Schristteitmig: Rathsasgasse Nr. 5 (tiemel Hm»».) e»i,<ß»»»«! Xlgli4 (■<> ■tfttlmie trr€#nn- ». ffntt-tagt) »»» 11—lt llhr «or«. t<«»H*rtibr» werben Mch! ■Mn>oaauBl»)« ®ln-frsCisgrn «icht dmtSstchv>t. ■ allattgaaiti arm tu ?eew»lt»»g mcn fctrttniasi »er blEiqft sra CinntagBBt Eonnrrttng ■toigait. (ot(Mrtntl«n- »en!o 90*8*. Verwaltung: RathauSgasse Nr. S (tijrart VezllgSbtdingllngcll: t«4 Ml V»ft »qtgfli: «i(ttr(i«|Tig . . . K , «-> ea»t«»TM »«»«»hrig . ... K !!■«• ßiit atm mit Zustellung in» . . . . K 110 MertelUIHng . . . K »•— ficsbldürlj . . . . K «•— «amiiUxig . 1 . . K tf-git« Ballast eriide» si» »It Btiiijl(|ctü(rur »dd«stellu»g. M. 94. Killt, Donnerstag, 23. Aovemßer 1905. 30. Jahrgang. Die Deutschen als Wirtschastsgrchmachl in Besterreich. Ein freies Wort zum österreichischen Problem. Von I. Lanz-Liebenfels. Der unS in freundlicher Weise zur Verfügung gestellte Aussatz hat um so größere zeitgemäße Be-Deutung, weil in Oesterreich eben jetzt die Wahl-resonnfrage auf der Tagesordnung steht und weil ti seitens der Deutschfeinde an Versuchen nicht fehlen wird, den Deutschen die größere Volkszahl der Slawen gegenüberzustellen, um daraus zu folgern, taß künftighin die Deutschen in Oesterreich weniger Mandate, die Slawen, insbesondere die Polen in Kalizieu, mehr erhalten müßten. Da ist es notwendig, daß wir um so schärfer und lauter betonen, daß die Größe und Kraft eines Staates nicht allein bedingt ist durch die große Zahl seiner Einwohner, sondern in noch größerem Maße abhängig ist von der Arbeitstüchtigkeit, dem Fleiße, der Bildung und der Kultur dieser Bewohner. AIS anschauliches Bild möge die Gegenüber-jiellung von Deutschland und Rußland dienen. Alle Welt weiß, daß Deutschland mit seinen 56.4 Millionen Staatsbürgern dem 120 Millionen Einwohner zählenden Rußland nach jeder Richtung weit über-legen ist. Die große Kraft, der mächtige Handel, die reiche Industrie, die starke Militärmacht, die dem Deutsche Reiche innewohnt, legt Zeugnis ab für die Tüchtigkeit seiner deutschen Bewohner. Und die Deutschen in Oesterreich sind nicht minder arbeitsam und schaffensfreudig, und dies zahlenmäßig unS selbst, aber auch unseren Gegnern immer wieder vorzuhalten, ist gerade jetzt sehr nützlich, wo man wieder Lust verspürt, die Deutschen um ein weiteres Stück ihres SmflusieS zu bringen, und zwar unter dem Titel Zigeuner. Die gesamte Gendarmerie ron Csaldag war i» Auslegung. Seit einigen Wochen verfolgte sie schon die Spur einer Zigeunerbande, die das ganze Szatmarer Komitat durch ihre Diebereien und Brandstiftungen beunruhigte. Die bisher nutzlosen Streifzüge hatten dem j-»gen Leutnant schon viele „freundliche" Be« mrkungen von oben eingetragen. Endlich war heute tu walachischer Bauer mit der Nachricht gekommen, »oft «an in Fekete Patak zwei Zigeunerwagen an« ^halten und bei der Durchsuchung eine Menge ge» stöhlen» Sachen gefunden habe. Sosort wurden die Gendarmen zusammengerufen. Givy Bela, der junge Leutnant, wählte jwei tüchtige Männer au« und sazte ihnen in ernstem Ton: „Kovats und Szöke, ihr werdet mir die Kerle gut Hieher bringen, e« Wgt viel davon ab. Ihr kennt ja die tückischen, seigen Gesellen, i« schlimmsten Falle schont euere Patronen nicht." Ja einem walachischen Bauernwägelchen rollen sie bald nach Fekete Patak: Es ist Mittag, heiß brennt die «ugustsonne aus die Insassen hernieder. Der Lauf der Gewehre und die aufgepflanzten Ba-jonetle blitzen und die schillernden Hahnenfeder« «legen sich stolz auf den keck sitzenden Tschako». Die Gendarmen haben die hohen, engen Halsträgen geöffnet, Hitze und Staub werden immer uner-käglicher. Nur der Fuhrmann im dicken Schafspelz „Wahlreform". Wir werden zu dieser hochwichtigen Frage noch in bestimmter Weise Stellungnehmen und wollen für heute lediglich dartun, in welch hohem Maße die Deutschen Oesterreichs tatsächlich deS Reiches Kulturträger sind. Die Aufgabe unserer „deutsch"«liberalen Presse war es und ist eS, die solide Arbeit der Deutsch« österreicher im In- und Auslande zu diskreditieren, andererseits in- und ausländische Gimpel für faule ungarische, tschechische und polnische Geschäfte zu interessieren. Deswegen wird in diesen Blättern der Deutschösterreicher als kranker und siecher Mann ge-schildert und für ihn schon duS »6« profundis" angestimmt, während Ungarn und Tschechen offen oder versteckt als Freiheitshelden, jugendkrästige Nationen und als Vorkämpfer einer neuen GlückSepoche ver-herrlicht werden. Selten kommt eine Nachricht in? Ausland, die nicht jene „deutsche" deutschfeindliche Preßklique zensuriert hätte. Ich will jedoch das österreichische Problem dem Leser nicht in einer allgemein historisch-politischen Abhandlung vorführen, ich will ihm mit diese« Artikel an der Hand eines unwiderleglichen, jeden Laien überzeugenden statistischen Zahlenmaterials in knappster Form nachweisen, daß wir Deutschöster-reicher nicht nur nicht siech, sondern der reichste, der kräftigste und der unverwüstlichste der deutschen Volks-stimme sind. Ich werde zeigen, wie viel Parasiten sich an diesem VolkSstamm mästen, wie sie ihm Mark und Blut aussaugen, und wie er trotz alledem grünt und blüht und seine Riesenglieder immer mächtiger streckt. Zch benütze als Grundlage meiner Darle-gungen ein von einem unbekannten Verfasser heraus« gegebenes Buch: „Das Deutschtum im Wirtschafts-haushalte Oesterreichs." *) DaS dickbändige Werk ist ») Vom Versass» von: „Da» allgemeine Wahlrecht". „Die Aemlcrvertlchechung in Deutschdöhmen", „Deursch. böhmen als Wirtichajtsmacht" »c, I. Teil: „Der Besiystand der Teutschen in Lesterreich", Reichenberg in Böhmen, Druck und Verlag von studols Gerzabet & Komp. 1905, 8°, 6. 543. scheint unempfindlich zu sein. Al« ihn Szöke fragt, warum er die Guba (Schaftpelz) nicht ausziehe, meint er kurz: „Was für die Kälte gut ist. ist auch für die Hitze gut." Dann knallt er aufmunternd mit der Peitsche und ruft ein „Aschi hoi" seinen Pserdchen zu. Die lausen tüchtig. Man sollte nicht glauben, was diese armen, schlecht gefütterten, kleinen Tiere leisten kößnen. Es geht in schnellem Fluge durch walachische Dörfer, die fast auSgestorben scheinen. Alles ist zur Ernte auf den Feldern. Nur ein paar kleine Kinder in groben, langen Hemden laufen dem Wagen mit Geschrei entgegen und die wütenden weißen Hunde mit den roten, tiefliegenden Augen erheben ein ohrenzerreißendes Gekläff. Kooat«, der schon lange in der Gegend ist, wird viel von seinem jüngeren Kameraden über wa-chalische Sitten und Gebräuche gesragt. Ergibt nur einsilbige Antworten und versinkt endlich ganz in Gedanken. Eine Ahnung sagt ihm, daß ihm heute etwas schief gehen werde. Er ist «it sich selbst un-zufrieden, denkt an Weib und Kind und den ge« ringen Sold. Seine Stimmung wird nicht besser, als nun sein Freund ein Lied anstimmt. Der Wagen rüttelt und schüttelt sie tüchtig durcheinander und da« Tremolo der Stimme Szöke« ist kein Genuß. Da« Gefährt hat die Landstraße verlassen Der Fahrweg, der nach dem Dorfe führt, ist mit großen und kleinen Steinen übersät, nur wo die Wagen fahren, sind zwei tiefe Furchen in der Erde. von monumentaler Bedeutung, ein Meisterstück der Statistik, ein beredter Zeuge, was deutschösterreichischer Fleiß zu leisten vermag. Nur wahrhast deutsche Gesinnung und ideale Begeisterung konnte ein so ungeheures Daten-Material sammeln und zu einem einheitlichen Bild zusammenstellen. In Oesterreich diesseits der Leitha leben 9,170.000 Deutsche, 5,955.000 Tschechen, Slowacken und der-gleichen, 4,259.000 Polen, 3,375.000 Ruthenen, 1,192.000 Sloveuen, 727.000 Italiener und Ladiner, 711.000 Kroaten und Serben. Es stehen also 9.2 Millionen Deutsche 17.2 Millionen Nichtdeutschen gegenüber. Ein Blick auf die Steuerleiftungen der verfchiedenen Nationalitäten muß jedem einsichtsvollen Leser die Augen über daS österreichische Problem öffnen. ES zahlten 1901 an Erwerbssteuern die Alpen-deutschen (in Nieder- und Oberösterreich, Salzburg, Steiermark, Kärnten, Krain, Küstenland, Dalmatien, Tirol, Vorarlberg) 55.3 Millionen Kronen; die Sudetendeutschen (Böhmen, Mähren, Schlesien) 20.9 Millionen Kronen; die Karpathendeutschen (Galizien, Bukowina) 1.5 Millionen Kronen. Die Deutsche» Heflerreichs führte» demnach insgesamt 77 7 Millionen Krone» an groate-steuern ab Sehen wir uns dagegen die lächerlich geringe Leistung der ewig krawallierenden „Kultur« Nationalitäten" an: Tschechen 6 6 Millionen Kronen, Polen 2-5, Romanen 0*5, Slowenen 0*9, Kroaten 0-1 Mill. Kronen. Die Michtdevtschen zahlte» 10 6 Will. Kronen! Wie viel Reichsdeutsche, ja wie viel Deutsch-österreicher wußten, daß die 9 2 Millionen Deutsch» österreicher fievenmat so viel Erwerbsteuer zahlen al« die 17 2 Millionen Nichtdeutsche! Aeder Z>eut scholl erreich er leistet ,fo viel als 14 Nicht-deutsche! Die Männer steigen ab und gehen rüstig den an» steigenden Weg hinan. Auf beiden Seiten erheb?» sich bewaldete Hü^el. ein brausender Gebirg»bach etll schäumend an ihnen vorbei. Der Wagen iäh« durch« Wasser und in langen, durstigen Zügen trinken die Pserdchen. Langsam geht e« vorwärt«. Hie und da fliegt ein Raubvogel schreiend auf, und würden die Kugeln nicht revidiert, möchte Szöke gerne auf die Vögel schießen. DaS Tal verengt und verdüstert sich immer mehr und der Weg wird immer steiler. Jetzt haben die Männer »in» Anhöhe erreicht, von wo sie ihr Ztel, Fekete Patak, ein freundliche» GebirgSdörf« chen, liegen