Nr7857 Plänumeratlon«pl«l«: I« «»»ptoll nanz«. si. I>, halbj. b.«». yllr bi« Zustelln», in? Han» halbj. 50 lr. »tit be« P«fi ««»,<. ft. lb, halbj. ft. ?.«>. Donnerstag, 16. April Anftlti o«»«e».l.«,: io,Kpl.Zck« l«.«ll.. »».»ll.. ,»,. l» ^. n. !. l^. I«fnstt»»«Ie»pel jed««». «> »». ^874. Amtlicher Theil. tz/t' k. und l. Apostolische Majestät hllbcn mit Aller-,^'"nterztichnttem Diplome dem l. l. RegicrungSrathc ^ Erstände der administrativen Bibliothek im Mini-h>"" dcs Innern Dr. Constautin Wurzbach Edlen z^'^enberg als Riltcr des Ordens der eisernen k "dritter Klasse in Gemüßheit der Oldensstatutcn "l'lterstclnd allergnädigst zu verleihen geruht. Nichtamtlicher Theil. Iournalstimmen vom Tage. y, ^ie wiener Blätter beschäftigen fich in erster Linie !«Us ,°"sessionellen Debatte im Herren-^,'l. mobtsondere feiern die liberalen Journale die ^ltlichc Haltung der Majorität des öfterrelchi-Herrenhauses. ^lll, > ^istrieren nachfolgend die hervorragenden "n elnigtr TageSblütter: Ü!l>''^lksse": ^Wir haben wiederum alle Ursache, ^ltim ^^ °"^ ""5" Oberhaus, das zwar, um ein ^ U^ ^^'lhnls seines Präsidenten zu gebrauchen, an ^ ^ der Weltgeschichte, neben dem Minutenzeiger l^ ^ldnetenhauseS, als Stundenzeiger langsamer z^ ' llber stets viel zu genau weiß, »aS die Glocke ^l» w "^ '" ^" verhängnisvollen Fehler gewalt-tz,,,,. ^lardierens zu verfallen. „Oesterreich über ^ 'ft und bleibt dort die Losung der weit über-^°ln Mehrheit, und unter dilsem Vanner lönnen ^ sicher sein, jene „Revolution von Oben" zu Kitz ' ^^ ber Urheber des Concordats mit Leichen-W^"t von diesen Gesetzen prophezeite, die aber in M^ nur h^, eintritt, wo die maßgebenden Kreise «Üt Mgnievollen „Zu spät" nicht vorzubeugen wissen, ^ü! f""'< der die Verhältnisse kennt, war der Erfolg M,t, ^^tn durchaus ebenbürtig, denn die Wogen der Hi." gegen das Gesetz gingen diesmal ungleich ^l lin "lenlgen socialen Kreisen, die nun einmal ^ ^°bes Contingent jeder Pairskammer der Well ^«gebenden Einfluß auszuüben pflegen." !'blft'ch "denblall": ^AuS der Abstimmung er« li ^' dllß die Behauptung, eS seien die Vertreter ^Mchlechler. die mit der Geschichte Oesterreichs M isl.'" Ntid, Gegner des Gesetzes, eine Unwahr-? lllick» l ^ ^"^" "^ ^ gegnerischen Lager neben tr l,^">ütsten Träger historisch berühmter Namen, ^ztiyl'vchen fehlt c« auch unserer Partei nicht, ja ,s »litd,^' ^ von Trägern desstlbm Namens, von ' ^e «„^"selben altberühmten Geschlechtes, die einen !? ^ °"n gegen das Gesetz stimmten. Und für ,l!^ «iif ^"mlen fast ausnahmslos alle, die ihre H' ^'t dü^""^" ^' Staatsdienste gesammelt haben, ,/tz ich ^ ihre Gelehrsamleit sich auszeichnen und den ?- ^rldm""^use nicht blos ihiem Namen, sondern ^^" Un! Bedeutung verdanken. Mit dcm mo< k, "Ml., ^"lamenlarlschen Erfolge lönnen die reich«. ll>h<^ "treuen Oesterreicher zufrieden sein. Das >,, Btül, / ^ neuerding« als eine unerschütltl-^>! "li«stn«a österreichischen Staatsidec. des ver-2"^n ,/^scn Systems und der Politik eines !5^litt« ""«vollen, aber sicheren und gleichmäßigen v^t t, , hll. Nicht eine Partei, der öslerreichi-^>>t<, d^,"'^dlr einen Sieg errungen über daS m" der ß;°"'s^en Concils, das den Kullurbestre- ^g«gtnm?""' ""b Vvller mit unversöhnlichem V Unglück« ^ «idenblatt": „All die landeS-^ ^ lelhst" ^plofthezeihungeu. welche wochenlang oer-'»i?"hlbun« "beraler Stile kolportiert wurden, all ^tt. " Triüw ^"^ler Blätter, welche die Hoffnung l», ^ Wr«»ft "^ durchleuchten ließen, sind glänzend >^" »ed«.^"". Der Epielopat hat die Flinte >>! i^llttti s, l ": die Laienmajorität der ultramon. )«»" net,^ «"ficht auf Erfolge ferner °l« 'H^th,^ «netenhlluse ist die «nnahme der beiden. !>» tifel ».'s. «" °rei noch ausständigen Gesetze ^ltz l«lt,t» nu? , "'' ""d die Sanction seitens der >t^bni« .,,°tnen fraglich erscheinen, welche daS W» «^ in aa,. l°«e der Entwürfe gegebene Kaiser-^"i^ der .^, "'^n. So wäre denn das Ge-X i/tiu^"tn großen Resorm yestchert, die vom ' "Ublth: " " klSperg in Angriff genommen '""lch Vie bei dcr Wahlreform schienen die Schwierigleiten, welche fich der confessionellen Gesetz, gebung entgeaenstemmten, aber flugcs, vorsichtiges Er. wäaen und Handeln seitens der Regier»na. Hal, im Vettine mit dem besonnenen Freisinne der Verfassungs-lrciltn beider Häuser des Neichöralhcs, alle Schwierig-leiten überwunden. Nach dritlhalbjahrigcn Mühen gelang endlich die Einbringung der Enl oürfe. Dann schien eitnftits ihre überaus orohe Mäßigung die Opposition im liberalen Lager z« wcckcn. anderseits die ultramon. lane Einschlricherei in maßncbclldrli Regionen daS ganze! Neformwert zu gefährden. Danl dem von ultramonlaner Seile entwickelten Fanatismus. 