Uršula Krevs Birk Universität Ljubljana* UDK 811.112.2373:811.163.6373 DOI: 10.4312/linguistica.54.1.353-364 DEUTSCHE UND SLOWENISCHE SPRACHLICHE BEZIEHUNGEN UND INTERKULTURELLE LINGUISTIK: BEISPIEL INTERNATIONALISMEN 1 EINLEITUNG Im Beitrag wird gezeigt, dass sprachliche Phänomene wie Termin, Akademiker, Rektor, Dozent oder profesor, humanistika, kolaboracija, telefonirati u. a. zu relevanten Inhalten der interkulturellen Linguistik des Sprachenpaares Deutsch-Slowenisch gehören, denn sie stellen einen wichtigen Bestandteil der Sprachkompetenz dar, der im Gemeinsamen europäischen Referenzrahmen für Sprachen (GeR) mitberücksichtigt wird. Auf Internationalismen macht der GeR folgendermaßen aufmerksam: Man kann auch auf die Kenntnis mehrerer Sprachen zurückgreifen, um den Sinn eines geschriebenen oder gesprochenen Textes zu verstehen, der in einer eigentlich 'unbekannten' Sprache verfasst wurde; dabei erkennt man zum Beispiel Wörter aus einem Vorrat an Internationalismen, die hier nur in neuer Gestalt auftreten (GeR 2001: 17). Internationalismen werden demnach als ein wichtiger Teil der kommunikativen Kompetenz verstanden, auf die mehrsprachige Sprecher in einer interkulturellen Kommunikationssituation zurückgreifen können. Das Ziel des Beitrags ist es also zu zeigen, wie die lexikalischen Elemente, wie Internationalismen, in der deutsch-slowenischen interkulturellen Kommunikation gebraucht werden und welche Besonderheiten bzw. Probleme dabei auftreten können. Internationalismen gehören zum sprachkontaktbe-dingten gleich oder ähnlich lautenden Wortgut, das in mehreren Sprachen existiert, da durch dynamische Lehnprozesse sprachliche Elemente aus einer Gebersprache in verschiedene Nehmersprachen1 übernommen wurden. Die Relevanz der Thematik erklärt sich durch die Prämissen des Sprachenlernens, wie sie durch den GeR etabliert werden, wie auch durch die Prämissen der interkulturellen Linguistik des Sprachenpaares Deutsch-Slowenisch. Dieser kulturspezifische sprachliche Inhalt liegt in der Tatsache begründet, dass Deutsch und Slowenisch historisch und aktuell Kontaktsprachen sind, deren mehr oder weniger intensive Koexistenz in Vergangenheit und Gegenwart bei beiden Sprachen in unterschiedlichen Segmenten, sei es in Existenzformen oder Die Adresse der Autorin: Filozofska fakulteta, Univerza v Ljubljani, Aškerčeva 2, 1000 Ljubljana, Slowenien. E-mail: ursula.krevsbirk@ff.uni-lj.si. Auf Germanismen im Slowenischen muss im Rahmen dieser Themenbehandlung verzichtet werden, denn es handelt sich dabei zwar um ähnliche, jedoch spezifischere Reflexe des deutschslowenischen Sprachkontaktes. 353 1 Systemen, einen offensichtlichen Niederschlag findet. Durch die Darstellung der Erkenntnisse über Internationalismen, die die Autorin dieses Beitrags in den linguistischen Seminaren zum Sprachenpaar Deutsch-Slowenisch gewonnen hat, wird eines von den interkulturell-linguistischen Themen fokussiert, das für die deutsch-slowenische bilinguale Situation der mehrsprachigen Studierenden relevant ist und mit den Kompetenzniveaus des GeR korreliert. Dieser Überblick erhebt nicht den Anspruch auf Vollständigkeit, sondern möchte Anregungen und Beispiele für weitere Reflexionen und Forschungen liefern. 2 INTERNATIONALISMEN ALS INHALT DER INTERKULTURELLEN LINGUISTIK UND ANSATZPUNKT DES GER In interkulturellen Beziehungen entwickeln die Sprecher zweier oder mehrerer Sprachen eine Sensibilisierung für Differenzen zwischen Sprachen und Kulturen, so dass Unterschiede und Überlappungen wahrgenommen werden, was mit kollektiver und individueller Mehrsprachigkeit in der modernen Gesellschaft einhergeht. Interkulturelles Lernen ist schon seit langem die Maxime der Fremdsprachendidaktik, hingegen sind interkulturell-linguistische Forschungen in einzelnen Philologien als selbstständiges Forschungsgebiet relativ spät, in den 90er Jahren des 