Erscheint 
Mlla g und Frtilag. 
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Stadt, N, Mar« Nr. 22», 3. St. 
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3!»NN H»us-Nr. !9». 

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Zckschrift für vaterländische Interessen. 
Verantwortlicher Redakteur: 

(Manuscripte werden nicht zurückgesendet.) 
P. v. Radics. 

Laib ach am 9. Juni 1865. M 4V. 
Feuerschaden. 

Am Fuße der Alpen. Die in der ganzen Monarchie verbrei­teten Schadenfeuer lenken den Blick unwilltuhrlich auf die Mittel, wie sol­ches Unglück einestheils vermieden, andcrntheils auf das möglichste be­schränkt werden könne; umsomehr, als auch in unserem engern Vaterlande Feuer nicht selten sind, und wir in jüngster Zeit erst erlebten, daß eines unserer reizendsten Landstädtchen hauptsächlich blos der energischen und ver­ständigen Mithilfe des Militärs die Rettung vor großer Verheerung dankte, während ein nicht unbedeutender Theil der Bewohner desselben entweder gar nicht Hand an die Rettungsanstalten legte, oder wenigstens nur unter­geordnete Hilfe leistete, und nur wenige derselben wirklich thatkräftig und erfolgreich zur Tilgung des Feuers mitwirkten. 
Wir fassen vor Allem, uns auf den Standpunkt des Heimatlandes stellend, die Städte und Marktflecken, die bürgerlichen Gemeinden in's Auge, da kommunaler so wie sozialer Fortschritt wohl nur durch ihre Vermittlung über das Land verbreitet werden kann, und sie in ihren ge­schlossenen Gebilden und bei ihren größeren pekuniären Mitteln auch am geeignetsten sich zur Durchführung der Verbesserung in den vorhandenen Hilfsanstalten zeigen. 
Die bisherigen Hilfsanstalten sind freilich gering. Sie beschränken sich in der Regel nur auf Feuerspritzen, und die dazu nöthigen Hilfsappa­rate; sie haben aber — die Landeshauptstadt, als das größte, reichste und intelligenteste Gemeinwesen des Landes lassen wir hier bei Seite — in der Regel keine, Löschordnung, keine im Löschen geübte Mannschaft, keine Dis­ziplin derselben, keine selbstständige und mit der Mannschaft zusammen eingeübte Leitung. Die in dieser Richtung bestehenden allgemeinen politi­schen Borschriften sind von den Gemeinden großentheils nicht gekannt und zeigen nur, daß die Staatsverwaltung emsiger für ihre Unterthanen zu sorgen bestrebt war, als diese, welche es zunächst angeht, für sich selber sorgen. 
Wollen wir der Feuersgefahr wirksam entgegentreten, so müssen wir einerseits dahin streben, oder gesetzlich gezwungen werden, unsere Häuser und Wirtschaftsgebäude besser zu schützen, als es bisher der Fall ist. Alle die Schindeldächer in geschlossenen Orten, wenigstens in den Städten und Märkten, müssen weg, und nur Ziegel, Schiefer oder andere feuersichere Eindachung darf geduldet werden. Man sollte dabei nicht auf Neubauten, oder große Hausreparaturen warten; denn wir wissen aus Erfahrung, daß alte, höchst gefährliche Schindeldächer Iahrzehende lang sehr kunstreich ge­stickt werden, und doch die Polizei keinen gesetzlichen Angriffspunkt zu einem Veto finden kann. Alle diese Gemeinden sollten aus eigener Initiative Hinwirten, daß in einem gewissen Zeiträume auch die bestehenden feuerge­fährlichen Dächer und Lattenverschallungen der Dachböden entfernt werden. Wir hatten erst in jüngster Zeit wieder die Erfahrung vor Augen, daß Ein fo ausgedorrtes hölzernes Dach einen zahlreichen, Hunderten von Men­schen zum Obdach dienenden Häusertompler mit Vernichtung bedrohte. 
Eine Landes-Vauordnung, in fo mancher Hinsicht ein dringendes Bedürfniß, da die bestehende den jetzigen hygienischen und manchen andern Forderungen der Zeit nicht genügend Rechnung trägt, könnte ferner durch eingehende, für die verschiedenen Landes-Verhältnisse passende Vorschriften 
Feuilleton. 


Die Fahnenweihe des K. K. 8. Infanterie-Regimentes «jML. Mron gerjtner. 
(Schluß,) Schon während des Diner's im Schützenhause waren die Truppen in das ihnen bereitete Freilager gerückt; es war am Festplatze vor der St. Peterskaserne selbst bereitet. Eine Reihe von Tischen zog sich den Bäumen am Laibachufer entlang, deren schützendes Dach den schon von der Vormittagshitze Ermatteten Kühlung brachte — doch sie währte nicht lange diese Kühlung; hier standen ja die Gefäße mit dem Nektar, den das Regiment und die Stadt den braven Marssöhnen gespendet. Es bildeten sich Gruppen an den einzelneil Tischen — und bald erklangen fröhliche Lieder in öechischer und deutscher Sprache! Bald war auch der von der Sonne noch immer nicht gemiedene Platz von einem bunten Getriebe von Handelnden und Zusehenden erfüllt. Es entwickelte sich nachgerade ein echtes Volksfest. Ballonschlagen, Kegel­scheiben, Kunstreiten, Schauturnen, einen Maskenzug und Hexentanz, die Baden« Kurmusik, Bänkelsänger und einen Ball im Freien — alles dies sahen und hörten wir hier um uns herum! Besondere Aufmerksamkeit erregte in uns ein Turner, der die schwersten Uebungen auf dem schwe­benden Reck mit einer ihres gleichen suchenden Sicherheit und Eleganz ausführte; da der „fachgemäß" in Trikot gekleidete „Künstler" sowohl 

