Laibacher Zeitung Nr. 1. 4 2. Jänner 1890. sowie nicht minder der großen Munificenz der krainischen Sparcasse, welche von Anfang an die Anstalt reichlichst unterstützte. Allen jenen, welche zur Ermöglichung eines so schönen Christfestes beitrugen, zollt die Direction den wärmsten Dank. Außer den Geldspenden der Schuhdamen, Sr. Excellenz des hochw. Herrn Fürstbischofs und der lrainischen Sparcasse liefen noch Gaben in verschiedenen Waren ein von Frau Heuriette Seunig, Frau Gertrud Mikusch und den Herren I.C.Mayer. Goricnit H. Ledenig. — (Die hiesige Geistlichkeit) machte vor- gestern vormittags Sr. Excellenz dem Herrn Fürstbischof ihre Aufwartung, um anlässlich des Jahreswechsels dem Kirchenfürsten ihre Glückwünsche darzubringen. Als Spre- cher der Deputation fungierte der hochw. Herr Dompropst Dr. Klofutar. — (Eine Wohlthäterin.) Von achtbarer Seite erhalten wir folgende Zuschrift: Am vergangenen Donnerstag wurde in Laibach eine in weiten Kreisen unserer Stadt hochgeachtete Bürgersfrau zu Grabe getra- gen. Cs ist dies Frau Marie Per me geb. Potocin. Volle 45 Jahre hielt dieselbe mit Energie und klarem Verstande große Geschäfte aufrecht. Die Gewerbsleute können wohl auf sie stolz sein und sich an ihr ein Bei» fpiel nehmen. Ihr edler Charakter leuchtete besonders durch ihre zahlreichen Wohlthaten. Niemand klopfte un- erhört an ihrer Thüre an. Wohl Hunderte von Vewoh« nern Laibachs wissen hievon zu erzählen. Wie viele, viele Thränen der Armut hat sie in der langen Reihe von Jahren wohl getrocknet? Die allgemeine Theilnahme während ihrer Krankheit, am Sarge und am Leichen» begängnisse bezeugte dies in glänzender Weise. Auch den wohlthätigen Vereinen unserer Landeshauptstadt, insbeson« dere den Waisenanflalten, war die Verblichene stets eine munificente Wohlthäterin; ihre hilfreiche Hand werben dieselben wohl schwer vermissen. Ehre dem Andenken der edlen Frau! — (Personalnachricht.) S^. Majestät der Kaiser bewilligte dem zum Fürstbischöfe von Lavant er» nannten Hofkaplan Dr. Michael Napotnik die Bei- behaltung des Titels eines Hofsaplans. — (Heimische Literatur.) Mit dem De» cember«Hefte hat «I^udl^ngki 2von», Monatschrift für Belletristik und Wissenschaft, feinen neunten Jahrgang vollendet und ladet nun seine Freunde zum Abonnement auf den zehnten Jahrgang ein. Diese Monatschrift reprä« sentiert seit fast einem Decennium in wilrdiger Weise die literarischen, künstlerischen und wissenschaftlichen Be« ftrebungen des slovenischen Volles und verdient bei ihrer Gediegenheil und bei der eifrigen und sorgfältigen Redaction am Anfang eines neuen Jahrganges alle Aufmerksamkeit, Der eben abgeschlossene Jahrgang enthält ebenso wie seine Vorgänger eine Fülle von wertvollen Abhandlungen und Beiträgen, und werden solche von der Redaction auch für den künftigen Jahrgang angekündigt. Die beliebten Er- zähler Ianko Kersnil und Dr. I. Tavcar werden auch im zehnte» Jahrgange durch Beiträge uertreten sein; es sind ferner angekündigt Beiträge von Dr. Franz Ce- lest in, UniveriitÜtiprofessor Dr. S. Subic, Franz Gestrin, Prof. Stars, Prof. Johann Vrhovec, Franz Selal und vielen anderen. Wie hieraus zu er- sehen, nehmen an dieser Monatschrift die hervorragendsten slovenischen Schriftsteller Antheil, und sind wir