5en ungerechlfeltiglen Anschuldigungen, den brutalen Diohungen, wurde jede Differenz im VerfassungSlaglr elstickt und die Ein« müthiglell innerhalb der Partei mid zwischen letzterer und dem Ministerium so überwältigend wie laum jemals manifestiert. Der Sorac. daß im Herrenhaus« noch die Gesetze zum Sturze lommen lönnlen, haben die Kenner österreichischer Zustände si^ niemals hingegeben." „Tages presse" : „Di: liberale Partei darf mit diesem Resultate zufrieden sein. Wenn in der PairSlammer, welche neben ellf Kirchenfürsten eine so reicht Anzahl von Vertretern des Hochadels und der conservativsten Kreise aufweist, unler hunderlzwanzig Anwesenden sich mit aller Anstrengung nicht mehr als dreiundvlerziq Gegner des modernen Staates auftrciben ^ lassen, so muß die fludal.ullramontane Partei doch wohl endlich begreifen, daß eS mit ihren Aussichten für immer vorüber ist. Zwar eingestehen werden e« weder die Prälaten noch die Gaugrafen jemals, daß sie an ihrer Sache verzweifeln. WaS die Fürsten dcr Kirche brtlifft,! so stehen sie alle unter dem Banne der Cmyllica-Uli. schauungen, neben welchen ihre eigene Ueberzeugung leine Rolle spielen darf. Bei dem feudalen Adel aber wird! fich erst die nächste Generation mit dem modernen Staate versöhnen, während bei den gegenwättiaen > Kämpfern der pergamentenen Vergangenheit leine Be-^ lehrung mehr zu hoffen ist. So belrübcnd es nun, auch ist, eine lange Reihe voi, so glänzenden, mit der Geschichte der österreichischen Monarchie in meistens rühm« voller Wcise oerlnüpften Namen detheiligt an einem >. Kampfe zu sehen, welcher die zu N'.chl bestehenden Grund» ^ lagen der Slaatsorgamsation zu untelwühlen und umzustürzen sucht, so muß es unS andererseits doch hohe Befriedigung gewähren, so viele Vertreter der erlauch» testen NdelSgeschlechler auf der Seite der Verfassung und des Fortschrittes zu finden. Das acnannte Blatt fährt fort: „Diese erleuchteten Ariftolralen haben eS längst begriffen, daß man weder seinem Valrrlande noch der Dynastie einen Dienst damit leistet, sich in lmdisch-trotzigem Widerstände den Forderungen der Zeit entgegenzustemmen und an einer durch den forlschrellenden Entwicklungsgang der Menschheit für immer begrabenen Vergangeiheil störrisch festhalten zu wollen. Von dem Augenblicke an, da die dcn Ideen dcr neuen Zeit entspstchende neue Rechtsordnung von Fürst und Voll als Basis dcr weiteren Enlwicklu:ig an-erkannt und darauf der Bau des modernen Staates ge. gründet worden ist. kann eine Partei, welche die schon halbocrmoderten Trümmer der alten Ordnung wieber hervorsuchen und das neue Gebäude umstürzen will, nicht mehr sür conservativ, nicht mehr für eine Stütze des Staates und Thrones gelten. Solche Bestrebungen sind von da ab im Gegentheil revolutionär. Nicht mehr durch gewaltlhälige Nicderhaltung des Vollsgeistes und des Freiheitsdranges, sondern nur durch liebevolle und weise Gewährung der Forderungen, welche die fortgeschrittene Zeit an die Bcsttzer der Herrschergewalt stellt, kann jctzt ein Thron befestigt werden, und wenn die Feudalen und Ultramontanen «S jetzt noch für möglich hallen, daß ein Staat wie Oesterreich im Widersprüche mit den modernen Ideen regiert werden könne, so bc< gehen sie einen wahrhaft unbegreiflichen Anachronismus. In unserem Herrenhause sehen wir die Blüthe des österreichischen Hochadels beisammen. Obwohl eS erst ein Vierleljahrhundert her ist, seit die Prinzipien der Freiheit und Rechtsgleichheit in Oesterreich sich zum ersten mal Bahn gebrochen, so finden wir doch schon jetzt die Mehrheit dieses Hochadels den liberalen Ideen zugeneigt. DaS ist ein glänzendes Zeugnis für die österreichische Aristokratie und ist jedensaUS mehr, als irgend ein europäischer Staat in so lurzer Zeit erreicht hat. Wir haben alle Ursache, unS dlr Abstim. mung in unserer Pairslammer zu freuen und nun, da daS günstige Schicksal der confessionellen Vorlagen auch im Heirenhause entschieden ist, der Hoffnung Raum zu ' geben, daß die Regierung auf dem eroberten Terrain bald lüftig weiter fchieiltn »lrd." Reichsrath. »4 Sitzung de« Herrenhauses. Wien, 13. April. Se. Durchlaucht der Herr Präsident Fürst Karl NuerSperg eröffnet um 1l Uhr die Sitzung. Auf der Ministtldant befinden sich: Se. Durchlaucht der Herr Ministerpräsident giirft Adolf «luer«. perg, Ihre Excellenzen die Herren Minister Freiherr v. Lasser, Dr. BanhanS, Dr. v. Stremayr, Dr. Glaser. Dr. Unger, Nitter o. Ehlumecly, Frelh. v. PretiS, Oberft Horst und Dr. Ziemiat. lowsli. Der vonseit' der Minorität der Commission bezüglich der conslsstonelle,, Gesetze gestellte Antrag auf Uebcrgang zur Tagesordnung wurde mit 7? gegen 43 Stimmen bei namentlicher Abstimmung abge« lehnt. Ihr Berichterstatter Graf F a llenhayn wies auf die zweitägige Generaldebatte hin, worin die Mino« riläl ihre Rechtfertigung findet und perhorreSciert über« dies das Eingehen in die Specialdebatle, weil eS fich nicht um die einzelnen Bestimmungen, sondern um die 'Grundlage dcS Gesetze« handelt. Der Berichterstatter ter Majorität Ritter von Hafner widerlegte d!e Angriffe einzelner Gegner au» dci Sp:ciüldeballe, sowie die Einwendungen gegen da« Prinzip, nachdem doch das Gesetz weder in da« canoni» sche Recht noch in die geistlichen Functionen fich menge, auch nicht das in gut katholischen Ländern eingeführte ! I'Ig.6«lullt ro^ium berühre. Sl. Cxc. der Herr Cultusminister schlug die Gcgner mit ihren eigenen Waffen. Habe doch Cardinal Rauscher gesagt, die Vorlage beeinträchtige im großen und ganzen die Rechte drr Kirche nicht. Und derselbe Kirchenfürst sprach die goldenen Worte, daß das Seel' soraeramt jo gleichsam lein Freibrief sein dürfe für poli« tische Agitationen. Er, der Minister hoffe und erwarte, daß der Episkopat nicht d,ran denke, die Autorität des Staates zu erschüttern. Schließlich beschränkte sich Se. Durchl. der Herr Ministerpräsident auf einlae wuchtige Bemerlun» gen. Er protestierte namens des Beamlensstande« gegen die Aeußerung der „Herabwürdiaulig" de« Pfarramtes, wenn es ein Slaalsamt würbe. (Cardinal Schwarzen» berg.) Den Gestand von Staat und Thron von der Nichlannahme des Gesetzes abhängig zu machen, nannte er eine Ungeheuerlichkeit und meinte vielmehr, diese Dinge seien von