öeStforaAi1 6B« mit tegetimi von der Zukunft fftmrat Datz Brol und Arbeit an» ,erliste! stehen. Daß unsere Kinder ln der Schule lerne* Und unsere ©reife nicht mehr betteln gehen. ©. Her»egh HNDEREK Lkevr«, Mt. tm. Der e«e«m«i> 38.415. Uenbahner ZenLralorgan des OesLerreichischen Eisenbahn-Personales. RedaMo«: Wien VA, Zentagaffe Nr. 5. «edattiontschluß: Zwei legt »et dem Erscheine» tu (Biotit*. Sprechstunden find Jetcn Tag mit Ausnahme der Sonn« und Reitrtegt »»» 10 Uhr Bimitiags bis */«4 Uhr nachmiitQgs. Insertionspreis: Die cbtfpett%e Ai!li»eter,«le oder deren Staun U Hellt» bei 3ahr«eufttag «ebett Abonnements-Bedingungen: Halbjährlich...............................Kr. 2*88 Ganzjährlich................................. &76 Für das Deutsche Reich ganzjährlich 921k. S—. Für das übrige Ausland ganzjährlich 9 Franken. krscheiut leben 1., 10. und 20. im Monat. Rr.1L Wien, den 20. Avril 1912. 20. Sahrg. Ser Derzweislungslamps der Wiener 6bri#H6Wen. Zu den GemeinderatSwahlen. Es ist ein Schauspiel von abstoßender Häßlichkeit und voll des widerlichsten Ekels, das die christlichsoziale Partei die letzten Wochen hindurch aufführt. Man war ja, wenn man die 16 Jahre alte Entwicklung dieser Partei, ihren Aufstieg wie ihren endlich erfolgten Niedergang mit verfolgt hat, an vieles und manches gewöhnt worden, was wahrlich nicht dem guten Geschmack und dem ästhetischen Empfinden entsprach. Und niemals und nirgends hat vielleicht Lüge und Verleumdung so orgienhaft als Mittel zum Zweck im politischen Kampf dienen müssen, als wie das in diesen 16 Jahren der christlichsozialen Pöbelherrschaft im Lande und in der Gemeinde in mehr als ausgiebiger Weise geschehen ist. Alle Schleusen der Bosheit und der hinterhältigsten Gemeinheit hatten sich aufgetan, wenn es galt, den Gegner zu bekämpfen, der nicht wie das sonst die Sitte aller Kültürgemein-schast erheischen mag, sachlich mit den Argumenten einer gegenteiligen Auffassung widerlegt, sondern der mit brutaler Brachialgewalt, mit den Mitteln niedrigster persönlicher Besudelung und Verunglimpfung niedergerungen und bezwungen werden sollte. Die Folgen dieser in einem regelrechten System niedergelegten Methode haben wir in mehr als einem Jahrzehnt Vergangenheit schaudernd erlebt. Das ganze öffentliche Leben, soweit es in der Reichshauptstadt und im Lande von den politischen und sozialen Problemen beherrscht wurde, sank auf einen moralischen Tiefstand herunter, dem sich vielleicht mancher, der seine Nerven nicht stark genug fühlte, durch eilige Flucht aus der Öffentlichkeit entzog. Außer 6er Sozialdemokratie, die wie zu allen Zeiten auch in dieser Epoche allgemeiner moralischer Verwüstung Kraft genug fühlte, den Kampf mit dem politischen Apachentum cmfzunehmen, war das Bürgertum, soweit es den Rückfall in die restlose pfäffische Reaktion nicht mitmachen wollte, verschüchtert und gedeftet vor der gewalttätigen Roheit einfach aus dem öffentlichen Leben verschwunden und hatte so das Terrain dem christNchsözialen Strizzitum ohne besonderen Widerstand beinahe kampflos überlassen. Daß also die christlichsoziale Partei, die zuletzt ja auch die Arbeiterschaft, ebenso wie sie es beim Kleinbürgertum ge^an hatte, für sich gewinnen wollte, gerade an der Sozialdemokratie allein den mächtigsten Gegner fand, der ihren Nücken und Tücken standhielt, das hat natürlich nicht nur ihre Wut. sondern auch die Skrupellosigkeit, mit der der Kampf geführt wurde, verschärft. Und daraus ist manches zu begreifen, was der Partei der Arbeiter von dieser Seite angetan wurde, und mancher Schimpf und manche haßerfüllte Bosheit, die wir in diesen Jahren über uns ergehen lassen mußten, finden darin ihre ganz natürliche Erklärung. Aber es gibt auch Dinge, die über das Maß des A^tags, über das gewöhnliche, mit dem man zu rechnen gewohnt war, hinausgehen. Dinge, die kein Parteihaß rechtfertigt und die sich aus keinem noch so scharfen Gegensatz von Interessen und Meinungen erklären lassen. Und zu solchen ganz außerordentlichen Erscheinungen, die einfach jenseits aller Kultur-begriffe liegen, gehört wohl unbestreitbar jenes wüste ,und von uns schon gebrandmarkte leichenschänderische 'Jn-die-Gosse-schleisen, das mit dem unaufgefundenen Leichnam unseres braven Genossen Silberer unaufhörlich betrieben wird. Nur mehr drei Tage trennen jetzt die christlich-soziale Partei von dem Tag. den sie fürchtet wie den Weltuntergang, von den Wahlen in den Wiener Gemeinderat. Und nichts ist vielleicht so geeignet, das ganze innere Wesen dieser Partei und die Psyche, die sozusagen ihrem letzten Mann innewohnt, mit aller Schärfe bloßzulegen wie diese schandbare Tat, die in unaufhörlich fortgesetzter Verübung als fast einzige Waffe in diesem verzweifelt geführten Wahlkampf benützt wird. Eine beispiellose Mißwirt- i schuft in der kommunalen Verwaltung einer Zwei- ' Millionenstadt hat die Finanzen und die Steuerkraft der Bevölkerung zerrüttet, hat uns Lasten aufgehalst.: an denen noch die Enkelkinder zu tragen haben werden; rücksichtslos wurden die städtischen Interessen den agrarischen Bedürfnissen des Landes untergeordnet und dem Mittelstand, den man zu retten versprochen hat, geht es, wie die zunehmende Verschuldung an die Banken und das Großkapital beweist, immer schlechter; in allen Zweigen der Verwaltung hat sich eine Vetternwirtschaft eingenistet, die im Verein mit der rücksichtslosesten Gesinnungsverfolgung Andersdenkender den schärfsten Mißmut auch unter dem sonst recht geduldigen Mittelstand hervorgerufen hat. Und zudem sah dir ganze Welt, wie Leute ohne Wissen und Talent aus den ärmlichsten kleinbürgerlichen Verhältnissen zu hen höchsten Aemtern und .Würden fl ianat sind \ > sich an den Geldern der Steuerzahler bereichert haben. Und die armseligen Gestalten der Händler und Kleinmeister sind noch nicht aus aller Erinnerung entschwunden, die noch, ehe die christlichsoziale Partei Acmter und Titel verlieh, das Wäger! zogen und die heute auf Regiments-Unkosten in Karossen und Automobilen fahren. Und heute, wo der christlichsozialen Partei diese Sünden ihrer Mißwirtschaft, ihrer Auswucherung der Bevölkerung von aller Welt in die Ohren gcschrien werden, was antwortet sie darauf? Wir hören das geistreiche „Argument" aus allen Versammlungen ihrer armseligen Kandidaten und aus fast jeder Nummer - ihres publizistischen Zentral« organs: WoistderSilberer? Würde bei dieser Methode, die auf den Grundsatz eingeschworen ist: „Reden w i r von etwas andere m", wirklich ein Makel, der an unserem Silberer haften würde, aufgezeigt werden können, es wäre noch immer bezeichnend für eine Partei, die, statt sich zu rechtfertigen, einfach die einzelne Person eines politischen Gegners vorschiebt. Wie moralisch verworfen aber erst erscheint eine Partei, wenn man sich immer wieder die Tatsache vor Augen hält, daß heute nicht nur feststeht, daß unser unglücklicher Genosse Silberer seine reine Freude an der Natur — so wie tausend andere vor ihm — mit dem kalten Tod in den schneeigen Bergen bezahlt hat, sondern daß auch weiter gerichtlich festgestellt ist, daß nicht der geringste Verdacht in irgendwelcher Richtung sich an Genossen Pranz Silberer knüpft. Aber was geniert es die Verleumder, daß die Spuren des Aufstieges in die Berge nachgewiesen wurden, daß der Koffer des Vermißten gefunden wurde und daß die Staatsanwaltschaft erklärt, Bücher und Kasse seien in bester Ordnung; was geniert es sie, wenn sie den aller menschlichen Berechnung nach Toten zu einem schmutzigen Wahlmanöver brauchen kann! Vor ein paar Tagen erst hat der christlichsoziale Abgeordnete Dr. Jerzabek alle bisherige Gemeinheit übertrumpft, indem er nach einem Bericht der ,,Reichspost" in einer Versammlung erklärt hat: „Die aus-gesendete Expedition der «Naturfreunde», die den Leichnam SiIberers suchen will, wird jedenfalls nichts Effektives zutage fördern..... Es ist nicht ausgeschlossen, daß die Expedition mit einem Kadaver zurückkehrt, den sie für Silberer ausgibt." Eine bodenlosere Gemütsroheit, von der man sich mit Ekel und Abscheu wendet, dürfte wohl kaum je verbrochen worden sein! Aber die Verleumdungskampagne, die so kunstgerecht gegen einen Toten geführt wird, offenbart diesmal mehr als ein augenblickliches Interesse. Daß sie möglich ist, ohne daß die gesamte öffentliche Meinung sich zu einem Protest vereint, ist nur ein Beweis, wie sehr unser ganzes öffentliches Leben bis ins innerste Mark korrumpiert wurde und wie die moralische P e st, die die christlichsoziale Herrschaft erzeugt hat, das sittliche Bewußtsein unserer Zeit getrübt hat. Der Fall in seiner abstoßenden Häßlichkeit predigt aufs neue die eindringliche Lehre, daß der Kampf gegen die christliche soziale Herrschaft, dieses Pestgeschwür am Leibe der Gesellschaft, zugleich ein Kampf für die Zivilisation ist! bifcafetti Eisenbahner Wiens! Wählet geschloffen nachstehende sozialdemokratische Kan- Für den vierten Wahlkörper. (Wahltag: 23. April.) Innere Stadt: Karl Gütlich, Zeitungsbeamter. VIII, Lerchenfelderstrobe Nr. 128. Leopold st ad t: Georg Emmerling, Administrator, XVIII, Hofstattgasse Nr 8. Landstraße. Rudolf Müller. Arbeitöbeirat, X. Herzgasse Nr 8 A. Wieden: F>anz Sonae.ideitner, Beamter. Vj. Mariahilfer--gürte! Nr. 14. Margareten: Franz DomeS, ReichSratSabgeordneter, V, Arbeitergasse iitr. 46. Mariahilf: Ludwig Bretschneider, ReichSratSabgeordneter, VIII, Sanettystratze Nr. 4. Neubau: Eduard Rieger, ReichSratSabgeordneter, VII, Wim> bergergasse Nr. 12. Josefstadt: Johann GrSbner, Schriftsetzer, VIII, Stolzen, thalergasse Nr. 24. Alsergrund- Alexander Zättbltt, Redakteur, II. Valerie^ strafe Nr. 62. Favoriten: Jakob Reumann, Reichsratsabgeordneter. XIII, Satzberggasse Nr. 12. Simmering: Florian Hedorser, Privatbeamter. XI. Dri-schützgasse Nr. 4. Meidling: Ludwig Wutschek, ReichSratSabgeordneter, XU. Niederhofstratze Nr. 19. Hietzing: Emil Potte. ReichSratSabgeordneter, XIII, Breitenseerstrahe Nr. 47. Rudolfsheim: Ferdinand Ekaret, ReichSratSabgeordneter, XIV, SechShauserstrahe Nr. 68. FünfhauS: August Forstner, ReichSratSabgeordneter. XV, Herklotzgasse Nr. 26. Ottakring: Franz Schuhmeier, ReichSratSabgeordneter, XVI, Wilhelmmenstraße Nr. 147. HernalS: Anton Schrammel» Sekretär, VII, Äaiserstratze 3lr. 15. Währing: Quirin Kokrda, Beamter, XVIII, Messerschmidtgasse Nr. 84. Döbling: August Sigl, Landtagsabgeordneter. X, Laxenburgerftrahe Nr. 10. Brigittenau: Leopold WlnarSkq» ReichSratSabgeordneter, III, Thongasse Nr. 11. Floridsdorf: Anton Schlinger, ReichSratSabgeordneter, XXI, Angererftrabe Nr. 14. • »' W Für de» dritten Wahlkörper, (Wahltag: 26. April.) Leopoldstadt: Franz Wolf, ZeitungSverschleißer, II, Vereinsgasse Nr. 20. Josef Schwab, Offiziant der k. t Staatsbahnen, II, Klang-, gasse Nr. 8. Josef stadt: Franz Gattermaher, Handelsgärtner. XI. Leberstrabe Nr. 10. Ottakring: Anton David, ReichSratSabgeordneter, XVI, Wilhelmmenstrahe Nr. 124. Für den zweiten Wahlkörper, (Wahltag: 29. April.) Landstraße: Angeln Gurtete, städtischer DovSschullehrer, III, Untere Viaduktgasse Nr. L Leopold Eggenbauer, Beamter. III, ESlarngafle Nr. 20. Karl Hofmayr, Schriftsetzer, III, Ungargasse Nr. 65. Peter Paul Lindncr, Gastwirt. 111, Dianagasse Nr. 7. Johann PetterS, Adjunkt der Aspangbahn, III, Erdberg--, strahe Nr 48. Maria hilf: Heinrich Kutscher«, Privatbeamter, VI, Gmn-, pendorferstratze Nr, 9ti. Johann Worel, Beamter, VII, Apollogasse Nr. 28. Neubau: Anton Kreutzer, Privatbeamter, VII, Ncubaugasse Nr. 6& 1 AM" Der „Eisenbahner" erscheint in einer Auflage von 50,000 Exemplaren. "WU „Der Gkseubaljtter.» Nr. 12 Franz Ülotlie, Lehrer, VII, Schoitcufeldgassr Nr. 1. Artur Schidrowin, Kunstmaler, VII, Urban Loritzplatz Nr. 4. Jofef stabt: Tr. Ludwig Hartmann, Privatdozent, I, Rät- Hausstraße 9h-. 15. Johann Kotrnctz, Privatbeamter, VIII, Hernalsergürtel , Heinrich Martinek, Volksschullehrer, VIII, Josefstädter-straße Nr. 26. St lsergrund: Anton HSlzl, Buchdrucker, X, Larenburaer-ftraste Nr. 8/10. Konstantin Kneibinger, Unterbeamter der k. k. StaatZ-bahnen, IX, An der Bahn Nr. 1. Bernhard Reich, Kkeidermacher, -IX, Pfluggasse Nr. 6. Friedrich Schleifer, Beamter, IX, Säulengasse Nr. 15 0. Simmering: Johann Zelenka, Wagenführer und Hausbesitzer. XI, Fabiganstraße Nr. 10. Meidling: Josef Pirkebner, Privatbeamter, XII, Herther-gasse Nr. 16. Alois Zanaschka, Privatbeamter, XII, Mandlgasse Nr. 17. Fünfhaus: Johann Witzmann, Privatbeamter, XV, Reit-hosferplatz Nr. 7. . Döbling: Franz Lill, Schriftsteller und Redakteur, XII, Fgckhgaffe Nr. 43. Brigittenau: Athanasius Prell, Oberrevident der k. k. StaatLbahneu, .XX, Staudingergasse-Nr. 21. Ffloridsdprf: Ferdinand Pölz, Mechaniker, XXI, Brünner-stratzc Nr. 85. ■ Ernst Knopp, Offiziant der k. t Nordwcstbahn, XXI, • Frömmelgasse Nr. 42. Kollegen und Genossen! Benutzet die letzte» Tage vor der Wahl zur eifrigsten Werbearbeit für die Kandidaten der sozialdemokratischen Arbeiterschaft! Agitiert von Mann zu Mann, um der christlichsozialen Äorruptionspartei die verdiente Niederlage zu bereite»! Setzt alle Kräfte daran, daß nach der Wahl die rote Fahne über Wien flattert! Eisenbahner, tut eure Pflicht! Dar verängstigte Kapital. Der gewaltige Kampf der englischen Bergarbeiter hat das Kapital der ganzen Welt nicht wenig erschreckt. Das mächtigste und stolzeste Parlament der Welt, zu dem das Bürgertum aller Nationen stets mit Bewunderung auftzeblickt'hatte, diese stolze Feste hat in all seiner berauschenden Machtfüllc kapitulieren müssen vor der Belagerungsarinee der Bergarbeiter. Die Massen außerhalb des Parlaments diktierten und die Herren Abgeordneten durften höchstens ein paar Streichungen vornehmen. Die Massen waren auf einmal nicht mehr bloße Wähler, sie erschienen als das, was sie sind, als die Erhalter und Beweger des ganzen gesellschaftlichen Lebens. Der . Streik hatte aufgehört, ein bloß wirtschaftlicher Kampf zu sein, er wurde die alles beherrschende Tatsache der Politik. Und das in dem Lande, das uns als das gelobte Land des sozialen Friedens gepriesen wurde, in dem Lande, Wo. der Sozialismus eine ausländische Erfindung, 8er Klussenkampf ein unverstandenes Fremdwort sein und bleiben sollte. Kein Wunhcr, daß die Flammenzeichen, die die englischen Bergarbeiter den Herrschenden ihres £än=' des entzündet haben, weit hinaus in alle Lande leuchten und daß überall das Kapital mit Angst und Sorge in seine Welt blickt, die in- ihren Grundfesten erbebt und bang sich fragt, ob diese Erschütterungen etwas anderes sein können als die Geburtswehen einer neuen Gesellschaft. Und gerade die Mächtigsten, und Wes testblickenden im Herrschaftsbereich dos Kapitals sind es, die sich solche Zweifelsfragen vorlegen.' In der Generalversammlung des Verbandes mährisch-schlesischer Industrieller hat der General- Feuilleton. Viadutt. Von Karl Henckell. Mit zornig zischendem Gebraus Jäh fchnob’S den hohen Bahndamm her, Der Schlot warf Wolken weit heraus, In dunkler Nacht ein dräuend Meer, Wildschäumend schleuderte der Zug Zurück den Qualm, zurück die Ouql, Die Lasten, die er vorwärts trug, Erschütterten das stille Tal. Auf einmal atmet der Koloß • Mit siegesstolzer Sicherheit, Erhaben saust das Riesenroß Vonr Ueberschuß der Kraft befreit, Fern glüht der grünen Augen Brand; Durch finst'rer Tunnel Rauch und Ruß Führt nach der Schönheit Sonnenland Den Zug der Zeit sein.Genius. Sie Pariser Untergrundbahn. Wenn man den Parisern vor zwanzig Jahren hätte plausibel machen wollen, daß man am Anfang dieses Jahrhunderts unterhalb der Metropale auf einen Schienennetz von beiläufig .72 Kilometern fahren - werde, so würden sie das sicherlich für eine große „blague" (Aufschneiderei) gehalten und einen ironischen Boulevardwitz darüber gemacht haben. Welche Arbeit die französischen Ingenieure geleistet haben, die diese unterirdische Bahn bauten, welche Summe von. Intelligenz, Zähigkeit. Energie und — blanken Louisdors erforderlich war, um das staunenswerte Werk sozusagen unter den Füßen von SK Millionen Menschen zu schaffen, davon versuchen die nachstehenden Zeilen eine ungefähre Vorstellung zu geben. Geht man im Zentrum von Paris etwa gegen 12 Uhr mittags oder gegen 6 Uhr abends auf die Straße, so befindet direktor Schuster der Witkowiher Eisenwerke, des führenden Werkes des österreichischen Eisenkartells, dessen Hauptakiionär Rothschild ist, eine Rede gehalten, in der diese Furcht vor der kapitalistischen Götzendämmerunfi zum präzisen Ausdruck kommt. Die „Arbeiter-Zeitung" ist in der Lage, den Wortlaut dieser natürlich nicht für die Oeffentlichkeit bestimmten Rede wicderzugeben. Die wichtigsten Stellen lauten: „Der ungeheure Kamps, der in England tobt zwischen den Arbeitern einerseits und dem Unternehmertum anderseits, ragt weit hinaus über die Bedeutung eines gewöhnlichen wirtschaftlichen Lohnkampfes, wie wir ihn in den verschiedenen Ländern, an verschiedenen Orten und zu verschiedenen Zeiten erlebt haben. Hier handelt es sich keineswegs darum, ob den Arbeitern ein gewisses Maß in der Erhöhung ihrer Bezüge zuerkannt und die Möglichkeit' geboten werden soll, ihre Lebenslage zu verbessern, die Lebenshaltung der Arbeiterschaft zu erhöhen, es ist vielmehr ein politischer Machtkampf allerersten Ranges. Denn das, was an Lohnerhöhungen nebenbei mitgefordert wird, ist von vollkommen untergeordneter Bedeutung und ist — so möchte ich sagen — nur nach außen hin die Verbrämung der wirklichen, letzten und wahren Wünsche, die gleichwohl das erstemal in unverhüllter Deutlichkeit zum Durchbruch kommen. Es handelt sich — der Streik ist nur der Rahmen — um eine Generalheerschau, welche die Gewerkschaften und sozialdemokratischen Vereinigungen deS englischen Reiches aß-halten, um sich die Gewi,ßheit darüber zu verschaffen, wie die Führer auf die breiten Massen zählen können, wenn sie es auf den letzten Kampf um die Macht ankommen lassen wollen. Ob dies gelingt oder nicht gelingt, in welchem Ausmaß diesen Bestrebungen von den Engländern Rechnung getragen wird, ist von entscheidender Bedeutung für die gesamte. Industrie nicht nur Englands, ändern der ganzen Well. Wir leben in einer Zeit so rascher Umwand» t u N g e n wie nie zuvor. Ich verweise auf die großen politischen Umwandlungen der letzten Jahre, in welchen die Regierungsformen in einzelnen Staaten in einet Kürze sich änderten und umgewandelt haben, wie wir dies niemals früher gesehen haben. Es ist eine merkwürdige Unruhe, in die die Bewohner der Erde gekommen sind. Vor fünf Jahren wäre jemand, der den Standpunkt hartnäckig vertreten hätte, China werde bald eine Republik werden, als verrückt erklärt worden. Die jetzige Erscheinung des plötzlichen Auf-flammens einer großen mächtigen Bewigung unter der Arbeiterschaft ist in erster Linie als politisches Moment zu betrachten, das sich aller Voraussicht nach zu einer gewaltigen Umwälzung auswächst, von der Wir keineswegs wissen, was sie am letzten Ende an 9ieu ge staltU ngeit zu schaffen imstande ist. Durch die Solidaritätserklärung der deutschen Bergarbeiter mit den englischen ergibt sich eine Perspektive von größter Tragweite. Denn verfolgt man den Gedanken bis zu seinen letzten Konsequenzen, so gelangt man dahin, daß auch das stehende Heer, das sich zum größten Teil aus den Ar-beitermassen rekrutiert, den Dienst versagen könnte in dem Moment, wo die herrschende Wacht es aufruft zum, Kampfe für.jene Ideale, für die wir bisher bereit waren, das Schwert zu ziehen. Wenn der Arbeiter in seiner E p e n f ch a f i als Soldat : versagt, dann, eröffnen . ich .Perspektiven, die. geradezu in das absolute Dünkel' hineinführen. Bon diesem Gesichtspunkt und dem schon erwähnten ist der jetzige Kampf außerordentlich wichtig. . . Es wäre aber vollkommen verfehlt,. wenn wir, die wir als Vertreter jener Wirtschaftsgruppe zu gelten haben, die an der Erhaltung des Bestehenden das au ßerqxd entliche. Inter.esse hat, uns mit der Tat-: sache abfinden und glauben würden, daß wir uns dieser Erscheinung willenlos zu unterwerfen haben. Verlöre» ist nur,, wer sich selbst aufgibt. Diese Bewegung werden wir nicht aufhalten, können sie aber doch in ein Tempo bringe.n, daß sie der bestehenden Ordnung nicht zu großen Schaden bringt/ .............. „Wir werden die Bewegung nicht aufhalten." Das sagt in verstautem Kreise einer der mächtigsten Kapitalherren! Nut zu hemmen hofft er sie noch. Neue Mittel weiß er freilich auch nicht. Der man sich in einem Gewühl von annähernd 600.000 Fußgängern, die sich nach allen Seiten über die von den Boulevards, Straßen und Plätzen in Anspruch genommenen 7088 Hektar zu verbreiten suchen. Gleichzeitig rollt ein ungeheurer „Wagenpark" über die 072 .Kilometer, die an. Verbindungslinien durch diese „Wüste von Zeitungen und Ziegelsteinen" von Menschenhand gebahnt sind. Ungefähr 14.000 Fiaker und 8500 Mietwagen, 13.500 Omnibusse, Autobusse und Tramwagen, 3200 Automobile. (— mehr als ein Zehntel aller Autos in Frankreich) und gegen 55.000 Fahrräder dienen dem Pariser täglich, zur Fortbewegung. An einem Verkehrsbrennpunkt, wie zum Beispiel an der Place de l'Opöra, passieren laut einer Feststellung der amtlichen statistischen Bureaus innerhalb 24 Stunden rund: 65.000 Fuhrwerke, und über 400.000 Menschen. Diese ungeheure Menge würde nicht entfernt mit der Leichtigkeit zirkulieren können, mit der sie sich heute tatsächlich ohne nennenswerte Störungen und Hemmungen überallhin ergießt, wenn nicht unter dem einen alten Paris ein ganz neues konstruiert wäre) das lediglich dem einen praktischen Zweck dient: tagtäglich bis in die tiefe Nacht hinein gegen 350.000 Menschen mit der vierfachen Geschwindigkeit eines Doppelspänners nach allen Richtungen der Windrose zu befördern. Als. erster Grundsatz für .den Bau des im Jahre 1898 begonnenen unterirdischen Riesenwerkes galt: möglichst wenig den vorhandenen Verkehr stören, also ganz enge „Brunnen" schaffen alS Zugänge in die Tiefe, beziehungsweise als Aus-wurfstellen für die herauSguheben.de Erbmasse. Die Brunnen wurden, je nach dem Rivequ der zu erbauenden Linie, 8 bis 9 Meter (zum Beispiel an der Rue de Nivoli) bis zu 25 Meter tief (zum Beispiel an der Avenue de la R(-publique) angelegt. Nach ihrer Fertigstellung baute man die Sohle, soweit als nötig, um die erforderlichen Holzbrücken sowie die Maschinen zum Bohren des Erdtunüels aufstellen zu können. Dem Bau des eigentlichen Tunnels geht die Konstruktion einer anderthalb Meter breiten und 2 Meier hohen „Galerie". borauS, die mit Holz verschlagen wird. Diese erweitert man alsdann bis zur Größe des endgültigen Tunnels. Bemerkenswert ist für 'bisse .Erweiterungsarbeit die Benützung des sogenannten Bohrschildes, den der englische Ingenieur Brunei im Jahre 1825 erfand, als er den ersten Tunnel unter einem Flußbett Herr Schuster ist ein erbitterter Feind des gleichen Wahlrechtes, und da er es nicht beseitigen kann, so sucht er cs 31t vergewaltigen und schlägt seinen Jn-dustriekvllegen die Schaffung einer mächtigen Wahlorganisation vor, die Unternehmersöldlinge statt Ar* beitervertreter ins Paralment schicken soll. Doch das ist unwesentlich. Interessant ist aber die Erkenntnis,dieses Kapitalmagnaten, daß wir uns m i t t e n d r i u i n d e r s 0 z i a l e n R e v 0 l u t i 0 n befinden, und sein Geständnis, daß die Mächtigen der alten Welt an diesem Schicksalslauf der Geschichte nichts ändern können. D i e s e r Feind sieht klar und von ihm dürfen wir lernen. Sie elektrische Eisenbahn als revolutionäre Gefahr. Bei der allgemein vorherrschenden Tendenz den elektrischen Betrieb bei den Eisenbahnen einzuführen, gewinnen die nachstehenden Ausführungen, obwohl sie sich zunächst nur auf deutsche Verhältnisse beziehen, sicherlich auch für den oster-reichischen Leser aktuelles Interesse. Die Redaktion. Die wirtschaftliche Entwicklung arbeitet für den Sozialismus. Das ist eine Wahrheit, deren Erkenntnis sich bei ruhiger Ueberlegung selbst unsere Gegner oft nicht erwehren können. Denn es kann ja feinem «Zweifel unterliegen, daß die großen, die allergrößten Kapitalisten bewußt darauf ausgehen, immer riesenhaftere Betriebe unter ihre Botmäßigkeit zu bringen und in immer größerem Maßstab einheitlich zu betreiben. Das heißt, die Planmäßigkeit der Produktion immer weiter auszudehnen, und dies ist die Vorbedingung des Sozialismus. Nicht minder jedoch arbeitet die wirtschaftliche Entwicklung für die Verbrüderung der Völker und damit für die Beseitigung des Krieges. Auch das kann der aufmerksame Beobachter schon heute ganz deutlich sehen, wenn er nur will. Fst da neulich ein kurioses Büchlein erschienen, schwarzweißrot im Deckel und mit der flammenden Aufschrift: „Das Vaterland in Gefahr!" Aber trotz der kindlichen Aufmachung enthält es mancherlei Nachdenkliches, wenn auch ‘im ganz anderen Sinne wie der Verfasser meint Er Wendet sich nämlich mit großem Ungestüm gegen die Absicht, die deutschen Eisenbahnen m elektrisieren. Das würde nicht, nur riesige Aufwendungen für die erste Einrichtung verschlingen; es wurde nicht nur dxr Betrieb sehr viel unrentabler sein als nur Tampf, und deshalb erhöhte Fahrgelder erfordern; sondern es würden die elektrischen Bahnen auch sehr viel Wstchter einer Störung unterliegen und zum gänzlichen Stillstand kommen. Und hierin eben sieht er die Gefahr fürs Vaterland. Nach seiner Meinung geht das Streben nach ! Elektrisierung der Bahnen nur von den großen Finanz-machten der Elektrizitätsindustrie aus, die neue Aufträge brauchen und deshalb die Regierung wie die große Preise in ihrem Sinn beeinflußt haben. ^ . .' : ■ . ■■ r • • Ob das stimmt oder nicht, wollen wir dahingestellt sein lassen. Denn trotz aller patriotischen Beklemmungen wird die Elektrizität ihren siegreichen Einzug m den Bahnbetrieb doch halten. Dafür sorgt dgs unabweisbare Bedürfnis. Soeben hat die preußische Regierung eine Denkschrift über die Elektrisierung der Berliner Stadtbahn herausgegeben, die mit einem Kostenaufwand von etwa.125 Millionen Mark in den nächsten vier bis fünf Jahren durchgeführt, werben soll. Bekanntlich ist die Berliner Stadtbahn militärisch von der allergrößte» Bedeutung. . weil sie die ununterbrochene Verbindung, von der russischen bis zur französischen Grenze her stellt. Ohne uns nun in eine Erörterung der fachtechnischen Grunde für und wider ihre Elektrisierung einzulassen, scheint uns (Themse) herstellte. Nicht immer war diese, für gewöhnliches Erdreich leicht erscheinende Bohrarbeit so einfach, wie man auf den ersten Blick annehmen möchte. Nicht bloß hatte man an vielen Stellen mit dem Grundwasser zu kämpfen, sondern, man wurde auch (speziell auf dem Südring deS. Metro) durch alte, schlecht aufgefüllte Steinbrüche gestört. In diesen befanden sich zudem durch Verwaschungen hervorgerufene leere Räume, sogenannte „Glocken", dir bisweilen eine Höhe bis zu, 17 Meter erreichten. Hier mußten außerordentliche Vorsichtsmaßregeln zum Schutze der Arbeiter und zur Sicherung des,.Tunnel-rohreg" getroffen werden. Ein Heldenstück an Arbeit war aber unter der Pläee de l'Opöra zu leisten. Dort kreuzen sich (fast unter der Mitte des Platzes) nicht weniger als drei Tunnels. Sie sind in einem riesigen Mauerblock von dreieckiger Gestalt übereinander montiert, dessen Seitenfläche 28 Meter lang ist. Der tiefste Tunnel läuft 21 Meter unter der Erdoberfläche. Abgesehen von diesem „Problem der Kreuzung", bestand die Schwierigkeit der Konstruktion darin,' einen veritablen Bach zu verlegen, der, von Mönilmontant kommend, bei seinem.Lauf unter Paris den Opernplatz in einer Tiefe von etwa.10 Meter kreuzt, mit sich dann in der Nähe der Place de la Concorde in .die Seine zu ergießen. Diesem sebr unbequemen Gewässer ging man mit Hilfe von drei gewaltigen, mit komprimierter Luft gefüllten Stahlkästen zu Leibe, wie man sie auch bei der Konstruktion im fließenden Wasser verwendet. Jeder.dieser Kästen, hatte eine Länge von 25 Metern bei einer Breite von 8 Metern. Sie wurden (als Durchgangspunkte der drei.Tunnels) übereinandergestellt und mit einem Zementmauerwerk umgeben, das auf den Quadratmeter einen Druck voll 3000 Kilogramm auS-halten kann. Die ans Tageslicht beförderte Erdmasse der sämtlichen Linien zusammengenommen, betrug 9 Millionen Kubikmeter, das heißt etwa die volle Ladung von 000 großen Ozean-dampfet«. Die Bewältigung der ErdauSschachtung nahm citicn -Teil der Linien außergewöhnlich viel Zeit in Anspruch, so zum Beispiel für die Strecke Porte Dauphine-Porte de Vincennes fast ein ganzes Jahrl , . . Die eigentliche Tunnelkonstruktion fah folgende Matze vor: an lichter Weite durchschnittlich 7-50 Meter, an Mauer- BB3T Besucht nur Lokale, in welchen der »Eisenbahner« aufliegt! *10Q Nr. 12 i>9ev Gtstttvayuev.