Lllitmcher Zeitung. Nr. 22». Prln»mtl«ll»n«pr«<»! Im «lomvtelr ganzj. st. l>. holbj.fi. L.llU. FUr ble Zußtllnng »872. Amtlicher Theil. Der Minister dcS Innern hat den Herrin Karl ^ieja, Moriz Kohn und Bernhard Morin in Brunn die Vewilli^ung zur Errichtung einer Acticn-ßesellschaft unter dcr Firma „Erste allaemeinc ösler« teichische Unuersal-Confeclions' und AuSstal!ungs°Acticn Nescllschafl" mit dem Sihc in Wien ertheilt und dcren Statuten genehmigt. Die t. t. Finanzdireclion für Kraln hat den Stcuer. einnehmer dritter Klasse Wilhelm Nitsch und dc>, Rech-NlltMojflcial bcl dem Finanz»RechnungSdlpnlcmcut Johann Stcßta zu Finnnzl-ommissarcn drillcr Klassc für den Dienst der directed Vesteucrung erstcr Instanz in Kram ernannt. Nichtamtlicher Theil. Fur Action der !lcich5ralh5-Msga!ion. i. Der Beschluß des VudgelauKschusscs der Dclcß«tion des öslcrrelchlschcn RcichSralh'i! vom 26. v. M,, daß der für Erhöhung des PrüsenzstanteS dcr ^«nicninfaülcrie und Ittgerliuppcn in dcn Voranschlag cingcstcllle Vl'rag von 57 Mill. Gulden nicht zu bcwlllia.cn sei, beschüf. tlgt in sehr lebhafter Weis« die wiener Journale. D,c „Presse" weiet auf den entge.cngesctzlcn Vcschluß de« ungarischen H.crcsausschuss..«! hin un) glaubt auf eine befriedigende Ocilcgung dieses Differenzpunltes hoff:,, zu lllnnen. „Die übrigen vo>, dem H.-crcSausf Nisse dcs ung. Reichstages bcschlossmm Abstriche am gemeinsamen Kriegsbudget — schreibt d»s genannte Glatt — stimmcn so ziemlich mit denjenigen dcs Vudgctausschnsse? ubcrcin. Zwar bleibt die D,sfcrcnz betnffcnd die Piäs:nzpflich, übrig, doch möchten wir uns vorläufig nicht der Ve sorgnis hingeben, daß hier die Klippe zu suchcn ist, an welcher die Hirmonie zwischen dm Delegationen schcilcrn soll. Die Ellläruug dcs KriegSministcrS. baß das Normal. ^riedcnSbudget erreicht sei, wcnil der dreijährige Prüscnz< dienst bewilligt wird, ist gccignct, eine wcscnllichc Veränderung der Situation herbeizuführen. Unsere Dclc-Nierlen, die jederzeit in den öffentlichen und Au?schnß-sitzungen ihren, begehren nach einem fixcn Vudgct Nns« druck gaben, werden wohl die Frage noch in Erwägung ziehen, inwiefern sie um den Preis dcr dreijährigen P'üsenzzcit den Gewinn eines Normal-Frledensl'udgcts eintauschen wollen." /> Dlc „Tagcspressc" glaubt in dein obige:, Abstriche, bei aller RücksichlSnahme auf die Stcucrlräger, doch Nur eine cphemere Thals »che erkennen z» müssen und er. wartet zuvs,sichtlich, daß daS Plcuuu, dcr, Delegation des NcichSlllches dicscil Beschluß nicht genehmigen wcrdc, inebcsondere da die Gründe derjenigen, welche für den Anstrich der ^ ?-MiUionen-Post lintralen, nicht von dcr Art gcwcscn scicn, um auf die Äichän^l' des Heeres--reform und insbesondere auch auf die H.crcszierwalluog Überzeugend zu willen. Das „Fremdenblail" coi'statiert zungch't. baß die bsterreichische Presse, welche der constiliilioiislltn G^sin» nung und dem organisatorischen Taltlllc Sr. Ezccllcnz des Kriensmiliisters F,cihcrrn v. Kühn slcts G^rcchlig-^''^ "'dtlfahsen llissen, der ^el^aüo» dill'ge lNc. vsodlci' 'Läb7 w7s ""l"'^e der KrieMerwaNung cm. e^ ^ ^^'."° "n dicftlbcn durch das Gcdittsnls de? H"7' ^".^s"l'<" wNrdc., .„^ sahn in .wchsol^nder We'sc fort. ,D.e erfreuliche Situation dcr östcrrcichi schen F.nanzm lann zwar keiu ^ru.d scin. mit Gcld-bew.ll.gungen udcr das ^edürsm«, vorzugehen, aber sic seht doch die üi,ß. f,an; ,'sch„ssc. ^^ Forderung des Kriegsministers, die im Interesse drr Armee gestellt wurde, gestrichen und sich dadurch de» Vorwurf zugezoqcn. daß er für die Entwicklung der Wchill-aft dcr Monarchie nicht das richtige Verständnis habe. lycgci, diesen Beschluß des österreichischen Nele» NntionsaueschusseS sprechen gewichtig Giüi'dc dcr polili. ^en Klugheit. Der Ausschuß vcrs^l das Plenum dcr "elegalion in eine Lage, welche der Würde diescr Kür ^lschaft nicht entspricht." Das genannte Glatt sft:ich! "t Hoffnung aus, daß der enogiltige Beschluß dtr Dc- legalionen der Entwicklung ln.screr Nehrlraft zustatlen-lommcn werde, und glaubt, daß man sich mit diesem schlleßlichcn Erfolge wohl bclreunocn lbnnte. Da^< ..Neue Frcmdcublall" meint, das Exposu bl5 Ministers, so wcil cS sich auf die 3.7.Mllioncu'gor. !^cru!i^ bezicht, lxmiche sich liachzuwcisen, daß die drci-iährig: Piaftlv:.'Dienstzeit zur Heranbildung von im F.ldc verwendbaren Soldalm unumgänglich nothwendig s^i; ll^iß die europä.schen Oioßstaalcn. oo>» dcnen m.h.cre ein viel gebildeteres Mülcrialc der Armee zuführen, eine längere Präscnzdiclistzcll no-mlcrt hättcn, und zwar Fra:>lreich vicl bis sü,ls, Ilalicn drei bis vicr, Rußlai.b acht, Deutschland endlich die volle Nu«nützui?g von drei Iahrcn. Ni»r Ocstcrrcich'Ui'garn sei geza-ungm, schon nach zivcijähriffer activer Dicllstzsil die ^eulc wilder zu beurlauben, wcil bei dcm bisherigen Äudgtl ein höherer Fricdcnssland nicht lnö«!ich ssewcscn sli. Es sei daher auch umntkzlich, alle Rl-lllilcn, wclcbc in cinem Jahre assentiert würben, zur Pläs.nzdicnillcistuns einzubcruscn; c^ bleibe vi:lmchr durchichnitllich von der Zahl der Mntilrlell alljährlich ein bcllächtlicher Nclrulcl'üblr. schuß, wclchcr b!o3 eine ach:l.!iceu schwa-änn Arguincole widitlegl. welche s,l.ji! b^sclde in dem s)u',,getli!