dem Streben intelligenter Gemeinden unter die Arme greifen und Saum­selige zum Bessern zwingen. Es wäre eine lohnenswerthe Aufgabe des Landtages, sich mit diesem gewiß einer Reform bedürftigen Gegenstande demnächst zu beschäftigen. 
Andererseits wäre in allen größeren und geschlosseneren Gemeinden dahin zu streben, daß eine Instruktion für die Löschmaßrcgeln vom prak­tischen Standpunkte ausgearbeitet und durch entsprechende Uebungen so­gleich in's Leben gerufen würde; wir verlangen nicht, die für unsere Ver« Hältnisse noch nicht durchführbare Feuerwehr im Sinne deutscher Organi­sation ins Leben zu rufen. Wir wollen vorderhand nur, daß jene Perso­nen bestimmt werden, die beim Löschen helfen müssen, und zwar die eigent­liche Spritzenmllnnschllft und die Leute für die Wasserzufuhr, so wie die Leiter jener und dieser; daß die Leute zuerst ordentlich in der zu leisten­den Arbeit eingeübt und durch monatlich, oder vierteljährige zu wieder­holende Exercitien in der Uebung erhalten werden. Nur so kann die Kon­fusion, die man fast bei jedem Landfcuer in schaudererregender Weise sieht, vermieden und die Hilfeleistung gleich Anfangs, wo sie in der Regel am wichtigsten ist, ersprießlich gemacht werden, während jetzt bei energischer und verständiger Oberleitung in der Regel erst nach einiger Zeit einige Ordnung herbeigeführt wird, — wo aber jene fehlt, es nie zu einer kommt. Dadurch würden die Leute von Vornherein zur Löscharbeit ange­wohnt werden, und bei entstehendem Brande nicht die Hände müßig in den Schooß legen, da schon das Bewußtsein, ein Glied eines organisirten Ganzen zu sein, unwilltuhrlich zur Mitwirkung antreibt. Bei den Uebun­gen würde man die zu den einzelnen Arbeiten fähigsten herausfinden und fo die zu Dienststehenden Kräfte am zweckmäßigsten verwenden können. 
Bei denselben würden sich endlich auch jene der hervorragenderen Gemeindebürger,, die mitwirken wollen, zur Oberleitung bilden, und es möglich machen, das fähigste Individuum dafür zu finden. 

Politische Nevue. 

I m Augenblick, in welchem Se. Majestät der Kaiser die Reise nach Pest antritt, dürfte eine Wiener Nachricht der „Nat. Ztg." von Bedeu­tung sein, derzufolge diese Reise vielleicht gegen die Neigung des Cabi­nets erfolge. Da der Kaiser entschieden einen Ausgleich mit Ungarn wolle, so müßte es mit sonderbaren Dingen zugehen, wenn die Fahrt nicht von ernsten politischen Folgen begleitet sein sollte. Man sei in Wien überzeugt, daß die Tage des gegenwärtigen Ministeriums gezählt seien, und wenn auch die etwaige Wendung kein liberales Gepräge trüge, das Prinzip der Constitutionalität dürfte mehr befestigt werden, als es derzeit der Fall fei. 
Aus Pest, 6. Juni, wird berichtet: Se. Majestät der Kaiser ist nach acht Uhr Morgens unter begeisterten Acclamationen gedrängtester Volksmenge eingetroffen und nach der Ofner Kaiserburg gefahren, woselbst der Empfang der Würdenträger, des Adels und der Eorporationen statt­fand. Se. Eminenz der Cardinalprimas begrüßte als Dolmetsch der Freudengefühle aller Landesvolksstämme den Kaiser mit einer Ansprache. Die Antwort Sr. Majestät lautet im Wesentlichen: „Ich begrüße mit Freude in der Burg Meiner Ahnen die treuen Söhne Meines König­reiches Ungarn. Wie immer, ist es auch gegenwärtig Mein entschiedener Wille, die Völker Meiner ungarischen Krone nach Möglichkeit zu befricdi­
durch seine Leistungen als auch durch feine Erscheinung auf Jeden den Ein­
druck befonderer Stärke machte, so ergötzte uns nicht wenig die Mitthei­
lung über ihn, „daß der Bursche schon wiederholt seine Untauglichteit für's 
Militär durch Körperschwäche erwiesen haben wollte"! 
Die Artilleriemusik spielte fast unausgesetzt die heitersten Weisen — 

zumeist Tanzmusik, nach welcher denn auch in einem durch den berittenen 
Commandanten des Maskenzuges freigemachten Kreise die „Feschen" mit 
„ihren Mädeln" (ebenfalls Soldaten, deren einige — besonders ein Of­
fizicrsdiener in geschlossenem Hute mit Schleier — recht geschickt verkleidet 
waren) ganz wacker „walzten" und „Voltten". 
Eben als das Vergnügen in vollem Wogen war — erschien Se. 

kais. Hoheit der durchlauchtigste Herr Erzherzog Ernst; es herrschte un­
geheurer Jubel, nicht endenwollende Hurrahrufe und in die Lüfte gewor­
fene Lagermützen waren der Ausdruck der hohen Freude, den die Mann­
schaft über die Theilnahme Sr. kais. Hoheit empfand. Se. tais. Hoheit 
geruhten Sich die Details dieser Festabtheilung durch längere Zeit anzu­

sehen. — Zugleich mit Sr. tais. Hoheit waren alle anderen Theilnehmer 
am Diner hierher gekommen. 
Als der Abend seinen Schatten zog, da gab's noch einen Fackelzug 
und ein prächtig gelungenes Feuerwerk. Der hiesige Handelsmann Herr 
Josef Bernbacher hatte nämlich zur Erhöhung der Festfeier eine Reihe 
von ihm selbst bereiteter Feuerwerkskörper für diesen Abend angeboten, 
welche freundliche Mitwirkung das Festcomite denn auch mit viel Dank 
und Freude angenommen. Herr Vernbacher leitete selbst die Aufstel­
lung und das Abbrennen, was auf dem der Kaserne gegenüberliegenden 
Laibachufer (vor der ehemaligen Zuckerfabrik — zuletzt kais. mer. Kaserne) 