der Liebe und Treue des Volle S abhängig, woran zu zweifeln lein Anlaß sei. Somit wird mit einer Majorität von 37 Stim« men in die Specialdebatte eingegangen. Die Bischöfe und mit ihnen mehrere Laien ihrer Partei verließen das Haus. Der Präsident eröffnete nach lurzer Pause die Spccialdebatte, welche 3 Stunden in Anspruch nahm. Nmendtmcnts wurden zu den Paragraphen 6, 8 und 54 eingebracht. ES sprachen Fürst Loblowih', v. Höf-ler. v. Hein, o. Hye, Fürst Liechtenstein und ter Berichterstatter Rltler o. Hafner; zum Schlüsse nochmals der Herr Eultusminifter Dr. v. Slremayr. Sämmtliche AmendementS wurden abgelehnt, daS Gesetz in zweiter und gleich auch in dritter Lesung ange» nommen. Parlamentarisches, (Fortsetzung der Rede des Freiherrn v. LichtenfelS.) „Als mit der Aenderung der Sitten die Verhandlungen in äußerlich geregelter Form vor fich gingen, hsr-ten doch die Streitigkeiten nicht auf. Man steht Eon. cilien gegen Concilien sich erheben, darüber streiten, welche Concilien als ökumenische anzusehen seien; man steht vom neunten Jahrhundert an, wie die Anmaßung der Päpste sich immer «höhte, auch den Streit über die Kirchengcwalt immer ställer werden. Die Kirchengeschichte lennl lasterhafte, sogar verbrecherische Päpste. Päpste, die durch den Pöbel auf den Stuhl gefetzt worden find, Päpste, welche den heiligen Stuhl durch Simonie erwor-ben haben, Päpste, die bei Lebzeilen der Verewigten ge-wühlt worden find; selbst Knaben von,12 und von 18 Jahren haben die dreifache Krone getragen; vielfach sind die Fälle, in welchen mehrer: Päpste einander gegenüber standen, mehrere Päpste find als Irrlehrer verdammt worden; die Lehre eines Papstes wurde nvch nach seinem Tode verdammt. Die Concilien von Constanz und Basel psoclamierten den Grundsatz, daß die Cvlicilien über dem Papste stehen, während jetzt der Papst als llllei:,helrscher proclamiert ift. 602 Sie find alle uur darin einig, daß sie bestrebt sind, die weltliche Herrschaft an sich zu reißen. Nur diejenigen Fürsten, welche die Energie besaßen, der Kirche mil Festigkeit entgegenzutreten, waren imstande, die Ordnung der Kirche gegenüber aufrecht zu erhalte^ Selbst Karl der Große, so sehr er bestrebt war, sein Reich nach kirchlichen Prinzipien einzurichten, tonnte nur darum in Frie» den regieren, weil er nicht der Mann war. seine Herr-scherrechte dem Papste zu Füßen zu legen. Aber schon sein Sohn, Ludwig der Fromme, mußte im Büßerhemde stehen und Canossa ist nicht der einzige Fall päpstlicher Ueberhebung gewesen. Man braucht nur darauf hinzu-»eisen, daß ganze Kaisergeschlechter in dem großen Kampfe zugrunde gingen, so die Heldengestalten dlS schwäbischen Kaiserhauses, besonders Friedrich II., welchen der Papst «inmal verfluchte, weil er nicht den Kreuzzug nach Palästina antrat und zum zweitenmale, weil er ohne seine Erlaubnis dahin zog. Endlich wurden der weltlichen Obrigkeit die Augen gevffnet über ihre Thorheit. Erst als die deutschen Fürsten zu Rhense ftch zum Beschluß ermannten, daß dem Papste lein Einfluß auf die weltlichen Dinge zu geftat« ten sei, wurde vorläufig diese Frage entschieden, und als fie ftch atlmälig des Grundsatzes bewußt wurden, daß der Kirche kein Einfluß im Staate zugestanden werden dürfe, der der Staatsgewalt gefährlich werden lünnte, erst dann gelang es, die Ordnung im Staate der Kirche gegenüber zu sichern. Dieser Grundsatz muß um so mehr aufrecht erhal-ten werben, als die päpstliche Anmaßung durch die Bulle vom Jahre 1870 den Gipfel erreicht hat, wodurch als göttliche Offenbarung erklärt wurde, daß dem Papste, nenn rr von seinem Lehrstuhle aus spreche, die Unfehl-barleit zukomme. Unter dieser Voraussetzung würde die Allgewalt des Papstes leine Grenzen haben, als seinen eigenen Willen. Die Folgeu dieser Anmaßung möge die Curie fürchten; sie können leine anderen sein, als daß der allzu straff gespannte Vogen bricht und damit der heilige Stuhl tief erschüttert wird. Was daS Concordat betrifft, so hatte nach dem Wortlaute der Urkunde dcr Staat selbst das Recht, von derselben abzugehen, denn im Eingänge der Urkunde wird als ausdrücklicher Zweck der Ulbereinlunft erklärt, dem österreichischen Volle Frömmigkeit und Sitttlichtelt zu lehren. Weit enlsernt aber davon war das Concordat nur eine Quelle von Reibungen und Zwiftigleiten und erregte die Erbitterung desjenigen Thettes der Bevölkerung, welcher die Entwicklung ihrer geistigen Kräfte fühlte und daher den Druck des Concordats schwer empfand. Die Folge des Concordat«« war zuerst allgemeines Erstaunen, dann Misbilligung desselben im In- und Auslande, dann steigende Abneigung und Entfremdung der Gemüther. Unter diesen Umstünden war es mit der Erreichung des Zweckes des ConcordateS zu Ende. Sittliche Freiheit kann nicht entwickelt werden, wo der Geist sich gefesselt fühlt und wahre Frömmigkeit ist nicht dort, wo Anlaß zu Unzufriedenheit und Zwistigleit gegeben ist. Oef-«ntliche Verträge können nicht nach jenem kleinen Maßstabe gemessen welden, nach welchem Pnoatverlräge gemessen »erden. ES ist «in triftiger Grund zum Rücktritt von einem Vertrage vorhanden, wenn auch nur jene Umstände sich ündern, welch« stillschweigend als Vedingungen des Vertrages angesehen werden. Weder Kaiser, noch Papst haben das Concordat in ihrem eigenen Interesse geschlos. sen. Wle das Concordat also aufhörte, seinen Zweck zu erfüllen, war dieser Vertrag zu Ende. Nbglsehln von dem Inhalte der Urkunde selbst ge< hört das Concordat