- Sette 3 ^ doch durch die amtliche Denkschrift daZ unabweisbare Bedürfnis nachgewiesen zu sein. Es können beim Dampfbetrieb in jeder Richtung im äußersten Fall stündlich -24 Aüge mit zusammen 11.712 Sitzplätzen befördert werden. Hei dem stets wachsenden Verkehr werden aber schon im Fahre 1916 je 30 Züge mit zusammen 18.300 Sitzplätzen erforderlich sein, und das Bedürfnis wird noch weiter wachsen bis auf je 40 Züge mit 24.400 Sitzplätzen. Eine noch höhere Leistung sieht die Denkschrift als unmöglich mt. Wenn die Dinge so liegen, so muß die Verwaltung dafür sorgen, daß wenigstens diese Höchstleistung mit der Zeit erreicht wird. Das kann sie aber nicht mit Dampf, sondern nur mit elektrischem Betrieb, weil hiebei viel weniger Zeit beim Anhalten und Abfahren der Züge verloren geht. Dies alles sagt die Denkschrift — wohlverstanden —, nur für die Bediener Stadtbahn. Es liegt aber auf der Hand, daß es mit der Zeit auch für alle anderen großen Bahnen zutreffen wird. Man denke zum Beispiel an-das Industriegebiet von Dortmund bis Köln und darüber hinaus, wo der Verkehr schon heute kaum geringer ist als auf der Berliner Stadtbahn; man denke an Hamburg mit seinen Vororten, die den elektrischen Betrieb zum-Teil schon haben, man denke an Oberschlesien. . Ist. somit der Nachweis erbracht, daß das wirtschaftliche Bedürfnis nach und nach für die Elektrisierung aller wichtigen Bahnen Deutschlands sorgen wird, so verlieren darum die Bedenken, die der Verfasser des kuriosen Büchleins vorbringt, doch nichts an ihrem Gewicht. Sie laufen im wesentlichen darauf hinaus, daß alsdann das Deutsche Reich seinen „äußeren und inneren Feinden" wehrlos ausgeliefert sein werde. Der elektrische Betrieb erfordert bekanntlich einige wenige große Kraft-zentralen. Tritt in einer solchen Zentrale eine Störung ein, so liegt der Verkehr auf der ganzen von ihr versorgten Strecke still. Nun weist der Verfasser darauf hin, daß es eine Kleinigkeit sei. mit Hilfe einer Dynamitpatrone eine elektrische Zentralstation zu vernichten, oder durch eine einfache Manipulation eines verräterischen Elektrotechnikers sämtliche Anker der Dynamomaschinen durchbrennen zu lassen. „Nim stelle man sich vor, der größte Teil unserer Eisenbahnlinien wäre elektrisiert und 100 große Kraftzentralen lieferten den Strom im ganzen Reiche. Wenn jetzt diese, ihrer Lage nach jedermann, insbesondere aber dem französischen Generalstab genau bekannten Kraftwerke durch Sprenggeschosse von Flugapparaten herab zerstört werden, sind sämtliche Eisenbahnen des Reiches außer Betrieb gesetzt." Damit wäre aber die Mobilmachung des Heeres unmöglich geworden. Sollte die Sache mit Flugapparaten zu schwierig sein, so läßt sie sich auch durch Bestechung erreichen. Weiter ergeht sich der Verfasser dann in erschrecklichen Phantasien, wie schlimm es wäre, wenn bei einem allgemeinen Streik die „Revolutionäre" auch nur die Berliner Stadtbahn außer Betrieb setzen und sich durch einen „geschickt organisierten Putsch", sek es auch nur auf ein paar Stunden, zu Herren der Reichshauptstadt machen könnten. Diese letzten Kindereien beiseite, so läßt sich nicht verkennen, daß der Verfasser in der Hauptsache recht hat. Nur eins hat er vergessen: daß es nämlich auf der anderen Seite, in Frankreich drüben, ebenso liegen wird! Auch Frankreich, auch England werden bei fortschreitender Entwicklung aus denselben Gründen wie Deutschland zum elektrischen Betrieb übergehen müssen. Und dann werden sie an diesem Punkt genau so schwach und verwundbar sein wie wir. Und was wird die Folge sein? Daß die drei Reiche sich verdammt hüten werden, einen Drieg oder auch nur eine kriegsgefährliche Situation herbeizuführen! Schon heute sind die wirtschaftlichen Verbindungen der Länder untereinander so innig und so kompliziert, sind die Werte, die der Krieg vernichten würde, so ungeheuer groß, daß jeder denkende Staatsmann dem Krieg so weit wie möglich aus dem Weg geht. Schreitet aber die Entwicklung in derselben Weise weiter, dann kann die Zeit gar nicht mehr fern sein, wo auch die dummen und brutalen Staatsmänner keinen Krieg mehr anfangen können, weil ihnen die sachliche Möglichkeit dazu fehlt. So haben wir die Gewißheit, daß die wirtschaftliche Entwicklung selbst die Ideale des Sozialismus eins nach dem anderen mit der Zeit verwirklichen wird. Sic Bewegung der ßisenbahnarbeiter in Großbritannien. (Eigenbericht des „Eisenbahners I. Am 19. Dezember 1911 kam die Konferenz der Eisenbahngesellschaften und der vier Gewerkschaften zu einer Verständigung, die von beiden Parteien mit gctiiv gen Aenderungen angenommen wurde. Fast schien es, als wenn die Periode der Arbeitskämpfe, die über England wie ein Orkan dahingebraust waren, damit ihr Ende erreicht hätte. Die kapitalistische Presse beglückwünschte jubelnd die Oeffentlichkeit zu der Wiederherstellung des Friedens: „Gott sei Dank, wir werden friedliche Weihnachten haben", riefen die radikalen „Daily News"; „Endlich haben wir wieder Frieden!" sagte die „Times", mtd bis zur „DaibT Mail" und zum „Chrouicle" vereinigten sie sich in der frohen Begrüßung des. wiedergewonnenen Friedens. Radikale und Konservative umarmten sich vor Freude über dieses große Ereignis. Noch. waren die bürgerlichen Politiker und ihre Presse von Furcht erfüllt von dem mächtigen Riesen, der so unerwartet, für einen Augenblick aus fernem Schlummer erwacht war, aber mit einem Seufzer der Erleichterung konnten sie jetzt ansrufen: „Gott fei Dank, nun ist's vorbei!" Jedermann hätte den großen Friedensstiftern Lloyd George und Ramsay Macdonald dankbar fein müssen, war es ihnen doch gelungen, die Eisenbahner durch eine königliche Kommission zu beruhigen, die man eigens zu diesem Zwecke aus der Rumpelkammer hervor-gesncht hatte, und der im trauten Verein mit einem ehemaligen Polizeioffizier aus Irland und einem — Syndikus der Bahngesellschaften Anchgenosse Henderson angehörte! O, dieser Henderson! Obwohl nur ein einfacher Arbeiter, ist er wirklich ein smarter Bursche. Zweifellos ist er ein geborener Führer, ein Staatsmann, gar nicht zu vergleichen mit den unbedachten Draufgängern Ben Tillet, Tom Mann u. Komp. Ramsay Macdonald war voller Freude, er fühlte sich sehr stolz in seiner Rolle als Friedensstifter und hoffte, daß die Beschlüsse der Kommission die Grundlage einer dauernden Verständigung bilden würden*). „Es wird keine großen Streiks mehr geben" und die Arbeiterführer werden ruhig und ohne Sorgen im Unterhause sitzen und ihren Kuhhandel weitertreiben. Es könnte ja für sie gar nichts Angenehmeres geben als Halbpfennig-Revolutionen (wie man das ’ berühmte Budget von 1909/10 hier in England nennt) herbeizuführen und sie als wirkliche Revolutionen unserer Zeit hinzustellen. Aber ist wirklich alles vorüber? Und was war es, das wir jetzt hinter uns haben sollen? „Der Streikkoller", werden die bürgerlichen Gelehrten und englischen Arbeiterführer" antworten. Aber ad)! wenige Tage nur, nachdem diese Freudenhymnen verklungen waren, begann schon ein neuer Streik der Dockarbeiter in Dundee, von dem 35.000 Proletarier berührt wurden, und der fast zu einem Generalstreik aller Transportarbeiter geführt hätte. Und gleichzeitig traten die organisierten Textilarbeiter in eine Bewegung ein, in deren Mittelpunkt die Frage der Unorganisierten stand. Die Arbeitgeber antworteten mit einer Aussperrung, und die Arbeiter gingen nun dazu über, eine Lprozentige Lohnerhöhung zu fordern, obwohl die Führer sich verpflichtet hatten, die Angelegenheit sechs Monate hintanzuhalten und weiter eine sechsmonatige Kündigung zu geben. Die Arbeiter *) Labour Leader; .Times". 16. August 191t. 25. August 1911. warfen ihnen, wie die „Times" sagt, ihre Verträge zerrissen' vor die Füße und kämpften weiter. Außerdem weigerten sie sich, mit den Mitgliedern eines katholischen Gewerkvereines zusammen zu arbeiten, der van den Pfaffen als Konkurrenz gegen die moderne Gewerkschaft gegründet worden war. Und der Bergarbeiterverband beschloß mit 450.000 gegen 115.000 Stimmen den Streik zur Erlangung von Mindestlöhnen. Tillet übertreibt nicht, wenn er sagt: „Es stehen jetzt 800.000 Bergarbeiter und 130.000 Textilarbeiter im Streik, nnd es ist möglich, daß weitere 300.000 Arbeiter aus anderen Industrien gezwungen sein werden, in die Bewegung einzutreten. Da haben wir es also: mehr als eine Million Leute sind unzufrieden, und haben sich entschlossen, für bessere Lebensbedingungen zu kämpfen. Nur für den Schmock, der feine Kenntnisse ausschließlich aus Sidney Webbs Büchern*) entnimmt oder Sie Arbeiterbewegung nur von seinem Bureaufenster aus beobachtet, kamen die letzten Ereignisse wie ein Blitz auS heiterem Himmel. Für jeden Beobachter aber, der einige Kenntnisse auf dem Gebiet des wirtschaftlichen Lebens der heutigen Gesellschaft besitzt und die englische Arbeiterbewegung der letzten 25 Jahre aufmerksam verfolgt hat, ist es klar, daß die Ereignisse von 1911/12 nur Symptome eines großen Prozesses sind, der unter der Arbeiterklasse dieses Landes wirkt. Das Studium der wirtschaftlichen Lage und der Arbeiterbewegung Großbritanniens während der letzten 25 Jahre zeigt uns ein enormes Anwachsen des Reichtums zugleich mit einem relativen Zurückgehen der Lohne; die Vereinigung kapitalistischer Interessengruppen zu Trusts und Föderationen von Trusts einerseits und auf der anderen Seite das Zurückbleiben der Gewerkschaftsbewegung und ihre Unfähigkeit, mit der modernen Entwicklung Schritt zu halten; eine starke Ausdehnung sozialistischer Anschauungen, Hand in Hand jedoch mit einer organisatorischen Zersplitterung, die es der Arbeiterklasse unmöglich macht, durch Erlangung von politischem Einfluß ihre wirtschaftliche Lage zu verbessern. So wurde der Gegensatz zwischen dem Wachstum der ökonomischen Kräfte der Nation und der sich ständig steigernden Unsicherheit der Lage der Arbeiter aus die Spitze getrieben durch die Krise von 1908/09, die nicht nur die unorganisierten, sondern selbst die organisierten Arbeiter dem Hungertod nahe brachte, und dadurch eine Menge von Zündstoff schuf, den in Brand zu setzen ein einziger Funke genügte. , Ich erinnere mich da einer öffentlichen Versammlung der Eisenbahner, die ich miterlebt habe. Nachdem die verschiedenen Redner gesprochen hatten, betrat ein als besonders reaktionär bekannter Lokomotivführer die Tribüne. Einer der Zuhörer fragte ihn: „Was ist die wahre Ursache eurer Beschwerden?? „Nun," sagte er, „das ist sehr einfach. Die Kaufkraft des Geldes ist gesunken, die Küsten der Lebenshaltung sind ins Ungemessene gestiegen, die Gesellschaften haben amerikanische Methoden angenommen, die Maschinen verbessert und durch systematischeres Arbeiten die Intensität der Arbeit gesteigert, aber sie haben eines vergessen — die Arbeiter. Nun sind wir hier, um unsere Existenz der Oeffentlich- keit ins Gedächtnis zurückzurufen." Diese Worte trafen den Nagel auf den Kopf! Wirklich hatten wir seit 1887 keinen ernsten Kampf der Eisenbahner mehr für eine allgemeine Verbesserung ihrer Lage. Von den etwa 400.000 Eisenbahnern waren 1906 nur ungefähr 85.000 bis 90.000 organisiert, und wie so viele andere englische Gewerkschaften waren sie in vier Verbände gespalten. In der Amalgamated Sociely of Railway Servants (A. S. R. S.), die jedem Eisenbahner *} „History of Trade Unionism", „Industrial Democracy" von Sidneh und Beatrice Webb. Das erste dieser Bücher wurde 1894, 1902, 1904 und 1911, das zweite 1897, 19Ü9 und 1911 herausgegeben. Aber die Verfasser haben keine wesentlichen Aenderungen vorgenommen, als wenn die Bewegung 1894 aufgehört und keine weiteren Fortschritte gemacht hätte, obwohl die englische Gewerkschaftsbewegung gerade während der letzten 25 Jahre große Veränderung''« durchgemacht hat- Werk für die Decke 55 Zentimeter, die Seitenpfeiler 75 Zentimeter. den Boden 50 Zentimeter. Dieses Mauerwerk ist überall im Innern von einer Wasserdichten 2 Zentimeter dicken Zement-fchicht bedeckt. Wo der Tunnel sich über die Erdoberfläche erhebt oder als Viadukt weitergeführt wird (etwa ein Fünfzehnte! der ganzen Strecke) ist er aus Eisengitterwerk gebildet, das auf VA Meter dicken Pfeilern ruht. Die für den Tunnel, die Kreuzungsblocks, die Stationen und die Verbindungsgänge verwendete Masse an Steinen und Zement würde, als 280 Kilometer lange, 4 Meter hohe und 5>» Meter dicke Mauer geformt, achtmal den Umkreis des Weichbildes der Stadt umfassen. Nach Vollendung des „Tunnelkleides" - ist die Montierung der Schienen eine Arbeit, die gleichfalls mehr Mühe verursacht, als man zunächst annehmen möchte. Die Schienen können nämlich nicht direkt auf den Tunnelboden gelegt werden. Es bedarf einer Zwischenschicht von Kieselsteinen, und zwar rechnete man 2>4 Kubikmeter Unterlage auf den laufenden Meter, das ist für die ganze Strecke eine Kieselsteinladung von etwa 30 Ozeandampfern. Die verwendeten Schienen sind je 15 Meter lang. Ihr Totalgewicht beträgt 14,976.000 Kilogramm; zu ihrer Herbeischaffung benötigte man 500 Eisenbahnwaggons. Nach Fertigstellung des 4 Meter breiten Trottoirs in den Bahnhöfen und der von 25 zu 25 Meter zu Seiten der Strecke angebrachten Schuhnischen, wurden in verhältnismäßig kurzer Zeit die Stationen mit Verblendsteinen auSgemauert, die Signale, Telephon« und Lichtleitungen angelegt. Dann kam die Montierung der Kabel für die elektrische Betriebskraft an die Reihe. Diese Kraft liefert das Dhncnno-werk am Quai de Ia Rapöe. das einen Gleichstrom von 600 Volt und einen dreiphasigen Wechselstrom von 5000 Volt erzeugt. Ein Teil dieses Stromes wird direkt nach einer Zweig, ftätion des Werkes unter der Place d'Etoile gesandt, um von dort aus die Südlinien zu bedienen. In der Hauptstation werden die Dhnamos durch fünf doppelzylindrige Dampfmaschinen, die 2600 Pferdekräfte indizieren, in Bewegung gesetzt. Nicht weniger als 18 riesige Kessel mit einer Heizfläche von je 244 Quadratmetern erzeugen den erforderlichen Dampf. In eurer besonderen unterirdischen „Galerie" (unter der SRue de Berel) und dem Boulevard Diderot) befinden sich die Schaltungen für sämtliche Linien, sofern sie nicht von der südlichen Zweigstation abhängen. Die Leitungskabel sind direkt mit den Schienen verbunden; der Strom wird durch eine zwischen den Schienen geführte „Leitungsschiene" den im Kopfwagen des Zuges befindlichen Motor zugeführt °, die nicht verbrauchte elektrische Energie flieht durch die Schienen selbst zurück. Ueber 650 Wagen befinden sich ständig im Betrieb; jeder Zug hat erste und zweite Klasse; die Wagen sind (speziell auf der zuletzt gebauten »Nordsüd"strecke) mit bequemen Sitzen versehen Und gut beleuchtet. Für 25 Centimes in der ersten und 15 Centimes in der zweiten Klasse kann man (infolge der zahlreichen Wechselstationen) kreuz und quer unter den verschiedenen Stadtvierteln herfahren, ohne ein neues Billet lösen zu müssen. Dieser sehr billige Fahrpreis (20 und 12 Pf.) hat nicht wenig zur Popularität des Metro beigetragen, und die Aktionäre der Bahn hüten sich wohl» ihn (etwa nach Art der Berliner Untergrundbahn) zu erhöhen..... Noch ein paar Worte über einige besonders interessante Stellen der Bahn. Zn solchen sind die Ueberkreuzungen,. beziehungsweise , Unterführungen der anderen Eisenbahnlinien sowie der Seine zu rechnen. Der Metro kommt mit solchen anderen Linien nicht weniger als nennmal, mit der Seine siebenmal „in Konflikt", und fast jedesmal erfordern die eigenartigen Verhältnisse des Geländes, beziehungsweise der vorhandenen Bauten besondere technische Lösungen. Hm zum Beispiel die Linie der Westbahn zu passiere», ist der Metro im Quartier Batignolles unter dem Tunnel dieser Linie geführt; er überschreitet ferner die Körper der Nord- und Ostbahn sowie der Bahn Courcelles-Champ de Mars auf eisernen Brücken, läuft ferner ein zwcitesinal unter der Westbahn durch. Neben anderen 'Uebcrkreuzungcn ist noch die Linie der Bahn von Vincennes bemerkenswert, unter deren Brücke der Metro in einer zweiten Brücke geführt ist. Spezielles Interesse dürften auch die Seineübergänge erwecken. Konstruktionen von eigenartiger Schönheit sind hier die Metrüviadukie an- dem Pont d'Austerlitz und in der Vorstadt Passt). Die erstere überquert den Fluß in einem einzigen, SO Meter über dem Strom-spiegel einsetzenden Bogen von 175 Meter Länge. Diesem im- posanten Bauwerk stellt der Doppelviadukt in Passt) würdig zur Seite. Er besieht aus einer Brücke von 114 Meter Sänge, die den Quai de Passt) mit der Ile des -Chgnes verbindet, soiuiv aus einer zweiten, 90 Meter langen, die von hier zum Quai de Grenelles führt. Mit dem aus gigantischen Quadern be. stehenden Verbindungsstück auf der Ile des Cvgnes miß, dieser Doppelviadukt 226 Meter. Während der untere Teil der Brücke für den Wagen- und Fußgängerverkehr bestimmt ist, fährt der Metro im oberen Teile in der Höhe von 16 Metern über den Strom, um, am anderen Ufer angelangt, sich gleich wieder in die Erde einzubohren. Zum Bau des Viadukts wurden 4000 Tonnen Stahl verwendet. Die Baukosten betrugen gegen 8>5 Millionen Franken. Die interessanteste „Ueberivindung des Stromhinder-nisseS" bedeutet aber der unter der Seine zwischen dem Pont des ArtS und der Citöinsel gebohrte Tunnel. Hier ist die Bahn in einem 200 Meier langen „Rohr" von 5 Meter lichtet Weite geführt, das hinwiederum in ein starkes Mauerwerl eingebettet ist. Letzteres hält einen Druck von 50.000 Kilogramm aus den Quadratmeter aus, das ist mehr als das neunfache der wirklich vorhandenen Pression von 5500 Kilogramm. Was den Verkehr auf dem Pariser Metro angeht, so ist er dem der Newyorker Elevated Railway ungefähr gleich, er übertrifft den Verkehr des Berliner und des Londoner Metro, und zwar steht er ihm etwa im Verhältnis wie 17 :13, beziehungsweise 14. Die Zahl der Angestellten ist trotz des grohen Netzes merkwürdig klein — sie beläuft sich gegenwärtig auf etwa 2300, das Personal der elektrischen Kraftstationen eingeschlossen. Die Gesamtkosten des Unternehmens betrugen gegen 300 Millionen Franken. Die Summe erscheint gegenüber den ausgezeichneten Betriebsergebnissen nicht hoch. Noch weniger fällt sie ins Gewicht, wenn man bedenkt, daß das jetzt vollendete Netz des Metropolitan! zum erstenmal die Möglichkeit bietet, von irgendeinem beliebigen Punkte der riesengrohen Stadt nach einem beliebigen, sei es noch so entfernten, anderen Punkt zu gelangen. Und das für drei Sons! Sorget dafür, daß der »Eisenbahner" auch vom reifenden Publikum gelesen werde! Seite 4 w offen steht, waren 70.130, in der General Railwah Workers Union, die hauptsächlich ungelernte Arbeiter umfaßt, etwa 8000 Arbeiter, der Rest »erteilte sich auf zwei kleineVerbände, die wohl zu den rückständigsten unter Len englischen Gewerkschaften gehörten. Tie letzteren umfaßten in ihren Reihen besonders Zugsführer und Signalwärter, und erwiesen sich stets als ein Hemmschuh ifitr jede Bewegung unter den übrigen Eisenbahnern. Alle diese vier Verbände standen hont ersten Tage ihres Bestehens an unter liberalem Einfluß, ihre Führer waren Mitglieder der liberalen Partei, deren Ziel ja istets war, Frieden zu halten. Daher waren die Eisenbahner wirklich in einer schlechteren Lage, als die Arbeiter in anderen bedeutenden Industrien. Wie aus untenstehender Tabelle der A. S. R. S. aus deiu Jahre 1908 ersichtlich ist, gibt es mehr als 100.000 Eisenbahner, die weniger als 1 Pfund Sterling ----- 24 Kr. wöchentlich verdienen! Kruppen | uÄtcS I ausgaben im ganzen um 11-56 Prozent und per Kilometer Betriebslänge um 7-61 Prozent gestiegen. Der mit 23-33 Millionen Kronen (hierunter 23 31 Millionen beim elektrischen Betrieb) beziffert« Betriebs«1 Nettoertrag ergibt per Kilometer Betriebslänge ein Netto^‘ erträgniS von 84.986 Kronen, während der Nettoertrag im vorhergehenden Jahre 20-30 Millionen Hronen (per Kilometer I Betriebslänge 31.559 Kr.) betragen hat. Die Anzahl der Ange ft eilten belief sich mit Ende 1910 auf 11.645 (gegen 1909 + 1013); außerdem waren die' Jahresdurchschnitte 4277 (— 277) Arbeiter im Taglohn bc-' fchaftigt. Für Besoldungen, Löhne und sonstige Bezüge der Angestellten sowie der Arbeiter tm Taglohn wurde« 24-93 Millionen Kronen (+, 335 Millionen Kronen 15-62 Prozent verausgabt. Seite 6 ,.De» Eisenbahner/ Str. 12 Schleppbahnen waren mit Ende bes Jahre? 