l»4 
gen, und ihr Vertrauen, womit sie sich an Mich wenden, ist Mir Bürge, daß sie Meine väterlichen Absichten richtig erkennen und Wir einer hoff­nungsvollen Zukunft entgegensehen dürfen. Schon in nächster Zeit werde Ich dem Lande jenen Naum öffnen, wo einerseits die berechtigten Wünsche der Bevölkerung durch deren gesetzliche Vertreter zu Meiner Kenntniß ge­langen können, andererseits aber jene Meiner Wünsche, von welchen die Machtstellung der Monarchie bedingt ist, berechtigte Würdigung finden werden, damit Wir bei entsprechender Würdigung der wechselseitigen Rechte und Pflichten, und bei richtiger Erkcnntniß der inzwischen eingetretenen Verhältnisse Uns jenem Ziele nähern können, welches Wir Alle anstreben und welches die Wohlfahrt und Kräftigung der Gesammtmonarchie nicht blos sichern kann, sondern, weil es auf wechselseitigem Vertrauen gründet, gewiß sichern wird. Mit doppelter Freude werde Ich dann erneuert in Ihrer Mitte erscheinen, um bei jener feierlichen Gelegenheit, für welche die Vorsehung des Himmels das Leben Euerer Eminenz erhalten möge, Dasjenige sanctioniren zu können, was bereits gegenwärtig das Hauptziel Meiner landesväterlichen Wünsche bildet." Die Ansprache des Kaisers wurde von stürmischen Eljens unterbrochen. 
Cardinal Erzbischof von Haulik hat aus Anlaß der Einberufung des croatischen Landtages an den Kuratklcrus einen Hirtenbrief erlassen, in welchem er den Klerus auffordert, dahin zu wirken, daß eine Verstän­digung mit der Regierung erzielt werde. 
Die Ueberzeugung von der Notwendigkeit einer Solidarität der österreichischen Slaven in politischen Angelegenheiten faßt bei den Slovaken immer tiefere Wurzeln. „Ich habe immer", so lesen wir in den „?L8td. Veälll.", „auf die innere Thätigteit und Energie der Nation ein großes Gewicht gelegt. Aber diese ist nicht möglich, wenn wir es unterlassen, das Bewußtsein rege zu machen, nur in der Wechsclseitigkeit aller slavi­schen Stämme des Reiches ruhe ihr gemeinsames Gut und Glück. Wir brauchen Wohl nicht, nachdem es die besonderen Verhältnisse einzelner Län­der erheischen, in allen politischen Fragen derselben Meinung zu sein; aber wir haben doch alle ein gemeinschaftliches Interesse, das in der Er­haltung und Cultivirung der Nationalität besteht, und diesem Interesse dient als Grundlage: der solidare Widerstand gegen den deutsch-magyari­schen Dualismus." Diese, allen slavischen Patrioten gemeinsame Ueber­zeugung hat sich im Angesichte der neuesten Offenbarungen notwendiger­weise herausbilden müssen, wenn nicht das überwiegende flavische Element durch eigene Schuld der größten Gefahr ausgesetzt werden sollte. 
Die Linke des Abgeordnetenhauses beabsichtigt noch vor Thorschluß die Frage wegen des ß. 13 der Verfassung zur Entscheidung zu bringen. Der dahin zielende Antrag des Dr. Berger ist bisher ostensibel vom Prä­sidenten Hasner von der Tagesordnung verwiesen worden. 
Der österreichische Domänenverkauf, welcher noch am 1. Inni dem Abschlüsse ganz nahe stand, ist am 2. wieder plötzlich ins Stocken gera­then, und zwar durch die unerwartete Erklärung des Herrn Finauzmiui­sters, er muffe nun vorerst im Ministerrathe über das Geschäft berichten und könne dann erst weitere Mittheilungeu machen. Zugleich fiel es auf, daß Herr v. Langrand, der sich schon ganz zurückgezogen hatte, wieder einen regen Verkehr mit dem Finanzministerium unterhält. 
I n einer der letzten Sitzungen des preußischen Abgeordnetenhauses wurde die Debatte über die Marinevorlage fortgesetzt. Ministerpräsident 
v. Bismarck wies die Behauptung zurück, daß er mit Dänemark wegen Herausgabe Nord-Schleswigs unterhandelte. Daß die Herzogthümcrfrage nicht erledigt werde, liege an den hinhaltenden Erklärungen des Herzogs von Augustenburg. Wenn die Herzogtümer unsere Bedingungen erfüllen, ist es uns gleichgiltig, welche Verfassung sie sich geben. Bei der Ab­stimmung wird die Regierungsvorlage mit großer Majorität verworfen. 

Aus Mexico eingetroffene Briefe lassen in nichts auch uur die kleinste Spur finden, daß Kaiser Maximilian sich mit dem Gedanken an eine Thronentsagung trage. Er hat soeben eine Akademie für Literatur uud Wissenschaften gegründet, welche in drei Classen zerfällt und mit 20,000 Piastern jährlichen Einkommens dotirt ist; er hat ferner eine Oberjunta für Colonisation eingesetzt, in welcher vier Mitglieder Einge­borne, die acht übrigen ausländische, in Mexico ansäßige Notabilitäten sind; er hat die Errichtung einer Gesellschaft genehmigt, welche von rei­chen Capitalisten aus San Francisco gebildet wurde, um den Baum­wollenbau an der Küste des stillen Weltmeeres im Großen zu betreiben. Jetzt trifft der Kaiser Anstalten zu einem neuen Ausfluge in das Innere 
stattfand. Es bestand ans fünf Fronten: 1. Römische Lichter, 
2. Feuerrader, 3. Schwärmer und Sterntüpfe und zu bei­den Seiten ein Pfauenschweif mit je 40 Raketen, 4. eine Sonne mit vier Körnerfontainen, und 5» eine Kanonade — die Girandole mit 32 Raketen. Im Ganzen stiegen 190 Rake­ten in die Lüfte. 
So endete im Feuerglanze — der erste Tag! 

Der zweite brachte uur ein Moment — den Ball; welch' Menge von Ereignissen jedoch dies eine in sich schloß — wer vermöchte es zu sagen?! 
Die Stunde war um 8 Uhr gegeben — bis daß sich die feenhaft erleuchteten Räume des Kasino füllten, währte es über eine Stunde. I n dem Entröe des großen Saales empfing das Ballkomits, der Herr Oberst an der Spitze, die Gäste in der dem Militär so besonders eigenen cheva­leresk-liebenswürdigen Weise. Die Ehrenwache hielten wieder die Hölli­schen Jäger. 
Se. kaiserliche Hoheit der Herr Erzherzog Ernst erschien in der Oberstuniform des Höchstseinen Namen führenden Infanterie-Regimentes. Die Geladenen hatten fast alle Folge geleistet — daher war der Besuch ein sehr zahlreicher; die Hitze eine unsägliche. Und doch herrschte die fröh­lichste, heiterste Stimmng und gab man sich in vollster Lust dem Tanze hin. Der Cotillon von dem Herrn Hauptmann Adolf von Anders in vollkommen gelungener, dem Charakter eines Festballes gemäß, äußerst distinguirten Form arrangirt, bot die schönsten Figuren und waren die da-' bei ausgetheilten Orden, Fähnleins, Bouquets, Bonbons u. f. w. von vorzüglicher Schönheit nnd Eleganz; auch ein vom Kapellmeister Salab a 
und nach Orizaba, wobei er jedoch diesmal nicht von der Kaiserin be« gleitet wird. 