überhaupt nicht zu der gewöhnlichen Art von Verträgen, sondern zu jenen Acten, welche kulturhistorische Verhältnisse betreffen, ihre Lebensfähigkeit also verlieren müssen, wenn diese Verhältnisse sich ändern. DaS Concordat kann nicht als Vertrag behandelt werden; da die Curie die Gestimmungen dcsftlben nur als Concessionen ansieht, welche, wenn es das Wohl der Kirche erfordert, wieder zurückgezogen «erden können, so tonn auch der Staat nicht gezwungen werden, das Concordat als Vertrag anzunehmen und kann der Staat sich als berechtigt ansehen, davon zurückzutreten, sobald dasselbe mit dem Wohle des Staates nicht mehr vereinbar ist. Abgesehen hievon sind in neuester Zeit oonseite des h. Stuhls Ereignisse eingetren, welche es allein rechtfertigen, wenn Oesterreich sich heute durch das Concordat nicht mehr gebunden fühlt; ich meine daS Dogma über die päpstliche Unfehlbarkeit und die Verdammung der österreichischen StaatSarundgcsetze. Der Nuispruch deS Papstes, womit die öfterreichi-schen Staatsgrundgesetze als lyx miÄuä«, gänzlich nichtig und ohne jegliche Kraft erklärt werden, der Nus« spruch, der jetzt als wirtliche Offenbarung gelten soll, ist «in offenbarer Eingriff in die bürgerliche Oberherrschaft; es liegt darin eine Aufreizung der Bevölkerung gegen die Staatsgewalt, die die höchste Gefahr mit sich bringt. Man hat mit Berufung auf daS Slaatsarund-gesetz, daß jede anerkannte Kirche ihre inneren Angelegenheiten selbstständig zu ordnen und verwalten könne, die Frage aufgeworfen, waS unter inneren Angelegenheiten und waS unter den äußeren Angelegenheilen der Kirche zu verstehen sei. Ich muß gestehen, daß mir diese Frage sehr einfach fcheint. Ib glaube, daß unter den äußeren Verhältnissen alles dasjenige zu verstehen sei. was, sei eS mittelbar, sei eS unmittelbar, die Interessen des Staates berührt. Nur dasjenige, was weder mittelbar, noch unmittelbar die Interessen des Staates berührt, kann als innere Angelegenheit der Kirche betrachtet werden. Daß An» gelegenheiten, die das Int^esse des Staates unmittelbar berühren, als äußere anzusehen seien, wird wohl niemand bestreiten. Aber auch unmittelbar ist das Interesse des Staates bei den Angelegenhcilen der Kirche vielfach be« rührt; wenn z. V. die katholische Kirche Feiertage festsetzt, so scheint dies eine innere Angelegenheit. Wird aber d>« Zahl der Fiiertage so groß, daß dadurch Fleiß und Thätigkeit leibet. daS ooltswirthschaftliche Interesse gefährdet wird. dann leidet auch dcr Staat. Man mag Processionen, Wallfahrten, Andacht vor Heiligenbildern und Ablaß immerhin als Geförderung der Frömmigkeit ansehen, wenn aber Processionen die öffentliche Ordnung stören oder in sanitärer Beziehung schädlich sind, wenn Wallfahrten Gelegenheit zur Unsittlichleit und Aus« schweifmia. geben, wenn die Andacht vor Heiligenbildern in abergläubische Miralelwerle ausartet oder der Ablaß dazu benützt wird, die unwissende Menge um ihr Geld zu bringen, dann sind diese Angelegenheiten äußere und fordern daS Einschreiten der Staatsgewalt. Der Art. 13 der Staatsgrundgesetze schreibt vor, daß die Kirche den allgemeinen Staatsgrundgesctzm unter- worfen fei. und dies mit vollem Recht; denn P^, betrachtet ist in der That die Freiheit der Kirche M anderes, als die Unabhängigkeit dirselben vom S^ und die Vermehrung der Herrschaft über die Masses Vevölterung; und darum ist es sehr unrecht, wenn ^ bei jeder Einschränkung der Kirche von dem Polizei spricht. ,, (Der illustre Redner wurde durch Plötzlich "^ getretenes bedenkliches Unwohlsein verhindert, sllnt l«' fortzusetzen.) ^ Zur Landtagsoldlmng des dreieinizen ^ Königreichs. Die „Agramer Zeitung" veröffentlicht fck^ Gesetzvorschlag über die Abänderung und ErgänM ' GesetzarlilelS II: 1870, betreffend die LanblaaMW! der Königreiche Dalmatien, Kroatien und» vonien. Derselbe lautet: -, 8 1. Der Landtag besteht im gegenwärtige» T". torialgebiele Kroatiens und Slavoniens aus vierund« zig Mitgliedern, und zwar: ^ a) au« dem Erzbischof von «gram, dem selb^ Patriarchen resp. Metropoliten von Karlowitz, d»l"> fünf Diözesanblschöfen als Ganal-Convivanten; .^ d) aus sechszchn Vertretern der kroatisch-slav«""^ Magnaten und .^ ^ aus einundfünfzig VollSverlretern, von denen I^ auf die Städte und fünfundoierzig auf die übrige» melnden entfallen. .z, Die Wahl der unter I) und o erwähnten LaM Mitglieder bestimmt die Wahlordnung. ^ H 2. Die löniglichen Beamten, ausgetioninle" ^ Vorstünde der LandeSregierungSsectionen, können " ihrem Dienste nicht auch zugleich daS Abgeo^ ^ mandat ausüben. Deshab hat sich jener lön. "^e, welcher zum LandtagSabgeordneten gewählt werde« >^ zu erklären, ob er auf sein Amt oder auf sein ^ Verzicht leistet. ..M tz 3. Alle LandtagSmilglieder genießen hi«"'" „l der Bezüge alle den Vollsvertrelern zukommenden sich vollkommen «leichen Rechte und Vorrechte. , ,,>. § 4. Im Falle der Vergrößerung des N""" , umfanges Kroatiens und Slavoniens durch Vereis ,^ der Militärgrenzverwaltung mit Kroatien-Slav^' ^ die Zahl der Volksvertreter auf Grund des >n ^ Gefetzt angew'ndeten Schlüssels von 25.000 6""" je einen Abgeordneten zu vermehrcn. ncyl Sidney!" ^. Sie ließ sich auf einen Sessel nieder u«° ^ ein heftiges Schluchzen auS. Indessen h^e >'A ^ kommende dem Hause genähert und "bergad I ^ li» einem Diener, worauf er in die Halle deS^"'^' Lady Barbara sprang auf, als ob neue Kra>l ^ ^ sie plötzlich durchströmte, und richtete ihre ^.