19t0 2347 , vor Händen. Ihre Gesamtlänge betrug 1827 Kilometer. Unter den Schleppkähnen befanden sich 352 Bergwerks- und Hüttenbahnen (Montanbahnen), 1457 Industriebahnen (Fabriks-bahne»), 174 land- und forstwirtschaftliche Bahnen und 864 sonstige Bahnen für Privatzwecke. Von der Länge der Schleppkähnen per 1327 Kilometer wurden 1119 Kilometer mit Dampf, 198 Kilometer mit animalischer und 10 Kilometer mit elektrischer Kraft betrieben. Inland. Üstne Gratulation zu unserem zwanzigjährigen Bestand aus dem Ausland. Wir erhalten aus Amsterdam folgendes Schreiben: Amsterdam, den 5. April 1912. Werte Genossen! Zum zwanzigjährigen Jubelfest wollen Sie unsere wohlgemeinten Wünsche entgegennehmen für eine möglichst schnelle Weiterentwicklung Ihrer Organisation, unseres /Erachtens der mächtigste Eisenbahnervierband Europas sowohl, durch seinen Umfang, wie durch die ausgezeichnete sozialistische Bildung seiner Führer. Es ist schon 'seit langer Zeit, daß wir regelmäßig und genau den österreichischen Ereignissen in Ihrem Organ folgen, und wir müssen gestehen, daß wir keine bessere Eisenbahnerlektüre kennen, als wie sie Ihr Organ bietet. Wir werden daraus für unseren Kamps gegen den Kapitalismus noch manchmal Nutzen ziehen können. Es lebe die internationale Solidarität! Es lebe der Sozialismus! Leo van der Horst, Eisenbahnersekretär. N. N o t h a n s, Sekretariat der „Nederlandsche Ver-eniging van Spoor- eri Tranwaepersoneel", 20. Atjehstraat Nr 15, Amsterdam. * Die »ieÄerösterreichischen Laudcsbahnen als Korruptionsfeld. In einer Döblinger Wählerversammlung sprach dieser Tage Abgeordneter Viktor S i l b e r e r, der bekanntlich aus der christlichsozialen Vereinigung ausgetreten ist. Unter den vielen in der letzten Zeit bekannt gewordenen Korruptionsfakten aus der christlichsozialen Verwaltung nannte Herr Silbern- auch die niederösterreichischen Landesbahnen, von denen er sagte: „Da? sei ei« wahrer Augiasstall. Was es da an Korruption, an Unehelichkeit gibt, davon kann man sich nicht so bald eine Vorstellung machen. . Die Protektionswirtschaft ist da ganz besonders im Blühen. Es ist nicht nur einmal borgekommen, das-, draußen aus den Bahnkassen gestohlen wurde. Da hat man zum Beispiel entdeckt, daß einem Manne in der Kasse etwa 700 Kronen fehlen. Der Mann, darauf aufmerksam gemacht, hat zu seiner Entschuldigung gemeint: „Ich habe das Geld gebraucht, ich bin mit meinem Gehalt nicht ausge-kommeft!" Das wurde gemeldet, man hat erwogen, der Mann sei „empfohlen", und was hat man getan? Man hat ihm halt eine« Vorschuß gegeben, dazu ist er noch bei der Kasse geblieben. Das ist kein einzelner Fall. Nun ja, die Leute haben sich gesagt: „Wenn mir nichts anderes geschieht, als das ich einen ' —' Vorschuß bekomme, warum nicht!" (Heiterkeit.) Wo die christlichsoziale Aussaat aufging, dort gedieh das Giftkraut der Unehrlichkeit. Daß der alte Ste-phansturm noch steht, das verdankt er wirklich mehr seiner festen Konstruktion als der Ehrlichkeit der christlichsozialen Verwaliungskiinstler. • Judcngeld für den christlichsozialen Wahlfonds. Zu dem Mahlsands der dm Wiener Gemeinderatswahlen entgegenschwindelnden Christlichsozialen trägt die Ossterreichische Länderbank hervorragend bei: Sie gibt den christlichsozialen Stadtgewaltigen einfach eine Provision dafür, daß diese ihre Anleihen bei der Länderbank machen und das geborgte und gut zu verzinsende Geld zu niedrigerem Zinsfuß in der Bank arbeiten lassen. Nun1 hat der gemaßregelte Magistratsbeamte M o i s c l -— herausgeworfen wegen Kritik an der Uebergehung der jüdischen Beamten, mit deren reichen Stammesgenossen die Schwarzen so intim sind — in einer Versammlung 'mitgeteilt, daß die Bodenkreditanstalt, die. der jüdische Herr Sektionschef S i e g h a r t leitet, ebenfalls den klerikal-antisemitischen Wahlfonds speist. Und in der schwarzen Reichsratsfraktion habe „Feldmarschall" Geß-m a n n in einem Atem erklärt: daß Sieghart unter vier Ministerien der Freund der Christlichsozialen war und daß man auf ihn öffentlich schimpfen müsse — „damit man es nicht so merkt!" v.. , * Die Protektore der allein selkgmachenden Kirche. Im September wird es in Wien hoch hergehen. Der e u charistische Weltkongreß, der im Jahre 1881 zum erstenmal in Lille stattgefunden hat, in den letzten Jahren in London, Köln, Montreal und Madrid, soll in diesem Jahre mit besonderem Pomp in Wien inszeniert werden. Der KlerikalismuS, der seit der Niederlage der Christlichsozialen bei den Wahlen im Juni 1911 seine Macht wanken fühlt, will im religiösen Gewand die Seelen wieder gewinnen. Es sollen 2 4 0 B i-schöfe nach Wien kommen und 20.000 Priester werden beordert, um Messe zu lesen und'Beichte zu hören. Aus der ganzen Umgebung von Wien urid aus. Wien selbst sollen e i n i g e h u n d e r t t a u s e n d S ch u l k i n» der zusammengebracht werden, die. wie offiziell mitge teilt wird, im Schwarzenberggarten auf einmal die Kommunion empfangen sollen. Um die Manifestation noch großartiger zu machen, soll der Schulbeginn bis nach dem Kongreß verschoben werden. Im ganzen Reiche sind Adel und Klerus an der Arbeit, die Vorbereitungen zu dieser politisch-klerikalen Demonstration zu treffen. Die ganze Demonstration wird mehrere Millionen kosten, und es war die Frage, wer die Kosten zahlen werde. Denn daß weder der Adel noch der Klerus mehr als ihr Protektorat dazu beitragen werden, war von vornherein klar. Nun hat die-„Arbeiter-Zeitung" den Schleier von dem Geheimnis weggezogen. Die Kosten für die klerikale Demonstration werdenvon reichen Juden getragen werden, die in den Ad e l s-st anderhoben werdensollen, wofür sie die ent-sprechenden Summen für den eucharistischen Kongreß aufbringen müssen. Die „Arbeiter-Zeitung" nennt vier jüdische Millionäre, mit denen man bereits Handelseines wurde. Der Direktor des Wiener Bankvereins Bernhard Popper. Herr Reitzes, ein auf 100 Millionen Vermögen geschätzter Privatier, der Chef der Kohlensirma David B e r l und der C h e f der Firma G r a h, die alle, je nach den gezahlten Beträgen, gewöhnliche „Edle" oder „Barone" werden sollen. Aber diese vier sind nicht die einzigen, sondern es ist ein förmlicher Markt etabliert worden, wo Adelstitel an die Meistbietenden versteigert werden — zu Ehren der heiligen römischen Kirche, * Scharfmacherrüstnngen. Sonntag den 10. März tagte in Wien die Generalversammlung des Oesterreichischen Arbeitgeberverbandes. Die Beteiligung war sehr stark; außer den Delegierten aus allen Teilen des Reiches waren noch in Vertretung des Ungarischen Arbeitgeberverbandes der Direktor Farkas, der Hauptstelle^des Oesterreichischen Industrie-Arbeitgeberverbandes Sekretär Dr. Rottenberg, des Niederösterreichischen Gewerbevereines kaiserlicher Rat Schweinburg, des Deutsch-österreichischen Gewerbebundes Direktor Baudoin rc. erschienen. Nach Eröffnung durch den Obmann des Verbandes Herrn Bernhard Ludwig erstattete in Fortsetzung der vertagten Verhandlungen der Kassenverwalter Herr Ärminger den Kassenbericht, worauf nach dem Bericht des Revisors Max Tesoyer der Verbandsleitung das Absolutorinm erteilt wurde. In der sehr lebhaften Debatte, welche sich an die Berichte an-schloß, stellte der Delegierte Kestner (Teplitz) nach einem eingehenden Bericht über die Arbeitgeberorganisationen in Nordböhmen den Antrag.auf Schaffung eines Agitationsfonds und zu diesem Zwecke per Arbeiter und Jahr 10 H. einzuheben. Handelskammerrat Kandl stellte hiezu den Zusatzantrag, der Hauptverband solle sich auch an sämtliche Gewerbegenossenschaften um Beitragsleistung zu diesem Agitationsfonds wenden. — Delegierter Castka (Reichenberg) unterstützt den Antrag auf Schaffung des Agitationsfonds. — Nachdem noch Delegierter Kobald (Graz), Professor Schmidt und Direktor Baudoin gesprochen hatten, wurde sowohl der Antrag Kestner sowie der vom Kaminerrat Kandl gestellte Zusatzantrag einstimmig angenommen. Obmann Bernhard Ludwig referierte ' sodann über die sozialdemokratischen Gesetzes-anträge im Parlament und schloß mit einem Appell zur kräftigen Organisation der Gewerbetreibenden, damit sie ein Machtfaktor werden. (Lebhafter Beifall.) Handelskammerrat Kandl erstattete ein Referat über die ablaufenden Kollektivverträge im kommenden Jahr. Im Jahre 1913 laufen die meisten Kollektivvcrträge ab, vom Baugewerbe, von den metallverarbeitenden Branchen, von den Buchdruckern ec. 1913 wird ein Kampfjahr und wir verweisen unsere Mitglieder schon heute auf den Ernst der Situation. Die beste Gewähr für eine friedliche Austragung waren stets die getroffenen starken Rüstungen für den Kampf. Wird uns aber dennoch der Kampf aufgezwungen, dann werden wir auch die Kraft finden, unsern Gegnern zähen Widerstand zu leisten. (Lebhafter Beifall.) Für die. Arbeiter werden «jlfo- bet. Anzeichen immer mehr, daß.man es-ernstlich auf ihre Organisationen abgesehen hat, so daß auch sie alle Ursache haben, ihre Reihen fester zu schließen. # ’ Etwas zum Nachdenken für die deutschnationalen Arbeiter. Das in Graz erscheinende Organ der deutschgelben Arbeiterorganisationen in Steiermark äußerte sich kürzlich über den Zusammenbruch der sogenannten deutschnationalen Maurerorganisationen in Westböhmen, und bei dieser Gelegenheit ließ es auch einige sehr kräftige Bemerkungen über die Deutsche Arbeiterpartei der Herren K n t rs ch, E r t l, Fa h r n e r und S e i d I vernehmen. Ein Beispiel: Es ist aber nicht zu verkennen, daß dieser Mißerfolg der deutschen Arbeiterbewegung teilweise selbstverschuldet ist. So lange der Flügel der Deutschen Arbeiterpartei, welcher nunmehr unter der Führung des Abgeordneten Knirsch steht, an dem unnatürlichen Verhältnis zum parlamentarischen Deutschen National verband fest hält, so lange sich seine Abgeordneten verpflichtet fühlen, den politischen Anschauungen des bürgerlichen Teiles der Wähler, welche zu ihrem Siege beigetragen haben,' Rechnung zu tragen, so lange werden derartige Schlappen nicht , ausbleiben. Solche Mandate sind es nicht wert, daß die Opfer der deutschen Arbeiter in erster Linie zu ihrer Grringung gebracht werden und urn ihretwillen der Ausbau und die finanzielle Sicherung der Gewerkschaften beeinträchtigt wird. In dieser Beziehung wird aber bei den Ze n t r a lk o mmi s sions v e rb änd en viel gesündigt. Die Folge ist, daß weder das inner? Verbandsgefüge fest genug ist, noch die nötigen Mittel vorhanden sind, wie es in Karlsbad der Fall war, um in'entscheidenden Augenblicken feindseligen Angriffen standzuhalten. Ob jene bedauernswerten Arbeiter, die der sogenannten deutschen Arbeiterpartei angehören, aus dieser Aeußerung einer deutschgelben-Zeitung über die deutschgelbe Partei eine entsprechende Lehre ziehen werden? Deutlich genug ist die Sprache des steirischen Blattes. ch Wie reiche Leute noch reicher werden. Ein trefflicher Fingerzeig, wie reiche Leute noch reicher werden können, geben die Aktionäre der Oesterreichischen Waffe nfabriks ge sell-s ch a f t. Dank der riesigen Rüstungen, hat das Unternehmen einen glänzenden-Aufschwung genommen und eine Dividende von 32 Kr. auf eine Aktie verteilen können, deren Nominalwert 200 Kr. und deren Kurswert Ende 1911 774 Kr. betrug. Nicht genug damit! Die Gesellschaft hat einen ordentlichen Reservefonds von 30 Prozent des Aktienkapitals und überdies- einen außerordentlichen von 1,400.000 Kr. aufspeichern können, der durch die Dotation aus dem laufenden Geschäftsjahr auf 2,100.000 Kr. gebracht werden soll. Die Aktionäre sahen natürlich nur mit schnellen Augen die fetten Happen verschwinden und bestürmten den Derwaltungs-rat. den außerordentlichen Reservefonds auszuschsilten. Mif Erfolg! Die Nächste Generalversammlung wird beschließen, das Aktienkapital von 8,400.000 Kr. auf 10,500.000 Kr. zu erhöhen, dadurch, daß auf je vier alte Aktien eine neue ihren Besitzern umsonst gegeben wird. Das BezugSrecht einer Aktie wird also mit 160 Kr. nicht zu hoch gewertet sein, wenn wir annehmen, daß infolge der Erhöhung der Stückzahl der Aktien und des Aktenkapitals., der doch keine Erhöhung des produzierenden Kapitals entspricht, die Dividende in, Zeiten mittlerer Konjunktur niedriger fein dürfte. Die Aktionäre können mit ihrer Kapitalseinlage wirklich zufrieden sein, sie stecken eine 16prozentige Dividende ein und erhalten überdies ausnahmsweise einen Betrag, der dem Nominalwert der Aktien fast gleichkommt. Wer es kann, tue desgleichen! Die Betriebseinnahmen der Buschtichrader Bahn. Aus Prag wird berichtet: Der Verkehr auf den Linien der Buschtichrader Bahn hat sich im Februar noch lebhafter gestaltet als im vorhergegangenen Monat. Insbesondere erfuhren die Kohlentransporte eine namhafte Steigerung, da die Konsumenten schon aus Besorgnis vor einer Streikbewegung größere Kohlenmengen heranzogen. Gegenüber dem Monat Februar 1911 ergab sich eine Mehrverfrachtung von rund 40.000 Tonnen Kohle, an welchem Plus beide Netze so ziemlich gleichmäßig beteiligt sind. Auch der Verkehr von diversen Gütern hat sich gesteigert, insgesamt um 17.000 Tonnen. Schließlich zeigt der Personentransport einen namhaften Zuwachs. Die Einnahmen per Februar werden, mit 1 826.824 (+ 106.000) Kr. ausgewiesen, wovon 647.075 (+ 51.800) Kr. auf das A-Netz und 1,179.749 (+ 54.200) Kronen auf das L-Netz entfallen. An den Mehreinnahmen von 106.000 Kr. partizipiert der Güterverkehr mit 71.524 Kr. und der Personenverkehr mit 34.476 Kr. Dte Gesamteinnahmen für die ersten zwei Betriebsmonate beziffern sich mit 3,870.396 (+ 150.300) Kr. Hievon entfallen auf die A-Strecke 1,352.625 (4- 62.200) Kr. und auf die B-Strecke 2,517.771 (+ 88.100) Kr. Die Regulierung der Einnahmen per Oktober 1911 ergab für Las A-Netz ein Plus von 13.472 Kr. und für das B-Netz ein Plus von 26.800 Kr. Dadurch steigert sich das Jahresplus von Lit. A auf 207.318 Kr. und jenes von Lit. B auf 393.828 Kr. Die Dividendenschraube bewegt sich also in aufsteigender Richtung. Ausland. Deutsche Niesengewrrkschafteu. Ter Deutsche Metallarbeiterverband. , der zurzeit schon über eine halbeMillion Mitglieder zählt, dürfte im Laufe des Jahres 1912 das sechste Hunderttausend voll bekommen. Der Zentralverband der Schmiede Deutschlands wird auf seinem demnächst, stattfindenden Verbandstag in Düsfeldorf seinen Uebertritt in den Metallarbeiterverband beschließen und so seine zukünftigen Lohnbewegungen unter dem Schutze dieser mächtigen Organisation durchführen. Der Deutsche Metallarbeiterver-band, dessen Abrechnung zurzeit noch nicht erschienen ist, dürfte 1911 eine Einnahme von über 17 Millionen erhielt haben. Nicht weniger als über 500 Beamte und Organisatoren besorgen die Geschäfte des. Verbandes und in zwei eigenen Druckereien wird die Riesenauflage des Verbandsorganes hergestellt. Eine eigene Monatsschrift, der „Zeitgeist", sorgt für die Schulung und Ausbildung der Verbandsbeamten und Funktionäre. An den gefüllten Kassen des Verbandes sind bis jetzt die größten Aussperrungen, die die deutschen Scharfmacher durchfuhrten, wirkungslos abgeprallt. - , Auch das Fachorgan des Verbandes der Fabrikarbeiter, „D e r P r 0 l e t 0 r i e r", hat eine Auflage von 200.000 erreicht! Aus diesem Anlaß kam eine Festnummer heraus, die die Entwicklung des Verbandes in klarer Weise zeigt. Als schwaches Pflänzchen wllrde er vor 22 Jahren gepflanzt. Seine zähe Natur überwand alle Hindernisse. Und heute steht er da achtunggebietend und stark, den Bedrückern zum Trutz, den Bedrückten zum Schuh! In den letzten fünf Jahren wurde für 150.000 Mann die Einführung besserer Acbeitsverhaltnisse durch-gesetzt zwei Millionen Stunden Arbeitszeitverkürzung und 2k Millionen Mark Lohnerhöhung kann die Organisation allein für das Jahr 1911 auf der Habenseite buchen. Allerdings, es sind auch Opfer gebracht würden. 10 Millionen Mark hat der Verband bisher an Unterstützungen gezahlt. Aber das sind gewissermaßen die Ver-sicherungsprämien, die vor größeren Verlusten schützen. Und dieses segensreiche, kulturelle Wirken bietet die Gewähr. daß sich der Verband und sein Organ auch in Zu-kunft rüstig weiterentwickeln werden. * Klassenjustiz in Deutschland. Ebenso wie bei uns hat man bei dem jetzt durch-geführten Bergarbeiterstreii mit aller Scharfe wahrnehmen können, wie die Justiz immer mehr cm Werkzeug in den Händen der herrschenden Klassen wird, das gegen die gewerkschaftlichen Forderungen der Arbeiter angewendet wird. Das fürchterlichste sind die Strafen, welche von den Gerichten mit verschwenderischer Fülle über die angeklagten Arbeiter und Arbeiterfrauen verhängt werden. Als Muster bringen wir eme kleine Blütenlese von Urteilen, die wir der, „Bergarbeiter-Zeitung, entnehmen. Es wurden verurteilt: Ignaz F. aus Kirchderne für die Worte „Pfnl, Streikbrecher" zu 1 Monat Gefängnis. Frau Lina L. äuS Aplerbeck wegen des Wortes „Streikbrecher" zu 14 Tagen Gefängnis. Johann K. aus Brackel hatte „Streikbrecher" und „Dick-kops" gerufen, 4 Wochen Gefängnis. Friedrich H. und Max A. aus Günnigfeld titulierten Arbeitswillige als „Judas" und „Streikbrecher". Urteil: je 2 M 0 n,a t e, G e f ä n gnis. .Johann I. aus Wattenscheid erhielt wegen des gleichen Titels 6 Woche «Gefängnis. Die Beraarbeitcrsraucn Jda Sch. und Agnes D. aus Herne für die Aeußerung „Pfui, Streikbrecher" je 1 Monat Gefängnis. Edmund W. aus Essen für „Streikbrecher" 1 Monat Gefängnis. „ Johann D. aus Buer für „Pfui, Zuchthäusler. Streikbrecher" 3 Monate Gefängnis. Wilhelm M. aus Radbod hatte Soldaten mit „Lumpen" beschimpft. Urteil: 2 Monate Gefängnis. Ludwig P, aus Werne für »Streikbrecher" und „Lump" 3 Wochen Gefängnis- Frau Luise K. aus Herne für „Streikbrecher" 1 Monat Gefängnis. W. St. aus Sodingen für „Streikbrecher" 1 Monat Gefängnis. W. aus Recklinghausen für „Pfui" 6 Wochen Gefängnis. Diese Liste ließe sich noch ins Unendliche vermehren. Dabei ist zu beachten, daß es sich in all diesen Fällen nur um Worte handelte, die den zartbesaiteten Streikbrechern ^ugerufett wurden, um eine durchaus zutreffende Charakterisierung dieser zweifelhaften Ehrenmänner. Hienach iann man sich leicht vorstellen, wie die Urteile in beit •Fällen ausfallen, in welchen so ein „nützliches Element" wirklich einmal etwas unsanft angefaßt wurde. * Ein Massenmord des Verkehrsrekords. In der Nacht von Sonntag auf Montag hat sich auf dem Atlantischen Ozean, dem meistbefahrenen Welt-meer, in den Gewässern von Neufundland, also dort, wo die Dampferlinien von Europa nach Nordamerika vorbeiführen und wo daS vielbefahrene und genau bekannte Meer keine Gefahren mehr zu bieten scheint, eine der furchtbarsten Schiffskatastrophen ereignet, wohl die furchtbarste überhaupt, die die Geschichte der Schiffahrt kennt. Das neueste Schiff der englischen „White Star"-Linie, die „Titanic", die als der größte und am großartigsten und luxuriösesten eingerichtete aller Ozeandampfer galt, ist auf ihrer ersten Probefahrt nach Nordamerika in den neufundländischen Gewässern mit einem schwimmenden Eisberg zusammengestoßen und gesunken. Und während die ersten Meldungen dahin gingen, daß alle Passagiere gerettet seien und das . Schiff selbst noch sinkend den kanadischen Hafen Halifax erreicht habe, stellt sich nun heraus daß von den 2200 Passagieren nur etwa 700 und 200 Mann der Besatzung von dem auf drahtlose telegraphische Hilferufe herbeigeeilten Dampfer „Olympic" gerettet wurden, während 15 00 Menschen im O z e a n de n Tod fände n. Die Zahl der Opfer ist aber an diesem furchtbaren Unglück noch nicht daZ ärgste. Aerger ist, daß diese Menschenmasse gar nicht einem tückischen Spiel der Naturkräfte, gar nicht einem Unfall, sondern eine m V e r-Brechen geopfert worden ist. Das Furchtbare hätte leicht vermieden werden können, man weiß, daß die schwimmenden Eiskolosse, die sich von den Polareismassen loslösen, um diese Zeit und gerade an jener Stelle häufig auftreten, die Schiffahrt meidet daher die gefährlichen Stellen und sie kann den gefahrdrohenden Eisbergen aus-weichen — aber hier wurde der Gefahr direkt e n t-g egen g e f af) r en, wurden alle Vorsichtsmaßregeln außeracht gelassen, nur um einen Schnellt g k eitsrokord zu erringen, um Prämien zu ergattern und um den kapitalistischen Profit zu erhöhön. Diese furchtbare Anklage gegen die kapitalistische Gesellschaft wird in der bürgerlichen Presse erhoben. Sie bricht durch mehrere Meldungen hindurch und am deutlichsten wird sie formuliert in den folgenden Mitteilungen, die ein Vielerfahrener auf dem Gebiet der Ozeanreisen, Herr Maximilian I. Sonnenschein in Prag, der die Seefahrt nach Amerika nicht weniger als zweiund-neunzigmal absolviert hat, einein Mitarbeiter des „Prager Tagblatt" macht. Er sagt: „Allerdings bieten die Eisberge in den nördlichen Regionen des Atlantischen Ozeans große Gefahren für die Dampfer. Aber Zusammenstöße gehören zu den allergrößten Seltenheiten. Denn einmal ist jeder Kapitän schon vor der Ausfahrt von der Lage der Eisberge genau orientiert, und dann machen sich die Eisberge schon von weitem durch das rapide Sinken der Temperatur nicht nur für* den Schiffskommandanten, sondern auch für alle Paffagiere deutlich bemerkbar. Bei einer einwandfreien Führung der Ozeandampfer läßt sich die Gefahr einer Kollision mit einem Eisberg wohl vermeide n. Aber die unglaubliche Konkurrenz der englischen und amerikanischen Dampfer, der Ehrgeiz, immer wieder neue Schnelligkeitsrekorde aufzustellen, muß die Sorgsamkeit des Kapitäns, sein Verantwortungsgefühl gegenüber dem Wohl seiner Passagiere notwendig beeinträchtigen. Nicht nur die einzelnen Schiffahrtsgesellschaften, auch die einzelnen Dampfer derselben Unternehmung suchen sich in der Schnelligkeit der Ozeandurchquerung den Rang abzulaufen. Ein Beispiel dafür sind die Wettfahrten der „Maurotania" und „Lousitania", die beide der „Cunard-Linie" gehören. „Das blaue Band des Ozeans", die schnellste Fahrt von Neuhork nach Europa, wird von diesen beiden Riesendampfern immer wieder in tollen Fahrten gegenseitig erkämpft und verloren. Selbstverständlich steigert sich der Rekord taumel gegenüber fremden Gesellschaften noch viel weiter. Ganz gewiß hat der Ehrgeiz des amerikanischen Kapitäns und seiner Ingenieure, einen n e u e n Schnelligkeitsrekord mit der „Titanic" aufzustellen, das Unglück in erster Linie verschuldet. Die „Titanic" sollte die „Königin des Ozeans" werben, . an dieser Eitelkeit ist sie zugrunde gegangen. Außer den abstrakten Momenten der Freude am Siege'und des Ehrgeizes, es anderen Gesellschaften zuvorzutun, spielen freilich noch sehr materielle Momente bei einer forcierten Eilfahrt über den Ozean mir. Die Paffagiere bevorzugen leider das schnellste Schiff und nicht das sicherste. „Die Königin des Ozeans" kann immer mit einer vollen Besetzung seiner Kajütenplätze rechnen und davon ist ja die Dividende d e r Schiffahrts-Gesellschaften f c h r stark abhängig. Kapitän Smith von der „Titanic" nahm, um eine Strecke von 150 Seemeilen zu ersparen, um die Fahrtdauer um eitoa sechs Stunden abzukürzen, einen extrem nördlichen K u r S." Mehrere Nachrichten bestätigen auch diese furchtbare Anklage. Im Vergleich zu ihr treten die Einzelheiten, die von der Katastrophe, von dem Verzweistungskampf der Opfer gemeldet werden, zurück. Kein Schiffsunfall, keine durch Naturkräfte verursachte Katastrophe liegt hier vor, der gegenüber der Mensch nur ohnmächtiges Bedauern übrig haben kann — nein, es handelt sich um e i n k a p i-talistisches M a f f e n v e r b r e ch e n, das die Profitgier des Kapitalismus auf dem Gewissen hat. Gelesene Nummern des „Eisenbahner" wirst man nicht weg, sondern gibt sie an Gegner und Jndifferenle weiter. Aus dem Gerichtssaal. Rentenerhöhung trotz ungünstiger ärztlicher Gutachten. Der Weichenwächter Stephan Bisiö in Perkoviö (Dalmatien) erlitt am 25. August 1909 durch Stolpern über Schienen einen Unfall, indem er sich einen Kußknöchelbruch und ein Bruch-leiden zuzog. Er konnte seither seinen Dienst nicht mehr lute früher verrichten und wurde auch nach einem Jahre in den Ruhestand verseht.» Die Berufsgenossenschaftliche Unfall» Versicherungsanstalt gewährte ihm jedoch nach Beendigung des Heilverfahrens nur eine Wprazeniige Rente, da sie die Einbuße an ErwerbSfahigkeit nur mit einem Drittel schätzte. Dagegen erhob Bist c durch Dr. Leopold K a tz die Klage an das Schiedsgericht, indem er behauptete, daß er durch seinen Unfall sehr schwer beeinträchtigt und insbesondere auch mit einem Ohren- und Augenleiden behaftet sei. Zu der am 12. April stattgehabten Verhandlung vor dem Schiedsgericht unternahm Stephan V i s i 6 die weite Reise von Dalmatien nach Wien, um sich den bestellten Aerzten zur Untersuchung vorzustellen. Die Sachverständigen Professor Pollak als Ohrenspezialist und Dozent Dr. Hanke als Aiigenspezialist erklärten jedoch die Angaben des Klägers für sehr übertrieben und gaben einen Zusammenhang zwischen den ganz unbedeutenden Ohren- und Augendefekten mit dem Unfall nicht zu. Der Sachverständige Dr. v. I a g i 5 erklärte, daß die Unfallversicheungsanstalt die durch Fuß- und Bruchleiden herbeigeführte Einbuße an Erwerbsfähigkeit mit einem Drittel genügend hoch geschäht habe. Demgegenüber betonte der Klageanwalt, daß die Rente viel zu gering sei, weil V i f i e zu schweren Arbeiten infolge seines Leidens ganz unfähig sei, während er leichtere Arbeiten im Hinblick auf seine Vorbildung und die mangelnde Gelegenheit nicht finden könne. Diesen wirtschaftlichen Erwägungen gab der Gerichtshof auch Folge, indem er die Anstalt verurteilte, dem Kläger eine Nachzahlung von 184 Kr., ferner ab 1. Mai d. I. eine 30pro-zentige Rente von Kr. 27-61 monatlich zu bezahlen und die Kosten von Kr. 99-34 zu ersetzen. Wieder behobene Rentenberabsehiing. Am 4. Dezember 1902 erfolgte in der Station Blowitz der. k. f.. Staatsbahnen ein Zusammenstoß zwischen dem auf Geleise I cinfahrenden Güterzug 90 und dem auf dem gleichen Geleise ankommenden Zug 77. Der Zugsfiibrer Maximilian Kolar bediente im Dienstwagen des Güterzuges 00 eben die Bremse, als der Dienstwagen plötzlich durch den Anprall zertrümmert wurde. Kolar erlitt mehrfache Quetschungen und stand bis 1. April 1906 im Genuß einer 90prozentigen Heilverfahrensrente. Von diesem Zeitpunkt an hatte er eine 54prozentigc Dauerrente, die auf Grund einer von Dr. Gustav H a r p n c r eingebrach-ten Klage vom Schiedsgericht unter Annahme einer 75prozen-tigen Erwerbseinbuße auf 67-5 Prozent erhöbt wurde. Diese im Prozeß erstrittene Rente wurde von der Anstalt mit 1. September 1911 unter Annahme einer vOprozdntigen Einbuße auf 45 Prozent reduziert, wogegen Kolar durch Doktor Harpner neuerlich klagte. Bei der Verhandlung, in der es auf den Vergleich zwischen dem jetzigen Sachverständigenbefund mit dem im Vorprozeß gewonnenen Sachverständigenbefund ankam, erklärten die Sachverständigen Dozent Dr. Erben und Dr. tz o e v e l die von der Anstalt behauptete wesentliche Besserung im vollen Umfang als de stehend. Die im Jahre 1906 bestandene Herzfleischentartung und die sämtlichen damit zusammenhängenden nervösen Shmptome