Bezugspreise Für Vsterreich-Ungarn ganzjährig K 4 — halbjährig K 2- Für Amerika: ganzjährig D. 1 *25 Für das übrige Ausland ganzjährig K 5'20 Briese ohne Unterschrift werden nicht berücksichtigt, Manuskripte nicht zurück-gesendet. Gottslheer Sole Erscheint mit einer illustrierten Beilage „Wandermappe" am 4. und 19. eines jeden Monates. Bestellungen übernimmt die Vermattung des Kottscheer Maten in Gottschee Sir. 121. Berichte sind zu senden au die Schriftkettuug des O-ttscheer Moten in Gottschee. Anzeigen (Inserate) werden nach Tarif berechnet und von der Ver-waltung des Blattes übernommen. Die „Wandermappe" ist nur als Beilage des Gott-scheer Boten erhältlich. Postsparkassen-Konto Nr. 842.285. M. 9. Kottschee, am 4. Mai 1915. Jahrgang XII. „Österreich über alles, wenn es nur will!" Die russischen Staatslenker träumten, mit ihren gigantischen Heeresmassen Oesterreich und Deutschland zu zerschmettern, sie hofften zuversichtlich, nach wenigen Wochen Budapest und Wien einzunehmen und durch das Brandenburger Tor triumphierend als Sieger einzuziehen. Ungeheuere Truppenmassen, Millionenheere hat Rußland aufqeboten, einer gewaltigen Dampfwalze gleich versuchten seine Heere die Zentralmächte niederzutreten. An dem ehernen Wall unserer tapferen Heere und der Armeen unseres treuen deutschen Bundesgenossen brach sich die alles zu verheeren drohende russische Sintflut. Nach irgend einer Seite aber wollten und mußten die Russen sich doch Luft machen und so warfen sie alle ihre verfügbaren KräfU L_ ein Millionenheer — in die Karpathen, um sich einen Durchbruch nach Ungarn zu erzwingen. Heiß war der Kampf, der Atem stockte uns vor spannungsvoller Erwartung. Da kam die frohe Oslerbotschaft: Heil uns, wir haben gesiegt, wir haben den furchtbaren Anprall abgewehrt und zurückgewiesen! Die Karpathen sind zum Massengrab der Russen geworden. Nach Hunderttausenden zahlen ihre Toten, nach Hunderttausenden die Verwundeten und Gefangenen, die Rußland vergeblich und erfolglos geopfert hat Die vierwöchige Schlacht in den Karpathen, die ihren «yohe* punkt in den Osterkämpfen erreichte, ist das größte und solgenschw^ste kriegerische Ereignis des bisherigen Feldzuges gegen Rußland. Mr Österreicher sind im allgemeinen zu bescheiden und zu mißtrauisch, wir glauben an unsere Großtaten meist erst dann, roennjte auch das Ausland lobt und anerkennt. Hören wir also, rote ein schweizer Unsere L> Iran mit dem geneigten Kauple. Am 18 April d. I. sah Wien in seinen Mauern eine Prozession wie es eine solche seit dem großen Encharistischen Weltkongreß nicht mehr gchhen hat. Nach Schätzungen von Augenzeugen beteiligten sich an derselben rund 30.000 Frauen und Mädchen und run'10.000 Männer und Jünglinge als wirkliche Teilnehmer, nicht bloß als Zuschauer. Der großartige Zug bewegte sich von der Votlvklrche 5 den altehrwürdigen Stephansdom unter Führung des Kardinal-Fürsterzbischofes Dr. Pissl mit großer Assistenz. Zur Prozession war auch fast vollzählig der Wiener Gemeinderat mit dem Bürgermeister Erz. Dr. Weiskirchner an der Spitze, allen voran der Landmarschall Seine Durchlaucht Prinz Alois von und zu Lrechten- lein kaiserliches Haus, seine Armee und seine Lander dem heiligsten Sen n £fu Ä. Und mm »».de es bei bet SttegS- BUtProzession der Wiener unter Glockengelaute, unter Gebet Blatt, die „Neuen Züricher Nachrichten" vom 17. v. M., an leitender Stelle die Karpathenschlacht würdigen: „Die Karpathenschlacht, die fett dem 20. Marz getobt hatte, ist zu Ende. Die Russen haben eine der fürchterlichsten Niederlagen erlitten, die die Kriegsgeschichte aller Zeiten kennt Österreich-Ungarns Armeen haben sich mit unsterblichem Ruhm bedeckt Seit bald vier Wochen hat man die amtlichen Berichte von österreichischer und russischer Seite über diese furchtbarste aller bisherigen furchtbaren Schlachten verfolgt: Die russischen Berichte ruhmredig, prahlig, jeden Teilerfolg ins Riesenhafte Mfbauschend nicht gerade jeder Satz eine Lüge, aber fast keiner eine Wahrheit, die österreichischen Berichte knapp, auf die Tatsachen gestimmt, hoffnungsvoll, aber nicht siegesfrüh — erst nachdem das Ringen zu Ende, da tritt nun der Sieg in seiner ganzen Große hervor arößer als bei Tannenberg und in den Masuren, weil mehr als doppelt und dreifach so große Truppenmassen einander gegenüber standen und das fürchterliche Ringen mehr als die doppelte Zeit dauerte. Einziges ist von den österreichisch-ungarischen Truppen und ihren Führern geleistet worden, einziges auch !on dem deutschen Hilfskorps bei ihnen, m emer Blutsbrüderschasi, wie sie sich erhebender und inniger, männlicher und schöner nicht denken läßt. Der österreichisch-ungar.sche Karpath nsieg ist ein weltpolitisches Ereignis. Wir reden heute nicht von seinen Wirkungen auf Rußland. Sie werden sich zeigen m der russischen Armee selber, die ob diesem Debacle, dieser Hinmetzelung Huudert-tausender in ihren Grundfesten erbebt, zeigen auch m der russischen öffentlichen Meinung und vor allem in Sudrußland, wenn erst die und Gesängen durch die Straßen der Reichshaupt- und Residenzstadt getragen um von der großen Schutzfrau Österreichs den schütz gegen unsere Feinde und den Sieg unserer Waffen zu erflehen. Das Bild ist ein Gnadenbild, vor dem schon mancher Verehrer Mana aanr augenscheinliche Hilfe und Gnade in harter Bedrängnis von Gott erlangt hat. Es ist ein Ölgemälde, ein Brustbild ,n der Große von 45: 60 Zentimeter und zeigt die Muttergottes m rotem Kleide mit blauem Mantel, mit zart gewebtem Schleier, die Augen gesenkt mit unqemein lieblichem Gesichtsausdruck. Das Bild hat seine Geschichte. Der ehrwürdige Diener Gottes P Dominikus a Jesu Maria, fünfter Generaloberer des Karmeliten-ordcns fand im Jahre 1609 das Bild in Rom unter den Drummern eines zur Gründung eines Klosters erworbenen Hauses Er nahm das verwahrloste, ganz mit Schmutz bedeckte Bild mit sich, besserte es, selbst des Malens kundig, eigenhändig aus und stellte es inseiner Klosterzelle auf. Eines Tages betete er vor diesem Bilde um die Eilöiuna der Seele eines Wohltäters aus dem Fegefeuer Die Erfüllung dieser Bitte entnahm er daraus, daß bei dieser Gelegenheit das Haupt der Muttergottes im Bilde etwas die linke Schulter stck neigte in welcher Lage es fortan blieb. Daher der Name des Bildes- Unsere Liebe Frau mit dem geneigten Haupte. Einige Tage später erhielt Dominikus vor dem Bilde kniend die Wahrheit über die Ereignisse nach und nach durchsickert, die sich diesmal nicht wird unterdrücken lassen. Und in der russischen Ukraine lechzt ein 30 Millionenvolk, der beste Volksbestand im heutigen Rußland, nach Befreiung, nach der alten Selbständigkeit. Das alles wird aber zur Nebensache gegenüber dem anderen Faktum, daß der Sieg in den Karpathen eine neue Machtstellung Österreich-Ungarns und des altehrwürdigen Kaiserhauses der Habsburger bedeutet. Wie Mukden im Jahre 1904 ein neues Japan lenzesstark aus der Wiege hob, so die Karpathen ein neues Österreich-Ungarn. Riesenstark hat sich das Deutsche Reich im Verlaufe des Weltkrieges gezeigt; riesenstark reckt sich neben ihm jetzt der Kaiserstaat an der Donau empor. Riesenstark nach innen und außen. Weg ist der Nationalitäten-zwist. Es ist nicht mehr das Österreich, mit dem man als einer zerfallenden, abbröckelnden Potenz rechnete, sich auszehrend