Correspondenzen. 
/X, Krmnburg, 6. Juni. Als Benjamin Franklin den Blitz­ableiter erfand, hat er wohl nicht daran gedacht, daß man nach 115 Jahren an die richtigen Grundsätze seiner Lehre wird appelliren müssen. Und doch ist es so, wie nachstehendes Knriosum zeigt. Vor einem Monate eröffneten die hiesigen Mitglieder des ,,^u2lli 8c»1co1" ihren Sommer-Turnplatz. Unter anderen Apparaten wurde auch ein ungefähr 10 Klafter hoher Baumstamm aufgestellt, welcher, wie an allen anderen Turnplätzen, einerseits zu Kletterübungcn, andererseits zum Aufhissen der Fahne dient, und einem Mai-Baum auf ein Haar ähnlich sieht. Dieser Baum soll nun nach Ansicht einiger, entweder dem' „neumodischen" Turnen oder der „alt­ergrauten" Landesfahne nicht sonderlich freundlich gesinnten Herrn eine so eminente Anziehungskraft für die Himmelselektrizität besitzen, daß sie bei jedem Gewitter Feuersgefahr für die Stadt besorgen. Es gelang dem Drangen dieser Herren, den dermaligcn Herrn Amtsleiter des k. k. Be­zirksamtes von der Gefährlichkeit dieses Baumes für die in der Umgebung befindlichen gemauerten, mit Ziegeldächern versehenen Wirtschaftsgebäude zu überzeugen, worauf die öokolci den Auftrag erhielten, binnen 4 Tagen den Baum zu fällen oder aber mit einem Blitzableiter zu versehen. Da jedoch nicht blos die-Beteiligten, sondern auch sammtliche Bewohner unserer Stadt von der Unschädlichkeit des auf dem Turnplatze stehenden Kletter­baumes mehr als überzeugt sind, so rocmdteu sie sich, dießbezüglich, an die hohe Landesregierung mit einer Gegenvorstellung, daß, so wie andern Tur n schulen, auch unserer die unschuldige Kletterstange so belassen werde, wie sie ist, da ja sonst im ganzen Lande die Maibaume verboten oder nur mit Blitzableitern versehen, gestattet werden könnten. Unter anderen schlagenden Gründen für die Vclassung der Kletterstange in statu Hno wurde überdieß nach der Erfahrun g hervorgehoben, daß 
der nämliche Baum, wie er ist von oben bis unten, der früher der in Krainburg stationirt gewesenen k. k. Artillerie-Batterie ge­hörte, durch volle dre i Jahr e auf der Gemeindewiese stand, wo unter demselben Ka n o n en postirt waren, und rechts das P u,lv er, links das Heumagazi n in nicht großer Entfernung sich befand., Hatte das ge­wiß vorsichtige k. k. Artillerie-Kommando kein Bedenken unter den geschil­derten Verhältnissen den Baum zu halten, und hatte er trotz der Unge­witter der verflossenen Jahre, niemals „den Blitz an sich gezogen", um­soweniger vermag er dieß am Turnplätze, wo metallene Gegenstände gar nicht zu finden sind. Obschon solche Fahnen- oder Kletterbaume in den Turnschulen auf der ganzen Welt inmitten von Gebäuden stehen — in Laibach sowohl bei dem „^u2ni 80K0I" als dem deutschen Turn­vereine — so ist es doch Niemandem eingefallen, sie als. den Blitz an­ziehende, der Nachbarschaft gefährliche Gegenstände anzusehen. Sollten aber nur unsere ZoKoli einen „Blitzableiter" auf dem Kletterbaum anbrin-, gen, dann würde die Krainburger Turnschule in diesem unionm eine komische Berühmtheit erlangelr, welche wir vom Herzen andern gönnen., Indem wir von der vollen physikalischen Nichtigkeit unserer Anschauung überzeugt sind, so ist der Ausspruch der hohen Landesregierung mit der vollsten Zuversicht zu erwarten, daß das Haupt des unschuldigen Kletter­baumes auch noch fernerhin ebenso unbehelliget gegen den Himmel wird schauen dürfen, wie die Tausende von Maibäumen Hierlands und aus­wärts, und wie er unbehelliget durch volle drei Jahre über Kanonen und Pulver gestanden ist. 