seien gänzlich geschwunden, die lokalen Veränderungen, die in einer Schmerzhaftigkeit der Hüfte und einem Nachschleppen des rechten Beines bestünden, seien nahezu geschwunden. Der klägerische Vertreter wies daraus hin, daß die Klagen des Verletzten über psychische Störungen glaubwürdig seien und beantragte die Zucrkennung der entsprechend höheren Rente. Das Schiedsgericht unter dem Vorsitz des Oberlandes-gerichtsratcs Dr. Cap verurteilte die Anstalt unter Annahme einer 66"/,prozentigen Erwerbsccnbuhe zur Zahlung einer 60prozentigen Rente und zur entsprechenden Rentennachzahlung. Der Vorsitzende hob hervor, es bestehe an bci'_ wesentlichen Besserung kein Zweifel, doch dürfe nicht vergessen werden, daß ein so ungewöhnlich schweres Trauma, wie im vorliegenden Falle, den Nervenzustand auch dann roch dauernd nachhaltig beeinflusse, wenn die lokalen Verletzungsfolgen nicht mehr bestehen. Durch die Todesgefahr beim Unfall und durch die Pensionierung des arbeitsfreudigen Klägers in jungen Jahren sei auf dessen psychischen Zustand eine ungewöhnliche Wirkung ausgeübt worden. Die Herabsetzung der Anstalt von 75 Prozent Einbusse auf 54 Prozent sei nicht entsprechend, weshalb das Schiedsgericht eine solche von 66'/» Prozent an deren Stelle gesetzt habe. Streiflichter. Hebet die Tätigkeit bet VcrtrcmeitSmäimer der Bahn-ethaltuiigdotbciter. Bei der am 8. und 9. Jänner v. I. stattgefundenen Reichskonferenz der Bahnerhaltungsarbeiter wurde die Einführung eines Vertrauensnuinnersystems beschlossen. Schon geraume Zeit vorher hatten sich die Bahnerhaltungsarbeiter der f. f. SiaatSüahnen der Wiener Sektionen I, II und III zusammengeschlossen und tüchtige Vertrauensmänner gewählt. Ihre Zahl beträgt bisher 31. Diese haben sich zu einem Komitee vereinigt, in welchem Berichte erstattet, über verschiedene, die Bahnerhaltungsarbeiter betreffende Maßnahmen beraten und wo auch Beschlüsse über zu veranstaltende Versammlungen und Aktionen gefaßt werden, die letztere der Zentrale vorgelegt werden. Die Vertrauensmänner der Bahnerhaltungsarbeiter haben somit ein großes Tätigkeitsgebiet. Innerhalb der Partien und Rayons, in welchen sie fungieren, halten sie zu allererst Ilebersicht. ob alle ihre Kollegen organisiert sind, denn van dem festen einheitlichen Zusammenschluß hängt eigentlich ihr ganzes Wirken ab, insofern Erfolge erzielt werden tollen. Kleine Angelegenheiten lassen sich meistens vom Vertrauensmann an Ort und Stelle regeln: so hat unter anderem beispielsweise ein Vertrauensmann die eingestellt gewesene Vergütung der über die normale Arbeitszeit beschäftigten Oberbauarbeiter in der Station und im Magazin wieder erlangt. Die Vertrauensmänner haben weiter für eine anständige Behandlung- de« Personals seitens der Vorgesetzten zu sorgen, und es .läßt sich beobachten, daß überall dort, wo tüchtige Vertrauensmänner an der Spitze der Arbeiter fungieren, Ausschreitungen der Vorgesetzten nur selten Vorkommen. Auch in materieller Beziehung - ist das Walten einzelner Vertrauensmänner verspürbar. ohne daß ein großer Apparat in Bewegung gesetzt werden mußte. Da und dort wurden ausgebliebene, fällig gewesene Lohnvorrückungen sofort nach dem Einschreiten der Vertrauensmänner den betreffenden Bahnerhaltungsarbeitern im Nachtrag angewiesen, ein Zeichen, daß sich manches noch im Keime gutmachen.läßt,, was sonst, nachdem es vernachlässigt wurde, einen großen Apparat beansprucht. Auch manch andere Errungenschaft ist dem Wirken der Pssttrauensmänner selbst zuzuschreiben; so eine 25prozentige Zulage bei Dach- und Leiterarbeiten auf der Vorortelinie. Eine andere Errungenschaft ist die Freigabe des i. Mai, die bei den Bahnerhaltungsaroeitern der Sektionen Wien I, II und III zum erstenmal im Vorjahre zum Durchbruch kam. Ernste und tüchtige Vertrauensmänner werden überall auch dort Eingreifen, wo es gilt, Disziplin zu halten. In jenen Partien : und Rayons,: denen solche Vertrauensmänner vor- | stehen, kommt jedem Arbeiter die Sölidaritäisnoiwendigkeik zum Bewußtsein. Die Denunziererei und Schöntuerei nach oben wird verpönt und an Stelle von gegenseitiger Feindseligkeit tritt Achtung vor jedem Arbeitskollegen. Dies wirkt auch auf die Diensteserfüllung vorteilhaft ein und so wird jene dienstliche Disziplin geweckt, die nicht mit Zwangsmitteln aufge-zwungen ist, sondern die aus dem richtigen Erkennen der dienstlichen Notwendigkeiten entspringt und die dem Bewußtsein ihr Entstehen mitverdankt, in der Organisation Schutz gegen Will-kiirlichkciten und Ungerechtigkeiten zu finden. Die Arbeiter zu diesem Grade dienstlicher Disziplin und OrganisationSanhäng-lichkeit zu erziehen, ist Aufgabe der Vertrauensmänner, und es bedarf des Einsetzens ihrer ganzen Persönlichkeit, unt derartige Erfolge zu erzielen. Ist bereit Tätigkeit als Vertrauensmänner ganz vom Geiste des Streben« der Organisation erfüllt, wird es ihnen allmählich gelingen, in ihrem Rayon einen einheitlichen Willen groß zu ziehen, und dieser Wille wird auch das einheitliche Anstreben von Reformen ermöglichen und diese auch durchzusetzen vermögen. Wenn wir hier daran erinnern, daß die BahnerhaltungS-arbeitet in Wien im Jahre 1908 noch einen Minimallohn von Kr. 230 hatten*), müssen wir besonders hervorheben, daß es nur dem unausgesetzt fleißigen Betreiben der Wiener Bahu-erhaltungsvertrauensmänner und der Unterstützung, die diesen die Organisation angedeihen ließ, zu verdanken ist, daß die durch die Bewegung zustandegekommene Lohnregulierung einen Grundlohn von Kr. 2'60 für die Wiener Bahnerhaltungsarbeiter erstellte. So unzulänglich dieser Grundlohn auch war. die Bahnerhaltungsarbeiter sind sich bewußt, daß sie selbst diesen Grund lohn nicht erreicht hätten, würden sie nicht energische Vertrauensmänner und eine feste Organisation gehabt haben. Im Vorjahre hat sich die Ersprießlichkeit der Tätigkeit der Bahnerhaltungsvertrauensmänner neuerlich erwiesen: der Grund lohn wurde von Kr. 2"60 auf Kr. 2'80 erhöht. Wie man aber vor der Durchführung dieser Erhöhung den Vertrauensmännern seitens der höheren und höchsten Dienststellen be-gegnete, soll durch den Ausspruch festgehalten werden, den Hof-rar Schmitz gegenüber den Vertrauensmännern nach deren Schilderung der elenden Lohnvcrhältniffe tat, daß mit Bajonetten und Säbeln die Ruhe unter den Oberbauarbcitern schon wieder hergestellt werde! Nur der Besonnenheit jener Vertrauensmänner wi,t es zu danken, die ausgemergelten Bahn erhaltungsarbeiter Wiens von einer Verzweiflungstat, dem Streik, zurückzuhalten. Die Bahncrhaltnngsarbeiter von Neu Aigen, Groß-Weikersdorf, Tiefe nthal und Ziersdorf sollten um diese Errungenschaft geprellt werden, indem man plötzlich die ursprüngliche Zusage, daß die Lohnerhöhung alle drei Wiener Sektionen betrifft, dahin umwau delte, die Zusage wäre nur für die Wiener Lokalstrecke gewährt worden. Den Vertrauensmännern gelang es aber, zu erwirken, daß die ursprüngliche Zusage aufrechterhalien wurde. Anerkennenswert ist weiter der Fleiß und die Ausdauer der Vertrauensmänner der Bahncrhaltnngsarbeiter der drei Wiener Sektionen in der letzten Aktion der Lohnbewegung. In dieser wurde nun endlich der noch im Jahre 1908 als Höchstlohn geltende Taglohn von 8 Kr. als Grundlohn errungen. In kaum vier Jahren haben sich also die Oberbauarbeiter der Wiener Bahnerhaltungssektionen ihren ehemaligen Höchstlohn zum Grundlohn umgewandelt und sie konnten dies hauptsächlich nur dadurch erreichen, daß sie einerseits stramm organisiert sind und daß sie aber auch den gewählten Vertrauensmännern die notwendige Stütze und den notwendigen Rückhalt boten. Warum aber ist das nur in Wien, bei den drei Wiener Bahnerhaltungs sektionen derk.k. S t a a t s b a h n e n ) o, und warum i ft dies nicht a u ch wo anders möglich? Warum zögert man an anderen Orten, sich ebenso zu organisieren und sich ein ebensolches Vertrauenssystem zu schaffen, wie dies auch die erste Reichskonferenz der Bahnerhaltungsarbeitcr empfohlen hat? Wir wollen mit unserem heutigen Artikel an dieses Versäumnis erinnern. Und olle BahnerhaltUngsarbeiier des Reiches, welche die Empfindung haben, daß sie trotz der eben durchzuführenden oder schon früher durchgefiihrten Lohnaufbesserung rwch immer auf der tiefsten Stufe der Entlohnung stehen, am Hungerlohn, werden sich vielleicht doch endlich ermannen, sich zu organisieren, um so dem Beschluß der ersten Reichskonferenz in Bezug auf das VertrauenSmännersYstem Folge leisten zu können. Wenn auch diese ihre Vertrauensmänner erwählt haben werden und wenn für diese mit ebensolcher Kraft eingetreten wird, werden gewiß die Organisation und ihre Vertrauensmänner für sie ebenso viel zu leisten vermögen. Die Bahnatztfrage tit Franzensfeste. Die Bahnarztfrage in FranzenSseste ist in ein Stadium getreten, das für ine Bediensteten keinen befriedigenden und endgültigen Abschluß der Angelegenheit bedeuten kann. Weil man Dr. K o P P. den Schwager des Skationschess von granzensfesic, nicht als Bahnarzt durchsetzen konnte, entschloß man sich nicht zu dem Naheliegendsten und Vernünftigsten, nämlich den Gemeindearzt von Mittewald-Franzensfesie Dr. v. Ferrari, dessen ärztliche Tätigkeit sich des Vertrauens aller Bediensteten erfreut, mit der bahnärztlichen Funktion zu betrauen. Man setzte einen zweiten.Arzt, Dr. Kaccr, nach FranzenSseste, wo 80 Prozent der Einwohner Eisenbahner oder Familienangehörige von Eisenbahnern und wo bis zum Tod des sehr beliebten Bahn-arztes Dr. Peer aus Brixen überhaupt kein Arzt domizilierte. Der Herr Generaldirektor der Südbahn, auf dessen Gerechtigkeit die Franzensfestcr Eisenbahner und deren Familienangehörigen ganz vertrauten, hat dieses Vertrauen nicht gerechtfertigt. Er hat sich vor seinem untergeordneten Sanitäis-referenten geduckt. Wir wissen nicht, ob der Herr Generaldirektor Familienvater ist. Ist er es, dann verfährt er bei der Wahl eines Arztes für seine Familie gewiß fürsorglicher a!« in diesem Fall/wo cs seiner Entscheidung überlassen war zu bestimmen, ob erkrankten Bediensteten von Franzensfeste oder erkrankten Frauen und Kindern der Bediensteten dieser Station ein Arzt Hilfe leisten soll, der das Vertrauen dieser Leute genießt und dem bezüglich seiner ärztlichen Tätigkeit und dem Eifer in feiner Berufsausübung der beste Ruf vorausgeht, oder ob diesen Leuten im Fall einer Erkrankung ein Mann als Arzt aufgedrängt werden soll, der, ihnen fremd gegen» übersteht und gegen dessen Tätigkeit als Krankenkassenarzt die Umstände Bedenken schaffen müssen, unter welchen er auf diesen Posten gesetzt wurde. Der Chefarzt Dr. Rosmandl setzte alle Hebel in Bewegung, um zu verhindern, daß Doktor v Ferrari Bahnarzt in Franzensfeste werde. Er lud Doktor v. Ferrari nach Wien vor, behufs Vornahme der ärztlichen Untersuchung, und empfing ihn mit folgenden, „vielsagenden" Worten: „Daß S i e's w i s s e n, ich habe bereits einen Arzt für Franzensfeste. Uebrigenö sind Sie u jung und haben wenig ärztliche Praxis. Ich rauche einen Bahnarzt, der einen militärischen Ton besitzt." Nach einer zweistündigen Augenprüfung erklärte der Chefarzt den Dr. v.-Ferrari als farbenuntüchtig, was auch als Grund der Ablehnung seiner Bewerbung herhalten mußte. Dr. Ferrari ist sowohl auf der Augenklinik in Innsbruck, als auch auf der Augenklinik des Dr. Fuchs in Wien als zur Vornahme von Augenprüfungen geeignet befunden worden und das Mißtrauen gegen die Augenprüfungen erhält neue *)• Die Wiener Straßenkehrer hatten bereits einen solchen von Kr. 2'50. Nahrung, wenn man in diesem Fall sieht, datz man auch gegen mißliebige Bewerber um Bahnarztenstellen mit der Augenprüfung vorgeht, mit der man bei einiger Skrupellosigkeit jeden Bahnbediensteten Dienstuntauglich erklären kann. Man wußte, nur zum Nachteil der Krankenkasse und der Südbahnverwaltung, Dr. Ferrari von der interimistischen Vorsehung des bahnärztlichen Dienstes scrnzuhalten und bestellte als Substituten bei einem Urlaub des interimistischen Bahnarztes lieber einen 20 Kilometer entfernt domizilierenden Arzt, den man für die Substituierung des Substituten eine separate Entschädigung zahlte. Die erkrankten Eisenbahn-bedicnsteten aber mutzten, da kein anderer Arzt in der Nähe war, sich von Dr. v. Ferrari behandeln lassen. Dadurch entstanden der Krankenkasse abermals Kosten. In diesem Fall versagte auch dem Sanitätsreferenten der Südbahn gegenüber vollkommen die ärztliche Solidarität und die Aerzte-organisation, die den kleinsten Arbeiter-Krankenkassen gegenüber oft sehr schneidig vorgeht. Wenn dem Dr. K a c e r, der nun Bahnarzt in Franzensfeste ist, nicht bald der Boden unter den Füßen zu heiß werden soll, wird er sich nicht zum Handlanger des Stationschefs erniedrigen dürfen. Die Willkür, mit der in diesem Fall bei der Besetzung des Bahnarztenpostens in Franzensfeste vorgegangen wurde, mutz neuerlich dem Personal die Notwendigkeit vorführen, auf Erweiterung ihres Rechtes, der Teilnahme an der Verwaltung der BdriebS-krankenkassen unbedingt zu bestehen. Der Herr Generaldirektor und der Herr SanitätSreferent der Südbahn scheinen darauf zu vergessen, datz eS die Bediensteten selbst sind, die zum größeren Teil die Mittel für die Krankenkasse und damit auch zum guten Teil die Mittel zur Erhaltung der Bahnärzte auf-bringen I Zur Uniformierungssrage wird uns geschrieben: Auf Grund der Instruktion XIV sind gewisse Kategorien der k. k. Staatsbahnbediensteten verpflichtet, im Dienst die Uniform zu tragen und werden auch diese Uniformstücke als Ehrenkleid, um in den Bediensteten ein besonderes Gefühl seiner Ehre zu erwecken, bezeichnet. Die Dienstkleider werden in der Regel den Bediensteten nach einer bestimmten Tragdauer und nach einer Ilnisormierungsvorschrift am 1. April oder 1. Oktober, je nach Ablauf der Tragzeit gegen vorherige Beibringung der Maß-zeitel, für welche jeder persönlich verantwortlich ist, ■ uncnt-zeitlich verabreicht. ' Die Herstellung der Uniformstücke ist einer speziellen Vorschrift unterworfen, nach welcher diese Dienstkleider genau herzustelleu sind. Die Staatsbahnverwaltung bat auch die Lieferung bis zur letzten Abfassung nur an die erstklassig«, Firmen in Wien vergeben. In der letzten Zeit hat jedoch ein Goldkragen im Eisenbahnministerium und in der Triester Direktion herausgefunden, daß man auf diesem Gebiet Er sparungen machen kann, nachdem diese Fachmänner eine Firma, die sich einen hochtrabenden Namen, Jos. Krestan u. Komp., Uniformierungsanstalt in Trisch (Mähren). beigelegt hat, welche aber ausschließlich die Bauern als Schneider beschäftigt, herausgefunden und sie für lieferungsfähig erklärt haben. Diese Firma bekam mich über die Befürwortung des Eisenbahnministeriums und der Staatsbahndirektion Triest, trott der Unzufriedenheit der dortigen Bediensteten über die bereits gelieferten Kleider und zum größten Erstaunen der Be-diensteten, die Lieferung der Staatsbahndirektion Wien und Villach. Als ob diese Herren ein besonderes Interesse daran hätten, auch den Wiener und Villacher Direktionsbediensteten. welche eine bessere Firma gewohnt waren, die Wurstluniform der Firma Krestan zum Gaudium des Publikums aufzuhalsen. Die erste Lieferung!, mit der diese Firma zum kleinen Teil das Wiener Personal bereits beglückt hat. hat auch nicht wenig Sorgen und Aufregung unter den mit Uniform Be-teilten auSgelöst und die Meinung verbreitet, datz bei dieser Airma der Grundsatz bestehen muh: Der Körper mutz sich nach der verpfuschten Uniform richten, dann wird auch die auSge-teilte Uniform paffen. Bei den bisher mit diesen kuriosen Kleidungsstucken noch nicht beteilten Bediensteten ist die Frage sehr rege, ob sie sich bis zur Zeit des Eintreffens der schon längst fälligen Um-formen ihren Körper unmodellieren lassen sollen, damit sie mchl dem gleichen Schicksal ausgeseht werden wie die bisher Beteiligten, wo in der Regel jeder Bedienstete nach einem unlösbaren Rätsel der Direktion selbst schuldtragend ist, wenn ihm diese kostbare Erzeugung nicht paßt. Es hat den Anschein, als wollte das Eiscnbahnmini-sterium (die Direktionen berufen sich auf dasselbe) in der Uniformlieferung eine Lohndrückerei herbeiführen und damit den Bediensteten nicht nur eine schlecht passende, sondern auch in allen Teilen verpfuschte und ungenügend mit schlechtem Material auSgearbeitete Uniform zugunsten eines Unter-nehmers aufhalsen und die Ausbesserung und Umgestaltungskosten auf den schon zur Genüge ausgeplünderten Bediensteten überwälzen. Wenn nun die Eisenbahnverwaltung die Herstellungskosten schon ganz ersparen will, so soll zumindest das l5isenbahnministerium für die Bediensteten einen Schneider, fürs, wie er sonst für die Hebammen vorgeschrieben ist, einführen. Das Eisenbahnministerium kann versichert sein, daß die Bediensteten das Maßnehmen. für das man sie verantwortlich macht, bald so treffen werden wie es die Firma Krestan praktiziert. „ Außerdem wären die Direktionen nur dann noch zu beauftragen, die Bediensteten in ihrer dienstfreien Zeit irgend als Heimarbeiterschneider noch nebenbei zu beschäftigen; es kann auch sein, daß sich die Eiscnbahnbedie,isteten nach erner solchen Nebenbeschäftigung sehr sehnen. And'ernteils können sich die löblichen k. k. Direktionen bei eventuellen Beschwerden über schlecht auSgearbeitete und nicht passende Ehrenkleider dahin rechtfertigen: „Kerl, wie du dir da« Ehrenkleid gemacht hast, so hast du es auch zu tragen, paßta!" , Nur eines wäre aber doch noch möglich: linieren hohen Beamten ist alles zuzumuten; vielleicht kann es dazu kommen, daß auch noch die angedentcte Herstellung der Dienstkleider einem Konkurrenten ausgesetzt sein wird und datz sich in fernen Osten Galiziens noch eine billigere Firma finden wird. die alle bisherigen Erfolge und Ersparungen übertreffen kann. Wenn schon die Firma Krestan sich erlauben darf, auf die Uniformstücke Matzzetteln anzubringen, welche den Tatsachen Nicht entsprechen und, wenn sie sich schon b,ct der ersten Lieferung er lauben darf, die Bediensteten auf die fällige Uniform warten zu lassen, nebstbei einen Hosenteil kürzer als den anderen und Hosen ohne Gesäß macht, weiters den Kleidungsstücken eilte Knabengestalt gibt, um Stoff zu ersparen, dann kann sich ein schlauer Pole schon noch erlauben, die Uniform zum Teil ohne Tuch zu liefern, um so mehr, als zu gewissen Zeiten die iiberr nehmenden Beamten vielleicht die notwendige Sehkraft etnge bützt haben dürften. Wir hoffen, daß das Personal wieder zu Kleidern kommt, in denen cs nicht der Lächerlichkeit preisgegeben »ft. W, man ersparen könnte! Schon vor ziemlich langer Zeit gelüstete es uns, der k. k. Direktion der Linien der St. E. G. einen Ersparungsantrag vorzulegen, dessen Durchführung dem Staat als Unternehmer einen Betrag von 150.000 bis 200.000 Kr. jährlich ersparen würde, ohne daß dabei irgendein Bediensteter in feinen Bezügen gekürzt wurde. Da wir jedoch Kenntnis davon erhielten, daß ein Beamter beabsichtigte. mit diesem Antrag den Dienstweg zu beschreiten, vergönnten wir ihm die noch zu holende Anerkennung und überließen ihm stillschweigend die Sache. Die Ueberzeugung, daß auch diefeSmal der Dienstweg als ungangbar oder wenigstens als unzulänglich erweisen wird, hat und nicht ge- täuscht. Das k. k. Eisenbahnministerium oder die f. f. Direktion kann daraus ersehen, datz cS für die Bediensteten nicht immer ratsam ist, offen und ehrlich im Dienstwege für die Interessen des Staates einzutreten, und daß man dies leichter im „Eisenbahner" tun kann. Der Sachverhalt ist folgender: Als Uebergangsstationen der Linien P r c r a u-B rinn sind für das Brutto der k. k. St. E. G. die Stationen Holu-bitz-BIaschowitz bestimmt, und der Uebergang vollzieht sich auf folgende den Staatsbetrieb schädigende Weise: Die Züge der Strecke Prcrau- Brümi kommen in Holubitz an und stellen den Großteil des Zuges als Uebergangsbrutto für die k. k. St. E. G. ab, um dann, sehr minimal belastet, manchmal auch nur mit dem Dienstwagen, auf einer Strecke der ersten Belastungssektion nach Brünn zu fahren. Nachdem nun die täglich verkehrenden Züge der St. E. G., Linie Wcsselh-Brünn, sowieso schon ihre Normalbclastung haben, so mutz nun seitens der Station Blaschowitz nach Brünn um Lokomotiven und Fahrversonal zur Beförderung dieses Uebergangbruttos anqc-sprochen werden. Nun finden tatsächlich drei bis vier solcher Lokomotivfahrten und Regiefahrten des Zugbegleitungs-personals statt, und dies nur, um das Uebergangsbrutto nach Brünn zu bekommen. Das Krasse dabei ist, datz die Lokomotiven, die auf der Linie der k. k. Nordbabn zur Beförderung des in Holubitz abgestellten Uebergangsbruttos nach Brünn genügen würden, da dort die erste Belastungssektion ist, leer nach Brünn fahren müssen. Auf der St. E. G.-Strecke sind zur Beförderung dieses Bruttos zwei der stärksten Vierkuppler notwendig, weil die St. E. G.-Strecke die achte Belastungssektion aufweist. Dabei ist noch zu berücksichtigen, datz die Beförderung auf der St. E. G.-Strecke mittels Nachschubes geschieht, also eine für den Betrieb gefährlichere Form hat. So werden nun auf dieser Strecke mit dein Uebergangsbrutio täglich zwei bis drei Züge mit Nachschub und außerdem noch meistens zwei Züge einfach befördert. Und jetzt noch zu einem für den k. k. Staatsbahnbetrieb grotzen Uebelstand. Trotzdem die Strecke der Nordbahnlinie Holubitz-Brünn um zirka 10 Kilometer länger ist als die der St. G. G.» so erleidet das Uebergangsbrutto dennoch eine Verspätung bis beinahe 14 Stunden, weil ans der St. E. G.-Strecke kein Nachtverkehr eingeführt ist, das heitzt mit anderen Worten, diese Verspätung kostet dem Staat per preußischem Waggon, aus welchen vorwiegend das Uebergangsbrutto verladen ist, für je 12 stunden 1 Mk. an Leihgebühr. Es ist sicher, daß die eigenen Wagen infolge der unnützen Verspätung nicht richtig ausgenützt werden. Bei Niederschreibung diescs Artikels nehmen wir an, daß die Einzelheiten dieser Sache im dienstlich eingebrachten Antrag genau geschildert sind. DeSbalb enthalten wir uns der weiteren Details. Nun wurde, wie schon vorher erwähnt, die ganze Angelegenheit in einem Antrag von einem Beamten schriftlich bei der Direktion der k. k. St. E. G. überreicht. Die k. k. Direktion gab die Erklärung ab. daß sie die nötigen Erhebungen pflegen und dann dazu Stellung nehmen werde. Jetzt kommt das, was uns nicht logisch erscheint und was für die bestehenden Verhältnisse typisch ist. Diese Sache kann nur in Form eines Mies an den t k. Verkehrschef in Brunn, welcher Mt dem Herrn Verkehrscheistellbertretcr^ Inspektor Haag zur Erledigung angewiesen wurde. Dieser sendete wieder Akten an den Stationsvorstandsiellvertreier von Brünn Herrn Inspektor Walek nnd an den Stationsvorstand von Blaschowitz Herrn Offizial R o h l e d e r. Als nun Herr Roh. lebet den Akt erhielt, fuhr er sofort nach Brünn, und dann würbe mit Herrn .Haag und Herrn Watet gemeinsam verhandelt. bei welcher Gelegenheit Herr Rohleder dem Sinne nach folgendes erklärte: Meine Herren, ich bin 57 Jahre alt und mochte gern noch auf diesem Posten bleiben. Wenn der Uebergang über Blaschowitz aufhören würde, so müßte ich in den Ruhestand gehen, und nachdem Sic, Herr Walek der Obmann und Sie. Verehrter Herr Haag, der ObmannsteÜvertreter der Ortsgruppe Brünn des Böhmischen Beamtenvereincs sind, ich aber euer Mitglied bin, hoffe ich, daß cs mir mit eurer Hilfe möglich sein wird, auf meinem Posten zu bleiben. _ Daraufhin erklärte Herr Walek. in die,er tisachc netze ich etwas machen, und meinte, in dem Bericht an die k. k. Direktion müsse man hervorheben, datz es Brünn unmöglich wäre, das Brutto von Ober-Gerspitz zu übernehmen. Dieser Bericht ging an die k. k. Direktion, die aus den Bericht hineinfiel, indem sie ihn als wahr amt (ihm. Natürlich wurde auch die k. k. Nordbahndirektion befragt, und diese erklärte, wenn die St. E. G. das Brutto von Ober-Gerspitz nicht nehmen könnte, so wird diese Station verstopft und cs gäbe dann keinen normalen Verkehr. Nun ist es für unS unbegreiflich, datz Mi die f. t. Direktion so eine Erledigung gefallen liefe, indem es doch logisch ist, datz Brünn von der Seite Ober-Gerspitz bicl aufnahmsfähiger ist, als von der Seite Blaschowitz. Durch Einfahrt der Züge von der Strecke Wessely wird immer die Iäbn würde zur Beförderung dieses Bruttos die , k. i .., 1O1+ (i* (ti Ittln atllCt OCC kommt. Der Verkehr hat sich verstärkt, und trotzdem die Herren immer erklärten, daß in dem Moment, wo das Personal cm die Grenze der Durchschnittsdienstlcisiung angelangt sein wird, nämlich 11 Stunden per Tag, wird sofort an eine Aenderung geschritten, bewahrheitet sich nicht. Datz das Hiichemis, einen menschenwürdigen Turnus zu erhalten, nicht in der Abteilung 5 der Direktion sein kann, wissen wir genau. Bei einer vor Jahren stattgesundenen Vorsprache wurde den Vertrauens» männern (wo eine Verlegung der Domizilstation in Sicht war) erklärt: In Lodenbach bleibt der Personalstand wie ei ist, keinen Mann mehr, aber auch keinen weniger, solange Herr Marek Hosrai und Direktor dieser Direktion fein wird. Und warum dies? Ganz einfach. Durch irgendwelche Einflüsterungen scheint der Herr Hofrat beeinflußt worden zu fein, datz die Station Bodenbach als Personaistation viel zu teuer ist, das Personal wird nicht ausgenützt u. s. w., wogegen aber, wenn Wiesa-O. Personalstation wäre, das Personal nach allen Richtungen ausgenützt werden könnte. Welche Klause! Etwas Derartiges bei den heutigen StaatSbahnber-hältnissen zu Wege zu bringen, müßten erst Fachmänner gefunden werden, und jene, welche nichts wert sind, mützten mit eisernen Besen behandelt werden. Fragen wir doch, tote oft das Personal nach allen Richtungen verwendet wurde? Man wird erfahren, daß in dem Moment, wo das Personal von Wiesa-O. verwendet, auch das Personal von Bodenbach, Kloster-grab u. s. w. dort zur Dienstleistung verwendet wurde und auch mit keinen anderen Mehrausgaben verbunden war, wis begeisteren. Hier scheint aber derzeit eine andere Sache im Spiele gewesen' zu sein, welche heute zwar nicht mehr in Betracht kommt, und zwar Nationalpolitik. Man wollte eine Festung errichten, von wo aus man mit Leichtigkeit die Fühler ausstrecken konnte, um dann zu einem gewissen Zeitpunkt festen Fuß zu fassen. Heute ist das Verhältnis ein ganz anderes, und wir behaupten, daß sich gleich in keiner zweiten Station das Personal so rentabel erwies als wie in Bodenbach. So wie uns einmal erklärt wurde, daß das Personal dorthin gehört, wo das beladene Brutto ist, erklären wir, datz dies nur ein Vorwand von einigen Leuten war, welche die Festung der Obrigkeit gegenüber nicht anders verteidigen konnten. Niemand würde etwas einzuwenden haben, wenn das von einzelnen Herren der Direktion oder sagen wir jetzt vom Herrn Brejcha Behauptete der Wahrheit entsprechen würde. Wiesa-O. ist eine große Station, in welcher viele Züge ein- und aus fahren, ist auch eine Station, wo beladenes Brutto vorhanden ist, aber es muß auch eine Ouelle geben, wo die leeren Wagen Herkommen, damit dieselben in Wies oder sonstwo verladen werden können, und diese Station ist Lodenbach, Grenzstation, wo von drei tscitcn die leeren Wagen, notabene auch ziemlich viel beladenes Brutto für die Strecke Bodenbach-Wiefa, einläuft. Und gerade weil Bodenbach zu klein ist und stets trachten mutz, das Brutto wegzubringen, um nicht abgesperrt zu werden, wäre es dringend notwendig, mehr Personal zu haben, um Züge hinausbesordern zu können. Wir meinen nicht, daß Wiesa-O. als Station zu groß ist, nein, diese Station wurde bei Errichtung verpfuscht und heute laßt sich sehr schwer etwas ändern. Bodenbach ist eine tetation, in welcher das Personal ausgenützt werden könnte» und zwar rsi es ein Mittelpunkt von Staatsbahnstrecken. Ziehen wir das Personal der k. k. St. B. und der k. k. B. N. B. von Bodenbach und Tetschen B. N. B. und Oe. N. W. B. zusammen und machen einen Turnus für folgende Strecken: Bodcnbach-Tet,chcn als eine Station, dann Warnsdorf, G e o r g s w a l d e> B o h-misch-Leipa bis Bako v. Lissa, Lob o sitz oder Pardubitz und K o m o t a u, so werden wir sehen, wo das Personal ausgenützt wird. Man wird erklären, das ist cm llnsinn; dem ist nicht so. Denn waL wird über.die Dirctoons-einteilungen alles gesprochen, von sogenannten Jnsp^rtoraten ist die Rede, nun, wenn weniger geredet und weniger kommissioniert, demgemäß mehr faktisch gearbeit wurde zum Wohle des Staates, dann müßten und würden die Mißverhältnisse schon verschwunden sein. Leider leben wir in Oesterreich. haben die Ehre, täglich das Verwaltungswegen und die Handlungsweise der königlich-sächsischen Staatsbahnen zu sehen, und da sieht man eben den Unterschied. Weil wir nun kein Gehör bei der k. k. Staatsbahndirektion in Prag finden, ersuchen wir durch diese Zeilen das löbliche k. k. iStsenbahn.