20. Jahrhunderts, zum Durchbruch gekommen. Vergleichsweise war bis dahin die interkulturelle Germanistik als interkulturelle Literaturwissenschaft bereits sehr gut etabliert. Obwohl in diesem Rahmen auf Fragen, wie was ist Interkulturalität? und was ist Kultur?, nicht eingegangen wird, da sie den thematischen Rahmen der vorliegenden Diskussion überschreiten würden, kann man auf die Definition der interkulturellen Linguistik nicht verzichten: Interkulturelle Linguistik ist eine von Linguisten verschiedener Disziplinen in Bezug auf die Kulturenbedingtheit von Sprache und Kommunikation herangezogene Forschungsorientierung, die sich insbesondere auf das Phänomen des Sprach- und Kulturkontrastes sowie auf Phänomene des sozialen Kontakts und der kulturgeprägten Interaktion zweier oder mehrerer natürlicher Einzelsprachen richtet (ihre lebensweltlichen Konstellationen der Überlappung eingeschlossen), mitsamt den daraus resultierenden theoretischen und praktischen Verfahren. Dabei handelt es sich um eine Kombination einerseits systemlinguistischer, andererseits psycho-, sozio-, pragma- und variationslinguistischer sowie sprachenpolitischer Untersuchungen solcher Gegenstandsbereiche wie der Mehrsprachigkeit, des Kontrasts, des Kontakts, des Konflikts von Sprache und Kulturen, der kulturenübergreifenden Kommunikation im weitesten Sinne und des sprachkommunikativen Umgangs mit Fremdheit/ Alterität (Földes 2009: 519). Die obige Definition von Csaba Földes umfasst verschiedene Aspekte der System-, Kommunikations-, Psycho- und Soziolinguistik wie auch weitere, soziokulturelle Gesichtspunkte, die bei den hier in Betracht genommenen interkulturellen sprachlichen Elementen angewendet werden. Es interessieren uns Differenzen und Korrelationen, von denen die deutschen und slowenischen Lexempaare in der langue und in der parole geprägt 354 sind. Internationalismen kommen in der konkreten interkulturellen sprachlichen Kommunikation zur Anwendung, weil sie - beispielsweise System im Deutschen, sistem im Slowenischen oder system im Englischen - gleiche Bedeutungen - im Sinne der Theorie des Universalismus - aufweisen, die von ähnlichen, der jeweiligen Sprache angepassten Formativen transportiert werden. Oft ist es tatsächlich der Fall, dass Ähnlichkeit in der Formativität zweier verglichener Elemente auch semantische Identität sichert. Dies mag zu dem Schluss verleiten, dass Bedeutungen bei allen zweisprachigen Lexempaaren von Internationalismen äquivalent sein müssen. Wie bekannt, können jedoch die Bedeutungen einzelner sprachlicher Zeichen nach der Theorie des Relativismus von außersprachlichen, d. h. von existenziellen, naturellen, geographischen, kulturellen, historischen, politischen, ideologischen, geographischen u. a. Bedingungen einer Sprachgemeinschaft geprägt sein. Bedeutungen von den zum Vergleich gezogenen sprachlichen Phänomenen weisen demnach Differenzierungen auf, so dass semantische Unterschiede auch bei Internationalismen zweier Sprachen zu beobachten sind. 3 INTERNATIONALISMEN: EINIGE KONTRASTIVANALYTISCHE UND SPRACHKONTAKTBEDINGE ASPEKTE Bei Internationalismen handelt es sich um sprachliche Zeichen, deren Formative im Deutschen und Slowenischen identisch bzw. aufgrund der intrasprachlichen Anpassungen teilweise identisch sind. Die Präsenz dieser Lehnwörter ist ein Reflex des konkreten Jahrhunderte langen Sprachkontaktes zwischen dem Deutschen und Slowenischen, aber auch der andauernden Globalisierungstendenzen in einem noch wesentlich größeren geographischen und kulturellen Raum als die ehemalige Habsburgermonarchie, in dem das slowenische ethnische Gebiet von der deutschen Sprache bis zum Ende des I. Weltkrieges dominiert wurde. Das slowenischsprachige Gebiet wird die „komplexeste sprachliche Drehscheibe Europas" genannt, denn das Slowenische begegnet hier verschiedenen Spracheinflüssen aus dem