„/reihtN, str Akt.' «r «S Kreitag, Juli I«««. V Jahrgang Die .Marburge? Zettung" erscheint jeden Sonntag, Mittwoch und Freiwq. Preise — siir Marburg: ganzjährig 6 fl.. halbjähug 3 fl.. vierteljährig 1 fl. 50 kr; sur Zustellung iuß Hau» monatlich 10 kr. — mit Postversendung: ganzjährig 8 fl., halbjährig 4 fl.. vierteljährig 2 fl. Die ein Mal gespaltene Karmondzeile wird bei einmaliger Tinschaltung mit 10, bei zweimaliger mit IS, bei dreimaliger mit 20 tr. berechnet, wozu für jedesmalige ^uischaltung 30 kr. Inseraten S?empelgcbühr kommen. Abonnements-Einladung. Bei Beginn deS neuen MonateS machen wir die freundliche Einladung znr Pränumeration. PrSm»meratio»t-PretS. Für Marburz moiiatliq SV kr., mit Zosttlluog i»'« Ha«» KV kr., mit Koß«»rseiid«»g »itttetjätirig 2 K, Iiatbjährig 4 fl., ga«ijill>rig >t ft. Die Administration der „Marburger Zcitinn^." 3ur Zeschichlk des ilagcs. Die Zahl der österreichischen Truppen, welche gegen die Preußen grfiihrt werden können, beläuft sich auf 300M0 bis 340.000. Bei dem Einfall in Bölnnen hakte die preußische Armee eine Stärke von 350M0 Mann. Seilher zog sie noch writere 100.000 an sich: rechnen wir hievon 50.000 Mann Verlust an Todten und Verwundeten. Kranken und Gefangenen. 100 000 Mann als Bes^itzung deS Landes Nucken der Operationsarmee, so bleiben je^tt für diese noch immer 300,000 Mann. Aus Venedig berichtet m^in dem „Kamerad" uitterm 20. )uli: Während fich daß Armeekorps Cialdini's immermehr Nt^ch vorwärts be-wegt und bereits Udine besetzt hat, stelien ltnsere braven Truppen, ivelche dazu berufen sind, dem Bordringen der Italiener gegen Trieft einen Damm entgeg'nzusetzcn. in einer befestigten Stellung am Äsonzo, und so können lvir schon in den nächsten Ta^len Aachrichten von einem blutigen Kampfe am Ison^o haben, da der Feinv. auf seine numerische llebermäch» gestützt, fest entschlossen zu sein scheint, den Versuch zu wagen, weiter vor-zudringen. Borgestern hat auch, bereits das Vorspiel der Belagerung begonnen und wurden die ersten Schüsse zwischen der Batterie des Fort? Hoynau und dem Feinde gewechselt. Der erste Schuß, ivelcher aus dem Fort Haynau abgefeuert wurde, war ein vorzüglicher Treffer. Die Kugel schlug in einen Trupp von feindlichen Osficieren ein, welche am Ausgange von Mestre standen und unsere Forts tietrachteten. Man sah voin Fort Haynau auS deutlich, wie auf den Säinß die feindlichen Officiere aus-einanderstoben. ihre todten und verwundeten Kamei^aden ausrafften und Die tveißk ^ose. Äon A. W. (Fortsetzung.) Eine Stunde später liep sich der Advokat Petri anmelden. Robert selbst führte den Rechtsanwalt in daS Zimmer seiner Mutter, die ihn mit grober Neugierde »mpfing. „Madame.'* begann k^er Advokai. „man hat mich jtum Verth idiger eines gkwifslN Franz Osb^ck berufen, der lvegen polltischen B^rlirech^ns in Ihrem Haufe verijaftet wurde." „Leider!" rief entrüstet die Witwe. Uebri.^ens mein Herr ersuche ich Sie, mich in d cse traurige Angelegenheit nicht weiter zu verwickeln, denn ich kenne Franz Asbeck nicht, will ihn nicht kennen, obglrich er Unglück-licherweise mein Reffe ist. Es bel^arf wohl weiter t schützialven tonnte man auf feindlicher Seite deutlich beobachten. Eine Abtheilung von cirka 4000 Preußen soll von den Unserigen in der Nähe der Rosalien Kaptlle bereit» ganz umzingelt gewesen sein, als plötzlich um 12 Uhr Mittag,S der Besehl zur Einstellung deS Feuers anlangte. Alöbald wurden weiße Fahnen anfgezogen