^^/ ^ ^ H^ H^ 1^ ^ N44A /^H^ ^ U ^ ^4^ Deilage;ur Lmbacher Ieitung. ^>. 39. Erster Jahrgang. AO. Juli ^^H7. Noch brennt dein Kuß. 3^och brcni'.t dein Kuß mit süßer Glut Auf meinen heißen Lippen, Wie von des Abends goldner Flut Die Hochgebirge nippen. Nun mag auch mir ein bleicher Traum Wie mondliche Gestalten Im uachtvcrstnktcn Grbcnraum Durch meine Seele walten. Gs wird von dir ein jedes Wort Zu ciuem hellen Sterne, Dann spricht vom Lieben immerfort Dic weite Himmclsfcrne. Und stillgesenkt und cwigjung Erschließt sich wehmuthleise Viole der Erinnclung Und duftet dir zum Preise. Wallt auch der Bach mit dunkler Flut Er spürt doch Sonncnwarme, Gr weiß, daß deiner Worte Glut Gar bange mich umschwärme. Und von den Wiesen strebt ein Hauch Mit stcrbcndsüßcm Ringen Hinan, hinauf durch Hag nnd Strauch Zum Himmel fortzubringen. In höchster Höhe strahlt ein Haupt Von Sonncngold umgössen, Indeß den Thaten, lichtberaubt Schon Strahl auf Strahl zerflossen. O wem ein Kuß noch lebcndheiß Auf seinen Lippen glühet, Der ahnt allein und sieht und weiß, Wie Sonnenabschied sprühet. Und wandr' ich fröhlich durch den Wald So neigen sich die Bäume, Verrathen ist es gar'so bald, Daß ich von Küssen träume. ES luckt die Flur. cs wogt das Feld, Die Vcrgc lauschend schweigen, Mir ist's, als ob zum Kuß der Welt Sich alle Himmel neigen. ! Mnrische Kirche und Hospital St. Hieronmns j in Nam. Aus dem Illyrischcn dcS Ivan Kufuljcvi^ Sakcinski. i » ! <^Dn alter Zeit lebten in Rom viele Sudslaven in dem soge- ! nannten Loi'lw v^cclno di 8»n ?i!c:lü»v0Nl,.« Nachdem diese ! Slaven wahrnahmen, daß viele andere Nationen ihre eigenen ! Hospitale und Häuser für fromme und bedürftige Pilger in ! Rom besitzen, faßten sie um das Jahr 143V den Vorsatz, auch ! für ihre Nation ein solches Hospital oder Gasthaus zu gründen. ! Papst Nikolaus V., der hievon gehört, schenkte ihnen im Jahre i 4433 die wüst liegende Kirche St. Mariana auf der Ripetta ! oder der kleinen Au dcö Flußes Tiber, die damals unter dem ! Pfarrer von St. Laurenz von Lucina stand, und gestattete ! ihnen, daselbst ein Hospital und die Kirche St. Hieronymus, des dalmatinischen Landespatrons, für die bedürftigen Reisenden der illyrischen Nation zu erbauen.. Papst Pius II., welcher die Armuth dieses ncugegrüüdeten Hospitals sah, ordnete auf die Vitte der Bruderschaft des heil. Hleronymus an, daß das St. Hieronymus-Institut von jedem Ankömmling illyrischer Nation, der in Rom ohne Testament gestorben, falls er nicht nahe Blutsverwandten habe, die Hälfte seiner Hinterlassenschaft zu Gunsten des illyrischen Hospitals zu beheben berechtigt sei. Im Jahre 1473 erhielt das genannte Hospital eine bedeutende Beihilfe von der bosnischen Königin Katharina, die in Rom ihren letzten Schutz und Tod fand- Im Jahre 1463 ließ hantln ä« Valle, ein geborner Dalmatiner aus Trau das Hospital erweitern und beschenkte die Kirche mit einer Glocke und heil. Reliquien.