<'Ks1,ussc dcr östcricichischen Dclcqalio:» ins Trcf fcn geführt wurden. Much in einer wiener Eorrcipondenz der «^uen pi-cüßisch'N Zlg." fi»dit sich eine Molioicru!^ b:r Noch we!'.di,;l it d^ij^lzrigcr Präjcnthallung dcr Tll:ppcn, dic l.ichl ohnc Iulcrcssi isl, weil sic ein: nicht ullgcmcin b.lan:,l<- od'r loch nicht gchöiig gewürdigte TiplsaHl hcroorhebt. Dcr Eorrespondenl bemelll näm ich, tah stalil'lijchc ^uszsichnungen den lNcweis liif.rn. daß die meist.n Untcrosfi^re erst im dritten Dicüstjahrc ernannt werden. Oarall^ folg«', daß besonders znr Hcraübilduilg tüchtiger Unteroffiziere die dreijährige Prästnzzcll uner^ läßlich.sei. Zum Dudget pro 1873. Der Gudg:tausschuh des Reichsralhe bcrelh in der S hung vom 2. b. das Extra Ordina» ri'.lm b:s Hcclcsl.u,dgcl«l; Resercr.l war Dr. Demcl. Post l dcs T'lcli 1, Trainma'crial. wofür die Regierung 25»l>000 si. v.tll:!^,l. rivs cil,e »ege Dedallc hervor. R.screnl dsanlragle. zusammen 140 009 fl. zu bewilligen, da Mchranjchaffungcn überflüssig seicn. Oiollll will di: Tlnfchaffllnge» auf künftige Iahe vertheilen. .ssrisc,smi,nstcr lftaion Kühn erlläile, da« Train» N'ate>il,l fri nolhvendi,i zur schncllcrc!' Mobilisterunsi dn- Nrmüt; w:r sch.icllr inobilisicrt, h^t einen großcn Voispi-ung; ein Ta^ Verlust ist ein Verlust von viekn Millionen. Dr. Herbst rlplicicrtc: Vo'i^es Jahr, alö ein Kric« ebcr denlliar war, verlangte man nicht so viel für das Trainmalerial als hcucr, da Olc,f Nndrassy uns Fiic, d'n?r>n si dcrnn^'N gibt, Kri:gSministcr ssuhn ricf: „Wir sind nich! siir dcn Fiicdc:', sondern für den Krie,;, de^h^ll) sind wir Zoldaten." Hcrbst und Demcl riefen: „Wir abcr sind für den Frieden." ssuhn erwiderte: „D^>i,l müss.'ii Hic als Vollsocrtrller im Frieden sor« gen, d^ß wir im Kriege gerüsttt sü,d." van dcr Slrnß l,ec,ntratitf, 123(X)0fl. z,l bcwill,gcn. Demel sagte: Wir Nl>:ch^n ein FiicdcnSdudgel und lönncn mit Prenhen nicht coinurriercn; wohin lüincn wir, wcnn dic Steuern n»r ji'ir die Tlllncc v rwcndtl würden. ssrieasmimst r ssühn bcmerll hierauf: Ich bcugc lnich l'or lliner ^lüorität. mag sic unzählige Siege er. loch».,, li^,„. ich hcugs nnch auch nicht vor Preußen. Ich habe meine eigene U-berzcussnng; früher bejubelte man ansschlicßlich'Fl-ansieichl« Ziegcecrsolge. Ich lichte mich einzig „ach der Nricgogcfchichte von Hannibal bis zur Gegenwart. Der Antrag van der Vlrah' wurde angenommen. j Post ii. Feldbackofen, Erfordernis 50.000 fi.. wurde von Gislra, Herbst und Demel bekämpft, vom Kriegsminister vertheidigt. Vraf Nnbrassy griss in die Dcbatle lin: er sagte: Ich beuge mich vor der Nut»» rität dcs Kriegsministers. Alles beiuhl auf schneller Mobilisierung. Was der Aimec nothwendig ist, muß alle« i» Friedcn angsschaffl werocn; der Moment, in welche« ein Krieg beginnt, lann nicht auf die Mi»ule vorher bestimmt werden ; wenn einmal der Krieg elllart ist, ist es zu spät sin Neu Anschaffungen. Unser Staat nimmt lcmc offensive Tlellung em, sondern muß sich in der Dcfcnsive hallen- da) macht aber mit Rücksicht »uf cirie lasche Mobilisierung nothwendig, daß die Armee zu schnellem Aufmalsche vereit ist. Ein offensiver Staat kann seine Geschicke leiten, ein defensiver >»< immer, in Gefahr, dah ihm eiüe Kriegscrllarung ins Haus ge» schleudlll wnd. Für die nächsten fünf Jahre ist die ^age noch nicht ganz llar; nach diesem Hnlput'lt« hoffe ich auf daucrndcn Frieden und daß die Staaten in die 5,'agc versetzt sein werden, abzurüsten. Ich vclonc, daß. obgleich wir ult> in Defensive befinde^, mir die öffentliche Meinung iDsscnsil)»Ahsichteu impulieren wülde, wenn wir dci Kric^gcjahr plötzlich rüsten wülden. Post ^ wurde abgelehnl. Vei Post -', Feidlanzlcien und Feld.Elab^late, beantragte Demcl zu ^reichen; er nennt die Feld-Elaborate eine Art Gadlcker für Soldaten, die auf die Fcblag» fertigllil dcs Hecres einflußlos seien. Krilgsn irosler Kühn eulgegi.cte, es handle sich um Kaitenwllle, welche nicht der Soldat, aber der Ämeral brauche; im Frieden müsse der Kriegsscbauplatz studiert werben. Wenn man alles liichcrlich machln wolle, höre alles auf. Herbst sasste, m^n möge n»ch< so viel auf Kleinig» leiten villvcnden; das würc so, als »enn man im Fcldzuge clwn Kanzleilische mitnehmen und Sctutze zu« ilickiasscn wollt-. Post :i wurde schlleßlich mit !0/X)0fi. beirilligt. Post j: Sanilülomalliilll. wurde mit 50.000 ft. >'00 aliaenomincn. B^i Tllcl ii. Post I, für «»schaffuna vo" 30.00^, iUcrnolgewchrcn wurde die erste Rale mil 1.2.