WiMch, 1. Juni. Vieles ist schon über die Umlegung. der Re­bernica-Straße geschrieben worden, und die ersten Petitionen an die hö­hern Stellen begannen bereits im Jahre 1824, aber die Straße ist bis­her noch immer ein Gemsefußsteig geblieben. Vor drei Jahren hat die hohe Landesregierung einen Ingenieur an Ort und Stelle gesendet, der zur Umlegung dieser Straße drei Pläne und Messungen vornahm, und den billigsten Plan mit 60,000 fl. in Voranschlag brachte; seitdem ist aber alles wieder stille geworden. — Es erinnern sich hier die ältesten Leute auf einen so schönen Frühling nicht, wie dieses Jahr. Außer den Birnen und Pfirsichen verspricht dasselbe in den übrigen Obstgattungen und besonders in den Trauben eine ergiebige Ernte zu geben, vorausge­setzt nämlich, wenn unser Thal von den in ihm eingebürgerten Hagel­schlägen für Heuer verschont bleiben wird. — Seit der Eröffnung der Eisenbahn zwischen Laibach uud Trieft ist das Wippacher Thal in Betreff 
recht hübsch komponirter und gleich allen beim Feste verwendeten litogra« phischen Arbeiten in der lithograph. Anstalt von I . Vlasnik sehr elegant ausgeführter Festmarsch, mit dem der Cotillon eröffnet worden, ward den Damen als Souvenir gespendet. 
Der Ball wahrte bis an den frühen Morgen und das Himmelblau schien durch die weitgeössneten Fenster in den lichterfüllten Saal, als die „Sturmpolka" die ermüdeten Paare zum letzten Wüten aufjagte. Bald war's still in dem Hause, wo eben solch' hohe Freude geherrscht und — wer Morgenfrische dem Tagschlafen vorzog, griff zum Wanderstab und Pilgerte nach unserem Mekka, nach dem schönen Rosenbach! 
Zum Schlüsse unseres Berichtes fügen wir die Namen des Fest­komitö's an, das sich um das wirklich ausgezeichnete Arrangement der Feier in allen ihren Theilen hochverdient gemacht — der Herr Oberst Ferdinand Ritter von Lindner, Herr Major Anton Czerny, die Her­ren Hauptleute Ferdinand von Freund, Adolf von Anders und Lud­wig Iansky, Herr Oberlieutenant Karl Neweklowsky und Herr Lieutenant Eduard Reitz. 
Die einzelnen Momente des Festes wurden auch fotografisch auf­genommen. Es hat nämlich unser tüchtige Fotograf Hr. Diwischovsky von dem Weiheakte fünf (1. Messe, 2. Einschlagen der Näg?l, 3. Gebet für die Gefallenen, 4. Schwur, 5. "ls vsuiu), vom Freilager eine und von den Höllischen Jägern zwei Aufnahmen veranstaltet, die ihm sämmt­lich recht gut gelangen nnd sich deshalb ganz vorzüglich als Illustrationen zu den Festberichten eignen, die der und jener des Regiments zu den ab­wesenden Seinen in die Heimat senden will! P. v. Nadics. 
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von Frequenz und Verkehr ganz abseits gekommen, und in der Ermanne­lung einer Industrie lst das Landvolk blos auf den Weinbau anqewiesen Solange Zeit die Weine :m Preise von 8 bis 12 fl. per Conzo stehen werden, werden sich unsere Leute erhalten können; wenn sie aber in Ita ­Neil und Istrien wieder gerathen, so sinken die Preise des Wippacher Weines wie m den 40er Jahren zurück auf das Minimum von 2 bis Z fl., wo der Landmann dann weder seine jährlichen Steuern bezahlen „och aus den geringen Erträgnissen des Bodens, welche kaum auf ein halbes Jahr zur Ernährung ausreichen, sein Auskommen finden, und das Wippacher Thal dann m die gleiche Armuth wie die Poik kommen wird ^. Bon dem Ehrlichen Güterverkehr zwischen Laibach, Trieft und Gön in der runden Summe von 2,500,000 fl. als Frachten ausbezahlt war dieses der Haupterwerb Innertrains, und der beste Weinabnehmer für das Wippacher Thal die Poik, und würde Heuer Oberkrain nicht das Hauvt­kontigent der Wememkäufer liefern, so würden unsere Weinqartenbesitzer selbst bei geringer Quantität der Weine besorgt sein müssen, ihn auch unter den niedrigsten Preisen an den Mann zu bringen. Weil das Land außer dem Wein und Obst leine andere Ausfuhrartikel hat, und die Be­wohner für die Fruchtgattungen, als Kukurutz, Weizen und andere Hülsen­früchte, welche aus andern Landern bezogen werden, das Geld entgegen ausführen müssen, so ist hier unter den Leuten in Ermanglung anderer Herdienste ein solcher Geldmangel eingetreten, daß man Darleihen gegen sichere Hypotheken in dreifachem Werthe weder zu hohen noch niedern Zinsen auftreiben kann. Selbst Pupillen- oder Kirchen-Kapitalien wurden in letzterer Zeit aus dem Lande herausgezogen, und wegen Erträgniß höherer Zinsen in verschiedenen Obligationen angelegt. Unter solchen Umständen ist sich nicht zu wundern, wenn der Realitatenbesitz auf dem Lande abnimmt, denn seit vier Jahren her sind die Realitäten dieser Geldklemme wegen auf die Hälfte herabgesunken, und wenn sich die Ver­hältnisse nicht bald zum Bessern wenden, so wird man auch im Wippacher Thale, wie bereits in Steiermark, ganze Bauern-Nealitäten um einige hundert Gulden haben tonnen. Der Hornviehstand hat sich hier im Lande auch bedeutend vermindert, und ist derart herabgesunken, daß in einigen Ortschaften kaum zwei bis drei Pflugzüge aufzubringen sind; dieses rührt ebenfall« davon her, weil der Grund und Boden zu wenig Erträgnisse bietet und die Besteuerung desselben zu hoch bemessen ist. Der Landmann aber greift zur Bezahlung seiner Abgaben, sowie zur Befriedigung der eigenen Bedürfnisse zuerst immer zum Viehstande und schlägt davon los, in der festen Meinung, im Herbste, wenn der Wein zum Verkaufe kommt, sich anderes zu verschaffen. Inzwischen kommen jedoch fast jährlich schlechte Witterungsverhältnisse, die Bora, der Hagel, und vernichten alle seine Hoffnungen. Nun verschuldet er sich, es kommen von allen Seiten ge­
richtliche Klagen und Erecutionen (die sich bei unseren Gerichten von Jahr zu Jahr vermehren), was schließlich zum Ruine des mittleren Bauern­standes nicht nur unserer Gegend, sondern des ganzen Landes — wie die Verhältnisse in dieser Hinsicht überall gleich sind — führen muß. Diese ärmste Bevölkerung, welche wegen der Entfernung von fünf deutschen Meilen bis Trieft, früher gewiß daran nicht gedacht hätte, dahin einen Verschleiß mit Milch zu treiben, greift jetzt zu diesem Mittel einer kleinen Abhilfe, und da der einzelne Insasse blos je eine Kuh besitzt, so haben sich zu vier solcher Keuschler zusammengethan, und tragen abwechselnd täglich auf ihren Achseln 10 bis 12 Maß Milch nach Trieft, um aus dem Er­löse dort Kukurutz und andere Lebensmittel zu holen. Ein weiteres Elend für unser Thal ist der schlechte Waldstand, da man auch bei uns mit dem Nushauen barbarisch vorgegangen ist (der Werth des Brennholzes ist hier seit 10 Jahren von 4 fl. bis 8 fl. per Klafter gestiegen) und für, den weitern Nachwuchs gar keine Sorge getragen wird. Seitdem nun aber unsere Waldungen und besonders au den Grenzen des Küstenlandes fast ausgerottet sind, haben sich die Witterungsverhältnisse derart verschlimmert, daß alle Jahre die Bora mit größerer Heftigkeit auftritt, und im Hoch­sommer bereits kein Regen ohne Hagelbegleitung niederfällt. I n der That, es fehlt nicht mehr viel, das schöne Wippacher Thal als erweiter­ten Karst zu finden. 


Lokales und Provinziales 

— Die Gemeindevorstande der vom Nothstande betroffenen Bezirke Adelsberg, Scnoöeö und Laas haben an Se. Majestät den Kaiser für die von Nllerhllchstdemselben und mehreren Gliedern des Allerhöchsten Kaiserhauses gewährte reichliche Unterstützung eine in slovenisch'er Sprache verfaßte Dankadresse gerichtet und durch das k. k. Bezirksamt Adelsberg Sr. Ercellenz dem Herrn Statthalter von Kram mit der Bitte einge­sendet, dieselbe an die Stufen des Allerhöchsten Thrones gelangen zu machen. Se. Majestät der Kaiser haben diese Adresse bei der Audienz am 
22. v. M . aus den Händen des Herrn Statthalters unmittelbar entge­genzunehmen, Allerhöchst Ih r Wohlgefallen darüber auszusprechen und den Statthalter ausdrücklich zu ermächtigen geruht, dieses den Gemeinden be­kannt zu geben. Sowohl bei dieser Gelegenheit, als bei einem späteren Anlasse, wo dem Herrn Statthalter wiederholt die Gnade zu Theil wurde, vor Sr. Majestät zu erscheinen, haben Se. Majestät über die Zustände jener Gegenden die eingehendsten Auskünfte eingezogen und die teil ­nehmendste landesväterliche Sorgfalt allergnädigst zu erkennen gegeben. 
—
 Der Naticü , sind als Gründungsmitglieder beigetreten: Herr Dr. Oskar Pongratz, Advokat in Laibnch, Herr Josef Nude2, Herr­schaftsbesitzer in Reifnitz, und Herr Direktor Johann Hrast. 

—
 Die von Herrn I . E. Wutscher verkaufte Promesse, welche 250,000 fl. gewonnen hat, wurde bereits eingetauscht und ausgezahlt. 