sehen. I« den Bergen »ehe« sich gelbe Maisselder hin. Die Häuser mit ihren Schindel« dächern und dem grellfarbigen Anstrich leuchten aus dem Grünen heraus. Sie liegen zerstreut, nach Willkür und Laune der Besitzer erbaut. Nur um die Kirche «it de« hohen Schindel» tur« zieht sich eine Straße. Die Männer sitzen wieder auf; die Pserdchen, die den Stall wittern, laufen schneller und schneller und wiehern freudig. Bim Einfahren in« Dörfchen eilt dem Wapen die halbe Jugend nach. E« ist ein große« Ereigni«: zwei Gendarmen, die die Zigeuner abholen wollen! Beim Hause de« Dorfobersten — de« Rich« t(Il steigen sie ab. Dieser ist ein Grei« mit freundlichem Gesicht und klugen Augen, fein Kopf von langen weißen Locken, die bis auf die Seite 2 W«cht' Nummer 94 Mit Recht schreibt der Berjafser unsere« mo. numentalen statistischen Handbuche«: „Durch Jahr-Hunderte schien dieselbe Sonne über die Deutschen und Slawen de« (Donau-)ReichiS, derselbe Boden diente beiden zu Wohnstätten ... der gleiche Gott sah auf beide herab, da« gleiche Herrscherhau«, die gleiche Gunst, bezw. Ungunst des feudalen Regiment« umschloß beide . . . dieselben Ströme fließen dmch beide Länder ... ja wa« Gotte« Teil an dem beiderseitigen Feldboden anbelangt, besitze« die Deutschen fast alle die von Natur aus so unwirtliche« Hebirgszuge Hefierreichs. Trotz alle-dem . . . stud tzevte die Dentfche« die fast allei» dem Staate wirklich Ai«se»de«, die alles leistende« Elemente Oesterreichs. Die Slawen aber sind die ewig Bedürftige«, die stet« nicht« Gewährenden, die nur immer Zehr.nden. Der Slawe lag jahrhundertelang der geistigen Lässigkeit, der körperlichen Faulheit und dem bedürfnislosesten FataliSmu« ob. Er ließ die Welt gehen, wie sie eben ging. Da öffnete die neueft< Zeit mit einem-male auch dem letzten Slawenvolke Oesterreich« die Augen über seine eigene Minderwenigkeit. Und diese plötzliche Erkenntnis weckte den Wunsch, e« den Deutschen gleich zu tun. Au« eigener «rast aber ging die« absolut nicht. Wa« also tu»? Die slawische Natur bewährte auch in diesem Dilemma ihre aihiborrne Tücke und Skrupellosigkeit. Wa« man nicht selbst leisten konnte, mußte eben genommen wrrden. Durch tausend Ränke und Au«-nützung der allgemeinen inneren Reich«lage und vermeintlichen Dynastie-Interesse«, durch Straßen-krawalle, Sengen und Plündern, durch den Miß-brauch des Majoritätssystem« de« ReichSrate«, der Landtage. BezirkSoertretungen und Städte, durch die Hintertüren (und Unterröcke) der Ministerzimmer, durch geschickte Au«schrotung unklarer GefitzeSstelle« und vor allem durch die ärgste Wind- und Hum-bugmacherei erhielten die Slawen tatsächlich wider alle« Gotte«- und Menschenrecht au« de« deutschen SteuersSckel in Handu«drehen al« Staat«geschenk alle jene äußeren Kulturzeicht«, welche die Deutschen au« eigener «rast und Tasche sich erst in jähr-hundertelangem Streben sauer erringen, selbst schaffen und selbst bezahlen mußten!» £i« einziger Deutschösterreicher leistet f» »tet als 14 Aichtdattlche!! — Da« sollte man im ganzen Deutschen Reiche durch öffentliche Pla-kate verbreiten. Dann wird «an unsere« Kamps in Oesterreich begreise«, dann wird «an erst »n-seren wahren Wert und den ganzen Unwert jener ungarischen und slavischen Schmai otzer ersassen Schultern fallen. u«rah«t. Er ko««t auf sie zu, schüttelt ihre HSnve und führt sie in sein Hau«. Seine Frau, ein noch rüstige« Mütterchen, holt den felbstgebrannten Zwetschkenschnaps. Schaf«täfe und ein große« Laib Brot für die Gäste herbei. Die Stube ist niedrig, an den Wänden hängen seldstgesponnene Tücher, «it Wollstickerei über und über bedeckt. Dazwischen verteilt gr^lfarbige Heiligenbilder, bunte Teller und Schüsseln. Da« Prachtstück, da« Bett, «i, zwölf oder mehr Sissen, ist der Stolz der Hausfrau. Mit allerlei Male-reien und Schnitzereien verziert, ist es sehr steif und grob, aber trotzdem nicht unschön. % Szöke beirachte, da» alle« verwundert, er ist au« dem Torontaler Komitat gekommen, hat noch nie ein walachisch^« BauerndauS gesehen. Nachdem beide sich gestärkt, fragt KooatS nach den Zigeunern. Der Richter erzählt ihnen umständlich, wie ein paar Bauern die Bande in eine« Mie tyrannischen ungerechten Au«beuter der roma-nischen, slavischen und ungarischen Nationalitäten, rückständige Autokraten, die jenen edlen, freiheit«-durstigen Völkern politische Selbständigkeit, Schule. Zivilisation usw. nicht gönnten. Die Sache ist vielmehr so, daß wir Deutsche diese zurückgeblie-ienen Nationen auf unsere Kosten auf ein höhere« geistige« Niveau heben sollen. Die von 9.2 Millionen Deutschen bebaute BodenflSche von 13.5 Mill. Hektar lieferte an die Staa»«k»sse 30.6 Millionen Kronen ab. während die 17.2 Millionen Nichtdeutfchen von einer 16 4 Mill. Hektar großen Bodenfläche nur 25.2 Millionen zinsten. Also wieder dasselbe Bild! Die Nichtdeutschen mit größerer Bodenfläche, mit mehr Arbeit«krästen sind minder leistung«sähig l Der Bodenbesitz Deutschösterreich« aber wäre ein noch ungleich wertigerer zu nennen, wenn nicht volle 60.4 Prozent de« ««traglosra Hochgebirg»boden« innerhalb seiner Wohnstätten zu liegen kämen. Troß diese» äußerlichen und unabänderlichen Un« gunstumstande» der wirtschaftlichen Wenlosigkeit eine» so großen Teile» d«S Deutschgebiete» «achte e» die Wirtschaft»kraft der Deutschösterreicher möglich, daß die Sum«e de« Katastralrnnertrage« ihrer Ländereien u« 18.4# des Reichskatastral-reinertrage« also um «ehr al« .ein Sechstel des-selben größer ist. als nach der Kopfzahl der Deutschen erforderlich wäre.! Ein geradezu vernichtendes Zeugnis für den Kulturwert der Nichtdeutschen in Oesterreich legt die Hauszinssteuerstaiistit ab. Nicht ein«al zu an. ständigen Wohnstätten hat e« die slavische Indo-lenz und Faulheit gebracht. Von allen größeren, v. h. drei und mehr Wohnräume enthaltenden ländlichen Wohnhäusern befinden sich bi« 80.1#, also volle vier Fünftel in deutschen Händen! Die Nichtdeutschen und vor all?« die Slaven verfügen nur über «in fünftel diefer besten Wohnstätten. Hiergegen sind von den schlichtesten Wohnstätten, die nur einen Wohnraum aufweisen, nur 10.4# in deutschen Händen, während 89.6 von den Nicht-deutsche« benützt werden. Gerade die Häuserstatistlk läßt uns das tiefe Kulturniveau jeuer Mifchvölter «it aller Deutlichkeit erkennen. Daß das Wohnen i« einem Raum in verhängnisvollster Weise die Sittlichkeit beeinflußt, braucht nicht erst gesagt zu yierden. Man begreift daher nunmehr den völligen Mangel höherer Moral bei Slaven und der- gleichen. Dies« erbär«lichen Kulturständ« sind nicht etwa auf schlecht««» Mili«u zurückzuführen, den wie wir öfters schon betont haben, besitzen di« Slavin und Italiener «ehr und weitaus bessere», Boden, während alle physikalisch ungünstig» Mo«ente auf deutscher Seite sind. Wie himmelhoch die Deutschen über de» Nichtdeutschen stehen, beweist ferner da« Straße»-netz. 40.1 % der Reich«straßen und 53.8# der autonomen Straßen sind in deutschem Besitz. 33» in nichtdeutschen Gebieten — zum Beispiel in Südlavengebiet — ein dichtere« Straßennetz ist. dort ist e« auf deutsche Kosten gebaut. Wo da-gegen die Slaven autonom sind, und wo fr zeige« könnt«», wa« sie au« eigener Kraft leiste», zu« Beispiel in Galizien, da befinden sich die Verkehrswege in einem geradezu jä««erliche» Zustande. Und all das, soll nicht« gelten? E« soll di» Schale, in der die Völker diese« Reiche« gewogi» werden, auch nicht um ein Gran tiefer sinke» lassen?! Deutsche Oesterreich« auf! Schüttelt Euen falschen Freunde ab. W«ifet der lib«ral«n Euch betörenden Presse die Türe! Ermannet Euch un» fraget Euer gutes Recht in diesem Staate! W«a schon unser zusammengeflickt«» Wahlrecht resor-miert werden soll, dann ein« Reform, die unser«» AjZolk« gerecht wird oder aber keine. Um« seinen Umständen aber ein Wahlrecht, da» un« noch weiter entrechtet und zu Heloten der slavisch« Drohnen herabdrückt! auf, die eifrig «it den zwei Walachen. ihren Wächtern, kokketieren. Da» Mädchen sieht auf, als di« Tür sich kreifchend öffnet, die Frau dagegen tanzt um einen der jungen Bauern herum und bettelt, daß «r sie nur ein klein wenig ins Dorf gehen lasse. „He da*, ruft KooatS, .willst du still fein.' Sie schrickt zusa««en und wirft »hm einen wütenden lauernden Blick zu. In «iner Ecke kauern drei Männer, die an den Händm mit Hanfstricken gefesselt sind. Sie fehtn wild «nd verwegen au«. Dunkelbraun ist ihr« Gesichlskarb«, zerzaust ihr langes schwarzes Haar und blitzend ihre Augen. Die schmutzigen Kleider hängen in Fetzen um ihr«« Körper. Eine echte, dicke, schmutzige Zigeunermuiter fehlt auch nicht, st« ist gerade dabei, einem Balg, h« — die „Frisur" zu säubera l Kinder jede« Alters sind an die Gendarmen herangetreten und begaffen die Männer nach Z'geunerart. „Marsch mit euch in die Wagen, Gesinde!*, rust der Gendarm. Unwillig wird dem Befehl Folge geleistet. Et dauert lange, di« alle« untergebracht ist. Zwei herrliche Planwagen, voll von alle« möglichen Kram, mit Pferden bespannt, die gewiß nie mehr den Stall, au« dem sie gestohlen waren, vergess.