*) Im Jahre 1486 schenkte Papst Inno« zenz dem illyrischen Hospitale eine bedeutende Area rings um die Kirche St. Hieronymus gelegenen Landes und gestattete, daß die Bruderschaft, so wie auch andere der illyrischcn Nationalität angehörigen, daselbst Häuser bauen dürfen. Von jener Zeit an entstanden in Rom die Gassen Via tzcnmvcmn und Vioo tlei 8c1,jgvoni, die bis jetzt noch bestehen, da daselbst so wie auf Ripetta größtentheilö nur slavische Häuser standen, und 5) DaS Grab dieseS würdigen Dalmatiners benndct sich in der Kirche t> Uüng >l»ß^ol'l? zu Rom, vor der Kapelle des hl. Hieronymus 114 diese jetzt noch, 12 au der Zahl, der illyrischen Kongregation ^ gehören, wovon das Hospital jährlich bis 3000 Skudi bezieht. ! Im Jahre 1341 erhielt dieses Hospital unter dem Kardinal ^ Vcmbo neue Statuten, auch beginnt die Kongregation von ! diesem Jahre an ihre Beschlüsse in Protokolle einzutragen, die ! noch jetzt aufbewahrt werden, unter dcr Ueberschrift: »IHl'i ! 6eIIi vecreti 6ella Oongre^ilxion^ illilion 8. Ni^ron^mi." ^) Im Jahre 4663 ordnete Papst PiusIV., gewesener Erz-bischof von Ragusa, an, daß die Kongregation des St. Hiero-nymus auch in Gerichtssachcn unter ihrem eigenen Protektor-Kardinal zu stehen habe: und im Jahre 1366 erhob derselbe Papst die Et. Hieronymus-Kirche zu einer Titularkirche, d. h. er ertheilte ihr die 'Auszeichnung, daß ein römischer Kardinal ! auf immerwährende Zeiten nach ihr den Titel führe. Der erste ! war I'i'0«pero 8«nw Croce. ! Die größten Wohlthaten jedoch erwies der Kirche und ! der Anstalt des St. Hieronymus der große Papst Sirius V., ! der als Kardinal den Titel jener Kirche führte und sich erinnernd, daß er von slavischem Blute abstamme (seine Vorfahren waren aus Dalmatien in das päpstliche Gebiet übersiedelt), niemals auf jenes Institut seiner ursprünglichen Nationalität vergaß. Kaum war er Papst geworden, so lief) er im Jahre 1686 für ! die Reliquien des heiligen Hieronymus in der Kirche 8. Nun» ! Unssgioru eine neue schöne Kapelle errichten und im Jahre 1389 durch die Baumeister Martin Longhi u»d Johann For- ! tuna von Grund aus eine neue Kirche des heil. Hieronymus ! bei dem illyrischeu Hospitale erbauen, dieselbe durch mehrere ! Maler mit schönen Malereien und mit seinem und dem dalmatinischen Wappen ausschmücken, und erlegte für den Kirchendienst ein Kapital zur Erhaltung eines Erzpriesters, von sechs ^ Domherren und vier Klerikern, von denen der Erzpriester jährlich 120 Ekudi, jeder Domherr 60 Skndi und jeder Kleriker 40 Skudi erhielt **), indem er unter einem anordnete, daß diese geistlichen Würden nur Jene erhalten sollen, die illyri-scher Nationalität und ihrer Nationalsprache mächtig sind. Das Patronat übergab er seinem Enkel Michael Peretti und dessen ! Nachkommenschaft. ! Der erste Erzpriester der Kongregation war der gelehrte ^ Bruder Alerander Komulovic, der im Jahre 1379 zur größten ^ Unzufriedenheit der Bruderschaft der illyrischen Kongrega- ! tion bei den Kardinälen durchzusetzen bemüht war, daß das ! illyrische Hospital in ein Kollegium zur Erziehung der Jugend ! und Geistlichkeit illyrischer Nationalität umgewandelt werde. Aus diesem Anlasse ward er in dem genannten Jahre aus der Liste der Bruderschaft ausgestrichen, aber nach 3 Jahren (1582) nicht nur wieder in die Kongregation der Bruderschaft aufge- l nommen, sondern auch zum Vorstande der ganzen Kongrega- j tion und im Jahre 1389 zum ersten Erzprister erwählt. ,5) Im Jahre <57,i, grlcgenheitlich des großm Inbiläiiüls bcwir' ! thctc das gmamltc Hospital 22«! mis den illyrischcn Ländern Angekommene, im I. 1l»?6 - 303, gegenwärtig kaum 3 im Jahre. "^) Gegenwärtig bezicht dcr Grzpricstcr 200 und jedcr Domherr 100 Süidi außer täglichen 30 kr. fnr Messen und andern außerordentlichst! Einnahmen, Papst Urban VIII. ließ auf Verwendung des Peter Venes und Stefan Gradic die Kirche des St. Hieronymus noch mehr