nach innen, machtlos nach außen. Nein, eine Macht, stark und überstark genug, über die Grenzen nach allen Seiten Achtung zu heischen und seine Einflüsse in Europa und darüber hinaus zur Geltung zu bringen, eine Macht, die eben wieder eine große Kulturmisston an Europa erfüllte. Die Kraft des alten Österreich hat Mittel- und Westeuropa 1683 an den Wällen Wiens vor der Hegemonie der Osmanli gerettet, die Kraft des neuen Österreich hat an den Wällen der Karpathen das gleiche Europa 1915 gerettet vor der Erdrückung durch das Moskowitertum. Die Schlacht in den Karpathen war eine Freiheitsschlacht. Eine Freiheitsschlacht für ganz Mitteleuropa und vor allem für die gesamte germanische Welt, in der auch ein glücklicher Fortbestand der Schweiz verankert ist." Die Schwierigkeiten des Winterkrieges in den Karpathen waren ganz enorm und unerhört. Die Kriegsgeschichte halte bisher von solchen Schwierigkeiten keine Kunde und doch wurden sie überwunden. Ihre Überwindung ist eine der größten Leistungen, die die Weltgeschichte kennt. Wenn es das schwerste war, sich in den Karpathen zu schlagen, so verdienen unsere Heere auch die höchste Bewunderung, den größten Dank. Sie haben den Sieg errungen nicht nur für Österreich und das Deutsche Reich, sondern für die Freiheit ganz Eurvpas. solange unsere Fahnen siegreich flattern, werden die Kosakenhorden keinen europäischen Staat, auch den schwächsten und jüngsten nicht, zertreten. Die Karpathenschlacht ist in der Tat für alle geschlagen worden. Wir bescheidenen, wir überbescheidenen Österreicher von gestern, glauben wir doch endlich daran, daß wir heute Großtaten vollführen, die die Weltgeschichte rühmen wird! „Österreich über alles, wenn es nur will!" Dieses Wort hat sich in der großen Karpathenschlacht wieder einmal glänzend bewahrheitet. „Mit vereinter Kräfte Walten wird das Schwerste leicht vollbracht." In machtvoller, unzerreißbarer Bereinigung bildeten die Heldensöhne aller Völker Österreich Ungarns einen Wall von Heldenmut und Vaterlandsliebe. Da gab es nur einen edlen Wetteifer unter den Regimentern verschiedener Zungen, nämlich den, welches von ihnen das andere an Mut und Tapferkeit, an Schneidigkeit und zäher Ausdauer übertreffen könnte. Keine Spur, kein Gedanke von Nationalitätenhader, nur ein Herz und ein Sinn für des Vaterlandes Ruhm und Größe! Und sollte dieses herrliche Bild österreichischer Einmütigkeit, österreichischer Kraftentfaltung im Kriege nicht von verheißungsvoller Vorbedeutung sein für das künftige Österreich im Frieden? „Österreich über alles, wenn es nur will." Nicht nur im Kriege, auch in den Zeiten des hoffentlich nicht mehr allzufernen Friedens wird Österreich wollen. Der kriegerischen Herbstund Frühlingssaat wird nicht nur ein ehren- und ruhmvoller Siegespreis folgen, sondern auch eine herrliche Ernte für das innere Leben unseres großen Vaterlandes. So recht aus dem Herzen spricht uns da Univ.-Prof. Dr. K. Hilgenreiner, wenn er in seinem Osteraufsatz „Morituri — Resurrecturi" (Bonifatius-Korrespondenz, April 1915) sagt: „Deine Kriegsostern, deine Auferstehung, Österreich-Ungarn, möchte ich schon jetzt mit freudig hoffender Seele feiern. Ja, es treibt und sproßt in deinem reichen Mntterboden. Mit Blut wird er gedüngt, mit dem Herzblut deiner besten Söhne; mit Tränen betaut, mit Elterntränen, Witwen- und Waisentränen; gesegnet mit Gebeten, inniger, als je; befruchtet mit Opfern und Leiden,' reicher, als je. Möge auch Gottes Segen für alle Zukunft auf ihm ruhen! Österreichs Auferstehung bedeutet nicht Wiedergewinnung der äußeren Souveränität, auch nicht in erster Linie Erweiterung nach außen; im Innern gilt es Ostern feiern, hier erwarten wir vom Kriege das neue Österreich! Des geliebten Kaisers Ruf hat uns alle in eine Kciegsfront gestellt, die wir in Friedenstagen Front gegen Front einander gegenüberstanden. Die gemeinsame Not weckte auch hinter der Front den gemeinsamen Willen, nicht sv geschlossen, nicht so entschlossen, wie im benachbarten Deutschen Reich, aber doch eine eiserne Schutzmauer gegen die Angriffe unserer Feinde. Die Eintracht im Krieg wird uns — wer zweifelt daran? — zum Siege führen; wird der Sieg auch zur Eintracht im Frieden führen? Der siegreiche, von vielen äußeren Hemmungen befreite Kaiserstaat wird noch viel besser, als bisher, die Heimat zufriedener Völker sein können. Aber die Grundvoraussetzung ist: Der alte inner» trostreiche Versicherung: „Allen denen, die mich in diesem Bilde andächtig verehren und ihre Zuflucht zu mir nehmen werden, will ich ihre Bitte gewähren und ihnen viele Gnaden schenken; besonders aber will ich die Gebete um Erquickung und Erlösung der Seelen im Fegefeuer erhören." Um das Bild der öffentlichen Verehrung zugänglich zu machen, ließ Dominikus es in der Ordenskirche Maria detla Scala in Rom aufstellen. Von dort kam es nach München und 1631 nach Wien in den Besitz des frommen Kaisers Ferdinand II. und feiner frommen Gemahlin Eleonora. Von da an stand das Gnadenbild in inniger Beziehung zum österreichischen Kaiserhause. Dieses Bild war des Kaisers größter Schatz, nie trennte er sich von ihm, selbst auf Reisen mußte es ihn begleiten. Von seinem großen Vertrauen zeugen seine Worte, die er einst in harter Kriegsbedrängnis sprach: „Ich habe eine überaus mächtige Kriegsheldin und Feldherrin, die seligste Jungfrau Maria, unter deren Schutz ich sicher bin, es mögen noch so viele Feinde mich bedrängen." Dieses Vertrauen des Kaisers hat sich besonders im Jahre 1632 bewährt, als der Schwedenköaig Gustav Adolf das Haus Österreich, die festeste Stütze der katholischen Religion in den damaligen verworrenen Zeiten, ernstlich bedrohte. In höchster Not, als am 16. November genannten Jahres bei der Stadt Lützen ein heißer Kampf zwischen den kaiserlichen Truppen und den Scharen des Schwedenkönigs tobte, kniete im Oratorium der kaiserlichen Burg eine hohe Persönlichkeit, vermutlich der Kaiser selbst, vor dem Gnadenbilde in eifrigem Gebete. Dem Betenden gab Maria aus dem Bilde heraus die trostoolle Verheißung: „Ich werde das Haus Österreich allezeit mit meiner Fürbitte beschützen und seine Macht und Majestät erhalten und erheben, solange es in Gottseligkeit und Andacht zu mir verharren wird." Das hätte nun eine Täuschung sein können, aber die wunderbare Stimme sprach weiter: „siehe, derKönig von Schweden, der ärgsteFeind der katholischen Kirche und des Hauses Österreich, wird von den Kaiserlichen getötet." Bald traf die Nachricht ein, daß Gustav Adolf in der Schlacht bei Lützen gefallen sei. Nach dem Tode Kaiser Ferdinands im Jahre 1637 übersiedelte seine Gemahlin Eleonora zu den unbeschuhten Karmelitinnen am Salzgries in Wien, welches Kloster sie gegründet hatte, nahm auch das Bild mit sich und weihte demselben einen kostbaren Schmuck aus Perlen, den das Bild zum Teil jetzt noch tragt. Laut testamentarischer Verfügung der Kaiserin (f am 27. Juni 1655) kam das Bilv dann zu den Karmeliten in der Leopoldstadt, wo es hoch in Ehren stand und von Mitgliedern des Kaiserhauses oft besucht und verehrt wurde. Besonders hoch verehrte es Kaiser Leopold I., der auch mehrere Kopien des Bildes anfertigen ließ und sie seinen Kindern schenkte. Kaiser Karl VI. und seine Gemahlin Elisabeth Christine waren gleichfalls eifrige Verehrer des Gnadenbildes. Die