jMllcherWMtlmg. a»lH. OK/»/« Prännmerationsprei«: Im Lomptoil ganzj. V»H» ^3N4 sl- l'. hall'j. fl. 5..^<». ffiir dicZustelluna l«s Hnu« ^»^> f»»V^. halbj.5'ilr. Mit ber Post gaiizi.sl.iN, hall,j.fl.7.NN. Samstag, l7. November Infeltlon«g«büh» bi« in Zellen: imal N0 Ir., ' -<^>/?^ «M.«0lr>, 5«. 1fl.;so»st p,.Zt!l« lM.Nll.. !Ü!!!.«ll., > ^«HR'I 3m. loll. u. s. w. InscNioilsstcmpel i«d. Kundnlachung. Nachfolgend wird die anf Grnnd der in dcr go schlichen Frist eingelangten Reclamationcn richtig gestellte Wählerliste für den Wahlkörpcr dcö großen Grundbc^ s>bc^ im Hcrzogthnmc Krain vcrlautbart: wälilerliste //ir den Wahllörpcr dcö großen Grundbesitzes im Hcr< zogthnlnc Krain. Adelsberg — Staalsant. Apfaltrcrn, Otto Freiherr u. - Krentz, Obcrslcin nnd Münkcndorf. Apfaltrcrn, Rudolf Freiherr o. - Freithurn, Grün-Hof nnd Krupp. Alt ems, Anlonia Gräfin v., gib. Freiin v. Erberg — Lnslthal. ^lttems, Friedrich Graf u. — Gut Naan. klnerspcrg, Anton Alexander Graf v. — Thurn» amhard, Slrassoldo'Gilt, Gnrlfeld. ^lrco, Bartholomäns, Propst — Rudolfswcrth, Ea« Pitclgilt. Ancr 6 perg, Grafen Alexander, Hermann und Alfons — Anenthal llnd Nadclstein. Aueröperg, ssml Wilhelm Fürst u. Ainöd, Gottschcc, Pölland, Roßcgg, Vornschloß, Sciscnbcrg nnd Wcixclbnrg. Ancrspcrg, Gnstau Graf v. — Mokritz. ^lncrspcrg, Josef Maria Graf v. — AuerSperg mit incorporirtcn Gütern Sonncgg, Nadlischek. Varb o «Waxen st ein, Josef Emanncl Graf v. — Kroiscnbach nnd Watzcnbcrg. ^n um garten, Johann — Wildenegg. "crg, Gnslau Freiherr v., und Louise, geb. Freiin v. Mandel — Nasscnfnß mit den incorporirtcn Gütern Sagoritzhof, Thnrn unter Nasfcnfuß. "lagay, Antonia Gräfin Ursini u. — Billichgratz. "lagay, Lndwig Graf Ursini v. — Wcißcnstein. "orsch.Horschod, Friedrich Freiherr u. — GaÜ- Hof, Pletterjach. " ° hinz, AndrcaS, Pfarrer in Zirllach — Pfarrhof ^ Zntlach. ^ l> dclli < F ahn cnfeld, Anton Freiherr v. — Thurn nn der ^aibach, Wcßniy. ^° rc> uiu i - Cronbcrg, Karl Graf u. — Hopfenbach. 3'ttcla, Johann — Wartcnberg. ^°lcnz, Ludwig — Nußdorf. Potenz, Anton - - Präwald, ^brcnrcich, Mori; u. — Ponowitsch mit dem in, lorporirlcn Gnlc Fischern, ^.lchtcnau, Adolf Ritter u. — Slrngg. Achten au, Engen Ritter v. — Preißcl. ^lchtenau, Tonssmnt Ritter v. — Botanische, "'vriau, Karl — Florianischc Spital- und Pcgauischc x, Ncalgilt. ^'l' dal>, Franz Rillcr u. — Gradatz, Sastava, Wciniiz. ^u^. Dr. Anton — Obcrgörlschach. 3 °lle, Victor — Freudenthal. ^ ar! lioldi, 3h,ton Ritter v. - Pcpeusfeld. Garzarolli. Thurn lack, Andreas Edler v. — Adlcrshofcn. Germ, Franz Xav. — Weinhof. Globocnil, Franz (Erben) — Gutcnhof. G ozzani, Ferdinand Marquis v. — WolfSbnchcl. Grcßcl, Maria — Treffen. Orimschitz, Ioh. iltcp. Freiherr v., und Ehristinc Frciin u., geb. v. Cannal — Grimschitz. Gntmannsthal» Benvcnntti, ^ndwig Ritter v. — Saucnstcin, Weixel» nnd Scharfcnstein. Hart, Wenzel (frühere Besitzer Porlmann und Weiß) — Obererkenstcin. Hartig, Friedrich Graf v. — Neustem, Untercrlen- stein. Haugvitz, Eugen Graf u. — D.'R.'O.'Eommenda. Hcß, Antonia, in Mottling. Homatfch, Anton — Tschcrncmbclhof. Hü ff er», Johanna v. — Egg ob Podpctfch. Hohenwart. Gcrlachstein, Karl Graf o. — Rannach. I ermann, Victor — Vigaun. Iombart, InliuS — Klingcnfcls und Swur. Iuvanz, Franz — Grnndclhof. Koslcr, Johann — Ortcnegg. KoSler, Peter Dr., Josef und Johann, nnd Maria Olircsa — LcopoldSruhc, Glcinitz. Koß, Anton, Dompropst — Capitclgiltcn St. Aar« lelmä und Scharfcnbcrg, dann mehrere incorporirte Pfarren. Kollnlinski, Anton Graf u. — Vlalthcser.Ordcns' Eommcnda St. Peter. Kur alt, Thcresc — Thurn bei Scmic. Langer v. Podgora, Franz — Poganitz, Brei. tcnau. Langer u. Podgora, Ida, geb. u. Fichtcnan — Luegg. Lanthicri, Karl Graf v. — Wippach, Slapp. Lazzarini, Baronin (Erben) — Iablanitz. Lnzzarini, Heinrich Freiherr v. — Flodinga. Lichtcnbcrg, Ioh. Ncp. Graf v. — Hallerstein. Lichtenberg, Leopold Freiherr v. (Erben) - Habbach. Lichtcnbcrg, Scifricd Graf v., nnd Anna, gcbornr Gräfin Ancr^perg — Lichtenbcrg, Praprece. Lippiza — Hofgestüt. Mach. Johann - - GrMattcncgg. M adortschitsch, Franz, nnd Moscr, Johann - AbraiM'crg'schc Gilt. Malli, Ignaz Podweln. Marghcri, Albin Graf u,, und Joscfinc Gräfin, geborene Gräfin Corrcth — Würdl. Marghcri, Albin Graf v., und Sylvine Freiin von Apfaltrcrn, geborene Gräfin v. Margheri Altcnbnlg. M a r ch h ard, Ioscf, nnd Karl Hirsch, in Wien - Zobcll3bcrg. Maycr, Josef ^ Lcntcnbnrg. Montan'Acrar in Idria. At nhlciscn Johann Ncp. — Gerlachstein. Mnllcr zn Eichholz, Josef v. -- Arch, Unter. radclstciii. N ugcnt, Arlhnr Graf - Kostet. Otto, Christian — Wcincgg. Pelikan, Wilhelm — Rolhcnbüchcl. Pirkovitsch, Franz, Untcrtolovral. P irnat, Maximilian — Tufslein. Porzia, Alfonö Scrafin Fiirst — Prem, Se« noscisch. Pro st ran egg — k. t. Hofgestüt. Rastern, Nikomed Freiherr v. — Scherenbüchcl. Rcchdach, Barbara Frciin v.. geborene Gräfin Thnrn» Valsassina — Kreuybcrg, önkowih. Rcitzenstcin, Karl Freiherr v., und Hnmbold, Hermann Freiherr v. — Thnrn und Gallenstein. Rcligionöfondshcrrschaft — Landstraß. Rcya.Eastclctlo, v., nnd Fran Isabella v. — Moosthal. ^ ^ Ruard, Victor — Inftlwcrlh Probstci Vcldes. Nudcsch, Franz — Kleinlack, Dragomcl. R ndcsch , Joseph - Rcifnitz 8ludolföwcrtli, Stadt — Stadtgilt Rndolsöwcrlh. Savinschcg, Dr. Josef -- Mottling. Savinschcg, Karl -- Gayrau. Schaff er, Ednard - Weinbilchel. Sennig, Ioscf (Erben) — Kinfcl, Ponsch, Monri- sche, Slrobclhof und Wittich Waldgilt. Sittich, RcligionSsondsherrschaft. Sladouitsch, Ferdinand — Tschcrnembl. Schön bürg. Walde n bürg, Georg Fiirst — Schnccbcrg. Smola, Anton — Standen. Stare, Michael — Mannsburg. Strahl, Ednard v. — Altenlack. Stcin, Stadtgcmcinde — Stadt»Eommnnc Stein. Sulkowsty, Josef Fürst v. — Neumarlll. Syre, Angust — Rnpcrlshof. Terbu ch ow ic' schc Erben, Justine v. — Kleinlack. Tcrpinz, Fidcliö — Kaltenbrnnn. Tauffrcr'schc Erben, Moritz Freiherr v. — Weixclbach. Thuru - Valsassina, Grafen Hyazinth nnd Gustav — Nadmaunsoorf und Wallenbnrg. Trcnz, Ferdinand Adolf — Draschlowitz. Urbancic, Eduard — Höflcin, Stermoll. Urbancic, Johann Nep. — Thurn unter Ncubcrg. Valois, Ludwig Freiherr v. — Ruckcustcin. Valmagini, Julius v. — Rcitcnbnrg. Vestcuck. Moritz Ritter v., und Anna a/b. Sauen« stcin — Ncndcgg, Schncckenbüchcl. Voll, Friedrich, unbekannten Aufenthaltes, jetzt in Eon« curs — Ratschach und Scharfenberg. Vullmann, Anna — Ncuhof. Vouk, Vinccnz, Pfarrer — St. Rnprccht Pfarrgilt. Walthcr, Maximilian — Großdorf. Wassitsch, Raimund — Grailach. Widm er, Bartholomäns, Fürstbischof - Görtschach, Laibach