—
 Aus dem oberen Isonzothale wird der „Zukunft" geschrieben: Soeben meldet uns unsere in Görz erscheinende Monatschrift „Umui Aospoäai»" folgende Nachrichten: Die slovenische Sprache bekommt am Wrzer Gymnasium einen ordentlichen, geprüften Lehrer. Dadurch wird «nem längst ausgesprochenen Bedürfnisse Rechnung getragen; denn die zwei Drittel Gymnasialstudenten, die der slavischen Nationalität angehö­ren, müssen wohl auch in ihrer Muttersprache Unterricht empfangen können. Zweitens heißt es, daß wir an unser Görzer Gymnasium einen Slovenen zum Lehrer der Naturwissenschaft bekommen. Diese Neuigkeit erfreute uns «m so mehr, da wir daraus die Hoffnung schöpfen, daß man hohen Orts 


endlich einmal unsere Gymnasial - Katheder mit slovenischen Professoren zu besetzen gesonnen sei. Dies hatten wir schon längst fruchtlos begehrt, da wir klar begriffen, daß Lehrer, die unserer slovenischen Sprache unkundig, ihr „Stock-Deutschthum" zur Schau tragen, nichts für, aber manches ge­gen die Verwirklichung der von unseren, Monarchen gewollten Gleich­berechtigung der Nationalitäten thun werden. Vor allem aber wünscht unser Volk, daß die Leitung (Direktion) unserer Mittelschulen wahrhaften, einsichtsvollen slovenischen Patrioten anvertrant werde. Diese werden ge­wiß unsere Verhältnisse und Bedürfnisse besser als fremde Persönlichkeiten kennen und zu würdigen wissen. 
—
 I n Gör z befindet sich soeben die slovenische Geographie für Gymnasien nnd Unterrcalschulcn unter der Presse. 

—
 Wir hatten Gelegenheit, uns in der hiesigen Nähanstalt am alten Markte von der Leistungsfähigkeit der amerikanischen Nähmaschin e von Wheeler und Wilson zu überzeugen; die durch diese Maschinen er­zielten Arbeiten sind solid, elegant und dauerhaft und wir können nicht umhin, diese so wichtige Erfindung speziell unseren einheimischen Indu­striellen dringcndst anzuempfehlen. Wie wir erfahren haben, so sind diese Maschinen in den angesehensten Familien unserer Stadt in Thätigkeit, und dies zur allgemeinen Zufriedenheit; aber auch unsere Industriellen sollten ihre Vorurtheile bei Seite setzen und diese bereits bewährten Ma ­schinen benutzen und zu ihrem Bortheilc einführen, denn wir sehen ja, welche Quantitäten fertiger Kleider und Wäsche in die Stadt und auf das Land eingeführt und auch abgesetzt werden. — Wir wollen demnächst einen ausführlicheren Artikel über die Nähmaschinen bringen, da die Ein­führung dieser Maschinen immer allgemeiner wird und für Misere vater­ländische Industrie nicht ohne Einfluß sein kann. 

—
 Die „Nnvics" schreibt: „Aus Klagenfurt - hört man, daß Dr. Ißleib als Redakteur an die Klagenfurter Zeitung kömmt. Glück­liche Reise!" , 





Poetischer Hauzschätz. 
i. Lnrch und NachtWl. Am Ufer uns'rer Laibach, ­I m dreistockhohen Haus, 
Schlug	 Nachtigal im Käfig Und guckt' betrübt hinaus. 
Als sie des Abends klagte, „Daß ihre Freiheit durch", — Da quakte in der Laibach Ein freier, froher Lurch. 
Liebnachtigal erboste Und fuhr den Quaker an: „Wie er zu ihren Liedern So gräßlich quaken kann!" 
Das Lurchelein erwidert: „Ich quake justamcnt Weil ich ganz frei und froh bin I n meinem Element!" 
„Wenn, Schwester! Dn im Freien, Und gar im Heimatort, Dann wären Deine Thränen Und alle Klagen fort!" (Mefistofeles.) 

Volkswivthschaftliches. 

. Fe r lach er Waffen. (Schluß.) Betritt man nun das Gewehrmagazin des Herrn Johann Schaschl, der jetzt die frühere Firma Valentin Schaschl fortführt und durch die Ausführung der patentirten Lütticher Damaste sich einen bedeutenden Na­men erworben, so glaubt man in einem blüthenreichen Gewächshause sich zu befinden, denn die verschiedenen Blumen, als: Veilchen, Tulpeu, Nar­cissen, Rosen und Nelken haben hier eine eiserne Verkörperung angenom­men und lugen aus den schmucklos hölzernen Gewehrlästcn so sehnsuchts­voll uach Interessenten. Es wäre noch über das Gewehr-Assortiment des Herrn I . Pobe­heim zu. berichten, welches sehr werthvolle Stücke aufweiset, jedoch dessen Name und Erzeugnisse sind so mehr als landkundig, daher eine Detail­beschreibung bei der Massenhaftigkcit der Vorräthe eine zu ausgedehnte sein würde, während sein Etablissement im Allgemeinen mit jenem des Herrn Poschinger in nächste Parallele gezogen werden kann. Die Graveurwerkstätten- der Herren Grabner, Oswald Mat, und Mischiz, in welchen meistens junge Leute beschäftigt sind, liefern Arbeiten, welche über die gewöhnlichen Leistungen in dieser Kunst weit hinausgehen und rücksichtlich der ideenreichen Darstellung der Figuren, Blumen und Laubwerke wirklich alles Lob verdienen und es wäre nur zu wünschen, wenn in diesem bedeutenden Fabriksorte zur Heranbildung und Vervoll­kommnung der Jugend eine Zeichenschnle bestände. Aus den genannten vier Fabriken hat sich nun Herr Fabriksleiter Franz Florianschitz, von welchem eigentlich der Grundgedanke einer Aus­stellung zur Förderung und Hebung der einheimischen Fabrikate ausging, und der mit einer seltenen Uueigennützigkeit dieses Unternehmen auch durch bedeutende Geldopfer zu unterstützen verspricht, seine Sammlung aus allen Gattungen Waffen zusammengestellt und sich schriftlich und persönlich in Verkehr mit der kärntuerischen Handelskammer gesetzt, um die Ausstellung auch in den übrigen Kronländern zu ermöglichen. Mi t Schreiben der löbl. Handelskammer vom 17. Ma i 1865 Nr. 474 wurde auch die bereitwilligste Zusage gegeben, nicht nur m den Lokalitäten derselben am 22. und 23. Mai l. I. die Ausstellung zu ver­anlassen, sondern auch die übrigen 11 namhaft gemachten Handelskammern 
19« 
im Interesse der heimischen Waffenindustrie zu ersuchen, bei Eintreffen des Herrn Florianschitz demselben in jeder Beziehung unterstützend an die Hand zu gehen; — die Orte, welche von ihm theils schon berührt wor­den sind, theils es noch werden, sind: Laibach, Graz, Leobcn, Wien, Salzburg, Preßburg, Pest, Brunn, Troppau, Krakau und Prag und von dort nach Hamburg und Bremen. 
' Herr Florianschitz ist voll Energie und ein sehr gewandter Dialektiker, seine theoretischen und praktischen Kenntnisse in diesem Zweige sind sehr unifassend und bei seinem anerkannt ehrenwerthen Charakter ist er für Ferlach ein Hoffnungsstern für bessere Zeiten. 