> ^ auf. Jede Spur von Ausregung war °.on '^ 5° sichte verbannt. Kaum hatte sie sich in ""l ,z,» entfernten Ecke niedergelassen und die Fatten ^ ßcn Moryentleide« geordnet. alS ein Die" Meldung herclntrat: lf "" ^" wiel'tsholen, was er bereits in mund-llws/. !"""sen über diesen Gegenstand gesagt habe. lnk ?'«l°b lilr die Enchclica der Papst die persönliche «usMtßliche Verantwortlichkeit übernehme. In-^.« "" ^^er Depesche sprechen, dürfen »ir her« <°"' .daß Graf «ndrassy, da die Depesche N? "ne österreichische «ngelegenheit, nemlich die ^"" Encyclica bezüglich der österreichischen confes. , '""> Glst^tntwürfc betrifft, weacn der Note Ve ^uWn mit der österreichischen Regierung gepflogen tz "!? die Depejche daher ebenso die Ansichten der ^ 'pichln Regierung wie die des auswärtigen Amtes lH?it ..Norddeutsche Allgemeine Zeitung" veröffent-I, °'t Instructionen. welche der Reichslanz-^'"nerzeit dem Gesandten v, «rnim in der Con-^ ^ zugehen ließ. Die erst« dieser Instructions ^" ^°ln 20. Mai 186!) und spricht sich geaen den lm Ä ^nims aus, wonach Preußen und Deutsch, ^ x ""5 dem Concil durch besondere Abgeordnete »«fuss ) """."en lasscn solle. Für Preußen gebe es Ren ^."äßlg. "" politisch nur den Standpunkt der Rcki?^ll der Kirche in kirchlichen Dingen und der Wt " AbUtthr jeden Ueberariffes auf staatliches ^"'.7- Die zweite am 5. Jänner 1870 erlassene Iü ,"'on erklärt, daß sür jetzt nicht mehr thunllch ^ b > .li Erumthigung ^^^ moralische Unterstützung ^, x? ""b der ihnen zustimmlnden Bischöfe, deren d°I»... ^llgierung schlimmstenfalls im eigenen Lande ^^. der dritten Instruction vom 13. März 1870, ^ln l» s, ^"Mchen. .^ ^^ früheren Depeschen erhal. »,^ ^°l lchlspunlte resümiert, heißt es: .Der König ^' "" lebhafter Sympathie von dem Actenstücke bldls, ^"'" die deutsch österreichischen Bischöfe ihre ^eiu öl" Geschäftsordnung niederlegten und Ab- ^ ^9M verlangten, um den ökumenischen Charakter ^. °"cils für die katholische Kirche zu wahren. Die ii^e dieses Actenstückes ist eine ebenso würdige als ^°lnentllch scheinen auch mir die Bischöfe in ihrem ^ /° «egen die Anwendung des Majoritätsprinzips ^"Wlltische Entscheidungen den Punkt getroffen zu ^' °uf welchen der Kampf innerhalb der katholischen ^in hauptsächlich richten muß. Es kommt nun H ^ b"°"l an, wie lange und wie weit die Gi-^°ln Muth haben, für ihre Ueberzeugungen elnzu-k^d die sür ihr Handeln natürlichen Folgerungen ^l?' ^^ Regierungen des norddeutschen Bundes ^ berufen, den Kampf gegen Concil und Curie V« "' s° 'ange formal innerhalb des kirchlichen ^ ^ .lienende Fragen dlecutlert werden. In den Augen ^»tisck^ ^"d und bleiben wir eine vorwiegend prole-hlt j ^acht. Die Bischöfe sind e« vielmehr, welche !»^?"k Stellung und die Interessen ihrer Diöcesen !°l^.," haben. Die Regierungen können die Für-"Ur ^''^ nicht übernehmen; sie können dem Episkopat ^tn w sicherung geben, daß. wenn er selbst seine bil^ .""chle und die Rechte der Diöcesen wahren will, Äunaln . "U" hinter ihm stehen und leine Vergewal» ^llln . " werden. Wie weit die Bischöfe in dieser Nt ^"«. '^er Rechte gehen wollen oder können, haben ^t!> n ^ Gewissm abzumachen. Die Regierunaen tz^""^ »«lade jo weit gchen. wie die Bischöfe selbst." ^>>Ä' ,^°" Champney, es ist noch so. Ist es nicht l ^n n ^"^ ^""" und Frau. welche sich in siebzehn ^lntl ss Ntsehs« haben, überhaupt noch wieder zu- ^ch^ Ehampney trat einige Schritte zurück und be< ^Nl ernst und still. ° ?" fra, "°^ ^'r die Ehre dieses Besuchs vcrschaf-,! düiii^, ^°dy Barbara nach lurz«r Pause mit eist. 7" Iah? "' "^ic trennten uns vor beinahe sieb« ^ ellie l s/'^ verabredeten, daß unsere Heirat nur ^""H u „ ^'" Namen nach sein sollte. Um mir l!?' Nerinas. ^^°"de zu ersparen, Ihren Namen vor , lich w? ^!'^" zu bewahren, und höchst wahr-^ ^l'tln " ^'^ deinen triftigen Grund zur Eheschei hl c<„,. ' fugte fie mit Nachdruck hinzu, „wurden 5°". Uns,.' °°v "" ^tlt niemals etwas erfahren follte »^l "^ der ^ ^^ln Zwist. Wir haben gelächelt, ^ ^htimn?«^"" °" unseren Herzen nagte; aber b« ^ls «, ^ 'st wohl verwahrt geblieben. Die Welt l>I« ^ da« ^"^ "°" ""lerer Unverträglichkeit — ist '« ^«"dttr "^^ ^°^^ ^" ll'"^" ^"^ Ausland ül,!^ll',Ha,,«' ^lch kam nach Saltair, wo ich seitdem 2°bie H"l,'it gelebt habe. Die Welt - ich Hl"l schw<,ck'°"t W«lt - ist gülig genug gewesen, ^ö^hrer ^"" '"nllich zu halten und Sie zu Hh ?" uns/r.^ S"l,sl°"l°Pferung wegen sür die ^ ^?°Nen 'i"?»^^es. Ich sehe jedoch, daß Sie ^e n»^ d„« 3 Auslande aufaegeben haben. Wie tön. ^lls<»»,s. « el nun fortsetzen? Wie können wir ^l> C^""" tllufchen?" ^,..^l°ch "NPN.Y seufzte. ^ .Du ^""^' «arbara?" rief er leiden-'"" h°st mich niemals geliebt." (Fortsetzung sc'lgt.) Eine von dem preußischen Unterricht«, minister einberufen dommiffion beschäftigt sich gegen, wärtig mit der Ausheilung eines Unterrichts, gefehes. Wie da« «Deutsche Wochenblatt" hört, soll das Gesetz nach Abtheilungen berathen werden und der erstc Theil, n>(!5i:r der jetzt unter dem Vochtz? dc« Herrn Millistcrialdiiettor« Greift zusammengetretenen Commission vorliegt, betrifft die Volksschule. Es handelt sich dabei ,,un«chst um drei Punlte: die Ausbringung der Koticu jiir die Erhaltung der Schule, die Lufstcht über di «acht. — (Das allgemeine deutsche Musi lfeft), welches in diese« Jahre in Stuttgart stattfinden sollte, wird infolge einKtrelener Hindernisse in Braunschweig do« 5. bis 8. Iunl gefeiert werden. — (Ernte-Aussichten.) Das italienische Mini« fteiium für Ackerbau, Industrie und Handel erhielt von den Präfecten Berichte, wornach der Stand der Felder in den «eisten Provinzen ein befriedigender ist und besonder» nach dem letzten Regen gegründete Hoffnung auf eine reiche Ernte gibt. Locales. Auszug aus dem Protokolle Über die ordentliche Sitzung des l. l. Landes-Schnlrathes fur Krain in Laibach am 26. März 1874 unter dem Vorsitze deS Herrn l. l. Hofralhe« FUrsten Lothar Melternich in Anwesenheit von 6 Mitgliedern. (Schluß.) 