Pfalz. Wilchcr, Friedrich — Steinberg. Wiudischgrätz, Hugo Fürst — WagcnSperg. Wiudischgrätz, Veriaud Fürst - - Haasbcrg, Loitsch, Lncgg, Slatcncgg. Wolle uSpcrg, Franz Freiherr v. — Sello. Wurzbach - Tanuenbcra., Dr. Karl v. — Ebcns« fcld, Schwarzcnbach und Gcschicß. W nrzba ch - Tanucnbcrg, Dr. Inlius v. — Lands' preis. Zois-Edelstein, Anton Freiherr v. — Egg ob Kram bürg. Zois-Edel stein, Anton, Michael, AlfonS, Sig< mund, Freiherren, Scrafinc Gräfin v. Welfcrsheimb, Gabriele Griifin Icnnifou, Mathilde Gräfin Ancrö« pcrg — Iaucrburg. Im Sinne des F 25 der Landtagswahlordnuug für das Hcrzogthum Krain werden den am Lande woh. ncndcn Wahlberechtigten dcö großen Grundbesitzes ihre Legitimationölarlcn zn dcr am Z. December 1866 um 10 Uhr Vormittags im Landhause zn Laibach slatlfin« denden Abgcordnctenwahl für den Landtag dcö Hcrzog-lhnmS Krain uuter einem im Wege der k. k. Bezirksämter zugesendet, die in Laibach anwesenden Wahlberechtigten diese« Wahltürperö aber. sowie die außerhalb dcS LaudcS wohnenden werden eingeladen, ihrc Legiti« lUlltionblarlcn entweder persönlich, oder durch die znr Ausübung ihres StimmrechteS Bcoollmüchtigleu beim k. t. LandcSpräsidium zu erheben. Laibach, am 16. November 1866. Vom l. k. öandesprä sidinm für Krain. Sr. l. k. Apostolischen Majestät wirklicher geheimer Rath und Statthalter: Eduard Freiherr v. Vach m. i». Richtalllllicher Theil. Laibach, 17. November. Unsere innere Angelegenheit tritt nun unmittelbar vor dcm Zusammentritte der Landtage wieder mchr in den ^ordcrgrnnd. Daß da dcr Blick wieder vor allcm auf Ungarn fällt, ist leicht begreiflich; wäre ja doch dcr Ausgleich mit den Ländern dcr St. Stc« phanSkronc dcr AnSgangspnnkt zum Ausbau dcr Ge« sammtucrfasfnng unserer Monarchie. Das „Wiener Journal" bespricht in seinem „Leitartikel" die Frage dcö Ausgleiches mit Uugarn und die Scllnng dcr Parteien diesseits nnd jenseits der Lcitha, constntirt dic fortdancrndc Bereitwilligkeit dcr Regierung, den Ausgleich zu fördern, bedauert die Muthlosigkcit der Deakpartci und schließt seinen be-herzigenSwerthen Artikel mit folgenden Worten: „Die politische Constellation ist für Ungarn gerade so überaus günstig, wie sie vor einem Jahre war, und sie brancht wahrlich nicht günstiger geworden zn sein. Dcm Lande kann allcS zn Theil werden, was seine Zu-lunft sicherstellt, was den Wünschen seiner erleuchtetsten 1748 Patrioten eine Erfüllung gewährt. Wenn aber dcr Bogen so straff gespannt wcrdcn sollte, daß cr bricht, wcnn die Magyaren, ihrc Frcnndc verkennend, sie selbst cut« wafflicn und ihrc erklärten Gegner waffncn helfen, so werden sie eine Gelegenheit, nationale Größe zn crrin« gen, von Leidenschaft nnd Hartnäckigkeit befangen, von sich gewiesen haben, die ihnen schwerlich znm zweiten male geboten werden kann. Jahre der Unrnhc und Trübfal werden sich dan» über dein ^'ande lagern, welches cö hcnte noch in seiner Gewalt hat. dnrch Mäßi« gung nnd Einsicht glücklich und groß zu werden." Die Unruhen in Spanien, von dcncn uns der Telegraph Mcldnng machte, scheinen einstweilen noch mcht so ernster Natur gewesen zu sein, als man an-sanglich glauben mochte, denn unterm 8. d. M. schreibt man aus Madrid, daß selbst bei Vornahme dcr Mnni» cipalwahlcn auf der ganzen Halbinsel nirgend eine wie immer geartete unliebsame Manifestation stattgefunden hätte; anch fielen die Wahlen im allgemeine» zu Gunsten der conservative» Partei aus. Die telegraphische Nachricht, wclchc von einem Ausstände in Barcelona zn melden wußte, wird nun als vollkommen erfunden bc> zeichnet. So ganz ruhig ficht es übrigens auf dcr ibc> rifchen Halbinsel durchaus nicht aus, nnd früher oder später kann man dort den ernstesten Ereignissen ent« gegenschcn. In diesem Sinne schreibt man auch der „A. A. Z." unterm 12. d. M. aus Paris: An competenler Stelle eingeholte Erknndigungcn ergeben, daß die Nachricht (vom Ausstände in Barcelona) nicht sowohl anf einer Erfindung als vielmehr auf einer Verwechslung und der unausbleiblichen Uebertreibung beruhte, deun in Barcelona ist zwar dic Ruhe nicht gestört worden, wohl abcr hat in Saragossa ein kleiner Pntsch stattgefunden. Derselbe war das Resultat cincr Verschwörung, die leicht zn bösen Händeln hätte führen können; da sie jedoch entdeckt wurde, konnte die Militärbehörde alle nothwendigen Vorlehrnngcn treffen, um die aufbrechende Bewegung im Keime zu ersticken. Dies geschah; daß aber damit das letzte Wort nicht gesprochen und eine ernstliche Ncvolntion kanm noch abzuwenden ist, ucr-hcimlicht man sich selbst in jenen Kreisen nicht, die znr Madrider Regierung in sehr intimen Beziehungen stehen. Die Verhaftungen in Paris. Paris, 11. November. Die Verhaftungen, wclchc im Quartier Latin stattfanden, bilden fortwährend das Tagesgespräch. Schon seit längerer Zeit hnttcn in Paris keine Razzias aus politischen Gründen in solchem Maß-stabc stattgefnndcn, nnd man mnß auf 1851, also noch in die Zeit dcr Republik, zurückgehen, um Beispiele zu finden, daß in unständigen Kaffeehäusern solche Maß-regeln vorgenommen wnrdcn. In Weinkneipen war dies später wohl noch vorgefallen, abcr anch schon scit mch-rcreu Jahren nicht mehr. Selbstverständlich glanbte daher das große Pnblicnm, daß eS sich nm eine großartige Vcrschwörnng handelt. DicscS scheint nnn aber keineswegs der Fall zn sein, und wenn man dem „Sn'clc" Glauben schenken darf, so ist die gcmzc Angelegenheit ohne große Bedentnng. „Man erinnert sich wohl," so berichtet dasselbe, „daß beim Genfer Eongressc eine An« zahl Arbeiter, wclchc sich für Dclcgirtc dcr Pariser Ar» bcitcrbevölkerung ausgaben, auS dcm SitznngSsaalc weg« gewiesen wurden, weil ihrc Vollmachten nicht in Ord< nung warcn. Die Discussion, dic sich bei dieser Gelegenheit entspann, artete in eine Schlägerei auS, und ein junger Pariser Advocat Namens P., welcher die weg-gewiesenen Dclcgirtcn begleitete, soll sich wegen thätlicher Mißhandlung zu beklagen gehabt haben. Vor einigen Tagen nun forderten P. und scinc Freunde eine gewisse Anzahl junger Lentc ihrer Bekanntschaft anf, sich im (5af(> de la Renaissance zu versammeln, um ge« meinschaftlich zu berathen, ob es nicht nothwendig sci, von gewissen Pariser Delcgirten wegen ihres Auftretens in Genf Rechenschaft zn verlangen. Auö diesem Grnndc soll sich der größte Theil dcr jnngen Leute, die jctzt in Haft sind, in daS genannte Cas" begeben haben. Wenn dcm so ist, so werden dieselben nnr für daö Vergehen, einer nicht autorisirtcn Versammlung beigewohnt zn ha> bcn, verantwortlich gemacht werden können." So weit das ,.Si<''cle." Mehrere Blätter haben berichtet, daß