verschönern. Auf seine Unkosten schmückte der Maler Josef von Apulicn, genannt clvl Laswio, die Kirche mit mehreren Gemälden, unter denen sich auch das Bild des heil. Hieronymus befand. Auf Kosten desselben Papstes wurde die Kapelle des heil. Cajus, eines Dalmatiners, erbaut, und die dem heil. Konstantin, einem gebornen Illyrier, geweihte Taufkapelle mit Bilder verziert. Im Jahre 1608 baute die illyrische Bruderschaft ihr Hospital von Neuem und so auf, wie es noch heut zu Tage zu sehen ist, und im Jahre 1618 entstand ein Prozeß bezüglich der Frage: Welche slavischen Länder unter dem illyrischen Namen zu verstehen seien und welche slavische Pilger das Recht haben die Vortheile des illyrischen Hospitals zu genießen? Diese Vortheile bestehen zumeist darin, daß jeder nach Rom gekommene Illyrier durch 3 Tage unentgeltlich in jenem Hospitale Unterstand und Verpflegung erhält, und daß der My-rische Nationale zum Bruder dcr Bruderschaft und zum Priester der Kongregation erwählt werden kann. Dieser Prozeß ward im Jahre 1634 dahin entschieden, daß unter der illyrischen Nation nur die Bewohner von Dalmatien, Kroatien, Slavonien und Bosnien zu verstehen seien und die Krämer, Steierer, Kärntner und Istrianer, welche gleichfalls unter dem Namen der Illyrier jenes Recht erlangen wollten, hievon auszuschließen sind, indem sie damals in Nom unter dein Namen „Deutsche" bekannt waren. Im Jahre 1811 hatten in Folge eines bedeutenden Erdbebens einige Mauern der Kirche Sprünge bekommen, anläßlich dessen zur größeren Sicherheit im Jahre 1846 die Kirche ausgebessert und mit einer durchgehends neuen Malerei durch den römischen Maler Peter Gagliardi geschmückt wurde, indem die alte beinahe ganz zerstört war. Bei Gelegenheit dieser Ausbesserung wurden leider die alten Grabmale, die am Boden der Kirche hie und da aufgestellt waren, herausgeschafft, doch wurden die Inschriften derselben erhalten, indem die gebildeten Domherren sämmtliche Inschriften abschreiben und am Fußboden der Kirche in Mitten um das Kreuz herum in Steine einmeißeln ließen. Nur einige Steine mit ihren Inschriften, die in der Mauer oder im Sanktuarium aufbewahrt wurden, sind in ihrer alten Gestalt erhalten, unter diese gehört das Grabmal des berühmten Johann Lucius und Paul Gozze mit seinem in Marmor ausgeführten Bildnisse, welches ich durch Nina Mancun, Sohn des Nagusancr Peter Mancun, den man unter die besten Kupferstecher in Rom zählt, abbilden ließ. In dem Archive der oftgeuannteu Kongregation sah ich nnter andern Urkunden anch die Kongregations - Protokolle (I)^il>!i sll'IIl, t.'smFl-eZ'axjone) vom I. 1341 bis zum I. 1699 (bei 20 Folianten) durch, und fand unter den daselbst Angemerkten viele berühmte Männer unserer Nat.on/'die entweder Mitglieder der Bruderschaft oder Beamcen und Priester der Kongregation waren. (Lima). Verschiedenes. Gine neue Gpuche der Literatur iiber das Voncilinm von Trient. Unter dieser Aufschrift bringt die „A. A. Z." den Bericht eines katholischen Geistlichen über eine neue „Geschichte des Conciliums von Trient", vom Prä-fekten der geheimen Archive zu Rom, P. Theiner. — Seit einer langen Reihe von Jahren hatte Theiner diese im kolossalen Maßstab angelegte Arbeit mit strenger Verschwiegenheit emsig betrieben^ erst gegen Gnde des vergangenen Jahres theilte er sie sowohl dem eben in Rom anwesenden gelehrten Bischof von Waitzen, flo80l)v»ni, als auch dem Kardinal