« Ministerium, unsere Stimme zu hören. Wir find nicht gewillt «üae avzngeben, damit diese das Personal m Wiesa-O. fahren soll, und dort eventuefl Personal ausgenommen werden mutz, sondern, wenn es dort übrig ist, gehört es hierher, damit cm Turnus geschaffen werden kann, wo das Perfonal auSgrnutzt, aber auch feine anständige Ruhe hat. Die Station wurde stets Personal haben, um die Züge hinauözusenden. damit keine Verkehrsstockungen cintretcn können. Aber auch noch eine andere Frage fällt ins Gewicht, und zwar die sogenannte Voitenfraae welche nicht fo leicht von der Hand zu weisen ist Sehen wir' in andere Stationen und betrachten uns die Oberkondnkteure, was für junge Leute dort sind. Wußte man es nicht, wie das zugegangen ist wurde man glauben die Leute haben keine Prüfungen. Leider haben diese alten Leute schon sehr lange die Prüfungen, können jedoch keinen Posten bekommen, weil keine sind, wogegen in anderen Stationen viel siingere Leute diese Posten innehaben. Die alteren konnten zum großen Teile Familienverhältnisse halber von hier nicht fort, uiid das hat auch die Direktion gut verstanden, und so ist das Verhältnis so geworden und kann auch für Die Zu* turnt nicht standhalten. Dasselbe Verhältnis, wie es die Ober-tondiiftcittc trifft, trifft auck das provnorliche ^iqonal. JMt haben Leute, welche viele Jahre bei der Bahn sind und mehrere Jahre beim, Fahrdienst, ledoch kami «i. etne i'iuf ocr ytüruuuuu u/uiw qu... ----o 7"';. - - . . Zugslokomotive genügen, auf der St. (r. G. nnd zwei der stärksten Lokomotiven unter Anwendung des NachfchiebedicnsteS notwendig, das ist einerseits eine ungenügende Ausnutzung, anderseits eine Verschwendung des Betriebskapital». ES tritt weiters eine starke Verzögerung der Beförderung des Brutto., ein die bei Verwendung fremder Wagen tni Jahre eine respektable Summe kostet und die bei Berweugung eigener Wagen eine ungenügende Ausnützung derselben herbeifuhrt. Es ist weiters auch der Berücksichtigung wert, wenn tu der Station Brünn, wo sich anerkannterweise unzulängliche (9c-,eiscanlagen befinden, die Abschiebung des Brutto- be,chleu-nigt wird. Zuletzt glauben wir, da« im Falle das Brutto über die Nordbahn bis Brünn weitergeführt werden wurde, in Blaschowitz nickt zwei Beamte, sondern Unterbeamte den Dienst versehen könnten, wodurch 1t* die Er,parnissummen zusammen wohl nicht tief unter 200.000 Kr. zu stehen käme. Wir hoffen, datz man es anertennen wird, daß wir uns durch Veröffentlichung dieses Antrages um die Interessen der Staatsbahnverwaltung bemühen. Korrespondenzen. Bobeubach. Jahrelang bittet das Personal dieser Stakion um eine Erleichterung ihrer Fahrturnusse. Lange Jahre bat man um einen freien Tag. Darauf wurde erklärt, solange Sonntag diese oder jene Züge auebleibcit, ist es nicht möglich. weil bau Personal auf leine Durchschmttsdrenstleistung stellung nickt gedacht werden, weil dieselben noch nicht pwvi-sorisch, andere noch nicht einmal zum Brems?r ernannt suid, trotzdem der Großteil Prüfungen hat. Aus all diesen hieran-geführten Gründen wäre eine genaue und unparteiliche Untersuchung der hiesigen Verhältnisse höchst notwendig. Bodenbach. (.«• k. © t a a i 6 b alj tu) Anläßlich des Bcrg-arbeiterstreiks im Braunkohlenrevier waren im petzhaus unfl bdm LDtmnotibfa'hrbicnit Leute übrig. DicS veranlaßt- den Serrn Vorstand Allerhand, einige Lokoniotivfuhrerlehrlinge in die 'Wertstätte zu geben. Die Leute wurden »icht brotlos gemacht, sondern werden nach der Beendigung des tstrcllö wieder auf ihre Posten kommen. Dieser Vorgang bringt die Lokomotivführer Wagner. Binko und Konsorten in. «nett .Zu« stand vollständiger Kopflosigkeit, ^tcie Hctiidinftcit suchten . Herrn Allerhand zu'beeinflussen, daß er die Lehrlinge un Heizhaus behalten möge, die Taglohiwedienstetcn wcg,ch>ck-ui könne, denn diese würden ja sroh sein, wenn fie nach der Är.se wieder anfangen könnten. Ein echtes dcnt,chnat,onales Stückchen. welches einem Wagner und Konsorten ganz ähnlichste« . Würbe Herr Wagner nur cm kleinwenig menschliche» üMuiu besitzen, wurde er über seine Herkunft nadibcnfcn und u*ar> legen, welche Aufopferung eS seinen Eltern.gekostet W' “11 m der jetzigen Existenz zu bringen, konnte er auf diesen Einfall gar nicht gekommen sein. Ein Mensch, der eS m't feilten Mitmenschen ehrlich meint und etwas derartiges begeht, wurde sich vor Scham gar nicht mehr auf die Straße getraue«, weil er glauben würde, alle Leute zeigten mit den Fingern auf ihn. Wie muß es um den Charakter und das Ehrgefühl von ..>enfchen ausschauen, die schlechtbczahlic, ausgehungerte .Irbeiier brotlos machen wollen, um sich künstlich einen Anhang zu ver-schaffen? Für Wagner mag cs ja etwas leichtes icuL wam ct arbeitslos würde. Er wurde Zuflucht zu seinem Schwieger vater nehmen. Sehen Sie, Herr Wagner, das ist der Unterschied zwischen den Menschen. Auch sie haben einmal int Tag- lohn gestanden und sind nicht gleich mit einem Iährcsgchalt von 2200 Kr. aus die Welt gekommen. Wir wissen aber genau, was wir von Leuten zu halten haben, die sich zu dem Ausdruck „Rote Hunde" »ersteigen. Uns kommt der Vorgang dieser Lokomotivführer so vor, als ob es ein Unterstützungsbeitrag zu dem Bittgang der Maschinenmeister um Erhöhung der Tantiemen hätte sein sollen. Heil! Bodenbach. Eine ständige Gefahr für das Zugspersonal und das passierende Publikum von Dux nach Haan und umgekehrt, bildet das Abstellen der leeren Kohlenwagen bei dem Zug 1085 in Haan unter ganz unzulässigen Verhältnissen. Der Einführungserlaß betreffend das Jnkraftrteten der Sommer- und Wintcrfahrordmmg vom Jahre 1010 sagt ausdrücklich: _ „Während der Manipulation des Zuges 1088 in Haan darf von der Station Kosten kein Folgezua nach Haan, beziehungsweise nach Ossegg abgelassen werden. Nun wie schaut es in Wirklichkeit mit der Einhaltung dieses Erlasses aus. Immer, wenn diese Manipulation erfolgt, kehren zwei Maschinen vom Zug 1066 vereint nach Ossegg zurück und bedeutet dieses eine große Gefahr für das Personal. Es werden nicht wenig Leute sein, welche sich entweder durch einen Sprung oder sonstwie retteten. Aber auch sehr viele Zugsbegleiter waren schon Retter des die Übersetzung passierenden Publikums. Sehr viel trägt auch die Gleichgültigkeit mancher Lokomotivführer bei, welche auf dieser Stelle kein Achtungssignal geben. Es wäre sehr notwendig, baß die Direktion darauf drängt, daß dieser Erlaß bester beachtet wird, bevor roch ein größeres Unglück passiert. Dein ganzen Mißverhältnis wäre leicht abgeholfen, wenn zum Beispiel das Abstellgeleise durch einen Wechsel verbunden würde. Die Züge könnten direkt auf dieses Geleise einsahren, die Wagen könnten abgehängt werden und die großen Gefahren wären verschwunden. Wie hier manchmal die Nebel liegen und im Winter dichter Schneefall herrscht, könnte das größte Unglück Vorkommen. Wir ersuchen daher die löbliche k. k. Staatsbahndirektion in Prag, diesen Leichtsinnigkeiten ein Ende zu bereiten, bevor es zu spät ist. Wien-Alsergrund. (Zu spät a u f g e st a n d c n) sind wieder einmal die Piusvereinsbrüder Ha n z e l und B r a d- I e r von Wien II. Sie taten sich zusammen und führten einige Manipulanten ins Eisenbahnministerium, mit oder ohne Rosenkranz könnten wir nicht behaupten, um die Ernennung der Manipulanten zu Oberkondukteuren zu erwirken. Der Eisenbahnminister soll nach ihren Angaben gesagt haben, er wisse von dieser Frage gar nichts. Hierauf gingen sie zum Herrn Ministerialrat Boß, welcher ihnen erklärte, diese Frage werde gerade studiert und sei in Ausarbeitung. Dte Herren gingen nun und beratschlagten, wie man diesen Sozi eines anhängen könne. Gedacht, getan! Auf eine christliche Verleumdung mehr oder weniger kommt es ja nicht an. Diese Herren schreien auf dem Bahnhof herum: „Seht, die Sozi haben in dieser Frage nichts unternommen, weil der Minister nichts weiß. Das aber, was ihnen der Herr Boß gesagt hat, sagen sie wohlweislich nicht. Wir fragen euch, liebe Pius» brüder: Wieso kann euch Herr Böß eine solche Antwort geben, wenn das Eisenbahnministerium von dieser Frage nichts weiß? Dar wißt ihr ja nicht, daß vor zwei Jahren von uns eine Manipulantenkonferenz einberufen wurde, wo dis dementsprechenden Beschlüsse gefaßt und dem Eisenbahnministeriuin überreicht wurden. Zugleich haben wir in unzähligen Versammlungen die Manipulantenfrage besprochen. Wir fragen euch: Habt ihr über diese Frage schon in einer Versammlung gesprochen? Die Versammlungen sind bei euch überhaupt Raritäten. Aus eurer Anklebetafel findet man derlei Ankündigungen überhaupt nicht. Höchstens eine Wallfahrt nach Mariazell oder einen Ausflug nach Salzburg. Das ist eure Mitgliedervertretung. Ist einmal nach Jahren eine Piusversammlung, so ist selbe im katholischen Gesellenhaus mit Ausschluß der Eisenbahner. Auch nehmt ihr immer den Mund so voll, K e m e 11 e s kann alles, Kemetter weiß alles, Kemetter tut alles. Warum hat dieser Wunder-mann nicht selbst den Herrn Eisenbahnminister i n f o r m i r t, warum hat er diese Frage nicht gelöst? Zugleich verraten wir euch, liebe Piusbrüder, daß der sozialdemokratische Verband bei der Budgetberatung den Antrag stellen wird, daß die fehlenden 17 Millionen eingestellt werden. In diesen 17 Millionen ist auch die Ernennung der Manipulanten zu Oberkondukteuren enthalten. Macht nun eine Wallfahrt nach dem heiligen Land Tirol und veranlaßt den Führer der christlichsozialen Agrarier, Herrn S ch r a f l, daß er und seine Mannen für diesen gewiß berechtigten Antrag stimmen werden. Das sei unsere Aufklärung auf euer demagogisches Geschrei. Ernst nimmt euch so niemand, vielmehr würde es die Zugsbegleiter interessieren, was sich Bei Zug 9tr. 1 in jener so ge. hoimnisvollen Nacht mit Herrn Hanzel, derzeit chri st lich sozialer Eisenbahnerretter, abgespielt hat, ob er in dieser Nacht auch die Eisenbahner gerettet hat? .. . Hall in Tirol. Die-Oberbauarbeiter erlauben sich, auf X??!.J®eSc dem scheidenden Herrn Bahnmeister Bartl anläßlich seiner Versetzung von Hall in Tirol nach Deuisch- -andsberg für sein humanes, zuvorkommendes Entgegen- kommen gegen seine Untergebenen den besten Dank auszusprechen. Möge Herr Bahnmeister Bartl im neuen Domizil sein korrektes Vorgehen gegenüber seinen Untergebenen bewahren, so wird er sicher die Sympathien seiner Untergebenen erobern uni ein gedeihliches Arbeiten zum Wohle aller führen. Floridsdorf. (Unleidliche Zustände in der Sation Floridsdorf, Nordbahn.) In der Station Floridsdorf. Nordbahn, besteht seit geraumer Zeit die merkwürdige Gepflogenheit, den Bezug von Brennmaterialien auf pewisse Tage im Monat zu beschränken, angeblich, um dem Stationskassier und seiner Hilfskraft die Arbeiten um den 1. eines jeden Monats herum entsprechend zu erleichtern. Die Verfügung besagt nämlich, der Bezug von Kohle und Holz habe vom 26. jeden Monats bis zum 6. des folgenden Monats zu unterbleiben, beziehungsweise sämtliche Bedienstete haben sich während der übrigen Tage des Monats mit den nötigen Brennmaterialien rechtzeitig vorzusorgen. Zugegeben, die Einzahlungen für das Brennmaterial an der Stationskasse bereiten dem Stationskassier, beziehungsweise dessen Hilfskraft gelegentlich des Monatöschlusses unangenehme Arbeitsaufschübe, so muß doch hervorgehoben werden, daß der Stationskassier doch der Parteien wegen da ist und kein Recht besitzt, Einzahlungen zu verweigern, und sei es auch im Auftrag und mit Bewilligung des Dienstvor« jtandes. Die Station Floridsdorf, Nordbahn, besitzt einen Personalstand von ungefähr 300 Mann, davon dürften die wenigsten in der glücklichen Lage fein, sich ihren ganzen Vorrat an Brennmaterial für den ganzen Monat und darüber hinaus zu beschaffen. In weiterer Folge geht es doch nicht an, auf vorschriftswidrige Art so vielen Familienvätern einen Zwang dahingehend aufzuerlegen, das nötige Brennmaterial dann zu beziehe», wenn es dem Dienstvorstand und seinem Stationskassier gerade paßt. Aus diesen Gründen stellen wir an den Stationsvor-stand Herrn Inspektor Rofchkofski das höfliche aber auch entschiedene Ansuchen, diesen Uebclstand endlich einmal abzu-fteilen, widrigenfalls andere Mittel und Wege in Anspruch genommen werden müßten. Im Anschluß bemerken wir, uns die Besprechung noch weiterer in der Station Floridsdorf, Nordbahn, in geradezu, grauenhafter Weise existierender llebclftände vorznbehalten. Briix. („Höflichkeiten" unserer Herren S e-paratiste n.) Wenn wir uns gezwungen fühlen, uns mit den Herren in der Öffentlichkeit zu beschäftigen, fo geschieht dies gewiß nicht zu unserem Vergnügen, sondern aus dem einfachen Grunde, weil die .Herren Separatisten der Meinung sind, daß wir uns affe ihre Flegeleien ruhig gefallen lassen müssen. Sic gehen mit dem Märchen hausieren, daß wir uns alles gefallen lassen müssen, denn sobald wir in die Oeffem-lichkeit gehen, so werden sie uns unangenehme Dinge erzählen. Wir neben ihnen jetzt hiemit die Gelegenheit» alles zu erzählen, was sie wissen, damit sic nicht glauben, daß wir uns fürchten. Als die Herren noch in der Zentralorganisution standen, hatten sie bei jeder Gelegenheit die Ausrede, nicht agitieren zu können, weil sie dann die nationalen Vorgesetzten, Tschechisch-sowie Deutschnationale, zu viel sekkieren würden. Gemeint waren damit die nationalen Zugsführer, Platzmeister u. s. w. Seitdem sie aber Separatisten fiiid, ist das ganz anders geworden. Sie fürchten sich jetzt nicht mehr vor den Nationalen, wenn sie agitieren, sondern sic sind jetzt mit den Herren sehr intim geworden. Obzwar, wenn sie Genossen unserer Organisation für sich gewinnen wollen — immer die Lüge gebrauchen, die Organisation ist dieselbe, nur daß wir Tschechen jetzt allein find. Als dann die so irregeführten Leute von uns aufgeklärt wurden, daß das nicht alles eins ist, und sie bei uns keine Rechte mehr haben, wollten selber es nicht glauben und sagten direkt, daß man sie da belogen hat. Sie meinen auch, daß sie erst jetzt rechte Sozialdemokraten sein können, denn so lange sic in der Zentralorgani- saitoit standen, war ihnen das nicht möglich; die Leute wider- sprechen sich damit selbst. Also früher konnten sic nicht agitieren, weil sie sich nicht als Sozialdemokraten bekennen durften, da sie von den Nationalen sekkiert wurden. Jetzt agitieren sie Tag und Nacht, fürchten sich nicht als Sozialdemokraten verrufen zu werden, sie sind im Gegenteil mit den Nationalen dicke Freunde. Es fällt uns absolut nicht ein, ihnen daraus einen Vorwurf zu machen, mögen sie agitieren, so viel sie wollen, uns kann das recht sein. Gegen was wir uns aber wenden müssen, ist die Art der Agitation. Die Herren Separatisten vergessen dabei oft ihre gute Erziehung. So ist es vorgekommen, daß, als sie einen Genossen ausforderten, zu ihnen überzutreten, derselbe ihnen ruhig erklärte, das müsse er sich doch noch überlegen. Darauf sagten sie ihm: „Wenn du nicht zu uns Bet trittst, so werden wir dir ins Gesicht spucken." Wir meinen, daß sie sich selbst damit die Maske vom Gesicht gerissen haben. Wir werden dafür sorgen, daß, im Falle sich solche Artigkeiten öfter wiederholen sollten, dieselben auch nicht unbelöhnt bleiben. Wir raten den Herren, sehr vorsichtig in der Zukunst zu sein, denn es könnte Der Fall cintrctcn, daß auch wir uns erinnern könnten, daß wir sehr viel Feuer haben, damit wir die Butter, welche viele dieser Herren aus dem Kops haben, zum Schmelzen bringen können. Wien II. (Christliche Nächstenliebe) befunden der Herr kaiserliche Rat CcrnY, Bahnamtsvorstand von Wien II, sowie das christlichsoziale Verkchrsbundausschußmit-glied Obcrkonduktcur Tenikl. In würdiger Weise schließt sich der durchgefallene deutschnationale Lebensmittelkandidat Herr Offizial Scholz an. Am 1. April kam Herr Offizial Scholz in das Äominandierziimner der Zugsbegleiter und frug, wo der Kondukteur Lech sei, obwohl derselbe ohnehin auf der Bank faß und schlief. Als er Cech sah, drehte sich der Herr Offizial Scholz um und ging hinaus, kehrte jedoch in ein paar Minuten mit dem Herrn kaiserlichen Rat zurück, welcher sich vor dem schlafenden Sonfouttcur in Positur stellte, als gelte es, Rom zu erobern. Er ließ ihn aufwecken und sagte: „Sie sind ja betrunken." Er führte ihn in seine Kanzlei und ließ ihm die Schriftprobe machen, welche naturgemäß zugunsten (Sechs ausfiel, weil ja derselbe nicht betrunken war, was viele Kollegen bestätigen können und auch bestätigt haben. Kondukteur Cech hätte am 1. April nach Sigmundsherberg Regie um Zug Nr. 72 fahren sollen, er fuhr aber nicht mit Zug Nr. 17 Regie, weil das eine Dienstleistung von 17 Stunden wäre, und weil Cech nicht soviel Geld hatte, um in Sigmundsherberg drei Stunden im Gasthaus zu sitzen. Darum wollte er mit Zug Nr. 19 fahren, was noch immer eine Dienstleistung von 14 Stunden ist. Ueberdies ist es nirgends vorgeschrieben, daß um Zug Nr. 72, wenn Zug Nr. 71 nicht verkehrt, mit Zug Nr. 17 gefahren werden muß. Es blieb einzig und allein dem christlichsozialen Zugsführer T e n i I1 Vorbehalten, den Kondukteur Cech. weil er nicht mit Zug Nr. 17 fuhr, anzuzeigen, und einen Ersatzmann mitzunehmen. Durch diese Anzeige kam eben Herr Offizial Scholz und frug um Cech. Wir aber wissen sehr gut, warum Herrkaiserlicher Rat Cerny frug, ob Cech betrunken sei. Als Cech momentan geweckt wurde, konnte er ja nicht so ausschauen, als jemand, der gerade von der frischen Luft hereinkommt, und daß die Kappe nicht vorschriftsmäßig auf dem Kopfe faß und die Haare nicht geglättet waren, ist doch selbstverständlich. Daß Kondukteur Cech rote Augen hatte, nun, Herr kaiserlicher Rat, sehen Sie sich den Cech öfter an und Sie werden sehen, daß Cech graue Haare hat und überhaupt sehr schlecht ausschaut, was bei seinem Gehalt, bei großer Familie und kranker Frau nicht zu verwundern ist. Daher christlich sein, Herr kaiserlicher Rat, und nicht schlechtes Aussehen und ein von Sorgen und Kummer durchfurchtes Gesicht für betrunken mischen. Den Christlichsozialen Tenikl aber fragen wir, ob man das Bern adern und unberechtigte Anzeigen in der Jesuitenschule oder in der Brigittakirche lernt, oder ob man das im B o n i f a z c r I oder im Verkehrs schund-Blatt liest. Lundenburg. Von dort wird uns geschrieben: Im Auftrag vieler Kollegen ersuche ich um gefällige Beleuchtung dienstwidriger Verhältnisse in der Station Straßnitz der k. ?. St. E. G. in Mähren. Die „ach Straßnitz verkehrenden Nordbahnzüge haben in Straßnitz einigemal im Tage zu verschieben. Durch die einzig in dieser Station geduldete Promenade des zivilen Publikums wird diese Verschiebern zu einer permanenten Gefahr für das gesamte beteiligte Personal; man sieht vor lauter Spaziergängern kein Signal, und speziell auf der Lokomotive weiß man nie, was man früher beobachten soll, die Signale oder das Publikum, welches ungeniert die Geleise betreten darf, ohne daß sich jemand darum umschen möchte. Wir bitten höflichst, die geehrte Redaltion wolle diesem argen Uebelstand zum Schutze deö Eisenbahnpersonals einen entsprechenden Platz widmen. Lcobcn. Am 2. d. M. wurde der Kondukteur Genosse Franz Uhl zu Grabe getragen. Genosse U b l war ein langjähriges Mitglied unserer Organisation. Unter seinen Berufskollegen erfreute sich der Dahingeschiedene allscitigci Beliebtheit, was auch bei seinem Begräbnis durch die zahlreiche Beteiligung dokumentiert wurde. Sein Andenken wollen wir ehren! Czernowil«. Vor einigen Tagen wurde.der Kondukteur Michael Pawlowicz auf der Platzinspektion in Czcrnowitz vom diensthabenden Verkehrsbeamten ■ Assistenten Herrn Antonovici mit den Worten: „Vagabund, Haderlump, Rotzbub" in Gegenwart vieler Kondukteure beleidigt, weil ein älterer Kondukteure sich eine niederträchtige Plauscherci über Pawlowicz in Gegenwart der VerkehrSbeamten zuschulden kommen ließ. Wir wallen den Namen des Denunzianten nicht angeben, in der .Hoffnung, daß er feine begangene Dummheit einsehen und sich bessern wird. Aber der Herr Assistent A n t o n o v i c i, als Repräsentant der Vorgesetzten Behörde, welcher mit gutem Beispiel vorangehen sollte, schimpft und droht mit dem Zermalmen des Kondukteurs Pawlowics, dann wundern sich die Herren, daß das Zugspersonal mit der Behandlung unzufrieden ist. Wir hegen Hoffnung, daß die paar Zeilen genügen, unr die Schrankenlosigkeit des Herrn Assistenten Antonovici zu mäßigen. Ein zweiter Fall betrifft den Oberkondukteur Adalbert Dubis, welcher in der Nacht vom 19. auf den 20. September 1911 beim Zug Nr. 488 in der Station Hadikfalva durch Sturz in den Ausputzkanal einen schweren Unfall erlitten hat. Dubis erlitt damals Rippenbrüche, Kopfwunden und andere Verletzungen. Der Verletzte wurde damals in ein kaltes Zimmer hineingetragen und ohne jede Obsorge gelassen. In Hadikfalpa ist ein Bahnarzt, das ist der Herr Dr. Sabo, aber kein Teufel hat ihn damals sehen können. Das Persimal hat öcjrt Kranken die erste Hilfe geleistet. D u b i s wurde nach mehreren Stunden nach Czernowitz gebracht. Auch in Czernowitz wollte der Bahnarzt den Kranken nicht in seine Wonnung begleiten, bis sich der Sanitätsbegleiter Engel ans Jtzkany mit dem Bahnarzt scharf auseinandersetzte. Am 20. März 1912 wurde Dubis zur chefärzllichen Untersuchung in die k. f. Betriebsleitung an den Universitätsprofessor Herrn Dr. Mayer gewiesen. Slnt 22. März wurde Dubis zum Inspektor Herrn Ulrich geladen. Ulrich nahm ein von der Betriebsleitung ein gesendetes Papier in die Hand und hat Dubis folgendes vor gelesen: „Oberkondukteur Adalbert Dubis wurde chefärztlich untersucht und vollkommc.n gesund befunden, derselbe hat den Dienst sofort anzutreten." Herr Ulrich sagte selbst noch dazu: „Mein lieber Dubis, das ist wunderschön, gn Hause zu sitzen und Geld zu nehmen." Wir können nur hinzusügen, daß das gesamte Personal nach Kenntnisnahme, daß der kranke Oberkondukteur Dubis rücksichtslos in den Dienst kommandiert