dieselben anch der Theilnahme an cincr geheimen Gesellschaft angellagt sind, und wie man erfährt, hielt die Untcrsnchnng jetzt auch diese letztere Anklage noch ausrecht. Die erste officiclle Kundgebung über die Ver» Haftungen verdankt man der, übrigens falschen Mitthei' lung des „Aucmr national," daß dcn Verhafteten Hand« schellen angelegt worden seien. Das genannte Journal crhiclt deshalb ein Communique, dcm Folgendes zu cnl-nehmen ist: „Die von dem „Avcnir national" angclün-digte Thatsache ist falsch. Die Beschuldigten wnrdcn von dcn Polizcidicncrn, welche bei ihrcr Vcrhaftnng mit-gewirkt, nach der Polizcipräfcctur gebracht, indem sic dieselben am Arme führten. Dcn Verhafteten hatte mau nicht allein leine Handschellen angelegt, sondern den-selben sogar cinc so große Freiheit gestattet, daß cincr derselben versuchte, dic Flucht zu ergreifen. Keine Cut« faltung von Militärmacht fand stall; die Verwaltung halte weder Soldaten von dcr Municipalgarde, noch Linientruppcn zur Ausführung der Iustizbefchlc com. mandirt. Wenn cS sich um die Verhaftung gefährlicher Männer handelt, so hat dic Vcrwallnng das Recht, selbst strenge Maßregeln vorzuschreiben, und dieses nicht allein im Interesse ihrcr Agenten, sondern auch zur Sicherung der Achtnng, welche man dcn Gesetzen schuldet. Wenn unter dcn vorliegende» Umständen die Ver« waltnng mit größter Schonung verfuhr, so hat sie gc-glaubt, dieses unter ihrcr Verantwortlichkeit lhnn zu können; indem daS „Avenir national" die Wahrheit entstellte und ohne Verification einen vollständig falfchen Bericht veröffentlichte, se> hat cS sich in den Angcn eincs jeden unparteiischen Mannes dcn Vorwurf, einem Gc» fühle dcr Herabsetzung Raum gegeben zu haben, zugezogen." Besondere Vorsichtsmaßregeln brauchte übrigens die Polizei auch uicht zu ergreifen, da die Polizei« Präfcctur, welche bekanntlich auf dcr Eit^ liegt, von dcm Place Michel, wo das Eaf« dc la Renaissance liegt, nur dnrch dic Brücke über die Sciuc und die Breite dcr Kais getrennt ist. Unter den Vcrl>aflctcn befinden sich Mitglieder sehr angesehener Familien. Ienucsse, Sohn deö Präsidenten des Tribunals von Versailles; Lauallcc, Suh» eines reichen Gutsbesitzers im Eharcntc-Departement, dcr Mitglied dcr constitnircnden Versamm« lnng war, die beiden Brüder Lcvrault, Söhne des chc-maligcn französischen Geschäftsträgers in Neapel, Paul Dnbois, Sohn einer reichen Familie in Nantes, nnd viele Schriftsteller uud Küustler von Bedeutung. Dieses findet seine natürliche Erklärung darin, daß daS Eaf»'' dc la Renaissance ein sehr besuchtes Hans ist. Die Vorfälle, die bci Eröffnung dcr Vorlesungen in dcr mc-dicinifchen Facnltät stattfanden, und wo man rief: „Es lebe der Materialismus! Es lebe der Congreß in Lisge! Nieder mit Dupanlonp!" haben mit der vorliegenden Sache nichts gemein, obgleich vier Studenten, die in Lültich waren, sich nntcr dcn Verhafteten befinden. Oesterreich. ö<> si. anf zchn Jahre ans RcichSmittcln gleichsam als Compensation dafür zn erwirken, daß die Adapti-rungSbautcu dcr Dctcntionsanstalt Lanlowitz anö dcm st. Landcsfondc entnommen wnrden, ohne vcrintcrcssirt wordcn zn scin. Wic nun mitgetheilt wird, hat daö k. k. Iustizministerinm diesen Vorschlag mit dcm abgc-wicscn, daß der Bau einer LandcszwangsarbcitSanstalt nnd dic Bcistcllnng der Niiltcl hiczn nicht Sachc dcS Inslizministcrinins seien. Pest. Bekanntlich ist in Ungarn vom 1. Iün-ncr d. I. angefangen dcr Stalthaltcreirath als oberste Vclwaltnngs-Bchürdc in den Wirkungskreis dcr Fi' nanz.LandcS.Dircctions-Ablhcilnngcn gclrctcn, allcin dic eigentliche Vcrwaltnng blicb noch bci dcn Finanz-Bc-zirtS'Dircctioncn uud dcrcn Organen, dic Gcldmani-pnlation bci dcn Stcnerämtcrn nnd die Rcchtsvcrtrc« tnng bci dcn Finanz^Procnratlircn. Vor Knrzcm erst wllrdcn für die Verwaltung der Fondsgüter dic vor rcm Iahrc 1848 bestandenen Präfcctorate, sechs an der Zahl, wieder ins Lcbcn gerufen, wclchc in dcn Wir-lnngslrcis dcr Finanz-Bezirlö'Dircctioncn lrctcn und gegenwärtig mit dcr Ucbcrnahmc dcr Güter beschäftigt sind. Die Gcldgcbahrnng wird abcr vorläufig auch fcrncrhin noch von dcn f. t. Stcnerälutcrn besorgt wer-dcn. Für die RcchtSvcrtrclnng wurde daö l,'lM8Nlum-l!l)!!li^<>-l'llnlil)N!»Iiui!>'Dircctorat rcstitnirt, jedoch mit dcr Beschränkuna, daß dic Vcrtrctnng außerhalb Pcsts durch die bisherigen cxponirten Organe dcr Finanz« Procnraturcn, und bezüglich dcr von dcn Procnraturcu in Preßburg, Kaschau und Tcmesvar besorgten Rechts« nnaclcgenhcitcn durch je einen Beamten derselben mit nnmittclbarcr Unterordnung nntcr das Dircctorat fortzuführen sci. Die dcn scchs Präfcctcn zngcwiescneu Gütcr gehören fast anSschließlich dcm Religions-, Stu-dien» und UnivcrsitätS-Fondc, und um cinc Vorstellung von dcrcn Umfange zu gcbcn, erwähnt cin Eorrcsvon« dcnt dcr „N. Pr.", daß daS Scllycr Präfcctorat allcin, keinesfalls daS größte, zehn Herrschaften mit sieben Prädien und 29 Urbarial-Gemeinden zu verwalten hat. Trieft, 15. November. (Tr. Ztg.) Dic gestern von uns mitgetheilten Nachrichten über daS leider jetzt weniger als bisher befriedigende Befinden Ihrcr Maj.! der Kaiferin Charlotte von Mexico können wir dnrch einige Details vervollständigen. Dic hohe Frau, welche von dcr Fiction, vergiftet ,;n werden, l'nr thcilweisc hat bcfrcit werden können, weist, obmoll sie dic vorgeschriebenen Speisen zu sich nimmt, noch immer die ihr gereichten Getränke zurück. Zu den tramigcn Wal)"' gcbildcn, die ihr cinc solche Enthaltsamkeit eingeben, haben sich nnn noch andere gesellt, dic ebenso beklagen^ werthen Ursprunges sind und dic zn bekämpfen ebenso große Sorge erfordern wird. Dic Kaiserin hegt die fixc Vorstellung, daß ihrc Umgebung in dcr Anhang llchkeil an ihrc Person nachgelassen habe, und daraus hat sich bci ihr cin Wahn entwickelt, dcr sich oft liis zum Mißtrauen steigert. Dic erst vor Kurzem noch gehegte Hoffnnng, daß die Herstellung der hohen Frau in nicht zu ferner Zeit gelingen werde, ist durch dic neuesten Erscheinnngcn leider erschüttert worden, und es ist wahrscheinlich, daß dic Krankheit lange währen wird. Doch sollen auch dic Aerzte, wic wir erfahren, die Meinung gcänßcrl h^ibcn, daü dcr Verlauf des Uclicls vielleicht noch in dicscm Monat zu cincr Krisis führe» werde, und dann wcrdc man in dcr Lage fein, ein bestimmteres Urtheil abgeben zu können. Verschweigen wollen wir nicht, daß trotz ?es körperlichen Oohlbcfin< dcns dcr Kaiserin nnch die Ansicht geltend gemacht worden ist, zu dein lief beklagten geistigen Lcid der cdlc» Fürstin lönne vielleicht nvch eine physische Krankheit hinznlrclcn, aber