und Fürsterzbischof Rauscher in Wien mit und erhielt von beiden ein ermunterndes Gntachten mit der Aufforderung zur Veröffentlichung. Theiner legte nun seine Arbeit auch Sr. Heilig- ! keit Papst Pius IX. vor und suchte die Gründe zu entwickeln, ^ lveßhalb die Veröffentlichung seines Werkes nicht nur im In- ! eresse der Wissenschaft, sondern auch in dem der Kirche und ! des heil. Stuhles liege. Der heil. Vater äußerte in huldvollen Ausdrücken sein Wohlgefallen über die rastlose Thätigkeit des Präfektcu seiner geheimen Archive und ertheilte die Zusiche-lung dem großartigen Unternehmen jene Aufmerksamkeit zu- ! zuwenden, die es verdiene. Zur Prüfung der Ausführbarkeit seines Vorhabens wurde eine Kommission ernannt, welche die einstimmige Erklärung abgab! „Das Erscheinen dieses epoche- l machenden Werkes könne nur beitragen, den Segen und den ! Ruhm des gegenwärtigen glorreichen Pontifikats zu vermehren." < Se. Heiligkeit ertheilte sofort dem Unternehmen die Sanktion, sicherte V. Theiner einen Veitrag von 10.000 Sfudi zu und genehmigte selbst die Wiederherstellung der vatikanischen Druckerei, welche ihre Thätigkeit mit diesem Werke in würdigster ! Weise eröffnen soll. — Das ganze Werk wird 6 Foliobände ! umfassen. Der erste Theil enthält das offizielle, voll- ! ständ i g e D i a r i u m dc 6 Co n c i li u ms von Trient, ! d. h. alle Akten, Verhandlungen und Zuschriften hier zum ! ersten Male vollständig abgedruckt. Der zweite Theil enthält ! Dokumente, welche zwar nicht unmittelbar zu den Conci- ! liumsakten gehören, aber mit dem Concilium in wesentlicher z Beziehung stehen, und dessen Geschichte nach allen Seiten hin ! vervollständigen und beleuchten. ! Ncber das Wiederbeleben der Blumen sagt die „Europa" - Abgeschnittene Blumen kann man nur kurze Zeit ! im Wasser ftisch erhalten, schon nach 2^ Stunden welken sie. Man beobachtet nun schon längst, daß welkende Blüthen im , Wasser heißer Quelle», z. V. in dem von Gastein, wie frisch ! werden und gleichsam neu aufleben, glaubte auch schon hierin cincn Beweis für die eigenthümlich belebende Kraft und eine ^ ganz besondere Eigenschaft des von der Erde selbst erwärmten ! Wassers gefunden zu haben. Allein jedes, auch das künstlich ' erhitzte Wasser hat diese Wirkung. Man kann sich leicht hier- ! von überzeugen, indem man eine watende Blume so weit in ! siedend heißes Wasser hincinsetzt, daß etwa der dritte Theil des ! Stengels im Wasser steht. Die Vlnmc wird, während das Wasser erkaltet, sich emporrichten und ihr verlorenes lebhaftes Ansehen wieder erhalten. Nachdem so der Stengel aufgebrüht ist, schneide mar, den Theil desselben, welcher abgebrüht worden ^ war, ab, und fetze die Blumen in frisches kaltes Wasser. Auf diese Art sind Blumen, welche bereits abgeschnitten einen Tag ^ lagen, aber noch nicht ganz dürr waren, wieder verjüngt worden. Vielleicht beruhi auch auf diesem ganz einfachen Vorgänge jene den Kurgästen oon (5arlsbad bekannte Erscheinung, daß «.in ! Blumenstrauß, den man über der bekannten Carlsbader warmen i Quelle, dem N^ubrunnen, befestiget hat, seine frische Farbe ! 