Romanischen, Ungarischen, Kroatischen und Deutschen. Internationalismen in einzelnen Sprachen sind das Resultat einer intensiven Dynamik in Sprachkontakten und Globalisierungsprozessen. Aus der sprachpolitischen bzw. allgemeinpolitischen Perspektive sind Internationalismen nach Vidovič Muha (2004: 77) kein Reflex von irgendwelchen hegemonistischen Tendenzen2. Ausgehend von der desaussurschen Dichotomie signifiant/signifié wird mit Methoden der kontrastiven Linguistik nach Gemeinsamkeiten (Übereinstimmungen), Ähnlichkeiten und Unterschieden gesucht. Mit der graduellen Bewertung der Beziehungen (wie partielle oder Teiläquivalenz) kann der Versuch unternommen werden, sich den subtilen Kontrasten bei kultursemantischen Ähnlichkeiten anzunähern. Die Zwischenkategorie „Ähnlichkeit" ist somit ein wichtiges Bindeglied zu den Inhalten, die kulturspezifische Unterschiede und Gemeinsamkeiten bei der Interpretation der zum Vergleich gezogenen sprachlichen Erscheinungen berücksichtigen. Wie bekannt, ist es nach den Prämissen der kontrastiven Analyse generell möglich, als Ausgangspunkt 2 Vidovič Muha (2004: 77): „Z jezikovnopoiltičnega oz. sploh političnega vidika je za internacio-nalizme značilno, da niso izraz kakršnihkoli hegemonističnih teženj." 355 des Vergleichs entweder die Formseite oder die Bedeutungsseite sprachlicher Erscheinungen zu wählen, was entweder gleiche oder differierende Bedeutungen beziehungsweise entweder gleiche oder differierende Formen ergibt. Bei Internationalismen wird von der Kongruenz, d. h. Gleichheit sprachlicher Formen ausgegangen: ihre Formative werden aufgrund der Linearität und Materialität von den mehrsprachigen Sprechern als bekannt, gleichlautend oder sogar identisch identifiziert, und mit der Gleichheit der Bedeutungen in Zusammenhang gebracht. Dabei zeigt sich dies meistens als Vorteil für die interkulturelle Kommunikation, denn es steht fest, dass ein großer Teil der Internationalismen im Deutschen und im Slowenischen volläquivalent ist. Die meisten sprachwissenschaftlichen Internationalismus-Definitionen gehen von der gleichen oder ähnlichen Bedeutung aus. Nach der Kleinen Enzyklopädie Deutsche Sprache (2001: 102) sind Internationalismen „Wörter, die in verschiedenen Sprachen eine gleiche oder ähnliche Bedeutung haben und lautlich, wenn auch an die jeweilige Sprache angepasst, übereinstimmen wie Theater, theatre, théâtre." Vidovic Muha (2004: 75) zufolge sind Internationalismen Teile einer sog. internationalen Sprache und sind mehr oder weniger aus dem europäischen kulturellen Kontext hervorgegangen3. Die wissenschaftlichen Abhandlungen teilen die Internationalismen nach der etymologischen Herkunft (vgl. Kleine Enzyklopädie Deutsche Sprache 2001: 102; Vidovic Muha 2004: 75): meistens sind sie aus den klassischen Sprachen Latein und Griechisch übernommen worden, oder sie stammen aus einer lebenden Sprache bzw. Nationalsprache (d. h. Gebersprachen sind Englisch, Serbisch, Ungarisch, Deutsch, Indisch, Türkisch usw.) und wurden im Laufe der Jahrhunderte international verbreitet. Folglich kommen die meisten Internationalismen im Deutschen und im Slowenischen aus dem Altgriechischen oder Latein, wie Struktur - struktura, Parlament - parlament, Politik - politika, Äquivalent - ekvivalenca usw., deren Formative aus der Gebersprache (Griechisch oder Latein) meistens über eine Vermittlersprache gekommen sind4. Hier stehen die einzelnen Lexeme in einer totaläquivalenten Beziehung, genauso wie auch bei Internationalismen, die aus einer lebenden Sprache entlehnt worden sind, wie z. B. Börek - burek (aus dem Türk.), Jazz - dzez (aus dem Amer.), Dschuwetsch - dzuvec (aus dem Türk.), chauffieren - sofirati (aus dem Franz.), Kaffee - kava (aus dem Arab.), bejbisiter - Babysitter (aus dem Engl.), Leitmotiv - lajtmotiv (aus dem Dt.). Da diese Internationalismen über lange Zeit regional und international kursieren, bleibt manchmal die Herkunftssprache unklar5. 