es ist selbstverständlich, daß jegliches Voraussagen, ob körperliches Kranksein die dunkeln Schatten dcr Seele verschcnchcn könne oder nicht, eitel ist. Dr. Ilet ist fortwährend i» dcr unmittelbarsten Nähe dcr Kaiserin, anch Dr. Nicdel ans Graz ist in Miramar. Während einiger Tage halte Ihre Majestät dcn Besuch dcr Fürstiu Aucrsperg. Ht us land. Frankfurt a. Vt., 11. November. Dcr vor mehreren Wochen nach Berlin abgegangene Protest (Denkschrift) gegen die Einverleibung Frankfnrts hatte, mit übcr ^(100 Unterschriften versehen, durch d,cn amcri< tauischcn Gesandten an den König übergeben werden sollen, was abcr nicht geschehen ist. Man hat dcn Protest darauf mit cincm von hiesigen fünf Bürger» ! ansgcstclltcn Begleitschreiben abgehen lassen. Diese letzteren sind nnn vorgestern vor die Polizei gcladcn und ihnen dort eröffnet wordcn, daß das Ministerium dcin Könige die Denkschrift zwar übcrgcbcn habe, dieselbe abcr nach Form und Inhalt sich nicht znr Bcantwor-lung eignc. — Mit einigen Erstaunen vcruimmt man, daß Preußen bis jetzt noch gar keine Anstalt gemacht haben soll, dic von Baicrn abgerissenen Gcbictslhcilc faclisch in Besitz zu nchmcn. DaS „Franks. Ionru." läßt sich aus Fulda schrcibcn: „In dcn baicrischcn Gc-bictslyeilen unserer Nachbarschaft, wclchc prcnßisch geworden sind, stockt Instiz und Vcrwaltnng, da dic baic-rischcn Beamten versetzt sind, nnd namentlich die höher" Rcchtsinstauzen außerhalb dicscr Gcbietslhcilc ihrc EoM" petcnz ablehnen. Verlegenheiten sollcn bcrcits cntstcm» dcn scin, und Schädignngcn der Aintsangchörigen tön» ncn nicht anöblcibcn. Auf erhobene Beschwerde eines durch diesen Zustand Bcnachthciligtcn ist von Berlin ans das hiesige Obergcricht angewiesen wordcn, einst' weilen wegen Erhaltnng cincr erforderlichen Rechts' pflege dic nöthige Fürsorge zn treffen. Einige M^ glicdcr dcö ObergcrichtS sind deshalb in dic betreffenden LandgcrichtSorte abgereist, um fich an Ort nnd Stelle zu inslrnircn. Hannover, l>. November. Die Erllürnng, welche vor einigen Tagen hicr dic Versammlung von etwa 13" Rittcrschaftsinilglicdcrn beschlossen, ist folgende: Nachdem unter Nichtbeachtung der blechte dcS angk' flammten KönigShmlses u»d des Landes und gegen desse» dringendsten Wünsche zu ihrem tiefsten Schmerz die Einvel' Irilmng des Künmgleichs Hcnuwocr in Preußen ausgespl"' chrn ist nnd jetzt die Ausführung derselben dcvmstcht, wclcb^ das Land, durch dic Macht genöthigt, sich bci genüge'^ Wahiung seiner Nechte uud Interessen wird beugen müs!^'/ so glauben die Unterzeichner, ausgehend von d,m unbezwel' selbarrn Rechtssatz, dah mit der (3roberung deö Lande» teineZwegs das grsammte osjentlichc Recht desselben hii's^g geworben, und sich stützend auf das königliche Wort ve lhunlichslcn Schonung des Bestehenden und der verheißenen Berathung, als unabweisbare Nechtsforderung ausspre^t zu müssen, dah in dem öffentlichen Rechtszustande des Lanve nichts weiteres geändert werde, als was sich als eine unve^ meidliche Folge der Annexion darstellt, und daß anch hiernach nöthigen Veränderungen nickt anders als u" Mitwirtunss einer wahren Vertretung des Landes gcs^^ ', Als zu einer solchen Vertretung berechtigtes Orga" " „lügen sie keinesfalls eine Versammlung einseitig nach ^ wähl der vrcuhischen Regierung zu berufender P"!"'"'" ^ erkennen, vielmehr betrachten sie als solches Organ v"/" 9 meine Stündeversammlung und die bestehenden P""'^„, landschaften. Sie sind zugleich der Ansicht, daß, "««) die lüniglich preußische Regierung bereits mit emz''l"en >"' lichen organischen Einrichtungen (Verweisung der I^lz a^^ dcr Eisendahn., Post« und Zollverwaltnng an dle ^l'"'^^ in Berlin), und zwar einseitig, vorgeschritten >,t, "^ ^,g lichste Beschleunigung der Berufung einer Landcsvcr ^ zum Zwecke dcr Mitwirkung auch in besonderer ^.^. auf die Erhaltung der Ruhe des Landes und °" ^ nung einiger Zufriedenheit mit dcr Art der Ueve ein dringendes Vedürsnih ist. 1749 Diese Erklärung haben auch einige wenige Bürgcr-l'chc, Besitzer von Rittergütern, unterzcichuct. N. o. Bcn-lugseu war nicht anwesend; E. u. d. Horst war anwesend, aber »erhielt sich schweifend. Die Mitglieder der Osüabrücl'schcn Riltcrschaft hallen ihre Belhsiligung c>n der Versammlung ans dem Grunde abgelehnt, weil sic es uiiangemcsscn und ihren Gefühlen zuwider hielten, dcu preußischen 8icgiernngöc»rgancn irgend welche An-l'ähernng zu zeigen. Die Syndiken und Landräthe der ^Snabrück'sch.'u Provinziallaudschaft, darunter Slüve und Vürgcrmeisler Nciquel, habeu gegen die Auffassung, daß Mit der Beseitigung der frühcrcu Hcrrschcrfamilie auch bas Vcrfassungsrecht des Landes gefallen sei, eine Verwahrung beschlossen. — AuS dem Osuabrück'schen wird berichtet, daß dcr eifrig colportirtc, an die Großmächte Europa'S gerichtete Protest gegen die Annexion Hauuo< ^crs dem Ministerium des Ncußcru in Wien ülicrrcicht lst. Wenu dabci angegeben wird, die Zahl der Unterschriften betrage über 000.000, so mag bemerkt werden, baß die männliche Bevölkerung dcS ganzen Landes vom zwanzigsten Jahre au nur etwa diese Ziffer erreicht. Die Uebertreibung in der Zahl ist also tlar. — Auf ^orstclluug dcS LandescommissarinS ist verordnet, daß in den Kirchen des Landes am nächsten Sonntag nicht cin besonders feierlicher, foudcrn der gewöhnliche Gottes-dienst gehalten und nnr in das Kirchcngcbet eine allgemeine Danlsagnng für den in Deutschland wieder her< gestellten frieden, sowie die Bitte um ciuc Frcudcuernte aus der Tlnäncusaat aufgenommen wird. Hamburg, 10. ?lovembcr. In der gestrigen Sitzung der Bürgerschaft wurde das vom Senat be« muraglc neue Wahlgesetz znm norddeutschen Parlament angenommen, jedoch mit den Zusätzen: 1) daß die Wahlkreise nicht iwm Scnat allein im Vcrwnltnngswc^c, sondern daß sie unf dem Wege der Gesetzgebung bestimmt werden sollen; 2) daß kein Mit» Nlicd des Reichstags zn irgend einer Zeit wegen seiner Abstimmung oder wegen der in AnSübnug sciues Bc-lufe gclhauen Acnßcrnngen gerichtlich oder disciplina-nsch verfolgt odcr sonst außerhalb der Versammlung zur Vcrantwortnug gezogen werden dürfte, und 3) daß die Mitglieder des Parlaments ein Tagegeld von 4 Thalern und Reisekosten-Eulschädignng von 12 Silber» lNoschen per Meile hin nnd zurück crhaltcu sollen. Das bestimmt ausgesprochene Motiv dcS letzten Zusatzes war die Bcsorgniß, daß ohne die Zusicheruug solcher Ver-Lutuug, die cvcnlnell auf die hamburgischc Staatscasse in übcruchmcu sci, die Wahl ans ciucn kleinen Kreis wohlhabender Männer beschränkt sein werde. Man muß nun abwarten ob dcr Senat hierzu seine Zu-slimmung ertheilen wild. Bis dahin ist der Erlaß des ^csetzcö aufgeschoben. Venedig, 13. Noucmlicr. Das Muuicipiuiu inachl liclcnmt, daß die ans Trirst ui'd Istricn hicr cingelrof' fcncn Gäste (!">'uklli) cincn Betrag von 2000 L. für die hiesigen Armcn unter sich gesammelt und demselben eingehändigt habcn. ^ - 14. November. Gestern cr< lhciltc der König einige Audienzen, verabschiedete sich vom Hofstaate nnd besuchte Abends das Fenicclheatcr.Hcute Äiorgcnö um 6 Uhr reiste er ab. Vmhcr hat er noch !