn er früh wach 27 wird, spricht er: Mein Gott: ich dan-ke dir für den Schlaf, durch den du mich stärkst! wie froh bin ich, daß ich noch le-be: Du bist gut, du sorgst für dein Kind. Gib, o Gott! daß ich auch heut' recht gut und fromm sei. Paul geht gern auf das Feld. Da sieht er die Blu-men, das Gras, das Korn, den Baum mit Frucht, und was da ist. Er hört, wie schön ein Bo-gel singt. Da freut er sich; er denkt: O Gott! wie schön ist die Welt, sie ist dein Werk! Wenn Paul zu Ti-jche geht, denkt er: Gott schickt mir Speise und Trank. Er dankt für das, was man ihm gibt. Wird es Nacht, so dankt er Gott für den Tag und für das, was er ihm gab, und spricht: O Gott! sei und bleib' auch in der Nacht bei mir, und nimm dein Kind in Schutz! Weil nun Paul so oft und gern an Gott denkt, so ist er fromm und gut, thut nur, was Gott will, und nichts in der Welt ist ihm so lieb, als Gott. Wer an Gott denk:, und Golk im Äug' stets hat, Der ehrt ihn recht mit Herz und Mund und That. 28 IV. Das kleine und große Alphabet. a b c d e s g h i j k l m n A B C D C F G H Z J K L M St o p q r s t u v w x y z. « P Q R S TUV W X B Z. v. Mehrsilbige Wörter.*) Zweisilbige Wörter, in denen zwei Selbstlaute, oder ein Doppellaut und ein Selbstlaut zusammen kommen. Die Aue (Au-e), der Bauer, die Dauer, die Eier, das Feuer, der Geier, der Hauer, Joob, die Klaue, die Leier, die Mauer, Noe, die Pfauen, die Neue, die Scheuer, der Zweier. S Zweisilbige Wörter mit einem Mit¬ laute zwischen zwei Selbstlauten. Der Abend (A-bend), das Auge, der Bruder, der Canal, der Degen, der Eber, der Faden, *) Hier mache man die Schüler mit der Silbentheilung gelegentlich, d. i. wie die verkommenden Wörter eS erheischen, vertraut. 29 der Glaser, der Honig, der Igel, der Jäger, der Käfer, das Leder, der Monath, der Nagel, der Ofen, der Pudel, die Quere, der Raabe, die Seele, die Taube, das User, der Vater, die Wiese, die Ziege. L Zweisilbige Wörter mit zwei Mit¬ lauten einerlei Art zwischen zwei Selbstlauten. Der Liste (Af fe), die Butter, die Elaste, die Dogge, die Ebbe, die Falle, das Gitter, die Hitze, die Irrung, der Jammer, die Kappe, die Lippe, die Mutter, die Nulle, die Otter, der Pfeffer, die Quittung, der Rettig, die Säcke, die Tanne, der Vetter, der Widder, das Zimmer. 4. Zweisilbige Wörter mit Mitlauten verschiedener Art zwischen zwei Selbstlauten. Die Amsel (Am sel), der Balsam, der Can¬ tor, die Deichsel, die Ernte, die Farbe, der Gürtler, der Herzog, der Jltiß, der Juchten, der Kürschner, die Lunge, der Mangel, die Nelke, die Orgel, der Pförtner, das Quartier, der Ringel, der Scepter, der Tändler, die Urne, die Völker, die Wolken, der Zunder. 30 S Zweisilbige Wörter mit untrennbaren Mitlauten zwischen zwei Selbstlauten. Der Apfel (A-pfel), das Büschel, der Ca- stor, die Distel, das Epheu, der Fischer, der Groschen, die Hechel, das Kupfer, die Leiste, die Muschel, der Nachen, der Prophet, das Quadrat, die Rache, der Schöpfer, der Trö¬ ster, der Vitriol, die Wasche, der Zwiespalt. 