daher der Pflicht enthoben, dieselbe dem slovenischeu Lesepublicum besonders zu empfehlen. Der AbonnemriUSpreis beträgt ganzjährig 4 fi. 60 kr. — (Laibacher Ge m e i n dera t h.) In der jung» sten geheimen Sitzung des Laibacher Gemeinderathes wurde der zweite städtische Ingenieur Herr Iaroslav Hanus zum Verwalter des städtischen Wasserwerkes ernannt. Der Iahresgehalt wurde mit 1500 st. mit den systemisierten Quinquennien festgesetzt. Bis zur Vollendung des Wasser- werke« wurde Herrn Hanus eine monatliche Iulagc von 50 st. bewilligt. Dem Werkmeister a» der hiesigen Fach- schule für Holzindustrie, Herrn Andreas Mol » ar, wurde die Ausnahme in den Gemeindeverband zugesichert. Schließ- lich wurde beschlossen, für die erledigte Stelle eines zwei- ten städtischen Ingenieurs sofort den Concurs auszu- schreiben. (In Agram) wurde vorgestern morgens der bekannte Bauunternehmer Guido Ritter von Pongrah in seinem Bette todt vorgefunden, nachdem er am Abend vorher, wie gewöhnlich, an seiner Whlstpartie in heiterer Stimmung theilgenommen hatte. Es wurde eine Herz« lähmung konstatiert. Pongratz betheiligte sich an vielen großen Bauunternlhmungen, er baute die Eisenbahnlinien Agram-Steinbrück und Agram-Zakany und war an drr Herstellung der Wasserleitung in Graz sowie der Hafen- bauten in Trieft betheiligt. Pongrah kam als Sohn eines Weinbauers aus Windisch - Feistritz Anfangs der fünf- ziger Jahre mit sehr bescheidenen Mitteln nach Ag-am und hinterlässt nun ein mehrere Millionen betragendes Vermögen. — (Unser Landesmuseum) hat wieder eine wertvolle Bereicherung erfahren, und zwar in einem Fach?, das bisher noch gar nicht vertreten war. Herr August Plcsche m Agram, ei» vorzüglicher Kenner der lraiüischen Vollstrachten, hat in alter Anhänglichkeit an scinr krainischc Heimat, der er durch seine Familie angehört, die lebensgroße Trachtenfigur einer Gottscheerin iu echtem Costüm dem hiesigen Museum gespendet. Diese höchst an» erkennenswerte patriotische Spende soll, wie es ausdrück- lich in der Absicht des Gebers liegt, den Grund zu einer Trachtcnsammlung des Museums legen, und wäre es sehr zu wünschen, wenn diefes schöne Beispiel bald reichliche Nachahmung sände, denn es ist leider Thatsache, dass die zum Theil malerischen Vollstrachten Kraiüs in den letzten Decennien immer mehr und mehr von der Bildfläche ver- schwinden. Es wäre hiernach eine dankenswerte Aufgabe der leitenden Kreise des Museums, diese Anregung des Spenders zu erfassrn und dafür Sorge zu tragen, dass die Landestrachten wenigstens als Schauslücke erhalten bleiben, wie dies andere Landesmuseen, z, V. in Klagen- furt und Agram, schon längst gethan haben. — (Der Neujahrstag.) Nun haben wir ihn überstanden, den ersten Tag des neuen Jahres, der, wie jeder Anfang, ziemlich schwer ist. In der That, wenn es ein mit Recht gefurchtstes Datum gibt, so ist es der erste Jänner mit seiner Flut von Gratulationen, von mehr oder minder aufrichtig gemeinten Wünschen und verschämten oder unverschämten Forderungen klingender Anerkennung für Dienste, die man uns angeblich geleistet hat und wenn dieselben auch in nichts anderem bestanden hätien, als in dem «Prosit Neujahr!» Doch die Hauptsache ist, dass wir's ertragen haben; das Wie ist von neben« sächlicher