ür einige um die nationale Sache verdiente Lente aus ^m Polke besondere Medaillen zur Vcrlhciluug bc> stimmt. Die Hcrzogin von Genua und die Prinzen bleiben noch einige Tage hicr. — Die „G. di Vcn." vcr-^'fcittlicht bereits einen „Schmcrzcnbschrci" ansEhioggia, °"s sich vcrgcsscn und zurückgesetzt fühlt. — Die hicsi« NM Zcilnngcn find so galant, dcr Frau Raltazzi den Titel „Piincipessa di ^olmö," den sie „l>)' lx>u>-l<>,<<)" slihrt, nicht streitig zu machen. Die genannte Dame lst bekanntlich c nc Tochter dcr Prinzessin Lätilia Vona« Parte (Tochter dcö Piiuzcu Luciau, Fürsten von Emuuo, aus dcsfen zweiter Ehe mit Alexandrine dc Blcschamp), 'vclchc mit dem englischen Gesandten iu Athen, Sir Thomas Wyse, vermählt war, von ihm aber glschicdm wnrd^. Sir Thomas hat die Ehre, Vater dcr nach ^' Scheidung gcboruen llindcr zu sein, ausdrücklich "^clchnt, uud'ebenso hat die deutsche fürstliche uud ^"slichc Familie Solms öffentlich erklärt, daß zwischen ^/ "nd Hcrrn Solmcs, dem erstcu Gatten der Fran s "llazl.1, Sohn ciucö rcichgcwardenen clsnsscr Flcisch. Mucrs, nicht die geringste Verwandtschaft bcstchc, Paris, 11. November. Gcstcrn wurde laut Äc-^'^ .dcr „Köln. Ztg." der nördliche Theil vou Paris ^hlich durch starkes Gcwchrseuer in Schrecken und ^"ast versetzt. Man glanbte sofort, und die vielfachen ^chaftmlgcn dcr letzten zwei Tage lassen dies am /^.c natürlich erscheinen, daß ein Aufstand iu der fran-Elchen Hauptstadt anSgcbrochcn sei. Bcdcuteudc Trnp-^>Uasscn stürmten unter Icbhaftcm Gcwchrfcucr von ^ ' Dcuis nnd den umliegenden Forts gegen Paris ^' "langen dnrch einige Thore, unter andern die von t>c> ^""'- ül die Stadt ein uud besetzten ciucu Theil ^.angrenzenden Straßen, indem sie ohne Unterlaß M^ ' Dazwischen tönte das Gerassel dcr Trommeln ei» c^ Schmettern dcr Trompeten — kurz es war d^vli^cnscandal, „„5, ^, großer Theil der Bewohner lcu . ^ladttheils wnrde in einen so panischen Schrck-brml?^' ^^ ^ ^' flüchten begannen. Bei An« »var ^"^^ lMle dcr Angriff begonnen, uud es geb '"M'ähr ci» Viertel auf 8 Uhr, als plötzlich Hall Truw ""^' Das Feuern ward dann eiugcstcllt, die "ppcu zogen sich znrück und die Bewohner, welche sich nach uud nach vou ihrem Schrecken erholten, fingen^ an, zu begreifen, daß fic fich weder im Ausstände be«! findcn, noch überhaupt ein Aufstand ausgedrochcn sci, soudcru daß die Truppen, welche nordwärts von Paris liegen, ein Nachtmauöoer ausgeführt hatten. Die Gründe, welche zu dicscm jedenfalls höchst scllsamcu Auftreten Anlaß gegeben, kennt mau uoch nicht. — Ueber das Befinden des Kaisers ist zu melden, daß er h.'ute jagt und morgen neben dcr Sitzung des Bcwaffuungsausschufses zahlreiche Privataudienzen ertheilt. — Die von mir aus Aulaß der Vortläge 5cin< kcls eines Tagcö erwähnten Katakomben iu dcr Nuc de Scribe haben einige Financiers auf den Gedanken gebracht, ebendaselbst einen großartigen und schöllen! Saal, Atheuäum, zu erbauen, dcr zu Vortragen, Cou« ccrte» u. s. w. dicucu tann, und später sicherlich eiuc reiche Dividende abwerfen wird. Vorerst bildeten sie einen Ansschuß zur Veranstaltung nnd Lcituug von Coufcrcu» zcn. Iu dciusclbcu sitzt Herr E. Laboulayc obenan, findcn sich Legouv«', Itemusat, I. Simou. Zur Abhal> lung uou Vorträgcu sind bereits eingeschrieben E. Angicr, Tainc, Weiß, St. Marc-Girardiu, L^boulaye, (5aro, Vroglie, Cochin. Unter den Eingeschricbeucn befinden sich die Intelligenzen aller Farben, nnd namentlich solche, welche vom Untcrrichtsministcr im vorigen Jahre mit dem Interdict belegt wurden. Scheu wir hierin den Fortschritt der Regierung oder die Macht der Finau-cicrs? Sccrctär des VcrwaltungSralhcs ist Herr Iuug, dcr unermüdliche Aulipapist des „Iourn. dcö Dl'-bato." Ganz Paris wird am Mittwoch der ersten Vorlesnng dcö Herrn Lcgonoe beiwohnen, uud die uupolitischcu Tagcöblättcr werden ihre Confcreuzbcrichlc haben wie die großen Zcituugcn ihre Kammerbcrichtc. — Die Fi» nanzlrcifc haben mit Hilfe militärischer Fachmänner auSgcrcchnct, daß die Neuorganisation dcS HccrcS nicht sogleich, doch nnanöblciblich zn einer Vcrlnchrung dcö Kriegsbudgets um 200 Milliuucn Francs führen wird. — Marqnis Larochcjacquelcin gibt heute große Tafel in feinem Schloß in St. Gcrmam — das fchlagendstc Demcuti der Zcitnngcu, welche ihn durchaus begraben wollten, nm ihn zn verhindern, cinc Rede über die Er-cignissc in Dcutschlaud zn halten. — Hcrr Lachand, der beste Mclodromalurg des Gcschworucugcrichts, wird von seinen Collcgcn im Instizpalastc noch mehr über die Achsel angesehen, seitdem er sich vom Grafen v. d. Goltz gegen das „Memorial diplomatiqnc" cngagircn ließ, ein in seiner Art erster Proceß gcgcn die franzö» fische Presse, und darum jedermann unaussprechlich verhaßt. — Die Regierung beabsichtigt sehr ernsthaft die Vorlage eines Gesetzes, welches alle Wasserstraßen einfach taxfrei macht, wie die Landstraßen — ein Mtcr Schnitt ins Bürget nnd auch in manche Aahndiuidendc. — In St. Elicimc üttcrcssilt mau sich schr lcdhaft für die bereits pateutirtc Erfindung cmcö Herrn Tracol, welche die Arl'cit dcr Seidcuwürmcr abschafft, md:m sie die Seide unmittelbar, und zwar ungcincin reichlich, aus den jährlichen Trieben des Maulbcerbaums zieht. Personen, welche die Sache gcfehcn haben, sind cutzückt. Wenn sich die Erfindung im Großen nnd prat> tisch bewährt, kann sie allerdings nicht unterschätzt werden. (Allg. Ztg.) — Die französische Regierung hat nun dcfimtiv beschlösse», ein G c u cr alc 0 ns u l a t iu F rank s u r t zu errichten. Dasscloe soll jedoch lciuerlci politische, soudcru uur comuicrziclle Zwecke vclschcn, hauptsächlich aber zur Bcqucmlichtcit der zahlreichen iu dcr Myc weilenden nnd im Sommer durchreisenden Franzosen dienen. (5s ist ,n Frankreich Gebranch, daß Consulate nnr einheimischen, diplomatischen Persönlichkeiten, nicht aber fremden Nationalen anucrtrant werden. Es gib! demnach nnr l-m»«!