6 Zusammengesetzte Wörter. Das Armen-Haus, der Baum-ast, der Christ¬ tag, der Dorn-strauch, das Erd-reich, der Feder¬ kiel, der Gall-apfel, der Hand-werks-bursche, das Jnvaliden-Haus, der Jahr-markt, der Klei- der-kasten, derLand-mann, die Morgen-siunde, der Natur-mensch, das Oster-lamm, das Pan- lher-thier, der Quitten-daum, derRegen-schirm, das Spinnen-gewebe, das Tabak-magazin, die Uiöel-that, die Volks-stimme, die Wachhol- der-blüthe, die Zimmer-leute. V. Wörter mit Vorsilben. Die Ant-wort, be-greifen, ent-sprechen, er-freuen, erz-dumm, ge lassen, ur-theilen, ver¬ lieren, zer-reißen; em-pfinden, em-pfangen (nicht emp-finden, emp-fangen). 31 8 Wörter mit Nachsilben. Der Nach-bar, das Tisch-chen, scham-haft, die Keusch heit, die Munter-keit, mancher lei, das Büch lein, brüder lich, der Iüng-ling, vater-los, das Hinder-mß, das Lab-sal, das Rath-sel, spar-sam,die Frcund-schaft, der Reich- thum, ein-zig, drei ßig; der Heiland (nicht Heil and», der Aer-mel, lei-nen, le-bend, der Schnei der, höl-zern, die Drucke-rei, leben-dig, bergicht, die Fürstinn, kin disch, die Prü-fung. N. Wörter mit den Buchstaben r und t, welche des Wohllautes wegen einge- schoben werden. Darauf (dar-auf), darin, darum, daraus, darein, darüber, worüber,- worauf, anderthalb (andert-halb), vierthalb, fünfthalb, allenthal¬ ben, meinethalben, deinethalben, seinethalben, unserthalben, euerthalben. Vl. Leseübungen mit mehrsilbigen Wörtern. Bon der Beschäftigung der Menschen. Die Menschen besitzen die ganze Erde, und be¬ schäftigen sich auf verschiedene Art. 32 Der Lan dmann oder Bauer fährt mit dem Pfluge den Acker auf und ab, und reißt mit dem Pflugeisen die Erde auf, daß sie locker werde. Als¬ dann säet er Weizen-, Rocken-, Gerstenkörner, Erb¬ sen, Linsen oder auch andere Samen auf die Aecker. Aus den Samenkörnern wachsen grüne Pflänzchen hervor, welche in Halmen aufschießen, Aehren ma¬ chen, und endlich als reifes, gelbes Getreide da stehen. Dann kommen die Bauersleute mrt ihren Sicheln, und schneiden die reifen Halmen nahe an der Erde ab. Nun werden mehrere Hände voll zu¬ sammengelegt, in Garben gebunden, auf den Leiter¬ wagen aufgeladen, und wenn das Fuder recht hoch aufgethürmet ist, wird es mit dem Wiesbaume be¬ festiget und in die Scheuer gebracht. Da wird das Getreide ausgedroschen, die Getreidekörner werden in Säcke gefastet, und wenn man Mehl haben will, in die Mühle geführt, wo der Müller auf der Wasser- oder Windmühle aus dem Getreide Mehl bereitet. Auch die Hausthiere, als: Hühner, Gänse, Enten, Lauben, Lämmer, Schafe, Ziegen, Schweine, Kälber, Kühe, Ochsen u. s. w. erzieht der Land¬ mann. Einige Leute beschäftigen sich vorzüglich damit, daß sie in Gärten Samen anbaueu, aus welchen Kohl, Rüben, Möhren, Kohlrüben, Salat, Spinat, Zwiebeln, Sellerie, Petersilie und andere eßbare Kräuter wachsen. Solche Leute heißt man Gärt- 33 ner. Sie plagen sich sehr mit Graben, Düngen, Begießen, Umpflanzen und dergleichen Arbeiten. Andere setzen verschiedene Obstbäume in die Erde, lockern dieselbe um die altern Stämme auf, düngen und begießen sie. Sie reinigen die Bäume von Raupen, welche sonst die Blüthen zernagen würden, aus welchen gute Birnen, Aepfel, Kirschen, Pfirsiche, Zwetschken u. s w. wachsen. Die Winzer pflanzen Reben im Weingcbirge, pressen den Saft aus den Trauben, welcher Most, späterhin Wein genannt wird. Diese fleißigen Leute genießen selbst wenig von dem, was sie erzeugen, sondern verkaufen das Meiste den Stadtleuten, welche keinen Feldbau, keine Gär¬ ten, keine Weingärten, keine