3 Vidovič Muha spricht sogar von einer globalen Sprache - einer Erscheinung der modernen globalen Welt ohne geographische Gebundenheit. Globalismen sind Wörter wie etwa internet, software, terorizem, kredit, song, okej, sori usw. 4 Einige davon haben im Deutschen und/oder im Slowenischen aus kommunikativen Gründen absolute Synonyme entwickelt, wie Text - tekst/besedilo, Valenz/Wertigkeit - valenca/vezljivost, Ellipse - elipsa/izpust usw. 5 Z. B. wird für Palatschinken an verschiedenen Textstellen Ungarisch, Tschechisch und Rumänisch als Herkunftssprache angeführt. 356 4 INTERNATIONALISMEN UND BEDEUTUNGSUNTERSCHIEDE Die meisten Internationalismen, die aus dem Lateinischen und Griechischen stammen und begrifflich interkulturelle Verbindungen über mehrere Sprachen aufbauen, weisen die Gleichheit der semantischen Komponenten auf. Aus Beobachtungen und Erfahrungen der interkulturellen deutsch-slowenischen Kommunikation ist es jedoch bekannt, dass nicht alle Internationalismen eines Sprachenpaares volläquivalent sind, d. h. dass (teil)identische, der Einzelsprache angepasste Formative nicht unbedingt auch gleiche Bedeutungsstrukturen transportieren. Die Annahme, dass identische bzw. partiell identische Formative semantische Gleichheit zweier Lexeme signalisieren, wird dann zum Problem, wenn sich hinter übereinstimmenden Formen eigentlich eine Differenzierung der Bedeutungen beider Lexeme verbirgt. Es handelt sich um die vielfach erörterte Problematik der semantischen Differenzierung bzw. der falschen Freunde, wie auch die Kleine Enzyklopädie Deutsche Sprache (2001: 102) auslegt: Unterschiede in der Bedeutungsstruktur oder in der Anzahl der Sememe treten bei formativisch ähnlichen, international gebräuchlichen Wörtern, den falschen Freunden auf. Man glaubt sie zu kennen, weil sie formativisch übereinstimmen (ebd. 102). Die Problematik der „falschen Freundschaft" betrifft nicht nur die Verwendung der Lexeme eines Sprachenpaares: Mit falschen Freunden aus der Muttersprache und aus der zum Vergleich herangezogenen Sprache werden nicht nur Muttersprachler konfrontiert, sondern auch andere mehrsprachige Sprecher, die mit den Formativen vertraut sind bzw. sie gelernt haben. Beispielsweise wird das Lexempaar become (Engl.) - bekommen (Dt.) aus dem Sprachenpaar Englisch-Deutsch für einen slowenischen mehrsprachigen Muttersprachler genauso zum potentiellen falschen Freund wie für einen deutschen Muttersprachler mit Englischkenntnissen. In der modernen Welt begegnen mehrsprachige Sprecher falschen Freunden aus diversen europäischen Einzelsprachen, wie z. B: Dt.-Ital. kalt - caldo (,heiß'), Ital.-Slow. maccedonia (,Sorte von Obstsalat') - Makedonija ^geographischer Name'), Slow.-Kroat. grad (,Burg') - grad (,Stadt'), Serb.-Rumän. kopil (pejor. ,uneheliches Kind') - kopil (,Kind'), Rose (,Blumensorte') - roza (,Blume')6 u. a. Sehr oft kommen solche Lexempaare nicht nur bei Nachbarsprachen vor, die wegen des räumlichen Kontaktes im intensiven Sprachkontakt stehen, sondern auch bei anderen Einzelsprachen, deren falsche Freunde sich aufgrund verschiedener Faktoren, wie gemeinsame Sprachgeschichte, soziokultureller und historischer Rahmen, Migration, Sprechtypus, oder einfach nur aufgrund der arbiträren lautlichen Kongruenz (Homophonie) ergeben. 6 In einer kurzen Sequenz aus dem Gespräch, das im Folgenden wirklichkeitsnah wiedergegeben wird, erwiesen sich die Lexeme Rose und roža als falsche Freunde: „Meine Frau hat von mir einen Blumenstrauss mit vierzig Rosen bekommen." „Ach wie schön, so eine Idee mit so vielen Rosen!" „Das sagte auch die Blumenfrau im Geschäft, als ich vierzig ,rože' bestellte." „Wie ,rože'?" „Ja, Rosen." „Sie meinen ,vrtnice'?" „Ach, sind ,rože' keine ,Rosen'?" „Nein, auf Slowenisch sind sie ,vrtnice' ..." 