und um halb 1 Uhr ver ftummte der Donner und das Gekrache auf allen Seiten. Der Waffen-stillstand hatte begonnen und einem unentschiedenen, hartnäckigen Treffen ein Ende gemacht. Auf unserer Seite rechnet man 400 biS 500 Todte und Verwundete. Leider ivar daS SanitätS Personale nicht zur Hand. Die Prcßbnrger Civil Aerzte haben mit lobenSwerther Aufopferung und Hingebung den Verwundeten den uöthige» Beistand geleistet. ihn so weit als möglich von der drohenden Strasc zu befreien, und wird er den Händen der Aerzte überliefert, io ist dieS kcine Strafe, sondern ein LooS. das ihn auch dann betroffen haben würde, wenn er sich deS Vergehens nicht schuldig gemacht hätte." Mutter und Sohn sahen sich mit bedeutsamen Blicken an. die dem anfmertsamen Advokaten nicht entgingen, obgleich er seine Uhr hervorgezogen und daS Zifferblatt derselbe» betrachtet hatte. „Mein Herr", begann Robert. „Sie bestätigen eine Ansicht, die ich langst über Franz Osbeck gehegt habe. Seine Angriffe auf das Vermögen und die Ehre meines seligen Baters find zu extravagant, als daß sie ein gesunder Verstand erfunden und unternommen haben tönnte. Wir hcchtn btS je!)t unterlaffen, eine öffentliche Ertlärung über ihn abzugeben, da wir Rücksicht auf den Verwandten nahmen ; jetzt aber ist eS unsere Pflicht. u»d wir verbinden unS gern mit Ihnen, um seinen GcisteSzu-stand zn tonstatiren." „Dan:l ist Alles erfüllt, waS ich von Ihnen erwartete." sagte Äu-lius Petri. „Sie üben eine traurige Pflicht, aber Sie retten dadurch einem Menschen das Lebe», der unter den obwaltende» Verhältniffen unser innigstes Mitleiden verdient. Der Jurist muß eS ihm freilich ver-sagen, da er mit taliem Verstände zu prüsen und darzuthuu hnt. was seine Straflosigkeit herbeiführen tann. Gelingt eS »ir, zu beweisen. Franz Osbeck hat jcho« früher Spure« vo» Geistesverwirrung gezeigt, so wird man auch nothgedrunge» zugebe» «üffe». daß er sti»e politiscden Bergehen in demselben Zustande verübt hat. zumal da sie daS Gepräge eineS tollen UebermuthkS tragen. Wir beweise» ja »ur die Wahrheit. Madame.-wandte er sich zn der Witwe; „und die Wahrheit darf man vor aller Welt bete»nen. So betrachte ich Sie den» als die Zengen deffe», wa» Fast sämmtliche Aerzte PreßburgS arbeiteten in ihrem Humauen Be-rufe von Früh bis Abends. Daß während der Schlacht nach Kittsee um Munition geschickt »Verden mußte, weil dieselbe hier fehlte, tönnen wir gar nicht glauben. DaS Benehmen der hiesigen Bevölterung ist auSge-zeichnet. Leute vom Civil auS allen Ständen suchte» de» ganze» Nach« mittag in dem bewaldeten Gemsenbe^e die Verwundeten auf, ttugen sie auf Wagen und führten sie in die Stadt. Tausende von Eivilpersonen haben heute nichts gegessen, sondern ihre sammtlichen Speisen und Ge-tränte den braven Truppen verabreicht. Officiere u»d Mannschaft find auch des LobeS voll. Die HauSbefitzer haben flch die größte» Opfer bereitwillia auferlegt, und einzelne haben 30 biS 40 Mann i» ihrem Hause aufgenommen. Die Soldaten marschirte» seit dem Tage vo» Kö-niggrätz sast ununterbrochen." Die Bereinigung deS 7. vnd8. B undeS-Armeekorps ist bereits ersolgt, und ist ein Theil der Armee-Anstalten vom 8. Bundes-Hrmeetorps in Würzburg eingetroffen. Die Lebhaftigkeit und Rührigkeit, die allerorten herrscht, zeigt deutlich, daß man darangeht, endlich einmal einen entscheidenden Schritt zu thun und die alte schleppende Führung deS Krieges aufzugeben. Bezüglich der Stimmung unter den Truppen