8 bis 10 Tage hindurch bewahrt. Man schrieb die Ursache dieses langen Konservirens bisher gewöhnlich der Einwirkung der sich ! verflüchtenden Kohlensäure zu. Die Grabsckrift Wallenstein's. Nach dem Hor-mayr'schen, von Nudhart in München fortgesetzten Taschenbuch für die vaterländische Geschichte (Jahrgang 18W und 1857), lautet dieselbe folgendermaßen: Hye Iiat der Fridtland ohne Frid, DeS Reichs ein Fürst und doch lein g!id> War ohne schiff ein Admiral, Ohn' ofuc fchlacht ein General: Ein Landsaß in dem Herzog Standt, Im Kopf ein Herr, in keinem landt, Gnet Römisch vnd cin Mameluckh, Aufrichtig, voll der Untrcw stuckh, Mit krieg in sinn, ein fridcnS Mann. Von silesscn wortcn cin Tyrann. Wolt endlich mehr als Kayser sein. Vicst drüber mit einander ein, ^eib, ehr vnd guct, fast d'Secl darzuc. !)i. Vcsscl dcm Muscum zwei Briefe, welche cr in dc» Jahren 1842 und 4843 von drin berühmten Anatomen Di. Hyrtl, damals Professor in Prag. aus Anlaß zweier an ihn gemachten Sendungen von Proteen aus dcr Magdalcncn - Grotte bei Adclsbcrg, erhalten hatte. Ihr Inhalt bezicht sich auf die Anatomie dicscs Reptils, dessen fcin-vcrzwcigtcr Gcfäßbau zuerst von Professor Hyrtl untersucht wurde, ! nachdem bereits die gröbere Anatomie am ausführlichsten vom Italie- ! ncr Ku30vm im Werke 8nM» »lil ^i-otec» »«^uin«o geliefert worden war. DäS zweite Schreiben Hyrtl's war von zwölf Injcktions - Präparaten dcr feinsten Gefäße dcs Protcus begleitet, und Dr. Vesscl hat bereits im Ialirc 18^, wie es das Verzeichnis) dcr damals eingegangenen Geschenke ausweiset, diese höchst werthvollen, nur au einige anatomische Musec» von Hyrtl übersendeten Objekte, dem hiesigen Museum überlassen. Zur Erklärung dcr brieflichen Mittheilungen wurden den ^ Anwesenden dic betreffenden Präparate unter dem Mikroskope vorge- ! wiesen, und dic feinsten Gcfäßvcrzwcigungcn in den verschiedenen Organen, so wie axch dic seltene Meisterschaft des Präparators zur Anschauung gebracht. Professor Hvrtl hat später auf Grundlage dieser Untersuchungen eine längere Abhandlung über den Proteus in Müller's Archiv veröffentlicht. In den oben erwähnten Briefen wird dic merkwürdige Uebereinstimmung des Proteus - Skelettes mit jenem des anti-diluvianischen IMIüaklmni« und dcr von andern kiemcnathmcnden > Amphibien in merkwürdiger Wcisc abweichende Bau der Nieren, Leber ! und Darmbäntc erwähnt. Auch fand Hyrtl in dem vn8 äoleronz eines größer» Ercmplars lebende Samcnlhicrchcn. > Hierauf erstattete Professor Konschcgg einen ausführlichen Bericht über das Vorkommen und dic Erzeugung des Putzpulvcrs von Stein, welches cin Produkt verwitterter Thoneiscnstcine ist, und als vorzügliches Reinigungsmittel von Metallwaren in jüngster Zeit cin beliebter Handelsartikel geworden ist. Nach Anführung einiger historischen Daten übcr die vor Kurzem noch bcstandcnc, jetzt in cinc ärarischc Salpcter - Raffinerie umgestaltete Eiscngewerkschaft zu Katzen-bcrg bei Stcin. deren ehemaliger Betrieb mit der Gntdccknngsgeschichtc des Putzpülvcrü im Zusammenhang ficht, entwarf cr cine eingehende Schilderung dcr pctiografischen Verhältnisse des Verges K"i»n im Fci-stritzthalc, wo das Material zur Erzeugung des erwähnten Putzpul- Vers gebrochen Wirt» und zeigte mehrere interessante Stufen aus dcn tertiären Schichten dieses Berges. Dcr ausführliche Bericht wird im Iahrcshefte mitgetheilt werden. Herr Münzprobiramts - Kontrollor Ioscf Ullcpitsch besprach dic Frühlingsftora und Fauna einiger Punkte der Karavankcnkette, nämlich des Loiblthalcs, dcS L!?8un»KI plgx, dcr V^rt.iia und des großen Sattels in den Steiner-Alpen, mit besonderer Berücksichtigung des örtlichen Vorkommens einiger alpiner Kunchylicn z. V. Nolix pka-!mnn darum bcach-tenSwcrth erscheint, weil ihre Firste in einem an Pflanzcnabdrückcn reichen Kalkschiefcr fortläuft. Unter mehreren daselbst gemachten cnto-mologischcn Fnndcu ist besonders interessant cinc ucuc Käfcrart aus dcm Geschlechte Nvt!