Wiesen, keine Wälder haben, und keine Viehzucht treiben. Von dem Gelde, welches sie für ihre Waren erhalten, kaufen sie sich Kleidungsstücke, Geräthschaften, Werkzeuge ein, welche in der Stadt von den Handwerkern und Künstlern verfertiget werden und auf dem Lande nicht zu bekommen sind. Der Hutmacher verfertiget Hüte aus Wolle, Kaninchen-, Hasen- und Biberhaaren. Die Pelzkappen, Pelzhandschuhe, Pelzmäntel und Muffe verfertiget der Kürschner aus Bälgen von mancherlei Thieren, als: von Schafen, Wölfen, Achsen, Bären, Mardern, Katzen, Kaninchen, Hissen, Zobeln, Hermelinen, Dachsen, Iltissen. 3 34 Die Zeug- und Tuchmacher weben aus Wolle Zeuge und Tücher, und laßen dieselben bei dem Färber auf mancherlei Art färben. Es gibt auch Seidenweber, die aus dem Gespinnste der Seidenraupe Sammet und verschie¬ dene Zeuge verfertigen, z. B. Taffet, Atlaß, Dünn¬ ruch und Bänder von mancherlei Farbe und Güte. Der Schneider verfertiget aus den Tüchern und Zeugen Kleider. Die Felle zu den Beinkleidern und Handschuhen bearbeitet der Weißgärber aus Ziegen- und Rehefellen, aus Hirsch- und Gemsehäuten. Das Sohlleder zu den Schuhen gärbet der R o t h gärber aus Küh-, Ochsen- und Pferdehäuten. Das Ueberleder zu Schuhen und Stiefeln arbeitet er aus Kalbfellen. Der Schuster schneidet das Leder nach Mu¬ stern zu, und verfertiget Schuhe, Pantoffeln und Stiefeln daraus. Es gibt andere Handwerksleute, die an dem Häuserbaue und an der Verfertigung der Geräth- schaften arbeiten. Die Maurer führen die Mauer auf, wozu sie Bruch- und Ziegelsteine, Kalk und Sand brauchen. Der Steinmetz hauet aus Sand- und Kalk¬ steinen die Schwellen, Treppen, Gesimse, Platten und dergleichen. 35 Der Ziegelbrenner macht die Ziegel aus Lehm und brennet sie im Ziegelofen. Der Zimmermann setzt den Dachstuhl auf das Haus. Er nagelt die Latten auf, und decket sie mit Schindeln. Die Bedeckung des Hau¬ ses mit Ziegeln ist die Arbeit des Ziegeldeckers. Der Tischler oder Schreiner hobelt die Breter ab, macht Lhüren, Fensterrahmen und be¬ leget den Fußboden. Er verfertiget Kästen, Schränke, Tische, Bänke, Stühle, Sessel, Kommoden, Rahmen, Kisten und viele andere Sachen. Der Glaser macht die Fenster ein. Er ver¬ sieht uns mit Glastafeln, Trinkgläsern, Flaschen, Lampen, Laternen und dergleichen. Der Schlosser verfertiget die eisernen Schlös¬ ser, Schlingel, Klinken und Riegel an den Lhüren, und die Schlüssel zum Auf- und Zusperren. Er macht Beschläge, Gitter, Bratenwender und viele andere Sachen. Der Töpfer oder Hafner setzt die Oefen. Er macht aus Töpfererde oder Thon allerlei irdenes Geschirr, Stück- und Kachelöfen, Schüsseln, Teller, Häfen, Töpfe, Schalen und Krüge. Er läßt das Geschirr gut austrocknen, und brennet es in einem Ofen noch härter. Hernach überstreicht er es mit einer glasartigen Materie, welche Glasur heißt, und dem Geschirre eingebrannt wird. Schöneres und feineres Geschirr wird aus Porzellanerde gemacht. 