läßt itch nur das Beste sagen. Die Baiern haben sich nicht allein wacker ge-halten, wofür die auffallend kleine Anzahl der von den Preußen eemach« ten Gefangenen einen deutlichen Beweis abgibt, sondern die Leute fürchte» auch nicht einmal daS so gerühmte Aündnadelgewehr und ziehen ihre Po-dewitS demselben sogar vor. da diese letzteren bedeutend weiter tragen und einen sicheren, guten Schuß gewähren. Wo eS irgend möglich ist. über-nehmen die besten Schützen die Unterhaltung deS yeuers. namentlich auf größeren E»tfer»ungen. und die minder guten Schützen versehen nur den Dienst deS Büchsenspanners. Die Preußen selbst sprechen mit allem Respekt von den Baiern und gestehen ganz offen, daß diese ihnen ganz bede»te»de Verluste beigebracht haben und daß ihre eigenen Verluste größer waren, als die der Baiern. Von den Truppen des 8. Armeekorps möge» die Hessen-Darmstädter vielleicht etwaS stark herge»ommen sein. Die übrigen aber haben dazu weder Veranlassung, noch läßt sich auch davon etwaS merken. Aus Frankfurt erhält der „Beobachter" einige zuverlässige Nach-richten üher die dortig,en Borgänge seit dem Einmärsche der Preußen. ES ist erlogen, wenn die „Kölnische Zeitung" behauptet, die Preußen seien mit Hurrahs Plfgenommen worden. Kein Laut ertönte. Die Soldaten suchten durch Absingung deS PreußenliedeS den unheimlichen Eindruck ihres Empfanges zu verwischen. Die am IlZ. d. M. AbendS ankommen-den Truppen quartirten sich selbst bei den Bürgern ein. Einzelne wenig Bemittelte erhielten 3N — 40 Mann. Erst die am folgenden Tage anlangenden Bataillone wurden durch die EinquartirungSkommission unter» gebracht. Der Senat machte dem General Bogel von Falkenstein nicht den erwarteten Besuch, verhielt sich vielmehr ganz passiv. Am Morgen deS 17. ließ der Oberbefehlshaber den Senat vorladen und erklärte de»-selben, wegen seiner letzten Proklamation und wegen seines Verhaltens ihm gegenüber, stt aufgelöst. Der Senator Dr. Müller wurde mit der Leitung der Verwaltung betraut. Senator v. BernuS wurde verhaftet, weil sich in der Staatskasse statt deS buchmäßigen Bestandes von 800.000 fl. nur 28 fl. vorfanden; den Polizeisenator Spelp. der seit langer Zeit a» daS aktive Verhafte», »icht aber an daS passive gewohnt war. traf daS gleiche Schicksal angeblich tvegen Duldung der preußenfeindlichen Presse. Beide Herren wurden zunächst in der Hauptwache eingesperrt, später »ach Ehrenbreitstein abgeführt. Der Oberkommandant ließ dem Baron v. Rothschild mittheilen, daß er bei ihm einziehen werde. Eine Masse von Requisitionen find bereits ausgeschrieben: 300 Pferde, 800.000 Eigarren. 60.000 paar Schuhe. Mehl. ReiS :e. auch an bar 6 Millionen Gulden. — Die Stimmung der Frankfurter ist eine furchtbar gedrückte. Man beschwert sich besonders über daS Auftreten der Offieiere. Krieg oder Krtede«? Marburg, 26. Juli. Die Preußen stehen, wenn auch nicht schwächer, so dock gewiß nicht stärker als daS österreichische Heer, diesem gege»über vor sich die hoch- ich vor Gericht behaupte» werde, und Sie. mein Herr, werden die Güte haben, der Borladung deS Gerichts Folge zu leisten." Robert verneigte sich. alS Zeichen, daß er bereit sei. „Die Geisteskrankheit ihrcS Neffen." fuhr Julius fort, „ist von so eigenthümlicher Art. daß eS eineS scharfen Blicks bedarf, um sie zu erken-nen. Er spricht gut und zusammenhängend, und seine Behauptu^en gleichen denen eines Berständigen. die sich ans Ueberzeugung stützen. AuS meinen