11. DaS im Wege der Direction der l. l. Lehrerbildungsanstalt Überreichte Gesuch um Nachsicht der Nlickzahluna des von einem au« der Anstalt ausgettetenen khramtsccm. didaten genossenen Slaaleftipendiums wird an da« hohe Ministerium sllr Kultus und Unterricht geleitel. 12. Das vom l. l. Bezirksschulrats in Rudolfswnlh in Vorlage gebrachte Ansuchen um Bewilligung eines Vei. trage« au« dem Noimalschul-, resp. 5'andesfonbe für die Neuherstellung des Schulgebäudes in Ambru « wird zur vorläufigen Ergänzung mit dem Auftrage zurückgestellt, die dringend nothwendigen Herstellungen am Fußboden de« Schulzimmer« unveizliglich zu bewirken. 13. Auf die Anfrage des hohen l. t. Ministerin«« für Cultus und Unterricht bezüglich eine« Lehrbefähigungs zeugnisse« wird berichtet, daß gegen die Viltigleit desselben und der sonstigen gleichartigen, während der Uebergcmg«. beftimmungen auSgesteUlen Zeugnisse ein begründeter Anstand nicht erhoben werden kann. 14. Die anläßlich des velschiedenen Vorganges der BezirlaschulrÜthe bei Anweisung oer Lehrerbezuge aufaetauch-ten Fragen: ») ob nur definitiv angestellte oder aber auch proviforisch angestellte Lehrer, welche die Lehrbefllhigungeprüfung ab, gelegt haben, zur Entrichtung der im ß 81 be« Lande«, gesehe« vom 29. April 1873, Z. 22 L..G..B., vorgeschrie. denen Abgabe für die Pensionslasse verpflichtet sind, — dann d) ob diese im elften Jahre de« betreffenden Gehall«, bezuges mit 10 ". oder mit 12 «/. davon zu entrichten ist, werden dahin beantwortet, daß ad it) belangend die erstere Frage da« Gesetz, und zwar im 8 81 des citierten Landesgesehe«, durch d,e nähere Ve. stimmung des abgllbcnpflichtigen Gehalte«, nemlich de« fllr den Ruhegenuß anrechenbaren Gehalte«, in Verbindung mil Z 56 des RelchSgtsetze« vom 14. Mai 1869, wornach nur definitiv angestellte «ehrer und mit de» Lehrbesähigung«. zeugnisse vsrsehene Unterlehrer, sowie die Witwen und Waisen pensionsberechtigt und in dieser Beziehung im allgemeinen nach den flir Staatsbeamte geltenden Normen zu behandeln find, sowie endlich die Analogie der Behandlung der Staatsbeamten und des SlaatslehrpelsonalS, wornach in Hinblick auf den 8 176 des kaiserlichen Patente« vom 27. Jänner 1840 (P.-G.-S. pax. 339) nur bei stabilen Ernennungen der bezugliche Gehatt der Dienftlare unterliegt, die Beantwortung dahin gibt, baß nur oie Bezüge definitiv angestellter Lehrer und mit dem Lehrbeföhignngs» zeugnisse versehener Unterlehrer der im F 81 de« mehr' citierten Lanoesgesehes vorgeschriebenen Abgabe unterliegen, — dann deß aä d) belangend die andere Frage sich mit Rllcksichl auf den bestimmten Wortlaut des § 81 de« gedachten Landes« aesehe« lein Zweifel ergeben könne, daß die erwähnten Mit« glieder des Lehrpersonals auch im erften Jahre des reau< lierten Bezuges nebst den 10 "/, ihrer ersten, in den Ruhe-genuß anrechenbaren Iahresbezuge noch 2 "/, hievon zu ent« richten verpflichtet sind. 15. Die Mllheilung de« hohen Landeeprllsidiuu,«. daß Se. l. und l. Apostolische Majestät dem vom lcainischen Landtage beschlossenen Gesetzentwurf betreffend die Einführung von Wiederholung«.(Fortbildung«-) Schulen in Kram die Allerhöchste Sanction zu erthei-len geruht haben, wird zur Kenntnis genommen und e« werden, nachdem die Kundmachung diese« Gesetze« im Lau. desgesetzblalte erfolgt ist, hievon die l. l. Vezlrlsschulrälhe behufs der weiteren Verlautbarung und Vollzugsveranlassnna. unter Anschluß der erforderlichen Exemplare des bezüglichen Lanbesgefetzblatles zur Velheilung der Ortefchnlräthe und der Volksschulen, dann da« fürftbifchöstlche Ordinariat verständiget. Ili. Der Schulqemeinde Strug wird die für den dortigen Schulhau«bau au« dem Normalschulfonbe bewilligte GeldunterstUhung per 200 fl. flüssig gemacht. 17. Au« Anlaß de« vom l. l. Bezirlsschulralhe in Litt ai im Gegenstände der aufgetragenen Revision der Schulsprengel und Einschulung sämmtlicher Ortschaften er. statteten Berichtes wird zur Herstellung eines gleichmäßigen Vorganges für die Nachweisung sowohl der visheriaen Einschulungeverhältnisse, al« auch der Bildung der künftigen Vchulfprengel einer jeden Volksschule die Anwendung elge- 604 u« Formularien vorgeschrieben und die Betheilung der Vezilleschulläthe mit den bezüglichen Drucksorlen beschlossen. 18. Zum Zwecke der Vereinbarung im Gegenstände der von der l. t. Finanzdirection mitgetheilten Unstände hinsichtlich der den Steuerämtern bezüglich der Schul -fonde zukommenden Aufgabe wird eine commisfionelle Berathung unter Theilnahme von Vertretern der l. l. Finanz, direction, de« lrainischen Landesausschusses und des l. l. Lan-desschulrathes veranlaßt. 