3* 36 Der Faßbinder bindet hölzerne Gefäße, Waffereimer, Mehlkübel, Fässer, Zober, Kufen, Ton¬ nen, Wannen und dergleichen. Er braucht dazu dünn gehobelte Breter, die man Dauben nennt, und welche mit eisernen oder hölzernen Reifen zu¬ sammen gebunden werden. Der Zinngießer verfertiget mancherlei Ge¬ schirr aus Zinn und Blei, als: Teller, Leuchter, Schnallen, Schüsseln, Töpfe, Kannen, Löffel und dergleichen. Der Kupferschmid macht aus Kupfer große und kleine Kessel zum Bierbrauen und Branntwein¬ brennen, auch anderes Geschirr, als: Handbecken, Pfannen, Kannen, Wafferständer u. s. w. Andere Handwerker machen das übrige Haus¬ und Wirthschaftsgeräth. Der Wagner macht Wagen, Karren, Pflüge und Eggen. Der Schmid zieht die Reife und die Achsenbleche auf. Er macht auch Aerte, Beile, Si¬ cheln, Sensen, Heu- und Mistgabeln, Ketten, Zan¬ gen, Röste, Feuerböcke und dergleichen. Er beschlägt auch die Pferde. Der Sattler und Riemer verfertiget die Sättel, Kummete, Riemen, Zäume, Halftern zum Gespanne, aus Pferde-, Küh- und Ochsenhäuten, oder aus Saffian und Schafleder. Der Seiler macht aus Flachs und Hanf 37 Stricke, Bindfäden, Schnüre, Seile, Gurten und Peitschen. Der Siebmacher liefert die Siebe. Und so gibt es noch verschiedene Handwerker und Künstler, deren Arbeiten uns Nutzen, Bequemlichkeit und Ver¬ gnügen verschaffen. Einer arbeitet also dieses, ein Anderer etwas Anderes. Es ist gut, daß jeder Mensch etwas Anderes arbeitet, weil sich ein Mensch allein nicht alles machen kann, was er brau¬ chet. Er könnte auch keine anderen Geschäfte ver¬ richten, wenn er seine Kleidung, Geräthschaften und die dazu nöthigen Werkzeuge machen müßte. Von den Thieren. Alle Lhiere welche die Erde bewohnen, beste¬ hen aus Leib und Seele, und werden in sechs Elasten eingetheilt. Die erste Elaste ist die der vierfüßigen Thiere, welche auf vier Füßen gehen, mit Fell und Haa¬ ren bedeckt sind, und lebende Junge gebären. Diese alle haben Zähne im Maule. Die zweite Elaste ist die der Vögel, welche nur auf zwei Füßen gehen, mit zwei Flügeln zum Fliegen, und mit einem befiederten Körper versehen sind. Sie haben hornartige Schnäbel ohne Zähne. Die dritte Elaste ist die der Fische, welche mit Schuppen bedeckt, und mit Floßfedern versehen 38 sind, vermittelst deren sie im Wasser schwimmen; aber sie haben gar keine Füße. Die vierte Classe ist die der Amphibien, welche sowohl im Wasser, als auf dem Lande leben können. Einige haben Füße, andere keine. Die fünfte und zahlreichste Classe ist die der Insekten, welche sechs oder mehrere Füße haben, und wovon einige mit Flügeln zum Fliegen versehen sind. Die sechste und letzte Classe ist die der Wür¬ mer, deren Körper weich und nicht mit Füßen ver¬ sehen ist. Alle kriechen. Außer den vierfüßigen Thieren legen fast alle übrigen Thiere Eier, aus welchen Junge hervor kommen. Biele Thiere haben eine Stimme. Das Pferd wiehert, der Ochs und der Stier brüllen, die Kühe muhen, die Ziege meckert, das Schaf blöcket, die Schweine grunzen, der Hund bellet, die Katze miauet, der Esel ihanet, der Löwe brüllet, der Bär brummt, der Wolf heulet, der Hase quäcket, der Fuchs klaffet, die Mäuse psipfern, der Hahn krähet, die Hennen glucken, die Gans und die Ente schnat¬ tern, der Täuber girret, die Trommeltauben trom¬ meln, die Lachtauben lachen, die Amseln pfeifen, die Schwalben und Sperlinge zwitschern, die Finken, Wachteln und Nachtigallen schlagen, die Lerchen singen, die Krähen und Raben krächzen, und der 39 Kukuk ruft kuku. Jedes Thier schreit nach seiner Art. Die Fische sind stumm. Die Thiere sind mit verschiedenen Waffen versehen, womit sie sich