Unterredungen mit ihm ist mir klar geworden, daß er mir mit Eifer iviedersprechen würde, wollte ich seine Geisteskrankheit in seiner Ge-genwart zur Grundlage meiner Bertheidigung machen. Demnach »vird mir die Beiveisführu^ unendlich erschivert. und ich bin gezwuiigen. den scharfen und jähen Wechsel seiner Empfindungen, an denen ich sei»«» Zustand erkannt habe, durch äußere, zusällige Einflüsse zu veranlasse», damit er den Richter» klar iverde. Mein Elient selbst muß seine Unzn-r deutschea Krieg. Im Beginne des Krieges, sagt Raymond in der „Revue de deuz Mondes," seien die Chancen deS Sieges auf Seite Oesterreichs gewesen. Italien und Preußen, dessen norddeutsche Berliündete allzu leicht in die Wage falten, feien Oesterreich und den zu ihm tretenden deutschen Staa ten sowohl an Zahl der Bevölkerung ivie der Armeen bedeutend nachgestanden. Dazu habe Oesterreich nicht nur die Kabinette, sondern daS Volk der Mittelstaateu für sich gehabt. In Sachsen und Hannover gäbe eS zwar zahlreiche preußische Parteigänj^er. aber in beiden Läni>crn sei. als die Könige gegen Preußen in die Aktion traten, weder imend eine Erhebung zu Gunsten Preußens ausgebrochen, noch habe die Armee sich geweit^ert, zu marschiren. Wohl aber habe umgekehrt in Baden die Macht der öffentlichen Meinung den Grobherzog gezwungen, sich auf Seite Oesterreichs zu schlagen. Politisch sei also die Sache des letzteren gut und militärisch noch besser gestanden, denn weder Preußen noch Italien vermöchten ihre Armeen faktisch auf jene Stärke zu bringen, tvelche die amtlichen Angaben nennen. Die Oesterreichs zwischen zwei Feinden nennt Raymond eine vortheilhaste. Man darf nicht sagen, daß es durch den doppelten Angriff im Norden und im Süden ztvischen zwei Feuer gekommen sei. Die Sachen wollen unter einem anderen Gesichtspunkte betrachtet sein. Man darf im Gegenthejle behaupten, daß es ein Bor-theil für Oesterreich war. eine Stellung einzunehmen, tvelche die Krüfte seiner Ge^^ncr theilte und sie auf Entfernungen auseinanderhielt, in welchen sie sich weder verst^indigen, noch zu einer gemeinsamen Operation vereinigen konnten . . . Oesterreich und seine Verbündeten nahmen im Gegenthcile eine gut begrenzte Centralstellnng ein. die ihnen erlaubte, ihre Kräfte mit verhältnißmäßig großer Leichtigkeit zu vereinigen und nicht auf einem plötzlich b.drohten Punkte erscheinen zu lc,ssen. sowie im günstigen Augenblicke vernichtende Massen nach irgend einer Stelle des l^m-kretses zu werfen. „Der Sieg ruht in den Beinen des Soldaten," pflegte Napoleon I. zu sagen. Die Schnelligkeit der strategischen Bewegungen ist entscheidend für den Feldzug. Auch im Kriege, bemerkt Raymond, und da am aller-meisten, gelte der englische Wahlspruch: Zeit ist Geld. Die Preußen seien in allen Dingen schneller gewesen als die Oesterreicher, im Mar-schiren wie itn Schießen, und dem Zündnadelgewehr könne man aller-dings einen Theil des Eisolges zuschreiben. Ueber die preußische Artillerie urtheilt Raymond sehr abfällig, ob-tvohl er sonst sehr freundlich gegen Preußen gesinnt ist und die politische wie geistige Bedeutung des preußischen Staates für Deutschland bedeutend überschätzt. Cr meint, die preußische Artillerie erscheine jedes Jahr in einer anderen Ausgabt, sie wechsle sorttvährend mit dem Systeme und stehe doch tveit hinter der österreichischen Artillerie zurück. Ueberhaupt schätzt Raymond die österreichische Armee sehr hoch; die Sieger tvie die