357 5 AUSGEWÄHLTE DEUTSCHE UND SLOWENISCHE INTERNATIONALISMEN IM EINZELNEN Ausgehend von den partiell übereinstimmenden Formativen - sie sind phonolo-gisch, graphematisch, morphologisch und syntaktisch angepasst - weisen einige deutsche und slowenische Internationalismen eine polyseme Bedeutungsstruktur auf, die nicht deckungsgleich ist: Die Bedeutungsstrukturen beider Lexeme können sich völlig unterscheiden, oder sie sind nur in bestimmten semantischen Komponenten different. Im Folgenden werden einige deutsche oder slowenische Internationalismen präsentiert, die sich in linguistischen Seminaren zur deutsch-slowenischen interkulturellen Kommunikation als falsche Freunde erwiesen haben7. So zeigt sich die polyseme Bedeutungsstruktur des Wortes Termin oft als Quelle für unkorrekte Gebrauchsweise des Lexems. Es weist die Bedeutungen festgelegter Zeitpunkt' (slow. rok), vereinbarter Zeitpunkt' (slow. termin), ,das Datum' (slow. datum, dan) auf. So ist der Termin zur Abgabe der Seminararbeit auf Slowenisch lediglich rok za oddajo seminarske naloge, hingegen sind Prüfungstermine auf Slowenisch termini izpitov bzw. datumi izpitov. Genauso darf das Wort Termin in der Textsequenz Auch im Zeitalter von Technik und Wissenschaft bleibt das Datum Freitag, der 13., ein Phänomen. Der Termin steht nach wie vor für Unglück. nicht als termin übersetzt werden, sondern als datum bzw. dan. Dazu ist die Homonymie des slowenischen Lexems termin nicht unbeträchtlich, denn termin weist die Bedeutung Fachausdruck' auf, dessen Äquivalent im Deutschen der Terminus ist. Die unterschiedliche Bedeutungsstrukturierung betrifft sowohl nominale als auch verbale deutsche und slowenische Internationalismen. Beispielsweise zeigen sich beim Lexempaar telefonieren/telefonirati Unterschiede im Valenzpotential der beiden alltagssprachlichen Verben auf der Ebene der semantischen und der syntaktischen Valenz, was ein Reflex der feinen Unterschiede in den Sememstrukturen beider Verben ist. Unter dem semanalytischen Aspekt unterscheiden sich nämlich beide Bedeutungen, denn das Äquivalent für telefonirati (mit der Valenzstruktur telefonirati+Dat) ist das Lexem anrufen und nicht das Lexem telefonieren (telefonieren+mit). Der Satz Telefoniralji je po osmi uri. ist mit dem Satz Er hat sie nach acht Uhr angerufen. äquivalent, und im Satz Er telefonierte mit ihr drei Stunden lang. ist telefonieren durch govoritipo telefonu zu übersetzten (Z njo je govorilpo telefonu tri ure.). Beide Verben differieren im Komponentenbestand (telefonieren ,mit jmd. ein Ferngespräch führen') und (telefonirati ,jmd. anrufen') und folglich auch in der semantischen Valenz, was bei diesem Lexem- 7 In den Studienjahren 2008/2009, 2009/2010, 2010/2011, 2011/2012, 2013/2014 wurden in den linguistischen Seminaren Kontrastive Analyse und Deutsch und Slowenisch in der interkulturellen Kommunikation an der Universität Ljubljana die Kenntnisse über die semantischen Unterschiede zwischen den ausgewählten deutschen und slowenischen Internationalismen überprüft. Zur Überprüfung wurden in den angeführten Studienjahren insgesamt 127 Studierende herangezogen. Die Testpersonen erhielten die Aufgabe, das Äquivalent des deutschen oder slowenischen Internationalismus zu nennen. Unter mehreren Lexempaaren wurden auch die in diesem Beitrag dargestellten Internationalismen überprüft. Insgesamt haben 12 Studierende, d. h. weniger als 10 % der Befragten, semantische Unterschiede bei einzelnen deutsch-slowenischen Lexempaaren erkannt. 