-!0.000 fi., Po'l ii: FistUtlgsg-schil^: mit ltt3.000fl.; Poll .'i: ^stiü^suilutcn bii Tiicnl un» O^miiu. mit W.000 fl., j doch ln,r für Trunti Post 4: ssüslengeschülzc m>» l20000ft, Tilcl !i: M2t!tnswe':n. n^ größeren Ab» strichen angenommen. Die ungarische Adresse qibl den Iournalstimmen Anlaß, sich über dl? oorlieaenden Enlwülse dcs nahlren auszusprechen. „Pcsti Naplo" lrilisierl dcn Abreßenlwurf, den Trifunacz und Milct!r eingebracht. Die erste Eigcn-tl,nmlichlcit dieses Entwurfes bestehe darin, daß zwei Mitglieder dcs ungarischen Reichstages einzig und allein für die Interessen der Slaven einstehen. Die zweite Eiglnthümlichleit ist. daß der Adrchcntwurs die Meilt' vercchligung d?r Nationalitülen in den Vordergrund stellt, aber aus die Rechte der Minoritäten in den Ve< zirlen mit gemischter Gevöllerung völlig vergißt; drittens verficht der Adrcßentwurf unter Gleichberechtigun« der Nationalitäten eigentlich die Bevorrechtung dcr Slaven, und viertens miichle Milelit außlrdem noch fl»r die Serben besondere Privilegien. Thalsachlich fei die Abgeordnetenzahl jetzt zu groß, und eine Verminderung derselben würde nur von Vortheil sein. Als pralllsch unmöalich bczcichncl „P. N." die Einführung der «Vil« dul,g?qual>ftca«ion" bei den Wahlen. Die Ndreßbldatte im Unterhaufc hat begonoen. „Reform" glaubt, sic wird ruhig und gcmahiat verlausen, denn die Stimmung sei eine friedliche und veisöhliliche. «nlnüpfend an Deals gestrige Rede im Klub. betont sodann das gcnannte Glall die wichtige Aufgabe, welche dm jülMlcn Kläflcn des Unltlhauses zugefallen; an ihnen sei es jetzt, sit tt" ^<- Erbschaft der allen Garde oorzubereitrn. „Magyar Pol." httl a»^ b"» Adreßenit den Verhandlungen üt>ec das Budget des österreichischen Kriegsminister iu ms und überall finden wir eine «iinstige Beurtheilung desselben. So licql aus der „Spener'schcn Ztg." cine Correspondenz auS Prst vom 2!>. S Pleml'ec vor, in welcher die Ansicht ausgesprochen wird, daß die Regierung trotz der Motnficationen. welche der Ausfchuß der deutschen Delegation das Kriegsbudget unterworfen, doch in letzter Linie mit dcm Wesentlichen ihrer Forderungen durchdringen werde. Als hauptsächlichen Grund hiefür oürfle man eben die Nothwendigkeit einer erhöhten Präsenzzeit betrachten, da die Verhältnisse O^'lcrreich-UngarnS eine solche als nothwendig erscheinen lassen. Der Ausschuß der ungarischen Delegation sür das Budget des Ministeriums deS Auswärtigen stellte lu dcr Sitzung vom 2. o. M. den Bericht an daS Plenum fest; dabei wurde wahrgenommen, daß die Lloyds - Subvention für 18755 weder im Budget noch als NachlragSforderung erscheine. Orczy versprach, das nöthige zu veranlassen, damit die Subvention als Nach-tragssorderung pro 1872 eingebracht werde. Sämmtliche griechische Gemeinden bitten dcn Kaiser in einer Eingabe um die Sanctionierung des OrganisationS-Slatuts des deS National - KirchencongresseS und um baldige Einberufung dcSselben. Die gegenwärtig in Berlin stattfindenden Ml« nislerralhs'S itzungen beziehen sich auf die Land-las>ihs eingehen, vielmehr dem Landlage dic Gründe für die Beibehaltung desselben genau darlegen. Dic kirchlichen Fragen flehen in Deutschland fort an dcr Tagesordnung. Sind es nicht katholische, so sind cs ftrolestanlische; die r.li»?iöse Bewegung kennt leinen Stillsland. Gegenwärtig berathen in Preußen zwei Prottstanlenlage zu gleicher Zeit: in Osnabrück der ..Allgemeine deutsche" und in Halle an der Saale der ..Deutsch.cvangellsche Kirchentag." Beide VersammlunaeN haben die Allianz mit dcn Alllalholilen auf ihre Fahne geschrieben. 'fmiM'lml. In eiserner /aust. Tin Roman aus der neuesten Zeit von I. Steinmaun. (Fortsetzung.) X. Kapitel. Der Weg zur Hölle. Das Geschäft der beiden jungen Mädchen blühte. Die lunstfertigcn Finger konnten kaum so v ele der reizendsten Blumen und Eo>ffüren liefern, als da« Publicum verlangte. Cs lieh sich auch nicht läugnen, daß die beiden Geschmack hallen. Eoa übernahm meistens die Vermittlung der Geschäfte. Sie besaß den Scharfblick eines Arztes. Sobald sie die Dame gesehen, welche etwas „recht geschmackvolles" haben wollte, wußte sie auch schon, waS dieselbe lleiden würde. ftelS wußte sie daS richtige zu finden, nie han. delte sie gegen die Gesetze des guten Geschmacks. Aas diesem Grunde kamen die Fabrikate der fleißigen Arbeiterinnen zur Geltuna und wurden gut bezahlt. Es war gegen Aoend, als noch jemand die beiden zu sprechen beqehrte. Eme ältere Frau war es, die im Auftrage einer sehr vornehmen Dame tam. um sich Raths zu erholen. Die Nnaeleaenbtit war eine sehr delicate. Die Dame wollte ihren Mann mit einer Eoiffüre überraschen, von deren Vorhandensein er nicht eher etwas wissen sollte, als bis sie mit ihm in den Vallsaal träte. Der Mann dieser Dame habe sich geäußert, daß nur er allein wisse, was seine Frau kleide, und nun wollte sie ihm zeigen, daß er nicht unfehlbar fei. „Es lammt auf den Preis gar nicht an," schloß die Frau ihre Rede. „Sie können verlangen, was sie wollen, nur schön muß der Putz werden." „Darauf lönnen sie sich verlassen," sagte Eoa. „An einer solchen Arbeit hat man doch sein Vergnügen, namentlich wenn es darauf anlommt, einem Mann einen Possen zu spielen." „Das meine ich auch." erwiderte die Frau. „Ja, ja. die Männer, die Männer, denen muß mau ordentlich Streiche spielen. Die muß man betrügen, wo man lann." »Nun, immer ist baS auch nicht nölhig," lachte Eva. „aber wenn st« es verdienen, daun schadet es nicht." „Das meine ich ja gerade", sagte die Frau, „wenn sie eS verdienen." Eva tleidete sich an, um die Frau zu der neuen vornahmen Kundschaft zu