^ ,»i,^i, leine Tilnlar-Handclöcon« jule, wie bei anderen Staaten. Von Seiten Prcnßcns follen dieser Intention bei dcr Wichtigkeit dcr Stadt als Handelsplatz, und da man in Paris viel daranf zn hallen scheint, teinc Schwierigkeiten in den Weg gc> legt werden. Brüssel, 11. November. Die Versammlung der Delegirtcn dcr „katholischen Union" „hat am 5). und <;. d. M. zu Brüssel staltgesuudcu. Das Bureau bestaub auö Barou Gcrlach, Barou dc la Faille und dclu Vicomtc E. v. Kcrckhove, Herrn Ducpctiau^. Hcrr v. sscrckhovc ergriff im Namen des Centralcomit^'s das Wort und charatlcrisirtc in einer ansgczcichnctcn, dnrch öftere lebhafte Beifallsrufe uutcrbrochcucn Rede deu Zweck dcr Vcrfammluug, indem er das Regime dcr Intoleranz mit schlagenden Aewcisgrüudcu unbarm-herzig verarbeitete. Hierauf erstattete Hcrr v. Dccpc« tiaux über dcu Stand dcr Union von 1805-66 Be» richt, worans zu ersehen ist, daß die Union kein Mittel zn ihrer Ausbreitung nnbcnützl läßt nnd mit uuermüd« lichcm Eifer und mir Ergebung für ihrcu Zielpunkt dcr Befreiung der Kirche vou dcu durch dcu Liberalismus ihr angelegten Fcsseln stets im Ange behält nnd kräftig verfolgt. Die Vcrfammlnng hat sich darüber auch schlüssig gemacht, daß die allgemciuc Versammlung der Katholiken, wenn die Umstände es gestalten, tüuftiges Jahr iu Mcchclu stattfinden soll, wo sie alsdann mit dem ganzen Glänze einer imposanten Kuudgabc und der Arüdcrschaft der Katholiken aller Länder der Erde umgebcu werden möge. Man ernannte, so berichtet dcr „Monde", eine Commission, welche beauftragt ist, die Interessen dcr Katholiken nntcr deu gegenwärtigen Vcrhältuisscn zu wahren. Baron Gerlach, erster Prä-sioeut des Eassatiouöhofcs und Vcrciusvorstch.'r, ersuchte um Euthcbuug sciucr Functioncn mit der Vcmerkuug, daß er forla» Ehrcnpräscs der Uuiou zu bleiben wünsche. Dcr Gaicrlilsccrctär Ducpctiaux danlce dem wiir» digcu Präses für sciu bisheriges eifriges Wilkcu in einer von einstimmigem Bcifall begleiteten Ansprache. Dann wnrdcn die Preise für die Preisausschreibung von Kunstwerken fixirt, welche im Jahre 1864 beschloss sen worden war. Die Versammlung trennte sich, nach« dem sie ihren Gcncralsccretär beauftragt hatte, ciue telegraphische Dcpcfchc uach Rom abzusenden; sie wurde uuvcrzüglich vom Eardinal Autouclli beantwortet und dcr apostolische Segen des heiligen Vaters gespendet. Von den Prcisarbcitcn sind die Arbeiten im Genre dcr religiösen Mnsik besonders gclnngcu; 76 Eoncurrcutcn auö zwölf ucrfchicdcucn Ländern sind dnrch ihre Arl>ci' tcn vertreten. Den ersten Preis erhielt Herr Silas mit einer Messe für vier Stimmen und Orchester. Herr Silas, Eompositcur iu London, stammt aus ciucr jüdischen, doch seit larger Zeit convertirten Familie und ist zu Amsterdam geboren. Den 8. d. M. starb in Mcchcln Jean von Hciucl, Prälat, Gcncraluicar uud ehemaliger Vorsteher dcS Archidiöcesan-Seminars. Er war ein Mann vau großer Bildung und ein hervorragender Geist. Er hat mehrere gute Werke geschrieben, nntcr anderen eine Abhandlung über die französische Literatur. Aus Kurland, 9. November. Nachdem die Regierung in Polen fast alle rö m i sch - ka t h 0 lischcn Klöster geschlossen, fährt sie jetzt in den übrigen Guber» nicn damit fort; in letzter Woche sind die Klöster zn Bcrditschcw, Kamcnch nnd Mcschiri'lsch geschlossen uud Mönche uud Nouucn ausgewicscu worden. — Ueber die Korea-Au a, cleg cu h c itcu schreibt die „Kölu. Ztg,": Die frauzöstschcu Mitglieder dcS Je-suitcN'Ordcns haben in Hinter «Asien seit den letzten fünfzehn Jahren cinc große politische Rolle gespielt, nm Frankreichs Ruhm und Besitz zu mehren uud die Reiche dcr östlichen Mittelstaaten nutcr die Franzoscnhcrrschaft zu bcugcu. Was in Auaiu vor dcr Bcfctzuug vou Nic-dcr-Eochiuchl'ua spielte, das wiederholt sich jetzt iu Korea. Doch diese Halbinsel ist ein ungleich fetterer Bissen, als jener am Saigun, uud, waS uoch mehr werth, es ist ein rccht gcsnnder Brocken, deßhalb aber anch von Japaner«, Russen nnd Britten gleich eifersüchtig bewacht, uachdcm alle drei schon lebhafte Vcrsnche gemacht haben, die Halbinsel mit ihren vielen Insclu cinznvcrleiben. Findet Roze, daß ein Handstreich bequem zn machen ist, so wird man nicht säumen, ihm Ordres znr Besetzung des Landes zn ertheilen. Die Engländer uud Russen dürftcu jedoch kaum ruhige Zuschauer bleiben. Ueber« Haupt siud die östlichen Verhältnisse wieder ans dem besten Wege zn Katastrophen. Sowohl in Ecntral'Asicli zwischen Rnsscu und Briten, wie im fernen Osten zwischen Rnsscn, Briten und Frauzosen vcrwikcln sich die l Interessen nnd Projccte zusehends, und in Ehiua, Ja« pau, Auam uud Korea smo Reactionen gegen die Ein« griffe dcr „Barbaren" im vollcu Zngc; in Ehina wer-den 500 Kanonen durch National-Subscription beschafft, in Japan wird dcr Tailnn, dcr dem Fremden ergeben war, vergiftet u. s. w- Die Franzosen haben bisher bei östlichen Expeditionen ü'iuc Seide gesponnen, und es wäre wohl der Mühe werth, wcun iu Aussicht auf ncuc Uutcruchmuugeu französische Budgctkcnncr einmal nachrechnen wolltcn. wie viclc Huudcrt Ncillioucu dic Nation uuter dem Kaiserreiche schon für diese Bcstrc-bnngcu in Asien, Afrika, Amerika uud Australien auf« gebracht oder in's große Buch eingeschrieben hat. Htew-Aork, 31. October. Der StaatSsccretär Hcrr Scward hat einen herben Vcrlnst erlitten, indem scine einzige Tochter, Fräulein Fanny Scward, vor« gestern einem böSaltigcu Fieber unterlegen ist. Der Tod dicscS iutercssautcu Mädchcus hat die ganze hohe Gcscllschast von Washington in Trauer versetzt. Seit dem Tudc seiner Frau halte Hcrr Seward sciuc gauze Zärtlichkeit dieser Tochter zugcwcudct, dercn Eharattcr, obgleich vou kindlicher Eiufalt, ihr die Liebe und die Achtung aller, die sie lauutcn, erworben hatte. Dcr Muth und die Selbstaufopferung, mit denen sie sich an einem nuscligcn Tage zwischen die Brnst ihres Vaters und das Messer Payne's gestürzt, und die Ausdauer, mit dcr sie sich an dcu Arm dcS Mörders gehängt, ließen eine Energie errathen, die man hinter ihrem zarten Wcscn und ihrer Schüchternheit nicht gcsncht hätte. In cincm Verhöre halle Payne ausgesagt, daß er sie sicher-lich erstochen hätte, wenn er fähig gewesen wäre, den Entschluß dazu zufassen; aber das junge Mädchcngcsicht habe ihn entwaffnet und es fehlte ihm dcr Mulh, sie zn tödtcn. Herr Scward fühlte für sciue Tochter eine nncudli'chc Zärtlichkeit; sie war der Strahl, dcr sein Alter erwärmte. Während er Europa bereiste, legte cr sich keinen Abcud nieder, ohne für sie die Eindrücke und Bcobachtnngcu deS Tages nicdcrzuschrcibcu. Sie war stets seinem Gedanken nahe, und zn Hause weihte sie ihre ganze Sorgfalt dem Wohlbefinden ihrcS Vaters. Herr Scward, dcsfen Aller schon so manche harte Prü< fnng erfahren, ist durch diesen lctzlcn Schlag des schick« sals