Bedeutung. Im übrigen wurde das neue Jahr mit allen Ehren empfana/n: im Easino sowohl wie in der Aitalnica war am Sylvester-Abend ein zahlreiches Publicum versammelt, welches in fröhlichster Stimmung das junge Jahr begrüßte. — («Die österreichisch-ungarische Mon- archie in Wort und Bild») Von diesem patrio« tischen Prachtwerke wird am 15. Februar 1690 die erste Lieferung erscheinen, welche die Kronländer Kärnten und Krain behandelt. Ungefähr Mitte Jänner wird der reich illustrierte, 16 Seiten umfassende Specialprospect für diesen Band zur Versendung gelangen. — (Wei h n a chts-O ra t o ri um.) Das bekannte H. F. Müller'sche W i!)nachts-Orato:ium kommt, und zwar mit 9 lebenden Bildern, morgen im Collegium Marianuin (Polanastraße 36) mit deutschem Texte zur Ausführung, Anfang um 5 Uhr abends. Eintrittskarten (Sitzplätze k 40 und 30 kr,, Slehplatz 20 kr.) find in der Mayer- schen Tabaktrafik in der Spitalgasse sowie im Collegium Marianum zu habe». — (Sterbesäl le.) Montag nachmittags ist in Graz die k. k. Sternlreuz»Ordensdame Frau Adelheid Gräfin Barbo - Waxen stain, geborene Gräfin Äatthyanyi, im 89. Lebensjahre gistorben. — Wie man uns ferner mittheilt, ist vorgestern zu Augsburg nach langem Leiden Frau Sofie Günzler, eine auch in hiesigen Gesellschaftskreisen bekannte und hochgeschätzte Dame, gestorben. — (DerslovenischeBicycle-Club) in Laibach veranstaltet an einem noch zu bestimmenden Tage des Monates Jänner in den Localitäten der hiesi» gen Citalmea einen Ball, dessen Reinerträgnis der Studenten« und Vollstüch? gewidmet werden sott. — (Spende.) Frau Fanny Ravnihar hat anlässlich des Ableben« ihrer Mutter, der Frau Marie Per me, dem hiesigen Elisabeth-Kindcrsftitale den Betrag von 25 fl. gespendet. — (Bezirks« Kranlencasse Laibach.) I» der abgelaufeuen fünfmonatlichen Periode sind 246 Casse« Mitglieder erkrankt, davon 219 männlichen und 27 weib lichen Geschlechtes. Gestorben sind 7 Mitglieder. Aus» bezahlt wurde cm Krankengeld 1517 fl. 74 kr,, an Spitals Verpstegslosten 409 fl. 50 kr., an Fahrspesen 34 fl. 11 lr., an Beerdigungskosten 68 fl., an Behand- lungskosten 807 fl., für Medicanl^nte 230 fl. 80 lr,, für Bäder 42 st. 20 kr., für therapeutische Hilfsmittel 14 fl. 33 lr. und für Bandagen 15 fl. 76 lr., somit zusammen 3153 fi. 44 lr. — (Unglücksfall,) Wie man uns aus Stein berichtet, wurde diescrtage die ctwas schwerhörige, 52 Jahre alte Oebstlerin Dorothea C i m b a s von einem Praschnilcr- schen Wagen so unglücklich zu Boden gestoßen, dass die- selbe, ohne überfahren worden zu sein, auf der Stelle todt liegen blieb. Gea/„ den Kutscher Valentin Liftovsek wurde die Anzeige erstattet. — (Zur Nachahmung empfohlen.) Der hiesige Particulier Herr Ignaz Traun hat anlässlich des Jahreswechsels deu Betrag von 10 fl. für die Stadt- armen gespendet. Neueste Post. Original-Telegramme der «Laibacher Ztg., Budapest, 1. Jänner. Die Nenjahrsgrawlaw» beim Ministerpräsidenten Tisza gestaltete sich fur Tisza sowohl wie für das ganze Cabinet zu einer imposanten Ovation. Die große Anzahl von Parteimitglie- dern sowie die Ansprachen drückten die nnerschülter« liche Anhänglichkeit für die Vergangenheit nnd un« verändertes Vertrauen für die Zukunft aus. Der Mini- sterpräsident bestätigte in seiner Antwort