begleiten. Während dies geschah, musterte die Frau das Zimmer und die darin blftndlichen Personen mit raschen Blicken. Auf Antonien hafteten ihre Blicke am längslcn. Auch Anlonie bcirachtete die Fra». Trc.tz dcs Herali-gelassenen Schleier« glaubte sie dltselbe zu erkennen, cS mußte die Alte sein. vor der sic vor längerer Zeit einen so heftiaen Widerwillen empfand, als sie dieselbe auf dem Bahnhöfe aelroffen halte. Antonie wollte Loc, ihre Bemerkung mittheilen, allein diefe rief: ..Kommen Sie, Frau, ich muß rechtzeitig wieder hier fein." ,Sic werden frühzeitig ftenua, wiederkommen," sagte die Alle mit cincr so seltsamen Betonung, so daß «ntonie aufsprang und rief: „Soll ich dich auch lieber begleiten. Eva? «Wir sind ja zu zweien, wer solltc uns da etwas thun?" sagte die Frau rasch. „Adieu Toni, adieu Madame Ehrenfried, adieu Ernst." rilben Stunde ist Eva wieder hier. Ich muß üb rhllupt darauf sehen, daß ihr euch mehr zerstreut. Ein tleiner Spaziergang ist sogar bei eurer sitzenden Lebensart nothwendig und ein Gang ins Theater oder in ein Concert ist bei eurem Verdienste doch wohl über, sollte ich meinen". Nur aUmälia. ließ Nntonie sich beruhigen. „Ich bin thöricht", lächelte sie. „ pariser Korrespondenten der „Time«" zugehen. hätle dle spanische Regierung beschlossen, den Machte:, einen Vor» schlag zu unterbreiten, ihre Ansprüche gegen Amcrila ^ in Bezug auf den von amerikanischen Fllbustiel liz , pedilionen nach Cuba angerichteten Schaden geltend zu! machln. ! Der ..Times" wird aus Constantlnopel vom 30ten v. M. berichtet, daß 3000 Montenegriner am 27. September das tllrlische Dorf Kolaschin angegessen und 18 Tüllen getiidtct haben. Die Pforte habe tc!e-graphisch verlangt, daß die Schuldigen bestraft und Prä« ventiv'Maßnahinen «griffen werden, widrigenfalls dic linlischen Truppen emschreitcn wlirden. Der Sultan hat den auf seinen Posten zurück' gelehrten französischen Gotschaflcr Marquis de Vo^m! >n Privat'Nudienz empfangen und ihm bei diesem Anlasse eigenhändig den Osvßcordon des Osmanic.OrdenS überreicht. - - Das türlische Budget de« laufende», Jahres wird einer Revision unterzogen werden. Hagesnmigkeiten. — Ihre Majestät die Kaiserin wirb, wie „Peso Naplo" erfährt, mit der Erzherzogin Marie Valerie in Bälde die Hauptstadt Ungarn« besuchen und beabsichtig dann längere Zeit dort zu verweilen. — Der Großfürst Nikolaus von Rußland, der Herzog Fugen von beuchten« berg uno die Prinzen Alexander und Constanlin von l)l» denburg sind auf der Reise von Petersburg nach Constant linopel vill, WieN'Pest im sirengsten Incognito in Wien eingetroffen. — (P erfon alna chr ichten. ) Die aunliche „Wiener Zeitung" publicierte einen Perfonenwechsel an der Spitze de« salzburger Vandesausschusse«. An die Ctelle de« bisherigen Landeshauptmannes von Salzburg, ^'andeS gerichtspräsideulen Dr. v. Weis, wurde Graf Hugo ^'am berg berufen. — (DerneuesithauptlrefferderBraun» schweiger i!ose) mit 40 0N0Thlr. wurde von einer wiener Loegesellschast, nämlich von 11 tzomploiristen dc« Haufe« Rothschild gemacht. — (Feuer in (5illi ) Der Gr. Tagesp." wild berichtet: Den iili. v, M. nachts war es das vierte mal, und am 30. v. M. das funfle mal seit 14 Tagen, daß Feuerlärm die Bewohner C'Ui's um ihr Eigenthum besorg! machte. Siin'.nuliche in der letzten Zeit ausgebrochenen Schadenfeuer dllrflen gelegt worden sein, denn das F<>uel entstand in Gebäuden, welche leinen Feucrbrano besitzen, in den weder gelocht, noch sonst Feuer verwendet wird. Diefc häufigen Brände waren auch Gegenstand von Piedigten, Die Zuhörer wurden in denselben nicht auf da« Berbleche> tische des Brandlegens aufmertsam gemacht, vielmehr wurden die Brände al« Strafe Gottes flir die liberalen Eigen« lhllmer bezeichnet. Ls wäre lein Wunder, wenn sich die Brandleger fllr Werlzeuge Gottes und nicht flir Verbrecher! hallen wllrden. — (Rttmerdad in Untersteier) wurde in der heurigen Saifou von 1114 Perfonen besucht. Dar unter befanden sich IU7 aus Kroatien und Slavonien, 22 aus Kärnlen, 52 aus Krain, Itttt aus dem Klistenlandc und Trieft, 249 au« Oesterreich. '161 au« Steiermarl, 16? aus Ungarn. 1 aus Asien, 13 aus Deutschland, II) aus England, 8 aus Frankreich, 5, aus Italien, 10 au« Ruß« land, 1 au« der Schweiz und 19 aus der TUrlei. — (Da« Technicum zu Franleyberg) (an der gschopau im niederen Erzgebirge bei Chemnitz im Königreich Sachsen) stellt sich die Aufgabe, junge i/eule zu Maschinenlechnilern vollständ g auszubilden in der Weife. ! daß der theoretische l'chsa/gensla»t> lmmer im Zusammenhang Inil der praltischen Anwendung betrachiel wird, und daß fUr den dargebotenen Unter» ichlsstosf in, wesentlichen das Erfordernis der Prail« maßgebend ist. Es werden demnach die flir den Maschinenconstrucleur nothwendigen Fach. lenntnisse vorgetragen und gleichlaufend fortschreitende Uebungen im Construieren vvn Maschinen :c. angestellt; die neueren Sprachen werden ^--lehrl und da« zu eignem Geschäftsbetrieb nothwendig? winhschaflliche und laufmäN' nifche Wissen durch Umerrichl und Uebungen befestigt. Eine grvßere Anzahl specieller Fächer des Maschinenbaues