große Kaiserin Maria Theresia erschien oft in frühester Morgen- staatliche Jammer muß überwunden sein; der ist so viel Blut nicht wert. Vor allem: ein Reich! Leben, neues Leben für alle Nationen Österreichs, aber vor allem für Österreich selber. Me Nationen haben Anteil an den blutigen Kämpfen und Siegen, haben ein Anrecht auf den Siegespreis; aber unter des Kaisers Fahne wurde gekämpft und gesiegt, nur unter des Kaisers Fahne und Farben werden die Früchte des Sieges zu ernten sein, über allen nationalen Fahnen und Farben werden des Kaisers Farben und Standarte prangen müssen, soll der Kaiserstaat und seine Völker politische Auferstehung feiern. Der starke Wille von oben, wie im Krieg, und dieopferbereiteHeerfolgevon unten, wie im Krieg, so erringen wir den Sieg im Frieden, den Sieg über den inneren Feind, die Zwietracht. Und das einige Österreich wird das wiedererstandene, das neue Österreich sein." Der Tag, an welchem unsere ruhmgekrönte Armee, mit Siegeslorbeer geschmückt, im jubelnden Wien einziehen wird, er soll zugleich auch der Geburtstag sein dieses neuen, dieses einigen und mächtigen Österreich. A , , Österreich über alles, wenn es nur will!" Österreich wird wollen',' auch im Frieden! Heil dem österreichischen Selbstbewußtsein I Aus Stabt uttb £artb. chottschee. (Allerhöchste belobende Anerkennung.) Der Kaiser hat anbefohlen, daß die allerhöchste belobende Anerkennung (Signum laudis) für tapferes Verhalten vor dem Feinde bekanntgegeben werde dem Oberleutnant i. d. Reserve Herrn Ferdinand Wolsegger, LJR 26, beim FKR 8. — (Krieqsgefangen.) Nach der Verlustliste Nr. 163 ist Herr Hauptmann Josef Krombholz, LdschR 1, aus Laibach, em Sohn des in Gottschee verstorbenen Evidenzhaltungsosftzials .q. Krombholz, kriegsgefangen. stunde, um die heil. Messe bei den Karmeliten zu hören und die Schutzfrau Österreichs zu verehren. Mit der Aushebung und Auslösung des Klosters in der Leopoldstadt kam das berühmte Gnadenbild 1901 in die neuerbaute Kirche der Karmeliten in Döbling, wo es noch heute hoch verehrt wird. Schon einmal während des jetzigen Krieges war das Bild das Ziel einer großartigen Bittprozession, als eine Schar von 8000 Männern aller Stände mit dem Männerapostel ^esmtenpater Abel am 20. September 1914 nach Döbling zog. Noch großartiger gestaltete sich die eingangs erwähnte Kriegs-Bittprozesfton. Nach derselben blieb das Gnadenbild noch eine Woche hindurch m der Stephanskirche am Liebfrauenaltar ausgesetzt, wo täglich vormittags viele Messen gelesen und abends Rosenkranz- und Segenandachten gehalten wurden. Der Besuch des Domes sowie der Empfang der heiligen Sakramente war in diesen Tagen, nach einem Berichte der „Reichspost", ein ganz außerordentlich großer; ständig war das Gnadenbild von zahlreichen andächtigen Betern umgeben Täglich kamen Mitglieder des Kaiserhauses zur Abendandacht in den Dom, um gemeinsam mit dem gläubigen Volke die Hilfe der Mutter Gottes, der Schntzfrau Österreichs, zu erflehen, sehr oft wohnten die Erzherzoginnen Zita, Maria Theresia, Maria Annunziata AI fee und Prinzessin Elisabeth den Andachten bei Am 24 d. M. früh zelebrierte Kardinal Pis fl eine SS*amSili«« ' »mW. d. M. 7 U* «beb. hi.« die Marianische Kongregation adeliger Damen eine Andacht vor dem Bild, an welcher auch die Erzherzoginnen Maria Theresia und Zita teilnahmen. Nun ist das Bild wieder nach Döbling gebracht worden. Für den Monat Mai sind bereits zahlreiche Prozessionen in die Karmelitenkirche in Doblmg angesag. Die erlauchte Kaisertochter Erzherzogin Marie Valerie ließ vom Gnadenbilde eine getreue Kopie anfertigen mit der bekmmten Ver-heißung an das Hans Habsburg, und ubergab dies Bild ihrem kaiserlichen Vater als Weihnachtsgeschenk. — (Titelverleihung.) Dem seit 1. Jänner 1914 in den Bezügen der 7. Rangsklasse stehenden Stadtratssekretär der Stadt Graz, Herrn Dr. Hans Kren, wurde der Titel und Charakter eines Stadtrates verliehen. , — (Das Militärverdienstkreuz) dritter Klasse mit der Kriegsdekoration wurde dem Leutnant i. d. Res. Herrn Prof. Dr. Phil. Andreas Kraul and verliehen. — (Über die Kriegsauszeichnung) des Leutnants m der Reserve Herrn Rudolf Sch a ding er des FKR 8 haben wir schon früher berichtet. Unter dem Titel „Unsere Fähnriche" wird nunmehr in den Tagesblättern folgendes berichtet: „Fähnrich in der Reserve Rudolf Schadinger (gegenwärtig Leutnant in der Reserve) zeichnete sich durch kaltblütiges Verhalten beim Einschlagen eines Volltreffers der russischen schweren Artillerie in sein Geschütz aus und hat durch besonnenes, ruhiges Verhalten wesentlich zur Gefechtsbereitstellung dieses schwer beschädigten Halbzuges beigetragen, wobei er verwundet wurde. Er erhielt die Silberne Tapferkeitsmedaiüe 1 Klasse." — (Kriegsauszeichnungen.) Die Silberne Tapferkeitsmedaille 1. Klasse wurde dem Gendarmeriewachtmeister Johann Lobe, eingeteilt beim IR 17, dann den Zugsführern Anton Marinzel und Johann Oswald des IR 17 verliehen; die Silberne Tapferkeitsmedaille 2. Klasse erhielten Fähnrich in der Reserve Hugo Schauta, IR 17; Inf. Andreas Petfchauer, IR 17; Korporal Anton Stimetz des IR 17 bekam die Silberne Tapferkeitsmedaille 1. Klasse; der Rechnungsunterosfizier 1. Klasse Joh. Ostermann, LJR 4, erhielt die Silberne Tapferkeltsmedaille 2. Klasse. . , . ,r. (Vom Steuerdienste.) Das Präsidium der kramischen Finanzdirektion hat den provisouschen Steuerassistenten Hemi Andreas Hutter zum desinitiven Stenerassistenten in der elften Rangsklasse ernannt. . , . ... r , — (Vom Volksschuldienste.) Der k. k. Bezirksschulrat in Gottschee hat an Stelle des zur Landsturmdienstleistung einge-rückten Oberlehrers Herrn Franz Erker die Lehrerin Frau Gabrie e Erker mit der einstweiligen Leitung der dreiklassigen Volksschule in Altlag betraut. . — (Verwundet) wurde in den Karpathenkampsen der Fähnrich (nunmehr Leutnant) des IR 92 Herr Gabriel irriger (Brust-durchschuß). Er befindet sich in einem oberungarischen Militarspnat und dürfte sodann in das hiesige Rekonvaleszentenhaus kommen. — (Kriegsfürsorge des Fürsten Karl Auersperg.) Seit Beginn des Krieges werden auf den Besitzungen des Fürsten Karl Auersperg 80 bis 90 genesende Verwundete auf seine Kosten verköstigt, bcquartiert und ärztlich behandelt. Ferner genießen viele Personen, die durch den Krieg in Not geraten sind und keiner staatlichen Unterstützung teilhaftig werden, regelmäßige monatliche Unterstützungen. Außerdem spendete Fürst Karl Auersperg für das Rote Kreuz un andere Zwecke der Krieqssürsorge 10.000 K. Die gesamten Kosten der Leistungen des Fürsten für Kriegsfürsorge belaufen sich bis jetzt schon auf mehr als 47.000 K und erhöhen sich für jeden weiteren Monat um 5000 K. Der Fürst selbst ist, obwohl er schon 57 Jahre zählt, freiwillig zur Dienstleistung eingerückt und seit Beginn der Kriegsoperationen ununterbrochen als Ordonnanzoffizier in der Front. ... . _, , , — (Rechnungsabschluß der Sparkasse der Stadt Gottschee für das Jahr 1914.), Im Gegensätze zu dem im allgemeinen flau verlaufenen Geschäftsjahre 1913 ließ sich das ^ahr 1914 im ersten Halbjahre recht gut an. Die Einlagen stiegen und näherten sich rasch der siebenten Million und es war begründete Aussicht auf eine günstige Entwicklung des Geschäftes vorhanden. Da kam der ungeheure Weltkrieg, der auch noch heute