358 paar auch Unterschiede in der syntaktischen Valenzstruktur ergibt. So wäre ein Satz wie Er telefonierte ihr. das Resultat der Interferenz aus dem Slowenischen aufgrund der Verwechslung der Bedeutungsstrukturen, was die unkorrekte Anwendung des Valenzmusters ergibt8. Aufgrund der formativischen Identität und der semantischen Teiläquivalenz beider Verben ist durch die Interferenz aus dem Deutschen auch der syntaktische Germanismus Telefonirala sem z njo. (Interferenz nach dem grammatischen Muster Ich telefonierte mit ihr.) entstanden, der sprachkontaktbedingt in unterschiedlichen Varietäten des slowenischen Substandards verbreitet ist. Nicht selten sind Unterschiede in der Bedeutungsstruktur bei Internationalismen aus dem Bildungsbereich, sog. Intellektualismen, zu beobachten, deren Verwendung in unterschiedlichen Texten, von Rechtstexten, Urkunden bis zum mündlichen Diskurs der Alltagssprache, relevant ist. Beispielsweise begründet sich der potentielle falsche Freund Rektor aus der polysemen Bedeutungsstruktur des deutschen Wortes, denn sie weist (nach Duden Universalwörterbuch) drei Sememe auf: ,(aus dem Kreis der ordentlichen Professoren) für eine bestimmte Zeit gewählter Repräsentant einer Hochschule' (slow. rektor), ,Geistlicher, der einer kirchlichen Einrichtung vorsteht' (slow. rektor semenišča) und ,Leiter einer Grund-, Haupt-, Real- od. Sonderschule' (slow. ravnatelj). So wurde im Satz Die Rektorenkonferenz für Sportgymnasien findet in Eschweiler statt. das Kompositum Rektorenkonferenz von slowenischen Germanistik-Studierenden als rektorska konferenca übersetzt (statt konferenca ravnateljev), was jedoch eine völlig andere Bedeutung ergibt, nämlich ,die Konferenz der Rektoren der Universitäten'). Das falsche Übersetzungsäquivalent ist das Resultat der Übertragung des internationalen Formativs Rektor ins Slowenische, indem das polyseme Ausgangslexem missverstanden und sein sprachlicher Kontext missachtet wurden. Etwas anders fallen die Äquivalenzbeziehungen bei den Lexemen Dozent/docent aus. Die Bedeutung von Dozent ,Lehrer an einer Hochschule oder Universität' bezieht sich denotativ auf jemanden, der an einer Hochschule oder Universität lehrt bzw. doziert. Wie bekannt, ist das Wort docent im Slowenischen eine Bezeichnung für einen akademischwissenschaftlichen Grad samt Titel, und zwar auf einer ganz bestimmten Stufe der akademischen Laufbahn, so dass die Bedeutungsstrukturen beider Lexeme stark differieren. So kann im Satz Der Dozent interpretierte Schillers Ode An die Freude. das Lexem Dozent nicht durch den vermeintlich äquivalenten Internationalismus docent übersetzt werden, da seine Bedeutung das kulturspezifische Hochschulsystem in Slowenien reflektiert, sondern mit den Äquivalenten predavatelj bzw. učitelj (jemand, der an einer Schule, auch Hochschule unterrichtet'), mit Lexemen also, die eine extensive Bedeutung aufweisen und somit die Semstruktur des deutschen Lexems Dozent inkludieren. Genauso ist ein potentieller falscher Freund das slowenische Lexem profesor, das im Deutschen (Professor) wie auch im Slowenischen einen akademischen Grad bezeichnet und zum Bestandteil des Titels wird. Im Slowenischen ist es dazu noch eine Berufsbezeichnung bei pädagogischen Berufen mit Universitätsabschluss, was nicht 8 Die Interferenz aufgrund der syntaktischen Valenzstruktur ist bei vielen deutsch-slowenischen Lexempaaren zu beobachten, z. B. auch bei verbalen Internationalismen wie manipulieren/ manipulirati, dirigieren/dirigirati usw. 359 selten zu Missverständnissen beim Kulturtransfer Deutsch-Slowenisch führt. So ist das Äquivalent für profesor im Satz Klasična gimnazija išče profesorja/profesorico za določen čas. nicht das Lexem Professor, sondern Gymnasiallehrer (Das klassische Gymnasium sucht einen Gymnasiallehrer/eine Gymnasiallehrerin für Erdkunde auf Zeit.). Die Polysemie des slowenischen Lexems profesor erklärt sich durch das landesspezifische Bildungssystem mit Tradition in den ehemaligen jugoslawischen Ländern, die teilweise vom habsburgischen Schulsystem geprägt wurde. Den Fall einer doppelten falschen Freundschaft stellen Wörter wie Akademiker und akademik dar: Das Wort akademik im Satz V Delu lahko preberete intervju z akademikom Jožetom