und der verwandten Technil werden abwechselnd so vorgetragen, daß nach 3 bis 4 Semestern der ElM« vollends» ist. Da« durch den planmäßigen Unterricht zu erreichende Ziel be« Technicums ist vollständige Befähigung zum selbst, ständigen Berechnen und Entwerfen auszuführender Maschinen. Bei genllgender Anzahl von Interessenten wird der Unterricht auch auf andere Zweige der Technil, wie Straßen- und sisenbahnbau, technische Chemie u. s. w. ausgedehnt. Da« chemische Laboratorium ist nach den neuesten Principien eingerichtet und bietet Raum fllr eine größere Anzahl Pralticanlen. Auch sind fiir Unvorbern-icle VorbereilungScurs?, namentlich flir da« Eramen zum einjährigen Militärdienst eingerichtet. Ein abgekürzter Curfu« bildet Werkmeister, Zeichner u. dgl. au«. Di: Anstalt steht zur Z?il unter Direction des Ingenieur« G. Bauch und der Tocloren I Heubner und L. Klotz Sie zählte im Wintersemester 1871/72 129 Schiller. Ausführliche Nachrichten ut,er da« Technicum zu Franlcn-berg enthält der unlängst erschienene Jahresbericht über da« Schuljahr 1H71/72. Locales.- ÄnS dcr Grmeinderaths Hitzung vom 4. Ollober. Gegenwärtig: dle Herren Bürgermeister Desch. mann al« Vo'sitzender, 25 Gemeinderäche und der Schrift fUhrer. Gegenstände der Sitzung: I. Der Schriftführer verliest die letzten Sitzungspro. lololle; dieselben werden verificiert. II. Der Botsihende theilt mit, daß: 1. Herr Dr. Costa im Namen des Consortium« ein Memorandum, betreffend den Bau der illirischen Centraleisenbahnen zur Kenntnisnahme Überreicht hat; 2. ein Ausruf, betreffend Tammlunsien filr den Schulpsennig vorliege; K. das Com» mando der hiesigen freiwilligen Feuerwehr semen Danl silr den von Seile der Commune ausMchrien und einen Geld« aufwaxd von 475, sl. 98 lr. in Anspruch genommenen ÄdaplicrungSbau, delreffend da« Fe u erwe h r» De p o l im hiesige» Maglstral,geliiude. schriftlich ausgedrlickt hat. Hl. Interpellationen werd?» vorgebracht betreffend: I. d!e dringende Herstellung von Gassen.Aussch, if-ten und Hausnummern zur locale« Orientierung des l. l. MililärS und des Publicums; 2. dcn Erlaß eines Ver» boles des Vcilauses aus fremden Ortschaften nach ^aibach ' eingesilhrlcn, berciis lodtcn Rind: und Slcchviehe« bezieh« ^ unssswcise rohen Fleisches; ^,. die Function eines städtischen Arztes als gemeindcämllichrn sanitälspolizeilichen Organ«« während der Vorslcllungei, im landfchaflllchen Theater be< Huf« der compclentl» Äliöübung des öffentlichen Sanität«, dienstes; 4. die Ausfertigung eines amtlichen Erinnerung«, schreiben« an den lrainischen ^'andcsausschuß wcgen Alschluß und Millheilung der Spilal«rechnung. — Der Versitzende beantwortet diese Interpellationen dahin, daß hierüber Ver. Handlungen theil« bereit« im Zuge sind, theil« w niichftn Zeil weiden eingelcuel werden. IV. Die BetAhung über das A-f,c höherer Kategorie und 1 Wacheinfpector. 2, I ^ niederer Kategorie begeht .'il'»<> fl. o. W. ; je ein Alann Höheret Kategorie 400 fl. ö. W. Iahreslöhnung »no letzterer auch dic Zuellcnnung der Provisionsfcihigleil; der In^ fpeclor erhält «00 ft, Iahresgehalt, den Viang und Pen, sionsanfpruch gleich den Übrigen Communalbeamlen, !; Die gefammte Wachmannschaft und ihr Inspector erhält ouf ssosten der Commune eine Uniform mit Seitengewehr. IX. Der Gemeinderath wird das Gesuch der sl<- e' marlilchen Escomplebanl um gemeinderäthlich« Unlerstühung des Prrjecte«, betreffend den Anlauf de« Milillirver» pfleg«magazins sammt Spital in der Wiener, straße, im Wege de« l. l. Landesregierun^sPwsioiun.« denn hohen l. und l. Neichslliegsministerium cchne na. menllicher Betonung eine« Nnläufers beslirworlen und ein Memorandum Sr. Majestät dem Kaiser ehrfurchtsvoll unterbreiten. X. Der Gemeindelach wild die Petition mehrerer hiesigen Bllrger, Handels« und s" — l da« l. und l. öslerr. Hanbessministerii" r Ge» neraldireclion der Kronprinz Nudrli^ahn «uszullogen, daß die Personen» und Frachlenaufnahme in der Station ^ai< bach nlchl nur aus dem Südbahnhose, sondern nuch aus dem in i'aibach befindlichen Bahnhöfe der Rudolf«-bahn stattzufinden habe, befürwortend unterftUtzen. XI. Der Gemeinderalh befckließl, de« Act betteftenr ,die Nu«^ahlunz der Pensionsgebuhr cm den Echullehrei ^Kail Göhl au« der lailacher Communallafse in der Er« 'wägung, al« diefe Pension«angelegenheit ohne Veiziehung der inlerefsiellell Stadtgeuieinde ^'aibach amtlich behandelt öflerS am Abend au^cgai^ei'. weil wir am Tage, l.inc Zeil haben. Aber ich lann nicht lcua.ncn, dah die Frau einen unheimlichen Eindruck auf mich gemacht hat." „Die Frau war geschwätzig, aber nicht mehr und nicht minder, als viele andere stsauen. Sic sch:i,il mil so eil, altcs staclolum zu sein, enibchllich u:,) uncnt» behrlich zugleich, je nachdem man es nimilll." In demselven Augenblick«: ftcl ein Oeqc»staild llir. rend von dein Arbeitstisch, del einsam und vcilassen am Fenster stand. Aluonie fprang auf. Als sie näher nachsah, fand slch. daß <öu<,'« Schere herunter gefallen war. Anton., war blaß geworden. ^ . ?/'" "'^' abergläubisch«, sagte sie, ..aber mir 1st cs als wenn da« hier etwa« bedeutete.