das Wi^-schastsleben der ganzen Welt in all seinen Fasern erzittern macht und in empfindlichster Weise in Mitleidenschaft zieht. Die Einleger wurden nervös und ein großer Teil war am besten Wege ohne Notwendigkeit zum eigenen Schaden große Summen zu beheben. Dem wurde Einhalt geboten durch Anwendung der Bestimmungen des Moratoriums und dadurch, daß die Einhaltung der Kündigungsfristen verlangt wurde. In kürzester Zeit trat die erwünschte Beruhigung ein und die Behebungen beschränkten sich nur mehr auf den durch den Kriegszustand verursachten unbedingt notwendigen Geldbedarf. Am fühlbarsten gestalteten sich die Abhebungen für die Kriegsanleihe am Schlüsse des Jahres. Wir schätzen sie auf 420.000 Kronen. Für eigene Rechnung hat die Sparkasse für die Kriegsanleihe 213.000 K gezeichnet. Um allen Anforderungen gerecht zu werden, mußten durch Inanspruchnahme von Lombard 400.000 K auf Borg genommen werden. Dieses Anlehen wird bald getilgt werden können, da wir bedeutende Summen in naher Zukunft zur Einlösung bestimmter Staatsschatzscheine besitzen, die zur Abzahlung verfügbar werden. Wenn auch die Inanspruchnahme der Mittel unserer Anstalt infolge des Kriegszustandes außergewöhnlich groß war, so kam sie dennoch allen Anforderungen ohne Schwierigkeit und mit Hintansetzung jeden Gewinnes im Interesse ihrer Einleger nach. Das abgelaufene Geschäftsjahr schließt bei Berücksichtigung des Gebarungsergebnisses aller Geschäftszweige mit einem Verluste von K 2443 39. Daß es keinen Reingewinn brachte, ist schon mit Rücksicht auf die Kursverluste von rund K 52.000, die zur Gänze abgerechnet erscheinen, begreiflich, und es kann der vorerwähnte Geschäftsverlust als völlig belanglos angesehen werden. Der Einlagenstand hat sich mit Zurechnung der kapitalisierten Zinsen um K 134.174"12 vermindert und der Stand von Wertpapieren um K 580.485"83 vermehrt, der Stand der Darlehen hat sich um K 113.504"98 vermindert. Die mobilen Anlagen betrugen mit Jahresschluß 33"5 % der Einlagen. Der Sicherheitskoeffizient erhöhte sich auf 8"18%. Der Stand der Einlagen hat sich um 35 vermindert. Die Zahl der Einleger beträgt Ende 1914 5839 mit einem Einlagekapital von K 6,431.067 47. Nachstehende Ziffern bieten eine Übersicht der Gebarung in den Hauptzweigen des Geschäftes. Hauptfond: Forderungen: Grundpfanddarlehen Kronen 3,856.360-38 (1913 K3,959.275'09), Verminderung K 102.914'71; Gemeindedarlehen K 615.081'46 (625.671 "73), Verminderung K 10.590 27; Wechsel K 132.032'— (182.877'—), Verminderung K 50.845'—; Zinsenrückstände K 76.523 79 (63.169'11), Vermehrung K 13.364 68; Wertpapiere K 2,202.457'33 (1,621.971'50), Vermehrung K 580.485'83; Anlagen in laus. Rechnung K 1123 99 (92.591'09), Verminderung K 91.467-10; eigene Realitäten K 11.688'41 (11.8064:7), Verminderung K 118"06. Lasten: Einlagen samt zugeschriebenen Zinsen K 6,431.067'47 (6,565.241"59), Verminderung K 134.17442; vorausempfangene Zinsen K 3206 63 (818641), Verminderung K 4979'48; Pensionsfond K 51.47910 (50.821'—), Verminderung K 65810; Geschäftsgewinn K —•— (5394'45); Geschäftsverlust K 20.222'48; Kreditsaldo bei der Zentralbank deutscher Sparkassen K 103.478'28; Lombard bei der Österr.-nngarisch. Bank K 400.000. — Reservefond: Forderungen: Wertpapiere K 440019 50 (419.658'50), Vermehr. K 20.361'—; Anlagen in laufender Rechnung K 15.556'40 (13.151'—), Vermehrung K 2405'40; eigene Realitäten K 36.358'46 (36'725'72), Verminderung K 367'26; Zinsenrückstände K 2807'08 (2690"78), Vermehrung K 116 30; Geschäftsgewinn K 17.12099 (15.007 85), Vermehrung K 2113*14. Lasten: Reservefond K 474.518'96 (477.620-45), Verminderung K 3101-49. — (Gegen Wilson.) Die Deutschen und die Irländer in den Vereinigten Staaten schlossen einen Bund zum Sturze des Präsidenten Wilson. — (DieAchtzehnjährigenunddieDreiundvierzig-bis Fünfzigjährigen.) I»! ungarischen Abgeordnetenhause (26. April) erklärte der Honvedminister, daß er die folgenden vom Abgeordneten Bakonyi vorgeschlagenen Abänderungen ber bezüglichen Gesetzesvorlage annehme: Ich stimme zu, daß das Gesetz nur für die Dauer des Krieges lautet, ferner, daß die Achtzehnjährigen nicht bloß von Militärärzten untersucht werden sollen, sondern von einer gemischten Kommission, ferner, daß gesetzlich ausgesprochen wird, daß die Dreiundvierzig- bis Fünfzigjährigen im allgemeinen erst dann an die Front geschickt werden, wenn sich die übrigen Jahrgänge schon dort befinden. Was die Achtzehnjährigen betrifft, so bitte ich, sich mit der Erklärung zu begnügen, daß wir in Ungarn jedenfalls bestrebt sein werden, daß diese nur dann in die Front kommen werden, wenn die übrigen Jahrgänge bereits an die Front gesandt worden sind. — (Ein neues Militär-Versorgungsgesetz iu Aussicht.) In einer Zuschrift an den Wiener Bürgermeister Dr. Weiskirchner schreibt der Kriegsminister, daß es in absehbarer Zeit endlich gelingen dürfte, ein neues Militärversorgungsgesetz zu schaffen. Inzwischen dürften provisorische Verbesserungen eintreten. Die Heeresverwaltung wolle es unbedingt vermieden wissen, daß ein durch Verwundung oder Krankheit in seiner Erwerbsfähigkeit beeinträchtigter Mann ohne irgend welche Gebühren dauernd oder vorübergehend ans der aktiven Dienstleistung entlassen werde. Es sei schon eine Reihe von Verfügungen erlassen worden, die die Erreichung dieses Zieles gewährleisten sollen. Wenn trotzdem noch Fälle Vorkommen sollten, in denen invalide Mannschaftspersonen ihre Versorgungsgebühr nicht rechtzeitig erhalten oder tu ihrer Gebühr verkürzt erscheinen, so werde nach Bekanntgabe der erforderlichen Daten gegebenenfalls Abhilfe geschaffen werden. — (Kundmachung.) „Es wird neuerlich darauf aufmerksam gemacht, daß nach einer vom k. k. Landespcäsidinm erlassenen Verfügung auf allen öffentlichen Straßen alle Fuhrwerke, Kraftfahrzeuge und Radfahrer stets die linke Seite der Straße zu benützen und die Straßenmitte und die rechte Seite frei zu halten haben. Weiteres muß nach den bestehenden Straßenpolizeiordnungen jedes Fuhrwerk nach Einbruch der Dunkelheit beleuchtet sein. Während der Fahrt darf der Fuhrmann sein Fuhrwerk nicht verlassen. Gegen Übertretungen dieser Bestimmungen wird mit strengen Strafen vorgegangen werden." — (Italic it.) Nach Blättermeldungen berichtet die „Stainpa" (Turin): Nur drei Italiener kennen den genauen Verlauf der Verhandlungen, die sich gleichzeitig in Wien und Rom abwickeln, nämlich der König, Salandra und Sonnino. Die Verhandlungen sind in die letzte Phase eingetreten. — (Das Ein rücken der 38- bis 42jährigen.) Die in den Jahren 1883 bis 1877 geborenen, zum Landsturindienste mit der Waffe geeignet befundenen Landsturmpflichtigen werden am 15. Mai einzurücken haben. — (Vorzeitige Matura am Staatsgymnasium.) Die Reifeprüfung für bie Schüler der achten Klasse am hiesigen Staatsgymnasium findet heuer ausnahmsweise bereits Mitte Mai statt. ■- (Schneidige Heldentat eines österreichischen Seehelden.) Am 27. v. M. hat das österreichische Unterseeboot „5", Kommandant Linienschiffsleutnant Ritter von Trapp, im Jonischen Meere den französischen Panzerkreuzer „Leon Gambetta" torpediert und versenkt. Diese Heldentat wurde sowohl in Österreich als auch in Deutschland mit freudigem Jubel ausgenommen. Linienschiffsleutnant Georg Ritter von Trapp, der als österreichischer Weddigen