Besiegten von Solferino haben sich ivechselseitig achten gelernt. ES ist sehr merklvürdig. wie der Franzose die Niederlagen auf den böhmischen Ebenen erklärt, so merkwürdig. daS wir nicht Alles hier wiederholen können. Er tadelt eS. daß man einige Generale der Nordarmee in kriegsgerichtliche Untersuchung genommen. Ungeheure Fehler seien ohne Zweifel begangen wordei,. aber eS frage sich, ob in der Armee? Den letzten Grund des UnglückStageS von Kölnggräz sieht Raymond, wie wir seliift, tvie die ungarischen Blätter, in der Art und Weise, in tvelcher die österreichische Politik der letzten Jahre geleitet ward. Auch scheint er der richtigen Ansicht zu sein. Benedek'S FeldzugSplan sei theillveift durch politische Gründe bestimmt worden und darum verunglückt. „ES tväre ungerecht und uttpolitisch." schließt er seine Betrachtungen, „die Armee die Folgen von Fehlern einpflnden zu lassen, die Andere t>egangen hieben. Diese, der Niederlage geweihte Armee hat edel ihre Pflicht gethan. In klinem der Treffen, welche sie stets gegen bedeutend überlegene Streit-kräste und eiue Waffe von vernichtender Wirkung auSfocht. hat sie daS kleinste Zeichen einer erniedrigenden Schwachlieit blicken lassen . . . Jl)re Berlusie sind ungeheuer, aber die Größe des Opfers zeigt, daß diese Armee sich daS Recht auf Achtung bewahrt hat und daß auf diesen, in solche Blutströme getauchten Fahnen keiti Raum für den kleinsten Flecken ist." Der französische Schriftsteller sagt noch etwas mehr, und er richtet »seine herben Worte an verschiedene Adressen. Was er fordert, erräth man leicht auS solgeuder Stelle: „Durch Unglück belelirt. sollte . . mau in Wien nicht vergessen, daß eS unter allen Zügen römischer Größe vielleicht keinen berühmteren und mehr bewunderten gibt, denn die Haltung des Senates nach der Schl.icht vo^ Kannä, als er vollzählig dem Konsul Varro entgegenging und ilim dankte, weil er nicht an seinem Ba terlande verzweifelt." Marburgn Berichte. (AnSzeichnung.) Dem Seeheiden von Lissa, Viee-Admiral Te-getthoff, '.st das Ritterkreuz des Maria TheresienordenS verliehen worden. (Von der Po st.) Die Gelegenheit, an Soldaten und Ofsieiere des Sild' und NoroheereS Briefe unentgeltlich befördern zu können, ivird häusig iienützt; doch versäumen eS gar Biele, auf den Adressen nebst der Beinerkung: „Ncrd- oder Südarmee." auch daS Regiment. Bataillon u. s. w. anzugeben. DieS ist aber nothwendig; denn eS können Briefe geschichte, von der er sich nicht loSreißru kann, sobald er sie einmal be-rührt hat." Robert hatte ivährend dieser Zeit über die Vortheile nachgedacht, die ihm daraus erwachsen mußten, wenn der Advokat, der nach seiner Ansicht von Ehrgeiz geleitet lvurde, seineu Zweck erreicht. Er schilderte nun VaS Benehmen des unglücklichen Franz von der Verhaftung, und verschwieg selbst die plötzliche L^eränderung desselben nicht, die daS Erscheinen He-lenen's in ihm hervorgebracht. „Das spricht fiir meine Behauptung!" sagte Juliu). „Wer ist das junge Mädchen?" fragte er in einem gleichgiltigen Tone. Die Witw«: gab ihm Auskunst. „Sie war mehre Jahre Gouvernante bei einer englischen Familie, die vorigen Herbst in ihr Vaterland zurückgereist ist." schloß sie ihren Bericht. „Auf die Empfthluiig meines Arztes nahm ich sie als Gesellschafterin zu mir. und ich mitß bekennen, daß sie der ihr vorai,gegangenen Empfehlung vollkommen entsp.rochen hat. Sie ist schön, gebildet und gut!" fügte sie mit einrr leisen Beziehung