ganz niedergebeugt. — Die Ncisc dcs Generals Sherman nach Mexico, welche unerwartet uud in höchst laconischcr Form durch daS transatlantische Kabel hichcr gemeldet 1750 wnrdc, erregt in Paris großes Aufsehen und gibt den verschiedenen Vlältcrn zu mchrfachcu und »icht immer sehr beruhigenden Vermuthungen Anlaß. Wie die „France" liemerlt, ließen die letzten 'Nachrichten auS New-York einen solchen Entschluß nicht voraussehen. General Sherman wurde zwar nach Washington bcrnfen nnd hatte daselbst längere Besprechungen mit dem Präsiden« ten und dem General Grant. Man glaubte aber, daß es sich hierbei um die Ersetzung des zurücktretenden Kriegministcrs Stanton durch Sherman handle. Dcr Titnlar'-Gesandtc dcr Union in Mexico ist Mr. Camb-bell, dessen Abreise nach Mexico nur durch Unwohlsein verschoben würde. Welche Gründe, fragt die „France," haben nun unter den gegenwärtigen Verhältnissen die Wahl des Generals Sherman veranlaßt, nnd welches sind die dem Sieger von Atlanta cithcilten Instructio» nen? Das Telegramm aus Newport sagt uns hierüber ger nichts. Die Journale dieser Stadt melden wohl, daß das Cabinet von Washington in Begriffe stehe, eine Entscheidung bezüglich Mexico's zu treffen; über die Natur dieser Entscheidung erging man sich abcr nur in Conjcclnren. Die Einen meinten, daß Mexico unter den Schütze der Union gcstcllt werden solle; die Andern glaubten, daß Santa-Anna, dem man ehrgeizige Plänc hinsichtlich Mexico's zuschreibt, in dic Abtretung mehrerer Provinzen gewilligt habe. Wir hoffen über diesen Punlt bald aufgeklärt zu werden. E« darf aber 'nickt vergessen werden, daß Kaiser Maximilian fest ent^ schlosscu ist, seinen Thron, nach Abzng dcr Franzosen energisch zu vertheidigen. Die Entschlüsse dcr Washingtoner Regierung scheinen aber für den Fall getroffen worden z» sein, daß der Kaiser dem Throne entsagen sollte, nnd Johnson glaubt möglicher Weise durch eine machtige Diversion uach Außen seine verloren gegangene Popularität wieder cilaugcn zu können. Die neuesten amerikanischen Vlättcr stellen es außer allem Zweifel, daß das Washiugtoncr Eabinet cntscblossen ist. Juarez in jeder möglichen Weise zu nnte:stützen, nnd deshalb wurde auch dem Gesandten Eamvbcl General Sherman zugesellt, der beauftragt ist, die ihm nöthig erscheinenden militärischen Maßregeln zn ergreifen. Die Einmischung Amerika's in die mexicanischcn Angelegenheiten zu Gun-stcn Juarez' wird vou den republikanischen Gcgnevn des Juarez in Mexico selbst nicht gcrnc gesehen, nnd Ortega hat bereits ein Schreiben an General Sheridan gerichtet, worin er dagegen vrotestirt, daß man Mexico eine Negierung auferlegen wolle, die von dem nationa» lcn Willen nnd durch die Gesetze des Landes vcrnrlhcilt worden sei. _________________ TlWsueuistkeitm. — Se. Majestät hat dic Errichtung emrS neuen Feld« jHgerbataillonö besohlen, welches die Nummer 33 zu führen hat. Als erster Mannschastöstamm für dasselbe werden die nach Auslosung der vier Wiener Frciwilligenbataillone im Militärverbande verbliebenen Leute bestimmt. Die lünstige Ergänzung wird daö Bataillon aus dem Ergänzungsbezirle des Infantcrie'NegimentS Hoch« und Deutschmeister Nr. 4 «halten und demgemäß sein Depot zu Stoclcrau zu ctabli« icn haben. — Im H auptlaja r etb e zu Ko' niginhof lag ein schwer verwundeter Corporal vom Insanterie-Negimentc König von Hannover. Vcide Veine waren ihm ampulirt worden, und trotz aller Bemühungen der Aerzte erwartete man stündlich seine Auflösung. Plötzlich erhob sich der Schwer« verwundete und deutet: mit der Hand nach seinem Kopspolster. Eine barmherzige Schwester eilte nun an scin Lager und wollte denselben zurccht rücken, in der Meinung, dcch er schlecht liege. Allein der Sterbende langte mit dem Aufgebot seiner letzten Kräfte ein Papicrchcn darunter hervor, in welchem sich eine Photographie Sr. Majestät des Kaifers befand. Diese übergab er seiner Pflegerin und bat sie, wenn er sterben sollte, ihm diesllbe ins Grab mitzugeben. Zwei Stunden darauf war er eine Leiche, — scin letzter Wunsch wurde pünktlich erfüllt. — Aus dem Venezianischen sind bereits über siebenzig Beamte in Graz eingetroffen, welche mit ihren Familien ihrer künftigen Bestimmung entgegenharren. — Der Fürst von Montenegro hat uach Cattaro gemeldet, das; seit einigen Tagen die Cholera zu Vilsach in dcr Herzegovina ausgebrochen ist und daß er deshalb an allen Grenzen, die Montenegro von der Herzegovina trennen, einen strengen Lordon hat ziehen lassen. — Aus Paris schreibt man dcr „Magd. Ztg." folgende pikante Historie: „Es gibt hier einen vornehmen Schweden, der Geister und Verstorbene citirt, die ihm auf die ihnen vorgelegten Fragen antworten. Sein Verfahren ist ganz einfach: Wollen Sie an einen Verstor» benen eine Frage stellen, so führt Sie der Schwede, begleitet von seiner Tochter, an da5 Grab. Cr biltct Sie, ihm ein unbeschriebenes Vlatt Papier zu gebeu, daZ er auf das Grab legt. Hierauf fragen Sie, gleichviel in welcher Eprache, aber in einer gewissen Entfernung vom Grabe. Sie warten eine Viertelstunde, dann eilt der Beschwörer zum Grabe nnd hält daZ Papier, auf welchem die Antwort auf Ihre Frage in derfclben Sprache geschroben steht. Unsinn! werden Sie ausrufen. GanzNccht; adcr ich kenne einen sehr gescheiten Neffen, der das (5zpe. riment an dem Grade eines sehr berühmten Onkels gemacht hat. Was gefragt und geantwortet wurde, ist das Geheimniß des Neffen, des Schweden, dessen Tochter und eines ehemaligen nicht französischen Generals." — Fünfhundert Thaler —vielleicht für einen Str ickst r ump f! In einer Viertelmillion Exemplaren wird der Bazar, die bekannte illuslrirte Da-menzeitung, verbreitet: man kann daher ohne Uebertreibung sagen, daß die Zahl seiner Leserinnen eine Million beträgt. Diese Leserinnen — Frauen aller Wclttheile, aller Stände und jedes Alters — wurden durch die jüngste Num< mcr des Blattes angenehm überrascht — und eine Million angenehm zu überraschen, ist gewiß doch verdienstlich! Der Bazar eröffnet nämlich eine P r ei s co n cur re n z für weibliche Handarbeiten. Das wäre allerdings nichis Neues, da ähnliche Concurrenzen fchon von andern ausgeschrieben wurden. Allein der Bazar geht bei seinem Ausschreiben von der sehr richtigen Ansicht au), daß dergleichen Unternehmungen nur dann für die Arbeit und die Arbeiter« innen ersprießlich sind, wenn das Preis würdige auch würdige Preise erhält: er bestimmt deshalb für die beste, ihm eingesandte Handarb.