für die rot-weiß-rote Flagge neuen Kriegsruhm errungen und eine Tat vollbracht hat, auf die unsere Kriegsmarine, das Vaterland und seine Familie stolz sein darf, ist ein angeheirateter Neffe ihrer Durchlaucht der Fürstin Eleonore Auersperg, Herzogin von Gottschee. Er ist nämlich mit Agathe Withehead verehelicht, deren Mutter, eilte gebotene Gräfin Brenner, eine Schwester der Fürstin Eleonore Auersperg ist. Der Großvater der Frau v. Trapp, Robert Withehead, ist der Erfinder des Torpedos. — In Bezug auf die Versenkung des „Leon Gambetta" besagen Pariser Drahtungen, daß die Wirkung des Vorfalles auf die weiteren (französischen) Volkskreise, bie ohnehin zur Entmutigung neigen, sehr bedenklich sei, weil auch bie Niederlage in Flandern große Verstimmung her-vorgerufen habe. Außerdem sei die Hoffnung, daß die neutralen Staaten sich vielleicht doch zur Teilnahme am Kriege bewegen lasfen, durch bett Fall vernichtet worben. — (Erweiterung ber Lanbsturmpflicht.) Es sollen nun auch bte 18 jährigen unb bie 43- bis 50 jährigen einberufen werben. Einer Abordnung von christlich-sozialen Abgeordneten gegen- über, welche in Angelegenheit der Erweiterung der Landsturmpflicht von 18 bis 50 Jahren bei ihm vorsprachen, gab der Ministeiprä-sident die Erklärung ab, daß bei der Heeresverwaltung alle Schritte geschehen seien, die geeignet erscheinen, die größten Härten dieser Maßnahme zu mildern. So werden die erforderlichen Maßnahmen in der Weise erfolgen, daß die jüngsten Jahrgänge zunächst und dann erst jahrgangsweise die hinzugekommenen älteren Jahresklassen sowohl für die Musterung wie auch später zur allfälligen Einberufung gelangen werden, und zwar unter tunlichster Berücksichtigung der Aufrechthaltung des gesamten Wirtschaftslebens. Bei der Beurteilung der Tauglichkeit wird auch naturgemäß ein anderer Maßstab ange-wendet werden, als dies bei den bisherigen Musterungen der Fall war. — In Ungarn wird die Einberufung der 43« bis 50 jährigen nicht vor Beendigung der Erntearbeiten, also nicht vor September, erfolgen. Ein Gleiches wird wohl auch bei uns der Fall sein. — (Die Friedensbemühung des Papstes.) Papst Benedikt XV. hat sich bekanntlich an Amerika gewendet und dem Präsidenten Wilson seine Unterstützung für eine ernste Bemühung um den Frieden zugesagt. Die Worte des Heiligen Vaters haben in der ganzen Welt Widerhall gefunden. Auch der protestantische Teil Deutschlands nimmt die edlen Bestrebungen des Papstes mit aroßer Ehrerbietung auf. So schreiben die .Leipziger Neuesten Nachrichten": .... Der Papst hat zugleich mit sicherer Hand auf das große Hemmnis gedeutet, das sich dem Ziele entgegenstellt. Er hat „das edle Volk" der Vereinigten Staaten eindringlich gemahnt, unablässig und uneigennützig alles zu vermeiden, was den Krieg verlängern kann, in dem das Blut vieler Hundert« lausende fließt. Und er hat es ausgesprochen, was dereinst, wenn die Trompete des Weltgerichtes dröhnt, als furchtbare Anklage den Männern entgegensallen wird, die jetzt aus elender Gewinnsucht unseren Feinden Kriegshandwerk liefern, Granaten, die deutschen Soldaten die Leiber zerreißen, Dum-Dum-Kugeln sogar, die Wunden ZU verschlimmern, Maschinengewehre, Unterseeboote, Drahtpfeile, Panzerkraftwagen, Schießbaumwolle, Pikrinsäure, alles, was den Krieg verlängert, alles, was dort, wo es fehlt, zum strecken der Waffen zwingt. Es ist begreiflich, daß man jetzt noch vielfach mehr die Hindernisse sieht, welche einer Verwirklichung der Friedensbestrebungen des Papstes entgegenstehen, als deren Hoffnungen. Aber dennoch wird die herrliche Initiative des Papstes ihre Wirkung tun. Nicht auf einmal, wie ja auch Papst Benedikt es selbst andeutet, indem er sagt: Wenn die rechte Stunde gekommen sein wird." — (Verordnung der k. k. Landesregierung über das Entgelt fürdasBermahlenvonGetreideinLohn-mühten) Auf Grund der Ministerialverordnung vom 2. April 1915, R. G. Bl. Nr. 92, § 10 a, dritter Absatz, findet die Landesregierung anzuvrdnen, wie folgt: § 1. In Lohnmühlen, das ist in solchen Mühlen, welche das von Getreideproduzenten gebrachte eigene Getreide vermahlen, darf als Entgelt für das Vermahlen per Meter« Zentner, u. zw. bei Weizen höchstens 3 K, bei Roggen, Gerste und Hafer höchstens K 2'50 und bei Mais höchstens 2 K gefordert, bezw. entrichtet werden. § 2. Bezüglich des Ausmahlens gelten die Bestimmungen der Ministerialverordnung vom 28. November 1914, R. G. Bl. Nr. 324. § 3. Für die Verstaubung darf bei der Vermahlung von Weizen, Roggen, Gerste und Hafer höchstens 3 /o, bei der Vermahlung von Mais höchstens 2% der Getreidemenge in Abrechnung gebracht werden. § 4. Der Mahllohn tji aus-nahmslos in Geld zu entrichten; die Abstattung des Mahllohnes durch Überlassung von Getreide, Mehl ober Kleie ist verboten. § 5. Übertretungen dieser Verordnung werden nach § 12 der Ministerialverordnung vom 28. November 1914, R. G. Bl. Nr. 324, geahndet. — (Gottscheer in Przemysl.) Von den Herren Adols Fornbach er und Adolf Kraus ist hier die Nachricht e,»getroffen, daß beide sich wohlbehalten in Moskau befinden. Wohin es von dort weiter geht, ist nicht bekannt. Die Nachricht gereichte nicht nur den Familien der beiden heldenmütigen Przemyslverteidiger zum Troste, sondern auch der gesamten hiesigen Bevölkerung, die an ihrem Schicksale wärmsten Anteil nimmt. Auch von anderen Gott« scheetn, die der Besatzung von Przemysl angehörten, sind dem Vernehmen nach Nachrichten in die Heimat gekommen. — (Vom „Hamstern".) Der Bürgermeister von Wien richtete kürzlich an die Wiener Hausfrauen in einer Rede die Bitte, nicht immer wieder zu „hamstern" anzufangen. Auch bei uns sollen einzelne „hamsternde" Haushaltungen mit diesem „Hamstern üble Erfahrungen gemacht haben, indem ihnen Säcke^mit schönem, weißem Weizenmehl verdarben. Ist so etwas nicht sünd' und Schad tn gegenwärtiger Zeit! _ , _ — (Die Hauptversammlung des Spar- und Darlehenskassenvereines in Goltschee) findet am Pfingstmontag den 24. Mai l. I.' im Amtslokale in Gottschee um 10 Uhr vor-mittags mit folgender Tagesordnung statt: 1. Jahresbericht des Vorstandes 2 Bericht des Aufstchtsrates. 3. Genehmigung des Jahres-Rechnungsabschlusses. 4. Wahl des Aufsichtsrates 5. All-fälliges. Sollte zur angesagten Zeit die zur Beschlußfähigkeit erforderliche Zahl von Mitgliedern nicht gegenwärtig sein, so findet eine halbe Stunde später die Hauptversammlung am gleichen Orte und mit der gleichen Tagesordnung statt, welche satzungsgemäß bet jeder Anzahl von anwesenden Mitgliedern gültige Beschlüsse zu fassen berechtigt ist. — (Postalisches.) Der Postmeister Herr Alois Hutter wurde zum Oberpostmeister in Rakek ernannt. — Enthoben wurde von seinem Dienstposten der Postexpedient Herr Georg Skiebar in Stalzern wegen Auflassung des dortigen Postamtes. — (Fahrordnung auf der Bahnstrecke Laibach-Go t ts ch e e) Am 23. v. M. traf ein Ober-Staatsbahnrat der Staatsbahndirektion in Triest mit einem Kontrollor aus Laibach in Gottschee ein um mit Vertretern der Stadtgemeinde die geplante Neuordnung des Zugsverkehres zu besprechen, bezw. die Wünsche der Stadtgemeinde entgegenzunehmen. Es handelt sich hiebei hauptsächlich um die Abendzüge. Um den früher bestandenen gegenseitigen Anschluß der abendlichen Personenzüge in Großlupp in der Richtung nach Laibach, Gottschee und Rudolsswert wieder herzustellen, soll nämlich der Abendzug von Gottschee nach Laibach künftighin um etwa eine Viertelstunde früher abgehen, der Abendzug von Laibach nach Gottschee hingegen um etwa eine halbe Stunde später, so daß er nach 10 Uhr nachts in Gottschee eintrifft. Diese neue Fahrordnung dürfte nach Genehmigung des Eisenbahnministeriums voraussichtlich um die Mitte Mai, spätestens aber Anfang Juni ins Leben treten. Die Einlegung eines dritten Personenzuges (Mittagszuges) ist dermalen nicht in Aussicht genommen. „ . , — (Verwundete, tote, kriegsgefangene Krieger.) Berichtigung zur Verlustliste Nr. 109: Res.