« werden; den» die Zigeuner behandeln fie sehr schlecht. Die Frauen kutschier«», die Männer sitzen ^otttische Rundschau. Di« Marburger ^ehr-rbildungstaiiall. Die Adgeordnkten Wastian, Stigrr unv Genosse» brachten wegen der nationalen Zustände an der k. k. Lehrerbildungsanstalt in Marburg den f»l« genden, auszugsweise wiedergegebenen Antrag «>»: .Di, Zustände an der k. k. Lehrerbildungsanstalt in Marburg haben sich im Laus« d«r letzten Iahn dergestalt entwickelt, daß dieses Institut fast au«-schließlich zu« Vorteile de« floveuifchen Volkit und »««entsprechend zu« argen Schaden di« D«ulschtu«s i« steirischen Unterlande arbeitet. Au« vielen Vorkommnissen ließ sich der gerechtfertigt» Schluß ziehen, daß «an die bestimmte, plaomäßiP Absicht nährt«, den Deutschen au« flovenisch-n^tii« nal-politischen Gründen die Erreichung der Lehr« besähigung für die zweite Lande«fprache unmöglich zu machen. U« nid}» »in Sludttnjahr, ode? i» anderen Fällen, ei« Stipendium zu verlieren, sahe» sich die deutschen Schüler gezwungen, da« Slo°»> Nische srüher oder ipäter aufzugeben. Immer Hit f.fesselt auf den Kurren. Kooai« uuv SM hielten neben den Wagen her, die langsa» davonrollen. Di« johl«nde Jugend begleitet Di» Gefangenen noch bi« zur nächsten Brücke. Im Dorke läut« die Abendglocke und di» untergehende Sonne läßt da« doopelt» Kreuz (di» Wäldchen sind all» grirchisch-katholisch) in ihre» letzien Sirahlen oerhtißung«ooll leucht n. Szöke mustert öfter« streng die Zigeuner unterdrückt f«ldst d«n kleinste« Fluchtversuch Dr#-bend «ii de« Gewehr. Langsa« geht «« bergan. Ost bleibe« die Pferde stehen. Wenn nicht »i» Gendar«»n energisch dazwischen schöpften, blieb» die P'erv» und Zig.uner a» liebsten — u« ftaft zu «ache«. E« ist bunk'l geworden, die Sterne flimmer» schon durch die Bau«?. Die Still« der h«r^»s-steigenden Nacht wird nur durch da« Ra»icha de« Bache« und da« Knarren der Räder unter-brochen. Manchmal dringt «in leise« Sprechen nft Tuschrln au« dem Wagen. Der junge Zigeunn knirscht «It den Zähnen und reißt «it de« Ha»f« stricke, der ihn aber u« so fester in die Gelenk» einschneidet. Die Frau«« fragen die Gendarm»», ob sie nicht aufsitzen wolle», der Weg ist noch weit und schlecht. Kurz wird verneint. Wa« haben sie nir so eifrig miteinander zu flüstern? Un» wie ihre Augen rachiüchtig an den beide«, sie bewachende» Männern hängen! Diese merken e« nicht oder Nummer 94 sich in früheren Zeiten eine größere Anzahl deut-scher Schüler zu« Besuche de« slovenischen Kurse« gemeldet. Die Erfahrungen haben jedoch «it «n-iezweiselbarer Deutlichkeit ergeben, daß einem deut-schen Zöglinge in diesem Kurse fast jede Au«sicht ans günstigen Erfolg genommen ist. Darum hat sich später überhaupt kein deutscher Zögling mehr sor den slovenischen Kur« gemeldet, oder e« entschieden sich dafür so wenige, daß «an sich zur Eröffnung de« Kurse« nicht entschließen wollte. Dazu kam noch, daß «anche flooenifch-national gesinnten Lehrer den deutschen Schülern gegen-über nicht jene« Wohlwollen übten, da« zur Er-reichung eine« günstigen Lernerfolge« notwendig ist. Diese« jahrelang geübte. Vorgehen, an dessen Folgen die untersteirischen Deutschen jetzt in ihre« nationalen Bestände leiden müssen, hat e« soweit gebracht, daß in den letzten Jahren kaum ein deutscher Zögling, der für di« zweite Lande«sprach« zu« Lthrer befähigt wäre, die Matburger Lehrer-bildung«anstalt verlassen hat. E« kann der Re« gierung die nachdrücklichste Forderung nach deutschen Lehrkräften für die in Rede stehende Anstalt nicht ofl genug wiederholt werden, eine Forderung, die ««so berechtigter ist, al« ja in allen Jahrgängen diese« Unterricht«insti!uie« die deutsche Unterricht«-spräche gilt. Die gegenwärtig an der Marburger Lehrerbildung«anstalt wirkenden Lehrer sind fast durchweg« Organe de« Sloveni«mu«. Auch die zehn bested'nden Laade«st>p«ndien der Anstalt zu je 300 X kommen seil Jahr und Tag nur Zöglingen slovenischer Nationalität zugute. Nicht unberechtigt soll auch die Klage sein, daß bei der Aufnahme in die Anstalt gegen die slovenischen Beiverber eine viel größere Zuvorkommenheit geübt wird, al« gegen die Deuischen. Unter den eine Gesundung der Ver-Hältnisse an der Marburger Anstalt bezweckenden Anträgen befindet sich auch der folgende: Da die deutschen Zöglinge nur bei große« Fleiß- und Zeit-auswandt vie slooenische Sprache beherrschen lernen können, wird e« sich vor allem auch sehr ««psehlen, daß der hohe steier«ärkische Landtag die Stiftung von Stipendien für solche bedürftige Zöglinge deutscher Nationalität beschließe, die bei sonst min-besten« genügende« Lernerfolge im Unterricht«-gegenstande „Slooenische Sprache" die besten Noten ausweisen und sich sür da« Lehramt in der zweiten Lanbe«sprache al« Unterrichi«sprache für zwei, sprachige Volksschulen autbilden. Die Eingabe s-lzließt mit den Worten: „Der hob« Lande«au«schuß wird aufgefordert, sofort , die volle Aufmerksamkeit der zuständigen Behörden aus die berührten Ver» häUmsse an der k. k. Lehrerbildung«anstalt in Marburg zu lenken, sie zu einer eingehenden und gewissenhaften raschen Untersuchuna zn veranlassen und über die Ergebnisse unter Bekanntgabe ge-eignete? Abhils«oorschläge in der nächsten Lant» tagSsesfion ausführlich zu berichten." Auch An, mein Arutnsl Ter politische Ausschuß de« steierischen Landtage« jdracht« fol« g,nd» Entschließung ein: De? steie?märkische Landtag spricht sich für die Adändernng der derzeit bestehenden ReichSrat«. Wahlordnung im Sinne der Einführung des all« gemeinen, gleichen, gehei«en und direkten Wahl-rechtes unter der VorauSfetzung auS, daß hiedei W«cht- auf die besonderen nationalen Verhältnisse Oester» reich« in angemesiener Weise Bedacht genommen werde und die großen kulturellen und wirtschaft-ichen Unterschiede zwischen den einzelnen Teilen de« Staate« «»«reichende Berücksichtigung finden. Der Lande«au«schuß wird beauftragt, diefe Willen«-Meinung de« Landtage« zur Kenntnis der Regie-rung zu bringen. Die Ztrimver tschechische» ?r«aöerer be-gnädig, Nach den Meldungen der meisten tfchechi-schen Blätter hat Kaiser Franz Josef den anläß-lich der wüsten Ausschreitungen in Brünn verur-teilten Tschechen allgemeine Amnestie gewährt. Wie verlautet, befinden sich dit verurteilten Tschechen bereits auf freie« Fuße. König ?eter wird olle am südslavischen Schriftsteller-Kongresse in Belgrad teilnehmenden Vertreter der vier Nationen (Serben. Bulgaren, Kroaten und Slovenen) in besonderer Audienz emp-fangen. Ein Mißton ward dadurch in den a« Sonntag eröffneten Kongreß getragen, daß man die serbischen ZeitungSleut« der Veranstaltung fernhielt. Äus Stadt und Land. Die Wahlrn in die Sinko»«e«ße»er-Schitzu»gsko««isston. Die Kandivaten der Deutschen >« dritten Wahlkörper de« SchätzungSbezirke« Cilli Land sind die Herren Roman H e n n, Privatier in Hochcnegg und Adolf Weber, Bürger«eister und Lederer in Tüffer. Anszeichnnng. Herr Acolf Kirchl, der Ehrenchormeister de« Schubertbundt«, der sich auch in Cilli große Sy«pathieen erworben hat, wurde vom Kaiser mit dem goldenen Berdienstkreuze mit der Krone «»«gezeichnet. gheaternachricht. Di« nächft«TH«atrrvorstillung find«t Sonntag den 26. d. M., 6 Uhr abend« statt. Zur Aufführung gelangt bi« Posstnneuhtil „Der Strohwitwer" von Horst und Norini. Musik von Rudolf Ehrich. Dies«« ungemein lustig« Stück b«» herrfcht noch immer d«n Spielplan v«« Rai«und» idealer« und entfesselt von Anfang bis zu End« wahr« Lachsalv«». Ebenso gefällt die Musik, welche au« 14 Gesang«nummern besteht, ebenfall« meisten« von Beifallsstürmen begleitet. Auch in Laibach wurde die Posse wiederholt mit stürmischen Lachersolgen auf-geführt. Ki« alter Stadtpla«. In der Auslage der Buchhandlung Rasch befind«» sich «in alter Cillier Stadtplan, d«ssen Ausnahme in den Jahren 1842 bis 1852 durch dit jeweiligen Realschüler in Cilli unter der Leitung der damaligen Realschulprofefloren Schwarz und später Josef Weißer, letzterer später k. k. StaatSoberrealschuldirektor in Wien, «rsolgt«. D«r Plan, d«r sür j«den Lokalpairioten hohe« Jntereffe besitzt, ist käuflich. Kür ?ensio«iaen. Da« k. k. Hauptsteueramt Cilli ersucht un« zu veröffentlichen, daß eS sich im Interesse der raschen Adsertigung empfiehlt, die PensionS'Quittungen samt den ZahlungSbücheln schon einig« Tag« vor dem Zahlungstermine zur Vorliquidierung beim Hauptsteueramt« zu über-reichen. wollen e« nicht merken, pah I Angst kennen sie nicht, sie nicht, sie haben ihre guten Büchsen bei sich. Den engen GebirgSfahrweg haben st« nun verlassen und sind aus die breite Landstraße ein« gebogen. Hie und da begegnet ihnen ein Gefährte, da« verspätet au« dem Städtchen heimkehrt. Doch die fahren schnell und haben kaum ein Auge für die Zigeuner. Noch eine Stunde gehen Kovat« und Hzöke neben den Wagen her, dann meint Kovat«, sie wollten aufsitzen, denn sie sind beide erschöpft, von der Hitze und der Last de« Tage«. Bereit» willig, aber «it sonderbare« Lächeln wird ihnen Platz gemacht. Ein« Weile lauschen beide gespannt auf da«, »a« in drn Wagen vorgeht. Alle« bleibt aber ruhig und sie w«rd«n weniger achtfa«. > Kovat« hat auf dem letzten Karren Platz ge-»i««en und übirwacht auch noch d«n ftinc« jüngere» Ka«eraden «it. Eine Sternschnuppe fällt, die Nacht ist war« und «ild. Die Akazien, die vio»Ruse zu Tage getreten war.' Die Sozial» dnnokratie werd« eben de« nationalen Zug» Rech» »ung tragen «üssrn. Dir Pol, Da«zin«ki. der sich uabeschadet der sozialdemckcaiifch«» Gesinnung al« strammer Nationaler erweis«, «ög« auch den deut» schen .Genossen" al« Vorbild voranleuchten. Könnte man ihm die Gewähr bieten, daß auch die deutschen Sozialdemokraten ihrem Bolle in feinen nationalen Nöte« beistehen wollien, dann würde er sich freudigen Herzn« für da« allgemeine und gleiche Wahlrecht erklären. Auf die feiten« der Sozialdexokraten «it achtungsvolle« Jnt'resse, wie «an e« d«r Ueb«rz«ugung eine« ehrlichtn G«gn«r« ««tgtgenbringt, aui»«nommen« Red«, meldeie sich der Sekretär der Beziik«vertretung ftuäic zu« Worie. Er vermochte nicht« andere« al« gemeine und freche Anrempelungen de« deut» schen Borredner« vorzudringen, so unter andere« di« völlig unwahr« Bthaupiung, «r (Borrtdner) habe eine Slovenin zur Mutier u. dgl. «. Al« auf da« hin da« bei den Pervaken beliebte Schimpi» wort Ne«tschur fällt, kommt sogar da« Blut eint* ger deutscher Genossen in Wallung und sie rufe« dem Kuöic erregt zu: „Da« gehört nicht hieher! Da« ist eine Lüge! und Da« sind Familienang«» legenbetten !