19. Schließlich wird das auf Verlangen des hohen l. l. Ackerbauministerium« über den von der l. l. Bergdirec» tion in Idria ausgearbeiteten Entwurf der Organisation betreffend die mit dem Oeffentlichteitsrechte ausgestattete idrianer Werls'Vollsschule zu erstattende Gut. achten berathen. — (Spenden.) Für den Bau des neuen Ver« einshause« in RudolfSwerth widmete die Aitalnica in Rojano bei Trieft das Reinerträgnis einer Beseda im Betrage von 100 st. — Auch die Citalnica in Görz veranstaltet zu diesem Zwecke am 25. d. eine Neseda. — (Zitherconcert.) Herr Bl umlach er errang bei seinem am 13. d. ftattgefundenen Concerte mit seinen Zöglingen, namentlich mit den jungen und talentierten Zithelspielern I. Hofbauer und R. L a ch einen fo günstigen Erfolg, daß er beide genannte Schüler im Verlaufe der Sommersaison uns nochmals vorzuführen willen« ist. — (Theater in Idria.) Ein Theil der lai-bach« Schauspielergesellschaft gibt im WerlStheater zu Idria Vorstellungen. Die uns bekannten Söhn« und Töchter! der dramatischen Muse wurden in Idria überaus freundlich aufgenommen und erfreuen sich möglichster Unterstützung vonseile des dortigen Publicums; icdoch ist bei der Be«! schränltheit des Iuschauerraumes auf ausgiebige Kasse nicht, zu rechnen; die Gesellschaft wird mehr Lorbeer als baare! Münze davontragen. Die bisher zur Ausführung gelangten Bühnenwelle fanden günstige Aufnahme. Frl. Rosen-berg, die Herren Köhler und Fahr fungieren unter großem Beifall als Helden auf den Brettern des l. l. Werlsthealers. — (Ein Schadenfeuer) brach in der Nacht Vom 11. auf den 12. d. in Igglack, Bezirk Umgebung Laibach, au«, welches drei Häuser und zwei Wirthschaft«« gebilude einäscherte. — (Zur Nadesaison 1874.) DasLouisen-bad in Veldes eröffnet am 1. Mai die heurige Saison. Nassin-, Separat« und Wannenbäder der ^ouisenbad-Therme, (Natron » Eisen « Säuerling), auch Bassin» und Schwimm» j bäder im See stehen zur Disposition. Der Besitzer dieser reizend suuierten Badeanstalt, Herr Graf Aich el burg, ließ. wie uns aus Veldes berichtet wird. die Louisenquellen bloSlegen, wodurch gegen früher um 35!'/, Perzent mehr! Nasser gewonnen wurde. Graf Nichelburg unterzog diese Quellen durch den bekannten wiener LandesgerichlSchemiler ^ Kletzinsly einer Nnalv.se. Das diesbezügliche Gutachten ! lautet: „Die untersuchte Therme des Louisenbades zu Veldes in Krain, welche in großer Mächtigkeit mit einer! constanten Eigenwärme von 23 Graden (.'. unter heftiger Gasentwicklung von Kohlensäure au« Kallfelscn entspringt, ! ist ein sehr reiner, dolomilischer, glaubelsalzhaltiger Natron«' Säuerling von mildem Geschmack und blander Wirkung. ^ Es muß ausdrücklich bemerkt werden, daß der Kohlensäuregehalt wie bei allen Thermen unmittelbar an der Quelle! bedeutend höher gefunden werden müßte. Jedenfalls stellt die Louifenquelle von Veldes ein fowohl in diätetischer als balneotherapeulischer Hinsicht gleich berücksichtigungswerthes Wasser dar." — Im Louisenbade weiden wir heuer einer sehr erwünschten Neuerung begegnen, wir finden nemlich dort auch gänzliche Verpflegung in der neuerrichleten Pension. Anfangs Juli wird auch daS vom Grafen Aichel« bürg neuelbaule „Herrenhaus" zu bewohnen sein; das Louisenbadgebäude zählt 30, das neue Herrenhaus 12 Jim«, wer, Preis von 60 kr. bi« 2 st. täglich. Von den unter» nommenen Neubauten wollen wir der Villa „Welsersheimo" erwähnen; Grundbesitzer Iella führt vi» ü. vi8 Mallners Hotel einen Neubau auf, der Wohnzimmer und Restaura- tion enthalten wird; auch wird das alte Pfarrhofgebäude in Veldes zur Unterbringung der Badegäste und Touristen hergerichtet und im Orte Veldes felbft sind bereits mehrere Hände thätig, ihre disponiblen Zimmer zur Unterbringung frtmder Gäste wohnlich umzugestalten. Mit Vergnügen re< feriren wir diefe, die Reize von VeldeS erhöhenden Metamorphosen an den Gast- und Wohnhäusern in einem der schönsten Thäler KrainS, beziehungsweise Oesterreichs! — (Für Militär! reise.) Se. Majestät der Kaiser haben mit Allerhöchster Entschließung vom 14. März 1874 genehmigt: 1. daß die Militärärzte der Cavallerie die Pantalon als Stiefelhosen, gerichtet mit hohen Stiefeln wie die Dragllner«Offiziere, und zwar in jenen Fällen tragen dürfen, in welchen es den berittenen Offizieren gestallet ist; 2. daß die bei den Fußtruppen und Heeresanstalten eingetheilten Militär» ärzte gleich den unberittenen Ossizieren der Infanterie und in denselben Fällen wie diese die Panlalons, mit den untern Theilen in die Stiefelröhren gesteckt, tragen lönnen. 3. Die Beibehaltung des Waffenrockes als Parade-Bettel. dungSftück für die Mannschaft der Festung«- und technischen Artillerie, dann der Verpfleg«« und Nettenmagazine. 4. Die Einführung dcr Blouse sür die Mannschaft der Monlurs» Perwaltungsanstallen und für das Handwerk«« und lech» nische Hilfspersonale. Ueber die Durchführung der aä 3 und 4 bezeichneten Aenderungen werden specielle Weisungen erfolgen. Die Berichtigung der Adjustierung^- und Aus-rüstungSvorfchrift wird nachträglich verlautbart werden. — (Zur Gefangenhausstatistil.) In den Gefangenhäufern der sechs dem grazer Oberlandesgerichte unterstehenden Gerichtshöfe erster Instanz betrug mit letztem März l. I. der Stand der Gefangenen nach Bericht der «Gr. Tgpst." 