wurde, sehr erbittert war. Die Rücksichtslosigkeit und Feindseligkeit der Vorgesetzten gegenüber dein Personal hat diesmal vielen die_ Augen geöffnet und zum Nachdenken gegeben, wie unsere Herren Vor-efetzten sind. Am 28. März l. I. in der Nacht bei tu Zug ir. 488 in der Station Hliboka ist der Oberkonduktenr Dubis abermals infolge feiner Krankheit am StatiaNSplntz bewußtlos in Ohnmacht gefallen. Es ist nur der Liebenswürdigkeit des diensthabenden VerkehrSbeamten in Hliboka ^uttb mehrerer Eisenbahner zu danken, welche dem Atmen zu Hilfe kamen. Bahnarzt Herr Dr. S e 1) k wollte, daß D u b i s, welcher zu Bette lag, wieder in die k. k. Betriebsleitung geben soll, um dort durch ein ärztliches Konsilium untersucht zu werden. Eigentümlich klingt es, daß man dem Kranken keine Gelder anweisen will, und Dubis mit vier Kindern zu Hanse auf ine Gcmütigkeit der Herren in der k. i. Betriebsleitung warten 'muß. Und jetzt eine Anfrage an die k. k. Betriebsleitung tu Czcrnowitz. Der Kondukteur Martin S ch r a nt hat am 13. Jänner 1012 in Jtzkany beim Karambol einen Unfall erlitten und liegt zu Hause krank z» Bette. Schram hat eine Frau und acht Kinder; die Familie befindet sich in großer Not. Der Kranke bekommt weder Gehalt noch eine Heilverfahrensrente. alle Auszahlungen sind eingestellt worden. Dasselbe ist mit dem Kondukteur Dionysius Z a w a d o w 8 i i, welcher auch an demselben Tage in Jtzkany beim Karambol dabei war. ZawadowSti wurde in den Dienst gezwungen, mußte sich jedoch kraul melden. Die Herren Bahnärzte wollen den kranken Eisenbahnern cinpankeu, daß sie alle durch die Bank vollkommen gesund sind. Wir verlangen von den Herren in der Betriebsleitung Gerechtigkeit, und die Herren Bahnärzte sollen die Kranken objektiv behandeln und nicht parteiisch sein. Von weiteren Kommentaren enthalten wir uns diesmal. Wir fragen die k. k. Betriebsleitung in Czernowitz. gib! eS denn gar keinen Ausweg, daß man den beiden Kondnkteu» familicn in ihrer Notlage gerecht werde» kann? Lundenburg. Am 27. März hatte Adjunkt P1111 i I in der Station Lundenburg Dienst als JnspektionSbeamter. Bei der Abfahrt des Personenzuges Nr. 625 blieben mehrere Reifende, sechs Herren, zwei Damen und ein Kind, zurück. Nachdem der nächstfolgende Personenzug erst in der Früh ab-geht, wurde ungeordnet, daß die zurückgebliebenen Steifender, mit dem Güterzug Nr. 689 befördert werden sollen, was auch dem Auftrag entsprechend durchgeführt wurde. Wir bringen diesen Fall einer k. k. Generalinspektion zur gefälligen Kenntnis und erwarten eine diesbezügliche Aufklärung. OJijtj. (Vom Heizerverei n.) Am 29. Jänner fiel der Heizer Jakob K ö 11 bei Zug Nr. 761 während der Fahrt vom Tender und ist nach einigen Stunden feinen Verletzungen ei legen. Heizer ft 611 war Mitglied des HeizervereineS. Auf d»-' hin veranstaltete die Zahlstellenleitung dieses Vereines in Gorz eine Sammlung mittels Sammelbogen, angeblich zur Unterstützung der Witwe. Da jedoch dieser Heizerverein wegen seiner geringen Mitgliederzahl keine nennenswerte Unter, stütznng zusaminettbringen kamt, trat er att unsere Genossen mit der Bitte heran, sich auch finanziell an dieser Sammlung zu beteiligen, was unsere Genoffen in Anbetracht des Elends der Witwe taten. Dadurch kamen K. 11510 zusammen. Nun kam erst die infame Pietätlosigkeit diese? Heizer-Vereines zutage. Die Zahlstellcnlcitiing dieses Vereines hielt eine Sitzung ab, und beschloß, dieses gesammelte Geld nicht der Witwe zu geben, da sie es vertrinken würde, sondern cS für die Kinder vorläufig zu verwalten. Erst auf unseren energischen Protest wurde der Witwe die Summe von Kr. 90-90 eingehändigt. Die ganze Gemeinheit dieses Beschlusses tritt erst recht zur Geltung, wenn man erfährt, daß Frau K ölt weder eine Trinkerin ist, noch eine Mißwirtschaft geführt bat. Im Gegenteil mußte sie wegen des kleinen Verdienstes ihres Mannes (Heizer mit fünf Kindern) durch Waschen und Bedienen die Einnahmen heben. Und da kommt dieser Heizet-verein, beschimpft und verleumdet diese Frau in ihrer schwersten Stunde, wo sie mit ihren fünf unversorgten Kindern an der Bahre ihres Mannes steht. Es wird den Genossen in Görz anß Herz gelegt, den Beschluß der Ortsgruppe, sich an Sammlungen, deren Sammel-bögen nicht den Ortsgrnppenstempel tragen, nicht zu beteiligen, absolut einzuhalten- Wir haben keine Ursache und kein Verlangen, Gegnervereincn durch unsere Gelder Unterstützungen zu ermöglichen, um schließlich über solche herz- und yemütlosi Unwürdigkeiten uns empören zu müssen. Pragerhof. („D e r S t a t i o n s ch e f Schneider und fein Regime in Prager Hof, oder aus einer kleinen S t a t i o n.") Am 20. Februar l. I. kam mit Zug > aus Graz der Verkehrsreferent Herr Z a t l o u I a l nadi Pragerhof. Der sogenannte Festausschuß, bestehend aus dem Stationschef, feister Gemahlin, sowie anderen drei Bannteiv frauen und mehreren jungen Beamten veranstaltete einen Ausflug nach Frauheim, wo sich die Gesellschaft prächtig unterhielt. An diesem Ausflug nahm auch Herr Zatloukal teil. wurden bei dieser Gelegenheit nicht weniger als 25 Liter Wem genossen. Die Gesellschaft kam spät in. der Nacht in einem erbärmlichen Zustand glücklich in Pragerhof in der Restauration l. Klasse an. Es war ein Anblick für Götter, den grauen Verkehrs -referenten in Gefetlfchaft von jungen Beamten und deren Frauen zu fchen. Im nämlichen Lokal faßen auch einige ungarische Postbeamte, die selbstredend sich in ihrer Muttersprache unterhielten, da sie des Deutschen nicht mächtig sind. Dies gefiel dem Verkehrsrefcrenten Zatloukal nicht und er beschimpft» die Postbeamten mit der Bezeichnung: „Ungarische Bagage'j Seite 10 „Der Vksettbahner.«, Nr. 12 Weil sich die Ungarn diese Aeschimpfungen nicht tichig gefallen ' liehen, kam es zu einem Handgemenge, wobei die Ungarn den Kürzeren zogen. Ein ungarischer Beamter suchte Zuflucht im Wort, aber auch dort wurde er vom Beamten Nova?, genannt „der Goldene" ereiU und gewürgt. Mit knapper Mühe gelang cd ihm noch rechtzeitig, das Fersengeld zu nehmen. Er schrie wie ein Besessener: „Man will mich umbringen!" Besoffen waren alle vorher erwähnten Ausflügler samt den Frauen, die verschiedene Erinnerungen in der Halle zurücklichen. In diesem so stark angeheiterten Zustand verwechselte mancher unter den Ausflügler« seine Frau, und so kam die bürgerliche, freie Liebe voll zum Ausdruck Papa Zatloukal war so angeheitert, daß er der Meinung war, seine Frau zu halsen, während er de facto die Frau des Stationschess um den Hals gehabt hatte. Am 17. Februar l. F. haben die wackeren deutschnationalen Beamten in einem PrivathauS ein Tanzkränzchen arrangiert, wo alle maskiert erschienen. Beim Tanz ist der Herr Stationschef auSgeglitten und hat sich beim Fall derart beschädigt, datz er fünf Tage lang krank darnicderlag.. Die Frau des Beamten Nova? hat den Stationschef ausgezogen und mit seiner Uniform bekleidet, erschien sie in der Platzinspektion beim Postzug um %5 Uhr früh und hat derartige Dummheiten getrieben, datz wir sie anstandshalber nicht nennen können. Am Rückweg nach Hause fiel die besoffene Frau in den Putzkanal. Das sind ganz nette Blüten aus dem Paschalik Schneider. Einer besonders milden Behandlung erfreut sich ein Magazinsarbeiter, namens F l u ch a, der in der Restauration öffentlich Briefe an den Stationschef schreibt, in denen er Bedienstete denunziert. So zum Beispiel hat er den Nachtwächter denunziert, daß er betrunken war, was aber nicht auf Wahrheit beruhte. Den nächsten Tag denunzierte er, daß drei Arbeiter sich erfrecht haben, um 24 Kr. Schnaps auszutrinken. Die Leute wurden bestraft wegen eigenmächtiger Entfernung von der Station. Der Denunziant aber, der am Faschingdienstag so besoffen herumkugelte, daß er den Musikanten eine Geige zerbrach, und früh um 147 Uhr erst nach Hause ging, blieb straflos. Seinen Dienst sollte er um 7 Uhr früh antreten. Die Arbeiter zeigten den Fall dem Herrn Stationschef an, aus Zorn darüber gegen ihn, weil sie ihn als Denunzianten kannten. Der Herr Stationschef machte nichts dergleichen, weil Flucha ihm gute Zuträgerdienste leistet und ein treuer Anhänger des Reichsbundes ist. Wie der Stationschef von Pragerhof den Dienst macht, ist aus folgenden Daten zu entnehmen: Im Monat Jänner 1912 war er sieben Tage abwesend. Im Monat Februar i912 wußte man überhaupt nicht, wer der Stationschef ist, den manchen Tag haben ihn drei bis vier Beamte substituiert. Ihn selber hat man den ganzen Monat nicht zu Gesicht bekommen. Den Stationschef sieht man äußerst selten. Wenn aber der Perkchrslontrollor kommt, führt man denselben irgend wohin auf einen Spaziergang. Die Reichs-bündler bekommen frei, wann sie wollen, während die alten Arbeiter, die ein Recht auf Urlaub haben, keinen bekommen. Als unlängst einmal ein Kontrollor aus Wien in der Station Pragerhof ankam, führte ihn der Stationschef in Gesellschaft von mehreren Beamten nach Unterpulsgau, wo sie bis 5 Uhr früh gesoffen und nicht weniger als 33 Liter Wein hinter die Binde gebracht haben. In welchem Zustand dieselben zuriick-gekommen sind, kann man sich lebhaft vorstellen. Am 29. März l. I. kam der Verkehrsreferent Zailou-k a l und die beiden Kontrollore Sorbet und Burger nach Pragerhof. Er wurde , ein „four fixe" veranstaltet, welcher bis 2 Uhr 47 Minuten nachts dauerte. Der Kontrollor Lorber befand sich in einem derart angetrunkenen Zustand, datz ihn zwei Beamte unter den Arm nehmen mutzten und ihn zurückhielten, damit er nicht in diesem Zustand in den bereits abfahrendcn Schnellzug einstreg. Das Saufgelage wurde dann fortgesetzt bis ys7 Uhr früh, wo man den so total besoffenen Kontrollor! in den Zug einladen mutzte. Der Chef war so besoffen, datz er vormittags überhaupt nicht in den Dienst kommen konnte. Die Beamten, die mitgesoffen haben, sind: Schwab, Willmann, Wucht«, Krieg und andere von der deutschnationalen Gesellschaft von Pragerhof. Dies alles geschieht vor den Augen der Oeffenilichkeit und niemand kümmert sich darum, um diesem öffentlichen Skandal ein Ende zu machen. Uns könnten gewiß die Saufgelage dieser Herren gleichgültig sein. Man kann sich aber leicht vorstellen, wie bei diesen Zechverbrüderungen der Beamten, des Vorstandes und der kontrollierenden höheren Beamten die anderen Bediensteten abschneiden, wenn sie sich gegen die lieber-griffe des einen oder der anderen Herren von biczcr Gesellschaft zur Wehre fetze» wollen. Selztal. (Herr Koller an der Arbeit.) Es ist unserem sattsam bekannten Vorstand und Inspektor noch nicht genug, dem Berschubpersonal den Turnus verschlechtert zu haben, er beginnt nun seine Willkürakte auch bei den anderen Kategorien zu betreiben. So wurde mit 1. April der 12/24stüu-dige Turnus der hiesigen Weichenwächter auf dem südlichen und nördlichen „Engländer" in einen 16/24stündigen umge-ündert. Wer diese beiden verantwortungsvollen Posten kennt, und weiß, wieviel diese armen Teufel von Weichenwächtern laufen müssen, und wie riesig viel auf diesen beiden Posten verschoben wird, mutz sofort erkennen, datz diese Turnusänderung eine Ausbeutung und Dreistigkeit sondergleichen ist. Es ist zweifellos eine Dreistigkeit, die vom k. k. Eisenbahn« Ministerium gegebenen Anordnungen, zu ignorieren. Da Selztal eine Station mit ununterbrochenem Zugsverkehr ist, da die Leistung und Verantwortung der Wächter auf diesen Posten eine sehr große ist, und auch keine anrechenbare Ruhepause in die Dienstdauer fällt, beharren die Wächter auf ihrem früheren 1 2/2 4 st ü n d i g e n Turnus. Es wird über diese Angelegenheit, sowie über die in der Station Sclztal jetzt eingeschlichenen Mitzstände noch an kompetenter Stelle ein Wort gesprochen werden. An das k. k. Eisenbahnulinistcrium und die k. k. Staatsbahndirektion Villach richten wir die Bitte, uns von diesem Unikum von einem Vorstand ehestens zu befreien, damit es nicht einmal zu einer Rebellion kommt. Den Inspektor Koller fragen wir hier nun ganz kurz, ob er sich noch an das für ihn so bedeutungsvolle Aßling erinnern kann. Auf Wiedersehen, Herr Inspektor! Görkau. (Achtung vor Denunzianten!) Vor zirka vier Jahren wurde der damalige Nachtwächter Anton ProhaSka wegen Unverträglichkeit aus dem Mannesman«-rohrenwalzwerk e Erledigung dieser Aktionen erforderte ebenfalls eine Unmasse von schriftlichen Arbeiten zur Sichtung und Verarbeitung des Begrun-dungsmaterials sowie eine Reihe von weiteren Interventionen, die größtenteils durch den Vertreter der Zentrale bet den verschiedenen Bahnbehörden unternommen wurden. _ In puncto Agitation nennt der Bericht 207 mit Referenten des Sekretariats besetzte Versammlungen Mit zu-lammen 252 Referate, von denen 166 in tschechischer und 86 an deutscher Sprache gehalten wurden. Das «Sekretariat mußte -sich insbesondere mit Aufklärungsarbeit im Hinblick auf den .tschechischen gewerkschaftlichen Separatismus befassen, dessen schädliche Einflüsse mit Aufbietung der ganzen Kräfte ab-gewehrt werden mußten. Wiewohl die Werbekraft unter, den indifferenten Eisenbahnern infolge der separatistischen Quertreibereien starke .Einschränkungen, erfahren hat, ist es doch gelungen, beinahe alle Verluste durch Neuwerbungei, unter den slawischen Eisenbahnern wieder. wettzumachen. immerhin muß aber die Schädlichkeit des Separatismus bedauert werden weil die Bediensteten und Arbeiter darunter schwer leiden. Schließlich nennt der Bericht die S p r e ch ft u n d e des Sekretariats. welche im Laufe des BerichtSiahrcs von mehr alo 1-00 Mitgliedern in Anspruch genommen wurde. Zum Punkt „Separatismus unter den tsche-chischen Eisenbahnern" brachte Genosse Koranda «in ausgezeichnetes Referat in tschechischer Sprache. In zweistündiger Rede legte Redner ungefähr folgendes dar: ,; Ursprünglich schien es, daß es sich bei dem Streben nach nationaler Autonomie in den Gewerkschaften um em prak--tifics Bedürfnis der tschechischen Genossen handle. Doch im Laufe der Zeit artete der Streit um angeblich praktische Bedürfnisse in einem prinzipiellen Streit aus. Heute sieht man es genau, daß es sich nicht um irgendwelche „Selbstverwaltung handelt, sondern, daß das Wesen der Streitfrage in der diametralen Auffassung der Begriffe Nationalismus und de» Sozialismus ruht. Nicht „Autonomie gegen Zcntralismu» soll der Kampf genannt werden, sondern: Nationalismus lottira Sozialismus. Die Aufklärung hiezu liegt sehr nahe. Unter dem tschechischen Volke wird seit Jahrzehnten der Nationalismus als Höchsts Idee gepriesen, das gesamte öffentliche Leben davon beeinflußt. Diese immerwährenden und starken nationalistischen Eindrücke sind auch bei einem Teil der führenden tschechischen Genossen nicht ohne Erfolg geblieben. Heute schreibt schon sogar Genosse Anton N L m e c im „Prävo Lidu" rein staatsrcchtlerische Gedankengänge nieder; ein Beweis, daß die separatistische Ideologie eine nationalistische, ja staatsrechtlerische ist. Heute stellt sich der Separatismus als «in Labyrinth von geistigen Strömungen dar, in den die sozialistische Idee die allerschwächste und im Verschwinden begriffen ist. Redner zieht nun einen Vergleich zwischen den Bestrebungen des Nationalismus und jenen des Sozialismus und kommt zu folgendem Schluffe': Der Nationalismus dient nur einer kleinen Schichte Menschen. Er will Privilegien für die einen, Entrechtung für die anderen. Deshalb ist er antisozialistisch und von unseren sozialdemokratischen Gesichtspunkten aus verwerflich. Das ist der theoretische Teil. Zum praktischen übergehend, schildert Genoffe Koranda die Verschiedenheit der Ausgaben, welche die Gewerkschaften einerseits und die politischen Parteien anderseits zu lösen haben. Diese Verschiedenheit der zu lösenden Aufgaben bedingt auch eine entsprechende Verschiedenheit der Formationen und der Taktik. Wie die Sonderung der politischen Organisation nach Nationen innerhalb der österreichischen Gesamtpartei eine Notwendigkeit ist, ebenso ist die Einheitlichkeit der gewerkschaftlichen -Organisation, ohne Rücksicht auf nationale und andere Unterschiebe, ein Imperativ. Dabei soll keinesfalls verkannt werden, datz eine möglichst enge Fühlungnahme zwischen Partei und Gewerkschaften notwendig ist. Ich glaube — sagt Redner — datz gerade in dieser Stelle Sie Streitaxt begraben lag, und es wäre mein innigster Wunsch, wenn der „gewerkschaftliche" Streit auf diesen Punkt zurückkehren könnte und hier lokalisiert würde. Die Eisenbahner haben, soweit es in ihrer Macht war, stets in diesem Sinne gewirkt und die besten Beziehungen mit der tschechoslawischen sozialdemokratischen Partei unterhalten. Nichtsdestoweniger ist auch unsere einheitliche Gewerkschaft zersplittert worden, und nun tobt der Kampf besonders heftig in Böhmen. Was sich dabei die separatistische Presse bietet, spottet jeder Beschreibung. So zum Beispiel schreibt das Fachblatt der neuen separatistischen Eisenbahnerorganisation unter anderem, datz den tschechischen Eisenbahnern die Zersplitterung gar nichts schaden kann, denn: falls, die zentrale Gewerkschaft in den übrigen .Grönländern eine Verbesserung der Gehaltautomatik erwirkt, werden die Tschechen ■ an der verbesserten Automatik ebenfalls gleichen Anteil nehmen. So sprechen aber auch die anderen Schädlinge der Organisation. Der Redner zitiert noch eine Reihe von „Sünden" des Separatismus, und schließt mit dem Aufruf zur regsten Tätigkeit im Ausbau der zentralen Eisenbahnerorganisation. Daraufhin wurden folgende Beschlüsse gefatzt: 1. Bei den Wahlen in die mannigfachen Institutionen Bei der Bahn haben die Genossen stets selbständig vorzugehen. Im Falle der Notwendigkeit eines Kompromisses, ist stets die Zustimmung der Zentrale einzuholen. 2. Die Zentrale wird ersucht, bei den beteiligten Körperschaften die Bestellung einer selbständigen Agitationskraft für Prerau und Gebiet anzuregen. 3. Ferner fand folgende Resolution die einstimmige Annahme: „Die Landeskonferenz der Vertreter der Ortsgruppen und Zahlstellen in Mähren des Allgemeinen Rechtsschutz- und Gewerkfchaftsvereincs, abgehalten am 18. Februar 1912 in Brünn, beschließt: Wir beharren fest an der Einheitlichkeit der gewerk. schastlichen Organisation der Eisenbahner im ganzen Reiche, ohne Rücksicht aus nationale und andere Unterschiede, denn der Proletarierklasie des geflügelten Rades steht oas staatskapitalistische Monopol als Unternehmer gegenüber. Einem mächtigen wirtschaftlichen Gegner können wir mit Erfolg nur mit einer mächtigen Gewerkschaft begegnen, deren Kraft in der absoluten Einheitlichkeit liegt." 4. Wurde ein Exekutivkomitee bei dem Sekretariat als Hilfsorgan eingesetzt und in dasselbe durch Wahl berufen die Genoffen: Johann Weiner, Franz M a u k a, Paul Kopetzky, Alexander Schlesinger, Ignaz Engel, Gottlieb S e h n a l und Johann Klement. Als Ersatzmänner wurden gewählt die Genossen: Arnold Sofort und Leopold .Zapletal. An der Debatte beteiligten sich viele Delegierte, zumeist in tschechischer Sprache. Nachdem die Zeit vorgerückt war und das Lokal geräumt werden mutzte, konnte Genoffe Abgeordneter Tomschik sein Referat über die letzte Eisenbahner» bewegung leider nicht mehr bringen. Der bezügliche Punkt mutzte von der Tagesordnung gestrichen werden. Nun gilt cs, mit vereinten Kräften und geistig gestärkt, weiter zu arbeiten an dem Ausbau der einheitlichen gewerkschaftlichen Eisenbahnerorganisation in Mähren. Die Genossen werden gewiß ihr möglichstes tun. jk. Pilsen. Bei der am 18. März abgehaltenen Generalversammlung wurden folgende Genossen gewählt: Wenzel H a v l i k, Obmann, Wenzel 5 n a j d e r, Wenzel Ianccek, Stellvertreter; Heinrich Teuchner. Staffier, Adalbert Lechura, Stellvertreter; Wenzel 93 u r e 6, Schriftführer, Zosef Burian, Stellvertreter; Georg Pinket, Wenzel Hruby, Jakob Cizek, Revisoren; Josef Kocandrle, Jaroslav No l c, Bibliothekare; Wenzel B o s c k, Hausverwalter. In den weiteren Ausschuß: Matthäus KaSpat, Josef Drechsler, Johann Gr über, Martin önajdr, Eduard M ö f i £ e k, Josef Sazama, Josef S u r a. Alle Zuschriften in Veteinsangelegenheiten sind an Genossen Wenzel Bur'eS, Pilsen, Lobesgasse 91 r. 677/6: 1, zu richten; Geldsendungen an Heinrich Teuchner, Pilsen, Lobesgasse Nr. 6 7 7/B. 66. Eggenburg. Bei der am 19, März siattgefundenen Generalöcrfamtnlung wurden folgende Genossen in den Ausschuß gewählt: Leopold Dan gl, Obmann, Josef Hof- stattcr, Johann Deim, Stellvertreter; Franz Woboril, Kassier, Johann Ziegler, Leopold Osterberger, Stellvertreter; Joses Dosfek, Schriftführer, Johann Haller, Stellvertreter; Franz Lang Weber, Joses Hiern schall, Alois Bednar, Ausschüsse; Franz Dangl, Fritz Reidl, Kontrollore. Triest II. (Au alle Mitglieder der Ortsgruppe Triest-St. Andrä.) Laut Ortsgruppe nversamm-lungöbefchlutz vom 4. April werden alle dienstfreien Genossen aufgefordert, sich am 1. Mai um 8 Uhr früh beim Gasthaus „zur Stadt Klagenfurt" möglichst vollzählig einzufinden. Van dort begeben sie sich korporativ in die Via Boccaccio, woselbst sie sich mit den Genossen der Südbahn vereinigen und mit denselben unter Musikbegleitung um ^9 Uhr abmarschieren. Genofsenl Unseren Feiertag gilt es zu feiern! Eisenbahner, heraus! Leoben. Den Mitgliedern des Allgemeinen Rechtsschutz-und Gewerkschaftsvereines diene zur Kenntnis, datz folgende Genossen mit Einzahlungsblocks beteilt sind und Einzahlungen eutgegennehmen: Lierschaft, Ständler, Konrath, Edlinger. Nagiller, Zwinger, Jakob Maurer und Vinzenz Pirk er für Leoben (Staatsbahn); M idj Umschläge r und Steiner für Kalwang; Leitgeb für Wald und Simoner für Unzmarkt. Für die Südbahn die Genossen:. Rutschera, Kvßl. Paar, Mager für Leoben; Brauner für Donawitz; Vinzenz Pichler für Trofaiach und S a l b e r für Vordernberg. Nachdem genügend Genossen mit Einzahlungsblocks beteilt sind, glaubt die Vereinsleitung, datz auch die rückständigen Mitglieder künftighin ihren Zahlungen genauer Nachkommen werden. Weiters diene zur Kenntnis, daß jeden Sonn- und Feiertag die Diskussionen im Vereinslokal um >£10 Uhr vormittags beginnen und um K> 12 Uhr mittags geschlossen werden. Zahlreiches und pünktliches Erscheinen notwendig. Fehling. (N a ch r u f.) Das Gesamtpersonal der k. I. österreichischen Staatsbahnen in Fehring spricht ihrem scheidenden Vorstand, Herrn Dr. Josef M e tz n e r, für die wohl, wollende und gerechte Behandlungsweise feiner Untergebenen den besten Dank aus. Gleichzetig gratulieren wir dem Personal der Strecke St. Michael-Amstetten zu ihrem neuen Herrn Vetkehtskon-trollor. Hohenstadt. Am 30. März hielt die Zahlstelle ihre diesjährige Generalversammlung ab. In die neue Vereinsleitung wurden gewählt: Anton Hubacek. Obmann; Franz R o t t e r, Kassier; Josef Krell er, Revident; Wilhelm Vavrous als Subkassier für Möglich. Alle Zuschriften find an Anton Hubaöek in Hohen-stadtzu senden. Sebenico. In der am 8. April 1912 siattgefundenen Generalversammlung wurden nachstehende Genossen in die Ortsgruppenleitung gewählt: Pasko I l j a d i c a, Öüänann, Marko 11 ic, Stellvertreter; Nikolaus Basiö, Kassier, Oskar Slavina, Stellvertreter; Josef Markou, Schriftführer, Johann Bracic, Stellvertreter; Johann Junakovic, Natale RadiL, Revisoren. — In Vetcins-angelcgcnheiten wolle man sich an Genossen Pasko Iljadica, Zugsführer, Sebenico, Varos 443; in Geldangelegenheiten an Genossen Nikolaus Basiö, Oberkondukteur, Sebenico, Bahnhof, wenden. Tioutenaa. Bei der am 25. März abgehaltenen Generalversammlung wurden folgende Genossen gewählt: Anton I u st, Weichenwächter, Obmann, Eduard K l e I er, Maschin-führet, Stellvertreter; Wenzel Pauer, Kassier, ^ Rudolf Scholz, Stellvertreter; Joses Stinand, Schriftführer, Josef Kratky, Stellvertreter; Heinrich Nohel, Adalbert Cizek, Andreas Locke, Anton Steiner, Wenzel Gruppet, Ausschüsse; R. Reichert, Bibliothekar; als Subkassier für die Strecke Trautenau-Freiheit Blafchek; für den Oberbau Trautenau Strich; für das Heizhaus Grup pauer. Alle Zuschriften sind an den Obmann Genossen Just, Bahnhof 92 r. 12; in Geldangelgenheiten an Kassier Pauer zu senden. Die Monatsversammlungen finden jeden Montag nach dem 1. eines jeden Monats in Rudisch Gasthaus am Kreutz-plätz statt. Die Bibliothek befindet sich beim Bibliothekar R. Reichert, Steinbuchgasse 5. Die Ausgabe findet täglich von 10 Uhr vormittags bis 2 Uhr nachmittags statt. Halleiu. Bei der Generalversammlung der Ortsgruppe Hallein, welche am 17. März stattfand, wurden folgende Ge. nassen zu Funktionären gewählt: Josef Schnellinger, Obmann, W a b i s ch, Stellvertreter; D e t ä I, Kassier; G s eit g e r, Bibliothekar; Gr es man, Müller, Vogl, Seltner, Goisen, Traschwandner, Schachinger und Strubegen, Beisitzer. Alle Zuschriften sind an Josef Schnellinger, Wächterhaus Nr. 14 in Halle in. zu richten. Bücher aus der Bibliothek sind jeden Mittwoch und Samstag von 6 bis 8 Uhr abends bei Genossen Gsenger, Burgfried Nr. 8, zu beziehen. Die Mitglieder, welche Bücher entliehen haben, werden ersucht, selbe, zurückzustellen. Franzensfeste. Am 18. März sand die' Generaiber sammlung der Ortsgruppe statt, die einen überaus guten Besuch aufzuweisen hatte. Als Referent war Genosse Scheibein anwesend. Aus den Berichten der Funktionäre war ein erfreuliches Wachsen der jungen Ortsgruppe und deren Tätigkeit zu ersehen. Die Mitgliederanzahl ist auf 131 gestiegen, und wir hoffen, datz wir im kommenden Jahre noch einen Bedeutenden Zuwachs erhalten werden. Tutnatt. Sonntag den 24. März I. I. fand die General Versammlung unserer Ortsgruppe statt, (sowohl die vor mittägige Versammlung in Liebenau, als auch die abends in Ohraseuitz abgehaltene, waren gut besucht. Bei beiden Versammlungen referierte Genosse Taussig aus Prag. Beide Versammlungen nahmen einen sehr Befriedigenden Verlauf. Es wurde nachdrücklichst erklärt, an der zentralen Farm der Organisation unBedingt fest holten zu wollen. Bei den Neuwahlen wurden folgende Genossen gewählt: Matthias Kviz. Revistonsschlofser, Obmann, Karl Zakouril, Stellvertreter; Franz tzaw l t c e k. Kassier; Josef Vale s, Schriftführer; Josef Porsche, Karl Kozel, Rudolf Masopust, Wenzel Pomrhonc jun., Franz Flavderka, Anton Drobnik. Ausschüsse; Wenzel Pomrhonc sen., Josef Cuba, Rechmingsreviforen. Rach der Wahl hielt Genosse Taussig ein beifällig auf genommenes Referat. Wien. (OestertetchisÄs N o r d w e st b a h n.) Am 1. April l. I. fand in S. Schneiders Restauration, XX, Rauscherstraße 5, die diesjährige Generalversammlung statt. 