-Jnf. Anton Krak er, IR 17 Gottschee (Land?), kriegsgef. (Ltccanka, Gouv. Tschita, Rußland; war tot gemeldet); Erf-Res. Josef Winter, GAR 3 KnMunK. 6, Gottschee (Bez.?), kriegsgef. (Rußland) ;>;nf^lois Perz, JR. 17, 4. Komp., Gottschee (Land?) (1. bis 10. Marz), tot; Gefr. Johann Verderber, JR. 17, 3. Komp., Gottschee (Land?), tot Inf. Johann Schager, JR. 17, kriegsgef.; Ger. Johann Sürge, IR 17, 3. Komp.. Gottschee (Bez.?), kriegsgef.; Baons-Hornist Korp. Muchitsch. LJR. 27, 4. Komp., tot; Korp^ Alo,s Mihic (Michitsch?), LJR. 27, verm.; Inf. Anton Tscherne, LJR 27, 7. Komp., verm.; Ins. Franz Hirsch, LJR. 27, 7. Komp., kriegsgef.; Zuqsf. Johann Sachter, LJR. 27, 7. Komp., verw.; Korp. Franz Rakar (Racker?), LJR. 27, 4. Komp., verw.; Korp. Nikolaus Wolf, LJR. 27, 4. Komp., tot. Am zweiten Staa s-qmnnnsiuin (Reservespital) in Laibach ist am 14. v. M. der _,0 ^ahre alle Landsturmmann Josef Lisac des JR. 17, EK. o, aus Fara bei Gottschee an Lungenentzündung gestorben. — (U n s e r h e i n> a t l i ch e r K u n st m a l e r) Herr 3)?. Ruppe hat für die Lotterie zu Gunsten der Sammlung für im Felde erblindete Soldaten und für die Aktion zur Anschaffung von künstlichen Gliedmaßen, die in Laibach veranstaltet wurde, zwei stimmungsvolle Bilder „Ruine am Meere" und „Kankermündung gespendet. Opferfreudige Frauen von Laibach erwarben von ihm überdies das Bild „Hof in Suffin". Die Ziehung fand in Laibach am 22. April statt. Die abgesetzten 374 Stück Lose ergaben eine Bruttoeinnahme von 748 K, bezw. einen Reinertrag von 720 K für den patriotischen Zweck. — (Lederverteuerung.) Aus den hiesigen Schuhmacher-kreisen ist uns nachstehende Zuschrift zugegangen: Welcher Unterschied in den Lederpreisen seit dem Beginn des Weltkrieges zu verzeichnen ist, veranschaulichen folgende Zahlangaben. Das schwarze Oberleder kostete das Kilogramm im Juni 1913 K 6 20, im August 1914 K 6‘40, im September K 6 60 und im Monate April 1915 K 17. Für ein Kilogramm Sohlenleder wurde gezahlt im Juni 1913 K 5 10, im Juni 1914 K 5 50, im Monate April 1915 K 14'—. Überdies werden alle Lederpreise immer noch erhöht und ist gutes Leder schwer erhältlich. Es ist begreiflich, daß unsere Schuhmachermeister jetzt eine schwere Zeit durchzumachen haben. — (Die Meisterkrankenkasse desDeutscheuHand-werkervereines in Gottschee) zählte am Schlüsse des Vereinsjahres 1914 27 Mitglieder. An Einnahmen hatte die Meisterkrankenkasse zu verzeichnen: Mitgliederbeiträge K 466'89, von der aufgelösten Schusterzunst K 87'21, Zinsen vom angelegten Vereins-vermögen K 18043. Unterstützt wurden vier erkrankte Mitglieder mit K 55, für Inanspruchnahme des Arztes wurden ausgegeben K 25, die Verwaltung kostete K 50 und andere Ausgaben betrugen K 41'21. Für die Kriegsanleihe wurden K 4000 gezeichnet. Das in der hiesigen städtischen Sparkasse nutzbringend angelegte Vereinsvermögen betrug am Schlüsse des Jahres 1914 K 4921'42. Zum Militärdienste wurden drei Ausschussmitglieder einberufen. — (Metallsammlung.) Die von den Studenten unseres Gymnasiums in der Schulgemeinde Gottschee mit patriotischem Eifer veranstaltete Metallsammlung hatte ein schönes Ergebnis. Jedermann gab, was er an Kupfer-, Zinn-, Zink-, Messing- und Bleigegenständen nur irgendwie entbehren konnte, darunter auch 15 Kupserkessel. Das Gewicht des-gesammelten Metalls dürste mehr als 1000 kg betragen. Alle Ehre der patriotischen Betätigung der Bevölkerung. — (Aus montenegrinischer Gesangenschast.) Herr Seekadett Emil Berner schreibt in einem Briefe vom 13. Februar 1915, in Gottschee eingelangt am 26. April (die Herren Brief-zensoren in Montenegro scheinen sich Zeit gelassen zu haben), aus Dauilograd an seine Eltern in Gottschee u. a.: Es ist hier langweilig und aus die Dauer unerträglich. Einen ganzen Monat hindurch regnete es mit zäher Beharrlichkeit. In unserem Kasino (1) sitzen wir an solchen Regentagen ganz eng um einen rauchenden Ofen herum, aus dessen vielfach gewundener Röhre auf die Kleider schwarzflüssiger Teer herabtropft. In der Nacht kann cs einem begegnen, daß man ununterbrochen langsam herabfallende Regentropfen ins Gesicht bekommt. Das Handtuch ist in der Frühe noch ganz naß. — Du kannst es Dir gar nicht vorstellen, lieber Vater, wie es uns freut, von unseren Truppen und denen unserer treuen Verbündeten Gutes zu hören. . . . Damit Du über die Lage des Gefechtes S. M. S. „Zeuta" Zuverlässiges erfährst, teile ich Dir folgendes mit. Wir waren auf Blockade der montenegrinischen Küste. Auf der Höhe von Dulcigno wurden im Süden feindliche Schiffe bemerkt. Wir verkehren den Kurs, um mit erhöhter Geschwindigkeit der feindlichen Flotte zu entgehen. Auf der Höhe von Antivari sah man schon deutlich eine zweite Division feindlicher Schiffe (die französische Mittelmeerflotte), die seewärts von uns war und uns den Weg abschnitt. Das Feuer wurde eröffnet. Auf der Höhe von Kastelastua hatte die kleine brave „Zentn" ihren litzten Kampf gegen die ungeheuere Übermacht und sank nach tapferster Gegenwehr in Ehren. — Wir haben hier einige deutsche und französische Bücher bekommen, die ich alle bereits durchgelesen habe, sogar auch deutsche und österreichische Zeitschriften mit Bildern vom Kriegsschauplatz. Herzlichste Grüße I — (Gesuch der Stadtgemeinde Goltschee um Zuweisung von Kochmehl.) Herr kaiserl. Rat und Bürgermeister A. Loy hat am 7. April namens der Stadtgemeinde Gottschee an die Landesregierung ein Gesuch um Zuweisung von ein bis zwei Waggons Kochmehl gerichtet. In dem Gesuche wurde hervorgehoben, daß der Gerichtsbezirk Gottschee zu den getreideärmsten Gegenden in Krain zählt und daß selbst in normalen Jahren 80 % des Mehlbedarfes von außen bezogen werden müssen. Das Bedürfnis der Bevölkerung nach Mehl fei groß, die Versorgung mit Kochmehl hingegen ganz unzureichend, weshalb die Befürchtung, in Kürze ganz ohne Kochmehl dastehen zu müssen, im Steigen begriffen fei. Die Bevölkerung von Stadt und Land Gottschee sei sicherlich nicht verwöhnt, sondern in ihren Ansprüchen bescheiden; doch brauche matt im Haushalte wenigstens soviel Kochmehl, daß man bei Inner« wendnngnahme von Maismehl Brot backen und Speisen Herstellen könne. Aus diese Eingabe wurde dem Stadtamte in Gottschee eröffnet, daß zum Zwecke der Versorgung der notleidenden Gemeinden mit dem unumgänglich notwendigen Weizenmehl bereits Requisitionen von Weizenvorräten im Lande Krain angeordnet wurden und daß aus den auf diesem Wege gewonnenen Vorräten auch der unumgängliche Bedarf der Stadtgemeinde GoUschee gedeckt werden werde. Die Zuweisung vou Weizenmehl werde auf Grund eines genau detaillierten, bei derBezirkshauptmannschast einzubringenden Bedarfsnachweises bei der