Das Ergebnis der Sammlungen für das zu errichtende Kinderspital. 
(Veröffentlicht durch da« constitm'rte provisorische Damen-Comits.) 
(Fortsetzung) Einmal.Spende. Iiihll. Frau Andas 3 si. — kr. - fl. Frau v. Iabornegg 2 „ — „ — „ 

Frau Chiades 2„ — „ — „ Frau Henriette Schantel 3 „ — „ — ,, Herr Kaspar Achtschin 3 „ — „ — „ Frau Maria Fueß 5 „ — „ — „ Herr Weinberger, Priester 1 „ — „ — „ Ein Bäcker im Iudcnsteig — „ 10 „ — „ Frau Julie Baronin Rechbach ... . 1„ — „ — „ Frau Maria Zetinovich 5 „ — „ — « Frau Adele Zoppitsch ' 1 „ — „ — „ Frau Eberhart 2 „ — „ — „ Herr Franz Fink 5 „ — „ — „ 2 Ungenannte 1 „ 20 „ — „ Herr Heinrich Novak 3 „ — „ — „ Herr Urbanöiö 1 „ — „ — „ Herr Drasch ler 5 „ — „ — „ Herr Schlebnik 1„ — „ — „ 
Herr Alois Klebel 1 „ — „ — „ Herr Prinz — „ 10 „ — „ Herr Agritola 1 „ — „ — „ 3 Ungenannte .......... 3 „ 20 „ — „ Frau Anna Fritz 10 „ — „ — „ Herr Anton v. Lenard 10 „ — „ 5 „ Frau Franziska Schantel 20 „ — „ 2 „ Herr Stanislaus S chrang, Kaplan in Vresovic 5 „ — „ — „ Herr Ieran, Kaplan in der Tyrnau .. . 10 „ — , — „ Herr And. Praprotnik, Lehrer an der Haupt­
schule bei St. Jakob 1 „ — „ — „ Herr Valentin Drniz 1 „ — „ — „ Herr Franz Paißer 1 „ ^ ,, — „ Frau Anna Supanz ........ 3 „ — „ — „ Frau Lubmilla Supantschi^tsch ... . 5 „ — „ — „ L-N ^ „ 50 „ -„ F-N -„ 50 „ -„ 
Summa 116 fl. 60 kr. 7 fl. 
und 6 Silberthaler. 
Summa des letzten Ausweises 2572 fl. 41 kr. 265 fl. 
20 kr. 

Hauptsumme 2689 fl. 1 kr. 272 fl. 
20 kr. 
und 6 Silberthaler. 
1 vollständiges Bett, 2 Polster, 1 Matratze und 2 Strohsäcke. 

(Fortsetzung folgt.) 


Neuestes in Kunst, Literatur und Theater. 

Soeben ist das V. Heft der trefflich redigirten illustrirten Zeitschrift „Slavische Blätter" von Abel Lutsiö erschienen. Es ist voll der interes­santesten Beiträge. — Eine angefügte Apostrophe: „An die Freunde des Unternehmens", kündet dessen nunmehr zweimaliges Erscheinen in jedem Monate an (von Juli ab), welche Nachricht wir nur mit hoher Befrie­digung aufnehmen können. Unter den Namen, die die Redaktion als hervorragende Autoritäten unter ihren Mitarbeitern anführt, lesen wir auch den gefeierten Namen unserer eminenten Dichterin und Schriftstellerin Frau Louise Pesjak. 

Veränderungen im Klerus. 

Die Pfarre Ooi-KIjs im Dekanalbezirle Haselbach ist dem Pfarr­looperator in Haselbach, Martin liant, verliehen worden. 


Erinnerungstafel 
(aus dem Intelligenzblatte der Laibacher Zeitung). 

Am 10. Juni. 3. e«k. Feilbietung der dem Andreas Gregorizh von Pubob 
gehörigen Realität; Schühwerth 520 fi. (Bez. A. La««.) 

— 3. e«k. Feilbietung der dem Johann König von Sele gehörigen Hubreali­tüt; Schätzwerth 39 l fl. (Bez. A. Gotschee.) 

— Xagsatzung in Sachen des unbekannt wo befindlichen Lorenz Raul; (Vez.-

Amt Lack.) ' ' ' 
— Xagsatzung in Sachen de« Johann Bregar von Verh; (Bez. N. Treffen.) 

Am 12. Juni. 3. erek. Feilbietung der dem Mathias dudovan gehörigen 
Realität; Schätzwerth 438 fl. (stadt. del. Bez. G. Neustadt!.) 

— 2. erek. Feilbietung der dem Josef Gorjanz von Suchadoll gehörigen Reali­tät; Schätzwerth 500 fi. (stüdt. del. Bez. G. Neustadt!.) 
Am 13. Juni. 3. uek. Feilbietung der in den Michael Lansel'schen Verlaß gehörigen Realität; Schätzwerth 8655 fi, (Bez. A. Planina.) 
Verstorbene. Den 2. Juni. Maria Svetina, Inftitutsarme, alt 79 Jahre, im Versorgungs­

hause, an der Lungensucht. Den 4. Juni. Herr Johann Navt. Fabriotti, prlv. Iosefsthaler-Fabriken-Be­«mte,starb im 54. Lebensjahre, in der Stadt Nr. 250, am Blutschlage. — Elisa­beth Paulin, Diulniftenswitwe, alt 32 Jahre, im Civilspital, an der Lungentuber­kulose. — Dem Herrn Heinrich Gley, Oefenfabritant und Realitätenbesitzer, sein 
Sohn Heinrich, Schüler der Handelslehranstalt, alt 14 Jahre, in der Polana-Vor stadt, Nr. 83, an Fraisen, in Folge Rücktritt der Masern. Den 5. Juni. Der Frau Maria Martinak, Hauptschullehrerswitwe, ihre Toch­ter Cöleftine, alt 21 Jahre, in der Stadt >22, an der Lungemuberkulose. 
Den 6. Juni. Dem Herrn Johann Turk, Tischlermeister, seine Tochter R«> salin, alt 11 Monate, in der Karlftadter-Vorstadt Nr. 18, an der Lungenlähmuna in Folge der Masern. — Dem Franz Pajt, Hubenbesiher, sein Sohn Franz, «>, 4 Monate, im Civilspital, an Erschöpfung der Kräfte, 
Den 7. Juni. Dem Herrn Thadaus Lein, Militär-Maurerpolier, seine Toch ter Theresia, alt 19 Jahre, in der St. Peters-Vorstadt Nr. 39, an der Herzbeutel-Wassersucht. 