* Der angegriffene Deutsche hat dann in entschiedener Weise die Niederträchtiftkeiten de« Kußic zurückgewiesen. Al« zweiter deutscher Redner trat Herr Jurist Bülogh aus, der auf da« Pro» gramm de« Fortschritte« verwie«, da« eigentlich Sozialdemokratin und Deutsche im Kampfe gegen den Klerikali«mu« aufeinander anweise. Die an-wesende« Pervaken, denen eine solche Feststellung unangenehm zu werden depinnt, machen nervöse Zwischenrufe. Nachdem der Grazer Referent noch» mal« kurz zu allen Reden Stellung genommen hatte, forderte er zu einer Wahlrecht«demonstration am 28. d. M. auf. Zu vorgerückter Stunde schloß der Bersa««lung«leiter Majcen die so bewegte Versammlung. Ki»e großangelegte Alamage. Wenn zwei da« Gleiche tun, so ist e« nicht da« Gleiche. Auch die Pervaken veranstalten DnnonstrationSversamm» hingen sür da« allgemeine und gleiche Wahlrecht, wie sie sie den Eozialdemokraten glücklich abgeguckt haben, aber ihre Anstrengungen wurden bi«her nur von Riefenblamaqen gelohnt. Der politische Verein Naprej hatte sür Sonnabend in die Räume de« „Narodni Dom" eine große Volksversammlung einberufen, in der für da« allgemeine und gleiche Wahlrecht Stimmung gemacht werden sollte. Man hatte einen großen Apparat in Bewegung gesetzt, um eine «assenhafte Beteiligung zu bewirken. Lange zuvor hatten Vertreter der hiesigen floveni» schen Kolonie ausgedehnte Wagenfahrten in« Sanntal unternommen, wo sie al« Werber für den Besuch der Veranstaltung auftraten. Große Plakat« forderiin zum Besuch« der Veranstaltung auf und die flov«nifch« Presse fchrieb bereit« Begrüßung«-artikel. in welchen der große Zug, der da«it in die Wahlrechisbewegung der Slovenen gekommen sei, hervorgehoben wurde. Der Umstand, daß die SlovtNt» in ihr« Reklame für die groß« Volks-Versammlung auch Drohungen gegen die deutsche Bürgerfchaft mit einstieße» ließen, legte die Ver» mutung nahe, daß man e« auch auf Au«fchrei» tungen abgesehen hab». Die Beteiligung war jedoch eine so klägliche, daß si» selbst auf deutscher Seit« Ueberrafchung hervorrief. Von den ungefähr 200 anwesend«» Person«« gehörte» die «eiste« dem Ardeiterstande an. auch Lehrlinge und Gymnasial» fchüler waren zahlreich vertreten. Die Bauern, auf deren Erscheinen man besonder« stark g«r«chn«t halt«, waren in d«r Anzahl von 20—30 vertreten. Bon der Intelligenz waren anwesend: einige Advokalkn und Advokatur«kandidat«n. die L«hr«r der slovenischen U«fltbui>g«schule, mehrere Pro» fessoren, darunter die Herren Koschuta und Boglar, 2 Postdea«ie, ein Bahndeamter, mehrere Kapläne »nd der neugebackene Slovene Josip Stelcar. mit feinen Fleifchergehilsen. Der Einberuser Dr. Kar-lauschet «röffnet die Versammlung. Der Schlosser Rebek wurde zu« Vorsitzenden gewählt und sprach über da« allge«eine Wahlrecht nur vom slovenisch» national«» Slauvpunkt«. In s«in«r Wahlrechi«rede befaßte «r sich «ing«h«nd «it dem slovenischen Schul» hau«bau« in Cilli und v«rstieg sich hiebet zu der Drohung, daß dieser nöiigensall« mit Gewalt durchgesetzt werden würde. „Auf diese Wahlrechi«rede de« Kandidaten Jobs««, folgte allgemeine« Schüiieln de« Kopf-«." Der nächste Redner Dr. Kukooec versprach sich von der Einführung de« allgemeinen Wahlrechte« den Sieg d«r slavisch«« B»str«bung«n. Im gleiche« Sinne orakelte Dr. Hr^Sooec. Der slovenisch« Sozialdtmokrat Macjen ließ «inttt Theater-donner gegen die deutsch«» Cillier und die städtische Polizei lo« (die den Arbeitern Cilli«. die sich ja stet« taktvoll und ordnungsliebend verhalte» habe», nie etwa« in den Weg legte), sprach in unverständlicher Weise von einer Bomb« und «tst zum Schluss« über da« Wahlrecht. Sei diese« erreicht, dann werden sie die Herren in Cilli sein, die jetzigen Herren werden nur dann geduldet werden, wenn sie schön brav sein werde»; sonst werden sie einfach davongejagt. Dr. Sern»c d. I. betont, daß die Slooenen von dem allgemeinen Wahlrechte nur Vorteil haben, denn dann werden di« Deutschen nicht mit hohen U«la»en dit halb» Stadt zusa««»nkauf»n, deutsche Häuser bauen usw. So «all» sich i« Kopfe dieser polnischen Unschuld da« allge«ein« und gl«ich« Wahlrecht. I» ähnlichem Sinn« sprach auch noch Dr. Karlauschek, der auch die Entdeckung gemacht habe» will, daß de» Eozialdemokraten die Umzüge durch die Stadt nur au« blasser Furcht bewilligt worden seien. Redner fordert seine Sesinnung«genossen aus, zu d«n Arbeitern „herabzusteigen". Hierauf wurde eine Entschließung gefaßt. Zusti»mung«kundgebunge» lagen von den Adgeordneten Robilsch und Berk« Sor. An der Versa««lunfl, in der ein Wetlkrieche» um di« Gunst der Sozialdemokrat«n v«ranstaU«t würd«, nahmen auch «iwa 30 bi« 40 Sozialdemo» {raten unter Führung Majcen'« »eil. Schaubühne. „Die Brüder von St. Bern» hard". Das Stück ist hier bereit« einmal aufgeführt worden, also könnte mein Kiel über das Stück al« solches hinweggleiten, allein die innere Stimme ruft: „Weile noch ein Weilchen!" Ein Tendenzstück, — die« daS kurze vorlaute Urteil, mit dem so mancher di« Kunde von der neuen Bühnenschöpfung ausnah«. Allein damit ist nichts für die Wertung de« Bühnenwerkes geschehen. Es ist damit nur der Organisation unseres Geistes Rechnung getragen worden, der gegenüber der Hochflut der auf ihn ein» stürmenden Eindrücke, das Bedürfnis empfindet, nach Merkmale» zu unterscheiden und die Begriffe in Gattungen einzuschachteln. Ein Tendenzstück ja, aber ein solches mit einer edlen Tendenz und in der die moralisierende Lehre und Absicht ni« als aufdringlich und belästigend empfunden wird. Warmes Lebe» flutet Einem au« der Dichtung LhornS entgegen und man empfindet es. daß der Dichter felbst vom Leid des „Paulus" gesegnet war, daß seine Schultern wund gedrückt wurden von der Schicksalsbürde de« unfreiwilligen Klosterbruder«. Er hätte sonst nicht so schlicht und doch so lebenswahr und ergreifend z« schildern vermocht. Eine feierliche weihevolle Slim» mung geht von seinem Werke aus. In unserer Zeit der neuentdeckten Strahlenarten hat ein Gelehrter die menschliche» Gedanken als ein« Art X-Strahlen bezeichnet und eine Unterscheidung in gute und schlechte Gedanken gemacht, wobei den Wellen der guten Ideen ein hohe SchwingungSzahl zuerkannt wurde. Ohorns Bühnenwerk ist eine Symphonie solcher Gedankenschwingungen von hoher Schwingungs-zahl, die die Eigenschaft besitzen, sich wie Sonnen» pscile in Herz und Gemüt des Beschauers zu bohre». Wir haben es auf dem Heimwege vom Tchau'piel-hause vernommen, wie Frauenherzen sür d e Gestalte» des Dichters Partei ergriffen — ein guteS Zeugin« für einen guten Dichter! Ohorn schildert un« den heißen Drang eines idealen Jünglings, sein Herz zu einem Sammelbecken sür alle« Gute und Schöne in dieser Welt machen zu dürfen und freizuwerde» von den Fesseln des geistigen Zwqnges, loszukomme» von einer Brüt von Heuchlern und Gleißnern, die kalt und mitleidslos üher Menschenleben hinweg-schreitet. — Den Paulus spielte Herr Lischka, wie stets seine Rollen mit großer Begeisterung. Diese Fähigkeit, sich so ganz hinzugeben, bietet die Gewähr für die Entwicklungssähigleit des Künstler«, sie läßt zugleich erkennen, daß in seiner Brust der Glaubt an sich selbst und sein Können ruht. Die Jahre werden daS übermäßige Feuer dällipfen und eine» geistig mehr abgeklärten Schein hervorleuchten lasse». Auch als Paulus machte sich der Ueberschwang der Leidenschaft zu sehr geltend; nicht als ob wir da« Leidenschaftliche im Wesen des PauluS verkenne» würden, allein diese Leidenschaftlichkeit darf sich nicht „theatralisch' geberden. Im ersten Akte, deklamierte Herrn Lischka geradezu. Es guckt manchmal noch gar sehr die Theaterschule hervor. Der treue Pylade« des Herr Lischka, Herr «ammaus al« P. Meinrad nebst P. Fnbolhi (Herr Weißmüller) »unter Larve» die einzig fühlende Brust", bot eine recht sympathische Leistung. Der Drechsler Döbler des Herrn Fischer ist ein wahreS Kabinettstück. Der richtige klerikale Buchstabengläubige, der den Sonntag heiligt, da» zwischen gottsjämmerlich flucht »nd dessen Sinn nur nach einem guten „Fraß" suhl. Herr Fischer bat unS, wie gesagt, in der lebenswahren Zeichnung dieses Menschen eine Prachtleistung. Ebenbürtig stand ihm Fräulein Stein als frömmelnde Betschwester zur Seite. Eine recht niedlich« „LieSl" wäre Aräulei» Wald« gewesen, wenn sie nicht ei» so fürchterliche« Gemisch von Hochdeutsch und Mundart gesproche» hätte. Einen prächtigen Tischlermeister Richter gab Herr Siege in Maske und Darstellung. Geradez» überrascht hat uns Herr Mahr als Förster Brinl« mann. Er galt uns bisher als Bühnen-Pol»er und nun müssen wir erkennen, daß er auch warm-blütige Rollen zu beleben versteht und sich „weich" zu 'heben weiß. Und nun zurück zu de« Kloiter» brüdern