Landesregierung jeweils anzusprecheu sein. Nun ist es hier allgemein bekannt, daß in unserer Stadt der Vorrat an Weizenmehl schon nach dem Stande der Vvriateanfnahme am 3, März ein sehr geringer war und die Anzahl der Haushaltungen, die entweder gar kein Weizenmehl besaßen oder nur ganz wenige Kilogramm, damals schon bedeutend größer war, als die jener Familien, die halbwegs oder genügend mit Weizenmehl versehen waren. Seitdem sind mehr als acht Wochen verstrichen und die Vorräte an Weizenmehl sind in den meisten Familien nun entweder ganz aufgebraucht oder auf ein Mindestmaß heruntergesunken. Es ist gewiß kein unbescheidenes Ersuchen, daß unsere Stadt wenigstens so viel Kochmehl bekomme, als man zum Backen des Maisbrotes (aus Maismehl allein läßt sich kein Brot Herstellen) und der Bereitung der Zuspeisen („Einbrenn" und dergl.) unbedingt braucht. — Auch um einen Waggon Maismehl hat die Stadtgemeinde bei der Behörde angesucht, da bereits auch die Maisuiehloorräte hier überall aufgebraucht sind und empfindlicher Mangel herrscht. — (Todesfall.) In Marburg verschied am 22. v. M. der k. k. Obertierarzt Herr Alois König im 41. Lebensjahre. Er erlag einer Rippenfellentzündung. Der Verstorbene war aus Obrem gebürtig. Nach Beendigung feiner Studien erhielt er zuerst eine Anstellung in Gröbrning (Obersteiermark) und kam hierauf als Bezirkstierarzt zur Bezirkshauptmaunschast in Gottschee, wo er durch mehrere Jahre, bis über die Mitte der Zehuerjahre, tätig war. Von Gottschee wurde er nach Laibach (Landesregierung) übersetzt. Nach mehrjährigem Wirken in der Landeshauptstadt erhielt er sodann eine Dienststelle in Marburg und wurde zum Obertierarzt befördert. Wegen feines freundlichen Wesens und seiner gediegenen Fachkenntnisse erwarb er sich überall die Sympathien der Bevölkerung. Den Verblichenen betrauern die Witwe und sechs Kinder. Er ruhe in Frieden I — (Bestellung von Kuratoren für Eingerückte.) Das Justizministerium hat angeordnet: Im Sinne des Justizmini-sterialerlasses vom 23. Oktober v. I. haben die Gerichte Kuratoren zu bestellen, um die Behebung von Geldsendungen an die zu Kriegsdiensten Eingerückten zu ermöglichen. Um die Auszahlung zu erleichtern, sollen die Gerichte eine Ausfertigung des gerichtlichen Beschlusses, womit der Kurator bestellt oder zur Behebung der Geldsendung ermächtigt wird, auch dem Postanite mitteilen, das im einzelnen Falle die Geldsendung auSzuzahleu hat. Witterdorf. (Trauung.) In Admont fand kürzlich die Trauung des aus Unteilofchiii 9 gebürtigen Kaufmannes Herrn Franz Jaklitfch mit Frl. Maria Amalia Schell statt. — (Für den Fra ue u-K ronensond) zu Gunsten der Kriegsinvaliden hoben die Frauen und Mädchen unserer Gemeinde gelegentlich der in den letzten Tagen vom Gemeindesekretär vorgenommenen Sammlung 295 Kronen gespendet. In Anbetracht der bescheidenen materiellen Lage der meisten Spenderinnen ist ihre neuerliche Spende ein schöner Beweis großer Opferwilligkeit. — (Die Metallsammlung) hatte guten Ecfolg. Kaum ein Haus ließ sich dabei übergehen. Nebst unedlem Metalle, das aus allen Ecken zusammengesucht wurde, ergab die Sammlung auch eine ganz beträchtliche Zahl von Gegenständen aus Gold und Silber, wie Finger- und Ohrringe, Maria Theresien- und St. Georgstaler, ausländische Silbermünzen und dergleichen. — (Der Frühjahrsanbau) geht gut von statten. Es scheint Heuer doppelte Kraft in den Leuten zu sein; denn trotz des Abganges so vieler männlicher Arbeitskräfte ist doppelt mehr als andere Jahre angebaut worden. Mütter und Kinder setzen alles dran, daß die aus dem Kriege Heimkehrenden den Tisch gedeckt finden werden. — (Das Maikäfersammeln) muß unverzüglich in Angriff genommen werden und es wird sicherlich niemanden geben, der an diese dringliche Arbeit erst über behördlichen Auftrag gehen wollte. — (Gestorben) ist um 29. Marz in Cleveland die 26jährige verehelichte Josefa Wittreich geb. Mochar aus Mitterdors 29; sie war nur vier Tage bettlägerig. Am 29. April verschied in Kostern der Gemeindearme Andreas Fink. Ec erreichte ein Alter von 87 Jahren. Woroöih. (D er G otte s dienst) bei Maria sieben Schmerzen auf dem Ebnerberge findet am fünften Sonntag nach Ostern statt. — (Die Erntekommission) setzte in der ersten Sitzung die Entschädigung für ein Paar Arbeitspferde mit 14 K, für ein Paar Arbeitsvchsen mit 10 K ohne Verpflegung und mit 7 K mit Verpflegung fest und bestimmte den Taglohn eines Mannes mit Z K ohne Verpflegung, K 1 60 mit derselben, für Taglöhnerinnen ohne Kost K 1 60, mit Kost 70 h. Die Arbeitszeit beginnt um halb 5 Uhr in der Früh und dauert bis halb 8 Uhr abends; vor- und nachmittags je eine halbe Stunde und zu Mittag eine Stunde Ruhezeit. Als Kost wird gewöhnliche Bauernkost ohne Wein verabreicht. Wiedertiefenvach. (In russischer Gefangenschaft) befinden sich die Landsturmmänuer Matthias G l a d i t s ch Nr. 25 und Michael Marintsch Nr. 18. — (Mit der Silbernen Tapferkeilsmedaille 2. Klasse) wurden der Feldwebel I. Hutter von Niedertiefenbach Nr. 29 und der Gefreite Johann Mal ln er von Obertiesenbach Nr. 6 ausgezeichnet. Wenlag. (Sterbefall.) Hier starb am 20. April jähen Todes Herr Anton Perz Nr. 9 im 49. Lebensjahre. Der Verstorbene hatte sich in Amerika ein ziemliches Vermögen erworben. Perz war Witwer und hinterläßt eine Tochter. Schönöerg. (Übersiedlung.) Kasimir Palese ist nach Pöl-landl übersiedelt. Die Gendarmerie beschuldigt ihn oder seinen Sohn, den Tod von vier Hennen verursacht zu haben. Aus dem Stalle des Gastwirtes König in Kletsch waren in einer Nacht die vier Hennen verschwunden. Die Spur des Diebes führte durch Altlag zur Behausung des Palese. Als dieser den Wachtmeister bemerkte und eine Hausdurchsuchung ahnte, wanderte er sofort aus. Der Wachtmeister fand eine Rohhaut, die er selbstverständlich mit sich nahm. Höerrnösel. (Die Hauptversammlung) des Spar- und Darlehenskassenoereines findet Sonntag den 9. Mai um 3 Uhr nachmittags im Amtslokale mit folgender Tagesordnung statt: 1. Bericht des Vorstandes und des Aufsichtsrates, 2. Prüfung und Genehmigung der Jahresrechnung, 3. Wahl des Vorstandes und des Aufsichtsrates, 4. Allfälliges. Im Falle der Beschlußunfähigkeit dieser Versammlung findet eine halbe Stunde später am selben Orte und mit derselben Tagesordnung eine zweite Hauptversammlung statt, welche bedingungslos Beschlüsse fassen wird. Der Vorstand. — (Gestorben) sind: Am 31. März Maria Lackner in Verdceng Nr. 4, 82 Jahre alt; am 11. April Peter Suppanz, Zimmermann in Verdrena Nr. 23, 48 Jahre alt; am lo. April Johann Schuster, Tischler in Reintal Nr. 24, 45 Jahre alt; am 16. April Emma Schager in Oberfliegendvrf Nr. 1, 13 Jahre alt; am 26. April Maria Schleimer in Niedermösel Nr. 34, 41 Jahre alt, und Peter Stolzer aus Reintal Nr. 37, 64 Jahre alt. — (Gefallen) ist auf dem nördlichen Kriegsschauplätze Ferdinand Verderber von Oberfliegendorf Nr. 2. Er war Zugsführer beim Jnf.