« Dummes Zeug", rief s..,s,. .Wem, die Schere zu naht an d' Kante de« T.schcs gelegt wird. muh sie bei der germgslen Eischutterung herunle,fallen " „Ernst hat Nccht. sagte die Mutter lächelnd Sie legte ihre Ha„d a..f den Kopf de« Knaben. Aber daS Lächeln verschwand bald ,mt» »„achle einer tic-fen Trauer Platz. Sie gedachte der Absich, ^s «camten Korn, aus dem wißbegierigen Knaben einen Schiff«, jungen zu machen. DaS Gespräch stöckle. Äntonie blleitlle das slbendbrod und alle drei war ttlen auf Eoa. die jeden Augenblick lommen mußte. — Eoa schritt mit der Alten munter vo'wärls. ..«lber sie laufen so geschwind, liebes Kind," leuchte ble Alle, daß ich laum nnlloinmen lann." ..Ach!" rief Eoa, ..daran habe ich laum gedacht. Carlen Sie, ich will langsamer gehen." „Ja die Jugend, so ist die Jugend. Wenn man jung ist. beult man nicht an die alten Leute. Schen 3ie, Kleine, als ich noch jung war —" .Aber wir schlagen ja einen Umweg ein." „Ach nein, da« ist lein Umweg." ..Ich gehe nicht gern iibcr den Wall um diese Zeit." „Ei. ei. wie sie ängstlich sind. Gehen Sie nur mit mir. ich mag anl Abend nicht gerne die großen slraßen passieren. Das Gas brennt so dunlel, die Wagen fahren wie blind und toll herum »nt> die ?eule sehn sich auch nichl vor. ob eine alte Frau dort geht orer nicht, und ehe man sichs versieht, ist man überfahren oder wird umgestoßen und bricht ein Vein." «Oas ist mir noch nie passilll," lachte Eva. „Sie sind aber schlccklich ängstlich." ..Wenn man alt wird, Kind." „Abcr wir müssen doch ganz anders gehen." ,Nei>,. nein. wir lomuen recht.' Passen Sie nur auf, wie wir recht lommen." Sie waren auf einer ziemlich Üden und verlassenen Gegend dcs sogenannten Sladlwallcs angelangt. „Gcbcn Sic mir Ihren Ärm, Kleine, da« Gehen wird mir schwer." Eva reichte der Alten ihren Arm. 5>e sssau r: wischte sie bcim Hanbgelenl, um da« l'it ihre bittre, lnochige Hand fest wie ein Schraubstock klammerte. „Ich muß mich ein wenig ausruhen, ich lann nichl weiter. Dort steht eine Ganl." Sie zog Eva mil sich. denn sie ließ die einmal gefaßte Hand nicht wieder los. (5va mochte wollen oder nicht, sie mußte neben der Frau Platz nehmen. Kaum saß die Alte, als sie ein heisere« Husten hllren ließ. „Sind Sie cMtlt?" fragt« Eva theilnehmend. „Nicht immer, nur mitunter - " Es rauschte leicht in den Zweigen des dichten lVe. bllsche«, welchl« die Vanl umgab. Die Alte hustete wieder. Da« schien ein verabredete« Signal zu sein. Eva wurde unheimlich zu Muthe. Wenn Toni nur hier wäre, dachte sie. Dieser Zeitpunkt mochte wohl mit dem «liaenblick übereinstimmen, in dem ihre Schere daheim bei Ehren'' flied von dem Tische fiel. Sie wolllt aufspringen, allein die «lte zog s'l mit gioßer Kraft wieder zuriick neben sich auf die O°"l. „Nur nicht albern seil,." zischelte die «lü. „E« hilft dir doch nichts." In demselben Augenblicke umschlangen Eva ;we, lräfliqe Arme von hinten. <' '' d" Me das Handgclci'l los und legte , '""d "'s Eva« Mund. „Nun schrei, du albernes Geschöpf, und hab ein ander mal mchr Respect vor dem Aller," höhnte sie. „Du sollst cilirS Ta.r« deilier schönen ^lllve und deiner Jugend fluchen und wünschen, häßlich ytwcstn zu sem wie die Nacht." Mit diesen Worten entfernte sich die «lte schnell. (Fortsetzung s,lgt.) 1624 wurde, i« Wege der Vorstellung oder des Recurses der, krain. Landesschulbehörde zur höheren Entscheidung vorzu< legen. Die Übrigen Punkte der heutigen Tagesordnung wer. 5 den wegen vorgerückter Abendstunde vertagt und hiernach die Sitzung geschlossen. — (Das Allerhöchste Namensfest S r. Majestät des Kaiser«) wurde gestern in der Landeshauptstadt Laibach kirchlich gefeiert. Dem von dem hochw. Herrn Fürstbischöfe Barch. Widm er unter zah!« ^ reicher Assistenz gehaltenen Hochamte wohnten die Spltzen und «sten Functional« der l. und l. Civil» und Militär» Behörden und Aemter, die l. und l. Generalität und das l. l. Officer« Corps, die Repräsentanten des Vandesaus-schufscs, Gememderalhes, der Schul^rper und viele An» ' dächnge bei. Am Vorabende des hohen Festtages war der äußere Schauplatz des landschaftlichen Theaters festlich be« > G leuchtet. ! — (Theatervoranzeige.) Die für die heurige Saison bestimmten ausiibenden Kräfte werden in kürzester geit complet dastehen. Es werden demnächst neue Gesangs-lräfle dic Bühne betreten; es werde» beliebte Opern, wie „Freischütz". .Lucia" u. s. a., freundliche Operetten, wie „Flotte Bursche", „Mannschaft am Void", e« werden neue Lust» und Schauspiele in Szene gehen. Dem Vernehmen nach wlrd Herr Theaierdireclor Kohti bemüht sein, mit Rücksicht auf die seit einem Jahre eingetretenen enormen Oazeerhöhungcn und Thealer-RegieauSlagen das möglichste zu lelsten, dem Theqlerpubllcum neues und gutes zu offe-> rieren. j — (Aus dem Nmtslalte.) Concurs zur Be«, sehung einer Steuereinnehmers-, eventuell Conlrolors» oder vssicialsstelle in Krain. j — (Viehhändlern, Fleischhauern u-ndi Landwirthen) bringen wir zur Kenulnit», daß I.die j Maul- und Klauenseuche in den Genchtbl.czirlen Gonvbiy, > El. Marcin uud Cilli in Steicimark ausqebrochen ist,! daher die