-it einen Preis von Fünf» hundert Thaler Prcuß. Conrant, für die zwei nächst' besten Arbeiten je 300 und 200 Thaler, für die fünf nächstbesten je 100, 50, 25, 15 und 10 Thaler. Also in runder Summe Ein Tausend zwei Hundert Thaler! „Und nicht etwa für außerordentliche Kunstwerke — heißt es im Programm — nicht für Arbeiten, welche einen Aufwand von Apparaten und Kosten verlangen, sondern für solche, welche eine wahre Bereicherung des Gebietes wcibli« cher Handarbeiten, d. h. von praktischem Werthe sind, mag ihre Herstellung noch so einfach, ihr Name uns unter den Bedürfnissen des Alltagslebens noch so geläufig scin." Diese wahrhaft fürstliche Freigebigkeit zu Gunsten der Frauen und Frauenarbeit wild natürlich eine kolossale Betheiligung an der Eoncurrcnz hervorrufen, sie beweist aber auch auf's Neue, daß der Bazar weit über das Ni> oeau einer blos technischen Frauenzeitung sich erhebt und seinen ungeheueren Erfolg nicht dem Glücke, sondern seinem Werthe verdankt. Locales. — Ihre Exzellenz die Frau Statthatten» Sofie Fr ei in v. Bach hat neuerdings wieder dem „Elisabeth» Kinderspitale" ein Stück Leinwand und einen Jahresbeitrag von 24 st. huldreichst zu spenden geruht. — Für unsere Geschäftswelt dürfte die Notiz nicht ohne Interesse scin, daß zufolge Beschlusses der Banldirection in Wien vom 0. d. M. angefangen nicht nur die Central« casse in Wien, sondern auch alle Bankfilialen Bank» anwcisungen mit Nachnahme dcr Anweisungs» provision ausstellen können. — Gestern hat bereits die vierte Sitzung der Spar« casse zur Berathung dcr neuen Statuten und Geschäfts-oidnung statlgesllnoen. Es haben dem Vernehmen nach mehrere Mitglieder Neformvorschläge gemacht, welche mit der Benennung des Institutes in naher Beziehung stehen sollen. — Gestern Abends fand die 51. Versammlung der juristischen Gesellschaft statt, welche untcr dem Vorsitze des Herrn Finanzrathe? Dr. v. Kalte ncgger von 19 Mitgliedern besucht war. Es verdient Erwähnung, daß von dem veralteten parlamentarischen Gebrauch der Verlesung des letzten Sitzungsprolololls zeitgemäß Umgang genommen wurde. Die Vortrage fanden eine sehr aufmerlfame und theilnchmendc Zuhörerschaft. Die Debatte war lebhaft und sehr anregend. Wir werden seinerzeit ras Protokoll dcr Sitzung veröffentlichen u»d bemerken nur noch, daß die k. ungarische Akademie der Gesellschaft ihre fämmt« lichen Publicationen, 57 an der Zahl, zugesendet hat. Die juristische Gesellschaft in Berlin hat ihren 7. Jahresbericht eingesendet. Die Mitglicdcrzahl derselben ist 120, also nicht viel bedeutender als die der hiesigen Gesellschaft. — Die gestern von Herrn Kotte veranstaltete musikalische Production versammelte im Probclocale der philhar« momschen Gesellschaft ein kleines aber gewähltes Publicum, welches mit Vergnügen dem geschmackvoll zusammengesetzten Programme solgte. Dasselbe wurde mit der Schubert'schen „Fantasie für das Pianosorte zu vier Händea" eröffnet, und es folgten darauf: „Der Neugierige," Lied von Fr. Schubert: die „^i^lull-8liin!le" von Mendelssohn, „Melancholie" von Hclmesberger (für die Violine), zwei „Lieder ohne Worte" von Mendelssohn, die drei reizenden Volkslieder desselben Meisters, — eine humoristische Declamation, — zwei Duetten für Sopran und Alt von N. Schuman: ein brillanter „Wal« zer" von Chopin und eine Klauicr» Composition des Herrn Kotte bildeten den Schluß des imvrovisirten Concertprogramms, dessen Durchführung durch die in zuvorkommendster Weise zngesagte Mitwirkung zweier unserer liebenswürdigsten Sän. gerinnen, sowie mehrerer Herren aus den Mitgliedern der philharmonischen Gesellschaft ermöglicht wurde. Herr Kotte fand für den bereiteten genußreichen Abend mehrfache Be» weise der Anerkennung von Seite dcr Zuhörer. Eingesendet. Auf die in der „Novice" Nr. 46 vom 14. November d. I. enthaltene Notiz sehe ich mich veranlaßt, zur Wahrung meines guten Nufes als Wirth zu erklären: Jedem anständigen Gaste mit Ansmcrlsamlcit zu begegnen, halte ich für meine Pflicht, und haben dahcr die Slovene» (wie es in der „Novice" heißt) nicht Ursache, ein „vor die Schwelle setzeil" zu be« fürchten, was übrigens auch noch keinem begegnet ist. Ich schätze mich glücklich, Gaste aller Nationalitäten ohne Bevorzugung der einen oder der anderen zu empfangen, wünsche aber eben deshalb, dah in meinem neuen Locale keine nationalen Reibereien vorkommen, was nach den Wol« ten der „Novice" fast zu befürchten wäre. Daß ich auch d^n Slovene» vcn Aufenthalt bei mir angenehm zu machen suche, beweist, baß ich aus meine Kosten den Musikern slavische Musikstücke verschaffte, »nn diesen auch den Vortrag slavischer Weisen zu ermöglichen. Josef Uausch. Wir erhalten nachstehende Zuschrift: Euer Wohlgeborcn belieben nachstehende» Zeile» i» Ihrem geschätzten Blatte gefällige Ausnahme zu gönnen. Hochachtungsvollst Josef V . . l. „Heute am Freitag — also drei Tage vor Beginn des Marktes — werden schon die Ständer am Trottoir gegen« über der Domlirchc- aufgeschlagen. Die Bewohner dcr Polanavorstadt haben gehofft, daß durch Negelung der Fuß' und Fahrwege in diesem Stadt« theile auch eine Regelung i» Bezug der Marltsländer statt« finden, daß diese letztere» dorthin poftirt werden, wohin sie gehöre» — nämlich am Iahrmarttplatz — und daß künftig die Bahn des Troltoirs für die Fußgeher frei erhalten werde. Vielleicht genügt eine kleine Initiative des Bürgermeisteramtes, den berechtigten Wünschen der Bewohner dieses Ctadltheiles zu entsprechen." Neueste Nachrichten und Telegramme. Pest, 15. November, Heute um halb günstige«, Mtazatlan, 20. October. Die Ncpublicancr fiN' gen nnd erschossen zwanzig Imperialisten, darunter zwei Generale. Telegraphische N5echselco»lrse vom 1l>. November. fiprrc. Metallenes 5l).55i. — 5pcrc. National^Aulcheu K6.6»). '' Baulacticn 717. — (lrcoitattim 15)3. — 18U0cr StaatScmlehe" «050, — Silber 12'l. - London I2<^,')0. — K.l.Ducateu 0.03'/.»' Theater. Morgen Samstag den 17. November: Zum Vortheile dcr Schauspielerin Agucö Schaff er. Mit der Feder. Lustspiel in riimn Act. Aus der komischeu Vper. Lustspiel in 1 Act. Meister Fortlluio's Liebeslicd. Komische Operette in 1 Act von Creminix nnd Halcvy. Musik von I. Offenbach. Tolo-Tauz, ausgeführt vou Frl. Hcllun'sbcrger. Morgen Sonntag den 18. November: Alcssandro Stradclla. Oper in 3 Actcn von Flotow. 3NeteorollilMlio Neobnchlungm in l^Mch^. ^ - !Z3ß! I2_________«2_-^ u u. Mg. 323,18—0." W schwach großlh. l>rw. 1.70 1l>. 2 „ N. 326.45 -^ tt.« , W, mäßig f. ganz bew. y^el« 10„ Ab. 324-ul 4-U.u MW.schwach^ lrttbe .. Morgeus Ncif. Regenwolken aus S. nnd SW- W' drchung anö N. ilber W. nach SW. Dcr Barometer saut r">" Nachlö Rcgcn. ______^,___-—"" VerauUvortllcher Redacteur: Iguaz v. Klein'niaur.