ver- theidigen können. Die Stiere stoßen mit den Hör¬ nern und die Pserde mit den Husen der Hinterfüße; der Elephant kämpft mit dem Rüffel, der Löwe zer¬ reißt mit den Klauen und Zähnen die Beute, der Hund beißt mit den Zähnen u. s. w. Einige .Thiere sind zahm, andere wild. Aber es gibt kein Thier, welches dem Menschen nicht Nutzen oder Vergnügen verschaffet. Die Thiere werden vom Weiden Vieh genannt. Jene Thiere, welche man ißt, heißen Schlacht¬ vieh. Lastthiere nennet man Thiere von gro¬ ßen Kräften, welche die Arbeit der Menschen unter¬ stützen. 40 VH. Lehre von den Buchstaben, Silben und Wörtern; von der Silbentheilung, von dem Tone und Lesen. Erstes Kapitel. Von den Buchstaben. 1. Die Töne und Laute, die wir durch Hülfe un¬ serer Sprachwerkzeuge hervorbringen, und durch ge¬ wisse Zeichen ausdrücken und darstellen, nennet man Buchstaben. §. 2. Die Buchstaben werden in Selbst- und Mit¬ laute eingetheilt. I) Ein Selbstlaut ist ein solcher Buchstabe, wel¬ cher für sich allein, ohne Beihülfe eines andern Buchstabens, deutlich ausgesprochen wird. Diese sind: a, e, l, o, u, ä, ö, ü. Die drei letzten Selbstlaute heißen erhöhte Selbstlaute, weil sie bloße Erhöhungen des a, o und u sind; oder auch Umlaute, weil sie durch Umänderung entstehen. 41 2) Ein Mitlaut ist ein solcher Buchstabe, welcher nur mit Hülfe eines Selbstlautes einen deutlich hörbaren Laut hat, als: h, c, v, f, g, h, j, к, l, m, n, p, q, r, s, r, v, w, x, z. — b, d, w, j, g, s, nennt man weiche oder gelinde, p, t, f, k, z, harte, und l, m, л, r, flüßige Mitlaute. Die Mitlaute werden auch zusammengesetzt, und da sind sie trennbar oder untrennbar. 1) Trennbare Mitlaute sind solche, die nicht mit Einem Athemzuge ausgesprochen werden können. Dergleichen sind: ff, ll, MM, NN, pp, rr, tt, ck, tz; rg, bt, cht, nv, rst, ngst, u. s. w. 2) Untrennbare Mitlaute sind jene, die mit Einem Athemzuge ausgesprochen, und im Anfänge der Silben und Wörter zu stehen kommen, als: bl, br, cl, cr, ch, chr, dr, fl, fr, gl, gn, gr, kl, kn, kr, pf, pfl, pH, pl, pr, ps, sch, schl, schm, schn, schr, schm, sp, spl, spr, ft, lr, th, thr, zw. § 4. Zwei verschiedene Selbstlaute, welche mit Einer- unbemerkt sich verändernden Oeffnung des Mundes so ausgesprochen werden, daß man den Laut eines jeden, folglich einen doppelten Laut hört, nennet man 42 Doppellaute. Solche sind: ai, au, äu, ei, eu, oi. Ul. § 5. Die Selbstlaute werden entweder gedehnt, d. i. langsam, oder geschärft, d. i. geschwind aus¬ gesprochen. 1) Die Selbstlaute werden gedehnt ausgespro¬ chen, wenn nach ihnen nur Ein Mitlaut, oder ein stummes h steht, oder wenn sie gedoppelt werden, d. h., wenn das a ein a, das e ein e, das o ein o und das i ein e nach bekommt. Z. B. Hase, Wesen, Ofen; Hahn, Haar, Heer, Moos, Bier. 2) Die Selbstlaute werden geschärft ausge¬ sprochen, wenn nach ihnen gedoppelte Mitlaute folgen, als: hassen, wessen, offen. Zweites Kapitel. Von den Silben und Wörtern §. 6. Ein Selbst- oder Doppellaut, der allein, oder in Verbindung mit Einem oder mehreren Mitlauten mit Einer Oeffnung des Mundes ausgesprochen wird, und nichts bedeutet, heißt eine Silbe. Z. B. 4» a, au, ra, bra, brau, raul, rächt, kreb u. s. w. Wenn aber der Laut etwas bedeutet, d. h., wenn man sich bei ihm schon etwas Bestimmtes vorstellen kann, so heißt er dann nicht mehr Silbe, sondern ein Wort, und zwar ein einsilbiges Wort. Z. B. Ast, Obst, Tisch. 