l. f. Bezirlshauptmanuschasl Cilli sich veranlaßt' fand, für die Dauer der Seuche die Abhaltung von Vieh« > märlie» in den genannten Bezirken zu unteisigen; 2. in»! folge Ausbruches der Rinderpest in Ungarn und Kroatien! die Grenzsperre in Stcieimatl eingeteilet ulid nachbenannle ^ Vinbruchsstalionen eröffnet wurden, und zwar im politischen ' Bezule Harlberg in St. Johann in der Haide - im Be-! zirle Felddach in Fürstenfell) und Schiefer bei Fehring; im Vezirle Radlersburg eben bei dieser Stadt an der Mur-brllcke; im Nezirle Peltau, in Polstrau und m Rohusch ^ und im Bezirke Rann nächst der gleichnamigen Eisenbahn-! station. ! — (Theater.) Herr von Schweitzer, der aristokratische Arbeiterführer und Eozialdemolral, hat dem Kinde seiner Muse wohl einen zarten, dusligen Frauennamen gegeben, das ist aber auch alles, sonst ist seine „Theodo» linde" so alle« poetischen Hauches bar, ja geradezu das edlere sittliche Gefühl verletzend, daß wir die Bereicherung des Neperloirs mit Werken gleicher Art nur lebhaft bedauern würden. Eine junge reizende Frau hat ganz heim-i lich ein Theaterstück. .Theodolinoe", geschrieben, und da ihr Gemal die „Blaustrümpfe" aller Art incht leiden tann,! su ist sie ängstlich bemüht, diese« Elslllngslind ihrer Muse vor ihm zu verbergen. Turch eine Reihe von Zufällig, leiten erhält jedoch der seine Gemalin feurig liebende junge ühemann Kunde von einem bestehenden Geheimnis, von der EMenz einer Theodolinde, und ist lhöricht genug, seine Frau eines Fehltrittes sür fähig zu halten und glaubt, Theodollnde sei die Frucht desselben. Dieses an und filr sich heikle Thema behandelte nun aber Herr v. Schweitzer noch in einer Weise, die sich wohl zur Darstellung vor einem lustigen Männerlreise in einem Kneipchealer eignet und dort gewlß vottrefflich unterhalten wird, nicht aber auf dem össcmllchen Theater, das doch auch e-ne Pflanzstätte dcs guten Geschmackes und der sittlichen Bildung sem scll. Ein Nachbar von uns bezeichnete Hrn. von Schweißers Arbeit ganz treffend als Zoienreißerei. Wenn trotzdem das Publicum sich sehr gut unterhielt, so ist da« wohl vor allem auf Rechnung der Darsteller zu schreibe», denn es wurde von allen sehr brav gespielt, so daß sie zum Schluss« lebhaften Beifall ernteten und wiederholt gerufen wurden. Warum Herr Höller seinen „Schaurig" als jü< delnden Buchhändler darstellte, ist uns nicht recht klar. — Welch wohlthuende Wirkung macht dagegen Rosen« hier bereits bekannte« köstliches Lustspiel „Ein Engel." Hier lann die Kritik nur loben, um so lieber, wenn das Stück elne im allgemeinen so gute Aufführung erfährt, wie gestern. Herrn Auf im gebührt unstreitig die Palme des Abends, er spielte den lockeren Zeisig Commerzienrath SalLau wirk» lich in prächtiger Weise; auch Frl. Brand wußte den naiven Backfisch „Gertraud" so naiiirlich darzustellen, daß wir unsere volle Anerkennung ihr nicht versagen können. Das gleiche Lob können wir Herrn Car ode spenden. Frl. Vrambilla und Fc. Kroseck führten ihre nicht fo in den Vordergrund tretenden Rollen ebenfall« bestens durch, und auch Hr. Mid an er gab den in all die galanten Abenteuer seines Herrn eingeweihten und deshalb unverschämt vertraulichen Diener „Anton" so gut, daß wir, wie gesagt, die gestrige Aufführung als eine bestgelungene bezeichnen können, wenngleich wir Hrn. Höller als „Nun-nel" nicht in unser Lob einschlußen und auch Beate um ihren „Moritz" (Hr. Röder) nicht beneiden. Neueste Poll. (Triainal'Telea.nimnl der „Laibacber Zeitung") Pest, 4. Oktober. Der Vud<,rtausschuft der Neicbsrathsdelessation erledigt? heute das Oxtraordinarium des Kriegsbudgets biö inclusive Titel X) und nahn, bei zwölf Pusten Abstriche in der Gesammtsumme von 7«tt 5 Gulden an. Eutlaro. :;. Ol!ob:r. Die tüit'schcn Teppen griffen nachts das montenegrinische Dorf Lsovn mi. Nach einem heftigen Kampfe wmdcn sie zum Nl":ck;uae genöthigt, nachdem sie zahlreiche Todte u:id B.rwlll^ele vellorcn; die Montenegriner crbculeten überdies 30 Pserdt! ! und viele Hinterlader. j ^ Paris. 4. Ollobtr. Es wirb oelsicheil. Thiers strebe dic Äefesliauna. der politisch:,, Sachlage dlirch di? Veieiniguüg dcr Coüservllliveli auf dem Bodcn der conservative« Republik an. Casimir Perricr Lß'lielle m diesem Sinne beim rechten Centrum. ES wird vcrsichcrt, der Finanzminisler sei geneigt, mit dem ? M,l! oncn betragenden Ergebnis der Nalioi»al-Subscrlpt!on der ausgewanderten ölsaßcr und Lolhringer zu untllstühcn. Rom, 4 Oktober. Anläßlich des Plebiscit-Icchlee-laa.es fand eine Prcisocrthiilung auf dem Capitol stall. Der Papst empfing Deputation der lömis^n Jugend !uno des AdcIS l,i»d elllärle, dcr Sirg der Kischl werde , sicher eintreten. Coilstal, tinopel, 4. Oltober. „?cv. Her." meldet, die Pforte habe an dcn stürstcli von Montenegro llb-hafte Polstellul'gen gerichtet und erklärt, ihn vclanl« wörtlich zu machen, fall« sich di: Fritdenstörunge»» cr« neuern sollten. Nachrichten zufolge, die d?r russischen Botschaft zugekommtl», seien die Türken dic Angleifcr gewesen. Der Vorschlag dcr r,:ss>sche„ Gotschaft, an die Pforte einer Collcctirmole zu lichten, wurde von den übrigen auswillligln Vellrclerc'. abgelchnt. ^elegrapkiscker Wechselkurs vom 4. Ollober. Papier-Rente 65,30. - Silber-Rente 70,35. ^ 1860er 3",°»«!