-Reg. Nr. 7 und wurde am 13. März durch ein Schrapnell getötet. — (Michael Sterbenz fi.) Die Familie sterbenz hat einen neuen schmerzlichen Verlust erlitten. Herr Michael Sterbenz ist am 23. April in der Schweiz an Herzschlag gestorben. Der Verstorbene war seit seiner Jugend in der Schweiz erwerbstätig. Durch 35 Jahre war er Vertreter und Reisender der Firma Waibl in Winterthur und infolge seines durchaus ehrlichen und konservativen Charakters von seinem Chef hochgeschätzt. Seine Familie war schon durch mehrere Jahre um ihn sehr besorgt, da dessen Nervosität auf eine innere Krankheit schließen ließ und auch dessen Aussehen einen krankhaften Zustand offenbarte. Herr Sterbenz erreichte ein Alter von 63 Jahren. Gott tröste seine Angehörigen! Wieg. (Der Spar- und Darlehenskassenverein) hält Sonntag den 16. Mai d. I. um 3 Uhr Nachmittag im Gasthause des Herrn Johann Krisch seine diesjährige Hauptversammlung mit folgender Tagesordnung ab: 1. Bericht des Vorstandes, 2. Prüfung und Genehmigung der Jahresrechnnng, 3. Wahl des Aufsichtsrates, 4. Allfälliges. Wnterdeutschau. (Walls ah rtssonntan.) Am 9. Mai ist bei Maria Trost in Unterdeutschau der erste Wallfahrtssonntag; es wird deshalb um 6 Uhr in der Früh Gottesdienst mit slowenischer und um 10 Uhr mit deutscher Predigt sein. Kommet zum Gnadenthrone der Trösterin der Betrübten I Lichtenbach. (In russischer Gefangenschaft.) Josef Marinzel, Besitzer in Lichtenbach Nr. 17, der zur Besatzung von Przempsl gehörte, schreibt unter dem 3. April aus Moskau: Wir fahren heute hier durch, wohin, weiß ich nicht. Sobald ich auf meinen Bestimmungsort komme, werde ich gleich wieder schreiben. Gesund bin ich, wie auch Hans Jonke (Kummerdors) und Albert Loretitsch (Lichtenbach). Wir haben eine weite Reise hinter uns und wer weiß, welche noch vor uns. Grüße an alle Nachbarn, die nach mir fragen, und an meine Leute in Oberskrill. Laivach. (V on der k. k. Land wirtschaftsqesells chaft.) In der Hauptversammlung der k. k. Landwirtschaftsgesellschaft, die hier am 19. v. M. stattfand, besprach Herr Kommerzialrat Po oše die Folgen des Krieges, vor allem die herrschende Teuerung sowie den Mangel an Arbeitskräften und Zugtieren, und verwies auf die feindlichen Aushungerungsabsichten, die aber durch weises Sparen zunichte gemacht würden. Durch den Krieg sei der Beweis der großer. Bedeutung des Bauern st an des für den Staat erbracht worden, jenes Bauernstandes, dem etliche politische Parteien des Abgeordnetenhauses nicht immer das beanspruchte Wohlwollen entgegengebracht hätten. Redner beschäftigte sich unter Vorführung eines'reichen Ziffernmaterials mit der landwirtschaftlichen Erzeugung in unserem Staate, die er gegenüber der im Deutschen Reiche als rückständig bezeichnet, und führte u. a. aus, daß der Ertrag der Landwirtschaft in Deutschland im Verlaufe von hundert Jahren um 134 Prozent, bei uns hingegen nur um 38 Prozent gestiegen sei. Der große Aufschwung in Deutschland sei auf die rationelle Landwirtschaft in Verbindung mit der intensiven Anwendung von künstlichen Düngemitteln zurückzuführen. In unserer Monarchie betrage die Jahresproduktion an Weizen 66"5 Millionen Meterzentner, an' Roggen 40'6, an Gerste 32 53, an Hafer 4215, an Mais 56'98 Millionen Meterzentner; daraus geht hervor, daß wir bei einer Einwohnerzahl von 53 Millionen selbst in Mißjahren das Auskommen fänden, wenn die Produktion nur um 20 Prozent erhöht würde. Nach Frieden.'schluß werde die Landwirtschaft an ernste Aufgaben schreiten müssen, die in intensiven landwirtschaftlichen Unternehmungen, in der Anwendung von künstlichen Düngemitteln sowie in der Errichtung von Fabriken für diese Artikel bestünden. Herr Prof. Dr. Krek sagte, auf den bäuerlichen Anwesen müßte stets der Findigste, nicht aber der Rückständigste die Leitung haben. Die Landwirte bedürften einer richtigen Agrarpolitik; die landwirtschaftlichen Filialen sollten von der Regierung eine erhöhte Fürsorge für die Landwirtschaft beanspruchen, während es Aufgabe der Landwirtschaftsgesellschaft sei, für den technischen Fortschritt und den Unterricht zu sorgen. Herr Kanonikus Dr. Lampe bezeichnete den Bauernstand als das ergebenste und treueste staatliche Element; er warnte im Laufe seiner Rede davor, aufregenden und unbegründeten Gerüchten Glauben zu schenken. Das Volk möge ruhig auf seiner Scholle bleiben als deren natürlicher Hüter und Beschützer. Aus dem vom ersten Direktor Herrn kais. Rat Pirc erstatteten Tätigkeitsbericht entnehmen wir u. a.: Die jährliche Getreidefechsung in Krain ist 15 Millionen Kronen wert, während Krams gesamte Feldfrüchte einen Wert von 30 Millionen darstellen; bei einer Ertragserhöhung von nur 25 Prozent würde sich also der Jahreswert der landwirtschaftlichen Produkte in Krain um 8 Millionen erhöhen. Der Weltkrieg werde nicht nur politische, sondern auch große wirtschaftliche Folgen haben und dartun, daß sich die Machtstellung jedes Staates auf die Landwirtschaft gründet. U. a. wurde hierauf der Antrag angenommen, daß infolge der im Tätigkeitsberichte dargelegten Umstände künftighin statt vier nur drei Obstbäumchen an die Mitglieder abzugeben wären. Auch eine zweckdienliche Neugestaltung der Filialen wurde angeregt. Bei einmaliger Einschaltung kostet die viergespaltene Xleindruckzeile oder eren Raum *0 Heller, bei mehrmaliger rinschaltung 8 Heller. Bei Einschaltungen durch ein halbes )ahr wird eine zehnprozer tige, bei solchen durch das ganze Jahr eine zwanzigprozentige Ermäßigung gewährt. Anzeigen. Die Anzeigengebühr ist bei einmaliger Einschaltung gleich bei Bestellung, bei mehrmaliger vor der zweiten Ein. schaltung zu erlegen. — Es wird höflichst ersucht, bei Beste!, lungen von den in unserem Blatte angezeigten Firmen sich stets auf den „Gottscheer Boten" zu beziehen. Umin der Deutschen a. ßotiscbee in Wien. = Litz: I., Himmelpfortgasse Nr. 3 wohin alle Zuschriften zn richten sind und Landsleute ihren Beitritt anmelden können. Zusammenkunft: Jeden Donnerstag im Wereiuslokale „Zum roten Igel", 1., Alvrechtsplatz Wr. 2. und "Klee verkauft Georg Kresse in Seele Mr. 8. Braver Kaufmanns-Lehrling guter Rechner, wird im Gottscheer Linkanfsverein ausgenommen. -Sparkasse der Stadt Gottschee. Ausweis f. b. Monat April 1915. Einlagen: Stand Ende März 1914 . Eingelegt von 208 Parteien Behoben von 348 Parteien Stand Ende April 1915 Kripotyekar-Parlehen: zugezählt . . rückbezahlt . . Stand Ende April 1915 Wechsel-Darlehen: Stand Ende April 1915 Zinsfuß: für Einlagen 47a % ohne Abzug für Hypotheken im Bezirke Gottschee für Hypotheken in anderen Bezirken für Wechsel 672%). Hottschee, am 30. April 1915. K 6,409 517 50 74.804-57 67.282 03 „ 6,417.04004 1.700 — 4.69338 „ 4,448 845'89 .. 118.257"- der Rentensteuer, 5 7? %, 53A%, Die Direktion. Danktegung. Erschüttert von tiefstem Schmerze geben wir allen Verwandten, Freunden und Bekannten die betrübende Nachricht von dem Hinscheiden unseres innigstgeliebten, unvergeßlichen und herzensguten Gatten, bezw. Vaters, Schwiegervaters und Großvaters, des hochgeschätzten Herrn Michael Sterbenz Kaufmann, Kans- und Wealitätenöesttzer der am 26. April ,W5 im Alter von 63 Jahren in Remüs Kanton Graubünden, Schweiz, unerwartet ins bessere Jenseits abberufen wurde. Die irdische Hülle des teuren Verblichenen wird nach Gbermösel überführt und im Familiengrabe daselbst, zur ewigen Ruhe beigesetzt werden. Sitrtana Steröenz Maria Steröenz Schwiegertochter. Gattin. Jr. Kans Steröenz, cand. phil., Leo Steröenz, dzt. Unterjäger im Feldjäger-Baon Nr. \o ftidj, Emmi und Afßitt Steröenz Enkelkinder. Verantwortlicher Schriftleiter C. Erker - Herausgeber und Verleger Josef Eppich. — Buchdruckerei Josef Pavlicek in Gottschee