7. Wörter, welche man mit mehreren Oeffnungen des Mundes aussprechen muß, d. i., welche mehrere Silben haben, nennt man mehrsilbige Wörter, als: Knabe, empfinden, Unsterblichkeit. — Ein Wort hat so viele Silben, als es Selbst¬ oder Doppellaute enthält. §. 8. Wörter, welche aus Einer oder mehreren Sil¬ ben bestehen, nennet man einfache Wörter; z. B. Rad, Haus, Arbeit, Häuslichkeit; zu¬ sammengesetzte Wörter aber sind diejenigen, welche aus zwei oder mehreren Wörtern bestehen, deren jedes schon für sich etwas bedeutet, die aber zusammengenommen einen einzigen bestimmten Ge¬ genstand bezeichnen. Z. B. Apfelbaum, Gar- tenthür, Handwerksbursche. §. 9. In den zusammengesetzten Wörtern heißt das letzte Wort das Grundwort, weil es die Haupt- 44 fache anzeigt; das erste aber das Bestimmungs¬ wort, weil dadurch das Grundwort näher be¬ stimmt wird. § 10. Von einem Worte können oft viele andere ab¬ geleitet werden; z. B. von — salzen, salzicht, versalzen. —- Das Wort, von welchem andere hcr- geleitet werden können, heißt das Stamm- oder Wurzelwort, diejenigen Wörter aber, welche von dem Stammworte Herkommen, heißen abgeleitete Wörter. § 11 Die Ableitung geschieht entweder durch gewisse Silben, welche dem Stammworte vor- oder nach¬ gesetzt werden, oder durch den Umlaut, d. i. durch Veränderung des a, o und u im Stammworte in ä, ö, ü, oder auch durch bloße Veränderung des Selbst- oder Mitlautes der Wurzelsilbe, als Haus — häuslich, Behausung, Häuslichkeit; Band, Bund von binden; Flucht von fliehen; Henne von Hahn; Fund von finden; Geld von gelten. 12. Die Silben, welche dem Stammworte vorge¬ setzt werden, heißen Vorsilben, und welche dem Stammworte nachgesetzt werden, heißen Nachsil- 45 den. — Die gewöhnlichsten Vorsilben sind: ant, be, emp, ent, er, pe, un, ur, ver, zer; die Nachsilben sind aber folgende: and, bar, chen, el, en, end, er, ern, et, ei, haft, heit, icht, ig, ing, inn, isch, keit, lein, lei, lich, ling, niß, sal, sam, schäft, sel, ßig, thum, ung, zig. Drittes Kapitel. Von der Silbentheilung. § 13 Die allgemeine Regel für die Theilung der Sil¬ ben ist: Theile dieWörtcr, wie sie imSpre- chen get heilet werden. — Zur leichteren Anwendung dieser Hauptregel gibt es noch folgende besondere Regeln, als: 1) Wenn zwei Selbstlaute, oder ein Doppellaut und ein Selbstlaut beisammen stehen, nimm den letzten zur folgenden Silbe. Z. B. Zo- ab, Mau-er. 2) Wenn ein Mitlaut zwischen zwei Selbstlauten steht, nimm ihn zur folgenden Silbe. Z. B. Va-ter. 3) Wenn zwei oder mehrere trennbare Mitlaute zwischen zwei Selbstlauten stehen, nimm den 46 letzten zur folgenden Silbe. Z. B. Mut-ter, Städ-te, Ern-te. 4) Die untrennbaren Mitlaute werden nie getrennt, sondern bleiben auch in der Mitte beisammen, und werden zur folgenden Silbe genommen. Z. B. A-gram, Ha-spel. 5) Wie ein Wort zusammengesetzt ist, so wird es auch getrennt. Z. B. Schreib-art, Wand¬ uhr. 6) Die Vor- und Nachsilben in abgeleiteten Wör¬ tern machen für sich selbst eine Silbe aus, als: Ant-wort, brauchbar. — Ausgenommen bei der Vorsilbe em p, und bei den Nachsilben, welche mit einem Selbstlaute anfangen. Man theile daher em-pfinden