1113, wovon auf daS männliche Geschlecht 083 und auf da« weibliche 130 entfielen. DaS stärkste Contingent mit 259 Köpfen weist Klagenfurt auf, dem sich Graz mit 254 Köpfen anschließt. Von der Gesammlzahl der Inhaftierten waren 372 UnlersuchungSgefangene und 741 tterlelstlästinge im allgemeinen. Von letzterer Kategorie sind 636 Kerkersträflinge mit einer Strafzeit bis zu einem Jahre und 105 Keilerfträflinge mit mehr al« einjähriger Strafzeit bedacht. An die l. l Bezirksgerichte wurden im Monate März l. I. 36 häfilinge zur Strafausstehung abgegeben, 195 fanden nach ausgestandener Strafdauer ihre Entlassung, wählend 41 männliche Sträflinge an die l. l. Strafanstalten Oraz (Karlau) und Laibach und 5 weid» liche Sträflinge an die Straf- und Correctionsanstalt in Lanlowitz zur Abbüßung ihrer Strafen abgeliefert wurden. Gestorben ist im März l. I. je ein männlicher Häftling in Cllli und Klagensurt. — (Zum Kapitel „Ruhe und Ordnung".) Die grazer „Tagespost" geiselt daS lärmende und excessive Auftreten der Recruten in den Straßen und Gassen unserer Stadt während der Assentierungstage und erzählt, daß in» folge deS Spektakels ein zweijähriger Knabe bedenklich er, krankte. — (Neuer Roman.) Wir beginnen heute in der Rubrik „Feuilleton" mit der Mittheilung eines ganz neuen, fehr interessanten Romans: „Gelrennt und ver« stoßen", von E. Wagner. Neueste Post. (Trittiual'Telearamme der „Laibacher Zeitung".) Wien, «5 April. DaS Abgeordneten, haus nahm den Gesetzentwurf betreffend die Wahrung der Rechte der Pfandbriefbesitzer conform den Beschlüssen des Herrenhauses in dritter Lesung an. Hierauf begann die Generaldebatte über den Gesetzentwurf betreffend die Eisenbahn Troppau-?teutitschein. Pest, «H. April Der Kaiser trifft Tams. tag in Budapest ein; Dienstag findet der übliche Empfang der Delegationsmitglieder in der ofner Königsburg statt. Sonntag treffen die gemeinsamen Minister ein. Pest, 14. April. Ueber die gemtinsamln M" mild officiüs gemeldet, daß ein Theil derselben liM° nicht getheilt, ein anderer Theil schon in u« Besitze, aber ebenfalls noch nicht verbraucht se> ,, Flnallzminlster werde diesbezüglich demnächst dem M tage berichten. ,. Paris, 14. April. Es geht das Gerücht. llNlw Larcy werde daS Portefeuille niederlegen. E>" >'° Partei im Ministerium drängt auf strenge M^° zur Unterdrückung der legitimistischen Intriguen. . Vayonne, l4. «pcll. Nachdem die bl" , spanischen Kriegsschauplätze sofort Viedcr aufgen»^ Eelegiaptzischer Wechselkurs vom 15. April. ,»«« Papier-Rente 69 15. — Silber.Uent, 7550. ^,.U sta««-Aulehen 103 30. — Vaul-Actien 957. — "' 197 50. — London l1180. — Bill,« 105 — — K.l.M ca«u. — Navoleousd'or 8 94. Wien, l 5. April. 2 Uhr, Schlußcurse: ««dil ^ Anglo 125 50. Union 98'—, Fr»nc°baul32-...Handcl«bM'ß, Aeremsbanl 12-50, Hypothelarreutenbanl 15)-—, allgem. W,F schuft 60'. -, wimer Baubaul K9- -, Unioubaubanl 35 5», «^ bllubllnt 12 25, Vrigitteuauer 15 75, Staatsbahn 312 "' burden 148- -, Eommunallose —. Vefestigt. Handel und WolkswirthschafM «aibach, 15. April. Nuf dem heutigen Mart« ^i schienen: 4 Wagen mit Getreide, 3 Nagen mit Heu u«° , Schweineschmalz „ — 42------- Wein, roth.,««linier ^"" «t»^t KG'lSn. Ditrick, Privatier, WippaH-^ ^ mann, Auchhalter, mit Familie. Leipzig. — Schuch, "^ tanöly, Vieisende, und Müller, Wien. — Fichtenau, f^ M Ngram. — Scheuring. Reisender, Ludwigöburg. ^ ^M ^> »nt«> «««s»»». Illleu, Kuöana. — Baumssalte"' ^l, berg. — Luäuil, l. l. Beamte, und Fischer, Wien- ^, ^ Lehrer, Egg. — Pnc, iiaplau, Kreuz. — Kamovs, ,,^ Turl. Oblat. — Ritter v. Nppel, l. l. Major, »nid V"^ l. l. Hauptm,, Stein. - Gräfin Arlo. Gräfin Barbo «"^F .ttaluö, Kioiseudack. — Petcrseu, Jurist, Dänemarl. -^, A^ Kfm., Radmannsdorf. - Ribnilrr, Unterlrain. - Wss"^!,'.'' — Schuller. Fabrilant, Kropp. - Frau Oerm samw' u" Rudolföwerth. . ^' »»»«> «,,^«,»n. Schwester M. Stanislai Fuß u»° ster M. Gertridiö Riedisser, Wien. ^gz. ^ »»>»>'«». Tarta, Trieft. — Keßler und lHngel, " Vufler. Ladet, und gwausch. Pola. ^^> Meteoraloaische »eohachwn^en in^ai^ ^ ^"Z °" >"___^^^ ^ «U7M^725^ .«. 7.v SO. s. schw., b7w»llt H 15. 2 .. N. ! 727.,,.! ^.16.4 SW. schwach bcwiiltt M 10 „ Ab. > 729« ! -l- 8.. windstill heiter ^. Morgen« bewölt. tagsüber Rcgeu, abwechselnd 3°«"^ Südwestwinb. abends sterueuhell. Da» Tagesmitlel °" -»- 10 9', um 18" über dem Normale. Verantwortlicher Redacteur: Ianaz v. Klei«M^>^ N/ivsplii'vi^t Wien, 14. April Ungeachtet deS zu Hofsnuugeu anregenden Wetters war die Vöise, so weit e« sich um SpeculationSwerthr handelte, sehr verstimmt. A" "" .Ov^sl-V^^z^tch ttat die« bei den Actien der Bereinsbanl und der Uniondant hervor. Eisenbahnactien waren beliebt und wurden mehrere Sorte« hiiher bezahlt. ^^"«mir Geld War« M»»» ) «,«., (.....6915 69 25 ßtbru«.) """' (.....69 15 69 25 Iilnntr.j K.,« ^,^„ ( . . . 7360 7Z80 Lose, 1839.......302 - 809 — > 1854.......9825 98 75 . I860.......103- 104 b0 . 1860 zn 100 fi. . . . 110 25 110 75 , 1864.......138 - 13825 D«,mlwtn«Pf»udbriefe .... 119 50 120 - l>onau-UelluIitrunu«.L,st . . . ^6 — 96 25 Uug. 535 8550 A«tl«» »»» «««ke» O,l»> Ware Auglo.Vaul.......12575 12625 Vaulverein......hz_ ßß.. Voben«editllnft»lt ' . . —... —«— «reditanftelt...... 196— 196 25 5«e^«,-. Uninnban«.......100— 1l0 50 ««ein«b.«I°sepheVa5n.....196 75 197 25 Lemb.c«zern..I»ssY'V»hu. . . 150-- 150 50^ ill°yd.«tseürioxität«n Vlisabeth-V. 1. «m..... 93 — 93 50 ßerd..N°rdb. G...... 105 40 105 80 ßranz.Ioseph.V...... 10180 102- Val. »arl'LudVla.V., 1. Vm. , 206 5l) —.. Oeftrrr. Noldtt'ch.lß..... 96-50 96 70 Titbmbürzer . ^40 82 60 Hta,t«b»bn . 198 — ig« hft ^b°h°.»',......'S-," Uug. Ofibahu . . . . -^ lredit.L........ ' 'ZA I-" Rubolfs.L....... -^' «n>»bnr>......' ' °4i0 ^jl» Fr»n,fnrt......- - 55^ FsZ Hanibnr,....... ' ,i77l) ^^0 Loudon....... ' 44Z5 ' Parl«.......- G.„s»«tett. Mt st «tll. 5 fi. s° . Dncaten . . - 5 ft. 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