9?ach den Berichte der Funktionäre wurde über Antrag der Kontrolle dem scheidenden Ausschuß das Absolutoriurn erteilt. Bei Punkt „Neuwahlen" wurden nachstehende Genossen einstimmig gewählt: Josef Schwab, Offiziant, Obmann, Gustav Anders, Revident und Franz Sowa, Wagen-schieb«, Stellvertreter; Anton Hanke, Magazinntcifter, Schriftführer, Wenzel Sluceta, Stellvertreter; Gustav Soucek, Pensionist, Kassier. Stephan Fuchs, Magazin-arbeitet, Stellvertreter; Adolf Fei gl, Magazinatbeiter Biblathekat; Johann Han gl, Anton Zattoukal, Ftan» Hubalek, Magazinmeister. Vinzenz Sladek, Leopold Weniger, Joses (iJrün, Johann Hustiak, Friedrich Pavlis, Karl Madera, Franz Faust. Lambert SButtnn, Isidor Habel, Franz B i c, Karl Urbantke, Josef John, Anton P u ch a r s k y. Paul B e I i c e I, Georg Piberhofer, Johann Roth. Karl Barsch. Emanuel Knapil, Anton Wietlach, Ausschüsse und Vertrauensmänner; Eduard Bartcjs, Magazinmeistet und Franz Pofolt, Lampist, Kontrollmitglieder. . , Nach den Wahlen hielt Genosse Franz Dusek einen wertvollen Vortrag über die 20jährige Tätigkeit der Organi fation und erntete vielen Beifall. ,. _ Genosse Anton Pokornh berichtete über die Prager Konferenz vom 10. März 1. I. m ,, Nachdem noch Genosse Schwab eine Anzahl von Mit teiiungen machte und mehrere Anfragen beantwortete, wurde die gut besuchte Versammlung um 11 Uhr nachts geschlossen Als Subkassiere wurden nachstehende Genossen bestimmt: für die Ftachtenmagazine: SVucera und Fcigl, für den Personenbahnhof: Pofolt, für den Ftachtenbahnhof: Knapi 1 und Sowa, für das Heizhaus: PuchatSkh. für die Bahnerhaltung: Surian, für die Direktion und Pen» sionshäuser: Barsch. ... , ... Die Subkafsiere geben ab t. April für jeden geleisteten Beitrag einen Coupon und nur gegen Abgabe der Coupons beim Hauptkafsier werden die Nachstempelungen in den Mitgliedbüchern und Karten vorgenommen. Einzahlungen und Vereinsabends finden am 2. und 16. jeden Monats im obigen Lokal statt. Fällt an diesen Tagen ein Samstag, so gilt der Vortag, fällt aber ein Sonn- ober Feiertag, fo fällt der nächste Werktag hiefür. Graz (Südbahn). Dienstag den 2. April 1912 fand die diesjährige Generalverfammlung der Ortsgruppe Graz I (Südbahn) nt den Juliensälen statt. Obmann Genosse Sollegger begrüßte die zahlreich erschienenen Mitglieder, insbesondere die Vertreter der Zentrale, Reichsratsabgeord-rieten Genossen Tornschik und Weigl aus Wien, und den Sekretär der Gewerkschaftskommission H. Muchitsch aus Gra^, konstatierte die Beschlußfähigkeit und cröffnete die diesjährige ordentliche Generalversammlung. Die Tagesordnung lautete: 1. Verlesung des Protokolls der letzten Generalversammlung. 2. Berichte der Ortsgruppenleitung der Kontrolle und Antrag auf Entlastung der Vereinsleitung. 3. Neuwahl des Ortsgruppenausschusses. 4. Vortrag über politischen und gewerkschaftlichen Separatismus, gehalten von Gewerkschaftssekretär Hans Muchitsch. 5. Anträge und Anfragen. Ad 1. Wurde das Protokoll der letzten Generalversammlung beriefen und zur Kenntnis genommen. Hierauf brachte der Gesangverein „Flugrad" der Südbahnbediensteten den ergreifenden Freiheitschor „Das Fahnenlied" bon G. Ad. Uthmann. Ad 2. Teilte der Vorsitzende mit, daß im abgelaufenen Jahre 12 Mitglieder aus dem Leben geschieden sind und ersuchte die Versammelten, sich zu Ehren derselben vom Sitz zu erheben. Aus dem weiteren Berichte des Obmannes geht hervor, daß im Laufe des Jahres eine Reihe von Aktionen unternommen wurden, welche in den meisten Fallen von Erfolg begleitet waren. Besonders bet den Schienenwalzwerkarbeitern waren unsere Aktionen nut ßilfe der Zentrale von nennenswerter Bedeutung. Bezugnehmend auf Erreichung der Urlaube, automatische Vorrückung der Löhne für dre Arbeitet, Anerkennung der Vertrauensmänner, Erlangung der Legitimationen zu Regiefahrten für die zehnjährigen Diener. 1^ fache Anrechnung der Dienstzeit bei einigen Kategorien u.v w. In der Bau^ und Wohnungsfürsorge hat die Ortsgruppcnlcttung getrachtet, den Mitgliedern Vorteile zu sichern, indem sie etn_ Komitee einsetzte, damit auch in Graz Wohnungen für 'südbaynbedien-ficte gebaut werden, kc#tn auch inittcilen, datz bereits 100 Mitglieder der Station Graz der Bau- und Wohnuttgsgenoycn-schaft beigetreten sind. Ferner wurden bei steiermärkischen Landesbahnen Aktionen unternommen, wo auch Lohnaufbesserungen stattfanden und einer Reihe von Oberbauarbeitcrn auf der Sulmtalbahn aufgebessert wurde. Es wurde alles, was in unserer Macht gelegen, unternommen, um den Mitgliedern ihre Lage zu verbessern. 9?un gab der Obmann Genosse Kollegger den Stand der, Mitglieder nach Kategorien und Stationen bekannt, was eine Gesamtsumme von 1626 Mitgliedern am Ende des Jahres 1911 ergibt, wobei ein Zuwachs gegenüber dem Jahre 1910 von 153 Mitgliedern zu verzeichnen ist. Wir können zufrieden feitt mit bei Zahl der Mitglieder für eine Ortsgruppe. Es wäre nur zu wünschen, datz auch in anderen Orten so gearbeitet werden möchte. Aus dem Kassenbericht, welchen infolge der Erkrankung des Kassiers Genossen Anton F e r e n c z Genosse r!>ranz Men dl, Magazinaufseher, brachte, geht hervor, daß die Ortsgruppe im Jahre 1911 Kr. 24.01978 entnahm und Kr. 23.629:60 ausgab, toobon für die Unterstützungen 1314 Kronen in Betracht kommen. Außerdem ist noch ein Vermögen der Ortsgruppe bon Kr. 1120 18 vorhanden. Bibliothekar Genosse Böttler berichtete, daß im Saufe des IcchrcS lüll 1110 Bände eelcicn. an OrdnungS, gebuhten Kr. 11 07 eingehoben und der Ortsgruppe zugquljit wurden. „ . _ , ' ~ . Kontrollobmanu Genosse Andreas M o t b berichtete, datz die Geldgebarung allmonatlich, wie auch die Bücher und Belege, geprüft und stets alles in größter Ordnung befunden toUrbC-Ad 3. Wurde Genosse Michael Kollegger als Obmann. Genosse Anton Ferencz als Kassier mittels Stimmzettel wieder gewählt. Genosse Michael Kollegger dankte für das Vertrauen und erklärte, die Wahll. 6cztchungalDCi)e die Stelle als Obmann wieder anzunehmen. Ad 4. Hielt Genosse Muchitsch einen höchst esfanten Vortrag Über tschechoflawische Separatisten Kämpfe zwischen den tschechischen Gewerkschaften. -Yd 5. Besprach Neichstatsabgeordneter Genosse To m-schik den Verlaus der separatistischen Bewegung unter den Eisenbahnern, die nationalen Quertreibereien.die Mtana b* Parlaments und der bürgerlichen Parteien, die Forderungen der Süd- und Staatsbavnbediensteten. Genosse Weigl sprach in Angelegenheit der Bau- und Wohnungsgenossenschaft. Nachdem die Zeit schon lehr vorgeschritten war und sich niemand mehr zum Worte meldete, dankte der Vorsitzende allen Teilnehmern für das zahlreiche Erscheinen und schloß um 12 Uhr nachts die diesjährige Generalversammlung. Wien-Fünfhaus. Am 7. März fand in Salamons Gasthaus die Generalversammlung der Ortsgruppe statt. Nach den Berichten der einzelnen Funktionäre hat die Ortsgruppe auch in diesem Iahte einen erfreulichen Zuwachs an Mitgliedern zu verzeichnen. In die Ortsgruppeleitung wurden folgende Genossen einstimmig gewählt: Josef Wabttsch, Obmann, o r d a und Strasse r, Stellvertreter; D e g c n,^ Kassier, Fritsch, Adler, Zwacek und 15 n g et § d o t f e r, Subkafsiere; Berger. Schriftführer, V e 11 c ch, Stellvertreter; Sandmann und H o ft a k, Kontrolle» K r en ast, Bibliothekar. Die Genossen, welche sich auf einzelne Bahn-amter verteilen und aus taktischen Gründen ausgestellt sind, gehören den verstärkten Ausschuß an; es die Genossen: Maier, W a 11 n e t, Hickrnann. Bawitsch. W-rtzl. Kliml. Novak. Karasek. Jesetofsky, SBurtl. Schi? idt, Schaich, Kogler, S t a r y. änderte, H a m o n. A n e tz t) o f t r und Lechner. Böl,misch-Triil.au. In der am 14. April stattgefundene» außerordentlichen Generalversammlung wurden folgende feie« „offen gewählt: Leonhard Drlich, Obmann. Ladislaus (S t n r 6! y, Stellvertreter; Richard Drys 1, Kassier, Karl L> o l b i g. Stellvertreter; Anton K1 a c l utch August Bahnt k. Schriftführer; Vinzenz Hampl und Franz Zap letal. BiBliothekare; Johann R h ch l i k und Josef K l a c I, Revisoren; Franz H o u d e k, Ausschussmitglied. Alle Zuschriften sind an Genossen Leonhard Or 1 ich. Böh m i s ch - T r u B a u. B r o L i k o v a u l. N r. 8 7 2, zu richten. _ . Ferner werden die Genossen in Kenntnis ge,etzt, da« ote VereinSaBende jeden 2. und 16. eines jeden Monats im Vereinslokal (Kestranek) aBgehalten werden. Fällt auf den 2. ober 16. -ein Sonntag ober Freitag, so wird der VereinSabend am nächstfolgenden Wochentag abgehalten werden. CstoicEirn. Am 15. April 1912 fand hier die Generalversammlung der Ortsgruppe Oswieöim statt. Genosse Josef Nowak erteilte zum Bericht über die Lundenburget Konferenz dem Genossen Theodor Hetlinger das Wort, der tn scharfen Zügen über den Verlauf dieser Konferenz berichtete und mit aiifcuernben Worten zur Agitationsarbeit au ff orderte. Die Wahlen ergaben folgendes Resultat: Zum Obmann wurde neuerdings Genosse Theodor Herling er gewählt, dem für seine zehnjährige Führung der Ortsgruppe, der besondere Dank und die Anerkennung votiert wurde. < intet» und die Nr. 12 v____________ „Dev Eisenbahner.- Seite 13 In die Vereinsleituug wurden folgende Genossen eni--sendet: Josef Nowak, Maschinenmeister, Johann Krump-b^olz, Maschinist, Stanislaus Bilski, Werkmann, Rudolf Spazier und Leo Kellner, Lokomotivführer, Josef Marono, Zimmermann, Ladislaus Pindur und Karl Kluger, Wagenaufseher, Leo S t e n c e k, Kondukteur, Franz Whfoglad, Verschubauffeher. Franz M a l e w s k i, L>eizer und Franz M i l o n, Magazinsarbeiter. Alle Zuschriften sind an Tehodor Herlinger, Kondukteur, in Kassenangelegenheiten an Johann Krumpholz, Maschinist, Oswieöim, B a h n h o f, zu richten. Braunau am Inn. Bei der am 14. April, 3 Uhr nachmittags, im Vereinslokal stattgefundenen Generalversammlung wurden folgende Genossen gewählt: Joses Kieninger, Obmann, Josef SB i nt m c r, Stellvertreter; Fritz K l i n g e r, Kassier, Leopold Fischer, Stellvertreter; Bernard und Franz Weikenkas, Subkassiere; Leopold Irnesbcrger, Bibliothekar, Johann Glas, Stellvertreter; Johann Huber und Karl S e i m e l, Kontrolle; Paul F r ü hau f, Jakob B r ü k e, Georg Wagner, Michael Schatz und Franz Weikenkas, Ausschutzmitglieder. Zuschriften an Josef Kieninger, Weichen Wächter, Lerchenfeldgasse 17, Braunau am Inn. Verschiedenes. Herrenhäusler. Göttchen, da hat im Herrenhause (In Preußen natürlich) so ein Greischen Sich aufgerappelt mit feinem Steißchen Und dieses gehustet (Achtungspause); Tätä — ich kann nun nicht mehr schweigen —-Pf — Pf — ich fühle die Luft mir entschwinden (Und leide doch an verhaltenen Winden), Kurzum: die Fluten des Umsturzes steigen! Ich fühl’s: es haben sich Katastrophen? Denn — deh — der Geifer der roten Genossen Ist — Pf — nun schon bis zum Lairdrat geschossen! Kein Ferscht sitzt mehr geruhig am Ofen! Mitgreise, Hertens und Patrioten — Gedenkt — tätä — der Pariser Kommune! Zieht mächtig vom Leder — hup — die kühne Haltung cniwofpiet schon die Roten! Göttchen, so sprach tm Herrenhause. , (In Preußen natürlich) so ein Greischen Und setzte sich aufgeregt aufs Steißchen Und verlangte nach einer kalten Brause. (Peter Scher im „Simplicissimus".) Das Garderobebubget . einer Milliardär!». Bürgerliche Blätter berichten: Mrs. C. H, Antony erschien kürzlich auf einem Balle in Washington in Schuhen, deren Absätze mit Diamanten besetzt warnt. Dies rief sogar in den Kreisen der Milliardäre große Sensation bervor, wurde eifrig besprochen und vielleicht nachgeahmt. Mrs. Antony, befragt, was ihr Toilletebudget auSmache, gab folgende Liste: 200 Paar Seidenstrümpse L 10 Kr.. 50 „ .Handschuhe . . 50 „ Schuhe ..... ß „ Diamantschuho . 1 „ Rubinschuhe . . 3 „ Halbedelsteinschuhe 24 Seidenjupons............... 75 Spitzenjupons .... 15 Fächer...................... 30 Nachmittagstoiletten . . 1000 Meter Band . 2.000 Kr. . 975 . 8.000 „ . 28.088 „ . 2.000 . 2 300 K „ . 7.775 „ . 1.165 . 28.080 , . 50.000 . 4.875 „ . 35.000 . 12.050 . 25.000 . 10.000 „ 1 Samttoiletle ................ 25 Abendtoiletten ..... 6 Pcrlcntaschen.............. 15 Neglige» und Kimonos . 4 Pelzgarnituren ..... 20 Taillorkostüme . . > . . 40 Hüte........................ Lingerie..................... Andere Kleinigkeiten ... Zusammen. 251.208 Kr. n^-^r%?ntüm> 9tau6t’ daß dieses Budget eigentlich recht Leschetden tst. Wieviel österreichische Q ü e r b a u a r beiter muffen woht ein ganzes Jahr arbeiten, um eine solche Summe zu verdienen? 1 1 i’cm größten Bahnhof der Welt. Der neue Leipziger Hauptbahnhof, eines der gewaltigsten Bauwerke, die gegen-vom Erdboden auswachsen, wird in kurzer Zeit zur vollendet sein. Die preußische Seite eröffnet voraussichtlich «in Mai den Betrieb, vielleicht auch schon im April. Ltwae ü’ofzimerenbeß liegt in der ganzen Erscheinung des Neubaues, dessen Projekt auf dem ungeheuren Felde, das es beherrscht, eine förmliche bauliche Revolution herbeigeführt 2» ,r0^ drohenden Plakate, die den »Zutritt streng ver- bieten", schmuggeln wir uns hinein und staunen nicht wenig über die riesigen Räumlichkeiten, die Über einem aufsteigen u«tf> den Menschen als ein putziges Pünktchen erscheinen lassen, flar kein Verhältnis zu ihnen hat. Dreihundert Meter weit wird utan, wenn der Bahnhof fertig sein wird, in der Querbahnsteighalle hin und her spazieren, hoch von einem Glasdach überwölbt. Zur Sette werden dann auf 26 Geleisen die Zuge aus, unb ctrtlaufcn. Der Eindruck der über zweihundert Meter langen Bahnsteighallen ist imponierend. Stark, elastisch, c,n ehernes Gefüge aus unzähligen Handreichungen, Griffen, Schlagen, Anstrengungen men,ch!tcher Kraft, überbreitel das gewaltige cijetne Gerippe das weite Bahnfeld. Wenn man abwärts späht, erscheint das äußerste Ende der Hallen in der Perspektive fast ci!s eine unverhältnismäßig Heine Oeffnu.i«. Verfolgt man dom Hauptbahnhof aus das breite Gest ränge der Sdntcnen etnc_@trerfc weit ostwärts, so stoßt man auf den neuen Postbahnhof, der vor kurzem fertiggestcllt und auch schon in Betrieb genommen ist. Er hat den Ruhm, der größte in Deutschland zu sein. Der niedrige, ein- bis zweistöckige Häuser-komplcx mit langer Hauptfront deckt eine Fläche von 30.000 Quadratmetern, doch dehnt sich fcte gesamte Anlage noch um mehr als 20.000 Quadratmeter weiter aus. 6 Millionen Mark mutzten für die Ausführung dieses Instituts aufgewendet werden. Das Kostspieligste liegt in der Einrichtung des Innern. Das Packkammergebaude hat allein eine Länge von 200 Metern. Unzählige Pakete, Hunderttausende täglich, nehmen ihren Weg durch dieses Gebäude. Zum Ausklopfen der leeren Pestbeule! ist ein besonderes maschinelles Werk da. das täglich in einem riesigen Umfang die Ausstaubung und Wäsche der Säcke besorgt. Auch gestopft werden sie gleich an Ort und Stelle und es sind hiefür wiederum Maschinen vorhanden, die elektrisch Betrieben werden. Zwischen dem Post» vatznhof und der Stadt eilen ununterbrochen die gelben Post- kutschen hin und her, die bald durch Elektromobile in größerer Anzahl abgelöst werden sollen. Noch sieht es ganz gemütlich aus, wenn solch eine Postkutsche die Einfahrt zur Bahnhos-post hinaufrollt.... Im nächsten Augenblick ruht der Blick wieder auf dem gewaltigen Bilde des Leipziger Hauptbahnhofs, der 150 Millionen Mark verschlingt. Technisches. Das größte Untergrundbahnnetz der Welt. Wie schon einigemal steht die Stadt Newyork auch jetzt wieder vor der Aufgabe, ihren immer mehr sich steigernden Riesenverkehr neu zu organisieren. Da eine Vermehrung der elektrischen Straßenbahn zum Teil nicht möglich, zum Teil nicht ausreichend wäre, und da die Newyorker an ihrer Hochbahn mehr als genug haben, war man genötigt, rasch zu einer Erweiterung der Untergrundbahnen zu schreiten. Newhork wird, wenn die neue Untergrundbahn fertig sein wird, das größte Unter-grundbahnnetz der Welt besitzen. Die Frage der Erbauung neuer Untergrundlinien wurde einer Komission übergeben, die einstweilen nur in einer Hinsicht einer Meinung war: daß die Bahnen Privatgesellschaften anzuvertrauen seien. Die Streitigkeiten über die Beteiligung der großen Untergrund- und Hochbahngesellschaften dauern zwar, wie wir aus der „Welt der Technik" erfahren, noch jetzt fort, es ist aber inzwischen eine Vorlage zustande gekommen, die einen interessanten Einblick in diese für die nächste Zukunft berechneten Pläne gibt. Wenn alle neuen Strecken in Newyork ausgebaut sein werden, wird das ganze Netz eine Länge von mehr als 300 Kilometer besitzen. — Das schon bestehende nimmt kaum den vierten Teil ein: es hat eine Längenausdehnung von 40'4 englischen Meilen. Die Kosten für den Ausbau des neueit Netzes von Groß-New-york wird zum weitaus größten Teile die Stadt, zum kleineren die betreffende Gesellschaft tragen. Als Fahrgeld ist der Einheitspreis von nur fünf Cents vorgesehen; für diesen verhältnismäßig geringen Preis kann man also ganz gewaltige Strecken in rasender Fahrt zurücklegen. .Jede einzelne Gesellschaft ist verpflichtet, Untsteigkarien auszugeben, die nur innerhalb der Linien der einzelnen Gesellschaft gelten. Obwohl die Bahngesellschaften zum Bau beigetragen haben, sind und bleiben die Bahnen Eigentum der Stadt. Nach den Berechnungen der Kommission soll der Bau der Bahn mit Ausrüstung 257,400.000 Dollar kosten;' davon entfallen auf den Bau der Bahn 212,400.000 Dollar und auf die Einrichtung und Ausrüstung 45,000.000 Dollar. Selbstverständlich hat diese Berechnung einen sehr problematischen Wert. Denn wenn irgendwo in der Welt Kostenvoranschläge nur zu dem Zwecke gemacht werden, damit man sie überschreite, so ist das in den Vereinigten Staaten der Fall, und seit der Unabhängigkeitserklärung dürfte sich der1 Fall noch nicht ereignet haben, daß der Kostenvoranschlag für einen öffentlichen Bau nicht um mindestens die Hälfte der veranschlagten Summe überschritten worden wäre. — Obschon die verschiedenen Ballgesellschaften aufs erbittertste miteinander kämpfen, sind schon oie ersten Spatenstiche getan und so wird in absehbarer Zeit von Manhattan, dem alten Newyork, direkt durch Lronx bis hinauf in den äußersten Norden, bis zu den Grenzen des van Eortlandt Park, bis zu den white Plains und im äußersten Nordosten bis zum Pelham Bah Park fahren, wo jetzt die letzten Quartiere der Newyorker stehen, wo versprengt zwischen Feld und Wiese und Ackerrain bereits Häuser aufragen, wo aber bei der Eröffnung der Bahn wahrscheinlich schon dichtbevölkerte Stadtteile erbaut sein werden. Nach Osten wird die Bahn den Easter River und Hudson unterfahren und die vermehrte und verstärkte und verbesserte Verbindung zwischen den zwei Riesenbezirken Manhattan und Brooklyn bringen; in ihren letzten Ausläufern aber soll die Bahn bis nach Coney Island, dem berühmten Seebad von Newyork, führen und die Stadt direkt mit dem Ozean verbinden. Hiedurch werden die vielen großen und kleinen Stadtteile im Bezirk Queens, in dem noch Heimstätten für Millionen Menschen Platz haben, dem Zentrum der Riesenstadt näher gebracht. Literatur Unsere Maizeitung. Als erste Maizeitung^erscheini die der deutschen Sozialdemokratie in Oesterreich. Sie reiht sich würdig ihren besten Vorgängern an, obgleich nicht übersehen werden kann, daß es von Jahr zu Jahr schwieriger wird, den zahlreichen Maizeitungen eine neue, durchaus selbständige, im eigenartigen Gewand, mit noch nicht verwendetem Text und noch unbekanntem künstlerischen Schmuck folgen zu. lassen. Es ist dies unserer Volksbuchhandlung trefflich gelungen. Sen Werken eines der größten Künstler, Michel Angeles, ist der Bildschmnck entnommen. Der jugendliche David, der die Schleuder gegen den mächtigen Riesen Goliath erhebt und ihn überwindet, ziert das Titelbild unserer Maizeitung. Auf rotem Hintergrund erhebt sich die kraftvolle Gestalt mit dem herrlichen Kopf. Im Texte sehen wir die wunderbaren Statuen Michel Attgelos abgebildet, welche die. Nacht und den Tag, den Abend und die Morgendämmerung darstellen. Michel Angela, der große Künstler, wird uns von Wilhelm Hausenstein auch als der starre, unbeugsame Demokrat borgeführt. Und so sehen wir unsere Maizeitung Kunst und Künstlet gerecht werden. In einem kräftigen Gedicht, John Smith, fchitdert Otto König ein gewaltiges Arbeiterschicksal und das Schicksal der Arbeiterklasse Vergangenheit, Gegenwart unb Zukunft der Arbeiterklasse stellt uns Otto Lang aus Anlaß der Maifeier in großen, kräftigen Zügen dar. In die Vergangenheit, in das Jahr 1848, in die Anfänge unserer Arbeiterbewegung weist uns ein Aufsatz aus der 1848er Bewegung, bet uns lehrt, wie bedrückt die Arbeiter waren und wie bescheidene Errungenschaften sie sich erzwingen mußten. Ein Zukunftsbild entwirft uns Josef Luitpold, ein Zukunftsbild, da-, herauswuchst ans der unermüdlichen Arbeit des Proletariats am seine Befreiung. Von dem eigenartigen, leider viel zu wenig bekannten Horace Träubel bringt die Maizeitung eine wunderbare Skizze: „Die Welt, wie sie ist". Den Sieg der Freude verkündet in trefflichen Worten Julius ZcrsaS, und Friedrich Adler schließt die Maizeitnng mit einer Darstellung des Kampfes um Kultur. So ist diese Maizeitung eut Gedenkbtatt reichsten künstlerischesten unb agitatorischen Inhalts. Belehrung und Unterhaltung bietet die Maizeitung, neue Begeisterung möge aus ihr strömen auf alle Proletarier nuferes Landes. Wo unsere Maifestschrift ausnahmsweise bei den Parteikolpor« teuren nicht zu haben sein sollte, da empfiehlt sich die Einsendung van 25 H. in Briefmarken an die Wiener Volksbuchhandlung, Wien VI, worauf sofortige Frcinkoznsendung erfolgt. Eine Propagandanummer des „Jugendlichen Arbeiter." Der Verband jugendlicher Arbeiter beabsichtigt, seine diesjährige Maiitummer als gewerkschaftliche Propagandanummer herauszugeben, um schon unter den jugendlichen Arbeitern Aufklärung über Zweck. Nutzen und Bedeutung der Gewerkschaften $u verbreiten. Diese Agitationsmethode muß sich als sehr wirksam erweijen, wenn thr allerorts die notwendige Beachtung geschenkt wird. Bestellungen auf diese Nummer sind Beim Verband jugendlicher Arbeiter, Wien V, Rechte Wienzeile 07, ehestens zu machen, da die Propagandanummer bereits am 27. d. M. erscheint. Im Bering von SB. Knapp in Halle an der Saale soeben erschienen: Die Elektrizität und ihre Anwendung im Eisen»! bah n-, Telegraphen- und elektrischen Siche--r u n g s d i e n st. Verfaßt von E. Gollmer, ^ Vorsteher der Telegraphenwerkstätte in Altona. Mit 60 Abbildungen. Preis« Kr. 4-25. (Zit beziehen durch I. Kieszler, Signalmeister ul Prag-Karolinenthal, Jungmannsplatz 11.) , „ i Das vorliegende Werk füllt eine empfindliche Lucke iit der Fachliteratur aus; denn neben ihm besteht kein zweites? Buch, das in gleich überzeugender Weise das Wesen unb die Anwendung der Elektrizität im Eisenbahn-, Telegraphen- und elektrischen Sicherungsdienst behandelt. Der Verfasser ist ein als Praktiker und Theoretiker des Telegraphen- und deU irischen Sicherungsdienstes bekannter Fachmann und hat indem vorliegenden Buche aus dem großen Gebiet der „Elektrizität" dasjenige, was für den angehenden und praktisch tätigen Beamten und Angestellten zweckdienlich ist, klar und übersichtlich dargestellt. Hiebei ist besonders hervorzuheben, daß; der Verfasser aus den eigenen langjährigen Erfahrungen schöpfen konnte. Der Inhalt des Werkes gliedert sich in folgende Hauptabschnitte: 1. Das Wesen der Elektrizität. 2. Der elektrisches Strom. 8. Magnetismus und Elektromagnetismus. 4. Die Kondensatoren. 5. Das Ohmsche Gesetz und seine Anwendung. 6. Die Thermo-Elektrizität. 7. Das Grundgesetz des magnetischen Kreises. 8. Elektrische Meßinstrumente und Meßkunde. 9. Die elektrischen Schwingungen und Funkentelegraphie. Wie aus den Andeutungen der Hauptabschnitte hervorgeht, ist der Inhalt des Buches von möglichst praktischen Gesichtspunkten aus versaßt, auch ist der Inhalt derartig, daß jeder, der sich als Elektrotechniker praktisch betätigt oder Belehrung über das Gebiet der Elektrizität sucht, vielen Nutzen aus dem Buche schöpfen kann. Dieses ist eine^nnübertressliche kurze und übersichtliche Einführung in das Wesen der Elektrizität und ihrer wichtigsten Anwendungsgebiete. Die Ausführungen in dem Buche sind durch praktische Beispiele und zahlreiche gute Abbildungen unterstützt. Papier und Druck des Werkes sind vorzüglich. Eingesenbet. (Für diese Slutiri? übernimmt ote Redaktion leine Veraniworiung.) Das Buch der Lebensfreude, welches den Leser lehrt, wie er seine Kraft, seine Gesundheit bewahren oder wie er diese wieder erlangen kann, wenn er sie entweder infolge UeberBürdung mit Arbeit oder durch übermäßige Genußsucht verloren hat. Dieses ausgezeichnete Buch erhält gegen Ein fendung. einer 10 H.