nicht emp-sinden, weil das p nur zur Verstärkung des f die¬ net; dann ade-lig nicht adel-ig. 7) Die eingeschobenen Buchstaben r und welche bloß des Wohllautes wegen, in einigen zusam¬ mengesetzten Wörtern stehen, werden, so wie das h, wenn es dem Selbstlaute als Deh¬ nungszeichen dient, zur vorhergehenden Silbe genommen. Z. B. dar-auf, meinet-hal- ben; seh-en. 8) Fremde Wörter werden nach deutscher Aus¬ sprache getrennt. Z. B. E-van-ge-li-um. 47 Viertes Kapitel. Von dem Tone. § 11 In jedem mehrsilbigen Worte wird eine Silbe mit stärkerer Stimme ausgesprochen als die andere. Diese merkliche Erhebung der Stimme bei einer Silbe, nennt man den Ton. So hat in dem Worte Gesang die zweite, in dem Worte Stelle die erste Silbe den Ton. 15. Es gibt zweierlei Arten des Tones, nämlich den W o rtt o n und den R e d e ton. Der Wort¬ ton wird in einem mehrsilbigen Worte auf einzelne Silben, und der Redeton in ganzer Rede auf ein Wort gelegt, und zwar auf dasjenige Wort, auf welches man im Lesen oder Sprechen besonders auf¬ merksam machen will. Z. B. Er hat gut gelesen, aber schlecht geschrieben. Ich habe ihm das Buch geliehen, nicht geschenkt. §. 16. Der Wortton fällt: 1) auf die Stamm- oder Wurzelsilbe, 2) auf die Vorsilbe un, ur, erj. 48 3) auf die Ausgangssilbe ir, bei den Zeit¬ wörtern auf jren, 4) auf die Nachsilbe ei. Anmerkung. In dem Worte „lebendig" fällt der Wortton auf die Silbe e n d. Fünftes Kapitel. Von dem Lesen. Lesen heißt: ganze Silben und Wörter auf einmal aussprechen. — Das bloße Aussprechen der Silben und Wörter ist, um gut zu lesen, nicht hin¬ länglich, man muß auch verständlich und angenehm lesen. Dieses geschieht, wenn man die Stimme, wie beim Sprechen, nach dem Inhalte der Rede abändert, d. h., wenn man den Wort- und Rede¬ ton und die dabei gehörigen Zeichen beobachtet. §. 18. Die vorzüglichsten Zeichen, welche beim Lesen vorkommen, sind: 1) der Beistrich (,). Beim Beistriche muß man ein wenig mit der Stimme einhalten. 2) Der Strichpunkt (;). Bei diesem Zeichen 49 muß man etwas mehr, als beim Beistriche inne halten. 3) Der D o p p e l p u n ct (:). Beim Doppel- puncte muß man noch länger, als beim Strich- puncte absetzen. 4) Der Schlußpunct oderPunct (.) Bei diesem Zeichen muß man recht merklich, und von einem Absätze zum andern am längsten einhalten, und mit der Stimme fallen. 5) Das Fragezeichen (?). Beim Fragezei¬ chen muß man im Tone eines Fragenden lesen, d. h. man muß am Ende dieses Zeichens die Stimme merklich erheben, und wenn der Sinn der Rede vollständig ist, eine eben so lange Pause machen, wie beim Schlußpuncte. 6) Das A u s r u s u n g s z e ich e n (?). Bei die¬ sem Zeichen muß man die ersten Worte mit dem stärksten Nachdrucke, und gegen Ende im¬ mer schwächer aussprechen, und wenn der Sinn der Rede vollständig ist, so absetzen, wie beim Schlußpuncte. 7) Der Gedankenstrich (—). Beim Gedan- striche muß man eine sehr lange Pause machen. 8) Das Theilungs- oder Binde Zeichen (-) zeigt an, daß ein Wort getrennt, und nicht zu Ende ist. 4 50 §. 19. Bei dem Lesen müssen alle in einem Worte vorkommenden Buchstaben und Silben rein und deutlich ausgesprochen werden. § 20. Die Hauptregel, um gut zu lesen, ist: Man lese mit einer natürlichen und mäßi¬ gen Stimme, so wie man spricht. H