hinzu. Der Advok.U hatte eitrige Augenblicke nachgedacht. „Es läßt sich wohl nicht annehmen," fragte er plötzlich, daß Franz die junge Dame schon früher gesehen hat?" „Gewiß nicht!" rief Robert rifrig. „Sie hatte für den Freinden, der nch wie ein Wahnsinniger geberdete. tveder einen Gruß noch einen Blick. Ruhig verließ sie mit meiner Mutter daS Zimmer. Wenn sie auf Franz einen Eindruck ausübte, so ist die» erklärlich, denn Helene ist eine reizende Erscheinung." Der Advokat verabschiedete sich von der Kommerzienräthin. Roberl begleitete ihn bis in dat Vorzimmer. ..Mei» Herr." sagte er, „Sic leiste» uns einen großen Dienst, ivenn Sie den Gefangenen der Berurtheilung entziehe». Die Familie Simoni ist erbötig. nicht nur die Unterhaltungskosten im Jrrenhause zu tragen, sie wird auch den wackern Bertheidiger jede Summe zahlen--" „Ich erlaube mir später aus diesen Punkt zurück,ukomrnen." unterbrach ihn Julius. „Sobald die Arbeit gethan. stelle ich meine Rechnung auf." „Betrachten Sie mich als Ihren Clienten!" rief Robert dem Schei-tuenden nach. Dann gini; er mit heiterm Antlitze in das Zimmer zurück. ..Mutter." sagte er, auf eine bessere Art hätten wir uns Mit dem gefährlichen Franz nicht abfinden können. Bon einem Menschen, der für das TollhauS reif ist, lassen sich derartige Geldansprüche, lvie sie der Vetter erhebt, erwarten; den Verurtheilten aber würde man licklagen und unS beargiviitintn und verdammen. — Daß ich vor Gericht erscheine, um die Geistesverwirrung Franzens zu beweisen, wird ma«» sür eine rettende That. und nicht für eine Handlung der Eigenniitzigkeit halten. An d.r Seite seineS BertlieidigerS st he ich für und nicht gkt^en ihn!" ..Ich ivünsche dem Advokaten Glück!" sagte lächelnd die Witive. Rabert führte seine Mutter in den Speisesaal, wo Helene «kirer ivar-tet». llnter he.tern Gesprächen, an denen auch mehr als sonst die rei-zruve Gesellschafterin Th^il nahm, saßen die drei Personen eine Stunde bei Tische. Denselben Abend tlieilte die Witive ilirem Sohne mit, daß Helene sich enischlossen habe, für immer in ihrer Familie zu bleiben. „Mutter." sagte Robert mit glühenden Blicken, „Sie geben mir Helenen un^ ich gebe Jiinen dafür — das verhangnißvolle Geheimniß meines Vaters zurück. „Gut. Robert, ich halte Dich beim Worte!" ..Gann soll meine Verlobung öffentlich gefeiert iverden?" All deinselben Tage, der den gefährlichen Erlieu in daS Irrenhaus bringt ? Be.de reichten sich die H.md. um den Bund zu b.ki^ästigen. den Habsucht und Liebe geschlossen hatten. ^Fortsetzung folgt) ohne die genaueste Bezeichnung nicht an den Ort ihrer Bestimmung ge« Ilingen. Den Aufgebern von Militürbriefen ist daher Aufmertsamtelt zu empfelilcn. (Einbruch.) In der Nucht vom 25. aus den 26. d. M. wurde im Hnuse des Herrn Bindlechncr in der Draugasse ein Fenslcr auSgelvo' gen. Der Thater muß dic Ocrtlichkeit wohl geklUint daben; denn er hoffte in der Stube 40 goldene und silberne Taschenuhren zu finden, die am vorigen SamStag Hütten versteigert werden sollen: dirielben waren aber im Schlafzimmer deS HauseigenthümcrS aufbewalirt und der Dieb mußte sich Mit dem „Wclk^' einer Ctockuhr un> mit einigen Porzellan« uhren begnügen. Der Schaden betrügt uNt^efähr 30 fl. (D jebstah l.) Am letzten Montag ivurde dem Kellner im Gast-Hause k»eS Herrn Schräm! eine Drehpistole (Revolver) übergeben mit dem Bemerken. Max. Freiherr von Rast werde dicsklbe später abholen lassen. Der Kellner legte den