-Marke jeder, der es vom Elcftro-Vitalizer ärztlichen Institut, Budapest, VII, Thercsienring 7, Mezzanin 131, verlangt. Es versäume niemand, seine Kenntnisse zu erweitern, denn dieses interessante Buch enthält unschätzbare Ratschläge für Gesunde und Kranke. Der größte Triumph. Der größte Triumph des Lebens ist zweifellos die gute Gesundheit. Ein gesunder Organismus, tadelloser Kräftezustaud und Lebenslust sind kostbare Schlitze, die man um jeden Preis bewahren muß. Nichts dient diesem großen'Ziele besser, als das Nutrigen, dieses Nährmittel idealer Zusamensetzung, welches das Blut, die Knochen, die Nerven, die Widerstandfähigkeit belebt. Auch dem Gesunden ist das Nutrigen ein Bedürfnis, der Kranke begeht geradezu eine Sünde, wenn er seine abnehmende Energie, seinen sinkenden Lebensmut nicht durch Nutrigen auffrischt. Die Nutrigcn-Untetnehmung, Budapest. VIT, Elisabethring 10, Abteilung 131, sendet jedem auf Wunsch Probe und Belehrungsbuch über Nutrigen umsonst. Ausweis des Vereines „Menhkhnerheim", , Wien. Mit Spenden für das „Eisenöahnerheim" sind bet uns aus folgenden Orten in der Zeit vom 10. April vis 19. April eingelanfen: Ortsgruppe Teplitz 20 Kr., Prostnitz 20, Göding 20, Aussig 20, Stndlnu 40, Tarvis 40, Graz 1, zweite Rate, 20, Oberhollabrunn 20, Neulengbnch 20, Unzmnrkt 20, Komata« bs 10, Briir 20, Wikwitz 20, H. M., Billach 100, Karl Eder, Stadlau 10, Abgeordneter Sigl 10, Abgeordneter Pölzer 10, Dr. W. P., Reichenberg 20, Dr. I. M., Przemysl 20, Konstantin Kneidinger 20 Kr. Mitteilungen der Zentrale. Berwaltungskomitecsitzunll atu 5. April 1912. 1. Unterstützungen: o) Hinterbliebenenunterstützung. 26 Fälle: für 25 Fälle 1850 Kr. bewilligt, 1 Fall abgc> wiesen; b) Hilfsfonds, 1 Fall &*r. 155-68; e) Verein. M: m MM- dSka^^Muiwfvtr jßuoyjMswb /$wu , /VtOAT y|vflz oM/mm/ Sette 14 r---------------------------------------------------------- >139 Fälle,- für 123 Fälle bewilligt 2680 Kr, 16 Falle ab. geiviesen. — 2. Rechtsschutz für 67 Fälle bewilligt. — ;3. Expmsen, für 143 Fälle Kr. 17.911-60. — Erledigung ches Einlaufes. — Bericht der Administration über ver-üchredene Verwaltungsangelegeukeiten. 1 Zentralausschußsitzung am 12. April 1912. — Beratung über die Durchführung der Maifeier 1912. — Be- Eisettbahnev.- Nr. 12 Lahnen zum Oesterreichischen Krankenkassentag 1912. — Stellungnahme zur vorliegenden Resolution der tschechisch-leparatistischeu Eisenbahnerorganiiaiion in Prag. — Erledigung des vorliegenden Einlaufes und Beantwortung verschiedener Anfragen. Sprechsaal. A« die ^rtsgruppenleitungeu und Mitglieder des Allgememen Kechtsschuü- und Gewerkschastsvereines für i Oesterreich in Mähren. ; . ES wird hiemit zur Kenntnis gebracht, das; unser' Landes,ekretariat in Brünn seine Kanzleilokalitäten aus der Josefsgasse 3 in die Adlergasse 24 verlegt hat. . m .Sonrrt sind von nun ab alle an das Landessekretariat ur Brunn zu richtenden Korrespondenzen lediglich an folgende Adresse zu richten: Josef Keranim, Sekretär tu Brünn, Adlergasse 24. ' Die bisherige Telephonnummer 3366/VI des Landes-sekretariats wurde ausgelöst und bleibt das Sekretariat bis zur Errichtung der neuen Telephonsprechstelle ohne telephonische Verblndung. Die künftige, neue Telephonnummer Wird seinerzeit im „Eisenbahner" bekannigegebeu werden. Bkihulvächter der Bahnerhaltungssektii Friesach. Montag den 22. April findet inUnz markt im Saal des Konsumvereines um 3 Uhr nachmittags eine Wäckterver-sammlnng statt. Tagesordnung: Bericht über die Tätigkeit der Per- Referent: Genosse Leopold Dollinger. Kein dienstfreier Wächter darf bei dieser wichtigen Versammlung fehlen. \ Einladung zu der am Dienstag den 14. Mai 1012 um 8 Uhr abends in der Restauration des Herrn Rezek, Wien V, Rüdigergasse 7 (Wittingauer Bierhalle), staiismdenden XII. ordentlichen Generalversammlung des E i s e n b a h n e r - V e r s i ch e-rungs-, Spar- und V o r s ch u tz i n st i t u t s „Flugrad" (registrierte Genossenschaft mit beschränkter Haftung) in Wien, IV. Bezirk, Kleine Neugasse 8. Tagesordnung: 1. Verlesung des Protokolls über die letzte Generaiber-,ammlung. 2. Bericht des Vorstandes über das abgelaufene Geschäftsjahr und Vorlage der Bilanz per 1911. 3. Verlesung des Berichtes über die letzte vom Verbands-cebisor vürgenommene Revision der Genossenschaft. 4. Bericht des Aufsichtsrates. 5. Festsetzung des Zinsfußes per 1012. 6. Wahl von zwei Vorstandsmitgliedern. 7. Wahl des Aufsichtsrates. 8. Anträge und Anfragen. Wien, am 18. April 1912. Joses Grüll. _____________ Obmann. Eisenbahner der k. k. Staatsbahnbirektion Pilsen. Am 22. April findet die Generalversammlung des Lebensmittelmagazins für Eisenbahnbedienstete in Vilsen statt. Wir ersuchen euch, an derselben persönlich so zahlreich wie i,täglich teilzunehmen, Vollmachten zu sammeln und diese bis längstens 22. April an unseren Vertrauensmann Wenzel Bure s, Lobesgasse 6 7 7 B. 1. Pilsen, einzusenden. Die AuSschustversammliing der Ortsgruppe findet Montag den 29. April, S Uhr abends, im Vereinslokal, Gasthaus Jutta statt. 1 Offene Anfragen. An das k. k. Eisenbahnministerium. _ Die Wagenschreiber und das Verschnvpersonal der Station Moldau in Böhmen erlauben sich die höfliche Anfrage zu stellen, was mit der versprochenen Gebirgszulage für die betreffenden Kategorien ist, da nach einer dreijährigen Beratung immer noch keine Erledigung bekanntgegeben wurde. An die k. f. Direktion der Oe. R. W. B. in Wien. Die Kanzleidiener der k. k. Oe. R. W. B.-Direktion erlauben sich die höfliche Anfrage, wann cs von Amts wegen bekamrtgegeben wird, daß das Reinigen von Spucknäpfen und die Beheizung der Kanzleiräume nicht mehr von den Kanzleidienern SU versehen ist. Die .(tamleibiener iierwifnn bestellten Frauen verrichtet werden sollen'. Die Vertrauensmänner der Kanzlcidiencr. An das hohe k. k. Eisenbahnminisierium. DaS Personal der Station Wittmannsdorf erlaubt sich an das hohe t. k. Eiseichahnministerium die Frage zu richten, warum die Bediensteten in dem dortigen Personalhaus ihr Brennmaterial immer um einen Monat später erhalten, so daß eS vorkommt, daß die Bediensteten nicht einmal bei harter Kälte eine warme Stube für ihre Kinder haben und gezwungen find, Holz klauben zu gehen. Das Personal in Wittmannsdorf bittet um schnelle Abhilfe und regelmäßige Zustellung des Brennmaterials. ».7 Die Betroffenen. Au dir k. k. Direktion der Oe. N. W. B. in Wien. Die Magazinarbeiter der Station Reichenberg stellen an eine löbliche Direktion der k. k. Oe. 92. W. B. die lMichste Anfrage, wann ihnen die bewilligte Zulage zukommen wird. Da diese Arbeiter seit einem Jahre schon mehr als 60 Kr. weniger verdient haben, herrscht bei der enormen Teuerung große Not unter den Arbeitern, die auch bei der größten Ein» Schwankung mit ihrem gegenwärtigen Verdienst ihre Bedürfnisse nicht mehr bestreiten können. - ■ «, An die Staaatsbahndirektion Olinüst. In der ^Station Würbenthal (Oesterreichisch-Schiesien) herrschen Zustände, die jeder Beschreibung spotten. Jnsbeson-ders die Magazinarbeiter wissen davon' ein Lied zu singen. Lastzüge würden eingeschoben, ohne daß eine Vermehrung des Personals erfolgtet Die Magazinarbeiter haben daher das Vergnügen, bis in die späten Nachtstunden hinein Dienst zu machen, ohne für die geleistete Ueberarbeit auch nur einen Heller als Entschädigung zu erhalten. Alle Beschwerden, die die Magazinarbeiter Beim Stationsvorstand einbrachten, wurden von diesem mit den Worten abgetan: „Es steht nirgends etwas darüber geschrieben, wie lange die Arbeitszeit zu dauern habe, und lv enn e s s ein m u ß, müssen die Arbeiter auch bis 12 Uhr nachts ohne Entschädigung arbeiten!" 'Die Magazinarbeiter der Station Würbenthal stellen daher an die löbliche Statsbahndirekiiotl die Anfrage, was sie zu tun gedenkt, um die grenzenlose Ausbeutung der Arbeiter einzuschränken; stellen ferner das Ersuchen, die Direktion möge veranlassen, daß den Arbeitern für die Ueberstundenarbeit jene Bezahlung zuteil wird, die ihnen gebührt. Die Magazinarbeiter der Station. Würbenthal. Freie Eiseitbahnerversarrimlungen. St. Valentin. Am 1. Mai um halb 8 Uhr abends findet im Herrn Hubers Gasthaus eine Versammlung mit darauffolgender gemütlicher Unterhaltung statt. Die Genossen werden ersucht, sich zahlreich zu beteiligen und die Frauen mitzubringen. Marburg I. Am 1. Mai um 9 Uhr vormittags findet in Kreutzhoff eine Versammlung statt mit der Tagesordnung: Warum feiern wir den 1. Mai? Referent: Landtagsabgeordneter Genosse Horvatek. Die Genossen werden ersucht, zu dieser Versammlung bestimmt zu erscheinen. Gleichzeitig wird den Mitgliedern in Erinnerung gebracht, bei den Ein» Zahlungen die Mitgliedsbücher mitzuoringen und auch die Zahlungscoupons auszubewahren, da der Ortsgruppenkassier sonst bei vorkommenden Irrungen keine Verantwortung übernehmen kann. Allgemeiner Rechtsschutz- und Gewerbschastsvereln für Oesterreich. Ortsgruppe Turtum. Die Mitgliederversammlung wird am 5. Mai um 8 Uhr abends im Vereinslokal Preitta in Ohrazenitz abgehalten. Sämtliche dienstfreie Kollegen sind freundlichst eingeladen. ^ Zahlstelle Stillfried. Die Monaisversammlung findet Sonntag den 28. April um halb 3 Uhr nachmittags in Herrn I. Tomitzis Gasthaus in Angern statt. Tagesordnung:' Die» Bedeutung des 1. Mai — In Anbetracht der Wichtigkeit der Tagesordnung ist es Pflicht jedes Genossen, bestimmt zu erscheinen. Ortsgruppe St. Michael ob Leoben. Am Sonntag den '21. April, 8 Uhr abends, findet in Mayers Gasthaus. Liesing» tat, St. Michael, eine Wächterversammlung statt. Referent: Genosse Dollinger, Mitglied der Personalkommission. Um zahlreiche Beteiligung wird ersucht. Zahlstelle .Hartbcra. .Sonntag den 28, April um 9 Uhr vormittags findet in KoglbäuerS Gasthaus die Generalversammlung der Zahlstelle Hartberg statt. Die Mitglieder werden ersucht, zahlreich zu erscheinen. Ortsgruppe Jglau. Am 5. Mai um 3 Uhr nachmittags findet in Wiese in Wolfans Gasthaus eine Mitgliederversammlung statt. Vollzähliges Erscheinen erwünscht. Zahlstelle Neulengbach. Am 5. Mai um 4 Uhr nachmittags findet in Herrn Anton Latzelbergers Bahnhofrestau ration jnl statt ersucht . _ _ Ortsgruppe Lienz II. Die Ortsgruppe hält am 30. April um 8 UHF*abends im Vereinslokal ihre Generalversammlung mit cinqt wichtigen Tagesordnung ab. Referent ist Genosse Ru 2 i LKpl. Zahlreiches Erscheinen erwünscht. Ortsgruppe Druck an der Mur II. Am 23. April findet im neuen, Vereinslokal die ordentliche Generalversammlung der Ortsgruppe statt. Referent aus Wien. Die Mitglieder werden ersucht, behufs Abstempelung die Mitgliedsbücher mit» zubringeii. Das Vereinslokal befindet sich von nun an in Peter F rie sers Gasthaus am F rachtenb ahnho f. Ortsgruppe Steyr. Die Ortsgruppe veranstaltet am Sonntag den 5. Mai einen Ausflug nach Großraming. Abfahrt von Steyr mit Zug 1115, dortselbst Vereinsversaminlung um 12 Uhr mittags in Herrn Strubins Gasthaus in Grotzraming. Ferner werden die Kollegen zur Teilnahme an der gemeinsamen Fahrt der Ortsgruppe Mauthausen nach Wilhelmsburg am 19. Mai 1912 eingeladen. Abfahrt mit Zug 1116. Rückfahrt mit Zug 1121. Ortsgruppe Lobofitz. Die Generalversammlung wird am 21. April um halb 4 Uhr nachmittags im Gasthaus „zur Traube" in Lobofitz abgehalten. Da wichtige Beschlüsse zu fassen sind, so werden die dienstfreien Mitglieder aufgefordert, bestimmt und pünktlich zu kommen. Ortsgruppe Budweiö. Die Mitglieder des Sterbefonds werden ersucht, für die verstorbene Gattin des Alois Siniak 20 H. für den Sterbefonds zu erlegen. Ortsgruppe Hannsdors. ' Den Mitgliedern wird zur Kenntnis gebracht, daß am 28. April um 3 Uhr nachmittags im Gasthaus des Herrn Josef Veith in Geppersdorf eine öffentliche Vereinsversammlung abgehalten wird. Die Mitglieder werden ersucht, zahlreich zu erscheinen. Zahlstelle Neumarkt-Kallham. Am Sonntag den 28. April um 7 Uhr abends findet die diesjährige Generalversammlung im Brauhaus 92eumarkt-Kallham statt. Es ist Pflicht eines jeden Mitgliedes, zu dieser Versammlung zu erscheinen und womöglich die Frauen mitzunehmen. Auch 92icht-mitglieder werden hiemit freundlichst eingeladen. Referent Genosse Weiser aus Linz. Ortsgruppe Prrrau I. Es diene hiemit den geehrten Mitgliedern zur Kenntnis, daß Beiträge für den Hinter» bliebenenunterstützungsfonds nur gleichzeitig mit dem fälligen Monatsbeitrag e,..gegengenommen werden. Inhalt der Nummer 11 vom 10. April 1912. Artikel: Der bürgerliche Gewerkschaftsschwindsl. Vom „Schuhfetzen der Regierung". Rationale Eisenbahnervertreter. Der Aufstieg der Arbeiterklasse. Eine christlichsoziale Denunziation. Baugenossenschaften und Wohnungsfrage. Personalkommissionen und Arbeiterausschüsse bei den k. k. Staatsbahnen. Unhaltbare Wohnungszustände in der Station Selzthal. Von der Krankenkasse der k. k. privilegierten Südbahn-gesellschaft. Inland: Der Spitzelerlaß des Eisenbahnministeriums. Bankkapital und Industrie. Die Wiener Gemeinderatswahlen. Die 17. September-Justiz. Herr Seidl, der Deutschgelbe. Nationalverbändler und Christlrchsoziale! Die Christlichsozialen gegen das Koalitionsrecht der Beamten. Zerschlagene Fensterscheiben, das Kaiserlied und eine christlichsoziale Interpellation. Ausland: Ein erfreulicher Fortschritt. 'Die Lohnbewegung der Lokomotivführer in Amerika. Eisenbahn-Vermittler in England. Aus dem G e r i ch t s s a a l: Etnspruchsverhandlung des „Eisenbahner". Diebstahlsbeschuldigung gegen einen-Bahn-Wächter^ Die Verantwortlichkeit der Bahnrichter. Streiflichter: Eine Warnung an Auswanderungslustige nach Amerika. Eine Deputation der Zugsbegleiter der k. f. Nordbahn. Die Deputation des Wächterpersonals im Eisen» bahnministerium. Die Lage des Magazinspersonals am Wiener Rordbaynhof. An die gleichgültigen Eisenbahner der Kaschau-Oderberger Eisenbahn. Von den Signalmeistern. Vorfprechen der Mauipulationskondukteure der Oesterreichischen Nordwestbahn. Von der Strecke Linz-Budweis. Korrespondenzen: Wien. Triest. St. Andrä. 3Ußdprf. Amsietten. Eisenerz. Böhmisch-Leipa. Nabresina. Oderfurt. Bodenbach. Wien-Penzing. Dornbirn. Landeck. Brbatek bei Olmütz. Cilli. Selzthal. Tannwald-Schumburg. Bruck au der Mur. Judendorf. Villach. Ebensee. Waidhofen an der Abbs. Braunau am Inn. Wien IX. Versammlungs berichte: Bischofshofen. Wien IX. Wien. Favoriten II. Floridsdorf. Wels. Wien IX. Krems an der Donau. Lienz I. Wien-Leopoldstadt. Aussig. Aus den Organisationen: Furth im Walde. Wien-Penzing. Gorkau. Bozen I. Luditz. Bruck an der. Mur. Saaz. Backstein. Krima»Neudorf. Stadial-, Bozen. Cilli. Bregenz. Mürzzuschlag. Bordernberg. St. Michael ob Leoben. Attnang. Böhmisch-Leipa. Stadlau. Simmering. Bozen I. Wiener-Neustadt. Wien X. Schwarzach. Schreckenstein. St. Veit an der Glan. Eger. Sitzbichel. Sigmundsherberg. St. Pölten. Verschiedenes: Eine Rechnung. Mission-Predigten und Schweine. Technisches: Die größte Lokomotive. Literatur: Abstinentenbeichten. Die Jahre der-Geschlechtsreife. Bist du eine der Unfrigen? (Sin g e sendet: Lebensmittelmagazin ■ Salzburg. Ausweis des Vereines „Eisenbahner-h c i nt". Mitteilungen der Zentrale: Zentralausschütz- s'tzung. Sprechsaal: Arbeiter der neuverstaatlichten Bahnen.. Mitglieder des Lebensmittelmagazins Knittelfeld. Staiions-iinb- Streckemvächter der Strecke Schwarzach-St. Beit-Wörgl. Wächterpersonal der Strecke Komotau-Bodeubach. Wählerver-sammlur.g. Offene Anfragen: An die Staatsbahnbirektion Linz. Freie E i s e n b a h n e r v e r s a m m l u n g e n:. Pet-schau. Zellerndorf. Aßling. Allg em e iner Rechtsschutz- und Gewerkschaftsverein: Kriegsdorf. Rudig. Klagenflirt. Brünn I, Braunau am Inn. Blmisko. Brüx. Lienz II. Laibach. Auper-schin. Görkau. Leobersdorf. Sternberg. Graz II. Friedland in Böhmen. Parschnitz. Altpaka. Görz II. Briefkasten der Redaktion. August M. Wir werden, sobald es der verfügbare Staunt unseres Blattes zuläßt, Ihrem Wunsch Rechnung tragen. — Weißkirchliy. Wird schriftlich beantwortet. — Ä. St„ Sußenbrunn. Im Dienstweg an das Eisenbahnministerium. — B. W., Großrrifling. Es gibt eine Reihe von Baugenossenschaften, die aber zumeist nur für den Ort ihres Sitzes eine Bautätigkeit plane». Dis Möglichkeit des Baues non ffitnfamtttengäuferii auf genossenschaftlicher Basis wird viel Überschätzt. Wir haben in den Nummern 7, 8, 9 und 11 des „Eisenbahners" vom vorigen Jahre ausführlich über diese Frage geschrieben. — 1868. Durch die Hemmung ihrer Vorrückung um ein Jahr ist die Zahl der für den Härtenausgleich anrechnenbaren Differenzjahre um eins gekürzt. — An den Herrn von Brbatek. Die Nachricht aus Vrbatek vom . 11. April veranlagte einen Herrn, uns die Photographie seiner Reversseite einzusenden. Wenn wir daran noch gezweiseU hätten, es mit einem rohen, ungebildeten Menschen zu tun. zu haben, der seinem Stande alles andere, nur keine Ehre macht, hätten wir nunmehr Gewißheit hiefür erlangt, und'danach werden wir auch diesen Herrn weiter „behandeln.............. Für am Inhalt dar In-»erste übernimmt die Redaktion ead Administration keine wie Immer geartete Ver- ’ e o entwertus«. e I Für das Inhalt des Inserate übernimmt die Radaktlea ead Adeilat-streiten keine wie immer geartete Ver-e o Entwertung, d • Im Dienste geht nichts über eine wärmende und anregende Rindsuppe. Eine solche ergibt — nur durch ÜbergleOen mit 1U Liter kochendem Wasser — Würfel (fertige Rindsuppe) i 5 h. Allein echt mit dem Hamen MA66I und der Schutzmarke ^ Kreuzstern. o \, - - - I aiiiny-^-.O Allen unseren Freunden und Genossen geben wir die Nachricht von dem Ableben unserer guten Mutter, beziehungsweise Groß- und Urgroßmutter Anna Dusek welche am 16. April 1912 nach langwieriger Krankheit im Alter von <8 Jahren gestorben ist und am 18. d. M. in Prag-Wolschan beigesetzt wurde. Prag, am 16.April 1912. Luitgarde Dusek als Schwiegertochter. JUDr. Adolf Dusek AbvokatllrSkonzipient. Hermine. Karl. Franz dlS Enkel. Franz Josef Dusek oir Tob». Karl eis Urenkel Gutbezahlte Stellung landen stets diejenigen, die sich der weltberühmten SelLstunter» richtswerke „System Karnack-Hachseld" zu ihrer Weiterbildung bedienten. Gründliche Ausbildung zum Monteur, Maschinisten, Werkmeister, Betriebsingenicur. Werkzeugmaschinenbauer. Maschinenkonstrnkteur. Ingenieur, chor-Mer und Gietzermeifter, Gicßercitechniter, Bauschlosfer und Installateur» Lokomotivheizer und »siihrer, Eikenbahu-techntker. 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Blich, durch welches Sie mit den Grundprinzipien der richtigen Ernährung; vertraut werden können. Wir wiesen, dass der Organismus durch zweckwidrige Ernähiu g sich entkräftet, sich verzehrt; ebenso wissen wir aber »uch dass durch richtige Ernährung unsere Gesundheit vor den verschiedensten Gefahren geschützt werden kann. Wenn die Verdauimgsorgane gut funktionieren, ist der Kreislauf des Blutes normal, das Gehirn bewahrt seine Frische, kurz der Mensch fühlt sich wohl. Der regelmässige Gebrauch des Nährmittels Nutrigen kann nur von gutem Erfolge sein, es verursacht auch bei längerem Gebrauch keinerlei Störungen, Ist vollkommen unschädlich und wird deshalb König der Nährmittel genannt. Nutrigen ist i-'ine Medizin, kein Reizmittel, das momentan wirkt und dem Organismus schädlich ist. 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Nachdem icf) mich überzeugt habe, daß die von mir wider Herrn Robert Scherbaum gebrauchten Anwürfe absolut haltlos und unwahr sind, fühle ich mich verpflichtet, hiermit Herrn Robert Scherbaum öffentlich Abbitte zu leisten nnd danke ihm ergebenst, daß er von einer geriet)tlidheit Verfolgung gegen mich Abstand genommen hat. Rafael Stamaö» Kondukteur der Südbahn i in Laibach. Im aufstrebenden Markt Präflarlen, Oberösterreich, Bahnstation, in einem freistehenden Haus mit herrlicher Fernsicht, Veranda und Gartenbenützung, ist im 1. Stock eine Jahreswohnung, Zimmer, Küche, Kabinett samt Zubehör, sofort zu vermieten. Anjragen bei Johann 6triiti, Nr. 128. Eli l _____________________________________________________________ i mit einem Schlage überall einzuführen, habe ich mich entschlossen, dieselbe zu obigem billigen En gros-Preis ohne Nachnahme zur Probe zu senden! Kein Kaufzwang! Durch Seifenersparnis verdient sich die Maschine in kurzer Zeit! Leichte Handhabung! 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Februar 1915 auf dem yadnhos in Judenburg mit mehreren Eisenbahnern gepflogenen Gespräche fern lag, der Ehre des Reichsratsaöae-ordneten Josef Tonisch iE nahezutreten und daß insbesondere die Behauptungen, daü Reichsratsabgeordneter Tom sch i E sich nicht mclir um die Eisenbahner kü inere und sich Häuser von Parteigeldern gekauft habe, jeglicher Grundlage enibehren. Wegen dieser unüberlegten Bemerlungen bitte ich ihn daher um Entschuldigung. 110 Rupert Schütter. ,fERT/r> ' Gf’fülfctE breit K 10 K 13’-, K 15 - und 140 cm breit L IS'-, 8 >5 , K 18 > ItilO neue fltldiliflenr K » 60 tirfiere K. >2 - .weitze daunenweiche »klchllllene K 18‘—, K il , ichneetoeiBt bauiicn» ineichtflfldUifl. K »o ,K 3« -.K«• au8 totem Srttinleit, qefüflt; > Duchent oder l Unterbett 130cm lang. II« cm 18 - » Meter lang, K 8v—, i itoefriffe« BETTEN *0 cm lang, M cm breit K 8 —. 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Und schickt ste mit dem Lösungsschcin DerFirma „Kunst im Biid" dannein.— Grad am Geburtstag früh nach Achte, Ein groß' Paket die Post ihm brachte. An der Verpackung er schon sah: Da» muß ein Kunstblatt sein, ^sa! Und wahrlich, alB er e» enthüllt. Rief er begeistert: „Welch ein Bild! Sin Meisterwerk, fürwahr grandlos Und 50X0» sogar groß! Nach fünf Minuten stand Frau Lehmann Herr Lehmann ging sehr sorgenschwer SOOO Kronen ouB für Preise, In seinem Zimmer hin und her. Und zwar verteilt sie diesen Schatz Er schien darüber uachzudenken, An oUc, welche aus dem Satz, Wa» seiner Frau er sollte schenken, Ter unter dem Gedicht zu finden, Denn da» KeburtBtagBsest von ihr ’nen zweizeiligen Reim ergründen. Unmittelbar stand vor der Tür. Eintausend Kronen — auch in bar „Zu dumm", sprach rr zu sich konstant, h.teh'n aus den ersten Preis sogar. .Wo find' ich nun 'nen Gegenstand, Und wieder ruft, erstaunt unsäglich, Der schick, modern, apart und neu Herr Lehmann auB: „Ja, ist da» möglich. Und trotzdem billig ist dabei, Zu diesem auBgesetzten Geld Heut'", sprach er, „lostet in der Welt, Man 'ne Gravüre noch erhält?" Was schön ist und modern — viel Geld. Aus eine Kupferdruckgravüre Und bei der Teuerung ist — o weh Ich schon lange spekuliere! Ebbe in meinem Portemonnaie!" Die laste kommen ich, wie schlau, Mechanisch er zur Zeitung greift. Und schenk' sie meiner lieben Frau. „Ja, seh' ich recht?" ruft er und streicht Sie kostet nichts — und ich, der Bor Staune« glatt sich da» Papier. Lehmann, Da» ist ja tolll wa» les'ich hier?" Ich spiel' dann den fpendabeln Die Firma „Sonst im Bild" setzt weise Wmannl Leintücher ohne Naht ans guter sehr schöner i'iacheleinwand, 6 Stück, 150x225 cm gross um K16-20 1 Dutzend Leinenzwilchhandtücher, weiss, 50X112 cm gross, K 6*— 1 Dutzend Doppeldamast-Prachthandtücher, reinleinen, 52X120 cm gross, K 12*-1 Dutzend extrafeine reinleinen gebleichte Taschentücher, 48X48 cm gross, K 6*50 Jede Art gediegenster Leinenwaren, Modezephire cto. für Haushalt und Braut-ansstattungvorsendet gegen Nachnahme, Nichtpasson-des nimmt zurück Leinenfabrik Hier auBsülle» anBschneiden und an „Kunst im Bild" einsenden, Lösungs-Schein! Nur gültig sür die Leser de» „Eisenbahner" Die Rätsellösung lautet:............................... —.....—- Ich ersuche um baldige Zusendung einer echten Supserdrpck, Gravüre, 60 X 60 cm groß (ihmfiroert 30 K) Nr. . .. (Brrsand spesen von K l';iO anbei in Marken.) Stand: ...........................—------------------------------ Ort und Poftftation:........................................ — Straße und Nr.:---------------------------------------------------- An diesem Preisausschreiben kann sich Jeder beteiligen. Die Nr. desjenigen Sujet», welche» von den hier Ruf besonderen Wunsch aulgeführten 10 Stück ge lünscht wird, walle man liefern wir auch alB auf dem LöjungSschein vermerken. Rätjelprämien statt einer Nr. 803 „Ein kleiner MaSkcnscherz" (Kindergenre). Gravüre bei Uebersen-Rr. 804 „Strenge Kritik" (Besuch). dnng einer Photogra- Nr. 805 „In treuer Obhut" (Großmutter «. Enkel), phie und eutfprechrn-Nr. 806 .Wird'» glücken?" (Erntelnndschast"). der Mitteilung Por-Nr. 807 „Schwerer Entschluß" (Pserdekcmf). trätBvergrößecungen u. Nr. 808 „Hardanger Fjord" (Gebirgslandschaft), Miniaturportrat». letz-Nr. 800 „Ruhige Fahrt" vSmtüd). teie mit lefar vergowe- 91t. 810 „Auf tinfamet Heide". ter Fassung als Brosche, 9tr. 811 .««»fahrt zum Fischfang". Krawattennadel oder An- Nr. 818 „Mühle am Bach" (Niederland). Hänger. Kunst iir 3 6. m. b. H Wien I Fuohathallergai Verlangen Sie kostenlos die prachtvolle Musterkollektion. Die Waren der Firma haben seit 45 Jahren besten Ruf. Auflösungen und Brie an obige Adresse ein Lungente