IHerr Hellwig als Frater Erhard war einsach jämmerlich. Dielet trommelnde, heuchlerische Klosterbruder ist eine dankbare Roll«, aber «an bot un« eine Dileitantenleistung. Herr Weiß«üll«r, unser braver H.rr Weißmüller war al« P. Fridoli» ein bi«che» zu rüstig. Er hätte sich vor Auge» halte» solle», daß der Dichter de« ehrwürdig» Nummer 94 frei» all der Auflösung nahe gedacht hat. Die idrigen Klosterbrüder waren durch die Herren ftuhne, Äopal und Kurt vertreten, die durchweg« Mdiae Gestalten schufen. In der Höhle de« Löwen.Mi« diese« «chl sranzösische« Siltenstück — so geheißt», weil Kran von Eittr fein Fäserchen zu entdecken ist — Hai man unS wieder einmal einen schönen Streich pspielt. Wir haben den Schwank in de« Schwanke »»geben« gesucht und ihn nicht entdecken können. $1 waren einfach die dramatisierten schlüpfrigen ßrzädlungen eine» Casanova oder Bocaccio mit soai Pariser Stick überkleistert. Besonders groß varen Die Herren vom Seinebabel im zweiten Akte, tu sich der Vorhang gerave inmitten der spanendsten Handlung ob neidisch oder xeschämig — toi lassen wir dahin gestellt, vor den Blicken aller seikl. Nicht etwa sittliche Entrüstung spießt un» die Feder, die erweist sich ja beim heutigen tivstgenuß viel zu hinderlich, allein die „Sünde*, gab sich hier wirklich zu widerwärtig, sie war so pr nicht verführerisch drapiert. Jeder Ehemann rat Hahnrei — da» ist etwa» zuviel für deutsche ßeschmackSnerven. Da» Stück wurde herunterge-typelt — der Zug geh« ja schon um halb zehn, to heißt e» sich tummeln. Herr Lischka war elek« losch und quecksilbern, wie immer, Herr ftammauf c!» Chalindrey der richlige Schwerenöter und Herzensbrecher. Die Damen Osten und Orth ließen sich in der Wiedergabe ihrer delikaten Rollen von den richtigen weiblichen Instinkten leiten. Herr pscher warb seiner Rolle gemäß recht herzlich be« kcht, besonder» vom .hohen Olymp' herab ward ih« die Freude. Wie es i« Lande einer deutsche« -Land- Üpmeßrheit zugeht. Am 16. de« Brachmonde» mrde die Gemeindevertretung von S ch ö n st e i n raiet großem Schwindel und unter Berqewalli-Mg deutscher Wähler gewählt; doch hat die Ciermärkische Statthalter« die Wahlen weaen der «tgehabten Ungesetzlichkeiten vor und bei der Lahlhandlung für ungillig erklärt. Deutsche Kahler, denen ausdrücklich ihr Wahlrecht von der Mischen Oberbehörde bestätigt worden war, wur« toi zur Abgabe ihrer Stimmen nicht zugelassen, «der andere deutsche Gemeindewähl« sperrte »u während der Wahlhandlung ein und sie muß-M erst von der k. k. Gendarmerie au» den Hän> toi der Windischen befreit werden. Dieser Vor« hat sich seil den Wahlen von 1904 schon peimal abgespielt und nun soll er sich zum dritten-nie wiederholen! Pflicht det Statthalter« ist e», fe »indische Gemeindevertretung. die nur durch Gesetzwidrigkeiten und Gewalttaten zustande kam, slserl aufzulösen und die Wahl in die Gemeinde-«nretung durch einen politische« Beamten al» Lahlkommissär vornehmen zu lassen. Die deutsche ßetuld ist zu Ende, sonst müßie Gewalt mit Ge-eilt vergolten werden; denn km Deutschen Schön« tnnl ist nicht bange. ti»e bischöffich« MuklerauKalt Die letzte ZK«»er de» ,Sloven»k> N^rov" bringt die sol« fenbe Notiz: .Recht merkwürdige Zustände müssen i> der bischöflichen Anstalt in St. V>it (Kram) herrschen. Die unglücklichen Zöglinge der Anstalt tttsen ihren Eltern nicht einmal schreiben, wie e» Wa geht. Jeder Bries wird konsi»z>ert. Nun ist «t doch eine« der Zöglinge geglückt, nach Hause imchitn zu können, daß «an in der bischöflichen iiftali bitter Hunger leiden «üsse. Sie «halte« si»h morgen» eine Einbrennsrppe und- «mag» am Milchrei» oder dergleichen. Die Knaben krbtn in de» Wotte» wahrster Bedeutung, tat ist doch kennzeichnend: Die El»«« läßt «a« t»iz Ui»oerhällni«müßig hohe Kosten bezahlen und ß-e Sinder läßt man Hunger leiden. Auch spricht «in, daß einer der Zöglinge de« Jrisinn veifiel. ist'» damit und warum mußt« er wahnsinnig •ndtn 1" Mie es «« die Z, loueueu bestellt ist. A« lö. d. M. nah« in Belgrad ver südllavisch-pan-Ii»>jcher Kongreß der Schriftsteller und Zeitung»-lerne seinen Beginn. An oemselden nehmen Serben, Vikaren Kroaten und Slovene« teil. Nun ja««er« il«o. Narod. da» Organ der Liberalen, daß sich » der ganz-n slov nischen Nation wahrscheinlich nur et fr Bauet der Z>eLK»straße für eine IegkiLstraße. Abg. O r n i g erstattete in der Land-tagSsitzung vom 18. d. M. den Bericht über die Herstellung einer Straßenverbindung von Leuisch im Bezirke Oberburp durch da« Podvolovlek-Tal bi« zur krainischen Lande«grenze. I« dieser An« gelegenheit hat der Lande«au«schuß auf eine An-frage de» krainischen LandeSauSschusse» geantwortet, »daß er gegenwärtig nicht in der Lage sei. diesem Projekte näherzutreten, nachdem gerade jetzt Ver« Handlungen wegen Herstellung ei«« BezirkSstraße zweit« Klasse von Laufe« «ach Sulzdach und Uebernahme d« Bezirksstraße zweiter Klasse al» Bezirktstraße erst« Klasse von Rietzdorf über Praßberg, Oberburg an die krainische Lande»grenze zur Stein« Bezirksstraße im Zuge sind, welche ziemlich bedeutende Kosten dem LandeSsond» ver« Ursachen w«den, so dag an weitere Straßenbauten in der dortigen Gegend, namentlich wenn sie so ziemlich den gleichen Gemeinden dienen und nach einer Richtung führen, wohl nicht in nächster Zeit gedacht werden kann. Dazu ko««t noch, daß auch der Bezirk Oberburg für die genannten Straßen ziemlich bedeutende Lps« wird bringen müssen und auch derselbe, nachdem er jetzt schon finanzielle Schwierigkeiten hat, an neue Projekte schwer heran-treten dürste.' — Abg. Dr. Decko kritisiert den Bericht de» La«de»au»fchusse» und beantrag«, ihn nicht zur Kennttti» zu nehmen und den LandeS-autschuß zu beauftragen, neuerding« Erhebungen einzuleiten und in der nächsten Tagung Bericht zu er« stallen. LA. Stall«« widerlegt die Behauptungen Dr. Decko» und sähet au«, daß der Bezirk Oderburg und da« Land durch den zu erwartenden Straßen-bau von Leutsch nach Sulzdach und in der Fort« setzung diese« Baues von Sulzdach nach Eisene-tappet in der nächsten Zeit stark belastet sein werden, daher nicht gleichzeitig daran gedacht werde« könne, auch in diesem Bezirke einen Siraßenbau mit dem Kostenaufwand? von 100.000 K aufzuführen und die« umsowenig«, al« der Straßenbau nur dazu dienen soll, die Fotstptodukte de« Bischof« von Laibach, Ieglic, nach Krain zu beförd«n, ein wirkliche« B'dürfni« nach einem so großen «ufwande für den S'taßendeittag sür einen Bezirk daher tatsächlich nicht vorhanden sei. Die Bemerkung de« Abq. Dr. Decko, daß vom Ingenieur ein so höhet Kosten« Voranschlag gemacht wurde, um den Bau zu ver« hindern, allensall» al« Unternehmer einen Gewinn \ä «ziele«, müsse, wenn sie auf einen LandeSbe« amien gemünzt war, entschieden zurückgewiesen werden. Abg. Ornig bemerkt in seinem Schluß« worte, daß d« Bezirk Oderburg hinreichend Zeit hatte, sich in Angelegenheit de« Straßenbaue« an den Londe«auSschuß zu wenden; da er die« bi«h« unterlassen habe, möge man den Antrag de» Abg. Decko umsomehr schon de»we^en ablehnen, al» die Erhebungen bereit» gepflogen wurden. Der Amrag de» Abg. Decko wird abgelehnt und der Bericht de» Lande»au«schusse» zur Kenntnis genommen. pie deutsche Sprache in Zgra« «u« An-laß der Feier de« 30jahr«gen Beuanoe« de« .Kroa-'iichen Eokoloereine«' in Ag>a« weilte auch eine Anzahl Tschechen i« derHaupistadl Kroaii.n«. Einer unter ihnen läßl sich nun bei Besprechung der Feier in de« Organ det tschechischen Turner, schast wie folgt, au«: „Wa« un« Gäste au« Böhmen auf daS Unangenehmste überraschie. war da« Deutsche, da« un« au« allen Ecken und Ende« entgegeniönte. Besonder« sündigt darin da« schöne Geschlecht, da« dem hartem Schwäbischen den Vorzug von der wohlklingenden, herrlichen und weichen kroatischen Sprache gibt. .Wa« die Härte d« deutschen Sprache Und den Wohlklang de« Kroatische» betrifft, so wollen wir diesbezüglich mit den Herren Tschechen «ich« rechten, sie werden sich eden in ihrem Urteile von den besonderen Schönheiten der tschechische« Sprache, in der ein S >tz lautet: Str£ prst skrz krk! haben leiten lassen; mit Dank verzeich «n wir jedoch die Fest-stellung, daß sich auch in ft.m von Deutschenhaß vers'vchien Agrom allen Anfeindung n zum Trotz die deuifche Sprache im öffentliche« Verkehre be-hauptet, ja daß sie um sich greift. Wa« sagen dazu die slovenischen Politiker, die immer glauben machen wollen, daß die deutsche Sprache nur durch die Gunst d« Regierung an Verbteilung gewonnen hat? Seite 5 Aür das allgemeine Wahlrecht. Die win- disch« klerikale Gemeindevertretung Neuhau« bei Cilli (Doberna) hat sich der Bewepung für da« allgemeine und gleiche Wahlrecht angeschlossen. I« d« Sitzung de« Gem«ndeau»schusse» vo« 19. Nooe«det hat die windisch-klerikale Mehrheit eine Entschließung gesaßt, in welch« die Gemein« deverttetung Doberna die Forderung nach dem ollgemeinen Wahlrechte «»ärmsten» begrüßt. Jetzt wird e» wohl gehen! Kiubruch. Am 19. d. M. wurde in die Wohnung de» Grundbesitzer» Mattin Pregl in Grazdors, Bez. Liltai, während dessen Abwesenheit eingeb-ochen und ihm 1000 K Bargeld und mehrere Schmuckgegenstände entwende». Det dringende Verdacht det Täterschaf» lenk» sich auf den 25jährigen in Gobj'k gebotenen, nach Moiäusch, Bez. Luttenbetg zuständige« Schuhmacher und " Taglöhn« Joses 6 langer. Derselbe entfernte sich nach der Tat und soll sich gegen Cilli ge« wendet haben. Etanget ist von