Toporišičem. wird nicht mit Akademiker, sondern Akademiemitglied übersetzt, denn es handelt sich um das Mitglied einer Akademie der Wissenschaften. Umgekehrt wird das Lexem Akademikerin im Satz In den letzten fünf Jahren hat sich das berufliche Umfeld von Akademikerinnen verbessert. nicht mit dem Lexem akade-mikinja als Bezeichnung für ein weibliches Akademiemitglied übersetzt, sondern mit dem standardslowenischen Äquivalent diplomiranka oder diplomantka. Hinzuzufügen ist, dass das Lexem diplomant wiederum einen potentiellen falschen Freund darstellt, und zwar in Verbindung mit dem ähnlich lautenden Lexem Diplomand. Die Lexeme unterscheiden sich zwar formativisch im letzten Phonem, jedoch verleitet die Ähnlichkeit der beiden Formative zur Annnahme, dass die Bedeutungen gleich sein können. Auch das slowenische Wort humanistika wird ins Deutsche oft falsch übersetzt mit dem Lexem Humanistik, das eigentlich eine Bezeichnung für wissenschaftliche Forschungen ist, die sich mit dem klassischen Altertum, seiner Sprachen und Schriften wie auch mit der Bewegung für die Wiederbelebung antiker Bildungsideale beschäftigen, genauso ist das Adjektiv humanistisch lediglich auf die klassischen Sprachen Latein und Griechisch bezogen. Das Äquivalent für das Lexem humanistika ist im Deutschen das Wort Geisteswissenschaft, oft pluralisch als Geisteswissenschaften gebraucht, um damit die Anzahl von Aspekten hervorzuheben, unter denen das menschliche Bewusstsein zum Gegenstand wissenschaftlicher Betrachtung geworden ist. Wie zu zeigen versucht wurde, erhalten übernommene Wörter im sprachhistorischen Prozess der Entlehnung weitere Bedeutungen, als sie sie in der Gebersprache haben, und gerade die partielle Bedeutungsäquivalenz beinahe identischer Formative stellt das Potential für Verwechslung der Bedeutungen dar. Manchmal kann ein Internationalismus auch kulturspezifische Konnotationen erhalten, die sich in der politischen und soziokulturellen Geschichte einer Sprachgemeinschaft entwickelten. So ist beispielsweise das slowenische Wort kolaboracija, ein Internationalismus aus dem Latein, mit einer starken negativen Konnotation versehen, die auf die ideologisch-historischen Ereignisse im II. Weltkrieg im Gebiet Sloweniens zurückzuführen ist. Genauso bedeutet im Deutschen das Lexem Kollaboration ,die freiwillige Zusammenarbeit mit der deutschen Besatzungsmacht', jedoch hat das Wort seine ursprüngliche Bedeutung Zusammenarbeit mehrerer Personen oder Gruppen von Personen' beibehalten. Keinesfalls darf das Wort Kollaboration in einem Satz wie Weil für eine optimale Kollaboration viele unabhängige Faktoren bedeutend sind, definieren wir den Kollaborationsprozess 360 mit unseren Kunden individuell9. als kolaboracija übersetzt werden, da die Sprecher für kultursemantische und ideologische Prägung von einzelnen Segmenten des Kulturgutes äußerst sensibilisiert sind. 6 SCHLUSSBEMERKUNGEN Die meisten Internationalismen transportieren äquivalente Bedeutungen im Sinne der Theorie des Universalismus und verhelfen zu einer erfolgreichen interkulturellen Kommunikation, so dass sie auch vom GeR als wichtige Bestandteile der kommunikativen Kompetenz der mehrsprachigen Sprecher angesehen werden. Zur sprachlichen und somit zur kommunikativen und kulturellen Kompetenz gehört aber auch das sprachliche Wissen über Unterschiede in Bedeutungsstrukturen einzelner Lexempaare, denn aufgrund der Ähnlichkeit der Formative können bestimmte Lexempaare zu falschen Freunden werden. Einzelne lexikalische Internationalismen können sich in ihrer Semantik völlig unterscheiden, oder sie können in bestimmten semantischen Komponenten gleich und in anderen unterschiedlich sein. Meistens handelt es sich um kulturspezifische Unterschiede in der Bedeutungsextension oder im Denotat, um kulturspezifische Konnotationen oder um feine kultursemantische Unterschiede in der mentalen Präsentation. Die Unterschiede in den Bedeutungsstrukturen, die in kontaktbedingten und interkulturellen Prozessen der mannigfaltigen gegenseitigen Beeinflussung kulturspezifisch geprägt wurden, zeugen davon, dass beim Umgang mit Internationalismen in interkultureller Kommunikation Vorsicht geboten ist. Diese sprachlichen Kenntnisse gehören sicherlich zu den höheren Kompetenzniveaus, wie sie vom GeR vorgesehen wurden, so dass sie ein wichtiger Bestandteil von interkulturell-linguistischen Fächern des germanistischen Studiums sind. Quellen BAJEC, Anton u. a. (Hrsg.) 