Revolver auf den Schenktisch und entfernte sich: al» er wiederkam, war die Pistole verschwunden und mit chr »in Paar Gäste aus dem Arbeiterstande, die vermutlilich den Diebstahl vcrübt. Der Revolvrr schießt achtmal und hat einen Werth von 46 fl. Letzte Post. Vreuße« hat die Feindseligkeit-« gegen die B»«de»truppen nicht eingeftellt. __. . Die preußische Main-Armee hat eine Stärke »o« ^"^'sin Angriff der Preußen auf die Würtemberger bei Tauber» bischvfsheim in Baden wurde zurückgewiesen. Die Badener wurden im -Vdenwalde g^chlage«. Italien hat die Feindseligkeiten auf S Tage eingeft^t unter der Bedingung, daß ihm Gegenreeht gel^alten werde: dteArift lSuft Vom 2Z. Zuli moraens. ^ ^ Napoleon soll Venetien an Oesterreich zurückgestellt und dem «aiser freie Hand gelassen haben, nm es ^mittelbar an Viktor Emannel abzntreten und mit ihm über die EntschSdigung zu verhandeln. Telegraphischer Wiener CourS vom 26. Juli. 5«/. Metallique«.....60.SS I Kreditaktien........141.S0 ü'/, Rational'Anlehen.... 65.35 London.........1ZS.— 1S60er StaatS-Anlehen ... 74.50 j Silber.........12L.— Nankaktien....... 792.— > K. K. Münz-Dutaten .... 6.12 Die in Graz rühmlichst bekannte und gesuchte von der seligen Frau Aloifia Meerwald ist auch in Marburg in I. 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Edikt. (284 Da bei der mit Edikt des t. k. Bezirksgerichtes Marburg ddo. 22. 3uni d. I.. 3. 5046 auf den 16. d. M. und die fol^nden Tage an-geordneten ersten exekutiven Feilbiethung der dem Frl. Maria 3atowitlch gehörigen Fahrnisse, al«: Pupwaaren, Wäsche. Einrichtung ze. und Buch« forderungen, nicht alle Pfandstücke verkauft worden stnd, so werden diese bei der Zweiten FeilbiethungstagsaMg am 30. d M. nnd in den fol-genden Tagen Vormittags von 9 bis 12 Uhr und Rachmittags von 3 bis 6 Uhr in dem Verkaufsgewölbe der Exekutin. Grazervorstadt Haus» Nr. 25 in Marburg, auch unter dem Schätzungswerthe gegen sogleiche Barz<^hlung unv Wegschaffung hintangegeben werden. Marburg am 22. 3uli 1866. Der k. k. Notar als Gerichtskommifsar: Dr. 3ulius Mullv. g. 9237. (288 Zweite exekutive Fahrnifsenversteigerung. Vom k. k. Bezirksgerichte Marburg wird hiemit bekannt gemacht, am 2. August 1866 Bormittags von 10—12 Uhr zu Dobring Haus Nr. 94, die zweite und letzte exekutive Versteigerung der dem Augu» stin Witzmann gehörigen Fahrnisse, alS? 2 ^hrwägen und 5 Schtveine. zusammen'im Schätzwertde von 102 fl. ö. W. stattfinden wird. Bei welcher diese Gegenstände auch unter dem Schätzwerthe gegen sogleiche Barzahlung hintangegeben werde«. K. t. Bezirksgericht Marburg am 21. Juli 1866. s281 Zahnarzt Med.- Sr Chir.- Dr. Tanzer, vocent der Iatzul?eilkunit an der k. k. Univerßtiit in «rq ordinirt täglich von 8 bis 4 Uhr in seiner Wohnung Herrengafse?tr. HOI (rothen Igel, vis k vi« des Stadtpfarrgebäudes) im 1. Stock. Eisenbahn-Fahrordnung fitr Marburg. «ach Wien: Nach Trieft: Abfahrt: 6 U!,r 19 Min. Krüh. »l fahrt: S llhr 15 «ti». Aestz. « Uhr 4S Mi«, »bend«. 9 Ntzr S Mt>. >d«»d«. Nach Billach: Abfahrt: 9 Uhr Krüh. Die gemischten Züge vertehren täglich i> der Nichtnng nach Nie«: Trieft: «bfahrt: 12 Uhr 44 Min. Mittag». »bfahrt: 1 Uhr 26 Mi«. MMag«. Tilzng verfehrt von Nie» »ach Trieft und »o» Trieft «ach Nie« Dienstag, Donnerstag ««d Samftag. «ach »i«n: »«ch Trieft: ^«bfahrt: 2 Uhr 36 Mln. Mittag». Abfahrt: 1 Uhr 52 «i» Mittag«. Verantwortlicher Uetattenr: Kränz »ieSthaler. Dr»«t «nd «eriag »— Gdnard Zanschitz t» Mard»r,.