üml5, welche jedoch, da das Thicr Augen besitzt, nicht bloß auf Höhlen beschränkt zu still scheint. Auch wurden von ihm zwei schöne Buntkupfcrcrzstufcn, die eine mit eingeschlossenen Malachit-druscn vom Kanitz'schcn Bcrgbaue bei 8k«h6 hinter Lack, aus einem 4 Schuh mächtigen Gange, welcher von Herrn Vcrgverwaltcr Math. Pirz aufgcschlosscn wurdc, uorgcwiescu. Zum Schlüsse gab Hcrr Professor Pctruzzi in einem längcrn Vortrage cinc Schilderung der Physiognomik deS Laibachcr Morastes, worin cr vom Gesichtspunkte ästhetischer Naturanschauung ausgehend, cine Reihe von Bildern, welche dcn Boden, dic Thier- und Pflanzenwelt des Morastes, seine meteorologischen Prozesse und dic Eigenthümlichkeit des ihn bebauenden Ansiedlers bezeichnen, zu einem Charaktcr-gcmälde dcr Gcgcud zn vcrcincn versuchte. Mrayam a 8anta Clara 8 „Redliche Red' für die Kramerische Nation/' Mitgetheilt no>, ^lo.« Egg.r. Vluau. Laibach, 1857. Preis 12 kr. Hcrr Professor Ggger hat bereits in der Aprilvcrsammlung des kraiuischcn historischen Vereins (siche Nr. 14 dieser Blätter) cinc am 30. August 1705 in dcr Augustiuerkirchc zu Wien, bei Gelegenheit der Jahresfeier dcr krainischen Patrone von ?. ^Innlünn l« 8!,nl» ^lgi'l, gehaltene Lobrede aus Ktain und dic Kraincr mitgetheilt. Obwohl sic sich gedruckt vorfindet, so scheint sie doch hier zu Lande völlig unbcachtct geblieben zu sein, und ist auch in keiner Sammlung Abra- l ham'schcr Reden enthalten. Nunmehr liegt uuS dieselbe iu cincm Se-paratabdruckc aus dcm Programme dcs hicsigcn f. f. ObcrgymnasimnS vor, niit ciner Einlcitung dcs Herausgebers, worin dic Biographie des zu seiner Zeit gcfcicrtcu Kanzelredncrs und dcr literarhistorische Wcrth seiner Schriften in Kürze besprochen, nnd insbesondere die Anschaulich- l feit und Volkstümlichkeit seiner DarstcllungSwcisc hervorgehoben wcr-dcu. ,,Ei» Wiederabdruck dcr Lobrede", heißt es daselbst, „schien vor-„züglich von provinziellem Standpunkte aus wünscheuswcrth, briugt „sie uns nichts NcucS über Land uud Leute, so ist es doch für jeden „Krainer vom großen Interesse, das Lob stincs Landes aus dem Munde ,,cincS ManncS wie Abraham und in so origineller Weise vorgetragen „zu hören, wie es hier dcr Fall ist." Dic Ncdc selbst umfaßt 15 Scitc» und ist mit kritischen Noten begleitet, dic größtenthcils anf die Quellen Bezug haben, aus denen Abraham daS Materialc zu seinem bilderreichen, überschwengliche», mittuiter auch burlesken Pancgyrikus schöpfte. Sic ist zwar cinc etwas > derbe Kost, namentlich muß man manche trivialen Vergleiche uud die > an das Lächerliche grcuzcndcn Uebertreibungen dem damaligen Geschmack und dcr vom Ncdncr beliebten Manier zu Gute halten, doch sind wir überzeugt, daß Freunde heiterer Lektüre cinc genügende Dosis von ! zwerchfellerschütternder Wirkung darin finden werdend Wir wünschen ! diesem Abdrucke den besten Absatz und bemerken dabei, daß dcr Herauf ! gebcr iu ancrkcnnungswürdiger Wcisc damit dcn wohlthätigen Zwcck ! verband, zum Besten des Untcrstützungsfondcs für Stndircndc dcs La>" bachcr Gymnasiums scin Scharfteiu beizutragen. Druck und Verlag von Ign. v. Kleinmayr i5 F. Bamberg in Laibach. — Verantwortlicher Redacteur: F. Bamberg.