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Obwohl die meisten Internationalismen äquivalente Bedeutungen aufweisen, gibt es bei einzelnen deutsch-slowenischen Lexempaaren Unterschiede. Einzelne lexikalische Internationalismen können sich in ihrer Semantik 362 völlig unterscheiden, oder sie können in bestimmten semantischen Komponenten gleich und in anderen unterschiedlich sein. Dies ist ein Reflex einer Jahrhunderte langen Koexistenz der deutschen und der slowenischen Sprache, denn dieser geographische und kulturhistorische Kontakt wie auch allgemeine Globalisierungstendenzen hinterließen Spuren, die auch bei lexikalischen Internationalismen und ihren Bedeutungsstrukturen zu beobachten sind. Anhand einiger ausgewählter deutscher und slowenischer Internationalismen wird gezeigt, dass Bedeutungsstrukturen trotz Ähnlichkeit der Formative differieren können, was auch zum Problem in der interkulturellen Kommunikation werden kann. Schlüsselwörter: Deutsch, Slowenisch, Sprachkontakt, Internationalismen, falsche Freunde. Abstract GERMAN AND SLOVENE LANGUAGE RELATIONS AND INTERCULTURAL LINGUISTICS: INTERNATIONAL WORDS In the Common European Framework of Reference for Languages international words are defined as a very important element of the linguistic and communicative competence of multilingual speakers. The article deals with international words in German and Slovene, two languages which were for centuries in close contact, since the Slovene ethnic territory was under a strong influence of German for geographical, cultural and political reasons. The author discusses selected pairs of international words (some of which are false friends), whose characteristics can be explained by taking into account the contact between German and Slovene. Keywords: German, Slovene, language contact, international words, false friends 363 Povzetek NEMŠKO-SLOVENSKA JEZIKOVNA RAZMERJA IN MEDKULTURNO JEZIKOSLOVJE: PRIMER INTERNACIONALIZMOV V Skupnem evropskem jezikovnem okviru so internacionalizmi opredeljeni kot pomembni segmenti jezikovne in komunikativne kompetence, na katere se večjezični govorec lahko opre v medkulturnem sporazumevalnem procesu. Prispevek govori o nemških in slovenskih leksikalnih internacionalizmih, še posebej o tistih besednih parih, med katerimi so se oblikovala specifična jezikovnopomenska razmerja, ki so med drugim tudi posledica jezikovnega stika, saj sta bili nemščina in slovenščina v večsto-letnem sobivanju na slovenskem etničnem ozemlju pod močnim vplivom geografske, kulturne- in političnozgodovinske stičnosti. V prispevku so predstavljeni izbrani pari leksikalnih internacionalizmov, katerih pomeni so bodisi deloma bodisi popolnoma različni. Razlike so lahko pomenskosestavniske in kulturnospecifične, tako da prihaja celo do pojava lažnih prijateljev. Specifične pomenske strukture posameznih slovenskih in nemških kongruentnih internacionalizmov so se oblikovale v intenzivnem jezikovnem stiku v različnih vrstah medkulturnega sporazumevanja in posredovanja. Jezikovno vedenje o njihovi ustrezni rabi v medkulturni komunikaciji zagotovo spada med pomembne sestavine medkulturne lingvistike nemško-slovenskega jezikovnega para. Ključne besede: nemščina, slovenščina, jezikovni stik, internacionalizmi, lažni prijatelji. 364