klein« Slaiut, hat blaue Augen, braune Haare, großen Schnurrbart und war mit grünlichem, weißpunktietten Anzüge bekleidet. Hiue Ziluttat i» ?ragerhof wurde bei« Marburg« Erktnnlni»gerichlt der Sühne zugeführt. Am 31. Juli 1905 zechten in det Fabtik»kaotine in Pragethof mehrere Fabrikarbeiter und einige Bauernburschen. Gar bald entstand zwischen den Gästen «in Streit, der auch in Tätlichkeiten au»-aueie, wobei Anton Horval den Fabrikarbeiter Franz Habjanilsch «it eine« Litetglase derart auf den Kops schlug, daß dieser körperlich leicht ver« letzt wurde. Horval wird sich wegen dieser Tat vor dem k. k. Bezirk»gerichte Windisch-Feistrih zu verantworten haben. — Hiemit war die Rauferei i« der Kantine beendet. Nunmehr begaben sich alle Burschen vor» Hau«. Hi r fragte d« 21jährige, in Schikola geborene, nach Zitkowetz zuständig« Fabrikarbeiter Johann Buk den 18jährigen, au» au« Petschke stammenden Bla« Godec nimas noZa, (»Hast kein Messer?") worauf ihm dieser ein in seiner Rocktasche steckende«, und zwar offenes Messer gab. Mit diese« Messt versetzte Vuk de« S>efa« Lach eine« Stich in den Rücken. Vuk ver« antwortet sich «it Vollirunkenheit, welche Verant« wortung aber eine hinsällige ist. Godec gesteht, de« Vuk da« Messer geli.hen zu haben, obwohl er sah, daß die Rauserei bereit« in volle« Gange war, und er sich daher bewußt sein «ußle, daß Vuk da« Messer nur zu de« Zwecke haben wollte, jemanden damit schwer zu beschädigen. Nachde« Lach di« Stich Verletzung erhalten Halle, ergriff er d»e Flucht, wurde ab« von d<« 22jährigen K,uschler«sohn Johann Goritschan au« Schikola, der sich «it eine« schweren Holzprügel bewaffnet hatte, »erfolg«. Bei v« Behausung det Eheleute Vetanilsch holte Gotitscha« den Lach, der infolg« der «hallenen Verwundung nicht «ehr laufe» konnte, ein und versetzte ih« einen wuchtigen Hieb üb« den Kops, so daß Lach bewußtlo« zusammen« stürzte und «ne schwere Verletzung er litt. Goritschan ist vet Tat geständig, verantwortet sich ab« «it Notwehr, inde« er behaupt«, daß Lach «it eine« Messer auf ihn lo«gesprungen sei. Er sei ih« de«« halb zuvorgekommen und habe ihm «it de« Prügel aus den Kops geschlagen. Wie jedoch Simon und Maria Beranilsch übereinstimmend ang den, versetzte Goritschan dem Lach ohne Bet« anlassung den Schlag, da Lach überhaupt fei« Messet hatte und zu einem Angriffe gar nicht mehr die Kraft hatte. Sämtliche Angeklagt« wurde» schuldig gesproch-n. Der Gerichtthos v«» urteilte Buk und tSonlschan zu je zehn Monalen und Godec zu vier Monate» schwere» Kerker. $>«* rasche Messer Die beide« Keuschler«« söhne Joses und Leopold Peiek hatte« vor de« Gerichiehose Glück. Am 17. September d. I. zechte» im Gasthuuse de« Anlon Kleinenischilsch i» El. Urdani bei Penau mehrere Burschen, unt« denen e« bald zu einem Streite kam. I« Verlaufe de«selden verletzte zuerst Franz Cas den Aloi« Le« tonja körperlich leicht. Die Schlägerei fand auf der Straße ihre Fortsetzung, wobei der oben genannte Cas und Leopold Pelek den Franz WeSjak durch Messerstiche körperlich leicht beschädigten. Beide sin' dieser Tat auch geständig. Franz Cas wird sich dieserhalben vor dem k. k. Bezirk«gerichte Pelta» zu verinirootlen habe«. Jgnaz Fraß eitle dem Franz WeSjak zu Hilfe. Eosort griffen ihn nun Joses und Leopold Petek an und versetzten ihm einige Mess'tst'che. so daß WeSjak außer einer leichten auch zwei an sich schwere Verletzungen «litt. Welcher der beide» Beschuldigten «hm dies« schwerst Ver« Seite 6 letzungen zufügte, tonnte nicht festgestellt werden. Der Gericht«hos verurteilte die beiden Burschen bloß wegen Uebertretung gegen die körperliche Eicher« heit (§ 411 St.-G.) zu je zehn Tagen strengen Arrest.' — Am 12. Juni l. I. überfielen mehrere Burschen des Andrea» Proprotnik, Schmied in Vitan, «it Hauen und Messer bewaffnet und brachten ihm mit den Hauen mehrere leichte Verletzungen bei. Der mehrfach vorbestrafte Winzertfohn Peter Zadravec au« KaiserSberg, Bezirk Friedan aber bearbeitete den Ueberfallenen «it de« Messer und verlebte ihn nach gerichtsärztlicher Begutachtung lebensgefährlich. Der Angeklagte gibt zu, den Pra» protnik zweimal mit dem Messer gestochen zu haben; da aber die übrigen Mittäter keine Messer bei sich führten und Praprotnik 4 bil 5 Stiche erhielt, wurde er al» der Hauptschuldige zü fünf Monaten schweren, mit einem Fasttag alle 14 Tage ver« schärften Kerker verurteilt, während sich die anderen beim zuständigen t. k. Bezirksgerichte zu verantworten haben werden. ?ollavlage. Am 1. November l. I. ist in Lopata, Post Cilli, eine Postablage in Wirk-fa«keit getreten, die die täglich einmalige Verbin« dung «it de« zuständigen Posta«te in Cilli «it-telS der zwischen St. Mattin bei Cilli und Cilli verkehrenden Fußbotenpost erhält. Abermals Erdbeben in Aeichenvnrg. Auch a« 16. d. M. u« halb 2 Uhr früh verspürte man «inen Stoß, der zwar nur zwei Sekunden währte, allein trotzdem recht fühlbar aufirat. Da Umwohner, die in einer Entfernung von 2 Stunden von be« Orte wohnen, nicht» wahrnahmen, muß gerade Rnchenburg der Mittelpunkt de» Beben» sein und müssen die Stöße in senkrechter Richtung erfolgen. Verbrüderung der Stove«« Wiens mit de« uiederölterreichische« Tscheche«. Aus der a« 15. d. M. stattgesundenen Feier des siebenjährigen Bestände» de» „Katholiich-politifchen Vereine» der Tschechen Wien» und Nieder-OesterreichS' kam e» zu einer Verbrüderung zwischen Tschechen und Slovenen. Der Prager Redakteur MySlioec forderte zu« Au»harren in den auf die Errin^ung der „Gleichberechtigung' in Niederösterreich abzielenden Bestrebungen auf. Z)ie trainische Iudukriegesellschast erhöht ihr Vermögen um vier Millionen. Der Berliner Kapitalist Born hat allein sür 2,300.000 Kronen Aktien, wa» 230 Stimmen entspricht. Kavobih. (Vermählung) A« 20. d. fand hier die Trauung be» Herrn S e n i tz a mit Fräulein Mathilde W i d m e y e r statt. Sachle«f«ld. (Todesfall.) Hier starb der Gastwirt Rudolf Senitza, «in bekannter floveni-scher Parteigänger. Ao» der Weinernte. Au» Podplat bei Rohitfch-Sauerbrunn wird geschrieben: Die heurige Weinernt« ist zum großen Teile gut «»»gefallen, «» befriedigt die Qualität wie die Quantität; e» gibt mehrere bäuerlich« Wringortenbesitzer, dir Heuer 100 bi» 120 Hektoliter Weinmost ernteten. Der unermüdliche Weinbauinstrukior Herr Stamm-berger geht un» al» wahrer Berater an die Hand und ist die energische Bekämpfung der Peronospora heuer zu« nicht geringen Teil« fein Verdienst. sprach,die des Algemeinen Deutschen Sprachvereins. Iweigvereiu ßilli. Deutsch-Amerikauilches. Wohin Sprach««ngerei führt, da» zeigt recht deutlich auch di« Sprechweise Deut« scher in A«erika, für die folgende Beispiele al» Probe dienen «ögen: Die Bell ringt (doU Glocke, ring läuten), «an Mietet einen Fr«und, (meet treffen), wartet für (=■ auf) ihn (waits for him), pöblifcht «int Anzeige in der Zeitung (to publish --- veröffentlichen), hat zehn Jahre zurück gehei« ratet (tea years ago). Autsetzen sagt «an für: abreisen (to »et out), aufkommen mit sür: jemand «inhol«n (to como up with one). „Da» belangt zu «it' Heißt: Da» gehört mir (it dvloogs to wo). BareS Geld ist käscheS Geld (casd money), die Maschinenschreiberin dir Ttiorriterin (typewriter -- Schreibmaschine). Man ni««t einen Drink (trinkt einen — takes a driok), nimmt einen Walt (geht spazieren — takes a walk). Der Zi««erherr ist ein Ruh«er (room »- Zi««er), der e»m Morgen bräckfästet (to breakfast = frühstückt») und. wenn er bei« Lesen seines Päper» (paper = ZeitungSblatt) auf der Strafe je«and stößt, u« Parden bäckt (bo bog» paräon -» er bittet u« Verzeihung). Gedenket Wette« »nd Legate« l Wacht- Herichtsfaal. Eine Freßklag«. Der RechnungSführer Majcen und der Agent Koß hatten in ihrer Eigenschaft al« Leiter einer kürzlich stattgefunden»« sozialdemokratischen Versammlung der „Deutschen Wacht" zwei Berich« tigungen zugehen lassen, in welchen sie vor alle« die Feststellung verlangten, e« sei unwahr, daß sie in ihren VersammlungSreden die deutsche Bürger« schaft und die deutschvölkische Arbeiterschaft CilliS beschimpft hätten. Al« diese Berichtigungen nicht erschienen, brachten die beiden Genannten gegen den verantwortlichen Schriftleiter Daniel Walter die Preßklage ein. In der vor dem Ein« zelrichter Dr. v. Ducar durchgeführten Verhand« lung waren die beiden Kläger durch den floveni-schen Recht«anwalt Dr. ». Kukovec vertreten. Mit dieser Wahl bewiesen sie allerdings nicht die glücklichste Hand, denn Dr. «ukovec hat eS selbst schon erleben müssen, daß eine „höchsteigene" Berich« tigung, die er der „Deutschen Wacht" sandte, in den Papierkorb wanderte. Die Verteidigung führte Dr. v. Jabornegg, dem es auch gelang, den Frei« spruch deS Angeklagten und die Abweisung deS Klagebegehren« durchzusetzen, indem er vor Allem darauf verwie«, daß die Berichtigungen von „Beschimpfungen" sprechen, während der Ver« sammlung«berichl der »Deutschen Wacht' von „scharfen Ausfällen" sprach. E» mag hier ununter« sucht bleiben, ob eS gerade Socialdemokraten wohl ansteht, auf Grund de« berüchtigten § 19 de« Preßgesetzt« Berichtigungen erzwingen zu wollen, die über die Tatsachen hinausgehen, nachdem ja doch ihre Partei im Bunde mit anderen freiheit« lichen Parteien den Mißbrauch de« § 19 schärfsten« verurteilt hat und aus eine der Presse gerechter werdendeFassung dieser Preßgesetzbestimmung dringt; jedenfall« war «s voreilig, al« einer der Kläger