anf die Ansprache des Varon Hliszar die größtmöglichste Festigkeit der Tripelallianz welche den europäischen Vollem den Frieda« sichert, dessen befonders die ungarische Na. tlml bedürfe, um die nöthigen Reformen' in Sicher- heit durchzuführen. Tisza erklärte, twtz der lin^recbt- fertigten persönlichen Angriffe auf «m.c.n Platze auszuharren, so lange er das Vertrauen der Krone und der Majorität besitze, welches trotz entgegenstehen. d?r Behauptungen ungeschmälert fortlieft, ht ' Ein m,^ befangnes Uith^l werde constatiereu, was während 15 Jahren geschehen, welcher Unw schied Mischt der lMtlgen Stellung Ungarns im Innern, in der inter- relch.sch-.mgcn lschen Monarchie wie im Auölaude aeaen früher obwalte^ Die H^stellung des (ArichqewiäM nn Staatshaushalte lst nicht nur ein Verdienst der Neg.ernng ondorn sei der Opferwilligst der Nation ^ Unterstützung der liberalen Partei z« danken -tt ^ ?'. ?°"!^ ^ «Berliner Tagel.,att. „^ Telegramm aus Zanzibar: Die Pe- k',«chrEr.ped.t,o.i wurde nicht niederqemekrlt. befindet , !i vielmehr nach soeben eingclanfenen Nachrichten au dcm Ma.schc M,sctM dem Kema-Gebirae nnd dm N« r.,g-See. I„ Witu ist alles r»hiq " ^ Brüssel, 1. Jänner. Das königliche Schloss ist h nle lhe.lmeift abgebraunt. Sämmtliche K.n slsmnm u,,en w-.rden zerstört, die Gemächer des Komas sind ie ml) . rhalten. Prinzessin Clm>en7ine wurde n r mit Muhe g rettet. Das Feuer brach um 2>/ Uhr uack m.ttag« 'nfo ge fehlerhafter H,iz«orrickNung aus. ^ Nmn 1. Jänner Beim Empfange dr D,p„tat.> m'N dcr Klimmern e.klärte der Nö„ia das neue Jahr .g.nne unter besseren Aussichten, als das Ja 1889 b'ga.n, nachdem d,e Versicherungen der fes n Ab» je'beN wohl.^rcel^"5 d^N^^ " "«' London, 1. Jänner. Ein unbekannter Wohstbälei uk.erw.es dcm Vorstande eines hiesiaeu ^ niwl! 100000 Pfund S.erl.ng zur Griind.n^e ne^^ n ' tomlNls fnr R<>co>waleScente>l der Londoner Kosvita er Coustllntiuopel, 1. Jänner. Auf o E.?"b "' lue^ Danksagung. """" , So. Excellenz der hochwilrdigste Herr Fürstbischof Dr. Jakob M .s s l a hat m,r aus Anlass des Jahreswechsels weihundert Gülden zur Armenbetheilung übergeben lassen. "1""""' Ich beehre mich, namens d.r Arme» öffentlich drn wilrm« !N,l Dm,f für dich hochherzige Spende auszudrücken. Laibach, 31. December 18«». Der Bürgermeister: Grasselli. Angekommene Fremde. Am 80, December. Gasthof Kaiser von Oesterreich. Klemencii, Indmbura - 6au». schea.. Kl'opv, — Ulepic, Postbeamter, Podnirt Hotel Ällierischer Hof. Hoser, Finanz,vachmissel,cr Cistua — Oste>'mcm. Hausierer. Giaflinden. ^ ' '""' Hotel ^ildbaiinhof. Kren. Weltmeister. Trir»! — O,'i„i, « M Nebel « "„ 31. 2. N, 745 4 2 6 NW. schwach bewöllt ^"" 9 . A''. 74^ 2 0 8 NW^schwacl^, ^ Nebel '"^"' ^ , N Mg.! 740-9 0-2 ' windstill s bewölkt ),' ._ « ii . N. 74s, 2 2-0 ! O. schwach l ewällt "'-"' ^l »»Ab. 74« 2 0-8 z windstill ! bewölkt '"""' 'A»i 31. Drc, Morqennebel. trübe, abwechselnd Regen. — An'1-Immer Thailwrtler, trübe, abwechselnd sjerina/r Regen. — Dac, Tagesmittel dcr T.'üVeratllr an den beiden Tagen 12« nnd 10", beziehungsweise nm 4 1« und 3 li" nber dcm Normale. Verantwortlicher Redacteur: I. Naglic. Ball-Seidenstoffe von 60 kr. bis fl6 3li pfr Meter — (ca. «50 uerjch. 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