Lottoziehungen. 
Ziehung der 1864er Staatslose: Bei der am 1. Juni statt­gefundenen Ziehung wurden folgende acht Serien gezogen: 161 290 1263 1484 3231 3483 3791 3980. — Gewinne fielen: auf Serie 379, Nr. 24 250.000 fl., auf Serie 161 Nr. 18 25,000 si., auf Serie 161 Nr. 44 15,000 st., auf Serie 161 Nr. 29 10,000 fl., auf Serie 3231 Nr. 69 5000 fl., auf Serie 3231 Nr. 80 5000 fl.; ferner gewannen je 2000 fl.: Serie 3231 Nr. 42, Serie 3231 Nr. 71, Serie 161 Nr. 22­je 1000 fi. gewannen: Serie 1269 Nr. 41, Serie 1484 Nr. 3, Serie 3483 Nr. 91, Serie 3980 Nr. 68, Serie 3231 Nr. 29, Serie 3231 Nr. 91; je 500 fl. gewannen: Serie 161 Nr. 31, 89, 54, Serie 1269 Nr. 56, 29, Serie 3231 Nr. 20, 49, 41, 16, 2, 65, Serie 3483 Nr. 84, Serie 1484 Nr. 43, Serie 3980 Nr. 3, 75; je 400 fi. ent­fielen auf: Serie 161 Nr. 13, 42, 52, 53, 68, Serie 290 Nr. 37 57, 60, 92, 96, 99; Serie 1484 Nr. 46, 58, 69; Serie 1269 Nr. 4ö' 52, 60, 66, 71; Serie 3980 Nr. 23, 58, 65, 97; Serie 3231 Nr. 4 
47, 87, 97; Serie 3791 Nr. 69, 89; Serie 3483 Nr. 35. Auf alle übrigen in den gezogenen Serien enthaltenen Nummern entfällt ein Treffer von je 140 fi.. 

2?te Ziehung der 1839er Staatslose zu fl. 250. Fol­gende 110 Serien: 302, 1890, 2584, 3935, 3865, 2703, 3748, 4504 384, 1990, 5528, 5434, 4413, 1503, 556, 884, 3918, 4644, 753', 3, 5394, 519, 5048, 4709, 3902, 1067, 1369, 1526, 4631, 5126, 1636, 1122, 5406, 369, 2295, 2821, 803, 5062, 1440, 97, 93 2402, 8360, 2363, 516, 2057, 5900, 2154, 1670, 3764, 5565, 904 3586, 5714, 4330, 1290, 639, 4329, 4726, 3174, 1395, 1776 5425, 2181, 1862, 1433, 4606, 2390, 5760, 2251, 5274, 5366,' 5902, 2914, 3763, 4964, 1453, 64, 5.182, 3837, 220, 1092, 2642 2861, 5868, 1898, 527, 3249, 4539, 3502, 5422, 598, 5194, 4803 3848, 2723, 1388, 2388, 218, 1772, 3044, 1381, 3355, 3680, 5939, 2077, 4895, 151?, 3407, 4327. — Die Prämienziehung findet am 1. September 1865 statt. 
Wochenmarkt in Laibach am 7. Juni. 

Erdäpfel Mtz. fl. 1.80, Linsen Mtz. fl. 4.— , Erbsen Mtz. fl. 3.70, Fisolen Metzen fl. 3.75, Rindschmalz Pfund tr. 55, Schweineschmalz Pfund kr. 44, Speck frisch Pfund kr. 32, Speck geräuchert Pfund kr. 42, Butte« Pfund kr. 50, Tier Stück 1 kr., Milch Mß. kr. 10, Rindfleisch Pf. 18 bi« 20 kr., Kalbfleisch Pf. tr. 18, Schweinefleisch Pf. tr. 22, Schöpsenfleisch Pf. kr. 12, Hähndel pr. Stück kr. 23, Tauben Stück kr. 12, Heu Cent. fi. 1.30, Stroh Cent. tr. 85, Holz hartes 30zöllig Klafter fi. 7.50, weiche« Kft. fl. 5.50, Wein rothet Eimer fl. l3, weißer Eimer fi. 14. 
Getreidepreise in den Magazinen am ?. Juni. Weizen Mß. fl. 4.8, Korn Mtz. fl. 2.82, Gerste Mtz. fi. 2.36. Hafer M«. 

fl. 1.95, Halbfrucht Mtz. ff. 2.95, Heiden Mtz. fi. 2,85, Hirse Mtz. ff. 2.72 
Kuturutz Mtz. fi. 2.94. > v , , 
Nr. 3200. 


Kundmachung. (^-) 

Bei den am 15., 16. und 18. d. M . vorgenommenen Gemeinde­rathswahlen sind nachbenannte Gemeinderäthe gewählt worden: 

Aus dem III. Wahlkörper: 
Herr Wilhelm Rost, Hausbesitzer. 

„ Blasius Verhouz, Hausbesitzer. " A- Johann Blei weis. k. k. Professor und Landesausschuß. „ Michael Pakiö , Geschäftsgesellschafter. 
Aus dem II . Wahlkörper: Herr Leopold Bürger , Handelsgesellschafter. „ Wenzel Stedry , k. k. Ingenieur und Haus- und Realitätenbesitzer. Aus dem I. Wahlkörper: 
Herr Josef Blasnik , Buchdruckerei- und Hausbesitzer. 
„ Paul Au er, Haus- und Realitätenbesitzer. 
„ Franz Rößman , Hausbesitzer. 
„ Franz Xav. Souvan , Haus- und Realitätenbesitzer. 
„ Dr. Vartholmä Suppanz, k. k. Notar. -


Nachdem diese Wahlen unterm 27. l. M . vom Gemeinderäthe be­stätigt worden sind, so werden dieselben anmit nach §. 39 der hierortigen Gememdeordnung zur allgemeinen Kenntniß gebracht. 
Stadtmagistrat Laibach, am 31. Mai 1865. Der Bürgermeister: Dr. E. H. Costa. 
2-1. 


3« Haupttreffer 
wurden folgende durch Gefertigten verkauft: an G. Auer und I . Verger einen per 250,000 fl. an die Spielgesellschaft Terpin:c. ' „ 42,000 „ " » ^ „ Miler, Fischer ,c. „ 30,000 „ an eme Splelgesellschaft von 20 Herren „ 10,000 ,, nebst vielen kleineren. 
Zur Ziehung m l. Juli empfehle ich 
Credit-Promessen » H fl., 
Haupttreffer 250,000 fl.