über Recht und Gesetz hinau« auch die Ausnahme de« verurteilenden Erkenntnisses in der „Deutschen Wacht' verlangte. Wie heißt e« doch im Sprich« worte: „Die Nürnberger henken keinen, sie hätten ihn denn zuvor.' Schwurgericht. Hin Hpferflockmarder. Vorsitzer de« Schwurgerichtshofe« k. k. Krei«< gerichtSpräsident Hr. Edler von Wurmfer, An« kläger Staat«anwalt Dr. Bayer. Der 61jährige Franz Wurm au« Wölfen, Bez. Oberwerth, ist ein für da« Eigentum höchst-gefährliche« Individuum. Er ist aus sämtlichen im Reich«rate vertretenen Königreichen und Ländern abgeschafft. Wurm wurde bereit« elfmal wegen Diebstahle« abgestraft, zuletzt zu sieben Jahren schweren Kerker«. Er zog fett Dezenien mit seiner Zuhälter!» von Ort zu Ort und plünderte die Opferstöcke. Anläßlich de« Papstjubiläum« unter-nahm er «it ihr sogar «inen Beutezug nach Rom. Selbst die siebenjährige Kerkerstrafe vermochte ihn nicht zu bessern. Am 7. März 1905 wurde er au« der Strafanstalt Gradi«ka entlassen. Damal« bekam er 120 K mit. Aber schon am 4. April wurde er in Feldbach bei Verübung von Dieb« stählen in der Kirche erwischt. Nachde« er seine Straft am 25. Mai 1905 verbüßt hatte, wurde «r a« 9. Juli in Neustift bei Oberburg aber«al« ertappt. Der Oberlehrer Kelc in Neustift beobachtete ihn, wie er au« eine« Sacke Hellerstücke herau«-zog, dieselben abwischte und in einen anderen Sack steckte. Al« der Oberlehrer in den Sack griff, blieben ih« sofort Münzen an den Fingern kleben. Die Spezialität Wur«« ist e«, die Münzen «it« tel« Leimspindeln au« den Opferstöcken zu zaubern. Beim Beschuldigten wurden »in Kronenstück, 66 Zwei« und 23 Einhtllerstücke, zwei Zwanzig« und fünf Zrhnhelltrstückt, welche alle noch vo« Lei«« klrbrig waren, gefunden. Wur« gesteht, daß er hier K 1-49 au« dem Opferstockt der Kapelle in Neustift gtstohltn habt. Da« andere will er sich verdient haben, ohne dies jedoch nachweisen zu können. E« ist übrigens klar, daß Wur« gewiß auch noch an anderen Orten derartige Diebstähle verübt hat, da er sich da« Stehlen znr Gewöhn« heit gewacht hat. Da« Urteil lautete auf s e ch « Jahre schweren Kerker. * * Kin ISjihriger F-dschläger. A« 15. Oktober 1905 abends gerieten vor de« Gasthause Martin Zager in Kleck, Gemeinde Trisail der ISjährige Bergarbeiter Jgnaz Klan« Nummer 94 c i f e r, Johann und Anton Bocko und Bla« Pirc in einen Raufhandel wobei Klancifer fein Messer zog und ohne hinzu genötigt gewesen zu sein, «ild um sich hieb. Bla« Pirc erhielt einen Messerstich in den Bauch und starb nach zwei Tagen. Auch Anton Bocko erhielt vo« Beschuldigten drei Messn« stich« gegen die Brust« und Achselhöhle, welche jedoch glücklicher Weise nur den Rock durchtrennte». Der Beschuldigte stellt natürlich den Sachoerhall in einer für ihn möglichst günstigen Weise dar. Er sagt: „er habe mit den anderen Burschen friedlich gezecht und sei mit anderen vorübergehend i»'« Freie gegangen. Johann Bocko habe ihn draußen zur Rede gestellt, wa« er dem gegen ihn habe und habe ihn dabei gestoßen. Er (Beschuldigter) 'habe dem Bocko daraus eine Orfeige gegeben, worauf Anton Bocko hinzuge- • kommen fei und ihn erfaßt habe. Er habe sich entrissen und al« Johann Bocko und Bla« Pirc hinzugetreten feien und auf feinen Kopf heru>« schlugen, habe er mit dem Messer um sich qe» schlagen, um Pirc und den Anton Bocko geiroffe». So stellt die Sache auch der Zeuge Johann Ajdosek dar. Durch da« Bewei«oersahren wud auch wettn« sestgestellt, daß da« Ganze vorher ein harmlosn Raushandel war, daß zwischen den Bursche» keine Feindschaft bestand und daß Beschuldigt» nicht den geringsten Grund hatte, zum Messer z» | greifen und so wild um sich zu hauen. Klancijn muß sür seine Rohheit, der ein Menschenleben zu» Opfer fiel, mit 2'/, Jahren schweren und on« schärften Kerker büßen. Vermischtes. Z>le ßheindnstrie iu Hretna Kr«««. A,» London wird d«r „Voss. Ztg.' geschrieben: Bor bald 100 Jahren war e« «in nissiger Hufschmied, der in Gretna Green, dem schottischen Sie»;-städtchen, flüchtige Liebespaare in feiner Schmiede nach fchottifchem Gesetz vor zwei Zeugen in Ehepaare umwandelte. Seu dem Tod« des ehrbaren H»s' fchmiedS ist die Eheindustrie von Gretna erlahmt, hauptsächlich weil di« Vorschriften zu Abschluß der Eh« in England nicht mehr fo hart sind w» früher, so daß die nach dem Ehehimmel seufzend» jungen Leute auch im Heimatlande Mittel und Wege finden, um insgeheim den ehelichen Knote» zu schürzen. Trotzb?« ist die Eheindustrie m Gretna Green in der letzten Zeit wi«der aufgeleit Statt de« russischen Hufschmied« pfnscht jetzt n» Tischler der Geistlichkett irS Handwerk. Wenigste,» ist Peter Dixon, der jetzt zu allen Stunden Tage« und der Nacht in seiner Hütte die Liebes paare empfängt, und sie nach kurzer Zeremonie al» Eheleut« in die Welt hinau«fchickt, früher Schrelmr und Tischler gewesen. Doch hat er da« GeschO de« Eheschließen« weit einträglich«? gefunden. Er hat damit so viel Geld verdient, daß er da» Tischlerhandwerk hat an den Nagel hänge» können. Den Tag Über findet man den Nachfulzer des berühmt gewordenen Hufschmied« von Gret« Green gewöhnlich in der Dorfkneip,, wo er de» staunenden Bauern von den Pärchen erzählt, d« ihn um Hilfe in d«r Not angegangen habe». Tixon befitzt ein« Liste der von ihm abgefchloffeie» Ehen. Die von den Ehebewerbern unterzeichn« Erklärung hat genau denselben Wortlaut wie m den guten alten Zeittn de« Hufschmied«. T«e Leutchen bezeugen, daß sie ledig sind, worauf der Tischler ski nach schottischem Gesetz zufawmenfigt, und auf fein« Unterschrift folgt di« zw«i«r Zeng«. Dann kommt di« B«zahlung. Weibliche Soldaten. De« „2. Tgbl.' schreib» «an: In Englowood, «lf Meilen von Kolumb» (Verrinigt« Staaten), hat sich eine Kompanie v»» weiblichen Soldaten gebildet. Die betreffenden WO-chen find Töchter der Faroter von Roon« Cour?, und st« wollen beweisen, daß die Frauen, wem, s» richtig bewaffnet und «ing«übt find, ebensogut pm militärischen Dienst verwendet werden können, v» die Männ«r. Dir n«u« Kompanie hat kürzlich bn Englowood unt«r Zulauf «in«r großen Schar Sie»-girriger «ilitärifche Uebungen abgehalten, die »ach der Au«sage angeblich kompetenter Zeugen glänzend verlaufe» sei« sollen! g Gedenkettrt Ä2* ausereS SchutzveremeS „Sädmarl" bei Spült» lllld Wetten, bei Festlichkeiten -. Test-me-tu, sowie bei uuverhofftea Gew umstell! Nummer 94 Wacht- Seite 7 Zur Erziehung der Midcheu. Eine Mutter fugte einen bnühmlen Pädagogen: „Wa« soll ich «eine Töchter lehren?' Die Antwort lautete: Die eine höchst idichttge Tatsache, daß »S in dieser Welt für eine «üßige Frau kein Glück gibt. Sei t< mit der Hand, sei e« mit dem Kopf, sei e« mit dem Fuß — arbeiten muß sie oder aus immtr inglücklich sein. Mit diese« Gedanken muß die Erziehung unserer kleinen Mädchen beginnen. Der Fluch unserer Gesellschaft liegt darin, daß unsere Mädchen gelehrt werden, die erste und einzige Zusaade ihre« Leben« sei, sich einen Versorge? anzuschaffen. Anstatt dessen sollte ihre erste L'klion dahin gehen, wie sie mit Gotte« Hilfe für sich selbst sorgen können. Tatsächlich müssen ja die Mehrzahl am Ende doch sür sich selbst sorgen, nachdem sie infolge der verkehrten Ansichten ihrer Eltern die Jahre, worin sie da« mit Ersolg hätten lernen können, vergeudet haben. E« ist unmensch» lich und grausam feiten« eine« Vater« oder einer Mutter, ihre Töchter bi« zum Krauenalter heran« »ochsen zu lassen, ohne daß sie imstande sind, ihren Leben«unterhalt zu virvienen. Wir sollten »«sere Töchter lehren, daß nützliche Arbeit irgend» «lcher Art ihnen zur Ehre gereicht. E« ist eine Echande sür ein junge« Mädchen, bat zu einer großen Familie gehört, untätig zu sein, während Vater irtld Mutter für ihren Unterhalt sich zu Tode «rbeiien. E« ist eine Schande für eine Tochter, wüßiq zu gehen, während ihre Mutter sich am Waschzuber abmüht. E« ist ebenso ehrbar, da« Hau« zu kehren, Betten zu machen und Hüte zu garnieren, al« eine Uhrkette zu flechten oder einen Pantoffel mit Stickerei zu schmücken. Z>er berühmte yr. Watt» hatte schon al« iimd einen unwiderstehlichen Hang. in Reimen zu sprechen, welche Reimsucht aber seinem Vater zu-vider war und al« derselbe die so oft angedrohte Ettase wahr machen wollte, kniete der kleine taab« nieder und betete unter Tränen: „Ach hab' Erbarmen mit mir Schwachen; ich will auch nie »ehr Verse machen!" Wütende Republikaner. Au Cromwell« Zeiten suchien sich viele Puritaner dadurch vor der Leschuldigung einer Anhänglichkeit an da« König« nun zu sichern, daß sie sogar im Vaterunser statt «ja un« komme dein Reich" zu sagen pflegten: ^u un« komme dein Freistaat." Zvte russische Aeamte arbeiten, schildert «ine ergötzliche Plauderei de« „Pet. List.": 1. Die Echreiber arbeiten in den meisten staatlichen In-ßnmionen bei einem Durchschnitt«gehalt von 30 Rubeln monatlich 6 Stunden täglich, d. h. von 10 Uhr vormittag« bi« 4 Uhr nachmittag». 2 Der lischvorsteher arbeit«« entsprechend seinem höheren Ronat«g,halt. da« im Durchschnitt 125 Rubel beträgt, nur 4 Stunden täglich. 