-Lulr^n It's. - salil - Ac'," 871. - 2,'di°nt?ll 1l'8.70. — K,'li" 1N765. - L t Vl.ii,» Du-cai,' 5.24',,. — Ncpo,i>.,r«b'ar 8,74',, Saudel und ?^ol'kswirt!jschastsiches. Verlosung. (Crc d i t: k 0 s,,) Vei der am 1. Ot>ober d I. vurge, nominellen 5l. Verlosung der öftcrieichischm Lredilanslall wurden «achsteheud derzeichnete 15, Serim ge,ogen, nnb zwar: Nr, 4ss3 560 l„33 2052 2Ns)'l 31 l 1 235« 2634 2915 2909 8374 3422 3«5!> 4001 und Nr. 4Nli4. Der Haupttreffrr mit 2W.00U ft. fiel auf Serie 2093 Nr. 58, dcr zweite Treffer mit HU.000 fl. ans Serie 1033 Nr. 53 und der drille Treffer mit 20.000 fl. auf Serie 2356 Nr 8; ferner gewinnen je 5000 fl : S. 2052 Nr. 51 und S 4"01 Nr. 3»; je 2500 fl.: S. 2052 Nr. 22 und S. 4001 Nr. 58; jr L'»0<) fl.: S. l03il Nr. 31, S. 40l)1 Nr. 45 und S. 4064 Nr. 9. Verstorbene. Den 28. September. Dcm Herrn Ialob «sl'l, Nmt^-duller am Bahnhofr, ftin ssi,,d Nlttonia, alt 0 Jahre und ein Mcnat. iu dcr Tl. Ptt.rövorstlldt Nr 148 a» d^r At,,rhnmg. ^ lAsorg Modic, Balinwächter, c>lt 25 Jahre, nn i5iv>lsp!»,. Wiaschil, Schot! und Präger, Kausin.. Wien. ^ — Grilsin Straszoldo und Sicherl, ttanfln., Trieft. — F, l5»«L«»»,l. Prclocr und ssleischcr, Triest. - Kirschncr, Stein. — Moscltiss. Mr;, - Vellccr, Mlihliüsrl. HeubOchler. Graj, — OclSPttoii, Eisncrn. - di Viagio, lldine. — Siegl, Ina/nii'M', mil Fainiüe, Wie». - Gräfin Vcnbo »>it Fainills, .»!j,'»I>nch, — Gräfin Marghen niil Hohn. Woidl , ll«»»«»> l^«»»»«»I»«. Freund, Hlansm, Hivschlcr, Nqc,>!, uüd ! Billina, Venmle, Wieü. - Wsjatovil>. Pl-ivals. Pclrina. — j Andiioli. Kaufn,,, Tricst, — Wolsel. Hrlvale, Marburg. ! »»«^l»«>>,«,» »««'. Bariclic, Obrrft, mit Sohn, Agram. » ! Woüdraö'l. s. l SchNliiinqS-Rcsereu!, i'ixz. i Dln>»n««. Porlert, ^'i»<. — (siancllo !»it S.rhn. — Pull, ^ l. l. Telegraphcubcamte, Trieft, - Aiül, Privat, Wicu. lltsleololl»qische Heaüachlllt^en in l^aihach. v -ß k«Z ZR - ^- -"ß ^ ^" M n ^ ^z !?z» !' 0 u. Mg/ 735.7Ü 4 n ,l SW. schwach hlllbhtiter ! 4, 2 „ N, 735),,« ,20,1, ^SW, »chmach groß»,, bew/ 0.02 10 „Ab. 735 „ 4.1^,« ^SW, schwach heiter , Sc!roccalstli)inu,ici. wnrmfr Tag, zuliehincube Vewllllnnss. Sternenhelle Nachl. D><« Tageiimillel der Wärme j- 15 2", um 2 1' ilbcr dem Normale. Nlrantmeiiiichtt «^baitmr: ?gna^ v. Kleinma^r. Danksagung. Fllr dic bswisslü!' liebevolle Theilnahme >»id sür die zahlreiche Vc^iwl'a. <»r lcl)lcll Nüheftiillc meiner uiiucrssrszlich-ll Gatlin, der Frau Iosefine Zcaria gei. Iugovi) drücke ich hiermit alleil Vcrwn„dt,,i, Frriüiden und Bl'laüiüe^ mlilien inniqslsii ll'stcs, war die Vorle srhr spärlich bls»n,t, »üd schon an« dils,-,l! Ginndc dai? (^»schäil limiliert. Das; ^ll'lllllUlllU/l. ^z 'Arrlli,qc,l.eill:Pclso!lc!lr feiert und daher die uorgejallmen Schlüsse crft i»' ciuigcii Taqc» zur Ncalisicri'üss a,rllN,a.cn, was bn dc» blftedendlll Gsldcalamiläten für ac-sahllich erachlel wird. bclvog dic Mchrzahl zu noch weiter gehender Enlhaltmig. Verläufe, dic unter solchen Verhältnissen ausgeführt werden muszleli, lonnttu sich nalurlich mir z:« geschwclchtcll Lursru vollziehen. 4. «!»«,m»in, Vtaal^sckuld. l V^l^ ' st,?,- l «wheitliche SlaotSschulb zu 5 P?,.! s in siottn verzins!. Mai-N«veml,tl 65 30 65 40 , , ^ Ftbruur-Nugust 65 30 «5 4l) . Gilder ^ Jänner-Juli 7l>35 70,45 „ Aprll-Oclobtr . 70 35 70,45 »Hl «"Z 1833 . . - 239 "1 340^. . . 1854 (4'/,) M 2b0 fi. ^2 50 d3 - " I 1860 ,u 500 si. . . 10^.40 1.2.6' I I 1860 ,» 100 fl. . .123- 12350 I I 1864!« 100 fi. ' "2 50 143- etaat«.D°m.«. c?b st. Einzahl.) pr. ««« 104. - l04 50 Wikuer «lommur.alanlihen, lü Veld Vc»"« , ,<»hlb°r 5p«t. fUr 100 si. . . ß«50 8375 ! «n(j'o-^ftcrr. Vünl . . 314—314 50 Vonivertin.......363.— 365.— sod»n-Hrebit0.— 613 — Eliss.betl,-Nes!b>,hu . . . . , 24».— 249 50 Tlisabeth-Weftbllhn (Linz - Vud« weiser Strecke).....—.^ ^-.— ssecdwaribe.Nurdbohu . . . 2065—2090-Fi!uftuch»u«V«rel«r-N«h» —.— ------- ssreni-InsiVh« «2^!' '/22 50 223 — L'-mbertl-t^^.-Iasi'^.N,^ , 150 50 15.7 50 ?!avd. 8sserr....... 52<— 5:l1, -- Ocfierr. Nordz2?ssl,2hu . . .212-213 — 8,'ud°ls«-«2hl,......17? — 177 50 ^iebtnbUi«^ «°h^ . . . 177 - 178,-Slaatabllhl, ..... 320—321 — VUdbahn . ,......206 50 207.— Blld.^ordd Verbind, V«hn , . — —------ Theiil-Nll'," ......249 50 25,0 50 Ungarische NordoNb.ahn . . .16150 162 50 Uugurischc Ostbahn'. . . . 131.- 131 50 tramnilly........328.50 329. - »>. Vf»'.ndbrlef« (f:lr 100 st ) «l!g. Vft, Vud.n^r^it^nft^, Tell. Waare verla?^! :,: 5i p 75 Is>1 — 'si.iüZgI.rü^^.^u^psst.il'iz.W, 88 25 88 50 ttatlonül!). i'i 5 pst, Ü. W. . . 91 -. >^l 10 lug. tzod. t:'d,^uft. ,n 5'/. pCt. 86.- 86 b0 N. Vril»ritüt4otliaatio»e». Illl.-Wcslb, in 2. vccz. (I, E^ifs/, —.-------- FerdinaudHiNorbb, in S,lh o<>r^ 18) 101.-. ^rl,nz'Ios< Vl!db.-Bal!« 6",, < 1870 74) « 500 FrcS pr. Stück .__________ 6nz. O«l>ahn fitr 100 fi . . 78 40 7860 >». ^>rlvatlose lper V:üdltuc»l«. 5 ft. 23 tl. s, ss. 24 rr. 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