3. Der Abteilung«' ches bezieht ein Monai«gehalt von mindesten 300 Rudeln, demgemäß erscheint er erst um I Uhr »ittag« zur Arbeit und stellt sie um 4 Uhr nach» «liap« ein. 4. Der Depariem«nt«diretlor, der tiiniahmen von zirka 1000 Rubeln monatlich hat. ß natürlich genötigt, vornehmer al« sein Abtei-dligßches zu sein. Da letzterer erst um 1 Uhr seilen Dienst, antritt, kann der Herr Direkior Mfrrlich nicht vor 2 Uhr erscheinen und da der t»ngebene füglich den Dienst nicht vor seinem lhes »erlassen kann, ist dieser genötigt, noch vor t llhr .Feierabend- zu machen. (Wie in Oester» «ich! Anm. d. Schrstl.) Da» beste Frühstück ist M e b m 11'« Thee, er wirkt anregend aus Geist und Körper und wird selbst vom empfindlichen Magen gut vertragen. M e ß m t r*4 Eng). Breakf. To» (Probepäckchen k 100 g K 1*—) stellt sich aus kaum » Heller die Tasse und ist der Thee der feinsten Kreise. Erhältlich bei Franj gangger und Gustav Stiger. 2 Schrifttum. J>ie „Lehrerunmmer de» Äskohokgegners" erschien am 15. November. Au« dem reichen In» halte führen wir folgende interessante Aussätze an: „Wir Erzieher" von Dr. Ewald Hause, Maderno; .Eine ungelöste Erziehung«frage" von I. Hiersche, t. f. Professor, Eger; „Weshalb geht die Alkohol» frage die Lehrer und Lehrerinnen ganz besonder« an?" von Franzi«ku« Hähnel, Bremen; „Schule und Alkoholi«mu«" von A. Sladeczek, Rektor, Kattowitz; „Lehrer und Alkoholfrag«* von Leopold Lang. Wien; „Eine Ausgabe der Lehrerin- von Getrud Streichhan, Pankow-Berlin; „Elternkon» serenzen" von Artur Pollak, Wien; „Ein Wo« an die Lehrerschaft" von Ferdinand Eicher, Wien; „Der Alkohol und die studierende Jugend" von Professor Dr. Hermann Stanger, Trautenau; „Die Grundlagen der modernen Alkohol-Abstinenz-dewkgung" von Dr. med. A. Höllischer. Pilsen» Hammer; ferner Berichte, Allerlei, Notizen au« der Aniialkoholbewegung, Bücher» und Zeitschristenbe» sprechungen u. a. Die „Lehrernummer" wird gegen Voreinsendung von 40 Heller in Brifmarken von der Verwaltung de« „Alkoholgegner«", Reicher» berg abgegeben. Illustrierte Monatsschrift für Photographie und Projektion ,.Z>er jhnatrat" (Verlag von Karl Konegen, Wien I, Opernring 3). „Der Amateur- kann allen Lichtbildkünstlern nicht drin» gend genug empfohlen werden. Der geringe Abonnement«prei« (K 6 pro Jahr) steh« in keinem Verhältni« zu dem Nutzen, welchen er seinen Lesern bringt. Probehefte versendet grati« und franko der Verlag. FRITZ RASCH. lochhaiilloRi, CILLI.! IJeoerall in haben. W anentbehrliche Zahn-Creme, erhält di« AU»»« rein, wein« nnd geannd. 10406 ranz «Josef-] k. BITTERQUELL& i wo« Ärztlichen Autoritäten seit Idahwhnten Ab d»s o*h»itreiohs1«« I J iicherst« oatoriiche k it fr'ftction in - a» Niederlagen in Clllt bei Onxtav Stirer, Joa. Mali«, Apotheke ,jar Mariahüf (Otto Schwarxl & Co.j BES7^ "APENTA" Zu haben in alle n Apotheken und Mineralwasser-handlungen. („Gloriet" — Einlaß — Masfe) ist be» sonderS geeignet zum Neueinlassen harter Fußböden, da diese« Einlaßmittel außerordentlich billig ist und die Anwendung desselben »wenig Mühe verursacht. Dosen ä 35 kr. und 65 kr. sind bei Kakao Stiger und bei Victor Zöogg in Cilli erhältlich. » „Le Delice" Zigarettenpapier - Zigarettenhülsen - UeberaU erhiltlich. - »o« General-Depot: WIEN, L, Predigergaiae Nr. 5. .1 ' 11 Feuer- nnd einbrachsichere Kra> bei: Johann Fiedler in Cilli, Bahnhofgasse. 11300 Fräulein empfiehlt sich als Schneiderin ins Haus. Anzufragen: Langenfeld I. Marke Teekanne. Ein wahrer Genuss! Orlg.-Packete tu haben bei: Gustav Stiger. FalrkartM- end MtscMii litt oh Amerika knniffl belgiache Po «t dampf er der ,Red Star Linie' von Antwerpaa direet nach Hil-Yort ml »UM eoooeia. von der hob. k. k. Osten. Regierung Man «ende sich wegen Frachten ana Fahrkarten an die 10274 Hed Star Linie in Wie«, IV., Wleilners&rt«! *0, Jullu« Papaer, Sfidbahnati-ans« S t» Innitbrock, Frau Dolene. Uahnhofstraas« 41 In Laiback. Seite 8 W«cht Nummer 94 Geschäfts-Eröffnung. Hiemit erlaube ich mir einem verehrten P. T. Publikum toh Cilli und Umgebung bekannt zu geben, dass ich die yieiscbselcberei «nd Murst Erzeugung des Herrn Martin Karloschek In Savodna Nr. 32 (neben der städtischen Schlachthalle) mit 28. November übernehmen werde. Stets werde ich bestrebt sein, meine geehrten Kunden nur mit prima Ware bei billigsten Preisen zu bedienen um mir das Vertrauen zu erwerben und dauernd zu sichern. Um recht zahlreichen Zuspruch bittend, zeichne hochachtungsvoll Jakob Wintolich Fleischselcher. 11338 Bestellungen werden vorläufig in Savodna Nr. 32 entgegengenommen. agenleidender gebruuche nur die best-bewährten Kaiser'8 Pfeffermüflz-Caramellen leinten sicheren Erfolg bei Appetit' loalgkeit, Magenweh o. schlechtem verdorbenen Magen. Angenehmes nnd zugleich erfrischende» 1 Mittel. Paket 20 nnd 40 Heller. Zu haben bei Schwnrzl & Co., Apotheke » Mariahilf. Cilli. Adler-I Apoth-'ke M. Ranscher, Cilli. Hermann, Markt Taffer. Wohnung im T. Stock, bestehend aus 3 Zimmern, Küche, Speis, samt Zugehsir, sonn-seitig mit Gartenbegehung ist ab 1. Jänner zu beziehen. Anzufragen Grazerstrasse 47. Perfekte Damen-Schneiderin empßeht sich den geehrten Damen ins Haus. — Gell. Zuschriften unter „Karla 21" postlagernd Cilli. _!_S_ Karl 11S87 (,lobus- V* PutzGXtluCt .» 5 Kronen 11102 lAiiitb mehr per Tag Verdienst. HauSarbeiter-Strickmaschinen-Gesellschaft. ^Gesucht Personen beiderlei Geschlechts zumStticken aus unserer Maschine. Einsacke und schnelle Ätbeil das ganze Jahr hindurch zu Hause. — Keine Vorkenntnisse nötig. Entfernung tut nichts zur Sache unv wir verlausen die Arbeit. HauSarbeiter-Strickmaschinen-Gesellschaft ThoS. H. Whittick $ Co. Prag, PrierSplatz 7—147. Trieft, Via Campanile 13—147 4673 Ad Z1, II 996T Kundmachung. Der steiennärkische Landes-Ausschuss hat beschlossen zu Zweckea einer gründlichen Ausbildung von Winzern in der amerikanischen Keben-kultur und im Betriebe einer Obstbaumschule, sowie Anlage von Obstgärten und Behandlung derselben auch im Jahre 1906 je einen ständigen Winzerkurs und zwar an der: 1. Landes-Obst- und Weinbauschule in Marburg, 2. Landes-Winzerschule in Silberberg bei Leibnitz, 3. Landes- Winzerschule in Luttenberg, 4. Landes-Winzerschule in Oberradkersburg, 5. Landes-Zentralrebenschule in Unterrann bei Pettau zu veranstalten. Diese Kurse beginnen mit 15. Februar 1906 und schliessen mit 1. Dezember 1906 ab. fr In Marburg werden im Jahre 1906 . . 14 , Luttenberg.........12 , Oberradkersburg.......16 , Leibnitz ..........24 . , Unterrann........ . 20 Grundbesitzers- und Winzerssöhne aufgenommen. Diese erhalten nn der genannten Anstalt freie Wohnung, volle Verköstigung und ausserdem einen Monatslohn von 8 Kronen. Die Ausbildung an diesen Kursen ist in erster Linie eine praktische und nur insoweit auch eine theoretische als dies für Vorarbeiter und selbst-ständige Winzer unbedingt notwendig erscheint. Nach Schluss der Kurse wird jedem Teilnehmer ein Zeugnis über dessen Verwendbarkeit ausgestellt Behufs Aufnahme in einen dieser Kurse haben die Bewerber ihr» stempelfreien Gesuche bis spätestens 1. Jänner 1906 an den Landes-Ausschuss zu übersenden. In diesem Gesuche ist ausdrücklich zu bemerken, in welche der vorerwähnten Winzerschulen der Bewerber einzutreten wünscht und sind beizuschliessen: 1. Der Nachweis über das zurückgelegte 16. Lebensjahr. 2. Das Moralitätszeugnis, welches vom Pfarramte bescheinigt werden muss. 3. Die ärztliche Bescheinigung, dass der Bewerber nicht an einer ansteckenden Krankheit leidet. 4. Das Entlassungszeugnis aus der Volksschule. Beim Eintritte müssen sieb die Bewerber verpflichten vom 15. Februar bis 1. Dezember 1906 ununterbrochen im Kurse zu verbleiben und alle» die Ausbildung bezweckenden Anordnungen der landschaftlichen Fachorgane Folge zu leisten. Graz, am 3. November 1905. UN« Vom SteiermärTrischen Landesausschusse. Umsonst u. franko Ä Pracht*KataiO£ etc., cs.5000 Gegenst. enlH. Sehr interessant t.J «Jen. Bitte in Fritz Hammesfahrv^VnVU Fabrik « • P0Cll8 W Haartchno*dafnaschln* +: ____ „Parlect". . M S 00 £3 OalAkzIahstalaa In Etui -e -* N 2 50 und 101"° Briefmarken nehme in Zahlung. SollnQ1 an. IT—'Ä Bubi Rasir-mesMr d#r W«lt tif,x ä. i;nnnrmi au'l-u;' tut alWIltst I Für Brautleute! Eine schöne massive Schlafzimmer- Einrichtung geschnitzt, sowie alle Tischler- und Tapezierermöbel, Betten in verschiedenen Stilarten, Oelgemälde von ersten Künstlern, empfiehlt ergebenst Firma K.Watzek Cilli, Rathausgasse 5. Verloren wurde am 21. November ein mit Brillant-Solidarium. Der Finder wird gebeten, denselben gegen gute Belohnung in der Verwaltung dieses Blattes abzugeben. 11339 Die Unterzeichneten geben hiemit schmerzerfQIlt Nachricht von dem Hinscheiden ihres innigstgeliebten guten Gatten und Vaters, des Herrn Johann Zweck k. k. Gerichts-Offizial Besitzer der Kriegsmedaille, der grossen und kleinen silbernen Tapferkeitsmedaille, der Kaiser-Jabiläums-Erinnernngsmedaille, des Militär- VcrdicaHtkretizc* etc. etc. welcher am Samstag den 18. d. M. um '/,11 Uhr vormittags nach kurzem Leiden versehen mit den heiligen Sterbesakramenten ruhig verschieden ist Das Leichenbegängnis des teueren Verblichenen fand am Montag den 20. November nachmittags 3 Uhr vom allgem. Krankenhause aus auf den städtischen Friedhof statt. Die heilige Seelenmesse wurde am Dienstag den 21. d. M. um 8 Uhr früh in der Deutschen Kirche gelesen. Cilli, am 21. November 1905. Joaof K. 56-weok Chsfrfidaktear des Allkalter Curlar. Mario Zweck als Oattin. Ttixloir Zweck Korreapogdeal im Hau«* Hold«ann 4 Jabitz, Tricai. als Sohne. Franz Karl Zweck t Baupraktikaal In Trlaat. 11336 Separate Parte werden nicht ausgegeben. Bnieget und Herausgeber LereinSbuchdruckerei .Celeja' i» «Mi. «u»?twortlicher Schriftleiter: Daniel Walter. Druck der BereinSbuchdruckerei .Celesa- in «illi.